1832 / 114 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 24 Apr 1832 18:00:01 GMT) scan diff

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Bellini. Vorher: Glückskind und Unglücksvogel, Lustspiel in 1 Akt, frei nach dem Französischen, von L. Angely.

Montag, 23. April. Zum erstenmale wiederholt : Der Kar- neval unter der Spree, unzusammenhängendes Quodlibet in 2 Abtheilungen; Musik von verschiedenen Meistern. (Hr. Rai- mund: Herrn von Schneeweiß, Ydox, Wastel, Adam Kraterl und Zettelträger Papp als fünfte Gastrolle.) (Dlle. Groux, vom Königl. Hoftheater zu Hannover, wird in der ersten Ab- theilung eine Scene und Arie aus Rossini’s Barbier von Se- villa, und in der zweiten Schweizer-Variationen, componirt von Pixis, vortragen.

Peer R A:

M (10,40€ N Aut: 00 MG€ M, Paris, 15. April. Die Pairs-Kammer hielt gestern wieder cine Sißung, bei deren Eröffnung der Präsident der Versammlung ankündigte, daß der Vice - Präsident Baron Sé- guier sich in fortschreitender Besserung befinde. Der Han dels- Minister brachte hierauf die beiden Geseß - Entwürfe wegen der Bewilligung eines Kredits von 1 Mill. zur Aufmunterung des Wall- und Stokfischfanges ein. Außer einizen Gesez-Ent- würfen von örtlichem Jnteresse legte er sodann auch noch den- jenigen wegen einer Summe von 2 Mill. zur Bestreitung der in den Departements durch die Cholera verursachten Ausgaben vor. Bei der Dringlichkeit des Gegenstandes wurde sofort zur Prúfung dieses leßteren Entwurfs eine Kommission mit dem Auf- trage ernannt, ihren Bericht darüber noch im Laufe der Sißung selbst abzustatten. Der Graf Porta lis berichtete mittlerweile über den Geseß-Entwurf wegen der Verhaftung der Schuldner und trug auf die Annahtne dessélben, wie solcher von der Wahl - Kammer ver- ändert worden, an. . Nach ihm bestieg der Herzog v. Choiseul(l

auf die Annahme des Geses-Entwurfes wegen des Kredits der 2 Mill. anzutragen, der auch einmüthig (mit 69 Stimmen) ge- nehmigt wurde. Der Handels-Minister theilte demnächst noch den von der Deputirten-Kammer ebenfalls bereits angenom- menen Geseß-Entwurf wegen des Baues dreier neuer Kranken- Sâle, eines anatomischen Theaters und einiger Gewächshäuser im botanischen Garten mit. Drei andere Geseße von örtlichem Jnteresse wurden ohne Weiteres mit 72 Stimmen gegen 1 ge- nehmigt. “Am Schlusse der Sißung beschäftigte die Versamm- lung sich sofort mit dem oberwähnten Geseß-Entwurfe über die Verhaftung der Schuldner; die sämmtlichen von der Wahl- Kammer veränderten Artikel desselben wurden ohne irgend eine Debatte angenommen , und das ganze Gese ging zuleßt mit 72 gegen 4 Stimmen durch.

Zu der gestrigen Sißung der Deputirten-Kammer hat- ten sich, ungeachtet der schriftlichen Aufforderung des Präsiden- ten, doch nux 185 Mitglieder cingefunden. Herr Girod be- nachrichtigte die Versammlung, daß P Deputirte ihr Aus- bleiben durch plôbliches Unwohlseyn entschuldigt und ihn zugleich ersucht hätten, ihre Namen nicht mitzutheilen, um ihre Familien nicht wegen ihrer besorgt zu machen. Herr Laurence meinte, unter diesen Umständen würden alle Familien besorgt seyn. Der Tages- ordnung gemäß beschäftigte man sich jeßt mit verschiedenen bei dev Kammer eingegangenen Bittschriften, Über welche reglementsmäßig ein Beschluß gefaßt werden kann, wenn auch die Versammlung nicht vollzählig ist. Keine einzige der Eingaben, worüber die Herren Parant, Jars, Levrault u. A. berichteten, gab zu irgend einer interessanten Debatte Anlaß; auch wurden sie fast alle durch die Tagesordnung beseitigt. Mittlerweile war es 4 Uhr gewor- den, und da die Versammlung immer noch nicht zahlreich genug war, um über den Geseß - Entwurf in Betreff der Veteranen-

einreichte.

8744

Präsident die Gil der nächste Sißungstag (der Schl r i Hauptstadt anwesenden Deputirten schriftlich angezeiat wúrde. Bevor die Versammlung sich trennte, theilte noch ein Schreiben des Hrn. Angot, Deputirten des Dey}

Kanals, mit, wodurch dieser Kränklichkeit halber seine Ent -

Nedacteur Fohn.

ng mit deln V

Von vorgestern bis gestern Nachmittag sind hier 309 sonen an der Cholera gestorben. i ser Gelegenheit an, daß er von heute ab die Zahl der ney krankten nicht mehr angeben werde; als Grund giebt d, an, daß es zu große Schwierigkeiten biete, alle Choly genau zu ermitteln. :

Die gestrige Nachricht von der zweiten Lesung der Ry Bill im Englischen Oberhause war jedenfalls vorzeitig; de, sager des Chambres, indem er dies heute (gleih der G zugiebt, behauptet jedo, daß das von ihm mitgetheilte M tat gleichwohl richtig sey, ohne indeß irgend etwas Weiteres Begründung dieser Behauptung anzuführen. Der My so wie auch das Journal des Débats enthalten noch nichts F

Einer telegraphischen Depesche aus Marseille vom 13, folge, ist Bona von den Truppen von Conskantine geny worden. Jbrahim-Bey hatte sich in der Kassaubah mit (h Mann bis zum 27sen gehalten, wo er die Flucht ergriff,

Frankfurt a. M., 18. April. Oesterr. 5proc. Metal 4proc. 77-2. Actien 1379. 1376. Part.-Obl. 1225. 1222. 175. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 805. Poln. Loose 547.

1proc. 20. Bu, 4

21proc. 454. Loo oose zu {h B:

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Mitredacteur Cottel.

PTICTTO 1) A T C O der Session) den j,

Der Moniteur zeigt h

die Rednerbühne, um im Namen der eben gedachten Kommission

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Kasse zu einer Abstimmung schreiten zu können, so erklärte der

Gedrut bei A. W. hu

Allgemeiner

Befanntmachungen.

Bei Gelegenheit einer am 23. April 1805 im Dorfe Dacheriß von den Zollbeamten vorgenommenen Re- cherche wurde von mehreren verdächtigen Personen eine Summe Geldes, im Bexrage von 10900 Thlr. zu- rückgelassen , solche ad depositum desg Patrimonialge- richt zu Dacheris genommea, späterhin bei der Kd- nigl. Bonk zu Magdeburg véleat und die darüber aus- gtfertigte Banko - Obligation sub. Litt. G. No. 76782, bei dem gedachten Patrimonialgerichte aufbewahrt.

Es hat fh uun seit jèner Zeit bis leßt fein Eigen- thümer der fraglichen Obligation gemeldet, und is da- her auf Antrag des den unbefannten Eigenthümern derselben bestellcen Curators, Ober-Landesgerichts-Ju- stiz-Commissar Schulze hierselbst, cin Termin zur Anmeldung etwaniger Ansprüche an diese Banfko-Obii- gation, auf

den 24. Juli e. Vormittags 11 Uhr, vor dem Ober - Landesgerichts - Referendarius Brand von Lindau im Local des unterzeichneten Gerichtshofes anberaumt worden. l

Es werden daher die unbekannten Eigenthümer der mehrgedachten Obligation oder deren Erben hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche an dieselbe entweder per- sönlich, oder durch einen mit gehöriger Vollmacht und Informorion versehenen, Bevollmächtigten, aus der Zahl der beim hiesigen Ober - Landesgerichte angestell- ten Iustiz-Commissarien, von denen ihnen bei etwa-

Anzeiger für V Cam

a.

Wenn bei Einem Edlen Vogteilichen Gericht der Kaiserlichen Stadt Riga der hiesige Kaufmann Victor Bolmerange Helmund, unrer der Anzeige, daß auf dem ihm gehörigen, allhier in der Stadt, an der Schmie- degasse sub Polizei Nr. 137 (irrigerweise in der Obli- gation mit Nr. 173 benannt) belegenen, und bei der Brand-Assecurationé - Case sub Nr. 931 verzeichneten Speicher am 30. December 1796 zum Befien der ehe. maligen Handlung Marty Oertly und Comp. 3895 Rthlr. 14 Ferd. Alb., ingrossirt und eodem die dfeut- lich bewahrt worden, dieses Capital jedoch seit langer Zeit bezahlt, die über selbiges unterm 19. December 1796 von weiland Ï. W. Helmund, als derzeitigem Beftuer des quaest. Speichers ausgestellte Okligation aher abhanden gefommen wäre; zum Behuf der

gabe eines Mortifications-Proclamatis gebeten, diesem Petito auch deferirt worden; als werden von Einem Edlem Voagtcilichen Gerichte, Alle und Jede, welche aus dem über obbeschriebenes Capital ausgestellten Schulddocumente irgend eine Ansprache zu formiren gesonnen, desmittelst angewiesen, sich dieserhalb binnen sechs Monaten a dato, spâtestenê bis zum 5. Seyp- tember 1832, bet Einem Edlen Vogteilichen Ge- richt zu melden, und ihre Ansprüche gehörig zu docu- mentiren, mit der Verwarnung, daß sie widrigenfallé nicht ferner damit gehört, sondern für eo ipse prâclu- dirt erachtet werden sollen, das Schulddocument quaest.

Erxgrossation und Deletion beregten Capirals um Nach- [h

die Preußischen Staaten.

Bisher erhielt das Publicum in verschiedenen Jour-y Wie verloren die Juden das Bürge nalen Mode - Carricaturen, ers 3 Wochen nah dem im weést- und oftrömischen Reiche! Erscheinen der Originale; jeßt fügen wir unseren indirecie Beantwortung der Frage: Solly Voleur die Original - Kupfer, ohne den Preis zu er- A Os h rg e A O höhen, bei. ; wortet von Ludwig Schregge. 8yo. h

Wir erhalten die Kupfer aller 8 Tage von Parie 225 sgr. und bieten dieselben zur Erleichterung des Ankaufes e O Î n E d Kupfer nur interréssiren, zu 4 gr Verkauf w ohlfeiler Bucht as Exemplar an. d Í Vierzehntes Verzeichniß gebundenerd

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Bei Aoh. Ambr. Barth in Leipzig ist erschienen, |°" z i und in allen Buchhandlungen (in Berlin bei Dun- R Ea ten BisensGef la cker und Humblot, Franzosischestraße Nr. 20 a) zu wobei sich manche Seltenheiten befinden und j L oardu Dr. Ludw., Geschichte Macedoniens unpltür_die beigeseßten S N habt der Reiche, welche von Macedon!schen Könige Die Verzeichnisse s Rar in D beherrscht wurden. 4r Thl. Vou der Urzeit bis L S eD Beliderkraßs Nr, 20/0 d

2 ‘ly - . j ; pvr S / / A A SAPURE H

e O O R H. Vogler sche Buchhandl. i su Dieses Werk ifff die Frucht treuer Erforschung der K: s ; tali Quellen und müúhevollen Sammelns von Resultaten S B rer Bucbdendite aus denselben, die allenthalben durch Stellen der Al-JSchloßplas Nr. 2 zu haben: ten bélegt sind. / Der zweite uud [eßte Theil wird Orfila und Textes Handbuch zum Geb dei Untergang Macedoniens und der von Macedoni- bei gerichtlichen Ausgrabungen und Aush schen Fürsten beherrschten Reiche, nebs ihren innern gen 1nenschlicher Leichname jeden Alters if

Luft, aus dem Wasser, den Abtritgruba

uiger Unbekanntschaft, die Justiz-Commissarien Waché-Fmortificirt, und die Exgrossation und Deletion obigen? hierüber findet man in den Blärtern für literar. Un

muth, Schulze und Reinstein in Vorschlag gebrach werden, in diesem Termine gehörig nachzuweisen, wi- drigenfalls aber zu gewärtigen, daß sie mit ihren An- sprüchen an die obgedahte Banko-Obligation für prä- cludirt, und solche als dem Königl. Fiscus anheimge- fallen, erachtet werden wird. Naumburg, den 28. März 1832. i Königl. Preuß. Ober - Landesgericht : von Sachfen. :

abgegangene Wittwe, gebortt? Maria Dorothea Zor- rutigeir und Ansprüche zu haben vermeinen, werden

salerbin gedachter Zanderschen Eheleute, zu deren

oder 20. Juli d. J. hierselbst vorgefordert, im widri- gen durch dén am 24. August d. J. zu publicirenden

lige Ausschließung zu gewärtigen steht. Datum Greiférwald, den 10. April 1832. Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Rugen. v. Möller, Director.

Bekanntmach Uung,

nächste Verwandten auf , sich zur Empfangnahme des

Nachlasses seiner Mutter, der am 9. Mai 1829 hier|Königr eiche den 27. Dezember 1831.

selb| verstorbenen Husaren -Wittwe Helena Rose, ge- bornen Klose, {u melden. Pitschen, den 26. Februar 1832. L Koi Stad ta eti V t

Bekanntmachung.

verstorbenen Professors Friedrih Büttner, oder deren Erben oder nächsien Verwandten werden ad terminnm den29. Tanuar 1833, Vormittagsum 10 Uhr, vor dem Landgerichts - Nath Culemann in unserm Jn- ftructions - Zimmer vorgeladen, um sich als solche aus- zuweisen, und den Nachlaß desselben in Empfang zu nehmen und zwar mit der Verwarnung, daß wenn ste

Tapitals ohne Weiteres nachgegeben werden wird. Publicatum Riga Râthhaus, den 5. März 1832.

Ern beruf ung2 Ede t : des Johann Popp. - Von dem Kaiserl. Königl. Oestreichischen Hoch - und Deutschmeister 4. Linien - Infanterie - Regiments - Ge- e ; richte wird dem angeblich in Königl. Preuß. Militair- Alle diejenigen welche an die Verlassenschaft des vorsDiensten befindlichen Johann Popp, Bruder des in mehreren Jahren hierselbst verstorbenen Accise-- undsdem diesseitigen Regimente verstorbenen Regiments - Consumtions - Jnspectors Johann Martin Chrifiian|Profoßen Andreas Popp durch aegenwärtiges Edikt be- Zander und dessen vor kurzem gleichfalls mit Todesfannt gemacht: es sey demselben über die mit Ein- i Dorothe vernehmung des für - ihn bestellten Curators Herrn naw , insbesondere auch an das dazugehörige hierselbst| Hauptmanns Franz Stadler gepflogene Verlassenschafts- in der Buchstraße sub No. 36 belegene Haus, Forde-JAbhandlung nah dem verstorbenen Andreas Popp zu j s Folge der hinterlassenen schriftlichen leßtwilligen An- auf Anhalten des Salinen - Jnspectors Worishoffer, sordnung d. d. 17. Juli 1828 ein Erboermögen von Namens seiner Ehefrau, geborne Jverson, als Univer-1252 Fl. 1641; Kr. CMze. zugefallen und im vorge- ( leute, 1]schriebenen Diensteswege an die Kaiserl. Königl. Hof- Angabe und Rechtfertigung auf den 15. Mai, 18. Junisfkriegsräthliche Devositen - Administration zur weitern fruchtbringenden Verordnung eingesendet worden. Da dur m 24 ust | 5 enfjedoch dessen Aufententhalt hier unbekannt is, so wird#__“ e Boi Bra L S A Präclusiv - Abschied, ihre gänzliche Abweisung und völ-[über Einschreiten der zu Rotteufels in Bayern wohn-|Trautwein in Berlin, Breitestralse No. 8, ist s0 ebeu hafren Theresia Straub, geborne Popp, zur Aufrechr- haltung ihrer einstigen Ansprüche auf diesen Erbtheil aus dem Grunde der etwa eintretenden Verjährung, [komische Oper in einem Akt von E. Devrient, In Johann Popp oder dessen Erben von dem Anfalle deé vorgedachten Verlassenschafts - Vermögens mit dem Beysatze verständiget, daß entweder er oder seine Er- ben binnen 1 Jahre 45 Taaen wegen Ausfolglassung G | l i ._ Pdesselben, sih entweder persönlich, oder dur einen Das unterzeichnete Königl Stadtgericht fordert hier-shinlänglih Bevollmächtigten bei diesem Militair - Ge- mit den vor einigen Jahren von hier als Kamm- richte um so gewisser zu melden haben, als nah Ver- machergesellen ausgewanderten Gottlieb Ferdinand Rose, [lauf jener Frist mit dem obigen Vermögen nach Vor geboren hierselb den 18. Januar 1807, oder dessenschrifr der Gesee verfahren werden würde. Staabsstation Udine im Lombard. Venet.gs0 eben erschienen, und durch alle Buch- und Mu-

CLESPRBEZRE G P 1B I

Literarische Anzeigen.

„Die in dem heute ausgegebenen Blatte des Maga- O 4 die Ny des e dieien DAr 7 - } : nd bei mir vorräthig, oder durch mich in sehr furzer Die unbekannten Erben des am 21. Juli 1829 hierfZeit und zu billigen Bedingungen zu beziehen. i A. Asher, Neue Fricdrichöstraße

T, e Unsere Nr 4 vom 15. April erscheint mit P: d L M U Pf C Pn,

terhaltung, in der allgemeinen Schulzeitung, so wie in den übrigen gelesensten literar. Journalen.

N N A, Jud. Praet. Imp. Civ. Rig. Secrs,

So eben is bei mir erschienen und in allen Buch- handlungen (in Berlin kei Duncker und Hum- blot, Französischestraße Nr. 20 a) zu erhalten:

Die bezauberte Rose. Ein romantisches Ge- dicht in drei Gesängen von Ernst Schulze. Fünfte Auflage. In drei verschiedenen Ausgaben : eit auf gutem Schreibpapier in 8vo. Geh.

1 t Nr. 2, mit sieben neuen Stahlstichen (Schulze's Bildniß von Barth, und sechs Darstellungen nah Schumacher’ schen Zeichnungen von Wagner). Auf feinem geglätteten Velinpa- pier in 8vo. Cart. 2 Thlr. e Nr. 3, mit denselben Stahlstichen. Auf dem feinfien geglätteten Velinpapier in gr. 8vo. _ Cart. (Pracht - Ausgabe.) 2 Thlr. 15 sgr. Leipzig, im März 1832. 2 F. A: Byrockhgus.

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?r. 49.

Ol Cu

sich vor óder in dem Termine weder schriftlich oderfwelche uns vom Journal des Dames und le petit Cour-f Bach, J. Seb, Chorstimmen zu dessen grosser

mündlich melden, sle zu gewärtigen haben, daß der Nachlaß des Büttner als ein herrenloses Gut nach

Fiscuê zugesprochen werden wird. Posen, den 9. Mârz 1832.

Königl. Preuß. Landgericht. Jahrgang.

rier des Dames, von Paris aus gesandt werden. Unsere Kupfer erscheinen sechs Tage nach ihrem

ÿ 481 Tit. 9 Thl. L. des Allgemeinen Landrechts dem]Erscheinen in Paris. , | Der Pranumerations - Preis des Voleur bleibt 2

Thlr. für ein Vierteljahr, und 6 Thlr. für den ganzen

Passionsmusik des Evang. Maith , 8 Summen à 175 sgr., zusammen 4 Thlr. 20 sgr.

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Verhältnissen, schildern. Eine ausführlichere Anzeige Nüvugerstätten. A. d. Franz. mit Zusätz, vou

E. W. Güntz. 1r Theil, mit 2 Kupfer 8vo. 2 Thlr, 4 sgr. Auch unter dem Titel: Handbuch zum Gebrauche bei gerichtlichen Aug bungen meuschlicher Léeichname jeden Aly Der gänzliche Mangel eines 1uchtigen Werikti diesen Gegenstand, dann die Namen Orfila Lesueurs, welche der Ruf in der gerichtlide! dizin mit allem Rechte hoch stelle, die ungen Mittel, die denselben zur Lösung ihrer Aufgabe bote standen und endlich die treffliche prafti Richtung, welche ihre Arbeit genommen, habt ser eine außerordentlich günstige Aufnahme bereit lassen für eine treve Uedbersezung derselben g hoffen, zumal diese vielfache Vorzüge vor dem s nal dadurch erhalten hat, daß der Bearbeiter ali reichen Vorrath seiner Studien in Zusägen u ten alles beigefügt hat, was das Original iht! sorgfältig genug auëgeführt zu haben schien, b an solchen Stellen, wo es wichtige Resultate Werken der verdienteften Aerzte Deutschlatdi denen die Verfasser nicht hinlänglich befannt oermissen ließ. Der zweite Band dürfte noch in dieses Jahres die Presse verlassen. Früher erschien vom Herrn Herautgebt Güntz, Dr. E, W., der Leichnam des Mw

in seinen physiìischen Verwandlungen, B obachtungen und Versuchen dargestellt. h : mit 2 illum, Kopfert. gr, 8vo. 1827, 14? Auch unter dem Titel: | Der Leichnem des Neugebornen 1 nen physischeu VerwandlungenB obachtungen und Versuchen dargetelll,

Ju allen Buchhandlungen (in Berlin bei E! Brandenburg, Ober-Wallstraße Nr. 6), i i Sportel- Tai für die Justiz-Commissarien und Ne! in den Königl. Preuß. Staat nil In alphabetischer Ordnung, und mit s d (äuterungen und Ergänzungen, wie auch A Anhange, enthaltend die Sportel - Saße V \ und fitcalischen Untersuchungs - Sachen. 4 Weifart. Berlin 1832, 8vo. sauber ai (Diese Sportel - Taxe is auch für P leicht verständlich eingerichtet.)

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So eben ist bei mir erschienen und in E handlungen des In—- und Auslandes O Duncker und Humblot, Franzos18C 20 a), zu erhalten: O Le Parnasse français du dix-neuvième ri vres poétiques d’Alphouse \ le Bét Casimir Delavigne et P.-“ v4 ger. 271 Bogen auf seinem VYelinpaP 2 Thlr. «nd Diese Ausgabe zeichnet sich durch YoOE i typographische Schönheit, Correctheit u heit aus. Leipzig, iux März As L Brockht!

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Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Amtliche Nachrichten. Moni des Tadés

Se. Majestät haben dem Lieutenant Bormann, Secretair der Militair-Studien-Kommission, den Rothen Adler-Orden (x Klasse zu .verleihen geruht.

Des Königs Majestät haben geruht, den Domainen - Rent- se von Blomberg zu Bielefeld zum Domainen-Rath, s#o den Domainen - Rentbeamten Falk in Soldau, den Jnten- jur-Beamten Poplawski zu Gollub, den Domainen-Rent- nten Neusaus zu Zinna, und die Domainen-Beamten und wal-Pächter Freyer zu Wittstok, Rabe zu Schneitlingen j vraune zu Rottschloß zu Amtsräthen zu ernennen.

Bekanntmachung. Ungeachtet der im Porto -Tax - Regulative vom 18. Dezem- 1824, Abschnitt V1. §. 80 89. enthaltenen Vorschriften die zweckEmäßige Verpackung und die dauerhafte Bezeich- hg der mit den Posten zu befördernden Päkereien und Gel-

, welche Vorschriften durch die Amtsblätter bekannt gemacht (den sind, kommen doch häufig Fälle vor, in "welchen durch weckmäßige Verpackung und mangelhafte Bezeichnung der t: Stücke Beschädigungen, Verwechselungen und Verluste heigeführt werden, die Beschwerden und Entschädigungs - An- he zur Folge haben. igen werden daher wiederholt in Erin- ing gebracht :

mit den Posten zu versendende Pakete, ohne Aus- nahme, müssen dem Jnhalte angemessen und nach Maßgabe der Weite des Transports haltbar verpackt, gehdrig ver- hnúrt und versiegelt und die Emballage muß gut ver- nähet seyn.

) Dieselben sind mit einigen lesbaren, großen Buchstaben und

allenfalls mit einer Nummer, desgleichen mit dem Bestim-

mungs-Orte, und wenn in diesem keine Post-Anstalt befind- lich is, mit dem Namen der nächsten Post - Anstalt, Geld-

Pakete aber außerdem mit der darin enthaltenen Summe, deutlich zu bezeichnen.

Mit Ausnahme der in Wachstuch, besonders wenn sol- ches von \{warzer oder anderer dunkler Farbe ist, verpack- ten Sendungen, ist in der Regel die shwarze Farbe zur Signatur anwendbar, wozu gute schwarze Dinte, oder eine Mischung von Mastix-Firniß, Terpentin-Oel und Kienruß, oder aber von Kienruß mit Brandtwein aufgelöset und mit Kien-Del oder Lackfirniß verseßt, benußt werden kann. Pakete, deren Emballage aus Wachstuch besteht, müssen hingegen auf der Glanzseite mit rother Farbe gezeichnet verden, wozu entweder eine Mischung von Zinnober oder Mennig, Kien-Oel und Lackfirniß, oder eine solche von Terpentin-Del, Mastix-Firniß und Zinnober, zweckmäßig an- wendet werden kann.

)) Bestehen die Sendungen aus Wild, Fischkdrben 1c. , oder sind sie in Matten verpackt, so daß die Signatur nicht un- mittelbar darauf angebracht werden kann, so muß ein hin- reichend großes Stück Holz, Leder oder Leinwand an die Sendung oder an die Haupt-Emballage geheftet und zum Anbringen der deutlichen Signatur benußt werden. Die Befestigung dieser Gegenstände erfordert aber eine besondere Aufmerksamkeit, damit das Ablösen oder Abscheuern unter- leges vermieden wird. die Post Anstalten sind wiederholt angewiesen worden, auf

t genaue Befolgung dieser Vorschriften bei den zur Post ge- fit werdenden Gegenständen strenge zu halten und nur halt-

t Und vorschriftsmäßig sowohl verpackte als gezeichnete Päcke-

in 1c, zur Beförderung anzunehmen. Jeder Absender, wel-

wegen Nicht - Befolgung der gedachten Vorschriften eine findung zurückgewiesen wird, hat die daraus etwa entstehenden theile sich selbst beizumessen. ;

| Eine Vervollständigung der Emballage kann, wegen der

nit verbundenen Störung im Geschäfts - Betriebe, den Post-

men nicht zugemuthet werden ; dagegen werden dieselben in

e dem Absender zur Ergänzung der mangelhaften Sig- h le Gelegenheit fehlt, diese gegen eine Vergütung, welche

O o uu mit Mata Farbe auf 1 Sgr. und fär

er Far 1 * * i linen ete Farbe auf 12: Sgr. festgestellt worden ist,

Frankfurt am Main, den 7. April 1832.

Der General - Postmeister.

Nagler.

Angekommen: Se. E Kai i i ; j : . Excellenz der Kaiserl. Russische Wivl- L Geheime Rath, außerordentliche Gesandte und bevollmáche # inister am hiesigen Hofe, ‘von Ríibeaupierre, von Petersburg.

wn um

Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

Rußland.

St. Petersbur / , H L be „er sodurg, 14. April. Se. Majestät der Kaiser téeifer (ne ago ischof Ambrosius von Nischegorod für seinen d in Crhalt ewahrung der Interessen der orthodoxen Kirche kin den seines der Ruhe und Ordnung während der Unru-

St, Wladier, Feistlichen Verwaltung anvertrauten Gegenden, bfi T gg olmir - Orden 2ter Klasse und dem Beamten Fo-

: Diensteifer während seines Aufe bar e \ d seines Aufenthalts in Cin Mala die Sorgfalt, die er der dn Bildung wodur Zussicht anvertrauten dortigen Kantonnisten gewidmet, tue einflóft er ihren Gemüthern so hohe Begriffe von Pflicht- j ‘7 daß sie troß allen Aufreizungen der Insurgenten

Wünsche der Gnade des Monarchen

Berlin, Dienstag den Ute April

T C E,

fest bei ihren Grundsäßen beharrten, den St. Stanislaus - Or- den 2ter Klasse verliehen.

Der General - Major Simischin ist zum Commandeur der ôten Brigade der Sten Jnfanterie-Division, der Flügel-Adjutant Sr. Majestät, Graf Oppermann, zum Commandeur der 1sten Brigade der 5ten Jnfanterie - Division und der General - Major Parfaßfi zum Commandeur der 2ten Brigade der 1sten Divi- sion Lanciers ernannt worden.

Auf dem unweit Dünamünde befindlichen Dsirna- See, der durch die Aa mit dem Meere in Verbindung steht, hat man in vergangenem Monat eine merkwürdige Natur - Erscheinung beobachtet. Auf der dstlichen Seite dieses Sees ist der“ Fisch- fang sehr ergiebig, und noch am 13. März war die Eisdecke daselbst 12 Fuß dick. Am folgenden Tage aber war ein Bauer mit seinem Pferd dort eingebrochen und hatte sich mit Mühe gerettet. Mehrere Personen begaben sich nun am 15ten nach dem See und fanden eine Strecke von 5 bis 6 Faden Länge und 4 bis 5 Fuß Breite offenes Wasser. Man näherte sich der offenen Stelle so weit als möglich und sah, daß das Eis bis dicht hinan seine ganze Dicke beibehalten hatte, an dem Wasser aber wie abgeschnitten schien. Der Wind wehte aus Osten, und obgleich kein Wind Einfluß auf den See hat, weil er rings von hohen Bergen und Bäumen umgeben is, \o ging dieser Strich Wasser doch auch von Osten nach Westen, . und das Wasser darin war so warm, als ob es die Nacht úber in einem geheizten Zimmer gestanden hätte. Plöblich fühlten die auf dem Eis stehenden Personen ein Schaukeln, und unmittel- bar darauf vernahmen sie sämmtlich ein dem Gewitter ähnliches Geräusch unter dem Eise. Das Wasser in der offenen Stelle schlug keine Wellen, sondern rollte s{chäumend von Osten nacl) Westen, und der Strich Wassers wurde in derselben Richtung um wenigstens 25 Faden längér. Dieser Strich zog sich dur einen Weg, über den man noch vor wenigen Stunden mit einer sehr shweren Last gefahren war. Alles dieses geschah innerhalb 2 Minuten, und sobald das Getdse nachgelassen hatte, ward auch das Wasser wieder ruhig; das Eis aber hatte noch am 25. März eine wellenförmige Gestalt. Jm Wasser sieht man nirgends Eisstückchen, und es hat wieder seine gewöhnliche Temperatur. In der Nähe jener Stelle aber hat man diesmal auch nicht einen einzigen Fisch gefangen, während man im West des Sees einen äußerst reichen Zug that.

__ Aus Helsingfors vom 26. März wird gemeldet: „Der eingetretene Wind hat den Hafen zum Theil von Eis befreit, so daß die Fregatte „Juno‘/, die seit einiger Zeit vor Swea- n segelfertig lag, vor einigen Tagen die Anker lichten und nach Reval absegeln konnte, um gemeinschaftlih mit den dort dazu bestimmten Fregatten das Garde - Bataillon der Finnischen Scharfschüßen abzuholen.// Privatbriefe- aus Reval von dem- selben Tage melden die Ankunft der Fregatte daselbst.

Nachrichten aus O dessa zufolge, is der dortige Hafen am 24. März gänzlich vom Eise befreit worden, und sind bis zum Alten v. M. schon 15 Schiffe von Konstantinopel dort an- gelangt.

Do len

Warschau, 18, April. Der Militair - Gouverneur der Hauptstadt, Graf v. Witt, hat bekannt machen lassen, daß alle namentlich an ihn oder an seine Kanzelei adressirte Briefe und Geldsendungen frankirt werden müssen, widrigenfalls sie nicht angenommen werden.

Eine Deputation von zwanzig angesehenen Gutsbesitzern wird sich unverzüglich nah St. Petersburg begeben, um Sr. K. K. Majestät den Dank der Nation für das n verliehene organische Statut darzulegen und einige auf Lokal-Bedürfniß gegründete u empfehlen.

Der Vice-Präsident von Warschau hat ein Verbot gegen das Tabackrauchen auf den Straßen erlassen.

Nachrichten aus Krakau zufolge, erwartet man dort das Ein- treffen der irdischen Ueberreste des Grafen Arthur Potozki

Frankrei.

Paris, 16. April. JJ. MM. die Königin Donna Ma- ria und die Herzogin von Braganza statteten vorgestern der Königlichen Familie einen Besuch ab.

Die Königin hat bereits zum dritten Male dem Leihhause Summen zur Auslösung von Kleidungsstücken und Wäsche, die von den Armen in der Anstalt verseßt waren, angewiesen.

Die hiesigen dentlichen Blätter melden heute die Annahme der Englischen Reform - Bill bei der zweiten Lesung mit einer Majorität von 9 Stimmen. Der Constitutionnel ist der Meinung, daß Lord Grey sich nichtsdestoweniger zu einer Pairs- Creation werde entschließen mússen, um die Bill durch den Aus- schuß zu bringen, da eine Masse von Pairs, und namentlich die Partei Harrowby, S der Nothwendigkeit irgend einer Reform, sich fúr die Anerkennung des Prinzips durch ‘die mdg- lichste Beschränkung der Bill zu entschädigen suchen werde.

Den Angaben des Moniteur zufolge, ist die Zahl der Todesfälle fortwährend im Abnehmen; am 13ten starben näm- lih in den Lazarethen und den anderen dffentlichen An- stalten 313, am 14ten 309 und gestern nur 214. Die Zahl der neuen Erkrankungen scheint dieselbe zu bleiben, wie an den leßten Tagen. Der Moniteur zeigt an, daß er wegen der gro- ßen Schwierigkeiten, welche die tägliche und genaue Angabe der Erkrankten bei der Zunahme der Erkrankungen in den Privat- häusern finde, aufhdren werde, Listen darüber zu geben. Eine Menge von Krankheiten oder auch bloßen Unpäßlichkeiten , bei welchen sich anfangs einige Cholera -Symptome zeigten , würden sofort als Cholerafálle angemeldet, so daß man bei der Mitthei- lung derselben Gefahr laufe, die Zahl zu groß anzugeben. Eine zweite Schwierigkeit entstehe daraus, daß viele Aerzte, um ihre Sorgfalt ungetheilt ihren Patienten widmen zu können, die Li- sten der in den Privat - Wohnungen Erkrankten nicht mehr einsendeten. Auch seyen wahrscheinlich in den von den Mairieen geführten Todtenlisten einige Irrthümer vorgefal-

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1832.

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len, und das Leichen - Kommissariat sey bei der Ausdeh- nung, die es seiner Verwaltung gegeben, nicht im Stande gewesen, die Todtenlisten so pünktlich wie sonst an die Präfektur einzusenden. Die Regierung habe daher den Requetenmeister, Hrn. Taboureau, beauftragt, die Listen der Mairieen nach denen des Leichen - Kommissariats zu revidiren und die richtigen Zahlen festzusteilen; seine Arbeit, welche sämmtliche Todesfälle seit dem Ausbruche der Cholera nach den einzelnen Tagen umfassen werde, solle demnächst im Moniteur bekannt gemacht werden.

Der Temps bemerkt in Bezug auf diese Erklärung des Moniteurs, er kônne sich die Ursachen der Jrrthümer, die sich in die Zahlen - Angaben eingeschlichen, nicht füglich erklären ; in- dessen leide es feinen Zweifel, daß seit dem Ausbruche der Cho- lera die Sterblichkeit in der Hauptstadt bei weitem größer ge- wesen sey, als sih solches aus jenen Angaben schließen lasse; man müsse jeßt, um sich ein richtiges Urtheil zu bilden, warten, bis der Moniteur sein Versprechen wegen einer baldigen Mit- theilung der Gesammtzahl der Verstorbenen lôsen werde; mittler- weile hause die Krankheit noch am verheerendsten in dem 8ten und 9ten Bezirke, am wenigsten im Zten. Das Journal du Commerce bemerkt, daß das Verheimlichen der Erkrankungs- und Sterbefälle eine eben so nublose, als in mancherlei Hlnsicht nachtheilige Maßregel sey.

Die durch die Cholera verwaisten unmündigen Kinder sollen in den Armen - Anstalten untergebraht werden. Auf den Vor- schlag des Justiz - Ministers hat der Kdnig 129 in den hiesigen Gefängnissen Bnolde Individuen, die nur zu zuchtpolizeilichen Strafen d waren, begnadigt. Se. Majestät haben statt der zuerst angekündigten 1000 Matraßen deren 1230 für die armen Cholera - Kranken an den Präfekten gesandt. Außer den in den ordentlichen Lazarethen befindlichen Kran- kenbetten sind in den interimistischen Cholera - Lazarethen 1430 Betten in Bereitschaft gesest. Das Journal des Débats bemerkt, man habe beobachtet, daß die Personen, welche Fonta- nellen trügen oder an alten Wunden litten, von der Cholera be- freit blieben. Die Lancette, ein medizinisches Journal, erzählt, daß vor zwei Monaten unter den Kühen eines Milchhändlers von Batignolles, in der Náhe von Paris, sih eine Cholera ähnliche Seuche gezeigt habe. Die Ohren und Hörner der Thiere waren kalt, das Haar struppicht, der Unterleib zuckte beim Berühren schmerzhaft, häufige Erbrehungen und Aus- leerungen waren von schwerem Athem begleitet. Dieselben Symptome zeigten sich auch noch in einer anderen Meierei; von 60 Kühen starben 40. Aehnliche Zeichen wurden an kran- ken [Hühnern und Puten bemerkt. Jn den Departements der Seine und Oise, der Seine und Marne, der Oise, der Aisne, der Nieder - Seine, der Marne, der Aube, des Loir und Cher, der oberen Marne und des Nordens greift die Cholera langsam um sich; überall wird bemerkt, daß die an der Seine liegenden Ortschaften zuerst davon befallen werden. Jn Ver- A sind bis zum 13ten d. 360 Personen erkrankt und 160 gestorben.

Der bekannte Buchhändler, a Lenormant der Vater, die Gräfin von Champlatreux, Tochter des Grafen Molé, die Gräfin von Chabrol - Chaméane, der ehemalige General - Advo- kat Herr Cahier und drei höhere Beamten des Kriegs - Mini- steriums sind an der Cholera gestorben. s

Alle hiesige Blätter hatten gemeldet, der General und Ex- Pair, Hr. v. Coëtlosquet, sey an der Cholera gestorben; dieser

eigt nunmehr an, daß er eben so wenig gestorben, als jemals Pair gewesen sey.

Der Secretair der hiesigen Sanitäts - Kommission, Hr. von Fontenelle, hat auf der Sternwarte, dem Montmartre und an achtzehn anderen Punkten der Hauptstadt Luft einfangen lassen und bei einer mit der größten Sorgfalt angestellten Analyse die- ser verschiedenen Luftarten durchaus keinen der Beschaffenheit der reinen Luft fremdartigen Stoff gefunden. :

Von den 459,753 Fr., die bis zum 12ten d. M. als Ertrag der Subscription für die Armen eingegangen waren, sind bereits 244,000 Fr. unter die zwdlf Bezirke vertheilt und zum Ankauf von Lebensmitteln, Kleidern, Betten und Holz verwandt wor- den. Der hiesige philanthropische Verein hat in seiner Si6ung vom 13ten d. M. beschlossen, 150,000 Portionen Fleischbrühe den Armen-Bureaus, den katholischen und protestantischen Pfar- rern, so wie den Rabbinern zur Vertheilung unter die Armen zustellen zu lassen.

Die Zahl der auf der hiesigen Post ankommenden Briefe,

die sich im Durchschnitt auf 16 bis 18,000 täglich belief, ift seit dem Ausbruche der Cholera auf 35 bis 38,000 gestiegen. Auch die Zahl der von hier abgehenden Briefe hat sich vermehrt. Auf

den Königl. und den Laffitteschen Messagerieen reisen seit dem Ausbruch der Cholera täglich über 700 Personen von hier ab, während nur 300 ankommen.

Der Barou Degerando, Hr. Dupin d. Alt. und der Ba- ron Delessert sind vom Könige zu Mitgliedern des General-Con- seils der Armen-Anstalten ernannt worden.

Der Secretair des verstorbenen Vicomte von Martignac, Herr Barateau, zeigt im Moniteur an, daß der Vicomte nur den ersten Band seines angekündigten Werkes: „Historischer Versuch über die Spanische Revolution und die Jntervention von 1823// beendigt habe, der die Geschichte der Spanischen Revolution bis zum Kongreß von Verona enthalte und gegen Ende dieses Monats erscheinen werde. x

Der Redakteur des Globe, Herr Michel Chevalier, zeigr an, daß dieses Blatt bald aufhdren werde zu erscheinen, und daß zuvor nur noch die politischen Hauptfragen darin erdrtert werden sollten, j

Das hiesige Tribunal erster Instanz hat in dem Prozesse des Chefs der Sekte der St. Simonianer, Hrn. Enfantin, ge- gen Hrn. Olinde Rodrigues entschieden, daß das zwischen beiden Parteien bestandene Verhältniß in Bezug auf Eigenthum als eine für unbestinimte Zeit geschlossene bürgerliche Societät zu

betrachten, daß demnach jeßt. nah der D ihnen ausgebroche- nen Zwistigkeit die Gesellschaft als geschlossen nd in Gegenwarx

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