1832 / 103 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

E I T E E E

R E P PREE A E E05 7E

- ‘renden Erben nach der geseulichén

Gráfl. Henkel v. Donnersmark,

Kampfe vorzubeugen , dessen Ende allerdings zweifelhaft erschei- nen (48 ädécnd dessen seßen die Aegyptier ihre Kriegs-Ope- rationen fort, und St. Jean d’Acre is so sehr bedrängt, daß dessen naher Fall unabwendbar scheint. Man wollte dieser Tage sogar schon Nachricht davon haben, allein da bis heute keine offi- zielle Meldung hierüber einging, so scheint dieselbe abermals vor- eilig gewesen zu seyn. Die Rüstungen werden unterdessen fortge- seßt. Wegen Algiers Rückgabe an die Pforte scheinen in diesem- Augenblicke Unterhandlungen im Gange zu seyn; nach den Aeußerungen des Reis - Efendi sollte man glauben, daß diese Provinz von Frankreich der Pforte wieder abgetreten werde, man nennt sogar schon einige Personen als Kompetenten für die dor- tige Statthalterwürde.

R Aan b,

Berlin, 10. April. Die Achener Zeitung enthält folgende Bekanntmachung der dasigen Regierung vom ten d. M.: „Um die Einsc\leppung der Cholera aus Frankreich zu verhindern, sind an der diesseitigen Gränze Vorkehrungen getroffen, um solche Per- sonen, die sih nicht über einen fünftägigen Aufenthalt an ganz gesunden und unverdächtigen Orten unmittelbar vor Ueberschrei- tung der Gränze sicher ausweisen könneri, zurückzuweisen und überhaupt die für solche- Fälle durch die Jnstruction vom 31. Januar d. J. vorgeschriebenen Maßregeln in Ausführung zu

bringen.‘ E 4 #

% Cholera. An Halle waren erkrankt genesen gestorben Best.

vom 6. Januar bis 4. April 489 217 252 20 Hinzugek. vom 4. -- 8. - 28 6 14 28 Ueberhaupt 517 223 26 428

Darunter Militair 10 7 2 1

In London

erkrankten am31. März u. 1. April 118 Pers, starben 77, genasen 46. nachträglich wurden gemeldet 70 - ; 49.

erkrankten am 2. April .... 87 - Os. (108, nachträglich wurden gemeldet 55 - s: 40,

Jm Ganzen erkrankten seit dem Ausbruche der Cholera 2022

Personen, davon starben 1071. Die Total-Summe der in Eng-

land und Schottland seit dem Ausbruche der Cholera erkrank-

ten Personen beläuft fih auf 9261, die der Gestorbenen auf

3476. Jn Edinburg war am 31. März kein Kranker mehr

im Bestand. Jm Ganzen waren daselbst bis zu jenem Tage nur

54 Personen erkrankt und 32 gestorben.

Jn Paris sind vom 1sten bis zum 2ten April um 4 Uhr Nachmittags 253 Jndividuen (158 Männer, 94 Frauen ), im Ganzen also seit dem Beginn der pie il 735 erkrankt; es starben in diesen 24 Stunden 100 (69 Männer, 31 Frauen ), im Ganzen 267.

Meteorologische Beobachtung.

1832 ee E Abends ' Rach einmaliger

9. April. | 6 Uhr. { 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. Luftdruck .. |339,2”Par. (338,3 ’Par. 338,5” Par. Quellwärme 6,1 ®. R. Luftwärme .| 0/,9°R. | 7,4°R.| 1/7* R. [5 ewärme 6,7 ° N.

Thaupunkt . |— 2,0 °R. |— 2,5® R. |— 3,0 ® R.

Dutifisättgg.| 84 pCt. | 43 vCt. | 86 pCt. [Bodenwärme 5/9 ® R. etter .….. | heiter. sonnig. | mondhell. fAusdünftung 993. Mitid. i: N. Mt. 4 NO. Niederschlag 0. Wolkenzug .| NO. | RO. as

Königliche Schauspiele. L

Mittwoch, 11. April. Im Schauspielhause: Menschenhaß

und Reue, Schauspiel in 5 Abtheilungèn. (Hr. Rott: den Un- bekannten.)

Königstädtisches Theater.

Mittwoch, 11. April. Rataplan, der kleine Tambour, Vau- deville in 1 Aft, nah dem Französischen, von Ferd. Pillwis. Hierauf: Haß allen Frauen, Lustspiel in 1 Akt, von Castelli. Zum Beschluß: Das Fest der Handwerker, Vaudeville in 1 Att, von L. Angely.

Allgemeiner Anzeiger für die Preußishen Staaten.

grossen Dampfschiffe, von Lübeck nach St, Petersburg, [diese nothgedrungene Erklärung um so weniger übel n da N s GRERIe ae ichon in unzählige Unannehmlichkeiten und namentlich}_ 0 hte ' in meiner Aar Stellung. als dsterreichischer Un-\Gesellschaft zu Leipzig. 2) Heinichen, de pf certhan, in einen, meinen bürgerlihen Verhältnissen i “i A »dchst nachtheiligen Verdacht gerathen bin. Ich scheue 'laudibus. 3) Braeunig, der deutsche Rinde es ne meine wahren Gesinnungen ofen au:zusprechen, [nach seinem Einfiusse auf den Fortgang der En do) nehme ich Anstand auch fremde zu verantworten |besserung unter dem Volke. 4) Uhlemann, f

Bekanntmachungen.

Edictal-Citation. Von dem unterzeichneten Gerichte wird der, am

30. September 1794 geborne Sohn des bereits vor Dienstag mehreren Jahren zu Schwientochlowig verstorbenen Donnerstag Gutsbesizers, Joseph von Lippa, Namens Michael Fe- Dienstag lix Nepomuk von Lippa, welcher sich die leste Zeit Donnerstag vor seiner Entfernung, im Monat Februar 1812, bei Dienstag dem Rittmeister von Steensen, in Grzibowig aufgehal- Donnerstag ten, von da verschollen, und seit dieser Zeit von sei- Dienstag nem Leben und Aufenthalte seinen Verwandten keine Donnerstag Nachricht gegeben, so wie dessen etwanige unbetannte Dienstag

Erben und Erbnehmer, auf den Antrag seines Cura- tors und seiner Geschwister hierdurch aufgefordert, sich

binnen 9 Monaten bei dem S EG Nett Freiftan- Dienstag desherrlihen Beuthner Gerichte, oder in dessen Regi- Donnerstag firatur s{riftlich oder persönlich zu melden, und da- Dienstag selbst weitere Anweisung zu erwarren, spätestens aber Donnerstag in dem auf Dienstag den 9. Octbr. 1832 Vormittags um 9 Uhr, z Donnerstag hieselbst| anberaumten Termine, entweder perfönlich Dienstag oder durch einen zulässigen Bevollmächtigten zu erschei- Donuerstag nen und die Dienstag

denditär ihrer Person vam eisen im alle des Ausbleibens aber gewärtig zu sein, der

erschollene für todt erklärt, seine etwanigen unbe- kannten Erben und Erbnehmer mit en Ansprüchen an den Nachlaß desselben werden präcludirt werden, daß überhaupt demnächst, was dem anhängig nah Vor- {rift der lest erkannt, insbesondere aber das Ver: mögen des Verschollenen seinen E fich legitimi-

Anmeldungen

j rbfolge zuerkannt werden wird. ; Tarnowit, in Preuß.-Oberschlesien, den 30. Oct. 1831.

desherrlich Beuthner Gericht. ih mi Om e A nor Fair

uWiochen Sti Petersburg und Lübeck, -nlid ober als

Dis Fark der beiden privilegiries zihbnei und terschêidung auszufordern Herr Dr, Grosse fann miri

ist für das Jahr 1832 auf folgende Tage festgesetzt: Alexandra, Cap. I. C. Diets Donnerstag den 10 May

Nicolay I, Cap. N. W. Stahl, Donnerstag den 17 May

Die Preise der Passage und die Frachten sür Güter und Contanten bleiben unverändert,

Comptoir der Dampfschisffahrts- Lübeck, im März 1832.

Häufigen Verwechsclungen mit dem reiftan-4Grosse aus München für die Folge vorzubeugen, finde Í veranlaßt , die Herren Redacteure deutscher Zeitschriften auf die Verschiedenheit unfer Namen auf- merksam zu mden und alle

A416

Berliner Börse. Den 10. April 1832.

Amt]. Fonds- und Geld-Cours- Zettel. (Preufs. Cour.)

T7 TErie} Cel :

ASHSCH tis T RE E U AL E

St.- Schuld - Sch. | 4 | 94 | 935 fOstpr. Pfandbrf. | 4 | 995 | Pr. Engl. Anl. 18| 5 | [101{ [Pomm. Pfandbrf. | 4 |105{ | Pr. Engl. Anl. 22| 5 | [1014 fKur- u. Neum. do.| 4 [1055 | Pr. Engl. Obl. 30/4 | 873 | 874 WSchlesische do. | 4 [1054 | Kurm. Ob]. m.1.C.| 4 | 922 | IRkst.C.d.K.-u.N|—| | Neum. Int.Sch.do.| 4 | 924 | }Z.Sch. d.K.-u.N.|—| 562 | Berl. Stadt-OblI.| 4 | 944 |

Königsbg, do. 4| —.| 937

Elbinger do. 43| | 94 Holl. vollw. Duk.|— | 185 | Danz. do. in Th.|— | 343 | Neue ditó.| | 195 | Westpr. Pfandbr.| 4 | 97 fFriedrichsd’or .…. |— | 1315| 13/5 Grosshz. Pos. do.! 4 | 98 [Disconto .….... —l 3 4

| N SN I A R AAREE T NCA T 3G P SPIP T} DSZT H TES 7 Cr DBE S ME 1 D I R E. (S R C HET © D 62 E C N Ta Cf E P E G A E A

Preu/ss.Cour.

W echsel- Cours. Brief] Geld. Amerdaln l s l L d, 250 Fl. {Kurz 1463 | O s C 98 E 250 Fl 24tt. 1452 | Heure n ce eta 330 Mk. [Kurz 1534 | O E 300 Mk. |2 Mi. 1521 | TONGOn a s r O 1 LStL 18 Mt. 6 293] N S800 Fr 2. 81 | Ven 20 E S 150 FI 2 Mt. 1044 | AUSSDUTe L L N e. A400 TL 2 Mi. 1041 | Bret, U L A 100 Thl. |2 Mt. 991 (994 I. n T, Je. 100 Thl. |8 Tage 10312 | Vraokfart a: M: Ne L i 150 Fl. 2 Mt: 1033 | Feteraburg BN. s int eh 100 RbI. |3 Woch. | 307 Mana er O eat 600 FI. Kurz

Nicht- Amtliche Cours-Notizen.

Berlin, 10. April. (Ende der Börse.)

Oest. 55 Met. 915. 4g do. —. B.-Actien 795. Russ. Engl. 1005.

do. Holl. (1831) 913. Poln. Pfbr. —. do. Part. 554. Dän. Engl. —, Nied. wirkl. Sch. 42. do. 68 Anl. —. Neap. Engl. 834. do. Falc. 758.

London, 3. April. 7 Bras. 434. Belg. 4 8 Präm. Dün. 66. Mex. 65 Preuss. (18418) 1014. do. (1822) 100. Russ. 97.

38 Cons. 831. 315. Niederl. 417.

Neueste-Nachricht e-n.

Paris, 4. April. Die Deputirten-Kammer seßte gestern ihre Berathungen über das Budget des Finanz-Ministe- riums fort. Jn dem 23sten und 24sten Kapitel wird unter An- derem eine Summe von 282,600 Fr. zur Umschmelzung der al- ten Münzen verlangt. Das 25ste Kapitel dei von dem Ka- taster, wofür die Kosten mit 6 Mill. in Ansatz gebracht sind. Nachdem dasselbe unverkürzt bewilligt worden, erhob sich eine weitläuftige Debatte úber die Kapitel 26 —28, worin zusammen 8,960,000 Fr. an Besoldungen und Spesen für die Gene- ral- Einnehmer ausgeworfen sind. Herr Barrada nannte diese Beamten die verdorbenen Kinder des Schaßes und rügte die ihnen von der Regterung bewilligten großen Vergünstigun-

en. Der Finanz- Minister glaubte dagegen, daß- die

bschaffung der General- Einnehmer die größte Verwirrung in den Finanzen hervorbringen würde; man habe sie übrigens, fügte er S in neuerer Zeit schon so verkürzt, daß man unmöglich noch weiter gehen könne. Herr Salverte bestritt diese Ansicht und war der Meinung, daß die den General-Einrehmern aus- geseßten Spesen immer noch zu bedeutend wären. Er {loß sich daher dem Antrage des Herrn Pourrat wegen einer Erspar- niß von 1 Mill. an. Herr Thiers bemühte sich, zu beweisen, wie nothwendig: es sey, daß der Staat sich zu seinen Finanz- Operationen angesehener Kapitalisten bediene. Wenn man übri- gens die Vorschüsse, die die General - Einnehmer oftmals zu ma- chen genöthigt wären, mit in Anschlag bringe, so lasse fich ihr Gewinn auf höchstens 5 bis 8 pCt. annehmen. Die gedachten 3 Kapitel wurden zuleßt auf den Antrag der Kommission um 700,000 Fr. Aorabgeseut, alle úbrige Reductions - Vorschläge aber verworfen. as 29stte Kapitel (1,200,000 Fr. für die General- Zahlmeister in der Provinz) erlitt eine Reduction von 250,000 8r., und-das 30ste Kapitel (3,446,400 Fr. für die Verwaltung

neuen Styls, 29 May 14 Juny

3 July 19 July

7 August 23 August 11 September 27 September 16 October

Halberstadt, den 9. März 1832.

R E T F Ed A

| abzubüßen. Suum cuique !

neuen Styls.

9 Juny p tru M Bei C. Heymann in Glogau if so eben erschie- __ s N —_— nen, und îin allen Buchhandlungen, (in Berlin bei 26 July S Handlung zu Wriegzen,) zu haben: i 14 August S Löwenstein A. S., der theoretisch prakti- 30 August S111 l fred she Geburtshelfer, oder volliändiger Un- 18 September

4 October Sa rfe) Krankheiten der Schwangern, Wöchnerinnen und

23 October neugebornen Kinder.

minanden. geschehen im

Gesellschaft,

Erklärung.

Herrn. Dr. Preis 2 Thlr. 74 sgr.

ene, welche mich per- chriftsteller kennen, zu derselbén Un-

ens ales | Zf.\ Brief | Geld.

Ant. Ioh. Groß.

Literarishe Anzeigen.

C. F. Kecht, Brüderstraße Nr. 24, und in dessen ienen und bei S. Schropy und

ï I u terricht der gesammten Geburtshülfe, und dérfVlte Supplement-Lief. oder Iste Lieferung vil

Zum Gebrauch für Ae!zte, t Wundärzte, Geburtshelfer, Studirende und Exa-des Hand - Atlas in 75 Bl. zum Be Le e Nebst einem Anhange, enthaltend ißer desselben, die Einrichtung getrof durch d Aphorismen über geburtshülflihe Gegenstände, die durch politische Veränderungen enn eine Darstellung des vollständigen geburtéhülflichenfweiterung der geographischen MLY er Kart Aparats , eine Recapitulation sämmtlicher Anzei-fdenden neuen Bearbeitungen O Sieferutigtti gen, die zu geburtshülflichen Operationen berech-f Hand - Atlasses von Zeit zu Zeit in Liese tigen, Themata oder Fragen aus dem Gesammt-|einigt, ausgegeben werden. Auf diesem geringtt gebiete der Gynäcologie für Studirende und Exa-|Mittel dargeboten, den Hand-Atlas m M Y minanden, und eine neue Schwangerschafcstabelle. |sen-Aufwand in gewünshterNeuh ¡{t an 6 Millionen

Bei Joh. Ambr. Barth in Leipzig ist erschienenswesl. Deutschland, Niederlande, Belgien un 5 Fungen, Spesen und sonstigen Vergütigungen der General- und in allen Buchhandlungen I V x41 e (Hoch - Asien.) Nr. 44 H eitschrift für die historische eolo-Fund Zuran (Hoch- Zsten e liche i F \ A teser s gie, in Verbindung mit der hirtortédimhaolózis den Inseln. Nr. 47, Der nördliche Theil v ‘Ur Zah L d e Ba df dar General Eine athen Geavllochaft zu Leiprig, herauogegebün vonfnigten Staaten von Nord? Ameriko.

der direkten Steuern in der Provinz) eine solche von 136 Fr. Dagegen wurde das 31ste Kapitel, das eine Summ 11,990,000 Fr. fr die Steuer - Erhebungs-- Kosten * in Departements enthält, unverkürzt bewilligt und sodann die f sebung der Berathung auf den folgenden Tag verlegt.

În dieser Sitzung der Deputirten - Kammer waren y nur etwa 230—240 Deputirte zugegen. Der Präsident ki inzwischen bei der Eröffnung derselben an , daß bereits 309 1 putirte ihre Namen auf der Quästur eingezeichnet hätten,

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

daß vielleicht noch einige 40 im Rückstande wären, so d die Gesammtzahl der annoch in ‘Paris anwesenden Depu wohl auf 350 annehmen lasse. Mittlerweile machte sich h Deputirten in den beiden lebten Sibßungen eine gewisse múüdung dadurch bemerklich, daß sie den Rednern nur ‘ei ringe Aufmerksamkeit widmeten und über die verschieden,

pitel des Budgets gleichsam mechanisch abstimmten. Es (ij 7 Z daher mit ziemlicher Gewißheit voraussehen, daß gleich nad A mtli ch e N a cch ri ch ten. Kron. des: Tages.

Bewilligung des Budgets die meisten Deputirten nah | Des Königs Majestät haben Allergnädigst geruht, den Ober-

Heimath zurückkehren werden. L i Der König hat dem Handels-Minister anzeigen lassen, F desgerichts - Chef - Präsidenten Karl Christian Wilhelm hilipp Freiherrn von Falkenhausen zu Breslau zum

Er, außer den von Jhm und den Mitgliedern der Königl irflihen Geheimen Rath mit dem Prädikat ¡Excellenz zu

103.

—————

milie hergegebenen 108,000 Fr. zur Linderung der durch di lera entstandenen Noth, noch eine Summe von 500,000 Fi Vertheilung unter die Húülfsbedürftigsten sowohl in der F stadt als in den von der Seuche befallenen Provinzialstädh Bereitschaft halte. Der Baron von Rothschild hat für f der Cholera Erkrankten 10,000 Fr. eingesandt. L ' Vom Lten auf den Zten sind hier 317 Personen wy Cholera befallen worden, so daß sich jeßt die Gesammtuj Erkrankten auf 1052 beläuft. Gestorben sind in diesen G den 127 Individuen. Von den Truppen der Garnison sj dem ersten Erscheinen der Krankheit bis gestern Nachmitty 2 Uhr 63 Militairs erkrankt, davon aber nur 1 genesen; gestorben und 42 noch in der Behandlung. | i i y Der Vicomte von Martignac is gestern früh nah M Die Briefe zwischen hier und Charlottenburg werden auch langen und schmerzhaften Krankheit mit Tode abgegangth.| hen dieses Sommers, vom 15. April bis zum 15. Oktober, war zu Bordeaux um das Jahr 1780 geboren. Das (lich zweimal durch besondere Botengänge bestellt werden. nal des Débats set demselben in seinem heutigen Bl Der erste Botengang erfolgt : ehrenvolles Denkmal. aus Berlin um 97 Uhr Morgens, Die am 1. und 2. stattgefundenen Unruhen haben sich aus Charlottenburg zurück um 14 Uhr Nachmittags ; nicht erneuert, doch macht sich noch eine gewisse Gährunz Mr zweite Botengang : den niederen Klassen bemerküch: Ein sonderbarer Vorfall aus Berlin um 37 Uhr Nachmittags, tigte gestern den Pöbel in seinem unsinnigen Verdacht aus Charlottenburg zurück um 61. Ühr Abends. die Negierung: von zwei Jndividuen nämlich, die bei sede Tour wird in 13 Stunden zurückgelegt. Weinhändler in der Bähe des Grève-Plaßes cin Glas Außerdem wird die Korrespondenz e hier und Char- getrunken hatten, beklagte sich einer Über starke Kolik und ((üttenburg auch nah wie vor mit sämmtlichen Hamburger Posten tete, vergiftet zu seyn. Sofort wurde der Laden von einer M Menschen umgeben. Der Weinhändler, um zu beweise, sein Getränk unverfälscht sey, goß sich selbst ein Glas eit l und wurde nah 5 Minuten von heftigen Krämpfen bil Von Seiten der Polizei ist eine Untersuchung eingeleitet u Bei der am 7ten, 9ten und 10ten d. M. geschehenen Zie- Aehnliche Fälle sollen sich gestern auch an anderen Ortén (Füng dér 4ten Klasse 65ster Königliher Klassen - Lotterie fiel der net haben. zupt-Gewinn von 10,000 Rthlr. auf Nr. 73,117; 2 Gewinne Heute {loß 5proc. Rente pr. compt. 96. 15. fin 4000 Rthlr. fielen auf Nr. 1651 und 54,227; 3 Gewinne 96. 25. 3proc. pr. compt. 69. 70. fin cour, 69. 80. ’¡ÆW 2000 Rthir. auf Nr. 37,513. 57,134 und 57,295; 4 Ge- Neap. pr. compt. 80. 10. fin cour. 80. 30. 5proc. Span. Finne zu 1000 Rthlr. auf Nr. 9484. 35,719. 52,212 und perp. 562. 5proc. Belg. Anl. 771. //511; 5 Gewinne zu 600 Rthlr. auf Nr. 8858. 14,818. Straßburg, 5. April. (Aus der Frankfurter 0,323. 73,915 und 81,301; 10 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Post-Amts-Zeitung.) Folgende telegraphische Depesl,//Mr. 9164. 19,152. 22,012. 22,454. 28,275. 31,144. 32,761. Paris vom 5. April 112 Uhr, ist hiec bekannt gemacht (M303. 39,120 und 67,521; 25 Gewinne zu 200 Nthlr. auf „Die falschen Gerüchte in Betreff der Vergiftung der (M. 3971. 4117. 9838. 10,794. 19,178. 19,785. 20,627. 22,831. mittel haben abermals Unordnungen in einigen Stadtviert|4316. 29,015. 32,824. 37,893. 52,561.-53,080. 54,872. 56,843. Hauptstadt veranlaßt. Fünf von den Volkshaufen unt! 81. 60,212. 61/980. 62,745. 62,801. 68,346. 68,991. 76,470 Vorwande, als wären sie Vergifter, verfolgte JndividueWnd 79,563; 50 Gewinne zu 100 Rthlr. auf Nr. 772. 1780. Opfer dieser traurigen Vorurtheile geworden. Die Be996, 4453. 5056. 5459. 6745. 9439. 9806. 12,616. 15,042. haben den Beweis geliefert, daß diese Gerüchte nicht de7,005. 17,899. 18,203. 19,246. 20,035. 24,750. 24,797. 25,809. desten Grund haben, und hoffen, daß es ihnen gelungen (7,184, 32,418. 36,681. 40,289. 41,294. 42,164. 44,501. 48,879. verirrten Gemüther vollständig zu enttäuschen. Heute h8,966. 50,054. 51,240. 91/986. 52,255. 53/254. 53,497. 54,153. in ganz Paris vollkommene Ruhe.‘ / 19/239. 56,047. 57,960. 64,317. 64,615. 65,607. 66,796. 71,065. Frankfurt a. M., 7. April. Oesterr. 5proc. Metal. 1,372. 74,051. 77,752. 79,733. 84,695. 85,658 und 88,838. 88. proc. 77-5. 77%. 24proc. 445. G. Ra Q p Der Anfang der Ziehung der 5ten Klasse dieser Lotterie ist oose p

jennen. ;

Des Königs Majestät haben geruht, den Ober-Landesgerichts- h von Bähr zum Vice-Präsidenten bei dem Ober- Landes- ¡ht zu Ratibor zu ernennen. :

Der bisherige Ober - Landesgerichts - Assessor- Gustav R o- rt Triest ist zum Justiz - Kommissarius beim Ober - Landes- iht zu Stettin bestellt worden.

WweranntmaMu n g.

ordert. Berlin, den 8. April 1832. : General-Post-Amt.

Actien 1386. 1384. Part.-Obl. 1234. 1227. if den 8. Mai d. J. festgeseßt. 52.1754. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 791, 791. Poln. Loose 55M Berlin, den 11. April 1832. R E A Königl. Preußische General-Lotterie-Direction.

Redacteur Foh n. . Mitredacteur Cottel. Gedruckt hei A. W. Hdll

Zeitungs-Nachrichten.

eron A U s [ an D,

Stan ftireich.

Deputirten - Kammer. Sigung vom 3. April. Nachtrag.) Ueber die im 23sten Kapitel des Budgets des nanz - Ministeriums aufgeführten Kosten für die Medaillen- ünze ließ sich Hr. Taillandier vernehmen. Cr tadelte es, : P AEOS diese Münze kürzlich durch eine Königl. Verordnung dem puis quibusdam theologicae Melanchthonis disc\ d! M oisterium überwiesen worden sey, da dieser Gegenstand

h cher zum Gebiete der {chdnen Künste gehöre; eben so hielt

l die in diesex Verordnung enthaltene Bestimmung, wonach iftig keine Medaille ohne die ausdrückliche Erlaubniß des Han- 8: Ministers geschlagen werden darf, für völlig verfassungswi- 119, indem man dadurch dem gedachten Minister gewissermaßen s Recht einer Censur zuerkenne, die Censur aber durch die zarte von 1830 feierlich abgeschafft worden sey; man berufe Zu beziehen durch die : M) auf den Beschluß vom 5. Germinal XII. ; allerdings be- N icola i sche Buchhandlung in VOnme derselbe, daß eine Medaille nirgend anders als in der (Brüderstraße Nr. 13) Stettin A a: Nuünze o werden Saite ; diese Aa habe e:

: A j a ist so M anderen Zweck, als der Falschhmúünzerei vorzubeugen. Es De Aus E I-I dn il be sich schon mehreremale, und zwar Ah sat utte der vo-

een Dynastie, sondern sogar seit der lesten Revolution, der

hi ereignet, daß die Minister sich geweigert hätten, die bend- E igte Erlaubniß zu dem Ausprägen solcher Medaillen, wodurch sie lin verleßt gefühlt, zu ertheilen; diese Art von Censur sey nicht

ger zu dulden, und es músse jedem Bürger freistehen, unter e Verantwortlichkeit seine Gedanken auch mittelst einer F emüúnze darzulegen. Diesem Antrage wurde weiter keine o, 2e gegeben und das 23ste Kapitel angenommen. Das ste | el enthält eine Summe von 800,000 Fr. (nicht 282,600, ai gestern gemeldet worden) zur Umschmelzung der alten Duo- ise S, Münzen. Ein Antrag des Hrn. Fleury, daß man u b umme um 400,000 Fr. erhöhe, um die Éinschmelzung h g tillienr Ben e verworfen. Das 25ste Kapitel t De

Diese er ste solcher Lieferungen entha Ur das Kataster und das 26ste, 27ste und 28ste jéfdeteu jud f Madai Blättern : Nr. A (die zusammengeworfen wurden ) S 960,000 Lr. an fixen Be-

Dr. C. F. lllgen,. Iten Bandes 1, Heft, 8 geh. 1 Thir. 15 sgr. z Î Inhalt: 1) Illgen, Geschichte der hiftor.

des Syrers Ansichten von dem Paradiest u Falle der ersten Menschen. 5) Ve esenmeyes was über den Verfasser des alten Kirchenlicdes: her zu mir, spricht Gotres Sohn. 6) Zwel V N Briefe Fanz Volkmar Reinha!

lin zu haben: Sticlers Hand-Atlas

arbeitungen. 6 BI. Subscript -Pr. 13 een Es ist seit der im v. J. startgefundentn

s wt

Wege 9

Nr. 22, Nordöstl. Deutschland. Of gudiel Einnehmer.

lion an r. Pourrat trug auf eine Ersparniß von 1 Mil-

len zu beweisen, daß die Einkünfte der General - Ein-

ne T MO j îmer bei weitem nicht so bedeutend wären, als man es ge-

Berlin, Donnerstag den 12te# April

1832.

Eee i o T R A MRMZ E E

meinhin glaube. „Diese Einkünfte,“/ äußerte er, ¡sind vierevlei Art. Die General-Einnehmer beziehen erstens ein fixes Gehalt von 6000 Fr.; zweitens haben fe ein Tantième von der Ein- nahme; drittens wird ihnen für die direkten Steuern, deren Be- trag sie vor dem geseßlichen Termine einsenden, eine angemes- sene Vergütigung bewilligt; viertens endlich erhalten sie eine Entschä- digung für den Transport der Gelder bis zur Hauptstadt. Alle diese Vortheile zusamtnen haben sih im Jahre 1830 auf eine Total-Summe von etwa 2,700,000 Fr. belaufen ; rechnet man hiervon die bedeuten- den Unkosten der General - Einnehmer für ihr mindestens aus 10 Beamten bestehendes Bureau und für den Transport der Gelder mit 1,700,000 Fr. ab, so bleibt 1 Mill., wovon auf einen jeden der 86 Einnehmer etwa 12,000 Fr. kommen. Die reine Ein- nahme betrüge hiernach 18,000 Fr., wogegen der Empfänger noch eine bedeutende Caution stellen muß, die ihm nur mit 4 pCt. verzinst wird. / Nach dieser Auseinandersebung hielt der Redner eine von der Kommission beantragte Ersparniß von 500,000 Fr. für unzulässig. Nach einigen Bemerkungen des

errn Barrada im entgegengeseßten Sinne trat der Finanz- Minister zur Vertheidigung der General - Einnehmer auf. Er bemerkte unter Anderem, daß die General-Einnehmer im Jahre 1815 für dieselben Operationen, die ihnen heute 4,675,000 Fr. eintrúügen, 12,885,000 Fr. bezogen hätten, woraus sich eine Ersparniß von mehr als 8 Mill. ergebe; wollte man noch weiter gehen, so müßte män das ganze Finanz -System ändern, wobei, seiner Meinung nah, der Staat nichts gewinnen würde." Herr Salverte bestritt diese Ansicht und glaubte, daß sich noch manche Reductionen vornehmen lassen würden, ohne daß man dem Staatsdiensté dadurch scha- dete; namentlich erhob er sih gegen die den General-Einnehmern für Vorauszahlungen zugestandene Vergütigung, indem, wenn einerseits die Steuerpflichtigen verbunden wären, die geseßlichen Zahlungs-Termine zu beobachten, sie andererseits nicht angehalten werden könnten, vorauszuzahlen, die Einnehmer aber dies zu bewirken suchten, um der gedachten Vergütigung theilhaftig zu werden. Noch ließ sih Herr Thiers zu Gunsten der General- Einnehmer vernehmen, worauf der obige Reductions - Vorschlag des Herrn Pourrat verworfen und dagegen die von der Kommis- sion beantragte Ersparniß von 500,000 Fr. auf die General-Ein- nehmer, so wie eíne zweite von 200,000 Fr. auf die Bezirks- Einnehmer, angenommen wurden. Das 29fte Kapitel enthält eine Summe von 1,200,009 Fr. für die General - Zahlmeister in der Provinz und wurde, nach Beseitigung eines Amendements des Herrn Auguis, auf den Antrag der Kommission um 250,000 Fr. verkürzt. “Eben so erlitt das Z0ste Kapitel (3,446,400 Fr. für die Verwaltung der direkten Steuern in der Provinz) eine Her- absezung von 126,400 Fr. Dagegen wurde das 3Z1ste Kapitel (11,990,000 Fr. an Steuer -Erhebungs - Kosten in der Provinz) unverkärzt bewilligt.

Paris, 4. April. Der König arbeitete gestern mit den Ministern des Krieges, des Handels, der Justiz und mit dem Präsidenten des Minister-Rathes.

Der König hat den Handels - Minister benachrichtigt, daß Er außer den von Jhm und der Königlichen Familie in die Stadt-Kasse gezahlten 108,000 Fr. eine Summe von 500,000 Fr. zur Abhülfe des durch die Cholera verursachten Nothstandes sowohl in Paris als in den übrigen Städten, in denen etwa die Cholera noch ausbrehen möchte, angewiesen habe. Die Subscriptionen von milden Beiträgen dauern auf den Mairieen und in den Redactions - Bureaus der Blätter fort, eben so die Sendungen von Leinwand, Flanell, wollenen Strümpfen und Kleidungsstücken zur Vertheilung unter die Armen. Der Baron v. Rothschild hat 10,000 Fr. unterzeichnet. Die Eigenthümer des Theaters Ventadour haben ein Lokal zur Einrichtung eines Húülfs-Bureaus eingeräumt. Der hiesige Erzbischof hat außer seinem Landhause in Conflans das Seminar St. Sulpice zur Errichtung von Cholera - Lazarethen eingeräumt. Die Regierung is dar- auf bedacht, die Anzahl der in den hiesigen Gefängnissen befind- lichen Individuen zu vermindern. Jn Sainte Pelagie ist ge- stern ein Cholerafall vorgekommen; {hon vorgestern waren viele der wegen politischer und Preß- Vergehen Verhafteten nach einem andern Lokale gebracht worden, unter ihnen die Herren v. Brian, Demaistre, v. Rivière, Mugney , Berard, v. Berthier, Florac, Laponneraye u. \. w. Die Herren Bascans, Marrast, Phislip- pon, Thouret und mehrere andere waren bereits seit längerer Zeit in anderen Krankenhäusern untergebracht. Die Minister der Justiz und des Handels besuchten gestern das Gefängniß la Force und ordneten mehrere Maßregeln für Reinigung der Luft an. Der Justiz - Minister hat dem König vorgeschla- gen, eine Menge von Gefangenen, die nur zu zuchtpoli- zeilihen Strafen kondemnirt sind, zu begnadigen. Auch die Blinden - Anstalt, das Gefängniß der Madelonnettes und mehrere Lazarethe wurden vom Handels-Minister besichtigt. Die von dem Grafen Argout ernannten, mit der Aufsicht úber die Vollziehung der angeordneten Sanitäts- Maßregeln beauf- tragten Requetenmeister und Auditoren des Staatsraths haben gestern ihre Functionen angetreten. Da die Cholera in Ca- lais weiter um sich gegriffen hat, so sind die Quarantaine und alle andere dort gegen die Einschleppung der Cholera vorge- \chriebene Maßregeln aufgehoben worden. Madame Casimir Périer, die Marschallin Soult und die Gräfinnen von Argout und Montalivet haben dem Präfekten des Seine-Departements einen Vorrath von wollenen Binden, Strümpfen und anderen Gegenständen dieser Art gesandt.

Die gestern vorgekommenen 317 neuen Erkrankungsfälle sind auf folgende Weise unter die verschiedenen- Bezirke vertheilt: 1ster Bezirk 4, 2ter 1, Zter 3, tex 12, 5ter 11, 6ter 29, 7ter 35, 8ter 30, 9ter 36, 10ter 51, 11ter 32, 12ter 37; Militairs 17, obdachsose Personen 3, im Weichbilde der Stadt 16. Die Krank- heit breitet sich in der Umgegend von Paris immer mehr aus; in Vaugirard und Grenelle sind 15 Erkrankungsfälle vorgekom- men, 2 in Villejuif (einer der Kranken befindet sich in der Ge- nesung, der andere ist gestorben); 2 in Arceuil; in Charenton ist

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die Krankheit noch nicht ausgebrochen, wohl aber in Sèvres. ¿Diesen traurigen Details‘, sagt das Journal des Débats, „können wir zum Glück einige erfreulichere Thatsachen hinzufügen. Die Sterblichkeit hat sih nicht in dem Grade vermehrt, wie man befürchten konnte. Eine geregeltere, der Gesundheit ange- messenere Lebensweise hat Manche vor häufigen Uebeln beroahrt; viele der Kranken waren bereits vorher von shweren Krankheiten, bôsartigen Fiebern, Faulfiebern u. s. w. befallen; die Cholera war bei ihnen nur ein neuer Zufall, der ihnen allerdings verderblich, aber nicht die einzige Ursache des Todes war. Die gewöhnliche Sterblichkeit in Paris beträgt 66 bis 70 Jndividuen täglich, sie hat sich seit dem Ausbruche der Cholera nicht auf das Doppelte vermehrt; man erzählt von mehreren glücklichen Kuren, unter Anderem haben vier in dem Saale des Herrn Magendie statt- efunden und 3 Männer und 1 Frau denselben gestern verlassen. n das Lazareth la Pitié wurden gestern nur 18 Kranke ge- bracht, vorgestern hingegen 27 ; iner der dort behandelten Kranken geben viel Hoffnung. Auch im Val de Grace und im Neckerschen Lazareth sind mehrere Genesungsfälle vorgekommen. Diese Besserung kommt daher, daß jezt, den wiederholten Auf- forderungen zufolge, die Kranken früher nah dem Lazareth ge- bracht, oder daß wenigstens die Hülfs-Bureaus von den Erkran- kungen schneller benachrichtigt werden. Sämmtliche r A Bureaus sind jeßt in Thätigkeit. Unter den gestern in dre An- stalten gebrachten Cholera-Kranken befinden sich viele Jndividuen, die sih der Unmäßigkeit im Trunke ergeben hatten. Die An- Qu der seit dem Ausbruch der Cholera in Paris und dem

eichbilde erkrankten Militairs wird auf 63 angegeben, wovon 20 starben, 1 genas und 42 in ärztlicher Behandlung blieben. Die Besakung der Hauptstadt und des Weichbildes beträgt un- gefähr 24,000 Mann.

Der hiesige Erzbischof besuchte gestern das Hoteldieu, trat an die Betten sämmtlicher Cholerakranken und richtete an die- jenigen, die noch Kraft genug hatten, um ihn hdren zu können, Worte des Trostes und der Ermuthigung. Bei seiner Entfer- nung ließ der Erzbischof 1000 Fr. für die Kranken zurü.

Der Minister des dffentlichen Unterrichts hat die Maires der zwölf Bezirke aufgefordert, die hiesigen Elemen:arschulen in Bezug auf den Gesundheitszustand einer besonderen Aufsicht zu unterwerfen. Der Präfekt des Seine-Departements, Graf von Bondy, hat von dem ihm vom Stadtrathe eröffneten Kre- dite 24,000 Fr., und von den Beiträgen der Königl. Familie 60,000 Fr. unter die Hülfs -Bureau’s repartirt, die zur Ver- theilung von Speisen utid Kleidungsstücken unter die Armen verwendet werden follen.

Im Messager des Chambres lies man: „Es is nun- mehr außer Zweifel, daß es eine organisirte Bande giebt, die den Wein, die Milch, das Wasser in der ganzen Stadt und in der Umgegend vergiften will. Das Volk i entrústet, alle Bür- ger fühlen Abscheu und sprechen Worte der Verwünschung gegen einen so hôllischen Plan aus. Wir führen einige Thatsachen an, die nur zu wahr zu seyn scheinen. Jn der Straße Gros-Cail:- lou wurden hinter einander drei Männer vevhaftet, die sich des Vergiftungs - Versuches verdächtig gemacht hatten; einer dieser Elenden trat bei einem Weinhändler ein, den er allein in seinem Laden sah, und verlangte eine Flasche Wein für 20 Sous; der Kaufmann geht in den Keller hinunter, um den Wein zu ho- len; während dessen zieht der angebliche Käufer ein Säckchen aus der Tasche und wirft es in die im Laden stehen ge- bliebene Weinkanne; die Fau des Kaufmanns, die sich in einem Kabinet befand und hinter einem Vorhange die Bewegungen dieses Menschen sah, eilte herbei, rief ihm nach und hielt ihn am Kragen so lange fest, bis ihr Mann und andere Personen herbeigekommen waren. Man schleppte den Verbrecher ins nächste Wachthaus und brachte bald noch zwei andere eben dahin, die gleiche Versuche gemacht hatten. Das Volk wollte sie tôdten, mit Mühe gelang es dem Polizei - Com- missair und der Wache, die Gefangenen mit heiler Haut nach der Polizei: Präfektur zu bringen. Zu einer Milchhändlerin in der rue du Bac kam ein Mann und verlangte warme Milch; sie schenkt ihm ein Maß in eine Tasse ein, die er O mitge- bracht hat, er fühlt mit dem Finger hinein, ob die Milch auch wirklich warm is, ruft aus, sie sey kalt, und will sie in die weiße Blechkanne der Milchhändlerin zurückgießen; diese aber schließt ihre Kanne augenblicklich zu, entreißt ihm die Tasse und gießt die Milch in den Fluß. Jn Villejuif sind zwei Hausirer in der verwichenen Nacht in eine Molkerei eingedrungen und haben versucht, alle Milch in den Kannen, die eben nah Paris gebracht werden sollten, zu vergiften. Jn der Colombier-Straße hat man versucht, den Brunnen eines Bäckers zu vergiften; úberall werden die Brun- nen daher jeßt bedecckt und verschlossen. Die Wasserträger ver- schließen ihre Eimer mit festen Deckeln. ‘/

Die France Nouvelle bemerkt hinsichtlich aller dieser angeblichen Vergiftungs - Versuche: „Die Thatsachen sind zwar noch nicht gehödrig erwiesen, doch läßt sich kaum mehr bezwei- feln, daß es eine Klasse Elender giebt, die dazu bezahlt worden sind, wenn auch vielleiht nicht die Kannen der Weinhändler und die Eimer der Wasserträger oder gar die öffentlichen Spring- brunnen zu vergiften, doch den Glauben an solche Vergiftungen zu nähren, um die Hauptstadt dadurch in einer beständigen Auf- regung zu erhalten und ernstliche Unruhen herbeizuführen. Bei einer näheren Untersuchung wird sich vielleicht nirgends auch nur die leiseste Spur einer Vergiftung ergeben, aber die moralische Wirkung bleibt deshalb nicht minder dieselbe. Noch wenige Tage, und es wird unfehlbar der Thätigkeit der Polizei, so wie dem Eifer aller wohlgesinnten Bürger gelingen , diesen höllischen Umtrieben näher auf die Spur zu kommen und durch die Ent- húllung derselben das dffentliche Vertrauen wiederherzustellen.//

Unter den bei den vorgestrigen Unruhen verhafteten 125 Personen befinden sich, der France nouvelle zufolge, nur 7 Lum- penusammler, dagegen eine große E von Schuhmacher- und Schlosser-Gesellen, die geheimen Gesellschaften angehören, deren Häupter bereits bei der Entdeckung des Komplotts in der Rue des Prouvaires festgenommen worden sind.

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