1832 / 119 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Ee a Rin U mad A A A E A I A EE V S E

Strasburg ka Haufen mit über die Gränze gekommen und der Subsistenz wegen den verschiedenen Regimentern einverleibt wor- den. An Geist den Soldaten überlegen, in der Schule der Fn- triguén herangewachsen und gereift endlih in den Gräueln der Revolution , ward es ihnen leicht, jenen Saamen des Ungehorsams und Mißtrauens gegen die Regierung auszustreuen, der den- Factio= nairs zux Frucht heranreifen sollte. Schon bei der Nachricht einer neuen Dislocation hatten sich die Soldaten höchst widerspensttg bewiesen ; der erste Akt ciner eigentlichen Widerseßlichkeit fand in Neuteich statt. Das 4le Fnfanterie- Regiment nämlich, damals noch gegen 1690 Mann stark, war bestellt worden, sih hier zu sammeln, um durch die Civil - Behdrden seine neuen Quartiere angewiesen zu erhalten. Das Regiment stellte sih zwar ein, aber die Soldaten alle mit Knütteln, Stangen 2c. bewaffnet; Einige derselben hatten die Frech- heit sogar so weit getrieben, an die Spißen der Stôcke 1c. Messer zu befestigen. Die in Neuteich unter einem jungen Offizier ste- hende Preußische Compagnie, auf einen Akt dieser Art nicht vorbe- reitet, ließ beim Erscheinen dieser Leute, von denen viele hetrunken wóarcir, Generalmarsch schlagen. Nicht genug, daß unsere Solda- ten, wenn sie einzeln durch die dichten Haufen der Polen eilten, insultirt wurden; Einzelne wurden sogar entwaffnet. Später wogte die ganze Menge gegen den Kirchhof an, auf dem die Preußische Besaßung aufgestellt stand. ' Vergebens, daß ihnen hier der die Compagnie kommandirende Lieutenant, daß ihnen die Civil-Autori- täten vorstellten, ihre neuen Quartiere seyen ganz in der Nähe, sie sollten durchaus nicht weiter rücken dies hieß tauben Ohren ge- predigt. Die Nussen sind bereits in Elbing, antworteten die Po- len, jie sollen uns dort in Empfang nehmen, ihr bekommt für je- den Mann drei Rubel. Dieses leere Geschwähß wird plößlich durch die Nachricht unterbrochen, es rúcke Artillerie heran. Auf dieses Gerücht drängten sich die Soldaten nur noch dichter zusammen ; sie drohten, beim ersten Schusse die Stadt in Brand zu stecken, und machten zugleich Anstalt, in den Straßen derselben bivouaki- ren zu wollen, wodurch der Ort unbedingt cin Raub der Flammen geworden seyn würde. Da erbietet sich der Offizier mit einigen Leuten aus ihrer Mitte, sie vor die Stadt zu begleiten und ste von der Grundlosigkeit ihrer Angabe t Überzeugen. Der Vorschlag wird angenommen. Doch unmittelbar vor dem Orte machen Ei- nige der Meuterer den Vorschlag, sich des Offiziers zu bemächtigen. Durch dessen entschlossenes Benchmen jedoch und durch die Dro- hung - daß er den Ersten, der sich ihm nähere, niederstoßen würde, so wie auch durch Bemerkung einiger Polnischer Soldaten, daß dies schlecht ablaufen könne, eingeshüchtert , ließen sie ihn ruhig wieder zurückkehren. Bei der Compagnie angekommen , ließ er la- den. Der Zufall wollte, daß C0 darguf ein Husar, der Briefe von Maricnburg“hrachte, und der etwas stark geritten war, ankam. Die Polnischen Soldaten glaubten, daß er die Nachricht von dem Anrüken eines Kavallerie -Regiments brächte; sie wurden plöblich geschmeidiger und verstanden sih endlich dazu, in die alten Quartiere zurückzukchren. Dies Ereigniß isolirt hinzu= stellen, als ein Ergebniß des Moments zu betrachten, is rein unzulässig. Es war, wie aus Allem hervorging, sorgfältig vorbereitet und eingeleite. Es ward dabei regelmäßig kom- mandirt: 4tes Regiment halt! 4tes Regiment vorwärts! 4tes Regi- ment zur Ordnung! Still! Das Gerücht nannte sogar Offiziere, die sich verkleidet bei diesem Tumulte gefunden und dabei eine thä= tige Rolle gespielt haben follten. So sehr nun auch die Regierung durch eine solche gröbliche Verleßung der Capitulation zu den ern- stesten Maßregeln berechtigt war , so ließ sie es sich doch angelegen seyn, diese Verhältnisse lediglich durch gelinde Mittel auszugleichen, welche indeß leider von den Polen nicht gebührend anerkannt wurden. Bald nach jenem Auftritte weigerte sich die Artillerie, die in und bei Elbing stand, die neuen Kantonnirungen, die sie größtentheils nur 4 his 17 Meilen von den e angewiesen erhalten, zu beziehen. Ein Theil derselben verließ sie sogar wieder, nachdem er dort ein- erückt war, sie versammelten sich eines Tages plôblich in Elbing auf em Markte und erklärten, daß sie in die früheren Quartiere zurüd= kehren würden. Hier nachgeben zu wollen, würde cine große schad=- liche Schwäche gewesen seyn. (Der Verfasser erzählt hierguf die betcits von uns in Nr. 4 der diesjährigen Staats-Zeitung ge- meldeten Vorgänge in Elbing, so wie einen ähnlichen Auftritt, der furz darauf bei Dirschau statt hatte.) Mit diesem Auftritte endig- ten für jeßt die Unruhen. Die Soldaten, da sie sahen, daß sie ruhig in ihren neuen Quartieren verbleiben durften, fin- aen wieder an, Zutrauen zur Regierung zu fassen, und würden sich, ohne die Einflüsterungen einiger ehr- und pslichtvergessener Auf- reizer, gewiß willig in die Anordnungen der Behörden, die sich so ausgezeichnet mäßig gegen sie bewiesen, gefügt haben. Aber ganz gegen alle Verbote durchzogen jene haufenweise die neuen Cantonnements der Soldaten, ganz ihr altes Spiel treibend. Es blieb nichts unversucht, jedes Vertrguen der Soldaten zur Re- gierung von Grund gus zu zerstören. So weit waren die Ver- hältnisse gediehen, als in Folge der Kaiserlich Russischen Amnestie von Berlin der Befehl kam, durch Bildung von Kategorieen die mehr oder minder Kompromittirten auszumitteln, diese dann nach Klassen zu sondern, die stark Kompromittirten sogleich auf das linke MWeichsel-Ufer zu verlegen und endlich darüber schleunigst nah Ber- lin zu berichten. Es wurden hierzu Civil- und Militair-Kommissa- rien ernannt; die Polnischen Behbrden wurden ersucht, ihnen ihre Ansichten Über diesen Gegenstand mitzutheilen, und guf Grund der- selben ward dann das Geschäft eingeleitet. Und doch sollte diese menschenfreundliche Maßregel gerade die Ursache werden , daß sich diese ganze Angelegenheit noch mehr verwickelte. Die Kommissio- nen, welche die Kantonnirungen der Polen bereisen sollteu, hatten veranlaßt, daß selbige in Haufen von 150 bis 200 versammelt wür- den, um so ihre resp. Erklärungen abzugehen. Fn den von Ma- rienburg untd Elbing entfernteren Ortschaften, wo keine Offiziere wa- ren, die Soldaten mithin mittelbar keinen bösen Einflüsterungen ausge- \cbt waren, ging dies sehr ruhig von Statten. Selbsteinige Abtheilungen des 4fen Regiments, das sich kurz vorher noch so renitent bewiesen, verhiel- ten sich durchaus ruhig. Je mehr man sich jedoch den beiden oben enannten Punkten näherte, je unruhiger, je tumultugrischer wur- den die Versammlungen. Jn Altmark schon versammelten sich statt 900 Mann 700 des 4ten Regiments, wie bei Neuteich mit Stangen und Knitteln bewaffnet, indeß lief dort noch Alles ohne Unannehm- lichkeiten ah. Ganz anders gestalteten sich jedoch die Sachen in der Umgegend von Elbing und Marienburg, wo die Artillerie und Ka- vallezie, in welcher leßteren besonders viele Szlachcißen dien- ten, fantonnirt waren. Abgesehen davon, daß sich die Soldaten hier ebenfalls gegen die thnen gegebenen Befehle tumultugrisch in großen Abtheilungen versammelten , so_hemerkte man guch hier schon einen Eünstlich vorbereiteten Plan. So wie die einzelnen Haufen ankg- men, gaben sie sich einander Signale; - einzelne Leute waren sehr reichlich mit Geld versehen und traktirten die Übrigen. Jeder Hau- fen, der nicht hierher gehbdrte, und der dennoch gegen alle Verbote hier erschien, ward mit Vivatrufen empfangen. Den Culminations- punkt hatten diese tumultuarischen Auftritte in Fischau am 27. Jan. erreicht. So wie die Kommission hier ankam, konnte ihr nicht ent- gehen, daß es zu unangenehmen Auftritten kommen werde. Nichts- destoweniger hielt sie alles Preußische Militair sorgfältig entfernt, und nur 4 Kürassiere und einige Ordonnanzen blieben im Orte. Sie selb begab sich in ein Haus und sehte ihre Arbeiten, die cin- zelnen Soldaten vorladend untd vernchmend , fort. Plóylich ward ihr gemeldet, daß mehrere Haufen Polnischer Soldaten , die bereits ain vorigen Tage gefordert und gegen Meve und Neuenburg in Bewegung gescßt waren, anlangten, daß von mehreren Orten her ebenfalls Soldaten im Anzuge wären. Die Kommission hielt es da- her für Pflicht , 60 Mann Infanterie, die in einem benachbarten Orte fanden, heranzuziehen. Kaum jedoch waren diese angelangt, als’ auch der Haufe der Tumultuirenden {on auf 7—800 Mantt angewachsen war/ die sich durch den Genuß starker Getränke in den hdchsten Zustand der Exaltation verseßt hatten. Anfangs gah es Zänkereien mit den Ortsbewohnern/, die jedoch noch beigelegt wurden. Dann aber fiel die ungehorsame Soldateska über einen

—._

A82

Polnischen Offizier, der um seine Amnestie nahgesucht hatte, und den der Zufall durch das Dorf führte, her. Er wurde vom Pferde gerissen und war im Begriff, unter dem Messer eines Trunkenbolds zu erliegen, als er durch die Dazwischenkunft unseres Militairs ge- rettet wurde. Kaum war diese Unannehmlichkeit beseitigt, so wurde die Aufregung der Soldaten stärker. „Wozu dieses Klassenformi- ren‘, riefen sie „wir sind, wir wollen alle fompromittirt seyn. Wir werden schon wissen, uns Recht zu verschaffen, und den Weg nach Frankreich auch ohne die Preußen finden! Zugleich zeigten einige Bewohner an, daß die Polnischen Soldaten es in der Schenke verabredeten, ‘sich auf Marienburg zu dirigiren , während ein Theil von ihnen sh gegen das Haus, worin die Kommisston beschäftigt war, in Bewegung seßen wolle. Und wirklich gewghrte man auch gleich darauf , daß die Rasenden diesen Plan ausführen wollten. Wäh- rend sie in dichten Haufen gegen das Fnfanterie-Detaschement , das den Weg nah Marienburg sperrte, andrangen, seßte sich eine klei- nere Abtheilung gegen jenes Haus in Bewegung. Vergebens, daß man einige der Sprache mächtige Unteroffiziere an sie schickte, sie von ihrem frevelhaften Beginnen abzubringen; vergebens, daß die Preußischen Offiziere selbst| sie ermahnten, sich ruhig und ver- nüunftig zu betragen sie empfing nur Hohn, veragchtendes Geschrei. Da glaubte der besonnene Anführer des Jnfan- terie = Detaschements durch eine Art Bajonett - Attacke die Ruhe herzustellen aber guch dies Mittel scheiterte. Noch-= mals also versuchte man den Weg der Ueberredung und schickte aufs neue einige Unteroffiziere an die Meuterer ab aber ‘ste wurden auch diesmal nicht gehört. Da ließ der Offizier laden. Auch dies fruchtete nicht. Ladet, so viel ihr wollt, ihr dürft doch nicht schie- ßen wir werden auch schieß-n, schrie der rohe Haufe und hob dabei drohend die Knüppel in die Höhe. Nichtsdest oweniger wêre vielleicht die Ruhe erhalten worden, wenn nicht durch einen betrunkte- nen Fiedler, der sich im Haufen befand, plößlich der Chlopizkische Masurek intottirt worden wäre. Ob durch Zufall, ob verabredet, in dem Augenblicke stürzte lich die Masse auf das Detaschement los. Schon haben einige dessen Glieder gebrochen, schon ist ein Unter- offizier des 2ten Chasseur-Regiments im Begriff, dessen Anführer zu packen da erschallt das Kommando : „„Feuer/‘/, und neun Mann sinken todt nieder. Zugleich, wie auf Kommando, stürzte die ganze Menge zur Erde, erhob sich iedoh alsbald wieder, um nach allen Een aus einander zu stieben. Auf die erste Nachricht jedoch von diesem Vorfalle hatten sich Bauern und Bürger der Umgegend be- waffnet. Die Flüchtigen wurden haufenweise eingefangen und nach Marienburg gebracht, wo ein Deputirter des Ober-Landesgerichts von Marienwerder eine Untersuchung gegen ste eingeleitet hat. Durch die zur rechten Zeit bewiesene Energie des Preuß. Offtzters bet diesem Auftritt ward die Ruhe der Umgegend erhalten. Was bei der Desarmirung jenes Detaschements hätte geschehen können, liegt außer jeder Be- rechnung; aber es ist höchst wahrscheinlich, daß dann die ganze Um- gegend zu den Wassen gegriffen, sich mit den Preußischen Truppen vereint und bis auf den leßten Mann jene Rotte Meuterer vertilgt hätte. Denn von welchem Geiste diese beseelt war, geht wohl da- raus am besten hervor, daß sie, ungeachtet aller Eile der Civil- und Militair - Behörden, sie einzufangen, noch an demselben Tage den Krüger in der Nähe plünderten und sogar versuchten, die Post an- zuhalten. Dies (fährt der Verfasser fort) die treue und ge- wissenhafte Darstellung der Ereignisse, von denen wir hier Zeuge gewesen. Wenn sie ganz von“ dem abweicht, was bis jeßt in fast allen Deutschen Blättern darüber gesagt ward, so beruht dies guf dem Umstande, daß wir hier die reinste Wahrheit niedergeschrieben, während jene unerläßlich bemüht sind, die Thatsachen zu entstellen und geflissentlich die Unwahrheit in Umlauf zu bringen. Aber der

reund der Wahrheit wird sich gus dieser einfachen Darstellung Überzeugen, daß bei uns Niemand gemißhandelt und noch weniger gegen seinen Willen nach Rußland transportirt worden. Dies-kön- nen einige Millionen Bewohner dieser Provinz, die Zeugen des hier Erzählten sind, hbekräftigen. Mit Theilnahme (heißt es gm Schluß) sahen wir einst die Polen kommen, Vielen darunter hat ste sich erhalten. Ohne theilnehmende Regung irgend einer Art, sogar mit Freude sahen wir die Mehrzahl scheiden. Aber das isl uns Allen und (our ihren wärmsten Freunden klar geworden, daß Polen durch sich selbs nie wieder ein Staat werden und noch viel weniger als solcher sich erhalten kann. Wo Einigkeit nicht einmal dann herrscht, wenn wie während der Fnsurrection durch ste allein der hôchste Zweck erreicht werden kann; wo Zwiespalt auch die nah Frankreich geflüchteten E Revolution von neuem getheilt hat; wo eine so totale Verwirrung aller Begriffe/ ein so durhgängiger Mangel an Grundsäßen und Ordnungsgeist obwaltet; wo die große Masse fortwährend #o entschieden auf die Regierenden influirt, wo ein so unwiderstehlicher Hang zum Unge- horsam und zur Fntrigue herrscht, da können Muth und Entschlos= senheit, die Niemand ihnen absprechen wird, immer nux mo- mentan erhaltend wirken. Roch die neueste Geschichte Polens, die Begebenheiten unserer Tage bekunden dies bis zur hôch- sten Evidenz. Aus ihrer neuesten Revolution, die sie mit Bangigkeit begannen, mit den größten Hoffnungen fortsebten, und die mit der Vertreibung ihrer gesammten bewaffneten Macht endete, haben wir guch von- neuem entnommen, daß Dankbarkeit nicht im Charakter der Polen im Allgemeinen liegt. Um dies zu beweisen, if nicht nöthig, in die frühere Zeit zurückzugehen und nächst anderen Ereignissen den Anfall guf den leßten König zu er- wähnen, welcher am 3. Rovhr. 1771 in Warschau stattfand. Mit Mühe entgingen Czartorysfki, Chlopizki, Skrzynecki 2c., die man kurz zuvor vergötterte, der Wuth“ ihrer Gegner. Um ihren Mördern zu entfliehen, mußten sie verkleidet , unter frem- den Namen, das Land verlassen , das sie nach dem Willen des Vol- fes beherrscht hatten. Kann es hiernach wohl befremden, wenn Preußen, welches. der flichenden immer noch zahlreichen Armee einen Zufluchtsort gewährte und dieselbe dem Schwerdte des @reredh- ten Siegers entzog, welches ansehnliche Summen verwandte auf deren Kleidung und Unterhaltung, welches eine ganze Provinz ih- retwegen den drückendsten Lasten für lange Zeit preisgab, welches den Offizieren zu deren Reise nach Frankreich reichliche Unter- slüßungen mit Geld, Lransportmitteln, Quartieren 2e. ge- währte, für alle diese Leistungen mit Undank belohnt wird? Wir wollen mit dem schlicßen/ was thnen unlängst der Minister Périer gesagt hat: „Wir haben uns gegen sle mit aller der schonen: den Rücksicht betragen, die ihre unglückliche Lage verdient. Aber einige unter ihnen man könnte sagen viele haben die heilig- sten Rechte der Gastfreundschaft gemißbraucht, haben den Staat und die Regierung beleidigt.//

Der Veréin der Kunstfreunde im Preußischen Staate ver- sammelt sich am Dienstag den 1. Mai d. J. Vormittags um 10 Uhr in der Klosterstraße Nr. 36.

Direktorium des Vereins. Beuth.

Meteorologische Beobachtung.

1832 ael die Ahends | Nach einmaliger 26. April. | 6 Uhr. 2 Uhr. | 10 Uhr. a Beobachtung.

uftdruck .… |336,9""Par. [336,2'Par. [335,7 Par. | guelws E (O aue: 8262, gr 029/7008 |Cuddlew 05 * M Thaupunkt . |4- 0,3 °R. |— 4,5° R. |— ‘2,0 ® R. 1 At0piene 2/9

Duntstsättgg.| 80 pCt. | 51 yCt. | 68 pCt. |Bodenwärme 7,4 ® R.

Wetter .…..| heiter. sonnig. | halbheiter. sAusdünstung 690. Bd RO. ND. RO. Niedersc{lag- 0. Wolfenzug . NO. UD

# E Es

0.0.4610

In Paris waren

bis zum 18ten April hinzugekommen vom 18ten bis zum 19ten

Ueberhaupt .… , F

Berliner Den 27. April 1832.

Amil. Fonds -und -Geld-Coùrs - Zettel. (Preufss, Q

SG! 0050 ¿0 0: 09 70:50 5

Börse.

[Zj Brie} [Geld]

St.- Schuld - Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Obl. 30 Kurm. Obl. m.1.C. Neum. Int.Sch. do. Berl. Stadt - Obl. Königsbsg. do.

Elbinger do.

Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr.

Grosshiz. Pos. do. pt A S A

Nicht-Amtliche Cours-Notize Berlin, 27. April.

Oest. 52 Met. 92. 42 do. 802. do. Holl. (1831) 917. h Nied. wirkl. Sch. 424. do. 68 Anl. 935. Neap. Engl. 843. do. Fj

Königliche S Sonnabend, 28. April.

5A | R

94

342 97 982

Poln. Pfbr. —.

Sonntag, 29. April.

ges 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c.

Im Schauspielhause.

5 actes et en vers, Cagnard, folie du jour en 1 acte. Mr. Géniès remplira le rôle de Victor.)

Montag, 30. April. Jm Schauspielhause. Zum ers Schwerdt und Hand, Trauerspiel in 5 Abtheilungen,

Michael Beer.

Dienstag, 1. Mai. Jm Opernhause: Fidelio. (Fr. v, Sf

Fidelio.)

Im Schauspielhause: Französische- Vorstellung. In Potsdam. Zum erstenmale: Schlecht spekulirt! | Hierauf: Der schwarze Mann, Und, , erstenmale: Der Dorfjahrmarkt, Divertissetnent in 1 At,onntag 25 Uhr früh; Balletmeister Ph. Taglioni.

Königstädtisches Theater.

E Der Bräutigam ohne Brau spiel in 1 Akt, von Herzenskron. Hierauf: die Schweiz lie, lyrische Oper in 3 Akten; Musik von Weigl.

Wegen Krankheit des Hrn. Spikeder kann die anl gewesene Oper: „Die heimliche Che‘/ nicht gegeben wer bereits gelösten Billets bleiben zur heutigen Vorstellut, kann der Betrag dafür bis 6 Uhr Abends wieder in genommen werden.

Sonntag, 29. April. Zum erstenmale: Das Liebhabt ter, Lustspiel in 4 Akten, nach van der Velde’'s Erzählui für die Búhne bearbeitet, von W. A. G

Montag, 30. April. Fastnachts - Galimathias in 3 Akten. Mazurier's, vom Theater Porte St. Martin zu Pat, als zweite Gastrolle, in dem zweiten Akte erstens als 0 weitens als Polichinelle auftreten, und am Schluß dei Aktes als Polichinelle den Stelzen-Tanz ausführen.)

in 2 Abtheilungen.

Sonnabend, 28. April.

Frankfurta. M.,

881. 4proc. 77. TTL. Actien 1383. 1381. 17521. B, Holl. 5proc. Öbl. v. 1832 805. 807-

Mitredacteur C ottel. Gedruckt hei A. V. H

Redacteur Fohn.

M | Z/ Er Ostpr. Pfandbrf. Pomm. Pfandbrf. Kur- u. Neum. do. Schlesische do. Rkst.C, d. K.-u.N. Z. Sch. d. K.- u. N.

| [aar

Holl. vyollw. Duk.

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Pun paris jur E S

Friedrichsd'’or ..

B.-Actien 799. Russ, E

do. Part. 551,

auspiele. Im Schauspielhause: A] skäbliche Auslegung der Gesetze, Lustspiel in 1 Akt. Hieraj Doppelgänger, Lustspiel in 4 Abtheilungen.

Zu dieser Vorstellung werden Schauspielhaus - Bill Freitag‘ bezeichnet, verkauft. Im Opernhause : Oberon, rom Feen - Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets; Musik vons v. Weber. (Fr. v. Schäkßel: Rezia.)

Preise der Pläbe: Ein Plab in den Logen des erst

Pour la sixième représenth Mr. Géniès. 1) La reprise de: Les comédiens, con ar Casimir Delavigne. (Dans la premièn

Wonnabend 1 Uhr Mittags;

Doktor Faust’'s Vetter, hu (Herr Carelle, &

Neueste Nächrichchten París, 21. März. Die Pairs - Kammer wird feitl zung mehr halten. Beide Kammern sind bereits auf hl hufs der Mittheilung der Königl. Verordnung, wodur jährige Session geschlossen wird, zusammenberufen word Der Moniteur meldet, daß der Graf von Argo einem abermaligen Aderlasse, einige Ruhe genieße. Det sager des Chambres berichtet, daß auch Herrn C. P stern ünd in der verflossenen Nacht zur Ader gelassen wi? Vom 19ten zum 20sten sind hier 372 Jn den Lazarethen und 238 in Privat-Wohnungen gestorben. An neu Erkrankten sind in diesem Z Personen in die Lazarethe aufgenomme aus denselben entlassen worden. Laufe des gestrigen Tages 14,717 Fr. eingegangen, so die Gesammtsumme jelzt auf 555,967 Fr. Auch gestern ist die Promenade von nig besucht gewesen. Durch den Telegraphen soll gestern Abend die Nachricht von dem Ausbruche der fen seyn. Die ersten Symptome der nach bei einer aus Paris angekommenen Dame g in der Hauptstadt scheint die Seuche Monats wirklih im Abnehmen zu seyn. daß der Herzog Decazes, folger des Herrn C. Bérier bezeichnet, schenden Krankheit ergrissen worden sey. von dem Baron Pasquier; indessen führte noch den Vorsiß in der Pairs-Kammer. Heute chloß 5proc. Rente pr. compt. 9 96. 70. 3proc. pr. compt. 70. 35. fin cour. Neap. pr. compt. 81. 20. fin cour. 81. 25. Spro(. perp. 574. 5proc. Belg. Anl. 795. 24. April. Oesterr. Ope 21proc. 45. Part.-Obl. 1

n, und 136 alé (den Beiträgen

Longchamps |

Cholera dasell Vlanthèit hätten)

den man noch imn ebenfalls von M

oiitg î} 9 Uhr früh;

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Let 2

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

119. ;

Amtlihe Nachricht.en. KAvonif des Tages.

Des Königs Majestät haben den bei dem Kriegs - Ministe- angestellten Geheimen Kriegsrath Gerlach zum Polizei- denten der hiesigen Residenzien zu ernennen geruht. Des Königs Majestät haben den bisherigen Regierungs- „sor von Beurmann zum Regierungsrath bei dem Regie- \ag- Kollegium zu ‘Potsdam Allergnädigst zu ernennen geruht. Se. Majestät der König haben den Schul - Amts - Pächter, y-Amtmann Karbe zu Neuendorf, zum Amtsrath Aller- jdigsstt zu ernennen und das diesfällige Bitent Allerhöchst zu

hiehen geruht.

Bekanntmachung.

dit dem 1. April c. ist die zwischen Königsberg und Til- bestehende Reitpost, welche bisher ihren Weg von Königs- 1 über Kaymen, Labiau, Mehlauken und Schillupischken j Tilsit genommen hat, auf die neue Chaussee - Straße von higsberg über Pogauen, Tapiau, Oppen, Taplacken, Mehla- héen, Kelmienen bis Tilsit verlegt worden, und vom 1. Mai ab wird auch die Fahrpost zwischen Königsberg und Memel, (he gegenwärtig über Pogauen, Tapiau, Wehlau, Taplacken, sterburg, Ostwethen und Tilsit geht, auf jene Chaussee-Straße ! die neu angelegten Post-Stationen Mehlawischken und Kel- nen nah Tilsit geleitet werden.

Die auf der vorbezeichneten Chaussee- Straße coursirenden jupt-Posten erhalten in Folge dieser Veränderung folgenden

1ng : y 1) Die Königsberg-Tilsiter Reitpost geht von Königsberg ab: fommt in Tilsit an: onntag 3 Uhr Nachmittags, tontag 34 Uhr früh, jenstag 10 Uhr Vormittags, Dienstag 10x Uhr Abends, Sonntag 12 Uhr frúh; geht von I ab: kommt in Königsberg an : )ienstag. 81 Uhr Abends, Mittwoch 82 ube Morgens, Sonnabend 3 Uhr Nachmittags. Die Königsberg-Gumbinner Reitpost velche ihren Weg über Pogauen , Tapiau, Taplacken, Norkit- ten, Justerburg, Gumbinnen beibehält ) geht von Königsberg ab: fommt in Gumbinnen an: fes} 8 Uhr Abends; Donnerstag) 19 Uhr Vormitt.; M geht N Gumbinnen ab: F kommt in Königsberg an : two i; reita ; oi 8 Uhr Abends; A 2 Uhr fräh. 3) Die Königsberg-Memeler Fahrpost

; 6 Uhr Abends, nach

tittwöch / Donnerstag] - ; Ankunft der Fahr- 2% 3 Uhr Nachmitt. ; (nnabend post: aus Berlin. Sonntag }

Le von Tilsit ab: L in Königsberg an : tittwo a Donnevsta 1 A O o) 9 Uhr Vormitt. ; Son s) 42 Uhr fräh.

Die Posten zwischen Tilsit und Memel behalten ihren ge- nvärtigen Lauf. Zur Verbindung der Seiten - Course mit dem Ksönigsberg- iter Haupt - Course werden folgende Posten theils neu ange- jh theils in ihrem Gange verändert:

1) Von Tapiau über Goldbach nach Labiau:

a) Fahrpost:

geht von Tapiau ab: trifft in Labiau ein : x a n nach Z

em Durchgange Donnersta ;

der Königabedgs Sor, J 8 Uhr Morgens; Tilsiter Fahrpost ; geht von Labiau ab :

ittivo ; i M, 12 Uhr Mittags; S

onnerstag )onntag

trifft in Tapiau ein:

6 Uhr Abends, zum Anschluß an die Tilsit - Königs- berger Fahrpost.

E Vene N Botenpost:

h; apiau ab: und geht von Labiau zurück:

a9 6 ave Morgens, Dienstag 6 Uhr Mvoins, avend 1 Uhr Mittags; Sonnabend 3 Uhr früh.

Von Oppen (neu errichtete P iti \ ost-Expedition) na ch Weh- lau, Allenburg, Gerdauen, Nr Ge A nd : i) Angerburg: Fahrpost (zwischen Oppen und Angerburg ) :

Gt von Oppen ah: fommt in Angerburg an:

i, Jonitag s) 3 Uhr Morgens; Sonata 2 10 Uhr Abends;

Sonntag

„geht von Angerburg ab: kommt in Oppen an:

ienstag} 4; | titag } Abends 8 Uhr; Sl 3 Uhr Nachmitt.

b) Botenpost (zwischen O ppen und Wehlau ) : geht von Oppen ab: geht von Wehlau zurück 2

‘Onnersta ; emtag §9 Uhr Abends; Donnerstag} ( Uhr Abends.

d) Fahr ) dahrpost von Taplacken über Jnsterburg nach

Gumbinnen.

San in Gumbinnen an: onnersfag E

Sonntag 4 Uhr Nachmitt. ;

Ï j geht von Gumbinnen ab : fommt in Taplacken an:

cittwoch | 5 Uhr Abends, don 32 Uhr frú ; Mittwoch um Ansch(l abend) Es Sonnabend die Tilsit Königs:

berger Fahrpost.

Berlin, Sonntag den 29fe«n April

4) Botenpost zwischen Mehlawischken und Insterburg, Mehlawischk a M von Mehlawischken am Mittwoch 2 Uhr frü ; s von Jnsterburg am Dienstag 0 Uhr inidaie abgeht. 5) Kariolpost zwischen Mehlawischken und Amt il u welche Mittwoch 12 Uhr Mittags von Mehlauken nach Mehl ä Sonnabend wischken e O n Donnerstag] 8. Uhr früh von Mehlawischken nah Mehl Sonntag } | ken a S 6) Fahrpost zwischen Tae und Jnsterburg, welche Mittwo 122 Uhr Mittags, nah dem Durchgange- der Sonnabend Fahrpost aus Tilsit , von Kelmienen nah Jn- E sterburg abgeht,

Donnerstag s 2 in früh, zum Anschluß an die Fahrpost na Sonntag Tilsit, von Insterburg nach B E

Mit der Dienstag 10 Uhr Vorniüttags aus Königsberg ab- gehenden Reitpost kann übrigens die nach Gumbinnen bestimmte Korrespondenz per Tilsit spedirt werden, von wo ab sie durch die Abends abgehende Kariolpost per Ragnit ihre weitere Be- Lans O a E

Die Entfernung von Königsberg bis Tilsit auf dem Chaus- see - Course beträgt überhaupt 152. Meilen. E E

Extrapost - Reisende finden auf diesem Course ihre Befdrde- rung, und Wi ihrer Aufnahme und Bewirthung werden auf sämmtlichen Stationen die nöthigen Einrichtungen getroffen.

Auf der Route úber Kaymen, Labiau, Mehlauken und Schillupischken findet die Beförderung von Extrapost - Reisenden nicht mehr statt. _Die Post - Expeditionen und Stationen zu Kaymen, Schillupischken und Ostwethen werden aufgehoben.

Frankfurt a. M., den 17. April 1832.

Der General -‘Postmeister, Nagler.

Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

Frankrei.

Paris, 21. April. Se. Maj. der Kdnig ertheilten gestern dem Belgischen Gesandten eine Privatatidienz ins beicetin demnächst mit den Ministern der Justiz und der auswärtigen Angelegenheiten.

Der Herzog v. Nemours, der bereits 4000 Fr. für die ar- men Cholera - Kranken unterzeihnet und dem philanthropischen Vereine, dessen Präsident er ist, 500 Fr. geschickt hatte, hat dem Vice - Präsidenten desselben, Herrn Molinier de Mont- Planqua, abermals 500 Fr. mit einem Handschreiben übersandt.

Der Messager des Chambres behauptet, daß die in- terimistische Leitung des Ministeriums des Jnnern dem Groß- siegelbewahrer erst übertragen worden sey, nachdem der Graf v. Montalivet sie ausgeschlagen habe. Das Journal des Débats sagt über denselben Gegenstand: „Die Königl. Ver- ordnung, wodurch Herr Barthe autorisirt wird, im Namen des Ministers des JÎnnern zu unterzeichnen, war eine von dem Besten des Dienstes gebotene Maßregel; sie hat indessen keinen anderen Zweck, als die Erledigung aller: dringenden Angelegen- heiten bis zur Wiederherstellung des Präsidenten des Conseils, dessen Genesung mit jedem Tage mehr vorschreitet, und der bereits seine Verwandten sehen und sprechen darf. Heute Morgen waren die beunruhigendsten Gerüchte über die Gesundheit des Hrn. Périer im Umlauf, sie sind indessen völlig ungegründet. Wahr ist es, daß en Ee heut in aller Frühe zur Ader gelassen worden ist; doch ist dieser Aderlaß nichts als eine gewöhnliche Folge seiner Genesung und hat die befriedigendste Wirkung hervorgebracht. Alles berechtigt uns daher zu der Hoffnung und zW dem Glauben, daß Herr C. Périer sehr bald wieder das wichtige Amt, zu welchem das Vertrauen des Monarchen ihn berufen hat, und worin das mäch- tige Interesse des Landes ihn erhalten wird, zu übernehmen im Stande seyn werde.“‘/

Seit der Krankheit des Präsidenten des Minister - Raths haben die diplomatischen Konferenzen ganz aufgehört und sind die Mittheilungen der fremden Gesandten an ihre Hdfe durch Couriere äußerst selten geworden.

Den neuesten Nachrichten aus den Departements zufolge, waren in Nantes bis zum 18. d. M. 3 Personen an der Cho- lera gestorben, in Orleans bis zum 19. 3 erfranft, in Amiens bis zu demselben Tage 75 erkrankt und 25 gestorben und in Rouen bis zum 19. 82 Kranke und 36 Todte. Jn Tours ist ein an der Cholera erfranfter Arbeiter gestorben. Jm Depar- tement der Oise waren vom Ausbruch der Krankheit bis zum 19. 241 erfranft und 80 gestorben, in dem der Eure 16 erkrankt und 5 gestorben, in dem der Seine und Marne 280 erkrankt und 75 gestorben.

__ Der Ausbruch der Cholera in Lyon hat sich bis jeßt noch nicht bestätigt. Der Quotidienne zufolge, hätcen sich dage- gen en der Seuche in Laredo bei Santander in Spanien gezeigt.

Da die hiesige Stadtkasse sich geweigert hat, die ihr von dem Maire des neunten Bezirks, Herrn Crogier, im Namen der L von Berry übersandten 1000 Fr. anzunehmen, so hat Herr Crosnier diese Summe dem Vicomte v. Chateaubriand zurückstellen lassen.

Der Kommandant des Sardinischen Gränzpostens bei Pont- de -Beauvoisin hat dem Polizei-Commissair des lebten Ortes an- gezeigt, daß, höheren Befehlen zufolge, alle aus dem Jnnern

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Frankreichs fommende Reisende nur dann in die Sardinischen

Staaten zugelassen werden sollen, wenn sie durch Certifikate be-

weisen können, daß sie wenigstens sechs Tage in einer nicht infi-

cirten Gegend verweilt haben. Die Kabinets - Couriere, so wie

die mit der Post reisenden und Depeschen bei -sih führenden

O sollen dagegen ungehindert über die Gränze gelassen den.

Der Assisenhof von Orleans hat einen gewissen Charbonneau, welcher wegen Theilnahme an der Chouannerie, des Komplotts np Umsturze der Regierung und der Aufreizung zum Bäürger- rifdlie der Vondée angeklagt war, zu ewiger Deportation ver-

eilt.

Das in Toulon eingelaufene Schiff, „der Persévérant“‘, e aus Algier folgende Nachrichten vom. 8ten d. M. über- raht: „Am 6. April kamen zwdlf Häuptlinge der Beduinen, von einigen der Jhrigen begleitet, bei den Vorposten der Fran- zösischen Armee an und begehrten, dem kommandirenden Genec- rale. ihre Huldigung und ihre Geschenke darzubieten; die lebte- ten bestanden in Rindvieh, Wolle, Pelzwerk u. \. w. er Herzog von Rovigo ließ die Häuptlinge vor sh kommen, em- pfing sie aufs Freundlichste, nahm ihre Geschenke entgegen, machte ihnen Gegengeschenke, \chjlderte ihnen die Macht des Königs von Frankreich und entließ dieselben sehr zufrieden, nachdem er sie über- Fuge haben glaubte, daß sie bei einem befreundeten Verhältnisse mit Franfreich nur gewinnen könnten. Der Anblick des Französi- schen Heeres und seiner ns schien besonders Eindruck auf sie gemacht zu haben. Kaum waren sie auf dem Heimwege, als andere Stammhäupter, die Sande der ersteren, in dem Glau- ben, daß diese sih erboten hätten, den Franzosen als Führer gegen sie zu dienen, sich in der Nähe des viereckigen Thurmes in einen Hinterhalt legten, um die Rückkehrenden zu überfallen ; sie griffen auch wirklih unsere neuen Freunde an, verfolgten sie mít Ungestüm und plünderten sie rein aus. Einige der Lebteren kehrten zu dem General Savary zurúück, um ihm ihr Unglück zu flagen; dieser ließ sofort ein Bataillon und zwei Schwadronen in Eilmärschen nach verschiedenen: Richtungen abrnarschiren. Die Infanterie stellte sich verdeckt neben dem viereckigen Thurm auf, während die Kavallerie, die den Plünderern pegegnete - sie nach diesem. Orte hintrieb; hier fiel die Mehrzahl der Araber unter dem Feuer der Jnfanterie, die Entfliehenden wurden von der Reiterei niedergemacht; sogar Frauen und Kinder, die sich unter dem Haufen der Araber befanden, wurden erschlagen. Die Soldaten brachten viele Beute mit. Die Wenigen, welche dieser Niederlage entrannen, verdankten es der Schnelligkeit ihrer Pferde.“

Paris, 21. April. Die Cholera beschäftigt gegenwärti hier fast auss{ließlich alle Einwohner - Klassen. Viele Anatiaun sind der Meinung, daß auch die Angaben der zweiten berichtig- ten Auflage der amtlichen Sterbelisten noch immer unter der Wirklichkeit der stattfindenden Todesfälle stehen. Nimmt man aber auch diese Angaben als wahr an, so ergiebt sich aus dem Umstande, daß im Laufe des April zu Paris gewöhnlich nur 70—80 Personen sterben, immer noch hinlän lich der Grad der Ausdehnung, den die Cholera hier gewonnen B Ohne irgend einen Theil der Hauptstadt gänzlich zu verschonen, hat die Seuche doch bisher in den der Seine zunächst befindlichen Straßen, so wie in den niedrig gelegenen Stadtvierteln, also auch im Fauborg St. Germain, endlich aber in den engen Straßen der Cité, die meisten Opfer und nicht selten ganze Familien hinweägerafft. Ueber- haupt beschränkte die Krankheit sich, wenn sie einmal in ein Haus ein- gedrungen war, gewöhnlich nie auf ein einzelnes Jndividuum. Auch in den Umgebungen der Hauptstadt haust die Seuche fürchterlich und bei weitem verheerender, als in dem nördlichen Deutsch- land und England, so daß man allerdings zu dem Glauben be- rechtigt wird, sie nehme an Jntensität in demselben Maße wie- der zu, als sie sih vom Germanischen Norden nach den süd- lichen Ländern wende, in welchem Falle dem mittäglihen Frank- reich, so wie der Pyrenäischen und Jtaliänischen Halbinsel, falls sie bis dorthin dränge, noch härtere Prüfungen bevorstehen wür- den. Bei dem tiefen Eindruke, den die Verwüstungen der Cholera hier hervorbringen, haben die Partei-Reibungen für einen Augenblick an Heftigkeit verloren. Die Deputirten sind bereits vor dem Schlusse der Session, aus Besorgniß für sich und die JIhrigen, in den Schoß ihrer Familien zurückgekehrt, während die Pairs, die fast sämmtlich in der Hauptstadt angesessen sind, diesen Umstand benußt haben, um sih über das Benehmen der Mitglieder der anderen Kammer in ziemli scharfen Tadel zu ergießen. Will man in diesem Benehmen einen Mangel an morali- schem Muth erkennen, so läßt sich allerdings nicht leugnen, daß die Deputirten sich dadurch in der Volks-Meinung geschadet ha- ben. Die liberalen Oppositions-Blätter werden auch gewiß nicht unterlassen, diese Stimmung zu unterhalten, um die jegige mi- nisterielle Majorität der Wahl - Kammer unpopulär zu machen und sie auf diese Weise zu nöthigen, sich, um ihren moralischen Einfluß auf das Volk wieder zu gewinnen, der Oppositions- Partei zu nähern. Nachdem auch noch der Graf v. Argout, ohne Zweifel eines der thätigsten Mitglieder des Conseils, von der herrschenden Seuche befallen worden, dürfte es für die Durch- führung des A Verwältungs-Systems von hoher Witchtigs keit seyn, daß entweder Herr C. Périer bald wieder die Ge- schäfte übernehme, oder daß irgend eine Modification des Mini- steriums, wodurch das Wesen des jeßigen nicht verändert würde stattfinde; denn Alles deutet darauf hin, daß, wenn die Cholera auch zwischen den verschiedenen Parteien einen augenblickli- chen Waffenstillstand herbeigeführt, sie doch keinesweges eine ei- gentliche Annäherung unter ihnen befördert hat; daß vielmehr der Kampf wieder mit erneuten Kräften beginnen wird, sobald erst der vorherrschende Eindruck der Seuche aufgehört hat.

Großbritanien und Jrland.

London, 20. April. Eben so wie das Unterhaus hat auch das Oberhaus vorgestern bis zum 7. Mai id red Mes

Der Globe shmeichelt sich, daß von den 56 Pairs, welche durch Bevollmächtigte für die zweite Lesung der Englischen Re-

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