1832 / 120 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Neueste Nachrichten.

Paris, 22. April. Sestern wurden beide Kammern ge- schlossen. Die Pairs versammelten sih gegen 2 Uhr in ihrem gewöhnlichen Sibungs-Lokale unter dem Präsidium des Barons Pasquier, dessen angebliche Erkrankung an der Cholera sich hier- nach als ungegründet erweist. Auf der Ministerbank befanden ïch der Marschall Soult und der Graf von Montalivet. Der

räsident theilte zunächst der Versammlung das nachstehende Schreiben des Herzogs von Mouchy mit: „M. H., ich habe geglaubt, nur bis zum Schlusse einer Session, in deren Laufe es sih um Fragen handelte, über welche ich mich nicht füglich des Mitstimmens enthalten konnte, das Amt verrichten zu dürfen, welches das Geseh vom 23. Dezember 1831, wodurch die Pairs-Kammer. ihrem Wesen nach verändert worden ist, mir beigelegt hat. Jch habe daher die Ehre, Sie zu ersuchen, die Kammer gefälligst zu benachrichtigen, daß ich dieses Amt hier- mit niederlége. Empfangen Sie u. s. w. (gez.) Der Herzog von Mouchy.“/ Der Kriegs - Minister, im Marschalls- Kostüm, bestieg hierauf die Rednerbühne und übergab dem Prä- sidenten die Königliche Proclamation, wodurch die Session von 1831 geschlossen wird. Der Baron Pasquier verlas dieselbe, worauf die Versammlung sich, dem dit ebt Gesebße gemäß, unverzüglich trennte. Jn der Deputirten-Kammer hatten sich zu dieser Schluß-Sißung im Ganzen etwa 160 Mitglieder eingefunden. Die Ministerbank war bei der Eröffnung derselben leer. Das Protokoll der vorigen Sibung verlas Hr. Felix Réal. Bald darauf erschien der Ser und nahm seinen gewöhnli- chen Plak ein. Einige Deputirte verlangten den Namens-Auf- ruf; unter ihnen Hr. Portalis; das Land, meinte er, müsse erfahren, welche Deputirte bis zuleßt auf ihrem Posten geblie-

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Der Baron Lepelletier d'Aulnay widersebte sich dem Antrage, da einerseits die Kammer nicht zu- sammenberufen sey, um üÚber irgend einen Gese - Ent- wurf zu berathschlagen; andererseits aber mehrere Deputirte krank wären und der Namens - Aufruf. sonach bloß die Fami- lien der Abwesenden besorgt machen würde. Hr. Dumeylet äußerte sih in demselben Sinne. Andere Deputirte verlang- ten scherzhast, daß man den Namens-Aufruf der Minister ver- anstalte, da nur ein Einziger von ihnen auf seinem ‘Posten sey. Herr Voysin de Gartempe fügte hinzu, dies sey um so un- angemessener, als die Kammer aufgefordert worden sey, sich um 1 Uhr zu versammeln und es bereits 27 Uhr sey. „Die Mi- nister‘/, rief Herr Larabit, „behandeln uns mit derselben Unschicklichkeit, als die andere Kammer!“ Schon wurden die Oppositions - Mitglieder ungeduldig, als die beiden Flügelthüren zur Linken aufgingen und die Herren Barthe und v. Rigny im Minister - Kostúm eingeführt wurden. Der Erstere bestieg so- fort die Rednerbühne und verlas die Königl. Verordnung, wo- durch die Session von 1831 geschlossen wird. Der Präsident bescheinigte dem Minister den Empfang derselben, worauf die Verjammlung augenblicklich “unter dem Rufe : „Es lebe der Kd- nig !‘/ auseinanderging.

Da diese Session am Juli v. J. erdffnet wurde, so hat sie ununterbrochen fast volle 9 Monate gedauert und ist sonach die längste, die seit der Wiederherstellung der Monarchie gehal- ten worden isk, denn die ihr vorangegangene Session von 1830 dauerte nur 82: Monate, in welcher Zeit sie noch, wegen der im Oktober 1830 nothwendig -gewordenen Ergänzung der Kammer dutch neue Wahlen, 25 Tage lang unterbrochen ward.

Die Genesung des Grafen von Argout schreitet nux sehr langsam vor.

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gestern auf gestern nur um 2 verringert; és flnd nämlich h

sen 24 Stunden 370 Jndividuen mit Tode abgegangen, | 122 in den Lazarethen und 248 in Privat-Wohnungen. g Lazarethe sind in diesem Zeitraum 246 Personen als krankt aufgenommen, und 116 als genesen entlassen y

Die Krankheit ist hiernach stationair geblieben. Jn stadt St. Antoine haust sie noch am ärgsten, und die

keit verhält sich in diesem Stadtviertel immer noch wie z An milden Beiträgen sind neuerdings 13,727 Fr. einge

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Allgemeine

reußische Staats-Zeitung.

Auch unter den Pferden herrscht hier seit einigen Y) eine Krankheit, die bereits beträchtlichen Schaden angericht

Es geht seit einigen Tagen das Gerücht,

der den Marschall Clausel zum Nachfolger erhalten würd Die Regierung ist damit beschäftigt, eine tägliche P

bindung zwischen London und Paris einzuführen.

Gestern früh wurden bei verschiedenen der Gesellsch Volksfreunde angehörenden Gelehrten Haussuchungen anz mehrere verdächtige Papiere in Beschlag genommen und U

Polizei - Präfektur deponirt.

Frankfurt a. M., 25. April. Oesterr. 5proc. Met iproc. 20. Br, j Part. - Obl. 1231. 123. Loose ju

S8. L 21 proc. 45. Actien 1385. 1383.

1751. B. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 802. 804. Poln. Loo

4proc. TT%. TT.

Redacteur Foh n. Mitredacteur Cottel.

Gedruckt bei A. W,

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Allgemeiner Anzei

Bekanntmachungen.

Auf Ansuchen des Müllermeifters Krull zu Katow, werden alle diejenigen, welche aus irgend einem reht- lichen Grunde an denselben oder sein Vermögen, ins- besondere aber an sein in Kazow belegenes Mühlen- gehöft, welches aus der Windmühle mit Mühlen-In- ventario, dem Wohnhause, einer Scheune, einem Stall und sonstigen Zubehör bestehet , ferner an die zu die- sem Gehöft gehörigen Grundstücke, Aecker, Wiesen :c. welche er von dem Königl. Preuß. Domainen - Fiscue laut der am 8 December 1825 und 24 October 1827 geschlossenen Erbpacht - Contracte erworben und beses- sen hat, so wie endlih an die Saaten und Ackérar- beit, welches alles er dem Bauern Friedrich Köpke zu Mahlzow verkauft hat, Ansprüche und Forderungen haben, geladen, daß sie solche entweder den 28. April, oder den 14, oder den 28 May d. I. Morgens 9 Uhr vor dem hiesigen Königl. Kreiëégericht anmelden und bewahrheiten, bei Strafe, daß sie sonst durch die in diesem lezten Termin zu erlassende Prä- R s did damit gänzlich werden ‘ausge schlo\s- en werden. E

Von dieser Anmeldung sind aber diejenigen ausge- s{lossen, welche in dem bei uns eingereichten Posten- zettel, welcher ihnen von uns atteftirt vorgelegt wer- den wird, mit ihren Forderungen aufgeführt sind, we- nigfiens haben diese fúr ihre Liquidation keinen Kosten- ersaß zu erwarten. i S

Datum Greifêwald, den 10. April 1832.

Königl. Kreisgericht hierselbst (L. S.) ' (gez) Dr. J. -P. -F. Eichftedt.

Bekanntmachung

Zum Verkaufe der im. Schweßschen Kreise belege- neir, landschaftlich auf 20,014 Thlr. 28 sgr. 4 pf. gewÜür- digten Güter Rowienica und Werry haben wir einen neuen Lizitations-Termin auf : den 10 Mai d. J., Vormittags um 10 Uhr, in unserm Geschäfts - Lokale anberaumt „. zu welchem Kausfliebhaber mit dem Bemerken. eingeladen werdkn, daß vor der Zulassung zum Gebote eine Kaution von 1500 Thlr. baar oder in Pfandbriefen oder Staatspa- pièren niedergelegt werden muß.

Bromberg, den 26. März 1832. A Königl. Westpreuß. Landschafts-Direktion.

Bekanntmachung.

Nachdem Seitens des Königl. Fiscus, vertreten durch die Königl. Regierung in Merseburg, als Be- sizer des im Saalkreise und zwar in dem Dorfe Döblit sub Nr. 33 belegenen e Rirtergutes mit 6 Hufen 154 Morgen Aker, Wiesen, Werdern und son- stigen Zubehdörungen, auf Einleitung eines Edictal- verfahrens gegen etwaige unbekannte Realprätendenten angetragen i|, so werden alle diejenigen, welche an diesem Rittergute und Zubehöruugen aus irgend einem Rechtsgrunde Ansprüche zu haben vermeinen, zu dem

auf den 26. Mai c., Morgens 11 Uhr, vor dem Deputirten, Herrn Landgerichts-Rath Model, an hiesiger Gerichtéstelle anberaumten Termine unter der Warnung vorgeladen, daß die Ausbleibenden mit ihren etwaigen Real - Ansprüchen auf das vorge- nannte Grundstüuck präcludirt und ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden wird,

Halle, den 20. Januar 1832. ;

Königl. Preuß. Landgericht.

Lebens-Versicherungs-Gesellschaft zu Leipzig.

Directoren:

Herr Dr. Joh. Ludw. Wilh. Beck, Großherzogl Sachfen- Weimar. wirklicher Regierungsrath, Senioy des Königl. Sächs. Schöppenstuhls. Chr. Gottlob Frege seuior, auf Abtnauendorf, Königl. Sächs. Kammerrath, Ritter mehrerer Orden; Firma: Frege & Comp. / Carl Lebrecht Hammer, Kramermeister ; Firma: L Lud Dai S v D Joh. Ludw. Harz, Handlungs - Deputirter. Wilh. Seyfferth auf Altenhayn , Handlungs- Deputirter ; Firma : Vetter & Comp.

Dr. Chr. Wilh. Wiesand auf gra, Ober- ofgerichts - und Confistorial - Advocat , auch andlungs - Consulent.

Fungirender Director: Aug. Olearius, Firma: Sehoemberg, Weber

Die Zahl der an der Cholera Gestorbenen hat sich von vor-

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aer für Aerzte

Herr Prof. Dr. Fr. Pet. Ludw. Cerutti. Prof. Dr. Albert Braune. Deputirter des Stadtraths: Stadtrath Soehlmann. Verpflichteter Revisor: Schoßschreiber C. Ch. Fürchtegott Sorge. Ausschuß-Personen: Ludw. Carl. Gelbfe, Firma: Gräfe & Bautter. C. G. Peter, Spediteur und Gastwirth. Dr. Chr. Hartmann Schellwißs, Oberhofger.- und Consist.-Adv. Heinr. Aug. Ludw. Schroeter, Wechselsensal. Eduard Aug. Theodor Steche, Stadtgerichtsrath. Aoh. Andreas Schuler, Kaufmann. Mr. Ernst Wilh. Gottlieb Wachsmuth , Prof. der Geschichte und Ritter des Königl. Dän. Danebrog - Ordens. Stellvertreter: Dr, Ernft Aug. Carus, Prof. der Medicin- ; E Or: Wilh. Drobisch, Prof. der Mathe- __ matik. Ioh. Chr. Gottl. Irmler, musikal. Instru- mentenmacher,. einr. Balthasar Kirchner, Schullehrer. arl Heinr. Kob, Wechselsensal. Dr, Carl Eduard Otto, Prof. des am

Joh. Fr. Wilh. Schüßler, Kaufmann. _ Die mit allerhöchster Genehmigung auf Gegensei- tigkeit und Oeffentlichkeit gegründete Lebens-Ver- siherungs- Gesellschaft zu Leipzig hatte im abgewichenen ersten Jahre ihres Bestehens bereits das Leben von 458 Personen mit einer Sumnie von 672,800 Thlr. versichert (was einen Durchschnitt von 1470 Thlr. in runder Zahl auf ein Leben betrug) sie hatte für 4 Todesfälle, die ihr angemeldet, und von

die Preußishen Staaten.

Herr David Schumann in Grüneberg in Schlesien. Robert -Oettel in Görliß.

Joh. Diubuiell in Gumbinnen.

Á. E. Baumert in Hirschberg.

Masstus, Steuer -Einnehmer und Rendant in Herzberg. : . Reuter, Polizei - Inspector in Halberstadt. C. J. Voigt in Königsberg in Preußen. Carl Wollmann, Steuer - Einnehmer, Landshut in Schlesien.

Carl Seyberlich in Liegnis.

B. N. Pieck in Landsberg a. d. W.

G, Fischer sen. in Lauban,

Loescher und Sohn in Lübben.

Wilh. Steminger in Luckau. j Bernh. Marcus Lyon in Preuß. - Minden. F. G. Schmauck in Memel.

Loesener und Schoch in Magdeburg. O Amtsblatt-Cassenschreiber in Mer- eburg.

Joh. Heinr. Mikesch in Marienwerder.

Joh, Heinr. Deiters in Münster.

Julius Heinsse in Naumburg.

C. A. Kneis in Nordhausen.

W. G. Löhnis in Neisse.

S. Béndler in Oppeln.

- L. Aronheimer in Paderborn.

.+ R. Kroutheint in Prenzlow.

. C. W. John in Sangershausen. / S, S. Heinrichsen, Lotrerie - Collecteur in Stendal.

H. Lanaemack in Stralsund.

Gebr. Schulze in Stettin. S Aug. Zastrow in Neu - Stargard in Hinter- Pommern.

C. G. Schwerdtfeger in Sorau.

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ihr Statutenmäßig honorirt worden, 4300 Thlr. ver- gutet, und nach dem von ihr öffentlich abgelegten Rechnungs-Abschlusse einen Ueberschuß von 16,639 Thlr. 18 ggr. behalt.

Anfangs April war die Zahl ihrer Versicherten auf 530, die Versicherungssumme aber auf 814,300 Thlr. angewachsen, (was einen Durchschnitt von 1540 Thlr., ebenfalls in ruader Zahl bildet) es if bis jeßt blos ein neuer Todesfall und ¿war mit 300 Thlr. angemeldet

__ Das Gedeihen, dessen sich diese gemeinnüßige An-

stalt mit vollem Rechte erfreut, muß Jedem ihrer Versicherten die vollkommenste Beruhigung gewähren, denn vermöge- des Ersparnisses des vorigen Jahres, der beträchtlichen Prämien-Zahlung für neue, so wie auct durch die sich wiederholende Beiträge für vorjährige Versicherungen, ist ein Fond von 50,000 Thlr. und daruber, anzunehmen. L S

Es ift zu wünschen, daß jedes Mitglied in seinen Bekannten uno Freunden neue Theilnehmer zu ge- winnen sucht, damit das Wohlthätige der Lebens-Ber- sicherungen im Allgemeinen und dieser Anstalt ins Besondere immer mehr erkannt werde. Orte, in wel- chen, oder in deren Nähe die Cholera morbus herrscht, snd von den Versicherungen nicht ausgeschlossen. Nach 9 33 der Statuten werden die ersten 6 Monate eineé angetretenen Lebensjahres auf das Vergangene, die zweiten sechs aber auf das Angetretene gerechnet. Es ist dieses deéhalb zu berücksichtigen wichtig, weil leicht ein- höherer Prämiensaß eintreten fann, wenn die mit wenig Mühe verbundene Versicherung, wie es so häu- fig alt d von einem Tage zum andern verschoben wird.

Da die Gesellschaft Alles Porto zu tragen be- schlossen hat , so sind die Versichernden vou jeßt an von dieser Ausgabe gänzlich befreit.

Statuten und Formulare zu Versicherungs-Anträgen werden vertheilt, durch die Agenten in Preufen :

Pee u Gaertner in Berlin, Brüderstraße r. 29.

Herren Gust. Meß und Sprung in Brandenburg. Wilh. Thiel in Bromberg.

Ludw. Drews in Braunsberg.

Chr. Fr. Prey in Colberg.

Niels Jeëpersen in Côöélin.

Chr. Fr. Schmidt in Delißh.

Theodor Fr. Hennings in Danzig.

C. F. Nauk in Dahme.

Wilh. Bastmann in Erfurt.

Fr. Weiß in Eilenburg. i

Wegmann & Comp. in Elbing.

Á. D. Wirch in Eupen.

Eduard Hercher in Frankfurt a. d. O. Heinr. Lühde in Greifswald.

L. Bambergs, Wittwe und Söhne inGr.-Glogau.

PLL L EFRII T TLTI

Comp.

Tschentscher, Servis-Rendant in Goldberg.

F. E. W. Heynemann in Schweidnit. Ludwig Grunzfke in Schwedt. |

Carl Sievert in Siolpe bei Danzia.

Wilh. Voigt, Stadrsecretair in Thorn. Benj. Maurach, Apotheker und Weinhändler in Tiïsir.

C. G. Gast und Corap. in Wittenberg. Enderes, Registrator und Aichungs - Assessor in Weissenfels.

(Zur Beförderung eines raschen Geschäftsganges werden die Herren Aerzte ersucht, die ausgefertigren Gesundheitsatteste niht den Versichernden, sondern

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pen Agenten direct einzuhändigen )

Das Nordseebad auf der Insel Wangerooge an de! Oldenburgischen Küste, welches sich vorzüglich durch einen unweit des Dorfs unmittelbar an der offenen See auf einem festen und sichern Boden befindlichen nit einem zweckmàäßigen und vollständigen Bade - Ap- parate versehenen Bade- Strand empfiehlt, wird auch in diesem Sommer mit dem ersten Juli eroffnet und mit dem ersen September geschlossen werden. Die bereits früher auf der Insel vorhanden gewesenen an- ständigen Lögis sind in den lezten Jahren theils ver- bessert, theils durch Neubauten vermehrt, und fur die Unterhaltung der Bade - Gäste überhaupt, und inêbe- sondere auch durch Aufstellung einer ausgewählten Leih- bibliothek gesorgt. Die Bade - Wirthschaft wird nach ivie vor auf Herrschaftliche Kosten zu den billigsten Preisen, so anjtändig und gut als möglich, ohne Rück- sichr auf Gewinn, geführt.

Wegen Logisbestellungen wendet man sih an den Bade - Arzt, Doctor Chemniß in Jever oder an den Vogt Alers in Wangerooge. i s

Die Ueberfahrt nach der Insel geschieht täglich von der Jeverschen Küste, und cinmal wöchentlich in be- quem eingerichteten Paketböten von Hamburg und Bremen aus.

Die Inspection des Seebades der Insel Wangerooge, den 2. April 1832.

Literarishe Anzeigen.

Um das in der Staats - Zeitung empfohlene Kärt- chen der neuesten Poststraßen-Verbindungen in Deutsch: land noch allgemeiner zu machen, ist der Preis eines sauber colorirten Exemplars auf 10 sgr. herabgeseßt, und sind dergl. fortwährend im Königl. Lithographi- hen Inskitut (Neue - Friedrichsstraße Nr. 81) und in 0A colaischen Buchhandlung (Brüderstraße Nr. 13) zu haben,

| |

Beim Herauêgeber (in der straße Nr. 66), if für 15 sgr., zu haben:

Preussische Meilen zu 2000 Rheinl.-Ruthe

stellt, in den Massstäben der vorzügslichstd graphische Darstelly Europäischen Meilen soweit deren Grüsui bekannt ist, vom Major C. W. von Oeisil rigent der trigonometrischen Abtheilung du

karten Europa's;

sen Generalstabes.

Vei F. A. Herbig, unter den Linden Ny ; wie auch in alien auswärtigen Buchhandlun]

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Anleitung zur richtigen Erkennun|

Behandlung

der Brüche und Vorfäll,

Für Kranke selbst, so wie auch für angehende f arzte, bearbeitet von L. Lammerhirt ; praft. Yu 3. sehr vermehrte Auflage mit Kupfern. geh l

Es verdient diese Schrift nach dem Urthil größten Aerzte, insbesondere die Beachtung def franfen selbs, indem sie gründliche Belehrung theilt, zugleich aber vor unheilbare, selb il spâre Erfin Brüche und Vorfälle und verabsäumte Vrsit

Folgen warnt, welche durch zu

treren fonnen.

In allen Buchhandlungen Deutschlandèë, ui! Enslin schen Buchhandl. in Berlin, Breitesn 23, sind nachstehende interessante Schriften j)

SendschreibenanSeineGnaden, de)

würdigsten Herrn Erzbischof vos! burg, Dr. Bernh. Boll, Großfrei Großherzl. Bad. Hausordens der Ti und des Zähringer Löwen ?c., in di hungaufdasbeiderröómisch-fathli] Priesterweihe zu beshwörende Ül Mir sechs Vill von Dr. Karl Alex. Freiherrn von M lin-Meldegg, ordentl. offentl, J der Großherzl. Bad. Universität |! burg 2c. Preis geheftet 36 Kr. oder 10h

Bekanntlich hat der Verfasser dieses Sendstt auf das jeder Freund der Wahrheit und religist flärung aufmerfsam gemacht wird, seinen lud aus der facholischen zur evangelischen Kirhe a Februar d. J. den höchsten Behörden officiel af and ist durch das hierzu ermächtigte evangeli( canat Freiburg am 29. Februar in die eva seines Uebertritts enthält das so eben erschien schreiben. Die Beilagen sind ungedrute a Einbegleitungsschreiben zu e schreiben an den Herrn Erzbischof, 2) Erste C Berfasstt, d

wort des Verfassers, 4) Zweites Schritt H

een Send E Anbringen der deutlichen Signatur benußt werden. Ueber

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bensbefenntnißf.

ligions-Gesellschaft aufgenommen worden.

und ¿war: 1) ben des Herrn Erzbischofs an den

Erzbischofs, 5) Das bei der römisch-fathol! Ferweihe zu beshwörende Glaubens -V deutscher und lateinischer Sprache, 6) Erl e Ordinariats Freiburg, 7) flarung desselben.

Akt des Uebertritts und der A des Dr. K. A. Freih. von Reil degg, aus der römisch - katholische gelische Kirche; nebs seinem á fenntniß, abgelegt den 20 Februar? evangelischen Stadtpfarrkirche zu befannt gemacht vom Defan u! rer Eiseulohr, mit seiner igl tenen Rede. Preis geh- 3 sgr. 9 pf

uUebersihts-Charren zudem Werte:

der Kriege in Europa sei Erstes Heft. Preis 20 sgr. Inhalt: 1) Feldzug von pagne. j 3) u. 4) Feldzüge von 1793 g West-Pyrenäen. 5) Feldzüge von 17 lien, erstes Blatt.

Das zweite nächstens halten: 1) u. 2) Feldzuge von 17 3) u. 4) Feldzúge von 1792— landen und Holland. 1797 in Deutschland.

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Plankammer,

Frei E O l | ich d Gt ‘eien 2c, zur Beförderung anzunehmen. Jeder Absender, wel- nen D

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Im Verlage des Unterzeichneten ift e

t dem Jaht! 1792 in u oldt 1792 1794 2) Feldzuge von (795 in det y F l

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1795 in del, 5) u. 6) Feldzugé uon!

gen | daß der 6 Savary von seinem Posten in Algier abberufen werden uy

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Montag den 30î«an April

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Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tay es

Der Herr Geheime Ober - Regierungsrath Duncker hat t dem Kriegs - Ministerium über den Ertrag des in der dies- igen Bekanntmachung vom 16. Januar 1830 erwähnten, zum

fen der Jnvaliden von ihm herausgegebenen Liedes, „Blú- 1s Standbild//, unter Einsendung des Rest - Betrages, eine chluß - Rechnung vorgelegt, wonach die Geld - Einnahme, nach ug von 172 Rthlr. 27 Sgr. 11 Pf./ die in den Provinzen

endet worden sind, úberhaupt 1125 Rthlr. Sgr. Pf. inkl. 85 Rthlr. Gold E Alsgabe auer Os A O, :

ragen hat. Der —_- i E hershuß mit 577 Rthlr. 23 Sgr. 9 Pf. inkl. 65 Rthlr. Gold dem Kriegs-Ministerium vollständig überwiesen und wird, so it es noch nit geschehen, nach der Bestimmung zum Besten s: Jnvaliden, so wie der Wittwen und Waisen, aus den Feld- gen der Jahre 1813, 1814 und 1815 verwendet werden.

Je mehr das günstige Ergebniß dem wohlthätigen Zwecke ¿ Gebers entspricht, desto mehr findet das Kriegs-Ministerium verpflichtet, demselben dafür nochmals öffentlich zu danken. Die unverkauft gebliebenen Exemplare des Liedes können bs der Abbildung des Standbildes für den Preis von 12 Sgr. s Stück in der Geheimen Registratur der Abtheilung für das validen - Wesen, Wilhelms-Straße No. 81, von den Beförde-

n des guten Zwecks in Empfang genommen werden. Berlin, den 26. April 1832. Kri eas M

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Mein trertum. y Mate. Dona Un g: Ungeachtet der im Porto - Tax - Regulative vom 18. Dezem- Wr 1824, Abschnitt V1. §. 80 89. enthaltenen Vorschriften her die zweckmäßige Verpakung und die dauerhafte Bezeich- ng der mit den Posten zu befördernden Päckereien und Gel-

r, welche Vorschriften durch die Amtsblätter bekannt gemacht

orden sind, kommen doch häufig Fälle vor, in welchen durch

zwecckmäßige Verpackung und mangelhafte Bezeichnung der dost- Stücke Beschädigungen, Verwechselungen und Verluste rbeigeführt werden, die Beschwerden und Entschädigungs - An- rüche zur Folge haben.

Folgende Bestimmungen werden daher wiederholt in Erin- arung gebracht:

) Alle mit den Posten zu versendende Pakete, ohne Aus- nahme, müssen dem Jnhalte angemessen und nach Maßgabe der Weite des Transports haltbar verpackt, gehdrig ver- s{nürt und versiegelt und die Emballage muß gut ver- nähet feyn.

9) Dieselben sind mit einigen lesbaren, großen Buchstaben und allenfalls mit einer Nummer, desgleichen mit dem Bestim- mungs-Orte, und wenn in diesem keine Post-Anstalt befind- lich ist, mit dem Namen der nächsten Post - Anstalt, Geld- Pakete aber außerdem mit der darin enthaltenen Summe, deutlich zu bezeichnen.

Mit Ausnahme der in Wachstuch, besonders wenn sol- hes von schwarzer oder anderer dunkler Farbe ist, verpack- ten Sendungen, is in der Regel die shwarze Farbe zur Signatur anwendbar, wozu gute shwarze Dinte, oder eine Mischung von Mastix-Firniß, Terpentin-Oel und Kienruß, oder aber von Kienruß mit Brandtwein aufgelôöset und mit Kien-OVel oder Lackfirniß verseßt, benußt werden kann.

Pakete, deren Emballage aus Wachstuch besteht, müssen hingegen auf der Glanzseite mit rother Farbe gezeichnet werden, wozu entweder eine Mischung von. Zinnober oder Mennig, Kien -Oel und Lakfirniß, oder eine solche von Terpentin-Del, Mastix-Firniß und Zinnober, zweckömäßig an- gewendet werden kann.

3) Bestehen die Sendungen aus Wild, Fischkörben 1c., oder sind sie in Matten verpackt, so daß die Signatur nicht un- mittelbar darauf angebracht werden kann, so muß ein hin- reichend großes Stück Holz, Leder oder Leinwand an die Sendung oder an die Haupt-Emballage geheftet und zum

norin 5 Die Befestigung diejer Gegenstände erfordert aber eine besondere

Aufmerksamkeit, damit das Ablöjen oder Abscheuern unter-

weges vermieden wird. } Die Post - Anstalten sind wiederholt angewiesen worden, auf le genaue Befolgung dieser Vorschriften bei den zur Post ge- lefert werdenden Gegenständen strenge zu halten und nur halt- par und vorschriftsmäßig sowohl verpackte als gezeichnete Päcke-

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zem wegen Nicht-Befolgung der gedachten Vorschriften eine Mina zurückgewiesen wird, hat die daraus etwa entstehenden : achtheile sich selbsi beizumessen. ba Cine Vervollständigung der Emballage kann, wegen der imt verbundenen Störung im Geschäfts Betriebe, den Post- n Me zugemuthet werden ; dagegen werden dieselben in a S De Absender zur Ergänzung der mangelhaften Sig- N Ne S egenheit fehle, diese gegen eine Vergütung, welche tine solche Ale rother Rabe A ¡Baro E E bewerkstelligen lassen. S E Frankfurt am Main, den 7. April 1832. i Der General - Postmeister. Nagler.

Im Bezirk der Königlichen Regierun;

f biela Breslau ist der bisherige Pastor Es in Langen- j D idi Kreis Reichenbach, als Pastor primarius daselbst, der i O Predigt-Amets, Licentiat der Theologie und Privat- | an dex Universität zu Bresiau, Suckow, zum deitten

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Prediger an der dasigen evangelischen Hofkirche und der Ober- Kaplan Mödöfekopf in Trebniß zum Kuratus in Steinau er- nannt worden ;

zu Koblenz is der bisherige Pfarr - Vikar Niedbuhr zu Pferdsfeld, Kreijes Kreuznach, zum Pfarrer bei der evangelischen Gemeinde daselbst ernannt worden ; ; ___ zu Magdeburg ist der Kandidat des Predigt - Amtes, Joachim Christoph Schwerin, an die Stelle des pensio- nirten Predigers Seeger zum evangelischen Prediger in Mechau und Ribleben, in der Diöcese Salzwedel, vezirt und bestätigt und die erledigte evangelische Pfarrstelle zu Kassieck und Algen- stedt, Didcese Gardelegen, dem Prediger Mitlacher in Hack- pfifffel, Ephorie Sangerhausen, verliehen worden. :

Angekommen: Se. Excellenz der Königl. Großbritani- sche General - Lieutenant Peachy, von Hamburg.

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Zeitungs-Nachrichten.

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St. Petersburg, 21. Avril. Se. Majestät der Kaiser haben den Commandeur der Jnfanterie des abgesonderten Garde- Corps, General-Adjutant Byström 1., zur Wiederherstellung sei- ner Gesundheit nach Karlsbad beurlaubt und die Gräfin Helene von Nesselrode, Tochter des Vire - Kanzlers, zum Hof - Fräulein Ihrer Majestät ernannt.

__ Der General - Adjutant Baron Geismar ist von hier nach Kiew und der Kommandirende des 1sten Jnfanterie-Corps, Ge- neral-Lieutenant Golowin, nach Mitau abgereist.

Am 17ten d. M. war hier sehr starker Eisgang, jedoch mit Unterbrechungen; um 4 Uhr fuhr der Komniandant, General- Adjutant Sukin, in seiner Schaluppe aus der Festung nach dem Winter-Palast, während die Kanonen der Festung ertöônten; eine Menge von Zuschauern bedeckte beide Ufer, und eine große Zahl von Gondeln wogte auf der Newa hin und her. Vormittags war die Communication über die Jsaaksbrücke wie- der hergestellt. Von Kronftadt werden seit dem 12ten d. M. keine Fußgänger mehr nach Oranienbaum gelassen. Das Fahr- wasser isl offen, nur wird die Lommunication durch das Treib- eis noch ersHwert.

Von dem Werk des ehemaligen Flügel-Adjutanten des Kai- sers Aicxander und nunmebriz General - Majors, Alexander Michailowski - Danilewski: „Denkwürdigkeiten der Jahre 18!4 und 1815‘/, in Russischer Sprache geschrieben, ist so eben eine zweite Auflage erschienen. Jn der Vorrede sagt der Verfasser unter Anderem: „Die Wunde, welche ich im vorigen Jahre bei Grochow erhielt, nöthigte mich, zwei Monate lang das Zimmer zu hüten. Diese Zeit benußte ich zur Herausgabe meiner Denk- würdigkeiten der Jahre 1814 und 1815. Jn dieser zweiten Auflage erscheinen sie in Einem Bande, um Vieles vollständiger und bereichert mit offiziellen Aktenstücken, die bisher noch nicht gedruckt waren, wie z. B. der aufgefangene Brief Napoleons

S D d U Ä D L E A L Le E L C

an seine Gemahlin, welcher die Bewegung der verbündeten Ar- |

meen gegen ‘Paris im Jahre 1814 veranlaßte, und der Opera- tionsplan, den der Kaiser Alexander in Heidelberg 1815 mit eige- ner Hand entwarf. Dieser Plan is ein shónes Zeugniß von

den einsichtsvollen militairischen Combinationen des höchstseligen if | Urtheil des hiesigen Civil - Tribunals, das Banquierhaus Hager- | mann aufgefordert worden, das bei ihm stehende Guthaben des

Kaisers und ein wichtiges Denkmal der Zeit.“

Die schnelle Verminderung und Ausrottung der Kron- und Privatwaldungen, welche in vielen Gouvernements bemerkt wor- den ist, hat das Finanz - Ministerium bewogen, seine besondere Aufmerksamkeit auf die Erhaltung und Anpflanzung der Wälder zu richten. Zu diesem Zweck ward auch die (neulich erwähnte) Gesellschaft zur Beförderung der Forstwirthschaft gestiftet. Die Statuten derselben haben die Allerhöchste Bestätigung erhalten und wurden am 3. d. M. durch einen Kaiserl. Ukas dem dirigi- renden Senat bekannt gemacht. Zu Moskau kann eine Abthei- lung dieser Gesellschaft errichtet werden, und in den Gouverne- ments wählt sie die nothwendige Anzahl von Mitgliedern und Korrespondenten; auch kann sie auswärtige Mitglieder und Kor- respondenten haben. Sie soll Nachrichten Über den Zustand der Wälder und über den Gang des Wald - Anbaues in den verschie- denen Theilen von Rußland sammeln und den Gutsbesikern praktische Anweisung über die regelmäßige Methode des Wald- Anbaues und der Ausholzung mittheilen, die Resultate ihrer Bemühungen dffentlich bekannt machen und Medaillen mit einem eigenen Stempel verleihen. Die Gesellschaft steht unter dem besondern Schuße Sr. Majestät des Kaisers und unter der Aufsicht des Finanz-Ministers; sie hat einen Präsi- denten und Vice-Präsidenten, welche alle 4 Jahre durch Bal- lottement der Mitglieder gewählt werden. Sie macht dem Pu- blikum Mittheilungen durch die dffentlichen Zeitungen und ver- schiedené periodische Blätter, durch Herausgabe eigener Bücher über verschiedene Gegenstäzide der Waldkultur und nach ferne- rem Gutbefinden durch ein besonderes Journal für die Wald- wirthschaft.

Im Mai 1833 soll in St. Petersburg wieder eine Aus- stellung Russischer Manufaktur - Erzeugnisse, gleich derjenigen vom J. 1829, stattfinden. Ï

IÍn Finnland ist der Frühling diesmal sehr zeitig einge- treten und die Schifffahrt bereits erdfffnet; die Felder sind schon mit frischem Grün bedeckt; doch erregt die anhaltende Dürre große Besorgniß.

Die Gesellschaft Russischer Literaturfreunde in Kasan hat die Erlaubniß erhalten, dem berühmten Dichter Derschawin ein Denkmal zu errichten und eine allgemeine Kollekte zu diesem Zweck zu veranstalten. Das von dem Professor der Kaiserlichen Akademie der Künste, Meljnikoff, angefertigte Projekt zu jenem Monumente nebst dem Kostenanschlag is von Sr. Majestät ge- nehmigt worden: |

Am 18ten |

1832.

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Die Oesterreichische Regierung hat, Nachrichten aus Brody zufolge, das Verbot der Pferdeausfuhr aus Gallizien, welches im vorigen Jahre erlassen wurde, jekt wieder zurückgenommen.

Nachrichten aus Kiachta vom 6. März melden, daß die Chinesen die Gefahr, in der sich 11 von Futschan mit Thee- ladungen abgegangene Fahrzeuge auf der See befanden, zu be- nußen gedachten, um höhere Preise für den Thee von den Rus- sen zu erhalten. Als sie jedoch hörten , daß 9 jener Russischen Fahrzeuge ihre Ladungen an einem sicheren Ort gelandet hätten, von wo sie im Monat August oder September nach Maimarschin gelangen sollen, fingen sie wieder an, gegen billigere Preise zu verkaufen, und sollen bereits 27,000 Kisten an Russische Kaufs- leute ausgetauscht haben.

Aus Nachitschewan vom 27sten Februar wird gemeldet, daß, den neuesten Nachrichten aus Persien zufolge, die Pest in der Stadt Tauris und deren Umgebungen gänzlich aufgehört hat; auch in dem Übrigen Adserbidschan bemerkt man keine Spuren mehr davon, und sie nimmt in den Städten Riascht und Enzeli ebenfalls ab.

Riga, 21. April. Die Communication zwischen beiden Ufern der Düna ist am 16ten d. M. wieder hergestellt worden.

P o len.

Warschau, 25. April. Vorgestern Mittags waren der Fúrst- Statthalter und dessen Gemahlin, so wie eine große Anzahl angesehener Personen beiderlei Geschlechts, bei Sr. Ex- cellenz dem General - Gouverneur Grafen von Witt zu dem ge- weihten Ostermahle eingeladen.

Die leßthin erwähnte Deputation, bestehend aus 20 Perso- nen, nämlich zwei Deputirte von jeder der acht Wojewodschaften, zwei von der Stadt Warschau und eben so viel von Seiten der Geistlichkeit, ist vorgestern nach Str. Petersburg abgegangen.

FSrantt et O.

Paris, 22. April. Der Kdnig arbeitete gestern mit den Ministern der Justiz und der Marine.

Der heutige Moniteur enthält nunmehr das gus V1 Ti- teln und 46 Artifeln bestehende Gese wegen der Verhaftung der Schuldner. Dasselbe ist vom 17. d. M. datirt.

Der Moniteur zeigt dem Publikum an, daß die Hollán- dische Regierung die Stadt Dünkirchen und die ganze Küste von Calais bis Havre, so wie den Lauf der Seine, als verdäch- tig, Calais selbst aber als angesteckt erklärt habe. Auf alle aus Frankreich kommende Reisende, sey es nun, daß sie über Nym- wegen, Bois-le-duc , Breda und Bergen-op-Zoom im Königreich zugelassen werden, oder daß sie über Achen und andere Straßen in Geldern, Ober-Yssel oder Nordbrabant anlangen, soll überdies ein wachsames Auge gehalten werden. Für die aus Frankreich kommenden Briefe und Packete ist bei dem Eingange in Holland ein Desinfections - Verfahren angeordnet.

Die Unruhen in Nantes sind gänzlich beigelegt. Die dor- tige National - Garde hat bei der Unterdrückung derselben den größten Eifer gezeigt. Der Maire hat ihr dafür im Namen des gesammten Magistrats dffentlich gedankt. General Solignac wird in dem Buschlande der Vendee eine allgemeine Verfolgung der dort versteckêten Chouans unternehmen lassen.

Die Verwaltung des Staatsschakes is eifrig bemüht, den Keßnerschen Defekt durch Verkauf der Mobilien und Jmmobi- lien des entflohenen Kassirers wenigstens theilweise zu decken. Außer dem Mobiliar, dessen Verkauf 60,000 Fr. eingetragen hat, ist, laut einem gegen Herrn Keßner in contumaciam gefällten

Herrn O im Betrage von 608,470 Fr., in die Scha6kasse u zahlen.

N ie Anklage- Kammer des Königl. Gerichtshofs von Gre- noble hat bei ihrem Urtheile in dem Prozesse wegen der dortigen Unruhen Herrn Bastide, die Gebrüder Vasseur und zwei andere Jndividuen, welche verhaftet worden waren, vor das uchtpolizei- Gericht verwiesen und zugleich entschieden, daß Grund zu einer Klage gegen die Polizei - Kommissarien Jourdan und Vidal vor- handen sey.

Jn der France - Nouvelle liest man: „Die Politik der Opposition ist von einer unerschdpflichen Fruchtbarkeit; sie lenkt Europa, bestimmt den Gang der Kabinette und stürzt die Mi- nisterien. An Stoff wird es ihr nie fehlen; wenn Thatsachen mangeln, so kommen die Vermuthungen an die Reihe; wenn man ein Ereigniß wünscht, so kúndigt man es an; wenn man eine Anklage braucht, so spricht man sie zunächst als Vermu- thung aus, und ist die Sache einmal herausgesagt, so kommt sie in Umlauf und giebt einige Tage lang Stoff zu einer Polemik, die, wenn man sich an die Wirklichkeit hielte, unterblieben wäre. So hat die Opposition das Gerücht von einer bevorstehenden Rückgabe von Algier an die Pforte ersonnen *) und ihren Zorn darüber unnüß verschwendet. Obgleich dasselbe für ungegründet erklärt wurde, so sind die Gegner der Regierung damit doch noch nicht zufrieden und wollen, daß“ man den Ministerrath darüber auf dfentlichem Markte ausfrage. Diese Herrén ver- trauen lieber auf die Aeußerung eines Türkischen Blattes, und einer von ihnen geht fask so weit, den Krieg als Genugthuung für die Worte des Journalisten zu verlangen. Gleiche Einbildungskraft zeigt die Opposition in Bezug auf die inneren Angelegenheiten. Die ministeriellen Combinationen, die durch die Krankheit der Herren Périer und v. Argout nothwendig geworden sevn sollten,

*) Der Kriegs-Minifter mag zu diesem Gerüchte zum Theil An- laß gegeben haben. Er äußerte in der Sißung der Deputirten-Kammer vom 20. Mârz.: „Fch kann nicht mit Beslimmtheit sagen, was aus Algier werden wird; in diesem Augenblicke berechtigt nichts zu der Vermuthung, daß die Regierung gesonnen sey, die Kolonie aufzu- geben. Es würde vielleicht cine Fndiscretion seyn, wenn ih noch eine weitere Auskunft gehen wollte. // Gleich am folgenden Tage rügte der Baron Roger diese unbestimmten Aeußerungen in dec Kammer, und die dfetttlichen Blätter machten fe zum Gegenstande ihrey Raisontements /