1832 / 106 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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E I E bin i ias Alf at L

T E E Na 6

eines Tory-Ministeriums in England sey. Sie wiederholt ihren früheren Vorwurf gegen die Minister, daß sie Sir Chs. Bagot, der so genau mit dem Herzoge von Wellington verbunden sey, noch immer als Botschafter im Haag ließen: „Will Lord Grey“, sagt das genannte Blatt, „Feine Pairs, so kann doch Lord Palmerston sicherlich Botschafter ernennen.“

Gestern fand unter dem Vorsiß des Grafen von Harewood in der London Tavern eine sehr zahlreiche Versammlung folcher Personen statt, welche als Kaußeute, als Pflanzer oder in ir- gend einem andoren Verhältnisse in Beziehung. zu den Westindi- schen Kolonieen stehen. Es wurde eine Bittschrift an beide Häu- ser des Parlamentes beschlossen, um auf die dringende Noth- wendigkeit hinzuweisen, ohne Zeitverlust entscheidende Maßre- geln zur-Abhülfe des Elends in jenen Kolonieen. zu ergreifen. Die Morning- Chronicle sagt bei dieser Gelegenheit: „Der Untergang, mit dem unsere Zucker-Kolonieen bedroht werden, Und die ausgedehnten Juteressen, welche. dieses. Land an dieselben fknúpfen, konnten nicht fehlen, der. gestrizen Versamnilung ein zahlreiches und ausgezeichnetes Auditorium zu verschaffen. Es ist übrigens weit leichter, sh. über das Elend in unseren Westindischen Kolonicen auszulassen, als zu ermitteln, wie demselben abgeholfen werden kann. Das Elend hat einen weit tieferen Grund, als die Geheimenraths- Befehle, . deren in der Versammlung so oft mit Unwillen gedacht worden ist. Wir geben zu, daß dieselben etwas versucht haben, was selten ohne Gewaltthätigkeiten abgeht, nämlich die Einmischung eines Drit- ten zwischen den Herren und den Sklaven. Wir verabscheuen die Sklaverei; wenn aber das Fortbestehen derselben geduldet wird, ss muß auch dem Herrn eine unbeaufsichtigte Gewalt úber- lassen bleiben. Wenn. der Sklave weiß, daß er sih gänzlich in der Gewalt seines Herrn befindet, so wird er eifrig besorgt seyn, die Gunst desselben zu gewinnen, und wird es sorgfältig ver- meiden, denjenigen aufzubringen, der die Mittel in Händen hat, ihn elend zu machen. Von dem Augenblick ‘an aber, wo der Sklave erfährt, daß er noch anderswo Schuß zu suchen hat, wird er es sich natürlih weit weniger angelegen I lassen, sich um die Gunst seines Herrn zu bemühen; wäh- rend auf der anderen Séite der Herr mit eifersüchtigem Auge auf Alles blicken wird, wodurch sein Ansehen beeinträch- tigt werden könnte. Hiervon indeß abgesehen, wird von allen Seiten zugestanden, daß die Zucker-Kolonieén aus anderen Grün- den mit dem Untergang bedroht werden. Der Ertrag des Zuk- fers in unseren Kolonieen übersteigt die Consumtion im Mut- terlande bedeutend. Das Monopol an unserem Markte kann für die Westindier von keinem Nußen seyn, so lange ste genöthigt sind, für den Absas6 eines großen Theiles ihrer Produkte fremde Märkte aufzusuchen. Die Frage bleibt daher“ einfah die: kdôn- nen die Westindier ihre Pflanzungen für den Prejs fortseßen, den sie auf fremden Märkten, wo sie mit Fremden konkurriren, fúr ihren Zucker erhalten ? Nein, das können sie nicht. Die Fortdauer des Sklaven-Handels seßt die Pflanzer von Cuba und Bra- silien in denStand, eine größere Anzahl arbeitender Neger zu erhalten, als man sich an den Orten verschaffen knn, wo die, Arbeit von der einheimischen Bevölkerung verrichtet werden muß. Die Re- gierung mag- mit ihrer Einmischung in die Sklaven-Verhältnisse zu weit gegangen seyn, und man mag mit. der besten Ueberzeu- gung in der Ansicht geirrt haben, daß der Züker durch freie Ar- beit in Westindien unter solchen Kosten gebaut werden könnte, daß noch immer ein verhältnißmäßiger Vortheil für die Pflanzer entspringen müsse; wenn aber einerseits eine zu große Einmi- schung in die Kolonial - Verhältnisse vermieden werden muß, so darf man auf der anderen Seite auch_ niht das Britische Bolk einer verderblichen Taxe unterwerfen wollen, um die Kolo- nisten in den Stand zu sehen, eine unnüß kostspielige Art der-Be- bauung fortzuseßen.“ à

Der vortheilhafte Ausfall der Quartal Einnahme. hat auf die Stocks nicht eingewirkt, die, so lange die Ungewißheit über die Reform dauert, flau- bleiben. Der Umsas in Kolonial-Waa- ren belebt si, da seit drei- Tagen große Aufträge vom Konti- nent eingegangen sind. Wie man es für den Fall. des. Ausbruchs der Cholera in. Frankreich vorgusgesehen hatte, is der freie Ver- fehr mit Calais hergestellt, und. werden ohne Zweifel die Qua- rantainen in allen ranzEsscheiz Häfen gufhdren.

Die Direktoren der Ostindischen, Compagnie. haben den Ge- neral - Lieutenant (Ober - Commissair der Jonischen Jnseln). Sir Fred. Adam zum Statthalter des. Forts St: George ( Madras.) ernannt. Herr. Lushington dürfte demnach: zurückzuerwarten seyn.

Aus Cowes wird unterm ten d. gemeldet, daß sich der Nordamerikanische Gesandte, Hr. van Buren, daselbst mit sei- ner Familie und seiner Begleitung, in. der sich au Hr.-Washing- ton Jroing befand, nah Havre eingeschifft habe, von wo er sich nach Paris begeben wollte, :

Niederlande.

Aus dem Haag, 9. April. Se. Königl. Hoh. der Prin von Oranien hat den Weg von Herzogenbüsch hierher in fänt Stunden und zwar- zu Pserde uriesgelcas. |

Am áten d. hat sich der General-Lieutenant de Kock, be- gleitet von seinem Generalstab, aus, dem Hauptquartier Middel- burg nach dem vierten Distrikt der Pyovinz Seeland begeben. Sm fünften Distrikte wird mit der Unterwa érebung des Lan- des an den Punkten, wo es nôthig ist, fortgefahren.

Der General - Lieutenant Tinda! ist in: Amsterdam ange- kommen. :

Man schreibt aus dem Fort Tête des Flandres vom 5. April: ¿„Jn Ant@euden ist man fortwährend mit dev Aufwerfung von Erd-Wällein an- der aug Linie des Quais beschäftigt, täg- lich arbeiten an 14 —-1500/ Mann daran. Hinter diesem Wall wird etz bedeckter- Gang ausgegraben, der ungefähr 2 Ellen tief und 14 Ellen breit werden joll. Beim St. Johannes - Quai, der Téte des- Flandres? gerade gegenüber, sind 3 Kanonen und 3 Mörser aufgesteæt; dieselbe Zahl von Feuerschlünden befindet sich auch auf dem Kraäaushoofe. Feindseligkeiten: haben bisher noch nicht stattgefunden; aua} scheinen die Arbeiten des: Feindes eher die Besorgniß einer Landung: von: unserèr Seite- als, einen An- griffsplan von der seinigen anzicdeuten: Heute: hat sowohl hier als auf der Antwerpener Citadelle Und bei der Seemacht die feierliche Vertheilung der metallenen Kreuze stattgefunden.

Ein hiesiges Oppositionsblatt ‘(das-Advértentieblad) âu- gert: „Das Handelsblatt will nun, nahdem es alle seine: eigenen Berichte über eine bevorstehende. Ausgleichung der: Angelegenheit mit Belgien für unwahr erklärt hat, behaupten, es sey schon ei- nige Tage früher im Besige der vom Grafen. Orloff: vor ‘einem Abgange vom Haag erlassenen Erklärung an den König gewesen. Wir glauben davon kein Wort. Das Handelsblatt hat zu viele Beweise von Mangel an Urtheil und Uneigennükigkeit gege- ben, um uns glauben zumachen, daßes-nicht geeilthabei-würde, mitei? nem solchen Äktenstüeke zu prunken. Daran sey.nun;, was da wolle, die Erklärung selbt, wie sis in Französischen Blättern erschienen und von dem Handelsblad, dem sie’ einé Staffette gekostet, be-

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zahlt ist, kommt darauf hinaus, daß Rußland nichts für uns thun kann oder will, wenn sein Jnteresse sich dawider seßt. Nun möge der König seine Politik danach einrichten. Ueber die Aechtheit dieses Dokuments sind die Meinungen in und au- ßer Landes getheilt. Unsere Staats - Courant schweigt ganz und gar davon, und das Journal de la Haye, das von Fremden und Inländern für die wahre Staats - Courant gehalten wird, theilt es mit, ohne ein Wort hinzuzufügen. Nun kann man rathen. Aber war dies eine Sache, um sich dabei aufs Rathen zu le- gen? Sind wir Kinder? Oder gehen solche Sachen uns nichts an? Kann das Schaden thun, wenn wir wissen, ob jene Erklä- rung ächt, oder ob sie, wie man" verinuthet, aus den Comtoiren von Rothschild und Ouvrard hergekommen sey ?‘/

Brüssel, 8. April. Die Repräsentanten-Kämmer hat in ihrer gestrigen Sißung die Berathung über das Budget des Finanz - Ministeriums geschlossen.

Der König hat durch eine Verordnung vom Zten d. den General Daine in die Liste der Ober-Offiziere aufnehmen lassen, welche zunächst in Aktivität verseßt werden sollen. Er hat au- ßerdem den interimistischen Kriegs-Minister, Herrn von Merode, beauftragt, dem General Daine sein ganzes Wohlwollen und das Vertrauen zu bezeugen, mit dem er bei eintretenden Gelegen- heiten von seinen Diensten Gebrauch machen wúroe.

Jm Memorial Belge liest man: „Es hat sich das Ge- rücht verbreitet, daß unser Bevollmächtigter in London sich ge- weigert habe, ein neues Protokoll zu unterzeichnen, durch wel- hes der Termin zum Austausch der Ratificationen noch weiter hinausgeschoben werden sollte; wir geben diese Nachricht, ohne die Richtigkeit derselben zu verbürgen. ‘/

Der Jndependant enchált Folgendes: „Die Emanci- pation, welche den Ton eines halb offiziellen Journales an- nimmt, widerlegt die gestern von uns gegebene Nachricht, daß der Termin zum Austausch der Ratificationen auf den 6ten d. M. verschoben worden sey. Wir möchten aber dann wohl wis- sen, warum die Minister jene Nachricht einigen Deputirten mit- getheilt haben? - Sollte es ein diplomatisches Mandver gewesen seyn, um die Ungeduldigsten zu beruhigen? Das wäre in der That sehr geschikt und „ganz dem hohen Fassngs- Vermögen unseres Ministeriums würdig. ‘“

Der Messager de Gand enthält ein Privat-Schreiben aus Paris vom 6ten d., worin über die Belgischen Angelegen- heiten unter Anderem gesagt wird: „Jch habe Herrn Casimir Périer gestern gesehen; er schien zerstreut und sehr trübe ge- stimmt. Die Belgischen Angelezenieiten scheinen ihn besonders, und mehr als alle andere, mehr als die Jtaliänischen zu beun- ruhigen. Vor einiger Zeit wollte er der Sache entschieden ein Ende machen und hatte eine. Note entworfen, welche diejenigen Modificationen enthielt, die der Traktat vom- 15. Nov. erleiden fönnte, um alle Jnteressen zu versöhnen und endlich, nicht allein die definitiven, sondern, was bei weitem wesentlicher ist, die auf- richtigen Ratificationen der Mächte zu erhalten. Unter den Punk- ten, welche diese Note enthielt, befand sich auch einer, die Schiff- fahrt auf den Holländischen Binnengewässern betreffend. Frank- reich erkannte an, daß der Traktat in Bezug auf diesen Gegen- stand eine Ungerechtigkeit enthielte, und glaubte in dieser Bezie- gung keine Nachgiebigkeit von Seiten Hollands erwarten zu dnnen. Deshalb schlug es England vor, die Auslassung jener Klausel zu dulden. Das Englische Ministerium hat Hrn. Pé- rier geantwortet, daß es gern bei jedem anderen Artikel des Traktates nachgeben würde; daß aber eine Modification wie die in Rede stehende nicht zulässig. wäre.“/

Deutschland.

Hannover, 11. April. Die hiesige Zeitung enthält heute ein Königl. Patent vom 9ten d. folgenden Jnhalts: „Wilhelm der Vierte 2c. 2c. 2c. Demnach einige der wichtigeren Gegen- stände, welche wir den allgemeinen Ständen des Königreichs bei ihrer bevorstehenden Zusammenkunft zur Berathung vorlegen zu lassen beabsichtigen, mehrfache Untersuchungen und Verhandlun- gen unvermeidlich gemacht haben, welche bis zu dem durch un- ser Patent vom 22. Febr. d. J. auf den 30. d. M. festgesek- ten Zeitpunkte der Versammlung der allgemeinen Stände nicht vollständig zu beendigen seyn werden, so finden wir uns dadurch bewogen, die Zusammenkunft der allgemeinen Stände des Kd- nigreichs bis auf den 30. Mai d. J. hiermit hinauszuseben.

Alle, welche es angeht, haben sich danach gebührend zu ach- ten, indem wir erwarten, daß sämmtliche Mitglieder beider Kam- mern an jenem Tage in der hiesigen Haupt- und Residenzstadt versammelt seyn werden.“

Seine Königl. Majestät haben gnädigst geruht, den ze- heimen Kabinets-Rath und Bundestags- Gesandten Frhrn. von Stralenheim gegenwärtig auch zu Allerhöchst - Jhrem außeror- dentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister am Königl. Bayerschen Hofe, so wie den Kammerjunker und Rittmeister von Kielmansegge zu Allerhöchst-Jhrem Geschäftsträger am ge- dachten Königl. Hofe, zu ernennen.

Karlsruhe, 8. April. Jhre Königl. Hoheit die verwitt- ivete Frau Großherzogin. von Baden sind gestern Mittag, in Begleitung der Prinzessinnen Josephine und Marie HH., zum Besuche bei Jhrer Königl. Hoheit der Frau Markgräfin Amalie hier eingetroffen.

Spanien.

Madrid, 29, Márz. Der Königl. Hof hatte be- reits morgen sich nach Aranjuez begeben wollen, indessen hat sich seit einigen Tagen das Wetter dergestalt verschlechtert, indem es vor drei Tagen und in der Nacht von gestern auf heute, so wie auch den größten Theil des heutigen Tages, schneete, daß die Aerzte Se. Königl. Maj. bewogen haben, die Reise noch auszusesen, zumal, da es in Aranjuez bei der wenig vorgeschrittenen Jah- reszeit sehr feucht ist und der Aufenthalt unter solchen Umständen für die Gesundheit Sr. Königl. Maj. sehr nachtheilige Folgen haben könnte. Bei Gelegenheit der Verlobung des Jnfanten Dom Se- bastian K. H. mit der Prinzessin Amalia von Neapel ist dem Justiz-Minister Calomarde, welcher bereits die Groß-Kreuze des Ordens vom heil. Januarius und das des heil. Ferdinands von Neapel besaß, dem Vernehmen nach, der Herzogstitel verliehen worden. Herr Calomarde war schon früher vom Portugiesischen Hofe zum Grafen von Almeida ernannt worden. Bei der näm- lichen Gelegenheit ist von Seiten des Spanischen Hofes dem Neapolitanischen Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Prin- zen von Cassaro, die Würde eines Granden von Spanien beige- legt worden ; viele andere Personen, sowohl am Spanischen als auch am Sizilianischen Hvfe, haben Orden erhalien.

Portugal. Lissabon, 24. März. Der Erzbischof von Vizeu,

welcher vor längerer Zeit aus Lissabon weggewiesen worden war, ist auf Befehl Dom Miguels wiederum nach der Hauptstadt

berufen, um im Staatsrathe Siß und Stimme zu nehmen, und

auch bereits hier angelangt. Der Vicomte von Santarey dem Französischen General-Konsul erklärt, daß die Portugid F nland

Regierung sih nicht für verpflichtet halte, den 14ten Arti, z ;

Convention vom 14. Juli 1831 zu erfüllen, wonach der Fdverlin, 14. April. Die Prúfung der Zöglinge des Real- sische Handelsstand für den durch Korsaren und Kaper , nasiumshierselbst wird Dienstag den 17ten d. M. früh81 Uhr Portugiesischer Flagge, desgleichen durch Erhöhung der VeEnden. Der Direktor August ladet dazu durch ein Programm rungs-Prämie, entstandenen Verlust entschädigt werden so[shelches zwei Abhandlungen des Oberlehrer Strehlke enthält, de- Da sich sehr viele Jndividuen geweigert haben, die ihnen Ferstere ¡¡ÿÜüber den mittleren Barometerstand der Ostsee‘/ ein erlegten Beiträge zur Zwangs - Anleihe einzuzahlen, so hseineres physikalisches Interesse hat. Die von dem Direk- Regierung 13 der wohlhabendsten jener Widerspenstigen (Finzugefügren Schul - Nachrichten geben einen erfreulichen lassen und ihnen angedeutet, daß, wenn sie die von ihnen, Über das Gedeihen dieses Jnstitutes und bekunden derten Summen nicht innerhalb 4 Tagen erlegten, der dzFyielseitige Theilnahme sowoh! der Behörden, als auch des Betrag derselben mittelst Sequestration ihrer GrundstiFitums an der Förderung desselben. Die Einrichtung {chs- ihnen beigetrieben werden würde. Aus gleicher Ursache j \ehrráume, die Ausstattung derselben mit den zweckmäßig- Baron von Quintella, der sih weigerte, die ihm aufeFehrmitteln und viele im Programm aufgeführte nüsliche

24 Millionen Reis zu entrichten, seiner Ehrenstellen entseyWenke einzelner Wohlthäter sind Beweise davon. Die An- ner Orden, Titel und seines Ranges für verlustig erklär M hlt 331 Schüler und hat aus ihrer erst seit 3 Zahren

eten Prima- Klasse schon 5 Zöglinge mit dem Zeugnisse hife zur Universität entlassen. ; i In der am 30sten v. M. gehaltenenen General-Versamm- der Rheinisch - Westindischen Compagnie verlas der Direk- inkelmann Namens der Direction einen Vortrag, worin náchst des in der früheren Versammlung gefaßten Beschlus- dachte, der nächsten Bilanz eine zweijährige Ausdehnung eben, damit der Erfolg der konzentrirteren Geschäftspläne (Compagnie durch hinlängliche Zeit für ihre Entwickelung ger beurtheilt werden könne, und demnächst bemerkte, daß, shereinstimmung mit dieser Verfügung, die Direction jenen um von 2 Jahren zu einem möglichst lebendigen behutsam iten Verkehr ausscließlich mit Mexiko benußt und hzeitig die Abwickelung der Geschäfte in Buenos - Ahres, j Peru, Ostindien 2c. 2c. mit Thätigkeit betrieben habe. mehr kônne die Direction als Bewährung der Zweckmäßig- jenes Beschlusses eine Resultats-Uebersicht vorlegen, aus wel- ih ergiebt, daß die in den beiden leßten Jahren mit fo gemachten Geschäfte nicht allein sämmtliche Europäische jaltungséosten und den ihnen angehörenden Theil der Zin- gedeckt, sondern außerdem noch einen reinen Ueberschuß von 0 Rthlr. geliefert haben, so daß also, neben diesem Gewinn, Compagnie der Vortheil erwuchs, ihre Geschäfte an sámmt- n übrigen Punkten, bis zu ihrem jesigen sehr verminderten d, frei von Europäischen Verwaltungskosten liquidirt zu ha- \eider hat es aber außerhalb der Kräfte der Direction gelegen, nwidrigen politischen und merkantilischen Konjunkturen und in liéfällen mancherlei Art begründeten harten Verluste, aus jereu Unternehmungen herrührend, abzuwenden, welche sich ufe dieser Rechnungs-Periode entwickelt und, laut der Ge- l-Vilanz pro 31. Dezember 1831, den Real-Werth der en auf 44 pCt. von ihrem Nominal-Betrage von 500 Rthlrn. bgedrückt haben. Es ergiebt sich hieraus, da 3200 Actien Umlauf sind, der Vermögens-Stand der Compagnie mit 000 Rthlrn. Die Direction hat, in Gemeinschaft mit dem cétorial-Rath, es sich angelegen seyn lassen, den Real-Bestand, so ju als es den Umständen und der Natur des Geschäftes nach lich war, auszumitteln, und ist dabei von den in ihrem Vor- e an den Direktorial-Rath vom 25. Februar entwickelten ndsägzen und Feststellungen (s. Nr. 68 der Staats-Zeitung) egangen. Diese Gestaltung und Lage der Compagnie führt ach die Nothwendigkeit herbei, den §. 2 des Statuts in endung zu bringen, die Auflösung der Compagnie auszusprechen von diesem “Tage an diejenigen Maßregeln einzuleiten, welche liquidation des Gesehäfstes so rasch und so günstig wie mög- hjwecken und fördern. Der nächste Bücher-Abschluß wird (ieder zur gewöhnlichen Zeit, nämlich ultimo Dezember d. stattfinden und in einer bald darauf folgenden General- sammlung zur Vorlage ge grace werden. Mittlerweile wird Diréction fortfahren, die Actionaire von dem Geschäftsgange gewöhnlichem Wege zu unterrichten und mit Vertheilung flüssig werdenden Fonds, auf eine durch die öôffentlichen iter näher zu bezeichnende Weise, anfangen, sobald die lau- en Verbindlichkeiten der Compagnie erfüllt und ferner ein ingliher Betrag, wozu die Direction wenigstens 10 pCt. Nominal - Kapital der Actien (nämlich 50 Rthlr. pro t in Vorschlag brachte, sih gesammelt haben wird. erfolg des Geschäftsberichts vom 25sen v. M. an den iftorial- Rath ward demnächst noch die Mittheilung gemacht, vor wenigen Tagen neuere Berichte aus Mexiko bis zum Jm. und aus Vera - Cruz bis zum 2. Febr. eingingen, | welchen Herr Subdirektor Becher, dessen glückliche Ankunft Ma - Cruz bereits gemeldet worden, kurz zuvor auch die i{iadt im besten Wohseyn erreicht hatte. Die in Vera-Cruz tt General Santa Anna begonnenen politischen Bew gungen (iten fort, ohne daß sich bis dahin über deren Ausgang mit her Zuversicht urtheilen ließ. Die vom Gouvernement ge- menen Maßregeln bezeugten zwar wenig Geneigtheit, in die For- gen von Santa Anna's Partei zu willigen, indessen war die Hoff- auf eine friedliche Ausgleichung noch nicht ganz verschwunden. f den Geschäftsgang hatten jene Ereignisse, vorzüglich in Ve- Uy, begreiflicher Weise einen nachtheiligen Einfluß. In der ptstadt hatten indessen einige befriedigende Umsäke für die pagnie stattgefunden. Auch war es Hrn. Becher gelungen, siner Anwesenheit in Vera-Cruz unter günstigen Umständen, (s durh Tausch, theils dur; Einkauf, eine ansehnliche Par- ochenille einzuthun und sofort nah Bordeaux zu verladen, (bst dieselbe bereits eingetrofén ist und einen günstigen Markt den hat. Hrn. Bechers Anwesenheit in jenem Lande war ens noch zu neu, um schon umfassende merkantilische Be- le von ihm erwarten zu kdnnen; so viel geht indessen aus i Mittheilungen in voller Bestätigung der bisherigen Er- gen hervor, daß zu einem nüblichen Fortbetrieb der fie ein „weites * Feld dargeboten ist. Schließ- trôffnete die Direction noch, daß in Folge des auf Y unsch mehrerer Actionaire erlassenen Rundschreibens ‘tonat ZUli, die Gründung eines neuen Vereins betreffend, ? dieses Unternehmen eine sehr rege Theilnahme zeigt.

(iben sich nämlich bis jeßt aus der Gesammtzahl der in d

den. Quintella, wenn nicht der reichste, doch einer der leid Leute in Portugal, hat unter den Kaufleuten, der Klass Handwerker 2c. einen sehr großen Anhang, und die von þ, der Regierung gegen denselben ergrisfene Maßregel wi halb vielseitig getadelt. Man versichert als gewiß, daß} Pedro am Len d. M. mit 16 Segeln von den Azore Madeira gegangen sey. Die Zeitung von Porto vom 16 giebt ein detaillirtes Verzeichniß der Truppen, welche &, Dom Miguel zu Hülfe sende; hiernach betrúge die Any ser Streitkräfte nicht weniger als 59,600 Mann.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika,

New-York, 10. Feb. Aus Port-au Prince v Jan. wird in hiesigen Blättern gemeldet: „Zwischen der schen Regierung und derjenigen der Vereinigten Staaten j Handels-Traktat abgeschlossen. worden. Der Commodore þ ivar mit den Unterhandlungen beauftragt. Sein Schiff þy zwei Korvetten über einen Monat in diesem Hafen vor} gelegen. Alle Behörden unserer Stadt veranstalteten Fest ten ihm zu Ehren, und der Commodere empsing sie dage Bord seines Schiffes mit großem Aufwand. Am {. Ju als am Jahrestage unserer Befreiung, steckte er die Hil Flagge auf und salutirte mit 17 Kanonenschússen ; auch war allen Feierlichkeiten dieses Tages in Staats-Uniform gegenwj

Der hiesige Senat zeigt sih fortwährend der Erney des Privilegiums der Staaten-Bank ungünstig. Der Y sentanten-Versammlung liegt eine Bill vor, wonach das ( der Richter erhöht werden soll.

Am 30sten v. M. erstattete Hr. Bishop im Nam Bank - Ausschusses Bericht über die verschiedenen Gesuch Privilegien zur Gründung neuer Banken im Staat New welche bei der hiesigen Repräsentanten -Versammlung eing worden sind. Die Zahl dieser Petitionen beläuft sich a und die Summe des auf diese Weise anzulegenden Kapita 10 Millionen Dollars. Die meisten Gesuche rühren au Grafschaften her und begründen sih auf sehr. kleine Kapit viele sogar aus Gegenden, wo sich die Bevölkerung noch 1 über den bloß akerbautreibenden Zustand erhoben hat, | Berichterstatter stellte die herrschende Meinung, daß Bank corporationen den Handel 'hervorbringen könnten , als ein] irriges Vorurtheil dar, und bezeichnet die Banken als tine( Unterstüßung des Handels, - weshalb sie auch ungleich ir( vertheilt seyn müßten; Handelsstädte und Marktpläbe , h Kanäle, durch welche alle Handels-Artikel gehen, als der iy wo Käufer und Verkäufer aller Art zusammentreffen , sq lein die natürlichen Orte für solche Institutionen. Er zj dann eine Uebersicht über die gegenwärtige Vertheilung der § Kapitalien in den einzelnen Distrikten des Staats, um d zu beweisen, daß keinesweges die bloße Bevölkerung das Vermögen eines Distrikts als Maß für die Errichtun Banken angenommen worden sey, denn während ein Bezitf 223/000 Einwohnern und 23 Millionen Vermögen nur eind Kapital von 400,000 Dollars hat, ist in einem andera 212,000 Einwohnern und 37 Millionen Vermögen ein § von mehr als 3 Millionen in Banken angelegt. Wenn my Bank-Kapitalien in Handelsstädten konzentrire, sagte der Ÿ ferner , sey für das öffentliche und Privat - Wohl besser gi als wenn man sie zu sehr vereinzele; denn mehrere Banki ben einander übten einen gegenseitigen heilsamen Einfluß.al aus und seyen vorsichtiger in ihren Unternehmungen, wi sich stets kontrollirt sähen, während sie einzeln und unkt sich oft in Speculationen einließen, die ihre Kräfte übers i man müsse daher vielmehr die Banken ein Erzeugniß del dels und nicht umgekehrt den Handel ein Erzeugniß der Bankt nen, und es sey ein Vorurtheil, zu glauben, daß eine & die in ihrem Handel von einer anderen abhängig ist, du richtung einer Bank selbstständig werden könne; noch vil ger könne dadurch ein neues Kapital erzeugt werden. Dal \huß trage demnach darauf an, daß man vielen jener Peti die Genehmigung noch verweigere. Ÿ

Der Albany Argus behauptet, die Bank der Verei Staaten sey fortwährend ein Werkzeug für Hrn. Clay ub Opposition des Präsidenten Jackson gewesen.

Das Kapital der Staats - Banken von New - York bt jezt 24,133,260 Dollars, ungefähr zwei Drittheile des F der Vereinigten -Staaten - Bank.

Unter den der hiesigen Repräsentanten - Versammlun! liegenden Bills befindet sich auch eine wegen fernerer W gung von jährlichen 1000 Dollars für die New-Yorker d Heilanstalt. Dieses Institut is rein wohlthätiger Att Aerzte thun ihre Dienste in demselben unentgeltlich; dié tionen, welche der Staat für die Anstalt bestimmt, werdt! her bloß zur Erhaltung des Gebäudes und zur Anschafun! Medizin für die Kranken verwandt; auch erstreckt #{ch | Wohlthat nicht bloß auf die Stadt New-York, sondern all ganzen Staat, aus dem in großer . Anzahl Personen zut 0s pievher L a v Außerdem bietet das Institut i

u i d i Vortheile dal n rge Au E O Matin Ee das Mf befindlichen 3200 Actien 203 Actionaire mit 1430 Actien hat, einen Zögling in dasselbe zu senden, um einem Kursl!F de neue Vereinigung, 135 Actionaire mit 691 Actien ge- tis k izuwohnen, so sind diese Bithnie doi anzen Stai! M dieselbe ausgesprochen , und jeder Tag führt neue Erklärun- BunRabud, : 9 E Fallen solche ferner im nämlichen Verhältniß günstig aus,

Das Handels- Journal enthält eine vergleichen! M der Augenblick nicht inehr fern seyn, wo eine allgemeine bersicht der Einfuhr geistiger Getränke in die Vereinigten © I anzukündigende Zusammenkunft der sich der Fortsezung 6 Du Seilcnt) De f L U O L MEN: tun ces Lee N

Mill. cll. heruntergeg "le dav ) eralhsciagen. F die einheimische Fabrication solcher Getränke hat t schla anécbstigen Berathung wurde die obgedachtermaßen tend abgenommen, lngeatet des Steigens der O 205 Ma Bgtaia T 24 bei der Liquidation ein- 1 On der Stadt Montreal in Kanada wurde 2 vert! WaUf verlas der von der Voc pt. einstimmig angenommen. ein leichter Erdstoß verspúrt, der zwei Sekunden da | er Versammlung dein Präsidenten er-

von einem dumpfen Getöse begleitet war. M des Direktorial Rado folgenden Vorschlag der Direction

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¡Wenn gleich es im Funteresse eines liquidirenden Etablissements liegt, die Aufwindung der Geschäfte mbglichst zu beschleunigen, so tritt doch nicht selten der Fall ein, daß dabet einige neue Geld-An- lagen räihlich und nöthig werden, sowohl um einzelne Theile der Waaren= Vorräthe neu zu gssortiren und dadurch um so verkäuf- licher zu machen, als auch um durch kleine Ergänzungen der gang- barsten Artikel sich die Gunst der Käufer länger zu erhalten und dadurch das bestmögliche End- Resultat für das Ganze zu erzielen. Bei der Liquidation der Compagnie tritt eine solche Maßregel als n hervor, weil die bedeutenden Lager, welche sich in der Bi anz auf circa 370,000 Rthlr. für eigene und circa 330,900 Rthle. für fremde Rechnung beliefen, so wie die Realisirung der ansehnlichen Ausstände, ohnehin noch für eine Zeit lang die Fort- dauer der Verwaltung hier und in „Mexiko erforderlich machen. Die heiden Verwaltungs - Kollegien schlagen Fhnen daher vor: daß es ihnen frei gestellt werde, immer mit Rúdsiht auf die Umstände und die ferneren Berichte von Metiko, zu oben ausgesprochenen Zwecken noch Be Einkäufe zu machen, welche jedoch in keinem Falle 50,000 Rthlr. übersteigen sollen, so wie auch für einen gleichen Betrag noch Waaren in Consignation ohne Vorschuß annehmen zu durfen, jedoch so, daß die Verschif- suigen nicht später als im Laufe dieses Fahres stattfinden, auf welchem Wege in mehr als einer Hinsicht das Jnteresse der Com- pagnie befördert reerden würde. Dies ist wenigstens nach reif- licher Prüfung die Ansicht der Direction und des Direktorialraths, so wie des anwesenden, kürzlich von Mexiko zurückgekehrten, frühe- ren Haupt-Agenten der Compagnie, Herrn Hermann Schmidt. // Bei diesfälliger Abstimmung wurde auch dieser Vorschlag, und zwar mit einer Mehrheit von 900 Stimmen, angenommen. Æ #“

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Die Großherzogl. Badische Jmmediat-Kommission zur Anord- nung der polizeilichen Maßregeln gegen die Cholera hat eine Verord- nung erlassen, wonach alle aus den entfernteren Departements von Frankreich; namentlich aber aus Paris und aus der Umgegend bis auf eine Entfernung von 20 Stunden, kommende Reisende und Thiere mit Pässen beziehungsweise Ursprungsscheinen ver- sehen seyn, nah ihrem Austritt aus den verdächtigen Gegenden wenigstens 5 Tage in einer gesunden Gegend zugebracht haben müssen und nur über Kehl und Breisach in das Großher- zogthum gelangen dürfen. Kleider und Effekten der Reisenden werden desinficirt. Giftfangende Gegenstände werden gar nicht zugelassen, wenn sie aus verdächtigen Gegenden kommen. Für Briefe und Pakete treten keine besondere Maßregeln ein.

In P aaris waren erkrankt, gestorben.

i bis zum 5ten Mittags .. 1851 670 hinzugekommen vom öten bis zum bten... 509 242 Ueberhaupt . .. 2360 912

Literarish historishe Nachrichten.

Napoleon in der Krisis von 1813. (Nach Gouvion St. Cyr.)

Als Napoleon im Dezember 1812 seine Armee odee vielmehr den Schauplaß ihrer Niederlage verließ, übertrug ex dem Kbnig von Neapel den Oberbefehl mit der Weisung: „Wilna und Watschau so lange zu behaupten, als thunlich sey, keinesfalls aber über die Weichsel zurückzugehen./ Dies war, wenn nicht eine Thorheit, wenigsiens ein Hohe Mifßverstehen der obwaltenden Verhältnisse. Der mit einer festen Eisdecke úberzogene Strom bot kein Hinderniß dar, die von Krankheit und Elend niedergedrückten Reste des Hee- res keinen Widerstand, und zwar dies um so weniger, als der stireit- fähigste Theil in die Festungen geworfen ward. Der König von Neapel obschon er das-Kommando. angenommen, fand es dennoch nach einigen Tagen gerathener, sich ebenfalls îÎn seitte Staaten zu e Die Rolle, welche jeßt dem Vice-Kdnig von Ftalien zu Theil ward , überschritt, troß mancher ihn rühmlich auszeichnenden Eigenschaften, das Maß seiner strategischen Vermdglichkeit. Es bcfand sich in diesem Augenbli kein Mann auf dem Plabe, welcher die Fähig- keit besessen hätte, mehr als 59,00.) Mann auf cine exempylarische Weise zu handhaben. Aber gus demselben Grunde stand die Sache Frankreichs in diesem Augenblick noch nicht auf einem o verzweifelten Punkte, als es Manchem unzweifelhaft geschienen hat. Ein unverweiltes Zusammenziehen aller vereinzelten Streitkräfte und eine entschlo\- sene Behauptung der unteren Oder würde Preußen festgehalten und dem weiteren Vordringen der, durch ihre eigene Erschdpfung und geringe Anzahl zu kühnen Offensiv-Bewegungen nicht sehr geeigne- ten, Russischen Vortrabs-Armeen Halt geboten haben, bis Napoleon durch die ruhmwüÜürdigen Anstrengungen des sich in scinem Ehrge= fühl verleßt findenden Frankreichs wieder auf dem Schauplaß zu erscheinen vermochte. Wenn man den kurzen Zeitraum erwägt, in- nerhalb welchem ein den verbündeten Gegnern bedeutend Überleges nes Heer an der Saale eine neve Operations -= Epoche begann, wird man diese Behauptung nicht für sanguinische Täuschung erklären. Statt dessen wurde die Behauptung der Oder freiwillig aufgegeben, selós| Berlin, im Angesicht schwacher Parteiett, geräumt, und indem zu Anfang des März durch das Zurückweichen über die Elbe das Kriegs-Theater bis an die Saale zurück verlegt worden, dem bisher noch unentschieden harrenden Alliirten selb| der schickliche Vor-= wand zur längeren Hinausseßung eines Entschlusses entzogen, der seinem Funteresse und der deutlichen Stimmung in e Maße entsprechend schien. -

Nach den matten und verunglückten Versuchen des Vice-Kbnigs gegen das minderzählige Corps des Grafen Wittgensiein, der JFn- surrection iu A LOEO der Erstürmung von Lüneburg und Besib- nahme von Dresden durch die Alliirten, war gegen Ende Aprils die Elbe, mit Ausnahme der drei festgehaltenen festen Plähe, fúr die Franzosen verloren. Wie unangenchm dieses veränderte Lagen- verhältniß für Napoleon seyn mochte, und wie nahe damit der Ver- lust von Norddeutschland in R zu sichen schien, #0 war dennoch die Masse, mit welcher Napoleon in gewohnter Marschbe- shleunigun um diese Zeit herbeigeeilt war, zu imposant, sein frü- heres Glück und seine heroische Impetuosität noch in zu frischem gefürchteten Andenken, um daß bei verständiger Auswahl der Mit- tel und gehörigem Nachdruck in der Ausführung nicht einer \{chnel- len und Überraschenden Wendung der Ereignisse hätte entgegengeschen werden dürfen. Es scheint, daß einettschlossener Vormarsch über die Elbe, und durch Berlin bis an die Oder, den Kriegsschauvlahß auch ohne vor- angegangene Schlacht gar bald wieder auf das rechte Ufer dieses Stromes ua perlevt haben würde: und wenn es nah Napoleons Liebha-

evei dukchaus auf eine entscheidende Schlacht-Ouvertúre ah eschen

war, so- würde sich dazu in der Ebene von Lügen, mit dem Acheren Reduit von. Kösen und Jena im Rüdcen, und dem vielarmigen durchschnittenen Wiesenthal der Elster in der Front, die mdglichst vortheilhafte Lokalität von selbst geboten häben. Napoleon indessen schwankte zwischen beiden Entschlüssen und sebte sich dadurch muth- willig der Gefahr aus, im Angesicht der Manen Gustav Adolphs cine so ganz Überwiegend vortheilhafte Combination der strategischen Verhältnisse -auf eine eben nicht ruhmvolle Weise ecinzubüßen und durch eine entschiedene Niederlage die damals so wichtige dffentliche Meinung für immer von sich abwendig zu machen.

Am 30. April war die Vereinigung mit dem Vice- Kdnig be- werkstelligt; am 1. Mai brachen beide gegen Leiy ig auf. Das un- erwartete Zusammentreffen mit der Avant-Garde der, auf dem Vor- marsch nah dem Rhein begriffenen, alliirten Armee bei dem Defilee von Poserna imponirte Napoleon dermaßen, daß er seine gesammte Infanterie den Marsch in Quarreès fortseßen licß. Dennoch ver- folgte er mit Vernachlässigung der gewdhnlichsten Kriegs - Vorsicht am Tage darauf scine Bewegung in der begonnenen Richtung,

während es ihm doch so leicht gewesen wäxe, zuvor die Corps von Orloff und Winzingerode Über det Flofigraben und die Elster zu- rúckzuwerfen. Hätten die Alliirten ihren Angrif um zwei Stunden verschoben und, siatt sich in Dorfgefechte zu verwickeln, unmittelbar Flanke und Nüken der ihnen gegenüberftehenden Corps zu erreichen gesucht, so wdre troß der heldénmüthigen Gegenwehr des Marschalls

ey und der mit bewundernswürdtg \chnellem Entschlusse ins Werk deeaeen Rückbewegung der nach Leipzig aufgebrochenen Kolonnen, le Schlacht von Gbrschen ohne Rettung verloren og gf Der Feind zog sich vor dem an N weit überlegenen Gegner in ruhi- ger Haltung zurúck, aber Napoleon beeiferte sich wenig, von dem mit Mühe erfochtenen Siege Vortheil zu ziehen. Statt sofort auf der kürzeren Linie über Torgau vor dem Feinde das rechte Elb-Ufer zu gewinnen und ihm den Rückzug nah der Oder abzuschneiden, begnügte er sich, den Marsch desselben bis Dresden zu ver- folgen und daselbst seine gesammten Streitkräfte zu einer neuen Häuptschlaht zu vereinigen. Der Feind bot ihm mit ciner unbegreiflichen Kühnheit, troß seiner Minderzahl, zum zweitenmale bei Baußen die e lgenpas mit Einem Schlag das Schicksal dieses Krieges zu entscheiden. Der Tag von Königswar- the hâtte den Alliirten verderblih werden müssen, wenn Napoleon seine Kraft hâtte beisammen halten, oder mindestens die Operation des Marschalls Ney durch cinen PrM egen Angriff auf das feind- liche Hauptcorps unter tüßen wollen. Allein er rehnete zu fest guf den Erfolg des ARCIT ga ers und verlor darüber den gün- Pan Moment. Troßdem, daß ihm die Alliirten das ihre Front beschüßende Defilcee von Baußen gus freien Stücken úberließen, war das gattze Resultat zweitägigen, hartnäckigen und blutigen Kampfes der mit kaum nennenswerthen Trophäen geschmückte

Gewinn des feindlichen Schlachtfeldes. Das, was Napoleon ein

événement zu nennen pflegte, war cingetreten; aber an die Stelle der Vernichtung des Gegners trat bald darauf ein Waffen still stan d, der viel gefährlichere Folgen für den Sieger herbeiführte, als mit einer im fortgeseßten Waffenkampf N erlittener Niederlage verbunden seyn konnten. Um dem Urtheil der Welt indessen die seinen Absichten entsprechende Richtung aufzudringen, dekretirte Na- poleon die Errichtung eines kolossalen Monuments auf dem Mont Cenis, wodurch das Gedächtniß der E und Baugzen mit ae Ss Vorangegangene überstrahlenden Glanze sollte verherr- icht wérden.

_ Es war in der Franzdsischen Armee nicht Sitte, viel zu reflek- tiren: aber beim Abschlusse dieses Waffenstillstandes erhob sich allge- mein und laut die Stimme der Mißbilligung. Der für die Aus- rústung und Ergänzung des, bis dahin der Franzdsischen Uebermacht nicht En Feindes hieraus erwachsende Nußen war unbe- rechenvar. Der offene Abfall Oesterreichs war davon cine unmittel- bare und leicht vorguszusehende Folge; die Russen gewannen Zeit, ihre weit entfernten Reserven heranzuziehen; die große Maßregel der National-Bewaffnung, welcher Preußen sein Heil und seinen Ruhm verdankt, und die zuvor fast nur dem Namen nach bestand, wurde auf das Vollständigste ins Leben gerufen und für den Ent- wurf eines gemeinsamen Vperations-Plans in Trachenberg die ercfor- derliche Due gewonnen. Mit starrem Eigensinn verwarf Na- poleon dic ihm in der von Oefferreich Übernommenen Friedens-Ver- mittelung angesonnencn geringfügigen Opfer. Auch er benußte die theuer erkaufte Frist, um seine Stveitmittel zu vervollständigen und der hon mit vier festen Punkten versehenen Elblinie dur einen Gerte Uebergang beim Liliensicin und durch die Befestigung der Neu- adt Dresden auch auf dem rechten Flügel einen festen Halt zu R Undbegreiflicherweise aber verna lâsfigte er cdò, den guf dem linken Ufer der Elbe gelegenen Theil dieser Residenz, welche von ihm zum Haupt Kriegs-Depot bestimmt war, in vertheidigungsfä- higen Stand zu seben, obgleich gerade diese Seite, bei cinem Angri} von Bbhmen her, am meisten und zunächft preisgegeben war.

Der Marschall Gouvion Saint-Cyr crhielt den Auftrag, mit dem neuformirten und kaum A {wachen 44ten Corps die ganze Bdhmische Gränze van Hof bis zur Elde zu bewachen. Fn einer vertraulichen Unterredung mit demselben (am 12tcn Augus}) begann Napoleon das Gespräch mit den Worten: „Eh bien! l'Au- triche me déclare la gaerre. Doutez vous, que je ne baite les Au- trichléêns? C’est une campagne „superbe qui va s’ouvrir,“ Der Mar- schall erwiederte, daß die keinem Zweifel unterliege, sobald der Kai- ser die großen Mittel, die ihm zu Gebote ftänden, nur in Wirk- samkeit seben wolle; wie es ihm indessen wahrscheinlich dünke, daß der Feind suchen werde, von Böhmen aus zwischen Rhein und Elbe in den Rücken der Franzbsischen Armee zu operircn - was al= lerdings der verleßlichste Punkt derselben sey. „„Comment! entgeg- nete Napoleon, vous croyez cela? ah! ce n’ext pas devant moi qu'’ils exécuteront de semblables mouvements : je les en ai tant de fois corrigés. Je voudrais bien que cela füt; mais à coup sur, ils ne le tenteront pas: vous êtes complètement dans l’erreur, Er seßte dem Marschall darauf gus einander, daß die Oesterreicher auf dem rechten Elb -Ufer zwischen Gahel und Zittau hervocbrechen würden, um ihm die große Offensiv - Operation zu erschweren, die er mit seiner Hauptmacht Fegen Schlesien zu erdfnen beabsichtige, während gleichzeitig vier Corps, durch die Garnisonen von Mag=- dehurg und Wittenberg flankirt und untersüßt durch die Bewegun-

en der Armee des Fürsten von EXmühl, gegen Berlin vorrücken ollten. St. Cyr entgegnete: „Er halte es unter allen Umsiänden für gefährlich, selbst mit der größten Acmee, auf mehreren unter sich entfernten Punkten zu gleicher eit die Offensive zu ergreifen. Vortheil= hafter und sicherer dünke es ihm, eine Masse von etwa 150,900 Mann în einer guten Defenstvste“lung zwischen Magdeburg und Dresden guf dem linken Elbufer zurückzulassen, während 239,090 Mann bestimmt wären, um die Jnitiative zu einer Offensive gegen Bbhmen zu ergreifen. Die Operation gegen Berlin habe insonder- heit eigenthümliche Schwierigkeiten, weil diese Stadt vermöge ihrer drtlichen Verhältnisse eine gute Vertheidigung gestatte und der Kronprinz von Schweden offenbar über cine Truppenmasse disponi= ren könne, welche der gegen ihn gesandten Armce Úberlegen sey. Böhmen dagegen, als ein lange unberührt gebliebenes Kriegs-Thea- ter, biete große Subsistenzmittel dar, und selbs im unglücklichen Falle bleibe von dort aus die Verbindung mit dem Rhein und den Süddeutschen Bundesstaaten unbeeinträchtigt./ Napoleon konnte dies Alles zwar nicht in Abrede stellen, niht gewohnt indessen, selb ersonnene Pläne nah fremder Ansicht umzumodeln, brach er dag Gespräch mit der Bemerkung ab: „daß es jebt zu spät sey, an den bereits eingeleiteten Anordnungen erhebliche Aenderungen zu treffen; Ubrigens kümmere ex sich weni darum, vom Rhein abgeschnitten zu sevn, wenn es ihm nur gelinge die Verbindung mik der Elbe festzuhalten. // (Fortseßung folgt.)

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A Meer ata gle Ag tung, 32 orgens | Nachmitt. ends | Nach ei 13. April. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. | Beda e nander

Luftdruck - (338,2"Par: [338,2 Par. [333,3 Par. :

Luftwärme. | 3,4°R.| 11,0°R.| 6,1° R sélwärme 6,3 ® R. Thaupunkt . |4- 0,9 ° R. |— 1,9° R. |4- 1,7 ° R, [Flußwärme 6,9 ® R. Dunísisättgg.| 83 pCt. ‘| 35 pCt. | 69 pCt. [Bodenwärme 5,5 ® R.

Wetter .…..| heiter. sonnig. | mondhell. sAusdünstung 1127. u O O. D: O. Niederschlag 0. Wolkenzug. «b

Nicht-Amtliche Cours-Notizen.

Berlin, 14. April, Ende der Bs Oest. 55 Met. 913. 48 do. 808, B.-Xtien 796. Russ. L do. Holl. (1831) 914. Poln. Pfbr. —. do. Part. 553. Dün, Enel,

Nied. wirkl. Sch. 424. do. 68 Anl. 922. Neap, Engl. 832. do. Fale 758.

Amsterdam, 9, April.

Nied. wirkl. Sch, 42,7. Kanz-Bill. 161. 62 Anl. 921. 52° 79. Oest, 58 Met, 834. Russ. (v. 1834) 924, do, (r. 1831) Sp O

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