1832 / 109 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Aussaat hier bewirkt werden wird; ferner machte derselbe aufmerksam

auf die Bemerkungen des Hrt. Apothekers Weichert in Lautenbur Uber verschiedene in. acta Wedénd wild wachsende zu Schmuck - un Zierpflanzen wohl

dun

auf die von der Königl. Grofßhrit.

Exemplar

ein Garten in Ber

nisse im Großen sichthar werden. Eingegangen waren noch: die

Hefte Nr. 6 bis 9 des Bulletin des Sciences agricoles et économi- ques de 1831 und von der dfonomishen Gesellschaft in Potsdam der 10te Jahrgang ihres Monats-Blattes. Schließlich wurden vor- gelegt die durch die hiesige Armen - Direction mitgetheilten, von einem hiesigen Einwohner übergebenen, lithographirten Abbildungen

einer_in dér Nähe von Berlin wahrgenommenen nicht uninteressan- ten Formen - Abweichun

und sind noch Exemplare davon ohne Feststellung des Preises zu ha- ben im Sekretagriats-Bureau des Vereins , Zimmersiraße Nr. 81 a.

#

# C ol e r4.

In Paris waren erkrankt, gestorben.

i bis zum 6ten Mittags . . 2360 912 hinzugekommen vom sten bis zum 7ten 7 287 - n e: "Bn 826 295 Ueberhaupt .. . 3903 1494

Literarish historishe Nachrichten.

Napoleon in der Krisis von 1813. (Nach Gouvion St. Cyr.) Schluß.)

ß.

Zum drittenmale stand Napoleon in der ersten Hälfte des Sep- tembers im Begriff, die wiederholt als unergiebig bewährte Aus- kunft zu wiederholen und vermittelst eines Anlaufs auf Blücher und gegen Berlin das gegen Bdhmen Versäumte wieder auszuglei- chen, als ihn eine unerwartete Regsamkcit der Allirten bewog, sich abermals gegen Süden zu wenden. Fast die ganze Haupt - Armec hatte sich/, unter Mitwirkung des auf dem rechten Els - Ufer stationirten Corps von Bubna, von Tôpliß aus gegen den Kamm des Erzgebirges in Bewegung gescßt, um die 3000 Mann starke Avantgarde des 1sen Corps von Peterswalde zu vertreiben. Es war dies augenscheinlich eine Demonstration, um die wahren bald darauf ausgeführten Opérations - Projekte zu maskiren und sich zu mehrerer Sicherheit noch vor dem Abmarsch in den Besiß einiger vorliegendec Fntermediär-Positionen zu seßen. Napoleon cilte #o- gleich nach Gieshübel herbei, und. seine Befehle und Dispositionen deuteten unverkennbar darauf hin, daß er gesonnen sey, durch eine umfassende Operation dem Feinde für solche Keckheit eine nachdrück- liche Lection zu geben. Allerdings mochte es rathsam scheinen, durch Überraschende und wohl berechnete Manöver den Feind in dieser Gegend festzuhalten, wo es nicht {wer werden konnte, ihm auf irgend eine Weise erklecklichen Schaden zuzufügen. Aber auch dieses Gegen - Mandver blieb ohne Resultat, weil Napoleon sich nicht die Zeit zu einer gründlichen Einleitung gdnnte und den Feind (der, dur den ersten übereilten Angriff aufgeschreckt, sich ci- ligst in seine alte Stellung zurückbegab) sodann mit einer ganz unverhältnißmäßig geringen Macht (15,000 Mann) bis gegen Kulm verfolgte; eine Unbesonnenheit, die ihm hätte theuer zu sichen kommen können, wenn es in des Feindes Absicht gelegen hätte, sich hier in einen ernsthafteren Kampf einzulassen, oder derselbe zeitig genug die Schwäche seines Gegners inne E den wäre. So wurden mehrere Tage in fruchtlosen Unternehmun- gen verloren, welche gegentheils nux dazu dienten , die Ausführung eines vom Feinde lange gehegten Planes zu begünstigen. Den Alliirten nämlich war es allgemach klar geworden , daß ihr wahrer Vortheil erheische, Napoleon durch unerhebliche Sveignisse so lange hinzuhalten, bis es möglich werde geworden seyn, die im Anmarsch begrifenen Reserven und Ergänzungen heranzuziehen, um sodann durch einen allseitigen gewaltsamen Angriff eine kgum zweifelhafte Entscheidung herbeizuführen. Wie man sich auch sträubt, muß man den von Napoleon o gering geachteten feindlichen Generalen die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß sie den einzig wirksamen Weg ausfindig gemacht hatten und mit einer beharrlichen Ausdauer be- müht e sind, diesen grofien Zweck durchzuseßen. Napoleons Lage. dagegen nahm um diese Zeit eine wirêlih heunruhigende Gestalt an und verschlimmerte sh fas mit jedem Tage. Man irrt, wenn man bei ihm in dieser Periode irgend einen ge- heimen großen Plan vorausseßt. Er gefel sich, in seinem va et vient, wie er es nannte, und erwartete, daß thm der Zufall irgend einen glücklichen Umstand zuführen werde, um der vorübergehenden Verlegenheit auf cine glänzende Weise zu entrinnen. Der Mangel an Lebensmitteln ing an, sich auf eine die Disciplin störende Weise fühlbar zu machen, und man sah den Moment herannahen, wo es dem Feinde Feigen würde, die gänzliche Aufldsung der Armee durch die bloßen Reckereien sciner Parteigänger zu Wege zu hringen.

Die Ankunft der Reserve-Armee unter Benningsen in der Ge- gend von Leitmeriß (26. Sept.) war für den Feind das Signal zum Beginn einer neuen Operations - Epoche. Die Bewegungen und Absichten desselben blieben Napoleon niht lange verborgen. Am 2. Oft. erhielt er aus Meissen die Nachricht vom Abmarsche der Schlesischen Armee, ams6ten durch den König von Neapel die von dem Eintreffen der Böhmischen in der Gegend von Chemniß. Das 1ste und 14te Corps wurden fortan schleunigst von Pirna nach Dresden beordert. Napoleon erdf\nete dem Marschall St. Cyr in ciner ver- traulichen Unterredung am Nachmittag des 7. Oft. seine strategi- schen Fdeceu über die Fortseßung des Feldzugs. :

¡r übertrage ihm (so sprach sich Napoleon aus) die einstwei- lige Vertheidigung von Dresden, welches ex vorübergehend zu ver- lassen geme, um die Schlesische und Nord-Armee, zu deen der Kaiser Alexander sich begeben habe, aufzusuchen und sie zu shlagen,/ bevor die Bdhmische Armee Leipzig würde haben erreichen kömien. Dort wolle er sich sodann mit -Augereau und der aus Spanien an-

gelangten Kavallerie vereinigen, den Alliirten eine entscheidende “Schlacht liefern und dann gufs Neue Dresden zum Pivot der wei-. teren Unternehmungen machen.// Die in der Nacht vom Marschall Ney erhaltenen Berichte änderten jedoch seinen Entschluß. „Dres- den müsse aufgegeben werden (hieß es nun), weil es an Subsistenz fehle und die ju große Nähe an Böhmen nicht gestatte, dem Feinde den Rücken abzugewinnen; auch solle die Elbe ganz verlassen wer- den, weil sie, einmal zugefroren, keine Deckung mehr gewähre. Es scheine angemessener, in dem mehr rückwärts gelegenen Terrain-Ab- schnitt hinter der Saale, das selbstständige Magdeburg in der lin- ken, Erfurt in der reten Flanke, den Winter zu ecwarten, um von dort aus durch E Schläge den koalisirten Mächten einen soliden Frieden abzundthigen und auf solche Weise der Kalamität von Europa ein Ende zu machen.‘

Die Kunde dieses Entschlusses verursachte allgemeine Freude; gleich am folgenden Morgen wurden die zur Räumung der Umge- gend von Oresden E A4 Einleitungen getrofen; aber schon am Abend brachte ein aus Neisse abgefertigter Courier eine wiederum veränderte Disposition, welche, in vdllig entgegengeseßten Sinne,

cignete Gewächse, so wie guf die Mittheilungen des Landraths Hrn. Bärsh in Prüm Über einige in der Eifel wild wachsende merkwürdige Ophrys- und Orchis- Arten, unter Einsen- von 24 Exemplaren von Cypripedum calceolas; ingleichen annov. Landwirthschafts - Ge- sellschaft eingesandte sehr beahtenswerthe Broschüre des Hrn. von Schwerz über den Grasbau und auf das von dem Hrn. Professor Benzenberg in Düsseldorf der Bibliothek des Vereins Überwiesene Lines Werkes über das Hdhemessen mit der Queksilber-

waage/ aus. dem o manche interesante Resultate für den Aer- und Gartenbau zu Polen sind, wenn man z. B. entnimmt, daß i in nur 100 Fuß über dem Meere liegt und cin

Gártén in München 1600 Fuß, wodurch die klimatischen Verhält-

einer Blatthildung zum Absaße zu Gun- sien der Armén; der Erlds wird gehörigen Orts Überwiesen werden,

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die S A vor Dresden als unerläßlich anempfahl und die daselbs| zurückbleibenden Corps im eine sehr traurige Lage verseßte.

Die Erwartungen, mit denen Napoleon die Hauptstadt von Sachsen verließ, gingen hekanntlich in keinerlei Art in Erfüllung. War es bisher eine weise Vorsicht gewesen, wenn Blücher und der Kronprinz jede Gelegenheit, einzeln aufgerieben zu werden, vermie- den hatten, trat jeßt gerade der umgekehrte Fall ein. Sie verkagnti- tétt indéssen ihren wahren Vortheil, und obgleich fic nach threr Ver- eiltigung auf dem linken Elb - Ufer doppelt so stark geworden wa- ren, als die Massen , welche Napoleon ihnen entgegenseßen konnte, hatten slc dennoch nichts Eiligeres zu thun, als mit Vernachlässigung ihrer beiderscitigen Rückzugs - und Versorgungs - Linien , und ihre verschanzten Elb-Yebergänge freiwillig aufgebend, eine Zuflucht hin- ter der Saale zu suchen, wo sie nichts retten konnte, gls die schleu- nige Ankunft der großen Bbhmischen Armee. Unglüclicheriweise versäumte Napoleon, diesen enormen Fehlgri} (den der exaltirte P der Deutschen hinterher als ein sirategisches Meister-

d zu schildern bemüht gewesen ist), wie er es verdiente, zu nüßen, während er auf der anderen Seite nicht Kräfte genug in Wi ksam- feit seßen fonnte, um den Anmarsch der Böhmischen Hagupt-Armee zurüctzuweisen. Vier Tage, welche Napoleon zu Düben in dumpfer Unentschicdenheit verlor, ob er weiter ziehen solle nach Berlin, oder sich auf irgend einen Punkt hinter die Saale begeben, oder aber Alles zu einer grofiéèn Katastrophe bei Leipzig zusaimmenzichen, ersparte ven feindlichen Kollateral-Armeen einen neuen Rückzug oder eine unver- meidliche Niederlage, und so allein wurde es für sie möglich, zu scinem Ruin an den verhängnißvollen Tagen von Leipzig mitzu- wirfen.

Was sich weiter begab, ist, wenn es gleich an Bedeutsam- keit des Erfolges wie der Versäumniß fast Alles Übectrisst, wgs die Geschichte aufzuweisen hat, noch zu frish und ofenfundig in dem Gedächtniß aller Welt, als daß es ciner gusführli- hen Beleuchtung bedurfte. Man hat Napoleon bitter getadelt, daß er eine 0 bedeutende Truppenmasse nußlos in Dresden aufgeopfert habe; aber man darf nicht übersehen, daß diese eine bet weitem größere Masse des Feindes in Unthätigfkeit versebte und es in Napoleons Macht gestanden hätte, troß der Verzögerung von Düben, die Völkerschlacht am 17ten, noch ehe Bennigsen, Colloredo und Bubna herangekommen waren, zu seinem Vortheil zu entschei- den. Vielleicht wäre es damals für ihi gerathener gewesen, Rog- niots Vorschlag, die Elb-Ufer zu wechseln, Gehör zu geben; wo es Napoleons Lieblingssviel Va-tout galt, gab es für ihn keine Wahl. Unglaublich scheint es, daß der große Mann noch am 1sten üher das Verhältniß der beiden in seinem Nücken befindlichen Armeen in 1înacwißheit war, so wie es unbegreiflich isi, daß die Nord-Armee der Alliirten erst am 18ten den Kampfplaß betrat. Der Sieg, am 16ten über die Armee von Schwarzenberg erfochten, blieb unbenußt; am 17ten {lug ein bdser Genius den Hellsicl;tigen mit Blindheit; schon bloße Verpflegungs-Rücksichten hätten ihn am 183ten bewegen müssen, sich den Rücken frei zu erhalten, und das dem Ohbersien Montfort aufgebürdete Versehen am 19ten ist keine gültige Ent- schuldigung; denn auch ohne Zersidrung der Brücke von Lindenau war het diesem einzigen L Nadeldhr für cine so große Armee ihr Untergang , oder “mindestens doch der Verlust ihres gesammten Materials, eine unausbleibliche Folge der früher selbs verschuldeten Vernachlässigung.

Meteorologische Beobachtung.

1832 | Morgens | Nachmitt. | Abends | Nach einmaliger 45. Apvil. “6 Uhr: O O MITDN Ï Bevhachtung. Luftdruck * |338,6 "Par. 337,8'”’Par. |337,7'" Par. | Quellwärme 6,3® R. Luftwärme - 6/,0°R. | 15/1°R.| 8,7° R. Iautwärme 8,0 ° R Dhgupunt. };/0/1:-N.1/5: 0,42 M. |.: 209 R ias e Dunsisättgg.| 64 pCt. | 31 vCt. | 60 yCt. [Bodenwärme 6,9 ® M. Wt 1a - \ ; Peiler. sonnig. | mondhell. FAusdünstung 1521.

M D | D D Nicderschlag 0. Wolkenzug . | —- ——

Ber bie B00! 8: e: Den 16. April 1832. Ami]. Fonds - und Geld- Cours - Zettel. (Preufss. Cour.) | Zf.\ Brief | Geld.

| Zf.\Brief.| Geld. f

St.- Schuld -Sch. | 4 | 94 | 935 fOstpr. Pfandbrf. | 4 | 995 | 99 Pr. Eng!. Anl. 18/ 5 | [1013 Pomm. Pfäandbrf.| 4 [1955 | Pre. Engl. Anl. 22 5 | [1015 fKur- o. Neum. do.| 4 |1055 [1054 Pr. Engl. Obl, 30/ 4 | 874 | 8714 ISchlesische do. | 4 [1054 | -— Kurm. Obl. m.1.C.| 4 | 922 |- #Rkst.C. d. K.-u.N.|—| | Neum. Int.Sch.do.| 4 | 922 | [2.Sch. d. K.- u. N. —| 565 | Berl. Stadt-Obl. 4 | 941 | l

Königsbg. do. 4 | 94

Elbinger do. 4x| | 94 Holl. vollw. Duk. | 183 | Danz. do. in Th.|—| 343 | Neue dito.| | 194 | —* Westpr. Pfandbr.| 4 | 974 | fFriedrichsd’or .…. |— | 1375| 1317s Grosshz. Pos. do.l 4 | | 984 fDischonto .….... a 4

Nicht-Amtliche Cours-Notizen. Berlin, 16. April. (Ende der Börse.) Oest. 58 Met. 911. 48 do. 804. B.-Actien 792. Russ. Engl. 1005. do. Holl. (1831) 913. Poln. Pfbr. —. do. Part. 55. Dän. Engl. —. Nied. wirkl. Sch. 417. do. 68 Anl. 923. Neap. Engl. 831. do. Fale. 755. Amsterdam, 14. April.

Nied. wirkl. Sch. 4113," Kanz-Bill. 165. 68 Anl. 92%, 58 neue

do. 794. Oest. 52 Met. 831, Russ. (v. 1822) 93, do. (v. 1831) £832.

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 17. April. Jm Opernhause: Adolph und Klara, Singspiel in 1 Akt; Musik von d’Allayrac. Hierauf: Die neue Amazone, Feen-Ballet in Z Abtheilungen, von ‘Ph. Taglioni.

Im Schauspielhause: 1) La Chatle métamorphosée en femme. 92) La suite d’un bal masqué. 3) Le Sourd ou L’auberge pleine, pièçe comique en {1 acte.

Königstädtisches Theater.

Dienstag, 17. April. Zum erstenmale: Der Karneval unter der Spree, unzufammenhängendes Quodlibet in 2 Abtheilungen. Musik von verschiedenen Meistern. Erste Abtheilung. CEinlei- tungsscene: Die Nymphe der Spree, Dlle. Lemlé. Jupiter, Hr. Schmelka. Juno, Dlle. Heinefetter. Neptun, Hr. Rehbaum. Lidi, eine P ymphe, Dlle. Kißky. Blasius, Soufleur, Hr. Rd- sicke. Götter. Göttinnen. Nymphen. Reisende Schauspieler und Schauspielerinnen. Zweite Scene: Die Modethorheiten. Herr von Schneeweiß, Hr. Raimund. Frau von Schneeweciß, Mad. Laddey. Johann, Bedienter, Hr. Bartsch. Mehrere Bediente. Dritte Scene: Arie, Scene und Duett aus der Oper: Tan- cred, von Rossini, gesungen von der Königl. Hof-Opern-Sänge- rin Dlle. Groux und Dlle. Hähnel. (Im Costüm.) Vierte Scene: „„Ydor‘/. Ydor, ein Geizhals, Hr. Raimund. Franz, Bedienter, Hr. Genée. Sabine, Köchin, Mad. Rösicke. Fünfte Scene: Arie, Scene und Duett ‘aus der Oper: „Der Barbier von Sevilla‘, gesungen von Dlle. Blumauer (Schüle- rin aus dem ‘Prager Conservatorium) und Hrn. Fischer. (Im Costúm.) Sechste Scene: Die Brunnenkur. Westel, ein Diener, Hr. Raimund. Ein Stubenmädchen, Mad. Lucks. Eine Köchin, Dlle. Heinefetter. Eine Hausmagd,. Dlle. Kikky. Ein Aufwärter, Hr. Göring. Gäste. Spaziergünger. Aufwärter. Zweite Abtheilung. Erste. Scene: Große Arie aus Tancred, ge- sungen. von Dlle. Groux. Zweite Scene: Die Musikanten äm Hohenmarkt. Adam Kraberl, ein Musiker, Hr. Raimund. Ka-

tharina, seine Frau, Dlle. Schreiber. Margaretha, ihre mutter, Mad. Lucks. Tulipan, Bedienter, Hr. Ó Dritte Scene: Arie mit Chor aus der Oper:

Chor - Perfonale. Vierte Scene: Die Pferde-Komödie. Herr von Kieselbach, Gutsbesiker,

Michelis.

Berichtigung. Jm vorgestrigen Blatte der Staatz,

S. 41/ Sp. 258. ,„Vergifter.“‘

N eu ese N a ri chte it |

10 von unten, statt Vergiftete,

Paris, den 10. April. Die Deputirten-Kammer (y tigte sich gestern, nachdem über 2 Gesck-Entwürfe von Interesse Bericht erstattet worden, mit dem Geseke Wegen

den eingewanderten Polen, Jtaliänern, Spaniern und giesen anzuweisenden Wohnpläke.

sich dieser Maßregel, die er für eben so überflüssig als un

messen hielt. Der General Lafayette stellte die Frage, g Kammer sich nicht hinsichtlich der Polen einige Vorw machen habe, nachdem die Nationalität Polens, tros ally Am Schlusse j Vortrages beleuchtete er noch in wenigen Worten die Be[W

heißungen, dennoch untergegangen sey.

und Jrtaiiänischen Angelegenheiten und stimmte gegen dy

seß. Hr. Pagès ließ sich zuerst ziemlich ausführlich üg ‘Polizeibehörden vernehmen, die, meinte cr, an den Gej

über angebliche Vergistungen am meisten Schuld gewes

ren. Er untersuchte sodann das Betragen des Ministerium sichtlih der Unruhen in Grenoble und zog daraus den ê( daß Hr. C. Périer, der unter gewöhnlichen Umständen vil ein recht guter Minister gewesen wäre, nichr die. nôthigen 6, schaften besize, um in stürmischen Zeiten das Land zu verw Er {loß mix einigen allgemeinen Betrachtungen über dj1 präsentativ - Regierung, wobei er die Meinung aussprah, |

man sich in dem Interesse der Ruhe von Europa möglich, wieder der Juli - Revolution nähern müsse. 3 Ui mehr bei dem Gegenstande der Berathung und bemühte sd beweisen, daß das vorliegende Gese zur Aufrechth Ruhe im Lande nothwendig sey. Der General Lam sprach sich in dem Sinne des Hrn. Coulmann aus. „My nicht von uns sagen“, äußerte er am Schlusse seincr Rede,

nachdem wir die Polen haben zu Grunde gehen lassen, wi selbst zu ihren Verfolgern hergeben.‘/. Als er nach seinem

zurückkehrte, rief er noch mehreremale: „Das Geseb ist übers vôllig überflüssig! / Nachdem hierauf der Berichterstatte

Parant die allgemeine Discussion zusammengefaßt hatte, y Er ben

sich noch Hr. O. Barrot Gehör zu verschaffen. die gegenwärtige Session nehme kurz vor ihrem Ende eing seltsamen Charakter an; hätte man indessen das Zehnsaht geheimen polizeilichen «elusgaben verlangt, hätte may die Befugniß angetragen, die Municipal - Wahlen in Frankreich zu suspendiren, so würde er seinerseits y gewilligt haben, damit nur an dem Tage,

würde, keiner der Minister sagen könne, daß er in der f Entwickelung seines Systems behindert worden sey. Der ner ging hierauf näher in den Gegenstand der Berathumy er betrachtete den von der Regierung vorgelegten Geseb(it als unwürdig einer freien und hochherzigen Regierung. „Viu äußerte er, „„die Polnischen Flüchtlinge mit den Waffen i Hand ‘als Feinde Frankreichs gefangen genommen worde wúrde man ihnen bestimmte Depots angewiesen haben, oh einer sonstigen harten Maßregel zu unterwerfen. Wie könntu nun Männer, die sich für die Freiheit und für Frankreich gesd( haben, noch strenger als Kriegsgefangene behandeln ?‘/ Hr. D, war schließlich der Meinung, daß die bestehende Geseh vollkommen hinreiche, um diejenigen Flüchtlinge, die etwa li hen erregen möchten, unschädlich zu machen. Der Großsie bewahrer führte die Vertheidigung des eingebrachten G Entwurfes. Er wurde im Laufe seiner Rede von den Nl dern der Opposition oftmals unterbrochen, was ihn nicht hint seinen Vortrag zu Ende zu bringen; namentlich wies er dil \huldigung zurü, daß das Ministerium jenes Geses nur i Absicht verlange, die Flüchtlinge zu verfolgen. Hr. Testel dagegen den Beweis zu führen, daß die vorgeschlagene V gel in den Augen jedes Unbefangenen für ein Ausnahme-| gelten werde, und daß zu einem solchen nimmermehr eine ü mer die Hände bieten könne, die ihr Daseyn der Juli: tion verdanke. „Das Resultat Jhrer Berathungen, “/ fil hinzu, „wird beweisen, daß ich mich hierin nicht geirrt Schließlich wurde jedoch das fragliche Geseß, mit einen Hrn. v. Sades vorgeschlagenen Zusab - Artikel, wodur \ Gültigkeit auf 1 Jahr beschränkt wird, mit großer Sti Mehrheit angenommen. | Der heutige Moniteur enthält folgendes Bulletin | gestrigen Tage über das Befinden des Hrn. C. Périer: Präsident des Ministet-Raths hat im Laufe dieses Tage l seiner ursprünglichen Krankheit fremde Zufälle gehabt, dit | \chnell aufgehört haben; die Besserung dauert fort.“ / Der Messager giebt folgende, von heute Mittag W Nachschrift: „Der Herr Präsident des Minister-Rathes hi! ruhige Nacht gehabt; sein Zustand ist heute Morgen gend. Der Herr Graf Argout ist in Folge der gro! srrengungen in den leßten Tagen unwohl. “/ Von vorgestern bis gestern Mittag sind 1020 Person! dex Cholera erkrankt und 385 gestorben. / Zwei Individuen, Namens Villedieu und Ducail/

angeklagt sind, Urheber eines auf dem Grève- Plaß a1 "Wi \

angeblichen Vergifter begangenen Mordes zu seyn, wurde! stern verhaftet. ;

Bei der Menge der gegen die Journale sowohl " Hauptstadt als in den Provinzen anhängig gemachten

haben einige Zeitungsschreiber den Plan gefaßt, eine N

zu gründen, aus dessen Fonds die Prozeßkosten und Geld bezahlt werden sollen. O5) Heute {loß 5proc. Rente pr. compt. 96. 30. 96. 40. 3proc. pr. compt. 69. 60. fin cour, 69. 65, 9 Neap. pr. compt. 79. 20. fin cour. 79. 30. 5proc. Spal! perp. 56. 5proc. Belg. Anl. 77. Frankfurt a. M., 13. April. 875. 4proc. 767. 762. 24proc. 45. d Actien 1376. 1374. Part.-Obl. 1222. 1225. Loose je s 1742. B. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 802. G. Poln. Loo!

1proc. 20. Br. 5

Mitredacteur Cottel. Gedruckt bei A. 8 Hol

Redacteur Fohn.

Nachtigal Margarethe, Anjou, von Mayerbeer, gesungen von Dlle. Blumauer und, Heirath duy

Hr. G Papp, Zettelträger , Hr. Raimund. Andres, Bedienter, |

iri

Hr. Coulmann Wide

r. Guizot

altun

j wo das 1 nisterium des 13. März zur Verantwortung gezogen wel g gezogen wi

viaaten litt der K vlittag des

V Lefêäbvre mit ci Wodurch J mit einem

Witiézun Oesterr. 5proc. Metab Wit ehmen.

se dement des es Hrn. Lefébore in folgender Abfassung durchging :

Allgemeine

reußische Staats-Zeitung.

47 109.

p ——— E I S E

L “.

Amtlihe Nachrichten.

Mr 00,440,085 L025

Berlin, am 17. April 1832. Heute erfolgte in dem Königlichen Schlosse bei Sr. König- h e dem Prinzen Wilhelm, in Gegenwart Sr. König- Majestät, der Durchlauchtigsten Eltern, der Prinzen und jesinnen des Königlichen Hauses, des Hofes, der hohen ()ir- und Civil - Behörden, \o wie mehrerer der hiesigen an- nen Geistlichen, die Confirmation Jhrer Königlichen Ho- jer Prinzessin Elisabeth, Tochter Sr. Königlichen Hoheit rinzen Wilhelm, Bruders Sr. Majestät.

sion waren unterrichtet worden.

zessin sind von Dresden wieder hier eingetroffen.

desgerichts bestelit worden.

Zeitungs-Nachrichten. Aan,

Frquft reh.

Deputirten-Kammer. Sißung vom 9. April. ahtrag.) Nachdem noch Herr Teste den Gesetz - Entwurf jen der Beaufsichtigung der wegen politischer Meinungen h Frankreich entflohenen Ausländer bekämpft hatte, verlas Prásident den 1sten Artikel desselben, welcher also lautet:

„Art. 1. Die Regierung ist befugt, die in Frankreich jesidirenden fremden Flüchtlinge in einer oder mehreren von hr zu bezeichnenden Städten zu sammeln.//

Zwei Anträge der Herren Mercier und Garnier-Pagès, nach diese Bestimmung nur auf die unterstükten Auslän- Anwendung finden sollte, wurden verworfen. Die Herren Tracy und Mauguin erhoben sich gegen den ganzen Ar- (, Gewaltiges Murren erregte die Bemerkung des Leßteren, ß ein Theil der Kammer beständig Sympathie, der andere Antipathie für die Juli-Revolution hege. Ér wurde wegen si Aeußerung, die der Präsident für eben so ungerecht als igend für die ministerielle Partei hielt, zur Ordnung ver- sn, Herr Mauguin erwiederte, dies sey ihm völlig gleich- tig; er beharre deshalb nicht minder bei seiner Behauptung, d Herr v. Ludre fügte hinzu, auch Manuel sey zur Ord- ny verwiesen worden. Herr Comte verlangte, daß man zu- 1 näher bestimme, was eigentlih unter dem Worte: Flücht- h (résugié) zu verstehen sey, und trug sonach auf einen Zu- Paragraphen des Jnhalts an, daß man die Untersuchung der tue, ob ein Ausländer als ein Flüchtling zu betrachten sey, Tibunalen überlasse. Dieses Amendement wurde inzwischen hofen und der 1e Artikel unverändert in der obigen Ab- ing angenommen. Der 2te Artikel lautet also:

„Art. 2. Die Regierung kann sie dazu anhalten, sich mh derjenigen von diesen Städten zu begeben, die ihnen zum Vohnpla e angewiesen wird; sie kann ihnen anbefehlen, das inigreich zu verlassen , insofern sie sich in diese Bestimmung nit fügen wollen oder ihre Gegenwart dazu geeignet seheint, M fentliche Ruhe und Ordnung zu stdren.“/

t erste Abstimmung über diesen Artikel war zweifelhaft; bei ! eiten wurde derselbe mit {wacher Stimmen-Mehrheit an- Mmmen. Es kamen jetzt verschiedene Zusaß - Artikel an die tihe, Hr. v. Bricqueville wollte, daß das Geseß auf die- en Ausländer keine Anwendung finde, die in Folge einer \pitulation in Frankreich residiren; und Hr. O. Barrot, daß e auf die nicht unterstüßkten Flüchtlinge nur krafc einer de und von einem verantwortlichen Minister kontrasignirten h ldnung ausgedehnt werden könne. Der erstere Antrag fiel if Dem jivelten widerseßte sich schr nachdrücklich der Mi - zer des dffentlihen Unterrichts. Als derselbe die

t äußerte: es scheine, als ob die Opposition sich 3 ihre Angriffe und Schmähungen auf diesen einzigen g aufbewahrt habe , entstand ein fürchterlicher Lärm,

M: Corcelles forderte den Präsidenten auf, den Gra- u ontalivet eben so gut zur Ordnung zu ermahnen, wie iter % zuvor Hrn. Mauguin dazu verwiesen habe. Der Mi- | fragte aber, ob es nicht fúr die Kammer eine Schmähung

H Fauna sey, wenn man behaupte, die Majorität dersel- t beschim, Uli - Revolution abgeneigt; wer so etwas äußere, Mh pfe zugleich das Land, das von dieser Majorität re- ee Verde. Hr. v. Corcelles erwiederte, der Minister

nicht das Organ der Kammer; worauf dieser entgegnete,

% im Namen der Regierung sprechen, eben so viel heiße, als

R der Kammer sprechen, da in verfassungsmäßigen ie Regierung nichts weiter als der Ausdruck der Ma- ammer sey. Nachdem Hr. v. Montalivet den Hrn. Odilon - Barrot selbs bekämpft hatte, trat Hr. Unter - Amendement zu demselben auf, veranlaßt fand, seine Proposition gänzlich M hie ne rere andere Deputirte nahmen diefelbe O nung auf, worauf endlich ‘das ursprüngliche Hrn. O. Barrot sammt dem Unter - Amende-

ener sich

A „Art. 3. Das gegenwärti I 5 :

e ZEGEU ge Geses kann hinsichtlich der- t mae as ce gere Unesgatng vom State erfa fehls ollzogen cld s einem Minister unterzeichneten Be-

n r Tui Welter Zusaß - Artifel ded Grafen von Sades wurde fast

Bee vlin

Diese heilige Handlung wurde durch den Hof - Prediger |! jus verrichtet, von welchem Jhre Königliche Hoheit in der |

hre Königl. Hoheiten der Kronprinz und die Kron- | D ' Fry j Keitr :

| Fr. an milden Beiträgen eingegangen.

i Paas | hat der städtischen Cholera - Kommission ige Kran- Der Justi; - Kommissarius John zu Marienwerder ist zu- | v O E i 1E PONIGNTSSE, Mogn h zum Notarius in dem Departement des dasigen Ober- | | Messager folgende nähere Angaben: „Um Z Uhr Nachmit-

i weniger wohl, als vorgestern; die Nacht war sehr unruhig ge- ; wesen, das Erbrechen hatte sich wieder eingestelit, doch in gerin- | gem Grade und ohne bedenklichen Charakter; die Transpiration j war nicht unterbrochen. Um 5 Uhr. | fort, doch darf man sich nicht verhehlen, daß die Genesung lange

Mittwoch

SETRT T Oer (ems

den 18ten

April

pte

einmüthig angenommen; indessen stimmten einige 50 Mitglieder dabei gar nicht mit. Derselbe lautet folgendermaßen :

Art. 4. Das gegenwärtige Geseß ist nur auf 1 Jahr, von dem Tage der Bekanntmachung desselben an, gültig.“ Der ganze Entwurf ging sodann mit 166 gegen 99 Stimmen durch. Jn der nächsten Sißunz wollte man sich mit dem Ge- seße über die fernere Unterstüßung der eingewanderten Auslän-

der beschäftigen.

Paris, 10. April. Gestern und vorgestern ertheilten Se.

Majestät dem Belgischen Gesandten, Herrn Lehon, Privat - Au- dienzen. Die Herzoge von Orleans und Nemours besuchten gestern, von den Generalen Pajol und Darriule begleiter, meh- rere Kasernen und Wachtposten der hiesigen Garnison.

Der König hat tausend Matraßen und eine große Menge | anderer Bettgeräthschaften zur Verfügung des hiesigen Präfekten | estellt. Bei der Stadtkasse sind gestern 32,728 Fr. und bei der ledaction des Journal des D-'bats im Ganzen bis jezt 36,800 Die Marschallin Soult

kenbetten gesandt. Ueber das gestrige Befinden des Hrn. Périer enthält der

tags. Der Präsivent des Ncinister - Raths befand sich gestern

Die Besserung dauert

währen wird.“ Das nämliche Blatt findet sich durch die Krankheit des Hrn. Périer zu felgenden Betrachtungen veran- laßt: „Die Freunde des Präsidenten des Minister - Raths ver- sichern, daß er seit dein Tage, wo er das Hotel - Dieu besuchte, ein Vorgefühl der Krankheit hatte, die ihn, in Verbindung mit anderen Uebeln, noch jest an das Bett und zwar in einem Zustande fesselt, den seine Umgebungen nicht sehr beru- higend finden. Die Aerzte haben alle Hoffnung, aber selbs wenn ihre Bemühungen von schnellem Erfolge gekrönt würden,

so würde doch Herr Périer noch so s{chwach seyn, daß man ihm |

nicht erlauben würde, die Staatsgeschäfte und die Leicung der großen Landes - Jnteressen wieder zu Übernchmen. Wer soll da- mit beauftragt werden? Jst es nicht nothwendig, die Leitung der Geschäfte und die Verantwortlichkeic dafür auf Schultern ju legen, die diese Last ertragen können, und Männer zu wäh- en, welche sichere Bürgschaft gewähren? Die Doctrinairs sind stets bereit, sich des Ruders zu bemächtigen; wird man es aber wagen, dasselbe ihnen zu überlassen? Sie sind bis jest so un- geschickt oder so unglücklih gewesen, daß Muth, um nicht Un- klugheit zu sagen, dazu gehören würde, sich ferner ihren mit den allgemeinen Ansichten der Nation unverträglichen Theorieen zu überlassen. Wir hoffen daher, daß man ihre Anerbietungen ablehnen, ihre Ansprüche zurückweisen und eine gemischte Combi- nation bilden wird, die der jeßigen Lage der Dinge angemessen ist. Wir glauben, daß ein Kabinet, in welchem der Her- og Decazes, Herr Dupin und Herr Odilon-Barrot das ebergewicht hätten, allen Bedürfnissen und Forderungen des Augenblicks entsprechen würde. Die Kammern würden das Budget für 1833 in Masse votiren und der Dienst achtzehn Monate lang nicht gehindert werden können. Die drei Namen, die wir genannt haben, gehören Staatsmännern, welche Erfah- rung, Talente und Patriotismus besißen.“ Auch das Jour- nal du Commerce spricht von ähnlichen Ministerial-Veränderun- gen. „Es ist‘/, sagt dasselbe, „für jeden flar, daß die obere Leitung der Angelegenheiten ganz auf Herrn ‘Périer ruhte; er hatte Mitarbeiter, aber keine Kollegen. Wie auch die Krankheit endigen möge, ein lan- ges Interim würde nöthig seyn; ist ein solches aber möglich ? Wenige glauben es. Jn einem Theile der Kammer hat man daran gedacht, Herrn Guizot für das Portefeuille des Jnnern vorzuschlagen, in der Hoffnung, bald den Herzog Broglie eintreten zu sehen. Andere wollen Herrn v. Argout das JÎnnere geben ; er unter- liegt aber fast jest schon unter der Last seines Ministeriums, und seine Gesundheit ist geschwächt. Die dritte Combination ist ein Coalitions-Ministerium der Herren Decazes, Odilon-Barrot und Dupin d. A.; einige sprechen sogar von Herrn Humann. Wir glauben aber, daß bis jeßt noch nichts entschieden ist. Der Kd- nig hat gestern noch mit den Herren Soult, v. Argout, Louis und Sebastiani gearbeitet.‘

Herr v. Chauvelin, ehemaliges Mitglied der Deputirten- Kammer, ist gestern hierselbst an der Cholera gestorben. Auch mehrere andere Personen aus den hdheren Ständen sind ein Opfer der Epidemie geworden.

Unter den gestern erkrankten 1020 Jndividuen befinden sich 633 Männer und 387 Frauen; unter den 385 Gestorbenen 253 Männer und 132 Frauen. Jn den beiden zum Weichbilde der Hauptstadt gehdrigen Bezirken von Sceaux und St. Denis sind 130 Individuen erkrankt und 683 gestorben. Jn das Hotel-Dieu wurden geskern 214 Cholera- Kranke gebracht; vom Morgen bis zum Abend starben 102; in der Nacht und bis heute früh um 10 Uhr wurden 45 neue Kranke aufgenommen; aile Säle sind jest überfüllt, und die Beamten wissen nicht mehr, wo sie die Kranken unterbringen sollen. Der Typhus beginnt sich in die- sem Lazareth zu zeigen. Heute sollen zwei neue Cholera - Laza- rethe geöffnet werden. Jn mehreren Bezirken fehlt es an Aerz- ten; eben so wenig ist die bei den Húlfs- Bureaus angestellte Anzahl von Studirenden der Medizitt hinreichend. Uebrigens sind bei der Organisation und dem Dienste in den Húlfs-Bu- reaus Männer aus den höchsten Ständen thätig. Die Herzoge von Doudeauville, Cadore, von Jstrien, die Grafen von Castries, von Kergorlay nehmen an den Nachtwachen und allen Beschwer- den des Sanitätsdienstes Theil.

Auch in Rouen ist die Cholera am 8ten d. M. ausgebrochen ; 3 Individuen waren dort erkrankt. Die Seuche shéint also dem Laufe der Seink gefolgt zu seyn; fast alle in dem Departement dex Seine und Offe von hr ergriffene Ortschaften liegen in dem

; während ju wiederholen ?

1832.

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Thale des Flusses. Der dortige Erzbischof hat sein Hotel Behufs der Errichtung eines Cholera-Lazareths angeboten. In Nemours, Poissy, Mantes, Meaux und in den Bezirken von St. Germain und Melun sind ebenfalls Cholerafälle vorgekommen. |

Die in dem Schiefersteinbruch bei Rimogne verschütteten 300 Arbeiter sind durch eine Oeffnung, die für den Abfluß des Wassers gemacht worden war, glücklih der Gefahr entkommen.

¡Das Gese úber die fremden Flüchtlinge (sagt die France- Nouvelle) gab gestern in der Deputirten-Kammer zu einer leb- haften Debatte Anlaß. Die Opposition brachte zum zwanzig- stenmale ihre gewöhnlichen Declamationen über die angebliche Ungastlichkeit der Französischen Regierung vor. Wie lange wird man dabei beharren, so oft widerlegte Behauptungen immer- Sind nicht Thatsachen da, um auch dem Ungläubigsten zu beweisen, daß zu keiner Zeit Frankreich sich so große Opfer zu Gunsten der Ausländer auferlegt hat, die durch politische raben genöthigt wurden, ihr Vaterland zu verlassen? Was will die Opposition mehr? Sie macht aus ihren Absichten kein Geheimniß; denn das erste und zweite Áuf- gebot der Minorität bestieg gers die Rednerbühne, um ihre Theorieen zu entwickeln. en Flüchtlingen ¡ol! volle unbe- schränkte Freiheit und sogar die Befugniß aewährt werden, sich gegen die fremden Regierungen zu rüsten und uns gegen unse- ren Willen in einen Krieg zu verwickeln, der den Landes - &n- ter!ssen nachtheilig seyn könnte. Die Flüchtlinge müssen frei- lih einen solchen Krieg wünschen, weil er der einzige Fail it, in welchem der Sieg ihrer Sache möglich is; Hat aber Frankreich nicht andere Junteressen? Die Flüchtlinge haben nur Anspruch auf ein Asyl, auf WVohiwollen und Unter- stüßung. Nicht die Declamationen der Opposition, nicht die kühne Beredtsamkeit des Herrn Mauguin, noch die Geschicklich- keit des Herrn Odilon-Barrot werden diese Wahrheit verdun- keln, die von dem Großsiegelbewahrer und dern: Minister des öffentlichen Unterrichts mit so vielem Glücke in ihr volles Licht gestellt worden ist.‘/

Dasselbe Blatt erklärt heute, daß, wenn es die Karlisten als die Urheber der Vergiftungs - Versuche bezeichne, es damit nicht diejenigen Anhänger der vorigen Dynastie meine, die offen und mit mee oder weniger Talent in den Zeitungen und auf der Rednerbühne ihre Sache vertheidigten, sondern diejenigen, die sich verbärgen, um Unruhen anzustiften. Wie gut die Lek- teren die Mittel sür ihren Zweck zu wählen wüßten, das gehe aus einer gegenwärtig in der Vendée verbreiteten Proclamation hervor, die mit Schmähungen gegen den König beginne und worin, um das Volk aufzuwiegeln, behauptet werde, die Regierun lasse in der Vendée das Korn aufkaufen, um diese Provinz dur Hungersnoth im Zaume zu halten.

Mehrere Blätter hatten die Entlassung, andere die Versez- zung des General Hulot, Befehlshabers der 7ten Militair - Di- vision, deren Haupsiß Lyon is, wegen seines Verfahrens bei den Grenobler Unruhen gemeldet. Ein ministerielles Abendblatt erklärt aber, daß nie die Rede davon gewesen sey, dem genann- ten General dieses Kommando zu nehmen.

Die bereits vor längerer Zeit angekündigte Verlosung von Kunstgegenständen und weiblichen Handarbeiten, deren Ertrag zur Unterstüßung der Polnischen Flüchtlinge bestimmt is, wird den 15ten d. M. stattfinden.

Großbritanien und Jrland.

London, 8. April. Neuerdings heißt es, daß Lord Dur- ham, der Schwiegersohn des Grafen Grey, aus dem Ministe- rium ausscheiden werde. Der Graf soll bereits bemüht seyn, ihm einen Nachfolger aufzufinden.

Ein Prozeß gegen den Newry Examiner hat im Nor- den von Jrland große Aufmerksamkeit erregt. Jm Mai vorigen Jahres hatte in Armagh bei der Wahl eines Parlaments - Mit- gliedes eine Schlägerei stattgefunden, wobei ein Mann ums Le- ben gekommen war. Der als der Mörder bezeichnete Mann war zwar zur gefänglichen Haft gebracht, von den Magistrats- Personen aber, da keine Beweise gegen ihn beigebracht werden konnten, nah 48 Stunden wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Als später eine neue Wahl der Municipal - Beamten stattfand, äußerte sich der Newry Examiner folgendermaßen: „Die Einwohner von Armagh haben Recht, sich über die Wahl des Herrn Dobbin zu freuen; denn sie können doch nun darauf rechnen , einen Mann unter sih zu haben, der einen Mörder nicht mit dem Schilde richterlihen Schußes bedecken wird.“/ Zwei der früheren Magistrats - Personen leiteten deshalb gegen die Eigenthümer des Newry Examiner ein gerichtliches Verfah- ren ein. Diese, die Herren Stevenson und Morgan, wurden für s{huldig befunden und der Kings Bench zur Verurtheilung Überwiesen. Die hiesigen Zeitungen theilen aus den Ver- theidigungs- Reden der beiden Angeklagten lange Auszüge mit. In einer derselben heißt es unter Anderem: „Jedermann, der nur ein Fünkchen Verstand oder gewöhnlicher Rechtlichkeit besitt, wird den hyperbolischen Uebertreibungen der Journale Vieles zu Gute halten. Man nehme die Evening Mail zur Hand, und man wird finden, daß die jebigen Minister darin als die ärgsten Bösewichter geschildert werden, die jemals auf Erden gelebt ha- ben und sämmtlich gehängt und gerädert zu werden verdienten, mit Ausnahme des Lords Plunkett, den man lebendig röôsten músse. Wir von der liberalen Presse sind etwas gemäßigter; wir sprechen von dem vorigen Ministerium und den Corruptio- nisten, wie wir sie nennen, nur wie von Knechten und Tollhäus- lern, wie von öffentlichen Dieben, die verdienten, in die Pferde- tränke getaucht zu werden. Sie, meine Herren von der Jury, und Alle, die mich hören, könnten glauben, daß ich -mir und meinen Kollegen ein sehr zweideutiges Kompliment mache. Viel: leicht ist dies der Fall; aber dann trägt vielleicht die Gesellschaft und nicht wir die Schuld. Es ist eine vollkommene Täuschung, wenn man glaubt, daß die Presse den Zeiten den Ton giebt. És ist gerade das Gegentheil der Fall; die Presse nimmt ihren Ton von der Stimmung der Zeit an. So wie die dffentliche Aufre-

gung sehr groß; oder wenn dey Parteigeis? sehr gesteigert wird,