1832 / 112 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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norm, erhalten würde. Da man jedoh jeßt angenommen hat, daß allerdings wohl unter ‘gewissen obwaltenden Umständen eini- gen Boroughs die Vertreter entzogen werden können, so scheint es sich nur noch um“ das Mehr oder Weniger zu handeln; und da die Minister sih auch geneigt zeigten, dfe Basis fúr's Wahlrecht höher zu stellen, so halte ich es nunmehr nicht für unmöglich Hesonders bei der Trennung unter den Geg- nern —- daß man zu einem freundlichen Vergleich kommen werde. Die Nation, dünkt mich, ist der ganzen Sache so müde, daß sie sich gern einige Nachgiebigkeit gefallen lassen wird; besonders

da sie sich hernach um so eher schmeicheln darf, das jeßt Geop- |

ferte später wieder zu erlangen. Lord Ellenborough hielt eine lange und gute Rede gegen die Bill und schlug vor, daß solche in 6 Monaten wieder verlesen werde (eine höfliche Art, einen Gese6bvorschlag zu verwerfen): dabei aber verhehlte er sich nicht die Gefahr, welche diese abermalige Verwerfung herbeifüh- ren könnte. Mehrere andere Lords erkannten dicselbe eben- falls an, erklärten sich aber dennoch für seinen Vorschlag, da diese A ihnen minder groß schien, als die An- nahme eines so revolutionnairen Prinzips. Dagegen aber sagten die Lords Haddington und Gage, sie seyen bereit, jest fürs zweite Verlesen zu stimmen, weil sie fürchteten , eine aber- malige Verwerfung würde die Nation so aufbringen, daß das Oberhaus nachher gar keine Gelegenheit mehr haben würde, in diesem oder einem noch ausgedehnteren Reformplan, den man ihm ganz gewiß aufzwingen würde, diejenigen Verbesserungen zu machen, wozu ihnen noch jeßt eine Möglichkeit vorhanden zu seyn scheine. Dies wären nun schon fünf Stinmen für das zweite Verlesen, die das vorige Mal dagegen oder neutral wa- ren. Wie viele mehr es deren giebt, wird sih wohl vor Mittwoch nicht zeigen, weil man wahrscheinlih die De- batte auch heute Nacht wieder vertagen wird, wie diesen Morgen geschehen. Wahrscheinlih wird es von der Größe der Mehrheit abhängen, ob die Regierung neue Pairs machen wird. Daß sie, wie ein Gerücht sagt, erst den Versuch machen wolle, sih alle Veränderungen gefallen zu lassen, und nur erst, wenn das Unterhaus nicht in dieselben willigte, zu dieser lezten Mit-

tel schreiten wolle, ist kaum glaublich. Die Cholera ist Gott- lob in London in schneller Abnahme. Aug. Wilh. v. Schlegel |

hat uns lebten Freitag verlassen. Vergangenen Mittwoch \peiie er noch im Deutschen Verein, wobei Hr. Graf von Mandelsloh den Vorsis führte. dankte Hr. v. Schlegel mit kurzen Worten und gab als Toast:

Dem Andenken Göthes! worauf dann von allen Änwesenden mit | j n gesamr d \ zi Berliner und Müúhlen-Thor bei Bernau. Einer aiten Sage zufolge,

| soll ein Bettler, dessen Bild in der Kirche zu Bernau gezeigt j wird, gemeldet haben, daß die Hussiten in ihrem Lager sich der Völlerei überlassen hätten.

feierlichem Ernste getrunken ward.

Niederlande.

Amsterdam, 14. April. Nachrichten 1 on der Gränze zu- folge, sind die Belgischen Truppen wieder in unagufhörlicher Be-

wegung. Die in Antwerpen und der Umgegend befindliche An- |

zahl schäßt man auf 20,000 Mann, und sollen in Flandern, diesseits Gent, noch ungefähr 9000 Mann versammelt seyn. Die feindselige Stellung der Belgier machte denn auch unserer- seits eine Veränderung in der Aufstellung der Fiotte vor Aut-

genähert hat. Uebermorgen sollen hier die beiden neuerbauten Kriegs|\chiffe ¡van Speyk‘/ und „Urania“ vom Stapel gelassen werden. Antwerpen, 13. April. man: „Gestern Abend zwischen 10 und 11 Uhr hörte man

mehrere Flintenshässe in der Gegend des Fort du Nord. Heute |

erfährt man, daß sie auf ein Hollándisches Fahrzeug abgefeuert worden sind, welches, den Mondschein benubend, vor allen unseren

Batterieen vorbei nach der Tête de Flandres gesegelt is, wo es |

heute Morgen Truppen ausschiffte. Es ijt cine aroße Un- vorsichtigkeit, in der Nacht vor der Stadt vorbei zu fahren, be- sonders von Seiten der Holländer, welche keinem Schiffe ir- gend einer Nation erlauben, ihren Kriegsschiffen nach Sonnen- Untergang vorbei zu segeln. den, warum die Holländer ungestraft vor unseren Festungswer- ken vorbeifahren sollten. die Holländer das Vorbeifahren vielleicht noch cinmal versuchen, so dürfen sich die Einwohner nicht beunrußigen, wenn sie Flin- ten- vder vielleicht Kanonenschússe während der Nacht hören. Es wúrde dies etwas ganz Natürliches seyn.“

Brüssel, 13. April. Jn der gestrigen Sitzung der Re- präâsentanten- Kammer wurden die Berathungen über die einzelnen Artikel des Budgets des Ministeriums des Jnnern fortgeießt.

Jm Belgischen Monireur liest man: „Offizielle Be-

richte, welche heute im Ministerium des Innern eingetroffen | sind, widerlegen das von einigen Reisenden verbreitete Gerücht |

von dem Ausbruch der Cholera in St. Quentin. Mit Aus- nahme von Calais hat sich die. Cholera noch in keinem Orte

zwischen dem Departement der Seine und unseren Gränzen !

gezeigt.‘

Ff lan D. Berlin, 19. April. Aus Staßf urth (Reg. Bez. Mag-

deburg) vom 14. d. wird gemeldet: Gestern wurden hier diz neu :

gewählten Aa Ltaltedee durch den Königl. Kommissarius Hrn. Landrath Baron v. Steinäcker in Eid und Pflicht ge- nommen und in ihre Aemter feierlich eingeseßt. - Sonach ist denn in hiesiger Stadt die uns von des Königs Majestät huld- reiht verliehene revidirte Städte-Ordnung als förmlich einge- fährt zu betrachten. Ein Bürgerball auf dem hiesigen Rath- hause \chloß die Feier des Tages. Wenn irgend eine Stadt, in welcher das höchst wichtige Geses in Kraft getreten ist, es sich rühmen darf, daß fast Jeder debei Juteressirte zufrieden ge- stellt ist, so kann Staßfurth solches im vollen Maße. Denn sowohl bei den Wahlen der Stadtverordneten und Stellver- treter, als auch der Magistratspersonen, ist Ruhe, Ordnung und Bürgerfinn vorherrschend gewesen.

Die gestern unter der Rubrik Wissenschaftliche Na ch- rihten erwähnte kleine lithographirte Post-Karte von Deutsch- land is ,. außer im Königl. lithographischen Jnstitute selbst, in der Nicolaischen Buchhandlung Brüderstraße Nr. 13. (nicht aber in der Haude und Spenerschen Buchhandlung) zu haben.

E Won AET A A S Er: U Ee L A A

Vierhundertjähriges Jubelfest

der Befreiung der Stadt Bernau von den Hussiten.

Die Stadt Bernau pflegt alljährlich den Tag durch Got- tesdiens festlich zu begehen, an welchem unter der Regierung des ersten Churfürsten von Brandenburg aus dem glorreichen Hohenzollerischen Hause die Hussiten von ihren Mauern ver- trieben wurden. Am 23sten Ereigniß gerade vierhundert Jahr her seyn, und die Tapferkeit,

Als seine Gesundheit ausgebracht ward, |

j sis zuruæ® eilten.

Im hiesigen Journal liest |

Es ist daher kein Grund vorhan- |

Da wir morgen Vollmond haben und | | hierauf auch gerufene Hussitische Haufen in die Neumark ein und dran- Soldin, Schönftieß | Am Sonn- abend vor Sancct Johannes Baptista (24. Juni) erschienen sie | vor der Stadt Königsberg in der Neumark und berannten die | Mauern, die Bürger vertheidigten sich aber so tapfer, taß sie Bis zur Reformation wurde auch in Königs- berg alljährlich am Sonntag vor dem Johannistag eine feierliche

pril dieses Jahres aber wird dies

3A mit welcher damals mehrere Märkische Städte einen überlegenen Feind abschlugen, verdient wohl in Erinnerung gerufen zu werden.

Auf dem im Jahr 1431 gehaltenen Reichstage zu Nürn- berg beschlossen die Deutschen Stände, welchen die Kriegs{ust der Hussiten immer gefährlicher erschien, ein neues Heer zum An- griff auf Böhmen zusammenzubringen, wozu die Mark Bran- denburg 300 Lanzen, der Bischof von Brandenburg 15, der Bi-

{hof von Havelberg 5 und der Bischof von Lebus 10 Lanzen |

stellten. Den Oberbefehl über das Neichsheer vertraute der Kai- ser dem erfahrensten Feldherrn jener Zeit, dem Churfürsten Fried- rich dem Ersten von Brandenburg, an, welcher auch wegen seiner Frän- kischen Besißungen bei den Unruhen in Böhmen sehr betheiligt war. Jndessen machte der aufgeregte Zustand des Landes einen Feld- zug gegen Böhmen schwierig, die Deutschen Truppen wurden bei Töplils zerstreut und kamen, bei der schlechten Verfassung des Heeres „„schelmlichen// Heim, wie ein alter Chronist sich aus- drückt. Die gereizten Böhmen beschlossen, sich an dem Chur-

fürsten zu rächen, und fielen im folgenden Jahr 1432 in Franken

und, die Lausis durchziehend, in die Mark Brandenburg ein.

Vierzehn Tage vor Ostern erschienen Hussitische Schwär- mer unter der Anführung des Procopius und Wil- helm Kostka vor Frañkfurt an der Oder und brannten

die Gubener Vorstadt und das vor dem Thore belegene Karthäu- serfloster nieder. } (

fall und lieferte ihnen bei Müllrose ein glückliches Treffen, in- dessen kehrten sie am Palmsonntag wieder und versuchten noch- inals vergeblich die Stadt zu erobern. Am folgenden Tage ver- branntèn fie das Städtchen Lebus und das dabei gelegene bi- schöfliche Schloß und verbreiteten sich verwústend über die Bar- nimschen Kreise der Mittelmark. Sie eroberten und plünderten in der Österwoche Müncheberg, Altlandsberg und Strausberg, zerstörten

die Domkirche in Fürstenwalde und verbrannten das Dorf Gersdorf

bei Neustadt Cberswalde, und gleichzeitige Urkunden besagen, daß alle diese Orte „,gröblichen verderblichen Schaden von den schnöden verdammrten Keßzern“/ genommen haben. Hierauf suchte ihr An- führer, Wilhelm Kostka, die Stadt Bernau zu erstúrmen, hier aber wurde ihrem weiteren Vordringen ein Ziel geseßt. Die Búrgerschaft wehrte sich tapfer von den Mauern herab und em- pfing, wie die alten Märkischen Geschichtschreiber Angelus und Haftiz erzählen, die Anstürmenden mit heißem Brei. Inzwischen hatte auch einer der Söhne des Churfúrsten, wahrscheinlich Mark-

graf Johann, der Alchymist, welcher während der Abwesenhelt | seines Vaters die Statthalterschaft in der Mark führte, ein Heer

von 6000 Mann gesammelt und lagerte sich damit zwischen dem

Neunhundert wackere Bürger und

| Söldner aus Bernau vereinigten sich mit dem Markgrafen,

welcher die Feinde rasch angriff und sie auf deu sogenannten rothen Feldern unweit Bernau in die Flucht schlug, so daß sie mit Zurücflassung vieler Wasen und ihres Gepäckes in die Lau- Viele Todte ließ der Magistrar auf dem

Schlachtfelde verbrennen. Auf diese Art wurde die Mark von

werpen nothwendig, welche sich nunmehr der Citadelle noch mehr | weiteren Verwüstungen und Gräuelthaten der Hussiten befreit,

und der Tapferkeit der Bürger von Bernau gebührt dabei ein

| vorzüglicher Antheil.

Die Schlacht ereignete sich am St. Georgentage, Mittwoch

nah Ostern, den 23. April 1432. Noch jezt zeigt man in Ber- nau in der Katharinen - Kirhe Pfeile und Bogen aus hartem Holz und Fischbein, welche den Hussiten abgenommen wurden, Und auf dem Rathhause alte Rüstungen, welche aus dieser Zeit herrühren sollen. Das eroberte Zelt des Kostka, welches ehemals

auch daselbsk gezeigt wurde, ist vermodert.

Im folgenden Jahre 1433 wurde jedoch die Neumark noch- Sie gehörte damals dem

nals von den Hussiten heimgesucht. : Deutschen Ritter -Örden, welcher in Krieg mit dein König von

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Polen verwickelt war.

Frühjahr 1433 zur Hülfe

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ziehen. den Polen

von

Neumark zu mehrere

in die

gen verwüstend bis gegen Stettin vor. und Friedeberg wurden von ihnen niedergebrannt.

abziehen mußten.

Prozession und Dankgebet für diese Befreiung gehalten. O D 3% * E

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An Paris waren

bis zum 10ten April Mittags . . 5908 2235 hinzugekommen vom 10ten bis z. 11ten 850 361 Ueberhaupt... 6758 2596

In London

erkrankten am 10. April 53 Personen, starben 22, genasen 34,

/ «a 20 / / 15, ; 17. Im Ganzen erkrankten scit dem Ausbruch der Cholera 2363 Personen und starben 1251. Jn England und Schottland

zusammen (mit Einschluß von London ) sind seit dem Ausbruch der Cholera im Ganzen 10,101 Perfonen erkrankt und davon

3877 gestorben.

Die Frankfurter Bürgerschaft wagte einen Aus-

Schon! 143? {rieb Johann von Wedel, Ritter des Deutschen Ordens, dem Hochmeister, wie er in Er- fahrung gebracht habe, daß die Böhmen sich sammelten, um brachen | herbei- |

| dieses Gesel-Entwurfes, so wie eines zweiten, gleichfalls ind

| das Einnahme - Budget, | lung wurde den Deputirten, welche Amendements in Vorsl | brachten, wenig oder gar kein Gehör geschenkt, so daß die! | Úbrigen Artikel des Geseß-Entwurfes fast durchgängig ohne ih

erérankt, gestorben.

Meteorologische Beobachtung.

1832 | Morgens | Nachmitt. | Abends Nach einmaliger L U U O 10 Uhr. Beobachtung.

Wer Luftdruck .… |337,0"Par. 336,2”Par. 335,4’ Par. Luftroärme . | 2,5 R. | 14,5° R. 5,6 ® R. Thaupunkt . \— 1,8 °R. 3,4® R. |— 2,3® R.

Quellwärme 6,3 ® N. Flußwärme 9,0 ® R.

Dunstsättgg. 69 pCt. | 30 pCt. 51 pCt. [Bodenwärme 6,9 ® R. Wetter .….| heiter. | sonnig. | fternhell. fAusdünstuug 1555. Wind | O. | O: O. Nicderschlag 0, Wolkenzug . E 2

RSTUE M T S V-SMIIL T0 E

Nicht-Amtliche Cours-Notizen. Betlin, 19. April.

do. Holl. (1331) 913. Poln. Pfbr. 83. do. Part. 554, Dän.

London, 13. April.

35 Cons, 835, auf Reehn. 84, Bras. 432, Dün. 661, Griech, 292,

Niederl, ág2, Bss; 974

(Ende der Börse.) Vest. 55 Met. 913. 48 do. 801. B.-Actien 793. Russ. R. 104: ngl, —,

Nied. wirkl. Scù. 423. do. 62 Anl. 9314. Neap. Engl. 834. do. Falc. 751,

St. Petersburg, 41. April. Hamburg 3 Mon. 913.5. Silber-Rubel 366 Kop. Warschau. 45 April, Z Psandbiiefe 86. Part. -Obl, 332. Russ. Assign. 1795.

BerL4 me r:4B 0 TS.e, Den 19. April 1832. Amtl. Tonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufs. (C,

ische Skaats-

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Allgemeine

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Berlin, Sonnabend den Wen April

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N E C n 4 1 t s De I S0 e ) i 12, S:.-Scbuld- Sch. | 4 | 94 934 gOsipr. Plandbrf. | 4 | 991 (i Pr. Engl. Anl. 18] 5 | [101{ BPomm. Ptandbrf. 4 [10,8 M Pr. Engl. Anl. 22/5 | [101# ÎKur- u: Neum, do.| 4 1052 nr Ves Se E S E Pr, Engl. Obl. 30 4 | 872 | 872 Scllesischbe do. 4 1051 R R Zemnocneon Kara. Ol. m.1.C.| 4 | 925 | FERkst.C. S —|—| Neum. Int.Sch.do.| 4 | 925 | Hz. Sch. d. K.-u.N.| | 563 i ¿ Berl. Siadi -Obl.| 4 | 944 | E ; Amtliche Nachrichten.

önigsbg. do. 4 | | 935 j Libingee do i D 0 fol, S Dak, N Kronik des Ta ges. und im 49sten Artikel die außerordentliche Danz. do, m Tb. | 343 | Neue dio. | 19 4E i Westpr. Plundbr.| 4 | 97 —— l’riedrichsd’or M E Se. Majestät der König haben dem Herzoglich Sachsen- auf 75,010,000 Grolsiz. Dos. do! 4 99 1 WDicconto i 3 | Miningenschen Kirchenrath und Pastor Wagner zu Megels | Waldungen abgeschäßt. Durch

S E E E Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.

Wechsel Cours. Des Königs Majestät haben den bisherigen außerordent- #1 Professor in der juristischen Fakultät der Universität zu A 20 urz igóberg, Dv. Sanio, zum ordentlichen Professor in der O 250 Fl. [2 Mlt. ¡jten Fakultät zu ernennen und die für ihn ausgefertigte Hambu E 3:0 Mk. [Kurz 154 jalung Allerhöchstselbstt zu vollziehen geruht. E E. 300 Mk, |2 Nt. 1328 A 2e x : ä E i : nos E L 9 Mle "¿72 W Der Dr. mod. Hohl in Halle ist zum außerordentlichen o O E 1032" Ffessor in der medizinischen Fakultät der dortigen Königlichen O O E 1632 | Myersität ernannt worden. Be 100 U 2E 991 1 L Fa 10) hl, [8 lage [1027 M Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath, O O2 1034 | Mrordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Kö- Petevsbave B E, 169 Rbl 3 Woch. | —. M Sächsischen Hofe, von Jorda n, von Dresden. WarSchal. e R 690 F. N QrZ

Zeitungs-Nachrichten.

A U sl and.

Frankreich.

Deputirten - Kammer. Sißzung vom 12. April. ahtrag.) Jn dieser Sißkung wurden die Berathungen über ¿ Einnahme-Budget beendigt. Die Artikel 16 bis ZL in Be- f der Föorterhebung der Personal- und Mobiliar -, so wie der jr - und Fenster - Steuer nah dem bisherigen Fuße gingen h einer kurzen und unerheblichen Diskussion durch. Der (e Titel des Budgets (Art. 32) handelt von dem Einregistri- ngswesen. Die Abgabe beläuft sich bei Schenkungen, Erb- aften oder Legaten, je nach dem Grade der Verwandtschaft, den Mobilien auf 2 bis 6 und bei den Immobilien auf 41 j 9 Prozent. Der General Bertrand betrachtete diese Steuer } unmoralisch Und antisocial, da die Geseke dazu bestimmt ren, den Bürger zu beschüßen, nicht aber ihn auszuplúndern, d die Regierungen sich nicht als den einzigen wahren Eigen- imer, den Bürger aber als bloßen Nubnießer betrachten dürf-

Man erfuhr bei dieser Gelegenheit aus einer Rede des in Calmon, daß die Einregistrirungs - Gebühren für die ihlassenschaft des Herzogs v. Bourbon sich mindestens auf4 Mill. usen werden. Nach einigen Bemerkungen des Hrn. Caumartin )) des Berichterstatters Herrn Humann zu Gunsten der hhten Abgabe, lies sich der General Bertrand noch einmal vider vernehmen und {loß auch diesmal wieder seinen Vor- j mit den Worten: „Jch verlange eine unbeschränkte Preß- theit!/ Der 32e Artikel wurde hierauf genehmigt. Herr \ure-Dère trug auf einen Zusa6- Artikel des Jnhälts an, j man die Renten-Juscriptionen, sobald dieselben durch Schen- 1g oder Erbschaft in andere Hände übergehen, umschreibe und nit ebenfalls der Einregistrirungs - Abgabe unterwerfe. Herr mann widerseßte sich diesem Vorschlage, da derselbe mit # Einregistrirungs-Geseze vom 22. Prairial des Jahres Vil, lig im Widerspruche stehe. Der Finanz-Minister sügte u, es fônne úber diese Frage durchaus kein Zweifel obwal- ¡wo eine Nachlassenschaft bloß aus Renten-Jnscriptionen be- h da sey geseßlich durchaus keine Abgabe zu entrichten. u Laffitte meinte, es lasse sih allerdings nicht in Abrede di, daß eine gewisse Ungerechtigkeit darin liege, einer Gattung Vermögen den Vorzug vor der anderen dadurch zu geben, daß

Königliche Schauspiele.

Freitag, 20. April. Kein Schauspiel.

Das Villet-Verkauss-Bureau ist am Charfreitage ges

Sonnabend, {. April. Im Schauspielhause: Die (6 mama, Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: Der Dovvelgänger, { spiel in 4 Abiheilungen. |

Zu d'eser Vorstellung werden Schauspielhaus - Billets, j Freitag‘ bezeichnet, verkauft.

Sonnts8z, 22. April. Im Overnhause: Die Stumm Porüci, grope Oper in 5 Abtheilungen, mit Ballets; M von Auber.

Preise der Plô6e: Ein Plas in den Logen des ersten a0 P Ir, 10 Sar 0.

Königstädtisches. Theater. Freitag, 20. April. Kein Schauspiel. Sonnabend, 1. April. Das Madchen aus der Feen oder: Der Bauer als Millionair, großes romantisches Ori Zauber-Mährchen in 3 Akien, von Ferdinand Raimund; Ÿ vom Kapellineister Josevh Drechsler. (Hr. Raimund, | Wien: Fortunatus Wurzel, als vierte Gastrolle. ) E E I E NENEC A lrt BSEEASD D S S, O Is N U D: [ H S

Neueste Nachricht e

Paris, 13 April. Schon gestern berichtete Hr. Eschas riaux Über den erst Tages zuvor eingebrachten Gesehß- Cnt wegen Bewilligung eines Kredits von 2 Mill. zur Bestrei der durch die Cholera verursachten Ausgaben. Die Ann

zug auf gesundheitäpolizeiliche Maßregeln, erfolgte mit 1.6 2 Stimmen, d, h. mit der absolut erforderlichen Zahl. Anl Tagesordnung war sodann die Fortsezung der Berathungen if Bei der Uebermúdung der Versu

eine Debatte von einiger Bedeutung durchgingen. Einiges lächter erregte es, als der General Bertrand einen V0! über die Mobiliar - Steuer neuerdings mit den Worten h ¡Jch verlange eine unbeschränkte Preßfreißeit.“/ : Das neueste Bulletin úber das Befinden des Herms Périer (von heute Mittag) lautet: „Die Genesung des Ÿ Prôsidenten des Minister - Rathes hat ihren völlig unge Fortgang.‘ : Von vorgestern bis gestern Mittag sind 804 Person der Cholera erfranki und 317 gestorben. A Seit keiner Zeit vielleicht, so lange die Repräsentall/ gierung bei uns besteht, ist den Berathungen beider Ka eine geringere Aufmerksamkeit zu Theil geworden, als !l din Augenblicke; man kann ziemlich behaupten, daß das Bud blindem Vertrauen zu dem Ministerium votirt wird.

möchten noch 14Tage darüber hingehen, ehe die gegenwärtige S die längste, die bisher noch stattgefunden hat, denn fte dauertWW terbrochen bereits länger als 8: Monatz, geschlossen werden Y —- Aus verschiedenen Departements sind in diesen Tag!

\ einer geseßlichen Bestimmung, im Vertrauen auf welche die ihitalisten ihr Geld hergegeben hätten, und da der Staat sich Ver dur den Drang der Umstände noch ferner genöthigt sehen (de, Anleihen zu machen, so sey es vor Allem von der hôch- n Wichtigkeit , daß er den von ihm übernommenen Verbind- eiten treu bleibe. Hr. Debelley me bestrict den Grundsak, ) der Staat an das Geses vom Jahre VII fontraktmäßig ge- wen sey. Wer ein Grund - Eigenthum kaufe oder sein Geld

wehdre und immer modifizirt werden könne; auf diese Weise P noch in der gegenwärtigen Session mehrere Gesete ver- it und verbessert worden; es sey hier nicht die Rede da-

bei dem Ministerium des Jnnern Berichte mit - der NOF" 06 Renten - Jnscriptionen einer Steuer zu unterwer- eingegangen, daß überall die zweckmäßigsten Maßregeln zl! M/ Zern von jeder Nachlassenschaft, ohne Rücksicht auf

Paten, woraus sie bestehe, die h esißes stehende Abgabe zu erheben. ahrer gab seine Verwunderung über

wendung oder doch zur Bekämpfung der Cholera getrosstl auf den

den. Jn die Bourgogne scheint die Seuche sich bereits an

reren Punkten Eingang verschast zu haben. Hier e

Gesundheits-Zustand seit einigen Tagen auf eine melt 00 y | alle zwischen ot : wein Hel Dielietebt nicht en der Cholera Erfrailll h) rivatmanne eingegangenen Verbindlichkeiten heilig wären in den amtlichen Listen mit aufgeführe wurden. Ein ? er keinerlei Bedingung verleßt werden könnten; überdies

Menge von Konvaleszenten ist aus verschiedenen Spit duld dem zu einem Genesungshause eingerichteten großen “d Magazin gebracht worden, so daß im Hotel Dieu M f Schwerkranken liegen. Am meisten Glück haben alt ihren Kuren die Doktoren Magendie und Broussad f Í J, V1

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'lufige Frage beseiti fic tigt. ! d3ste Artikel Anlaß,

Heute {loß 5proc. Renie pr. compt. j / P, j 96. 70. Bec V vôltoE 70. 15 sin Abn 70. 20. u rihtsschreitn D C19, wie dep Notare, Sachwalter, Neap. pr. compt. 80. 40. sin cour. 80. 45. 5proc. Róôm. Mi er, Gerichtsboten, der Wechselmäkler, Couv-

Metall. Y Mel P pCt. des B

‘den sollen.

Oesterr. 5proc. 26 1proc, 20. Br. 100 1223. Loose L

Frankfurt a. M., 16. April. 872. A4yroc. 77. 7015. 21 proc. 454. Actien L IEIS ha E 175. Br. Holl. Zproc. Obl. v. 1832 805 | T

) D 9 s ingangs -, Settänk - Steuer -

Medacteur Foh n. Mitredacteur Cottel. memer N E Semer sl Bedrukt bei A. B. H?

etrages der

Zuleßkt wurde der Vorschlag

„ber. durch eine einzi

| ) eine einzige an den Stadtthor Me ersebt werden joll, el U vsten uüd der

U diese besteuere, jene aber nicht; indessen handle es sich hier

f irgend cine andere Weise anlege, kontrahire unter dem Ein- s eines Gesekzes, jedoch eines solchen, das dem Geseßgeber

Wechsel Der Großsiegel- ine jeu ' diese Ansicht zu er- 1 Und berief sich darauf, daß alle zwischen dem Staate und

“auch noch die Charte ausdrücklich erklärt, daß die öffentliche l G rantirt werde, und daß jede von dem Staate gegen ] Ubiger eingegangene Verpflichtung unverleßlich sey. Der ntrag des Herrn Faure - Dère wurde hierauf durch die ZU einer weitläufigen Debatte gab wonach die Patente der Advoka-

und Taxatoren, einer Einregistrirungs - Gebühr von zu stellenden Caution unterworfen E Wi: 5... U angenommen. Dol v. 1832, 801, 80. Poln. Loose b Wi nal 34-45 (der IVte Titel des Gese-Entwurfes ) han; er j ? die bisher in eine Circulations -,

etail- und Licenz-Steuer zerfiel, vom 1. -JUlt d: Je j | zu erhebende O: Der Vte Titel (Art. 46) betrifft Vite (Art: 47) die Lotterie, die voi 1, Je

nuar 1836 ab gänzlich eingehen soll. Jm Vilten Titel (Art. 48) wird die gewöhnlich e Einnahme sür 1832 auf 967,824,791 Fr. Einnahme auf 70,498,267 Fr. , als den Ueberrest des Budgets von 1831, und Zr. aus dem Ertrage des Verkaufs der Staats- zald } den 50sten Art. wird der Finanz- Minister zur Eröffnung einer Anleihe von 105,704,000 Fr. 'in Renten auf das große Buch, zur Verminderung der s{weben- den Schuld, ermächtigt. Der 5!\e und leßte Artikel des Geset- Entwurfes verbiecet die Erhebung jedweder direkten oder indi- rekten Steuer, zu der de Regierung nicht ausdräckcklich autorisirt worden st. Das ganze Einnahme-Budget ging sodann mit 230 gegen 44 Stimmen durch.

Paris, 13. Avril. Der Moniteur zeigt an, daß der König den Eid d°s neuen Erzbischofs von Avignon, Herrn Humières, und d-s Bischofs von Dijon, Abbé Rey, em- pfangen habe.

Da die Session nunmehr nah der Bewilligung des Cin- nahme-Budgets als geschlossen zu betrachten ist, so stellen meh- rere Blätt?r ihre Betrachtungen über die im Auseinandergehen begriffene Kammer an. Der Temps findet, doß die Cile, mit welcher das Einnahme - Budget und die anderen dringend noth- wendigen Geseße votirt worden sind, durch die Umstände zu ent- schuldigen is, beklagt sich aber darüber, doß man das Budget erst am Schlusse einer neunwonatlichen Session vorgenommen habe. Auch habe die Abwesenheit des Prüsidenten des Conseils die Er- örterung höherer politischer Fragen nicht gestaitei. Das Mini- sterium habe nun bis zur nächsten Session d'e von ihn dem Lande gegebenen Versprechungen zu erfüllen; es würde seiner Bestimmung nicht entsprechen, wenn es diejen Zeitraum vor- übergehen ließe, ohne die innere und éußere Lage Frankreichs gesichert zu haben. Die Kammer habe dem Mivisterium Alles bewilligt, dessen cs bedärfe: außer dem Budget, Summen für die geheime Polizei, für die Beschäftigung der armen Klassen, sie u die Suspevsion der Municipal-Wohlen und das strenge Geseß gegen die fremden Flüchtlinge genchmigt u. \. w. Die Kammer werde daher, wenn ste bei ihrem Wiederzusam- mentreten Frankreich noch immer in einer precairen Lage finde, nicht umhin können, das Ministerium fallen zu lassen. Das Journal du Commerce erinnert daran, daß im vorigen Zahre der König die Kammern selbst \ch{loß, und wünscht, daß dies auch diesmal geschehe; zugleich gedenkt dasselbe der Versprechungen, die der König-dei dek Eröffnung der jeßi- gen Session in der Thron-Rede über die llgemeine Entwaff- nung, die Räumung des Kirchenstaates durch die Oesterreicher, die Polnische Nationalität u. #. w. gab. Der National behauptet, daß die leßten drei Sibungen, in denen die Kammer das ganze Einnahme-Budget votirt habe, das Todes-Urtheil über die” Kammer selbst, über das Wahlgeseß, dessen Erzeugniß sie sey, so wie über das ganze System, auf welches sie sich gestüßt habe, aussprächen.

Der General-Lieutenant Baron Delort hat unterm 9. d. M. in Grenoble bei Gelegenheit einer Revue úber die dortige Gar- nison, einen Tagesbefehl erlassen, worin er das Z5ste Regiment wegen seines Benehmens bei den Grenobler Unruhen aufs neue belobt. „Ehre also“, heißt es darin unter Anderem, „„dem 35sten Regimente, welches unlängst der Armee ein heilsames Beispiel gegeben hat. Ja, die National - Armee, auf welche Frankreich seine Hossnung gründet, die stets ihrer selber wärdig is, wird überall, wo ihre Hülfe von den Organen des Gesekzes nachge- sucht werden wird, jene traurigen und nur zu häufigen Straßen - Unruhen unterdrücken, die uns zur Fabel der ganzen Welt machen. Es is Zeit, daß diese verächilihen Unruhen» aufhdren, den Charakter der grozen Nation herabzuwürdigen. Das 35ste Regiment ist, troß aller händlihen Verleumdungen, durch welche man es anzuschwärzen sucht, in den Augen Frank- reichs ohne Furcht und ohne Tadel, wie der berühmte Ritcer, auf dessen Statue jest seine Blicke gerichtet sind. Nach dem Beispiele des loyalsten und geehrtesten der Krieger wird es sei- nem Könige, der Ehre und seinem Eide standhaft treu bleiben; das Geschrei des Parteigeistes kann scinen Ruf nicht mehr be- theiligen. Wenn dieses {dne Regiment daher eine andere Be- stimmung erhalten wird, so wird es das Bedauëtrn aller rechtli- chen, ehrenwerthen und wahrhaft patriotischen Einwohner dieser trefflichen Stadt mit forcnehmen.““

Die Entwafsnung der National-Garde von Grenoble durch die Polizei-Fommissarien, welche sich, dem Befehle des Präfekten gemäß, in die Wohnungen der einzelnen Bürger begeben und die dem Staate gehdrigen Waffen abliefern lassen mússen, geht nur lang- sam von Statten; die meisten National-Gardisten weigern sich, die Waffen auszuliefern, und wollen es auf die von dem Präfekten h diesen Fall angedrohte gerichtliche Verfolgung ankommen lasse.

Der Marquis von Malleville, Pair von Frankreich, Hev!r Chedeaux, Deputirter von Meß, Herr Benoist, ehemaliger Staats- Secretair, Herr Dubreuil, Präsident der Sanitäts-Kommission des Viertels Montorgueil, der General Dalesme, Jntendant des Jnva- lidenhauses, und ein ausgezeichneter Jtaliänischer Arzt, Barreta, sind an der Cholera gestorben. Unter den erkrankten Deputirten besindet sich auch der Graf v. Mornay, Schwiegersohn des Marschall Soult.

Unter den gestern an der Cholera erkrankten 802 Jndivi- duen befinden sich 435 Männer und 367 Frauen, unter den 317 Gestorbenen 176 Männer und 141 Frauen: es kamen also 46 Erkrankungen und 44 Todesfälle weniger vor, als Tages zuvor. Aus dem Hotel-Dieu sind gestern 38 Genesene entlassen worden. Die Subscriptionen von Beiträgen zur Abhülfe dés durch die Cholera veranlaßten Nothstandes beliefen sich vorgestern auf 54,300 Fr., gestern auf 33,300. Der Intendant der Civil- liste übersandte gestern auf Befehl des Königs dem Präfekten des Seine-Departements 380 Matrahen; in den Zimmern der Köntgin werden fortwährend Kleidungsstücke, Wäsche, wollene

Strúmpfe und Bett-Geräthschafteen in großer Menge angesertigt und dann on die Armen vertheilt; Der Minister des dent

lichen Unterrichts besuchte gestern, von Hrn. Villemain, Vice- Präsidenten des Universitäts -Conseils, begleitet, die Gymnasien des heiligen Ludwig und Heinrich's IV.; er besichtigte die Hôr- sale, die Schlafzimmer, Küchen, die Kranken-Anstalten u. \. w., um sich zu bezeugen, daß überall die vorgeschriebenen Vor- sichts - Maßrege!n getrofsen werden. Poganini wird ein Kon- zerc zum Besten der armen Cholera-Kranken geben.

Herr Ymbert, Requeten - Meister und Chef der Abtheilung für die National-Garde im Ministerium des Jnnern, der im vorigen Jahr durch eine Königl. Verordnung mit der Beauf- sichtigung der vom Staate adoptirten Waisen der in den drei Julitagen Gefallenen beauftragt wurde, hat an mehrere der hie- sigen Aeuzte eine Liste dieser Waisen gesandt und dieselben bei der herrscyenden Cholera ihrer besonderen Sorgfalt empfohlen.

Einer aus Bayo-.ne hier eingegangenen telegraphischen Depesche vom 11. d. M. zufolge, hat die Spanische Regierung angeordnet, deß alle ats Yaris und dem inneren Frankreich, von der Loive-Múndung bis nach Bourges, innerhalb des 16ten Grades nördlicher Breite, kommende Reisende einer funfzehntä- gigen Und die aus dem übrigen Frankreich kommenden einer viertägigen Quarantaine unterworfen werden sollen. Ausgenom- men sino d'ejenigen, welche aus Ortschaften kommen , die nicht úber zehn Stunden von der Spanischen Gränze entfernt sind. Die Einfuhr von Waaren und Effekten ist zu Lande ganz un- tersagt und darf nur zur See stattfinden.

Der Doktor Deipech aus Grenoble behauptete gestern in einem on die Redaction des Journal des Débats gerichteten Schreiben, doß der Aderlaß bis jeßt sich als das wirksamste Mittel gegen de Cho'era erwiesen habe, und daß mehrere vom Dotior Becamier im Hotel-Dieu behandelte Kranke diesem Mitiel bereics ihre Genesung verdankten. Hierauf erklären heute sämmiliche Aerzte und Wundärzte des Hotel - Dieu, daß sie dos Resultat ihrer täglichen Berathungen und Vergleichun- gen über die wirksamste Heilmechode bald bekannt machen wür- den, bis dahin aber feine der ohne ihre Genehmigung bekannt gemachten Methoden für die ihrige anerkennen könnten.

Zwei krank von hier abgereiste Individuen sind, das eine in Essorts -le-Roi bei Rambouillet, das andere in Laqueue, an der Cholera ges.orben. Jn Nemours, St. Cyr und Rocroy ist die Seuche ausgebrochen.

Die auf den 1sten Mai anberaumte Kunstausstellung is der Cholera wegen verschoben worden.

Der in Nantes erscheinende Ami de la Charte meldet, daß, allen aus der Vendée eingehenden Nachrichten zufolge, die entlaufenen Rekruten, welche sich den Banden der Chouans an- geschlossen, muthlos zu werden anfingen.

Vor Kurzem wurde auf der Kirche von Larquebut, im De- partement des Kanals, wie es hieß, auf Befehl des dortigen Pfarrers, Abbé Fremine, die weiße Fahne aufgepflanzt. Der Abbé soll das Faktum nicht geleugnet, vielmehr behauptet haben, die weiße Fahne sey die einzige, die von der Kirche anerkaunt werde. Der Königl. Prokurator von Valognes hat auf die Nach- richt von den Aeußerungen und Umständen eine gerichtliche Ver- folgung gegen jenen Geistlichen eingeleitet und eine Menge von Zeugen vernommen.

Die Deputirten-Kammer hatte in ihrer vorjährigen Session auf den Antrag des Herrn Sade ihren Präsidenten beauftragt, eine Sammlung Englischer Parlaments - Dokumente für die Biblio- thek der Kammer anzuschaffen. Da eine so köstbare Sammlung im Buchhandel nicht vorhanden war, so wandte Herr Girod sih an den Sprecher des Englischen Unterhauses, der sich beeilt hat, eine solche Collection, aus 430 {dn gebundenen Folio-Bänden bestehend, hierher zu senden. Die Deputirten- Kammer läßt eine ähnliche Sammlung Französischer Parlaments- Dokumente als Gegengeschenk vorbereiten.

Der Niederrheinische Courier vom 13. April theilt, zur Bekräftigung seiner früheren Angaben, daß die Polnischen Flúchéilinge in Avignon nichts weniger als eine wünschenswerthe Aufnahme gefunden hätten, das nachstehende Schreiben des Prá- sidenten des Polen -Comités von Avignon, Herrn August Picard, an einen Straßburger Bürger mit:

¿Mein Herr! Avignon, den 4. April 1832.

/¡Entschuldigen Sie, daß ih Jhr Schreiben nicht früher be- antwortet. Jch theilte dasselte alsbald den Chefs der Polen- Kolonnen mit, damit sie es übersezen und dem Offizier - Corps mittheilen. Ohne Zweifel hat jener Brief, der eine so rúhrende Theilnahme für die unglücklihen Flüchtlinge aussprach, seine Wirkung gethan.“

¡[Uebrigens sind die Polen wohl zu entschuldigen, daß sie nicht alsbald nach ihrer Ankunft ihren Elsassischen Freunden ge- \chrieben. Kaum hier angekommen, hatten sie von Seiten der Behörde so viele Plackereien zu erdulden, daf “e eben nicht Zeit hatten, an Anderes zu denken. Seitden: . les geordnet ist, haben ohne Zweifel die Polenfreunde. im Elsaß unmittelbar MNachricht von ihnen erhalten. Jm mißlichsten Augenbli, als sie glaubten, die Wanderung nach Lunel verweigern und auf ih- ren Sold verzichten zu müssen, begehrten sie Reisepässe nach dem Elsaß und nach Lothringen, bis sie sih nach den Vereinigten Staaten begeben könnten. Nach Jhnen, als ihren treuesten Freunden, wenden sie im Unglück ihre Blicke.(/

¡Nun isé Alles beigelegt, wie Sie werden erfahren haben. Der Kriegs-Minister, dessen Korrespondenz (namentlich cin ge- wisses vertrautes Schreiben vom 28. Februar) mit dem Befehls- haber des Depot unvorsichtiger Weise den Polen mitgetheilt worden, Marschall Soult, sage ich, der anfänglich ziemlich deut- lich die Absicht verrieth, die Polen nach Algier zu senden, hat endlich sein Wort Lam inan und ihnen versichert, er sey nicht gesonnen, sie nach Afrika einzuschiffen. Hierauf entschlossen sie sich, die Hälfte des Depots nach Lunel gehen zu lassen.“

¡Laut eingelaufenen Nachrichten, befinden sic sich dort sehr Übel, haben Mängel an Betten, find schlecht genährt. und müssen por theuer zahlen, . ; ¿¿ Das Ministerium behandelt sie fehs Bel

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