1898 / 59 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 09 Mar 1898 18:00:01 GMT) scan diff

Köuiglich Bayerische Armce.

Offiziere, Portevee-Fähnriche 2. Ernennungen, Ld P Verseßungen. Im aktiven Heere. 26, Februar.

v. Lachemair, Hauptm. und Komp. Chef pom 1. Inf. Regt. König, n airs Ministerium verseßt. hr von Waldenfels, Pr. Lt. des 1. Inf. Regts. König, unter Beförderung zum Hauptm. ohne Patent, zum Komp. Chef in diefem Negt. ernannt. Die Unteroffiziere: Weber im Inf. Regt. Wrede, Wisbeck im 2. Feld-Art. Regt Horn, beide mit einem Patent vom 25. Januar d. I., A S v. Giebel- ftadt, Dröber, Peter im 8. Inf. Regt. Pranckh, Frhr. von Thüngen im 1. Ulan. Regt. Kaiser Wilhelm 11, König von Preußen, Rumbucer im 17. Inf. Regt. Orff, Werner im

0, Inf. Regt. Prinz Ludwig, zu Port. Fähnrichen in ihren Truppentheilen befördert. i 08

Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. Michell- Auli, Sec. Lt. des 10. Inf. Regts. Prinz Ludwig, zunächst auf die Dauer eines Jahres zur Intend. 1. Armee-Korps zur Dienstleistung Xommandiert. i

Durch Verfüguna der Inspektion der Fuß- Artillerie. Straßberger, Zeug-Pr. Lt. von der Insp. der Fuß-Art., zur Ge- {chüpgießerei und Geschoßfabrik, Sitterer, Zeug-Pr. Lt. von der Geschüßzgießerei und Gesoßfabrik, bisher kemmandiert zur Insp. der Fuß-Art., zu dieser Insp. verseßt.

Abschiedsbewilligungen. Im Beurlaubtenstande. 27. Februar. Schöpping, Hauptm. von der Res. des 1. Feld- Art. Negts. Mao ege Luitpold, Reichh old (1 München), Hauptm. von der Landw. Inf. 1. Aufgebots, Beiden mit der Erlaubniß zum Tragen der Landw. Uniform mit den für Verabschiedete vorge- schriebenen Abzeichen, Usselmann (Ingolstadt), Pr. Lt. von der Landw. Inf. 1. Aufgebots, Kellermann (Kempten), Hauptm. von der Landw. Inf. 2, Aufgebots, Heinrich (Hof), Pr. Lt. von der Landw. Feld-Art, 2. Ausgears, der Abschied bewilligt.

Im Sanitäts-Korps. 27. Februar. Pr. Zehnter (Erlangen), Assist. Arzt 2. Kl. der Res, in den Friedentstand des

9, Inf. Negts. verseßt. Dr. Seudtner (1 München), Stabsarzt von der Landw. 1. Aufgebots, mit der Erlaubniß zum ragen der Uniform mit den für Berabschiedete vorgeschriebenen Abzeichen, Dr. Maul (Ingolstadt), Assist. Arzt. 1 Kl. con der Landw. 1. Aufgebots, der Abschied bewilligt.

Durch Verfügung des General-Stabsarztes der Armee. Dr. Hir\ch, Unterarzt der Res., zum Unterarzt im 12. Inf. E Prinz Arnulf, Dr. Arneth, Unterarzt der Res, zum Unterarzt im 4. Inf. Negt. König Wilhelm von Württemberg, ernannt und mit Wahrnehmung offener Assist. Arz1stellen beauftragt.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 9. März.

_ Seine Majestät der Kaiser und König begaben Sich heute Morgen nah dem Mausoleum in Charloitenburg und legten am Sarge Seiner Majestät des Hochseligen Kaisers Wilhelm T. einen Kranz nieder. Nach dem Schlosse zurück- gekehrt, empfingen Seine Majestät den Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen zum Vortrage und arbeiteten darauf mit dem

Chef des Zivilkabinets, Wirklihen Geheimen Rath Dr. von Lucanus.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Handel und Verkehr und für Justizwesen O die vereinigten Aus- use für Zoll- und Steuerwesen und für Handel und

erkehr hielten heute Sißungen. j

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Großherzoglich mecklenburgishe Ober - Zolldirektor Kunkel ist in Berlin an- gekommen.

Dem Landrath Freiherrn von Dalwigk zu Lichten-

A in Hünfeld ist die kommissarische Verwaltung des

andrathsamts im Kreise Naumburg a. S., Regierungsbezirk Merseburg, übertragen worden.

Stettin, 8. März. Der 24. Provinzial-Landtag der Provinz Pommern wurde heute durch den Königlichen Ober-Präsidenten, Staats-Minister von Puttkamer mit folgender Ansprache eröffnet :

Hochgeehrte Herren!

Nachdem des Kaisers und Königs Majestät Allergnädigst geruht haben, den 24. Pommerschen Provinzial - Landtag auf heute zu berufen, habe ich die Ehre, Sie beim Beginn Ihrcr dviesmaligen Sißungen roillkommen zu N

Auch im verflossenen Jahre is Jhnen der Verlust werther Mit- glieder nicht erspart geblieben. Jhr Gedächtniß und ihre treue Mit- arbeit an dem Wohl der Provinz wird unter Jhnen und in der Provinz in Ehren fortleben. /

Den wi@tigsten Gegenftand Ihrer Berathung und Béeschluß- fassung in der bevorstehenden Tagung wird die Vorlage des Pro- vinzial-Aus\chusses, betreffend die Aufbesserung der Gehälter der Pro- vinzialbeamten, bilden, eine Maßregel, welwe unter den gegen- wärtigen Verhältnissen nit länger ausgeseßt bleiben konnte. Sie werden dabei ebensowohl wie die A a und das Verkbältniß der Aufsteigung in die höheren Besoldungéklassen, so auch die Ihrer Billigung: unterbreiteten Grundsäße über Anstellung und Beförderung der Beamten Ihrer forgfältigen und zugleich wohlwollenden Prüfung unterziehen.

Im Zufammenhange hiermit steht die Vorlage eines neuen, na dem Vorbilde der neuerdings für den Bereich der Staatsverwaliung erlassenen geseßlihen Bestimmungen gestalteten Regulativs über die bei Dienstreisen in Angelegenheiten der Provinzialverwaltung zu ge- währenden Reisekosten und Tagegelder.

Wenn es troy der angekündigten Besoldungsaufbesserung der Provinzialbeamten gelungen ift, den Voranschlag für das Etatsjahr 1898/99 ohne Erböbung der Provinzialabgaben aufzustellen, so wollen Sie hieran die haushälterishe Sorgsamtkeit crfennen und würdigen, mit welcher die Finanzverwaltung der Provinz geführt wird.

ei diesem immerhin günstien Stande Ihrer Finanzen werden Sie, wie ih vertraue, um fo weniger Anstand nehmen, der an Sie

berantretenden Bitte des Hilfs-Comités für die dur die Sommer- Oen des vergangenen Jahres verursahten Beschädigungen in den Kreisen Nandow und Greifenhägen um einen Beitrag zur Liideeitia des Nothstandes ein geneigtes Ohr zu leiben, als auch die anderen betheiligten Provinzen si zu erheblihen Opfern bereit erklärt haben.

Der Bau von Kleinbahnen, in Bezug auf den wir allen anderen Provinzen weit vorausgeeilt find, . hat auch im verflossenen Jahre, wie Sie aus der Ihnen vorgelegten Nachweisung mit Befriedigung ersehen werden, weitere Ausdehnung genommen; und wenngleich, wie dies in der Natur der Sache liegt, die finanziellen Betriebsergebnisse bisher nur bei einem Theile der ausgeführten Linien befrie- digende genannt werden können, so liegen dech- die ungemein [ großen wirthschaftlihen Wohlthaten dieses Verkehrsmittéls so offenbar

a daß an seiner Gemeinnüßlichkeit ein Zweifel niht auf- M ee V selbst wenn infolge noch größerer Ausdehnung unseres Kleinbahuneßzes die Provinz in die Lage verseßt werden sollte, in E die für die Förderung dieses Verkehrsmittels bestimmten onds noch zu erhöhen. D

Der Aas E Bestimmungen über die Hengsikörung ift in Aussicht genommen. Die Provinzialvertretung hat bisher die nicht durh die Körgebühren gedeckten Kosten des Körgesäfts getragen, jedoh nur mit der Einschränkung, daß die Körordnung und ihre etwaigen Abänderungen ihrer Prüfung und Zustimmung unterliegen. Allerdings i} in Aussicht genommen, die Landwirthschafts- kammer in dieser Beziehung an die Stelle des Provinzial-Verbandes treten zu lassen. Da die Landwirthschaftskammer jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt hierüber Beshluß fassen wird, und dessen Ergebniß zur Zeit noch nicht sicher is, so werden die von mir mit dem Provinzialrath vereinbarten neuen Bestimmungen der Kör-

ordnung vorläufig auch Ihnen zwecks Zustimmung und fubsidiärer

Kostenübernahme vorgelegt werden, infoweit nicht der Propinzial-

Landtag, dem auch von mir empfohlenen Antrage Ihres Provinzial-

Ausschusses entsprechend, geneigt ist, die bis zum 1. Oktober 1900 be-

chlofsene subsidiäre Uebernahme der Koften fortdauern zu lassen, ohne

n eine Prüfung der Abänderungen der Körordnung einzutreten.

Der Bau der Provinzial -Irrenanstalt zu Treptow a. N. ist plan- mäßig vorgeschritten und wird voraussichtliÞ bis zum Herbst des nächsten Jahres vollendet sein.

Das Gesetz, welhes auch den pommerschen Kreisen die Befugniß beilegt, Fabriken und andere industrielle Etablissements zu Voraus- leistungen für den Wegebau heranzuziehen, ist unter dem 8. März 1897 vollzogen, Von dieser Befugniß ist bisher nur ganz vereinzelt Gebrauch gemaht. Ihrer Genehmigung empfehle i den in das Ordinarium des Provinzialhaushalts - Etats aufgenommenen Jahres- ketrag von 6000 6 zur Unterhaltung der in Stettin zu gründenden Baugewerkschule.

Siivent ih Sie, geehrte Herren, einlade, in Ihre diesmaligen Arbeîten mit bewährtem Eifer einzutreten, erkläre ih im Namen Seiner Majestät des Kaisers und Königs den 24. Pommerschen Provinzial-Landtag für eröffnet.

Unter dem Vorsiß des E O Amts3vorstehers Wolff - Bredow brachte die Versammlung zunächst ein be- geistertes Hoh auf Seine Majestät den Kaiser und König aus und wählte sodann den Wirklichen Ge-

heimen Rath von Koeller - Kanireckd zum Vor- sißenden und den Geheimen Regierungs - Rath, Ober- Bürgermeister Halen - Steitin zum Stellvertreter des Vorsizeoden. ie Gewählten nahmen die Wahl an.

Nach der Wahl der Schristführer und Feststellung der an- wesenden Mitglieder durch Namensaufruf erfolgte die Bildung der Abtheilungen, die Mittheilung des Vorsizenden über die vorliegenden Geschäftssachen und deren Vertheilung in die Abtheilungen.

Sodann wurden Wahlprüfungen vorgenommen.

Württemberg.

Der Finanz-Minister Dr. von Riecke ist, wie „W.T.B.“ meldet, nah längerem Leiden heute früh an Herzlähmung verschieden.

Jn der Kammer der Abgeordneten widmete heute der Präsident Payer dem Finanz-Minister Dr. von Riecke einen sehr warmen Nachruf.

Sachsen-Meiningen. Der Landtag hat, der „Geraer Zig.“ zufolge, das Staatsbeamtengesehß und das Geseg, betreffend die

Versorgung der Wittwen und Waiscn von Beamten, an- genommen.

Lippe.

Der Landtag hat, wie dem „Hann. Courier“ berichtet wird, im Laufe der vergangenen Woche die zweite Lesung des Etats nah den Anträgen des Finanzausschusses erledigt und darauf die Aufbesserung der Gehälter der staatlichen Beamten und Volksschullehrer bewilligt.

Elsaß-Lothringen.

Dem Landesaus\{chuß ist ein Geseßentwurf, betreffend die Ergänzung des Gesehes über die Rechtsverhältnisse der Beamten und Lehrer vom 23. Dezember 1873, zu- gegangen.

Oesterreich-Ungarn. :

Die neuernannten Minister wurden gestern Vormittag von dem Kaiser vereidigt.

Das heute Vormittag ausgegebene Bulletin über das Befinden der Kronprinzessin-Wittwe Erzherzogin Stephanie stellt fest, daß die Entzündungs-Erscheinungen des reten Lungensflügels fast vershwüunden sind. Das Allgemeinbefinden ist, - obwohl die Lösung der noch bestehenden linksseitigen Afffektion sih noch verzögert, recht befriedigend.

In der vorgestern in Prag abgehaltenen Sißung des Exekutiv-Comités der jungczehishen Partei wurde festgestellt, daß die Berufung des Abg. Kaizl zum Finanz- Minister des neuen Kabinets ohne Vorwissen, des Exekutiv- Comités erfolgt sei. Angesichts der vollendeten Thatsache sei jedo die Partei nicht gesonnen, Kaizl an derx Annahme des Finanz-Portefeuilles zu hindern. Die Partei behalte sih aber dem Kabinet gegenüber völlige Freiheit vor, so lange sie dessen Programm nicht kenne. :

Großbritannien und Frlaud.

Die Reise der Königin nah Nizza ist, wie amilih be- fannt gemacht wurde, infolge einer leihtea Unpäßlichkeit Jhrer Majestät um einen Tag verschoben worden.

Der päinler - Minister Lord Salisbury is} gestern Nachmittag von Hatfield wieder in London eingetroffen.

Jn der gestrigen Sißung des Unterhauses erklärte, dem „W. T. B.“ zufolge, der Parlaments - Sekretär des Aeußern Curzon, daß der NeOIENO bisher nur ein vom 7. d. M. datiertes Telegramm des großbritannischen Gesandten in Peking zugegangen sei, welches melde, in Peking heiße es: Nußland habe die Pachtung von Port Arthur und Talienwan unter denselben Bedingungen, unter denen Kiaotschau an Deuischland verpachtet sei, sowie die Genehmigung zum Bau

tretern Großbritanniens in St. Petersburg und Pekin telegraphisch eto P P Lde __ Das gestern im Unterhause vertheilte gas für die Marine für 1898/99 schließt mit 23778 000 Pfund Sterl. ab. Der Personalbestand foll um 6340 Mann, darunter

200 Offiziere und 1000 Mann Marine - Jnfanterie, erhöht werden. Für das tommende Jahr wird N E Bau von 3 Schlachtschiffen, 4 Kreuzern und 4 Schaluppen

u beginnen, sodaß jeßt im Ganzen 12 Schlachtschiffe, 2 Kreuzer, 6 Schaluppen, 4 Kanonenboote und 41 Torpedo- boot-Zerstóver zu bauen sind. Wegen des Ausstandes der Ma- schinenbauarbeiter find die Ausgaben so sehr hinter der bereits vom Parlament bewilligten Summe zurückgeblieben , daß nicht beabsichtigt wird, eine neue Bill für Marinebauten vor- zulegen. Die Mehrforderungen für 1898/99 betragen 1 440 400 Pfund.

Fraukreich.

Die De putirtenkammer seyte gestern die Berathung des Finanzgeseßes fort. Der Berichterstatter Krang verlas den Bericht, welcher die Annahme des Amend ements Fleury-Ravarin empfichlk. Der Deputirte Viviani befürwortete seinen Gegenantrag, nah welchem eine strengere Kontrole der Makler und der Coulissiers und erhöhte Garantien 8 das Publikum eingeführt werden sollen. Der Finanz-Minister Cochery gab eine Darstellung der Ga- rantien, welche die Negierung im Interesse des Publikums einzuführen gedenke, und unterzog den Antrag Viviani, der die Anerkennung der Coulisse und die Beseitigung der Makler in sih schließe, einer Kritik. Der Antrag Viviani, erklärte der Minister, würde den Markt nicht französieren und jede Garantie aufheben. Der Minister trat für den Antrag Fleury-Navarin ein, der der Regierung gestatte, ein Reglement vorzubereiten, das in 3 oder 4 Monaten in Kraft treten solle, damit die laufenden Geschäfte abgewickelt werden könnten. Der Antrag Viviani wurde \schließlich mit 337 gegen 200 Stimmen ab- u und das Amendement Fleury-Ravarin mit 333 gegen 35 Stimmen angenommen.

Der Deputirte Lebon, ehemaliger Unter-Staatssekretär der ‘Kolonien, hat, wie „W. T. B.“ meldet, in einem offenen Sthreiben an seine Wähler in Rouen erklärt, daß er nicht mehr Tkandidieren werde, weil er der Ansicht sei, daß eine - große Partei, wie die republikanische, nicht ungestraft die Prinzipien des Rechts und der Gerechtigkeit verlegen lassen dürfe, wie dies in der Dreyfus'schen Sate geschehen sei.

Ftalien. ,

Die sozialistischen Deputirten haben gestern“ in der Kammer einen Geseßentwurf gegen das Duell eingebracht.

Spanien. Der „Agence Havas“ wird aus Madrid gemeldet, daß man daselbst T et sei, der Früde werde nicht gestört werden, und daß die Beziehungen zwischen Spanien und den Vereinigten Staaten freundschaftliche bleiben würden.

Portugal.

Die Deputirtenkammer hat, wie „W. T. B.“ be- riht t, gestern die Regierungsvorlage, betreffend die Kon- version ter äußeren Schuld, angenommen. Bei der Berathung der Vorlage in der Pairskammer, welche Ende dieser Woché beginnen soll, werden Abänderungsanträge eingebracht werden.

Türkei.

Das Wiener „Telegr.-Korresp.-Bureau“ meldet aus Kon- stantinopel: die Pforte stelle in ihrer Antwort auf die Note des bulgarishen Agenten Markow " in Abrede, daß die Truppen in Macedonien und im Bereiche des TT. Korps vcr- mehrt worden seien; cs sei nur eine Jnspizierurg der Aus- rüstung des IT. Korps vorgenommen worden.

Nachrichten aus Ueskü b zufolge if vorgestern daselbst ein bulgarischer Shuhmacher vor der Wohnung des Leiters des serbischen Bisthums Fi-milianos von drei serbischen Studenten ermordet worden. Die Mörder wurden verhaftet.

Amerika.

Jn der gesirigen Sihung des Repräsentanienhauses brachte, wie „W. T. B.“ aus Washington meldet, der

Berichterstatter der Kommission für die Kredite Cannon den Bericht ein über den Antrag, betreffend den Kredit von

50 Millionen Dollars, welcher dem Präsidenten zu Zwecken der nationalen Vertheidigung zur Verfügung gestellt werden soll... Jn dem Berichte wird die Annahme des Kredits empfohlen, der sih dadurch, daß die Kommission noh gewisse Summen für Kohlen 2c. hinzugefügt hat, auf 50 183 000 Dollars erhöht. Cannon erklärte, die Summe solle durhaus zur Verfügung

“der Eisenbahn von Petuna nach Port Arthur verlangt... Curzon fügte hinzu, die Regierung habe darüber bei den Ver-

des Präsidenten stehen, damit der Staat für alle Fälle gerüstet sei; es handle sich nicht um einen Kriegskcedit, sondern um eine Maßregel zu Gunsten des Friedens. Der Kredit wurde - einstimmig. angenommen. :

Der Marinesekretär Long "hat den Kommandanten Bromwnson beauftragt, sich sofort nah England und Frank- reih zu begeben, um die dort ‘den Vereinigten Staaten an- gebotenen Schiffe zu besichtigen. :

Der Kreuzer „Montgomery“ ist von Key West nah Havanna abgegangen.

Nach einer ‘in New-York eingetroffenen Depesche aus ZFacksonville soll der Dampfer „Dauntleß“ unter der Beschuldigung der Freibeuterei von den Spaniern genommen worden sein.

Asien. | Der Prinz Heinrih von Preußen folgte, wie das

(Reuter she Burean“ aus Hongkong meldet, gestern Abend - ciner Einladung dcs deuischen Konsuls und hat für heute

Abend eine folchz- des sti. Üvertretenden Gouverneurs zum

Diner angenommen. Heute findet auch ein Empfang der

deutschen Kolonie statt.

Dem „Reuter schen Bureau“ wird aus Peking vom

gestrigen Tage berichtet, daß die russishen Forderungen in

der japanischen Gesandtschaft eine große Erregung her-

vorgerufen hätten. Es heiße, der japanische Gesandte habe mehrere Besprehungen im Tsung-li-Yamen gehabt, in denen er darauf gedrungen habe, daß die russischen Forderungen ab- gelehnt werden möchten. Man halte die Krisis für sehr ernst, weil A UN Wei-hai-wei wohl shwerlich räumen werde, solange die Be- sezung von Port Arthux durch die Russen dauere. Vei ciner Besprehung Li Hung Tschang’s mit dem japanischen Gesandten habe der erstere erklärt, daß der russishe Geschäfts: träger die Forderung auf pachtweise Ueberlassung von Port Arthur und Talienwan am 3. d.. M. vorgelegt und bis zum 8. d. M. cine definitive Antwort verlangt habe:

e

Parlamentarische Nachrichten.

Die Berichte über die gestrigen Sißungen des Reichstages und des Hauses der Abgeordneten be- finden sich in der Ersten Beilage.