1832 / 158 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Wte E E I R Ra -bit t S

detiti beide Ausdrücke fangen an, gleichbedeutend zu werden, nur darauf erstrecken sollte, die Beschlüsse des Präsidenten einzure- gistriren; und daß der Senat, wenn er damit nicht zufrieden ist, zu Boden geschlagen werden muß.‘ j

Der MWafhlkaton: Antelligencer enthält Nachrichten aus der Afrikanischen Kolonie Liberia, welche der Capitain des Schiffes ,„„James Perkins,“/ das farbige Ansiedler dorthin führte und am 26. Januar wieder von da absegelte, mitgebracht hat. Sie lauten sehr gunstig und aufmunternd. Die Kolonie hat großen Einfluß auf die Eingeborenen, und diese sollen den Wunsch aus- drücken, daß mehrere Ansiedelungen in ihrer Gegend gegründet werden möchten. ;

Dasselbe Blatt theilt eine Adresse mit, welche von einer Gesellschaft von Quäkern aus England an den Kongreß der Ver- einigten Staaten eingesandt worden is, und worin sie diesen er- suchen, der Amerikanischen Colonisationsgesellschaft alle mögliche Unterstüßung angedeihen zu lassen und auf die gänzliche Aus- rottung des Sklavenhandels hinzuwirken.

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Berlin, 5. Juni. Aus Breslau vom Zten schreibt man: Am gestrigen Tage war die Eröffnung des hiesigen Wollmarktes, nachdem man schon einige Tage vorher lebhaft gekauft hatte. Bis Abends den 1. Juni sollen nah den am Thore geführten Eingangs- listen 28,075 Centner eingegangen seyn. Gestern trafen jedoch noch bedeutende Transporte ein, und viele Wollsendungen wurden vor den Thoren aufgekauft und gingen, zu Markte geführt, den Markt aber nicht berührend, sogleich an die Fabrikorte ab, für welche die Ankäufe gemacht worden waren. Mit diesen Quan- titäten mögen sicher über 40,000 Centner Gegenstand des Markt-

Verkehrs seyn. Rechnet man hierzu die vielen Käufe, welche

nicht auf hiesigem Markte, sondern am Ursprungsorte abgeschlo\- sen wurden, so darf man sich der freudigen Hoffnung hingeben, daß unseren múühsamen und fleißigen Landwirthen die so sorgsam gepflegte Schaafzucht auch in diesem Jahre gute Früchte trug. Wo Blattern, Klauenseuche und andere Krankheiten nicht herrsch- ten, wurde gut und reichlich geschoren. Gestern war es auf dem

èarkte ungemein regsam. Die Wolle bis zu 70 und 80 Rthlr. wurde mit Begierde aufgekauft; aber At die feinere Wolle fand ihre Käufer, die sie gut an, Die Dominien Dam- brau und Kamenz erhielten 125 Rthlr., das Dominium Panthen 115, Zweibrodt 110, Kasimir 105 Rthlr. pr. Centner. Jm Allgemei- nen kann man wohl annehmen, daß die Wolle um 5 bis 10 pCt. höher als im vorigen Jahre bezahlt wurde, und daß die gerin- geren Wollen fast einen noch höheren Procentsaß davontrugen. Die Käufe wurden größtentheils ohne Dazwischenkunft von Mäklern abgeschlossen; besonders suchten die fremden Käufer si lieber in unmittelbare Verbindung mit den Verkäufern zu seßen. Fremde Verkäufer waren in Menge vorhanden; einige neue Englische Häuser traten ein und belebten den-Markt. Morgen wird kaum der dritte Theil der noch vorräthig liegenden Wolle zu verkaufen seyn, jedenfalls wird der Markt mit dem morgenden Tage rein abgeschlossen werden. :

® 9 6 Cholera. Die Cholera în Paris. : cutseung 4.) : Den 10ten April. Muter ieu. Die Aerzte seßen ihre Methoden fort, und Magendie rühmt noch immer die glänzenden

Resultate des Punsches. i Hospital St. Louis: Die verschiedensten Methoden werden

mit wechselndem GlÚck angewendet: Opium; Wismuth mit gutem Erfolge, besonders it einem Falle , dessen. heftige Krämpfe keinem

anderen Mittel hatten weichett wöllen; Holzkohle (nah Biett); die -

antiphlogistische Methode, dirse hat jedoch nur in der Periode der Reaction und bei kräftigen Subjekten Nußen gebracht.

Hosp. du Val de Grace.- Broussais betrachtete die Cholera durch das Prisma seines bekannten physiologischen Systems, und ohne gerade jet schon mit einer bestimmten Ansicht hervorzutreten, behandelt er doch die Krankheit als eine heftige Gastro - enteritis oder Gastro-entero-encephalitis. Sind demnach die Kranken falt, puíslos- mit heftigen Krämpfen und bedeutenden Ausleerungen, dann sucht er sie durh Deckêt und Dampfbäder zu erwärmen / wendet auch gleichzeitig senfhaltige Kataplasmen an, um eine Reaction nach der Dberfläche hervorzubringen. Junerlih wird nichts gegeben, doch kann jene Absicht durch Eisnchmen befördert werden, wobei aber der Kranke nichts triuken darf. Das Starre im Gesicht deu- tet auf Gehirn - Kongestion und erheischt 10 20 Blutegel hinter den Ohren. Fs das Gesicht aber frei von einem solchen Ansehen, dann wird die Behandlung auf den Darm-Kanal beschränkt. Blut- egel werden auf den Unterleib und an den After gelegt, Klÿstiere von Reiswasser und Opium gegeben und innerlih abwechselnd 5 gr. saudanum und Eis verordnet. Zuweilen macht eine Verbindung vrider Zustände eine Vereinigung beider Methoden ndôthig. Tritt nun die Reaction und Wärme ein, dann werden die Blutegel durch Aderlässe unterstüßt und ‘das Blutfließen durch ein warmes Bad befördert. Der früher bekannt gemachte günstige Erfolg diéser Me- thode (von 20 Kranken sollten 13 geheilt worden seyn) wird wider- rüfen, da von 189 ersi 3 zur Entlassung reif, 36 verstorben , 153 in der Behandlung seyen. i j ;

Den 12. April. Wie a auch die speziellen nume- rischen Angaben über die bis zu diesem Tage Page cavten Erfran- kungs- und Dodesfälle seyn mögen, so kann man doch darüber kei- nen Zweifel hegen, daß der Culmingtionspunkt der Seuche sowohl int extensiver als intensiver Beziehung bereits überschritten war und die Zurúckbildung: der angen Krankheits-Conslitution durch sich selb begonnen hatte ben so wenig aber auch lassen sich die Fort- schritte verkennen, welche bis zu dieser Zeit die Pariser Aerzte im wissenschaftlichen Erforschen und Behandeln der Cholera gemacht haben, und mit Vergnügen lesen wir die von nun an erscheinenden Abhandlungen Über die Pathogenie, Pathologie und Therapie jener Krankheit, welche, wenn auch von verschiedenen Ansichten aus; chend und zu verschiedenen Resultaten führend s Umstand, der, wie wir später sehen werden, der medizinischen Wissenschaft nothwendig inhärirt), den- noch den hohen Gesichtspunkt einer allgemeinen Betra htung verrathen. An die Stelle der verwirrenden Symptomatographie trat cine er- läuternde Semiotik, welche dann wieder rationelle Fndicationen an die Stellé willkürlicher Verordnungen seßte. Man prùfte das Fremde durch eigene Beobachtung, man ließ sih belehren durch der Ande- ren Erfahrung; ‘und, indem man die Materialien ordnete, die Re- sultate verglich und Vorurtheile ablegte, erkannte man das Mle meine in dem Einzelnen, sah ein, daß das Recht des Einen das des Anderen nicht ausschließe/ und vertauschte gern die eitle Sucht, zu erfinden, mit dem vernünftigen Streben, zu entdecken, so daß man die Natur nicht übermüthig zu bekämpfen, sondern ihr richtig zu dienen sich bestrebt. i Aa :

Sehr belehrend i| in dieser Pelevung ei fleiner Aufsaß „Über die Cholerine‘// dessen Jnhalt folgender is: Alles beweist, daß die Cholera nicht als etwas Fertiges nach Paris eingeschleppt worden sey, sondern fich daselbst allmälig vorbereitet und gebildet habe. Sechs Monate vorher schon litt ‘die Masse der Bevödlkerung an Verdauungs-Beschwerden, und zwar eben so klassenweise, wie später an- der Cholera selbs, Es läßt sich demnach behaupten, daß nach der größeren oder Ber Conti Anlage und der immer allgemeiner werdenden epidemischen Constitution die einzelnen Klassen die ver-

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schiedenen Stufen der Seuche durchgemacht, #6 daß, während die empfänglichsten schon die sih einleitende Epidemie reflektirten und dann die Krankheit selbst bekamen, die minder P oa dem Grade ihrer Widerstandskraft immer länger sich frei erhielten und erst auf der Höhe der Epidemie jenen Einleitungszustand der Cholera zeigten, welcher, da er seine bestimmten Erscheinungen dar- bietet und je nach seiner Behandlung entweder: in die Cholera Úber- geht, oder geheilt werden kann, zweckmäßig mit einem eigenen Na- men belegt. wird, wozu eben „„Cholerine// gewählt ist. ie Wich- tigkeit dieses Gegenstandes für den Arzt besteht besonders darin, daß er hier die beste Gelegenheit hat, der Cholera/ vorzubeugen, da meist eine zweckmäßige Diät und einige den Erscheinungen angemessene Heil- mittel das Uebel beseitigen, dessen sch selbs überlassene Entwicke ung später alle Hülfe vereitelt. Die Diarrhoe, mit oder ohne Erbrechen, is unter allen Symptomen der Cholerine das konstanteste, und wenn man freilih auf die Aetiologie dieser Diarrhoe stets Rücksicht nehmen muß (da sie sowohl Wirkung der allgemeinen Constitution als Folge indivi- dueller gastrischer Krankheitsreize seyn kann), so bleibt doch im All- gemeinen die Fndication: mit warmen etwas Opium enthaltenden, Getränken zu beginnen und dann zur Brehwurzel, und zwar in Brechen erregender Dosis, überzugehen. Mit diesem Mittel behan- delten daher um diese Zeit die meisten Pariser Aerzte die Cholerine der Fndividuen, und hiernach Daa sich die Aerzte richten , in de- ren Wirkungskreis die epidemische Cholerine den nahen Ausbruch der Seuche selbst ankündigen sollte. : Es

Was nun diese selb| betri}t, so hat sie in Paris jeßt an FJn- tensität eben so viel verloren, als ste an Ausdehnung gewonnen, und

diese günstige Wendung zeigt sih nicht nur durch die Abnahme der

relativen Sterbefälle, sondern auch durch die immer häufigeren und größeren Modificationen der Symptome. _Jmmer mehr verschwin- det jene blaue Farbe der Haut, jener Leichenhabitus des Kranken, jene eisige Kälte der Extremitäten, jenes Zurückgezogenseyn der Aug- äpfel, und man kann eine Stufenleiter der verschiedenen Formen unterscheiden, von den wenigen, mit der früheren Heftigkeit auftre- tenden, Fällen, bis zu denen, die mehr einem entzündlichen, katarrha- lischen Leiden gleichen. Hier also is die Verschiedenheit der Be- handlung nicht nur gerechtfertigt, sondern es wird auch Zeit gewon- nen, langsamer und systematischer einzuschreiten, Hypothesen zu prü- fen, Theorieen zu entwerfen. Diese Form-Veränderung ward, ent- weder weil sie so rasch eintrat, oder weil die Gemüther noch zu aguf- geregt waren, theils verkannt, theils fals gedeutet, und so entstan- den jeßt beunruhigende Gerüchte Über das Eintreten einer zweiten epidemischen Krankheit, des Typhus, welche aber durch eine Würdigung der wahrhaften Thatsachen bald widerlegt wurden. Namentlich i das Hotel-Dieu wegen seiner grofen Frequenz zu belehrenden Vergleichen Uber die TDransformation der Cholera-Epidemie mit Recht benuht wor- den- und die verschiedenen sich darbietenden Nuancen zeigen deutlich, daß, wie in dem Fndividuum die Periode der Reaction auf die des Kollapsus zu folgen pflegt, so auch die Epidemie Überhaupt aus ih- rem Stadium der Passivität (Krämpfe, Asphyxie) in das der orga- nischen Gegenwirkung (Fieberbewegungen, Kongestionen) Übergegan- gen war. Hier zeigt sich aber eine noch größere Matnigfaltigkeit nach den individuellen Constitutionen, und wir finden bald einc sich deutlich aussprechende Engians bald einen dem Typhus ähnli- chen Zustand. Dadurch ist auch Fie Verschiedenheit der Therapeu- tik dieses Stadiums bedingt, von der wir im allgemeinen nur sagen können, daß sie cine Combination der antiphlogistischen, exzitirenden und roborirenden Methoden sey, aus denen der Arzt die dem speziel- len Falle entsprechenden Elemente zu wählen“ hat. Freilich kann jene hier nothwendige Wahl leiht in Willkür übergehen, und na- mentlich haben die verschiedenen medizinischen Schulen dicsen Spiel- raum der JFndicationen dazu benußt, die ihnen jeßt weniger impo- nirende Epidemie über den Leisten ihres Systems zu (open,

Meteorologishe Beobachtung. 1832 Morgens | Nachmitt. | Abends | Nach einmaliger Juni. | 6 Uhr. | 2 Uhr. | 10 Uhr. k Beobachtung.

tdruck . [333,0 "Par. /331,9""Par. [332,5 Par. [Quellwärme 7,0 ® R. Luftdruck 33,0 Par. [331,9 Par [3 12,7 o Flußwärme 16,3 GVE

Luftwärme . | 12,7 °R.| 21,0° R. i 7 Thaupunkt .| 9,4°R.| 4,0°R. 9,4 ® R. [Bodenwärme 13.6 ° R. Dunstsättgg.] 77 pCt. | 27 pCt. | 77 yCt. [Ausdünstung 2134 Wetter .…..| heiter. heiter. | bewölft. FNiederschlag 79. Wind .... O. O. O. Um 7 U. M. u. b U. Ab. Wolkenzug . 2D. O. D) eiw. Reg, u, entf. Gewitt.

Bertliuer Boge Deu 5. Juni 1832.

Amitl. Fonds - und Geld-Cours-Zettel. (Preufss. ‘Cour,)

S 5 [2 Trref Geld, T2/TErief Geld St.- Schuld -Sch.| 4 | 94 | 931 Ostpr. Pfandbef. | 4 1100 | Pr. Engl. Anl. 18| 5 | [1015 Pomm. Pfandbrf. | 4/1051 | Pr. Engl. Anl. 22| 5 | [1014 IKar- u, Neum. do.| 4 14054 | Pr. Engl. Obl. 30| 4 | 875 8T7 ISchlesische do. 4 | [105 Kur. Obl. m 1.C/ 4 | 9802| IRkot Cd K-uNl— [e 4 Neum. Ini.Sch, do.| 4 þ 922 #2. Sch. d. K.- u, N. —- | 56 Berl. Sladt-ObIl.| 4 | 94 Königsbg. do, 4|— | -—- S Elbinger do. 4x —- [94 Holl. vollw. DBuk.| | 181 | Danz. do. in Th.|— | 34 —— Neue dito.| | 19 VWestpr, Pfaódbr.| 4 | 967 | 965 friedrichsd'or .. |— 13-15 4315 Grosshz. Pos. do.l 4 | 981 | [Discouto .….... -— / j N i Preufs:Cour. Wechsel-Cours. Brief Geld. AIMNSterdal cs a E E N 250 Fl. [Kurz 14457 | O 250 Fl, 2 Mi. 1435 | Habu, 390 Mk. [Kurz 1527 |. A 300 Mk, [2 ilt. 1544 |:— London... .…... C 1 LSY. [3 M. _— 16 287 Fam A R E S 300 Fer. |2 Mt. 802 | aen 10 20 eZ 150 Fl. [2 Mi. 103{ [1037 U 150 Fl. [2 Mi. 1034 | D E 100 Thl, |2 Mt. 991 | V, O 100 Thl. |8 Tage 11027 | Fuaokfürt a M N 150 Fl. |2 Mit. 1025 | Fotevsbure N 100 Rbl. [3 Woch. | 30 _ Yar f N 600 Fl. [Kurz A MLOAGA E vilini od A A eiae

Nicht- Amtliche Cours-Notizen. Berlin, 5. Juni. (Ende der Börse.) Oest. 5g Met. 914. 48 do. 803, B.-Actien 796. Russ. Engl. 1005.

do. Holl. (1831) 914. Poln. Pfbr. —. do. Part. 552, Dän. Engl. —.

Nied. wirkl. Sch. 423. do. 62 Anl. 952. Neap. Engl. 833. do, Fale. 761,

; London, 29. Mai. y 35‘ Cons. (auf Abreeln.) 857. (Wegen der Feier des Jahres- tages der Réstauration war die Börse heute geschlossen.)

: Königliche Schauspiele. __Mittwoch, 6. Juni. Jm Opernhause: Der Oberst, Lust- spiel in 1 Akt. Hierauf: Der Gott und die Bajadere, Oper in 2 Abtheilungen, mit Pantomime und Ballet; Musik von Auber. (Dlle. Maria Taglioni: Zolos.)

Preise der Pläse: Ein Plas in den Logen des ersten Ran- ges 1 Rthlr. 2c.

Im Schauspielhause: 1) La seconde représentatioh Folbert, ou: Le mari de Cantatrice, vaudeville nouveay

1 acte. 2) La favorite, vandeville nouveau en 2 actes, Scribe. 3) La servante justifiée, vaudeville comique en 1, Donnerstag, 7. Juni. Jm Schauspielhause. Zum ey male wiederholt: Die Grabesbraut, oder: Gustav Adolph München, dramatisches Gemälde in 5 Abtheilungen, aus den ten des dreißigjährigen Krieges, mit einem Vorspiele: „Die lobten‘/, in 1 Aufzug, von Bahrdt.

Allgemeine

Preußisbe Staats-Zeitung.

Königstädtisches Theater. Mittwoch, 6. Juni. Die Macht der kindlichen Liebe, roy tische Oper in 3 Akten; Musik von Donizetti.

Donnerstag, 7. Juni. Zum erstenmale : Komische S

S R E E e B ——————————————————————————

Reise. Ein Quodlibet in 2 Abtheilungen; Musik von | schiedenen Meistern. (Hr. Ferd. Ráäimund: Thomas, Py lein, Adam, Herr v. Kalb und Herr Steigerl, als voy Gastrolle. )

Drden

Neueste Nachrichten.

Paris, 30. Mai. Der König ist vorgestern Abend y Uhr in Compiègne eingetroffen. Eine halbe Viertelmei( M der Stadt waren Se. Maj. mit dem Herzoge v. Nemous, dem Wagen gestiegen Und hatten Sich zu Pferde gesebt, das an der Straße aufgestellte 4te und 10te Küras sier-Regimentyy stern. An der Spike beider Regimenter hielt der König demnj nen Einzug in die Stadt, während die Königin und Madame V zu Wagen folgten. Am Thore wurden Se. Maj. von dem dem Deputirten Hrn. Tronchon bewilllommnet. Vor dem Sth ust bildeten das 11te leichte Jnfanterie-Regiment und die Nai Garde ein Spalier. Die meisten Häuser in den Straßen, h welche der Zug ging, waren mit dreifarbigen Fahnen geschnl Es fehlten dergleichen nur an den Fenstern derjenigen Quay deren Bewohner, als entschiedene Anhänger der vorigen F stie, absichtlich die Stadt verlassen hatten, um bei dem Ej des Monarchen nicht zugegen zu seyn. Unmittelbar nach Ankunft empsingen JI MM. die Behörden und die ju Mädchen der Stadt, die der Königin einen Korb mit Bl überreichten. Um 7 Uhr wurde servirt. Abends war die @ erleuchtet. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten e Stunden vor dem Könige in Compiègne eingetrof,

(ichen

Dem

diesseitige Gebiet betreten. Er wurde von dem Herzoge Choiseul, dem fommandirenden General der Division, dem fekten des Departements des Nordens, dem Unter - Pris/ff von Valenciennes und Hrn. Lehon, Belgischem Gesandt Paris, empfangen. Nach den ersten Begrüßungen seßte | König seine Reise nach Valenciennes fort. dorthin waren in der Eil zwei Triumphbogen errichtet wo und kurz vor der Stadt hatte der Marschall Gérard einigt nien - Truppen aufgestellt.

erzbischöflichen Palaste bereitet war. Der König der Bh wurde gestern Nachmittag um 4 Uhr in Compiègne ete

Der Herzog von Orleans is gestern in Lyon einge

Der Minister des Jnnern hat in Bezug auf die Bew gen im Westen an sämmtliche Präfekten der betreffenden Dy tements ein Cirkularschreiben erlassen, worin er ihnen den q ten Eifer und Nachdruck zur Unterdrückung der Unruhen

einpfiehlt.

Bei Beaupréau

Die Chouannerie is jest in vollem Gange. Jn der vers

werden. 9 Uhr Abends. Meine obige Meldung besi

glaubte. Alle Gränz-Gemeinden unseres Departements h zur Vertheidigung ihres Heerdes zu den Waffen gegriffen, | Bierné zeigen sich zahlreiche Haufen von Chouans, die Bi sind förmlich organisirt und gut bewaffnet. Heute Nachni waren sie im Schlosse Chanay versammelt.‘‘— Einem Sch aus Le Mans vom 2sten zufolge, waren National-0 und Linientruppen auf den Beinen, um die Chouans nah Ríichtungen zu verfolgen.

brochen seyn sollen.

abgestatteten Bericht. (Wir werden dieses Aktenstúck mo

Der. Präfekt des Ain, Herr v. Jussieu, ist statt des Ÿ :

In Avranches (Departement des Kanals) ist, statt del der Kammer ausgeschiedenen Hrn. Angot, der ministerielle!

wählt worden.

den ist.

E

Vom 28sten auf den 29sten starben hier neuerdings 20}

davon 5 in den Lazarethen und 18 in Privathäusern. Ai mder

Heute {loß 5proc. Rente pr. compt. 97. 25. fin d dere 97. 30. 3proc. pr. compt. 70. 10. - 5proc. Neap. pr. (0

894. 4proc. 785. 7811, 21proc. 461. 1proc. 202. Br. Actien 1396. 1393. Part.-Obl. 1942. 1242, Loose zu 10

Amtliche Nachrichten.

Se. Majestät der König haben dem Kammer on Egloffstein zu Königsberg in Preußen den Mee

Des Königs Majestät haben den Ober - Landesgeri

j | ¿ s ¿ 4

ir und Protonotarius Grillo zu Magdeburg E zu ernennen und die Bestallung Allerhöchsteigenhändig zu

JFhre Hoheit die Prinzessin Louise von Mecck , . . / len- rg-Schwerin ist nah Ludwigslust von hier abgegangen.

1stiz-Commissar bei dem Stadtgerichte in Berlin die Vrarí Yvokat - Anwalt bei dem Rheinischen Revisi E

l ¿ S ; jnöhofe verstattet worden. E sions - und Cassa

Das 12te Stück der Geses-Sammlu ; geben wird , enthält: O ng, welches heute aus-

t. 1361. die Allerhöchste Kabinets - Ordre vom láten v. M,.,

Der König Leopold hat am 28sten Mittags bei Quiévrai F 1362. den Vertrag vom 17. Mai 1831 zwischen Preußen

Auf dem L| Berlin, den 7. Juni 1832. Geseb-Sammlungs-Debits-Comtoir.

p Noch an demselben Tage solle} Angekommen: Der Kaiserl. Russi irkli - Reise bis Cambray weiter gehen, wo das Nachtquartier in} von Reussig, über Lübe von E D R

Zeitungs-Nachrichten.

: Paris, 30. Mai. Jn einem Privatschreiben aus Angers vom 27, Ah | Compiègne den König bei seiner v i Es L iti hie T ; y E l heißt es: ¡Ich kann Ihnen von hier nux traurige Nachri st bewillkommnete, E Vats eann E melden. Diè ganze umliegende Gegend feht unter den Win Zwistigkeiten zu dâmpfen, ist Meine Pflicht ; es i “l ollen sich die Chouans schaarenweise zeizuff liebste Wunsch s ; N Ein anderes Schreiben aus Château-Gontier vom 24. e, wie Ih, ausschließlih von der Liebe zum Vaterlande und Mi i! dem Wunsche beseelt, es glücklicl j nen Nacht sind viele junge Leute aus Craon „ZU den EhouFer Mitbürger in dem friedlichen Genile S N A Aus: übergegangen; sie sollen von bedeutenden Männern ange u Fe seiner Rechte zu sehen, dergestalt daß Niemand sei- : : l ) 119 R Nachbar schaden, noch sih über ihn ) sich; doch ist der Aufstand noch weit größer, als ich any sehe Jch die M, n kann A A V D r Jeih der Geseße begründet ist. Ich b issen jeden Aufruhr zu unterdrücken, jede Verläumdung Meisen; und gesküst auf den Beistand der Nation habe i ertrauen , daß Ich die Mir gestellte Aufgabe lösen Glückes genießen werde, Frankreich in dem Besibe all’ stheit und Wohlfahrt zu sehen, deren es so würdig “7 % h ; z so würdig ist. ees ist e altern erwähnte) Bericht der 41 Op- l : E f leder an ihre Kommittenten : Man spricht heute von Unruhen, die in Rhodez 4 „Die unterzeichneten in Paris attwéfenden Deputirten halten en : \rchdrungen von den Gefahren eines Systems, das die Regic- ie heutigen Zeitungen enthalten nunmehr den v1 (Wh bon der Revolution, der fie ihren Ursprung verdankt, immer hier anwesenden Oppositions - Mitgliedern an ihre KomnituW! ettfernt, bei der gegenwärtigen Lage Frankreichs für die ge- tatteten Beri vg ihrer Pflichten, ihren Kommittenten über ihre Grund- ausflhrlid anitthoilen, ) ft gefanden O abzulegen. ' iFet j A ltung zurúck ufüh e mi Cahouët, der die Präfektur der Jlle und Vilaine erhalte, (altung zurúckzuführen, so wollen sle mindesten zum Präfekten des Mayenne-Departements ernannt worde! Wit dden. Bie Cre evolution v u ein Zivischen-Erei niß, Podififation der Restauration evblict und daraus efolgert, : ede j j | Mánner und die Grundsäße der Restauration au | didat Hr. Dubois , Maire von Granville, zum. Deputirtn ; egierung seyn müßten. Der Einfluß dieser Ansicht hat sich F: asen derlangen und unfruchtbaren Session gezeigt, die vorKur- Der Zustand aus Generals Lamarque hat sich neuen Een worden is; erließ sich in den Debatten Über die Civilliste, so verschlimmert, daß wenig Aussicht zu seiner Rettung vol ebo; reit der Pairie, Úber die Organisation der Armec erkennen, : aden Verhandlungen über das Budget ob; er leitet noch jet

ÿ : f Die „„Tribune‘/ is gestern zum funfzigstenmale in Bt derung und bestimmt ihre Stellung gegen das Ausland.

j genommen worden. der Juli - Revolution die definitive Bestätigung der von der

Revolution von 1789 proflami inzipi

sonen (13 mehr als vom 27sten auf den 28sten) an der Ch feinzipien und Rechte bilden Me und flarke Grundlage; in N sie den Thron zu befestigen gewünscht hatten; ihre Re-

Krankheiten erlagen 54 Individuen. 4 ota waren beständig Folgerungett dieses Gedankens. So

wir bei der Diskussion der Civilliste, das neue Kdni thum

and bie E Dee Nai, E des Bestehens, ali

co t went er alten ie; s

82. 50. 5proc. Span. Rente perp. 583. Z5proc. Belg. Anl. sas thren volfsthümlichen o und die Zustimmung

A

Frankfurt a. M., 2. Juni. Oesterr. 5proc. Metall. 8 m No ä en wir protestiren, als das Ministerium darauf drang, in

| u 10 Mtrade und unserm politischen Rechte den Feudal- Ays, 1784. G. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 827. 824. Poln. Loose55 F (s, "eerthan wieder herzustellen. Die Verhandlungen velche onstituirung der Pairie waren ein weites Feld,

h em die Anhänger der Lehren der vorigen Regierun

Redacteur John. Mitredacteur Cottel. lhre Wünsche und ihren Schmer al j ls zu erkennen gaben. Na

ree H N E Diner ' oe dieser lchteren gab es nichts Heiligeres- als vgs vor

Gedruckt hei 4. W. H aFötaat Tite UEIEN Privilegien; ihrer Meinung nach war

N N dies war ein giMaft ohne die Erblichkeit der Pairie denk-

es j ; | en wir, bom Gedanke der Restauration. Was uns betrifft,

dem Wunsche Frankrei j t Frankreichs den Sieg verschafft j - Vvurde abgeschaft. Wir wollten Mebr) WI VertoRotia, Dae

Kronik des Ras

dritter Klasse zu verleihen geruht.

geruht.

Justizrath Martini ist neben seinem Amte als

betreffend die Anwendung des Geseßes vom

e : ( 11. Juli 1822, über die Dan, Staais ner zu den Gemeinelasten, auf städtische, landschaft- liche und andere, nah der Bezeichnung des Land- rechts 9. 69. Tit. X. Pars IV., als mittelbare Staatsdiener zu betrachtende Beamte und

und Anhalt-Bernburg, den Beitritt des leßteren zu dem zwischen Preußen, Anhalt - Köthen une Anhait- eau, egn N ilebung des Elb-Zol-

. Juli eschlossene 7 treffend. Vom Z3lsten v. M ten s

p v Ls —_—_—. véid

AUSl and.

Fran Eb ei d. Auf die Anrede, womit der Maire

teines Herzens. Jch wollte, jeder Franzose

in Meinerseits fest

i Wenn es nicht in ihrer le Regierung zu den A ihrer ci- stens auf die

die der

und die Unterzeichneten gehören zu denselben, begrüß-

s den

Meinung, nicht nôthig, das Auge durch thren Glan ch die Treue zu erkaufen. Fm nue derselben De!

em Prinzipe der Gleichheit und Volks-Souverainetät

Berlin, Donnersta ; Aua 1832 ———— R s

die geseßgebende Gewalt, selbst in der / i anderen de E p e E E iEroirt VGede: U at E p g _pair itimer, as der König nennen könnten : es schien uns, die Revolution müsse ihre G : Bie ste ihre Richter hätte ernennen sollen. Di ebgeher wählen, wie Ansicht; die Zeit und die Erfahrun * werde 1: (elde N! Alderer i Del en R wie S ¡ee binsichtlih Vegensiand unserer lebhaftefien 4 5 z Ee Hrer i i ife Hunden Fesaden fre chs futcpreat mehr ebet tHeth L die Îue : : eichs furchtbar machen, ohne das die i L heit dadurch bedroht würde; wir wollten das A / I Reere Frei und nicht der Gun zu Theil werden lassen; ir wen po Verdienste in den Regimentern ausbreiten kurz in Dh e Ml ia Aifereicié des Soldaten verbessern; dies war unser Ziel Det Bung die ine E 2 mé, COUNe Und wurde von beiden Kamm angenommen. Es wäre die Sache einer legis[ ti e wesen, eine Genugthuung zu bestätigen die E ine persbnlico 2e dern eine kolleftive war. Ohne die Kbni l San O u echten / var. Dhn . Sanct E verweigern, ließ aber die Regierung eine Bevordiunc am tf Stelle einer legislativen Maßregel treten. Die Junitiative der Kam- E ich E E 1, Mtangtsent- und die Vorschriften der ; enz, 1a sogar die für die Verwei der Sanction bestehenden äußeren Formen wurd ivieee Wir mußten gegen dieses Verfahren peotelidt O R . 4 S T =- nes, avec norm Bec; fee Vorgelegt: Has cine, welches / nat=Garde und den di i - E ae dedfehender e eas eine Verminderung bee Fand d de / j ceres geslattet haben ; dasandere hinge das die mobile National-Garde ohne Or anisation li gegen, nôthiger Weise die Anwesenheit einer et SeviR R v E u ten unter den Fahnen erforderlich. Das erste sparsamere und der Verschmelzung der National - Garde mit der Armee gúnstigere Sy- stem war das unsrige; das zweite aber erhielt die Majorität. Das Budget hâtte alle Meinungen für die Zwecke der Sparsamkeit und

scher der Restauration rehtfertigten abér die u alle Steuern gut vertheilt, und gleich als ob es i Blei a Bt S E e Ó e R genug gewesen wáre, über- ahm e es / ) die Auffiellung beleidi i die übertrieben hohen Auflagen als de Wohlthat. U A Wir wünschten, daß die Revolution dem Volke ihre Mitgift bringe. Fern von uns sey der Gedanke, Hülfsquellen zu compromittiren, welche die Vertheidigung des Landes ndthig machen fann: aber eine sparsamere und cinfachere Verwaltung, eine dessere Vertheilung einiger Steuern, eine ea drückende Art dex Erhebung würden die Last Aud die Mere DA Les ¿inne Mtiden Klasse erleichtert haben. innere Verwaltung fanden i Ansicht. Eben so sehr und noch mehr A ae Gegner ‘vellten

und verlangten auch wir die Unterdrückung aller i i dfentliche Ordnung. In der Üeberzeugung- daß Bie aa erste Bedürfniß eines Volkes ist, dessen Existenz in der Arbeit be- ruht, glaubten wir, eine populaire Regierung werde mehr Kraft haben, um den Unruhen vorzubeugen, uttd iede Mäßigung zeigen um ste zu unferdrücken. Die Regierung , die sich so fart nannte, hat es durch ihre ae D NGfeN nah ihrem eigenen Geftänd- niß nur dahin gebracht, den iderstand auf allen Punkten zu orga- nistren und unter die treusten Bevölkerungen einen Sto} der G h=- rung und Unordnung auszustreuen. Was das Verwaltungs - Perso- nal betrifft, so war nah dem Falle einer Regierung , an die sich natürlich eine gewisse Anzahl von Eristenzen knüpfte, leicht eitzu- schen, wo die Feinde der neuen Ordnung der Dinge zu finden seyn würden. Die Regierung aber, durch verderbliche Doktrinen und ungerechte Vorurtheile getäuscht, \ah nur dicienigen als Feinde an

die zur Errichtung derselben mitgekämpft hatten. Ein Mit- glied der Opposition wollte, daß e endlih erfahre

ob seite Regierung Anstand nehmen würde, unwiderruflich mit ihr hinsi i tlih der Juli-Revolution gemeinschaftliche Sache zu machen Die Bricquevillesche Proposition wurde, nachdem sie das erstemal durchgefallen, in der leßten Session wieder eingebracht; sie wurde gleichsam durch das Page! eines neuerlich gemachten, aber schon „amals beabsichtigten und der Regierung (insoweit man ihren amt- lichen Organen glauben darf) nicht unbekannten Landungs - Ver- suchs veranlaßt. Dennoch strebte die minifsteriell- Partei aus allen thren Kräften, diese Proposition zu entsiellen, und selbst nach- dem sie von den Kammern angenommen worden , yerzdgerte bdser Wille die Königl. Genehmigung, gleichsam als solite diese unerklär- liche Verzögerung eine stillschweigende Protestation und ein Grund zur Sreisprechung seyn. Dieses System der Schonung gefährdet den inneren Jrieden Frankreichs und veranlaßt die Furchtsamen, an einer Regierung zu zweifeln, die selbs an sich zu zweifeln scheint

Die lebte Sesflon schien insbesondere der Verwirklichung der Ber. sprehungen der Charte gewidmet; die Kammern sollten die Muni- cipalitäten in allen ihren Zweigen konstituiren , die Verantwortlich=- keit der Minister, so wie die aller Regierungs - Beamten feststellen

und den Elementar - Unterricht, so wie die reiheit des Unterrichts organisiren. Wir drangen auf die Erfüllung dieser Versprechungen ; wir verlangten ein Municiyal-System , welches die unbedeutenderen Angelegenheiten decentralisire, die großen vereinfache, die Ele- mente des politischen Lebens nah allen Seiten hin ausdehne und die größtmöglichste Anzahl von Bürgern wenigstens zu dem Bürgerrechte zulasse. Eine ausgedehnte Organisation der Departe- ments und Gemeinden würde in der That der mächtigste Hebel der Kraft, öffentlichen Ordnung und materiellen Wohlfahrt gewesen seyn Einige Geseh - Entwürfe waren dem Ministerium durch die Forde- rungen der öffentlichen Meinung, so zu sagen abgedrungen worden

ste wurden in der Kammer durch cinen geheimen Einfluß neutrali- sirt und endlich durch unbestimmte Vertagungen vernichtet. Dies waren unsere Wünsche in Betreff der inneren Politik, sie waren aber leider wirkun slos.// Von den inneren Angelegenheiten zu dent äußeren übergehend, bemerken die Berichterstatter , daß auch in den Beziehungen p Auslande nur eine völlige Un- abhängigkeit vou jeglichem remden Einfluß, nicht aber cin Erobe- rungsfricg der Wahlspruch Frankreichs gewesen sey; sie (die Depu- tirten) wollten zwar ihr lebhaftes Mitgefühl für das Glück und die Freiheit der übrigen Völker nicht in Abrede stellen; indessen hâtten sie niemals die Absicht gehabt, ihnen Frankreichs Fnstitutio- en aufzubürden. Dagegen habe die Regierung, ungeachtet ihres Versprechens, weder Jtalien gegen Oesterreich noch Polen gegen Rußland beigestanden; man solle doch ia nicht lauben, da cine gemäßigte und feste Sprache den rieg herbeigeführt haben würde; vielmehr wäre dies das sicherste Mittel gewesen, sich den Frieden zu erhalten. „Unser politisches Glaubensbekenntniß//, fahren die Berichterstatter fort, „ift und wird siets seyn. der Friede, inso- fern er mit der Wúrde und N e agerit Frankreichs verträglich

is, Ordnung, Freiheit, und eite unerschÜtterli i i Fuli » Revo fon, Die Mêânner des 13, Mács mdges an Hain dié

der Erleichterung der Steuerpflichtigen D egen sollen. Die Fort-- . Kräfte der Restauration, noch

sagen, ob sie eine einzige ihrer Versprechungen gehalten habe j hâtten die Meinungen um den Thron (ameln ller und fe lebes unter hochgesinnte Männer, dic sich durch die Licbe zur Freiheit und durch das Gefühl der Gefahren: des Landes angezogen fühlten, dew Samen der Zwietracht ausgestreut. Sie hätten die Revolution be- festigen sollen, und fe haben sîïc durch die Aufldsung der National= Garde in den treuergebensten Städten, ihrer natürlichen Stüße he- rute Sie hâtten die Preffreiheit begünstigen sollen, und fie haben fïc durch ihre Requisitorien umgarnt, durch Steuern zu Grunde gerichtet, durch Geldbußen erdrückt. Sie wußten, daß die große Mehrheit der Nation und der Deputirten-Kammer die Erblichkeit der Pairie abgeschafft wissen wollte und sie ftellten diesen National Milen als eine Thorheit und Schwärmerei dar. Sie hatten er- : 4 daß sie die geseßliche Ordnung aufrecht erhalten wúrden, und f ist kaum ein Geseß, das sie bei dessen Anwendung nicht ver= reht oder verfälsht hätten ; daß sie sh auf die Kammern stüßen wollten, und ste haben ihnen das Recht der Fnitiative sirei= tig gemacht; daß sie die Schuld Frankreichs gegen die fremden Ein= wae erer dur Gaftfreiheit P würden, und sie haben diese c asifreiheit durch shimpfliche Bedingungen befleckt. Sie hatten P Ur die innere Ruhe verbúr t, und diese ist unauszgeseßt durch olfs-Aufläufe und gealne onflifte gestdrt worden. Sie hatten uns eine allgemeine A augekündigt, und wir sind in einen jotbeit Wirrwar diplomatischer Unterhandlungen hincingezogen wor= en, daß es unmöglich ist, das Ende dieses gu andes, der weder Krieg noch Friede ist und Handel und Gewerbfleißtödtet, abzusehen. Was istmit einem Worte die Lage rankreichs nach einer ¿weliährigen Erfahrung? Im Auslande if das Bündniß gegen uns mächtiger als je; im Jn- nern ist der Bürgerkrieg im Anzuge. Sollten iese Erfahrungerwr nit hinreichen, um der Regierung die Augen zu öffnen! Wir ver- kündigen es mit einer eben so schmerzlichen als innigen Ueberzeugung - dauert dieses System noch länger, so wird Frankreich sammt seiner Juli- Revolution seinen cinden Preis gegeben. Die Reftauratiort und die Revolution stehen sich einander egenüber; der alte Kampf beginnt aufs Neue. Die Regierung wähle daher; ihre jeßige zwei- deutige Stellung is nicht l nger poiebae fe giebt ihr weder die d eJetigen der Revolution. jeßi Frankreich glaubt, wte das von 1789 daß das erbliche Kiniatvs umgeben von volksthümlichen Fnstitutionen, mit den Grundsäßen der Freiheit niht unvereinbar fey. Möge daher die JFuli-Regierun vertrauensvoll zu den Bedingungen ihrer Existen zurückehren, un ae nes und ohne Rückhalt. Was uns betrifft, die wir alle von verse ben Hingebung für Jene große und edle Sache beseelt snd, für A im Unglüt nihe vetren fireitet wir werden se im Glück en; wir i i und haben Vertrauen zu dre Segen AEIRES Dan gévitnnet, CEolaen bie A ‘Unterseh iten ) A1 r j erschriften. ier, Audry - de - - veau/, Arago, Bacot, Bavour, Hernard g Ag Blaque-Belais, Marquis von Bryas, Cabet, Comte, Corcelles, Cordter, Cormenin, Graf Duchaffault, Duris - Dufresne, Galabert, Garnier - Pagès, von Rumilly, von Girardin, Gouve-de - Nunques, von Georg Lafag eere Bt Laboissière, General Lafayette, P IST. ttte, General i - eet Lamarque (serbend), Larabit, Lena vei Weie al- Mauguin, Marquis von Mornay, Nicod, Odi- lon - Barrot, Portalis, Pourrat, Taillandier Tar- O Tracy. A “die gestern na rivatbriefen aus Angers às teau-Gontier gemeldeten Unruhen in den westilchen Devcbteuneees enthält heute der Moniteur einige nähere Details. Das bei Bierné (Mayenne) erschienene Corps von Chouans, is am 26sten zweimal mit den Truppen der Regierung handgemein geworden, einmal bei dem Schlosse la Vezouzière und das zwei- temal bei dem Schlosse Chanay. In dem erstern Schlosse hatte die Bande, etwa 150 Mann stark, die Nacht. über zugebracht am folgenden Morgen wurde sie mit einem Verluste von 50 (D Todten und 2 Gefangenen in die Flucht geschlagen. Bei Cha- nay waren die Chouans wohl 300 Mann stark; sie hatten hier 21 Todte worunter ihr Anführer. ¿Unser Verlust in beiden Gefechten ‘7 sagt der Moniteur, „bestand nur aus 4 Todten.“/ B Nadel a Nie) N ebenfalls Unruhen auf esunden, daß die Chouans im / sche seyen. Die Garnison rückte ihnen M UaS f 4e sich nirgends ein Feind, weshalb man das Ganze für einen blinden Lärm hielt. Auch im Departement der Maine und Loire herrscht eine gewaltige Aufregung; man glaubte, daß die Chouans am 28sten einen Haupt-Coup versuchen würden Mittlerweile verlassen viele Gutsbesißer, die für Anhänger der jebigen Regierung Bien, Haus und Hof und flüchten nach der Hauptstadt. Im epartement der Sarthe hat man si zum Empfange derjenigen Banden vorbereitet, die sich etwa von dem Departement der Mayenne aus nach jener Gegend wenden soll: ten. „Dies“, sagt der Moniteur am Schlusse seines Berichtes „sind die Nachrichten, die uns heute aus den westlichen Provin- gn zugegangen sind: Ohne Zweifel zeigen sie von einer großen i: hrung; aber ste beweisen zugleich die Ohnmacht der Auf- rährer, die Wachsamkeit der Behörden, den Eifer der Truppen und die Hingebung der National-Garden. Man muß noch auf fernere Demonstrationen von der nämlichen Art gefaßt seyn; ste werden aber auc gewiß dasselbe Resultat haben. Auch die anderen hiesigen Journale geben nach den Blättern der westli- chen Departements eine Menge von Details über die oberwäh / ten Unruhen. Jn einem Schreiben des Journal de Main: : et Loire aus Château-Gontier vom 2sten d. Abends hei it « S E bg» Qu E E, Tes Bezirks die Sarthe et vouständig. Am Donner s t sich etwa 200 Chouans in einer Meierei von Buche Ae E do: ganisirt und von Herrn Gauthier, gewesenen Capitain und Sohn eines früheren Ober- Anführers der Chouans, haran- 1 “ur Berguide Offiziere, Lervy und , e esehlen. Gestern wurden si von den Truppen der benachbarten Kantonni e a s ) onnirungen bis in di e pay Epineux-le-Seguin zurückgeworfen ; an konnte Mets e ig E eue mit ihnen wechsel; heute {ickten sie sich EN em- Schlosse Vezouzière zu frúhstücken, als unsere e sie daraus vertrieben ‘und: das béreits aUfgetragerte T dst verzehrten. Diesen Nachmittág aßen sie auf dem chlosse Chanay, 4 bis 500 Manu: an dév Zahl. Eitt Truppeti-

Dètaschement von 30 Manti bemerkte sie mitten auf dem grefen

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