1875 / 162 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 13 Jul 1875 18:00:01 GMT) scan diff

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Berlin, den 13. Juli.

Die Wasserverhältnisse Berlins

und nauientlich die für die Entwickelung der Stadt so wichtige Frage einer planmäßigen und gründlichen Melioration derselben gab zu ein- gehenden Berathungen im Schooße des hiesigen Architektenvereins Ver- anlassung, der \{ließlich eine besondere Kommission zu diesem Zwecke einseßte, bestehend aus den Herren (8. T.) Hobreht, Baensch, Blankenstein, Böckmann, Büsing, Dietrih , Gebauer, Gere, Hartwih, Keil, Kinel, Mellin, Orth, Roeder, Streckert, MWellmann und Wernekinfk. Der bereits in zweiter Auflage erschienenen Denkschrift diefer Kommission (Berlin, 1875 bei Ernst & Korn) @&itnehmen - wir Folgendes: Angeregt wurde dieser Gegenstand im Vereine durch die neuerdings wieder zur Sprache gebrachte Anlage eines Berliner Südkanals. Hierzu kamen, um namentlih die Gegenwart als geeigneten Zeitpunkt für die Aus- führung derartiger Maßnahmen erscheinen zu lassen, der dem Land- tage vorgelegte Geseßentwurf zur Bildung der Provinz Berlin, die in Vorbereitung begriffene Uebergabe der Straßen: und Brückenbau- last an die städtishe Verwaltung, die Ausführung der Stadtbahn, die in Angriff genommene Kanalisation, die Aufgabe des Be- triebes der fiskalishen Mühlen und endlich die immer noch vorhandene Möglichkeit, mit nicht zu großen Opfern dée Herstellung einer ‘* neuen Wasserstraße in demjenigen Terrain zu erkaufen, nach welchem hin die Ausdehnung der Stadt vorzugsweise erfolgt. Unstreitig genügen die gegenwärtigen Zustände der Spree und ihrer Nebenarme, so wie des Schiffahrtkanals weder dem nothwendigsten Bedürfnisse, noch sonstigen berechtigten Anforderungen der Hauptstadt. Die Klagen über Erschwernisse für den Schiffahrts- verkehr, ungünstige Vorfluth- und Entwässerungsverhältnisse, Über mit den mangelhaften Ucbherbrückungen der schiffbaren Wasserläufe in Ver- bindung stehende Erschwernisse für den Straßenverkehr, das nah- theilige Zusammendrängen induslrieller Anlagen im Innern der Stadt und niht zuleßt über das unwürdige Aeußere der Wasserläufe mit ihren zum Theil verwahrlosten Ufern wiederholen fich von Tag zu Tag. Als Vorschläge zur Abhülfe empfiehlt die Kommission, da eine Ecweiterung und Einfassung des als eine wich- tige Wasserstraße gleichwohl zu erhaltenden Landwehrkanals nicht ge- nügt, zunächst die thunlichst baldige Herstellung eines Südkanals, welcher bei der sog. Kanne oberhalb Treptow sih abzweigt und die Nixdorfer Wiesen bis zu ‘dem gleichnamigen, von dem Wirklichen Geheimen Ober-Regierungs-Rath a. D. Hartwich projektirten Kanale durchschneidet. Weiter würde derselbe dem erwähnten Projekte fol- gen, am Urban eine Verbindung mit dem Landwehrkanal herstellen, die Kaserne des Kaiser Franz Grenadier-Regiments entweder an der Nordseite, oder wenn örtliche Untersuchungen dies als zulässig ergeben sollten, auf der Südseite umgehen, und in der Mitte der Gueisenaustraße bis zur Btld und demnächst unter den Eisenbahnen hindurch, nach der üdöstlichen Ecke des Botanischen Gartens führen. Dann müßte der- selbe entweder in dem tiefliegenden Terrain bei Schöneberg nah dem MWilmersdorfer See und den dahinter liegenden Fennländern, oder auf der Nordseite von Wilmersdorf nah dem Grunewald geleitet werden, wobei auf eine Verbindung mit der Spree oder dem Landwehrkanal bei Charlottenburg Rücksiht zu nehmen wäre. Im Grunewald empfiehlt der Bericht entweder nach dem Vorschlage Hartwichs die Thalsenke der dortigen Seen bis zur Mündung des Kanals bei Belißz- hof in den Wannensee zu verfolgen, oder die Forst in direkter Linie bis zur Havel zu durchshneiden. Bei 2 Meter Wassertiefe und 16 bis 18 Meter Sohlbreite müßte der Normalspiegel des Kanals fo tief gehalten werden, als eine ungehinderte Schiffspassage unter den Kanalbrücken auh bei Hochwasser, seine bequeme Unterführung unter den Eisenbahnen, die Unterführung der Ladestraßen unter den Kanal- überbrückungen, die gute Entwässerung der angrenzenden Terrains und Trockenhaïtung der Keller - und endlich die Abführung der -Spreehohwasser dies erfordern. Durch diesen Kanal würde zugleih eine höchsst wirksame Verbesserung der hiesigen Vorfluth und der Entwässccung, bestehend in der Senkung des oberen Spree-Wasserspiegels bei Hoh- und Mittelwasser, ermög“ liht werden. Nach Fortfall der Mühlen können die jeßigen Stau- anlagen in der Stadt ohne Schwierigkeit derart umgewandelt werden, daß der Hochwasserspiegel der Oberspree bis auf den höchsten Unter- wasserstand gesenkt werden kann. Ohne Beanstandung ny sich dabei der mittlere Oberwasserspiegel bis auf den bisherigen nievrigften Wasser- stand der Oberspree, d. h. auf -+ 1,75 Meter senken und in dieser niedrigsten Höhe einen großen Theil des Jahres über halten. Wäh- rend dieser Zeit würde die obere Schleuse des Landwehrkanals offen stehen können. Stiege das Wasser aber bis auf den jeßigen mitt- leren Stand des Unterwassers, dann verschwände wiederum der Aufstau in der Spree selber und die Schiffe könnten ohne Durchschleusung von der Unterspree nah der Ober- spree gelangen. Jn nothwendigem Zusammenhangé hiermit steht die Regulirung der Spreearme in der Stadt, in erster Linie die Kassi- rung des „Grünen Grabene“ und des“ „König- resp. Zwirngrabens“; denn auch der letztere ist s{chon jeßt für die Hochwasser-Abführung ohne Bedeutung. Ueberhaupt haben nur dadur, daß der eigentliche Hauptarm der Spree am Mühlendamm bis auf wenige schmale Ge- rinne durch Einbauten für dieselbe gesperrt worden ist, jene Neben- arme in dieser Richtung Bedeutung erlangen fönnen. Aber selbst als Schiffahrtsfanal mit Schleuse würde der Königögraben für das Centrum und die nördlihe Hälfte der Stadt nur dunn von Nußen sein, wenn an demselben ausgedehnte Lagerräume und Plätze vorhan- den. wären, angemessene Ufer- und Ladestraßen mit bequemen Zugängen und Verbindungen angelegt und endlih dem Kanal selber eine solche Breite oegeben würde, daß, ohne die Passage zu stören, an seinen beiden Ufern Schiffe ein- und auésladen könnten, Schon jeßt find indeß geeignete Ladepläße niht mehr vorhanden ; durch Anlage der Stadtbahn würde sodann kaum Raum zur Herftellung einer Ufer- straße von sehr mäßiger Breite übrig bleiben, die Stadtbahn selber aber um 3 bis 4 Meter höher angelegt werden müssen, Gleiche Schwierigkeiten würden sich bei den an Zahl voraus sichtlich zuneh- menden Uebergangsstraßen ergeben, die ihrerseits wieder nur die Uferstraße in ihrem eigentlichen Zwecke beeinträchtigen könnten. Endlih würde bei einer Kanalisfirung des Königgrabens für den Kanal nur die unzulängliche Breite von 13 Metern übrig bleiben, eine wesentliche Entlastung der innern Schiffahrtsarme durch ihn also nicht zu erwarten sein. Nach Kassirung der vorerwähnten Wasserläufe müßte naturgemäß zur Korrektion der übrig bleibenden Spreearme und Einfassung derselben mit Quaimauern, sowie zur Anlage von Ufer- und Ladestraßen, wie dies in zweckmäßiger Weise bereits am Kronprinzen-Ufer geschehen, geschritten werden, wozu namentlich an der Oberspree die durch die Wasserstandsregulirung gestattete Einschränkung des Flusses Raum bietet. Den Abschluß endlich - würde der Umbau der sämmtlichen noch mit beweglichen Schiffducchlässen versehenen Brücken in solche mit festen Konstruktio- nen, unter welchen eine ungehinderte Schiffspassage stattfinden kann, bilden müssen.

Am Montag, den 12. Juli, wurde im Uhrsaale der hiesigen Kunsfstakademie die diesjährige Holzschnittausstellung des deutshen Xylographenvereins eröffnet, Die Ausstellung ift ziemlih zahlreich beshick. Vom Eingänge aus rechts ist zunächst Düsseldorf mit einer ausgewählten Sammlung vorzüglicher Stiche von H. Exner, H. Thiele, Thielemann, Brockershof, O. Hahn ver- treten. Hieran s\{chließen sich Stiche von 9. Kretschmer aus dem I. F. Richterschen Atelier in Hamburg. Die Westseite des Saales nimmt Berlin in Anspruch mit einer ziemlich stattlihen Anzahl von Stichen. A. v. Steindel und Max Vogel haben sauber aus- geführte Kriegsscenen theils aus früheren Zeiten, theils aus der jüng- sten Vergangenheit ausgestellt; leßterer hat diesen noch einige größere Stiche aus religiösen Stoffen beigesügt. Kunze bringt Proben geshmack- voll. ausgeführter Titelvignetten, Fr. Müller, B. Tesh, Kutscher, Max Hoppe, Paul Siebert u. A. Proben ihrer Kunstfertigkeit. Die ganze Langseite und ein Theil der Ostseite ist Leipzig eingeräumt, das an Zahl alle andere Städte weir überflügelt hat. Das Aar-

landtsche Alelier, ferner Kaeseberg, H. Oertel, Edler, W. Knopploch sind aus dieser Abtheilung zu nennen. Den übrigen Theil der Ost- seite hat Stuttgart eingenommen und dort eine kleine interessante &ammlung ausgestellt. Den Swchluß der Ausstellung macht links vom Eingang München, und hier is es vor allem das W. Hechtsche Atelier, das sih durch vorzügliche Leistungen Uen, Die Mitte des Saales nimmt eine LlOniadveli arrangirte Aus- stellung xylographischer Geräthschaften ein. Die Ausstellung wird bis zum 16. dem Publikum geöffnet bleiben. |

Neber die neuesten Ausgrabungen . in Pompeji,

deren \chon kurz gedacht ist, wird der „Prefse“ berichtet: Wenn die

Entdeckung der herkulanishen Papyrus im vergangenen Jahrhundert so viel Aufsehen erregte, so wird gewiß das Interesse noch viel größer sein, das die wissenschaftlihe Welt an dem neuen epigraphischen Schaße nehmen wird, der dieser Tage in Pompeji entdeckt wurde. Er bezieht- fich nämlich auf das intime Leben der alten Pompejaner und ist daher von weit größerem Interesse für uns, “als die zerrissenen Fragmente philosophischer Kommentare aus späten Schulen, wie die in Herkulanum gefundenen. In der Insel I. der Region V., wo jeßt die Ausgrabungen stattfinden, befinden sch mehrere Häuser, welche, wie gewöhnlich, mit ihren Eingängen von der Schwelle aus sich an einander reihen und sich bis zur Parallelstraße vertiefen, welhe die Insel auf der Ostseite abgrenzt. In einem dieser Häuser war man îm Begriffe, das Peristyl des Gartens auszugraben , in- dem man senkrecht und in wagrehten Schichten die Erde wegnahm, die an einigen Stellen hon - durch frühere Ausgrabungen gelockert erschien, wahrscheinlich diejenigen, mit denen man bei der Entdeckung Pompejis im Jahre 1748 begann. Hier fand man sehr \{öône Wandmalereièn und beim Tablium die mar- mornen Sockel zweier Hermen, wovon nur eine noch ihren Bronze- kopf unversehrt zeigte, der offenbar das Porträt des Hausherrn dar- stellt, Sein Name läßt sich jedoh nicht bestimmen, doch hofft man ihn auf irgend einer Einkraßung oder einem Siegel im weitern Verlaufe der Ausgrabung zu finden. Die Hermensockel tragen auf der Vorderseite die Inschrift: Gerio L nostri Felix L (ibertus). Man war mit den Arbeiten in diesem Piristyl beschäftigt, als in der Höhe des zweiten Stockes, in einem jener Zimmer, die über dem untern Ambulacrum lagen, eine Holzkiste von ungefähr 80 Centimeter Breite und wenig mehr Höhe im Boden versenkt gefunden wurde. Sie war ganz verkohlt und löste sih bei der bloßen Berührung in Trümmer auf. Die Vorsicht des die Ausgrabung leitenden Ritter Andrea Ssaja bewirkte, daß die Kiste, welche einen ängstlih verwahrten Gegen- stand zu enthalten schien und aus welcher einzelne mit Inschriften bedeckte Tafeln herausgefallen waren, so lange unberührt an Ort und Stelle gelassen wurde, bis die genauen Befehle der Direktion eintrafen. Auf Befehl des Ministers des öffentlichen Unterrichts, Bonghi, reiste sofort der General-Direktor der Museen und Ausgrabungen, Senator Fiorelli, nah Pompeji ab, wo ihn schon der Direktor des Museums von Neapel, Ritter de Petra, und der Ober-Jngenieur der Aus- grabungen, Ritter Ruggiero, erwarteten. Er erließ sofort alle An- ordnungen, um jenen kostbaren Schaß zu retten. In der That konnte man feststellen, daß in der Kiste sich ungefähr 500 tannene Täfelchen von verschiedener Größe befanden. Die einen waren 118 Mm, andere 83 Mm., andere 132 und andere 120 Mm. breit; eine andere Gruppe von Tafeln besaß be‘nahe die doppelte Größe. Viele Es Täfelchen haben cinen erhöhten Rand, welcher nah Art eines Rahmens dieselben umgiebt, Er diente dazu, um die dünne Wachs1chichte, womit sie bedeckt find, sowie die darauf eingekraßte Schrift zu {hüßen. Denn sie wurden zu dreien zusammengelegt und mit einem Bindfaden zusammengebunden, welchen man durh zwei Löcher zog, die in ein jedes Täfelchen eingebohrt waren. Die Endcn des Fadens vereinigen fi in einer Höhlung an dem mittleren Täfel- cen, an- dem sich eine Rinne befindet, wie man fie ähnlich an den bronzenen Militärdiplomen sieht, wohin man, wie es scheint, ein Stück Zeug legte, um die Oberfläche zu {hüßen. Diese Triptycheu tragen auf der Außenseite eine mit Atramentum (eine antike Tinte) geschriebene oder eingekraßte Inschrift ; auf manchen sind auch beide Schreibweisen vereinigt. Diese Inschriften geben den Inhalt des Triptychons nach Art eines Titels an. Die ungeduldige Begierde, zu erfahren, in welchem Zustande fi diese Schriften befinden, few den Charakter derselben und den Gegenstand, den sie behandeln, kennen zu lernen, bewog die Entdecker, eines dieser Triptychen zu öffnen und wunderbarerweise jand man die Spuren des Stylus noch auf dem Holzgrunde erhalten, nachdem man das vollständig zerstörte Wahs weggenommen hatte. Der Charakter der Schrift ift cossish, wie man fie an den pompejanischen Graffiti zu sehen pflegt. Man las: Q Volusio Saturnino. P. Cor || nelio. Cos. YVIIL. K. Jul || M, Alleius Carpus scrinsi, me || accepisse ab L, Caeccilio || Jueundo H8 o CCCXXCVI || ab auctione me. Bupsti || pu- lata ejus || actum Pomp. Wir wollen nicht behaupten, daß in der sechsten Zeile die Lesung ganz korrekt sei, da sie ohne Gläser und beim Sonnenlicht entziffert- wurde, welches in Pompeji sehr bren- nend ist. Wer die Schwierigkeiten kennt, welche das Lesen eines Papyrus bereitet, roird begreifen, daß dieselben hier in noch erhöhtem Maße vorhauden sind. Da man einjah, daß bei der am Ort der Ausgrabung herrschenden Hiße die zerbrechlichen Täfelchen zerbersten und zerfallen würden, und sie sih nur durch die Feuchtigkeit der Erde, in der sie lagen, erhalten hatten, wickelte man fie sogleich"in feuchte Tücher ein und packte sie in Kisten, Daun wurden fie Nachts, damit sie nit durch die Tageshiße litten und von Männern, da sie auf der Eisenbahn leiht zu heftigen Stößen ausgeseßt gewesen wären, nach dem Museum von Neapel getragen. Diese Triptychen, wovon ein großer Theil leider zexbröckelt ist, wurde jeßt in der Offizin der Pa- byrus in einem ganz“ dunkéln Zimmer aufbewahrt. Dort hat man ih sofort daran gemacht, die Fragmente zusammenzusuchen, îndem man ein jedes Täfelchen in eine“ eigene Pappschachtel legte, wo sie bleiben werden, ohne weiter angerührt zu werden, Zugleich hat man begonnen, die Inschriften abzuzeichnen und sobald die Transskription einer jeden derselben vollendet sein wird, werden kompetente Personen sie noch einmal mit dem Original mit der größten Sorgfalt ver- gleichen, damit die rihtige Lesung ganz gesichert sei. Diese Trans- \kriptionen müssen den Werth eines Codex erhalten, da es natürlich ist, daß die Triptyehen bei der geringsten Veränderung ihrer Lage zer- fallen müssen,

Aus Cassel wird vom 9. Juni gemeldet: Nach heute Abend eingetroffenen Nachrichten ist Nachmittags zwischen Melsungen und Gensungen (zwischen dem Fulda- und Edder-Grunde) ein starker Wolken bru niedergegangen. Der angerichtete Schaden soll sehr be- deutend sein. Die Züge der Main-Weserbahn und Hessischen Nord- bahn hatten mehrstündige Verspätung. l

Aus Kitzingen wird unterm 7. Juli über ein gewaltiges Gewittér berihtet: Die ganze Nacht hon entluden fih schwere Ge- witter über unserer Stadt, ohne Ruhe zuckten. die Bliße, und ununter- brochen sandten die Wolken wahre Regenstzöme; tropdem hingen um 6 Uhr die Wolken noch so tief, daß es nahezu finster war. Unauf- hörlich strömte der Regen, da erscholl plößlich der Angstruf durch die Straßen: „Ein Wolkenbruh, das Wasser kommt \{hon in die Stadt herein.“ Oberhalb Kaltensondheim hatte ein Wolkenbruh stattge- funden, und in entseßlihem Anprall stürzten die Wassermassen durch den Eherieder Grund auf die Stadt zu, Alles mit sich fortreißend, was entgegenstand. Ueber die zu einem See gewordene Seewiese, dur die darüber führende Eisenbahnbrücke stürzte der Wogen- \{chwall auf das in gerader Richtung entgegenstehende Gast- haus zum Löwen, riß, rechts in den Stadtgraben ein- biegend, den Garten, die Bäume, die Kegelbahn mit fich fort, durch- brach das Stadtgrabengewölbe in einer Länge von mehr als 50‘, sprengte die vom Rentamtshofe ins Freie führende gewölbte Brüe, strômte durch den Rentamtshof herein in die Stadt und über- \chwemmte den untern Zimmerplaß, alle Keller- und Parterre-Räum- lihkeiten füllend. Im Gasthaus zum Löwen, welches, den unmittel- baren Eintritt der Wassermassen in die Stadt verhindernd, dem tobenden Elemente Stand hielt und dadurch namentlich die untere Bachgasse vor gänzlicher Zerstörung rettete, brach sich das Wasscr

durch Thüren und Fenster Bahn, strömte in die untere Bachgasse,

- durchbrach die Wände der im Wege stehenden Häuser und wälzte sich

an manchen Stellen 6' hoh dur die breite Kaiserstcaße, auch: hier alle Keller- und Parterre-Räumlichkeilen füllend, dem Maine zu,

theilte sich am Rathhause in zwei Arme. und ergoß fich von dort an Ff

in zwei Strömen in die Häuser und Kanäle, bis es endlih den Main erreichte, Damit niht genug. Während in die rechtsseitige Stadt die Wassermassen von Westen her eindrangen, kam no die Nachricht, daß auch in der Gegend von Fyphofen, Castell Wolkenbrüche gefallen seien und die Wassermassen von Großlangheim, Fröhstockheim und Sickershausen her fich über die Felder ecrgössen und der links des Maines gelegenen Gâärtnervorstadt Etwashausen zuströmten. Fast zugleich mit dieser Kunde kamen die Wesser schon selbst, überflutheten die im üppiasten Wachsthum stehenden Gärtnereien, vernichteten nicht blos die diesiährige Ernte, sondern durch Fortführen des guten leichten Gartenbodens auf Fahre hinaus die Hoffnungen der fleißigen Gärtner,

Von den Gärten strömte das Wasser in die Stadt, und hätten nicht |

mit riesiger Anstrengung entslossene Männer die Brustwehr dez Brückchens am Schwarzacher Thore weaggcerissen, o Le Wasser freie Bahn erhielt, so wäre die ganze Vorstadt unter Wasser geseht und gerade die werthvollsten Gärten, die Hausgärten, vollständig ver- wüstet worden.

Satte.

Hr. Joseph Lewinsky hat seine Gastvorstellungen am Wallner-Theater mit wohlverdientem Erfolge wieder auf- genommen. Sein „Nathan“ ist ein Meisterstück der Rhetorik, die das Publikum mit sich fortreißt, obwohl demselben die Art, wie Hr. Le- winsky den „Nathan“ auffaßt, Anfangs fremd war. Im Gegensaß zu Hrn. Döcing tritt bei dem Wiener Gast das Tiefgemüthvolle des „Nathan“ stark ausgeprägt hervor, so daß Hrn. Lewinsky's besondere Be- gabung gerade in dieser Sphäre des Dramas auch im „Nathan“ zur vollsten Wirkung gelangt. Im „Clavigo“ hat sih Hr. Lewinsky mit

der Rolle des Carlos begnügt, dessen meisterhafte Darstellung das F

Publikum bei der gestrigen Vorstellung mit gerechtem Beifall be-

gleitkte. Der Vortrag der „Kraniche des Jbykus“ und ganz besonders |

der des „Zauberlehrlings* bestätigten Hrn. Lewinsky's hohen Ruf als Deklamator. Von den mitwirkenden Kräften des Wallner: Theaters sind Hr. Direktor Lebrun als Klosterbruder im „Nathan“ und Hr. Kurz als Beaumarchais im „Clavigo“ anerkennend zu nennen. Die ausgezeichneten Leistungen des Hrn. Lewinsky erwecken die Theilnahme des Publikums in immer höherem Grade, wie das jeßt stets gut be- seßte Haus beweist.

Wegen Erkrankung von Frl. Hecht hat die heut Abend in Krolls Theater anberaumte Aufführung der Dper „Das Glôd chen des Eremiten“ aufgeschoben werden müssen. Statt derselben gelangt „Fra Diavolo“ zur Aufführung. :

Im Woltersdorff-Theater ging vor überfülltem Hause am Sonntag die neueinstudirte Rädeyjhe Posse „Robert und Bertram“ in geschmackvoller Ausstattung in Scene und erhielt mit ihrer Frische das Publikum in größter Heiterkeit. Die Darsteller der beiden Titelpartien, Hr. Direktor Thomas als Bertram und Hr, Junker (Robert), wurden fortdauernd stürmisch axplaudirt. Die Di- N scheint mit dieser Posse ein nachhaltiges Kassenstück gewonnen zu haben.

Aus Bayreuth schreibt das „Bayr. Tagebl.": Vor einigen Tagen haben die Proben für das im nächsten Jahre stattfindende Bühnenfestspiel, - unter Leitung des Meisters Richard Wagner, begonnen. Wir nennen als bereits hier anwesend Hrn, Beh aus Ver lin, Hru. Eilers aus Coburg, Hrn. Hill aus Schwerin, Frl. Lilli Lehmann aus. Berlin, Frl. Marie Lehmann aus Cöln, Frl. Müller aus Mannheim, Hrn. v. Reichenberg aus Graz, Fr. Friederike v. Sadler-Grün aus Coburg, Hrn. Schlosser aus München, Hrn. Unger aus Mannheim, Hrn. und Fr. Vogel aus München, Frl. Weckherlin aus Hannover, während Fr. Materna aus Wien, Hr. Gura aus Leipzig, Hr. Niemann aus Berlin, Hr. Scaria aus Wien und noh eine Anzahl auserlesener Künstler täglih erwartet werden. Es sind dies Gesangeskräfte, wie sie wohl nie ausgezeichneter und vollkommener u einer Aufführung vereinigt waren. Am 1, August werden di

rhesterproben im Festspielhanse selbst, dessen Orchesterraum bis dahin vollständig fertig gestellt sein wird, beginnen. Das Orchester wird mit ca. 115 ausgezeichneten Musikern beseßt sein, es haben sih auch hierzu die besten Kräfte dem Meister zur Verfügung gestellt.

Eingegangene literarishe Neuigkeiten.

Die Rathslinie der Stadt Wismar. Von Friedri Crull, M D. Halle, Verlag der Buchhandlung des Waisen hauses, 1875.

Urkundlihe Geschichte Eislebens bis zum Ende des 12. Jahrhunderts. Von Dr, Hermann Größler. Halle, Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, 1875.

Geschichte des Domgymnasiums zu Merseburg, I. Theil, Die Stiftshule am Dom zu Merseburg 1543—1668, Festschrift zum dreihundertjährigen Jubiläum des Merseburger Gyuv nasiums von F. Witte. Merseburg. 1875.

Bilder aus der Weltgeschichte. Für das deutsche Volk dargestellt von H. Keck, O. Kallsen, A. Sach. I. Theil Bilder aus detn Alterthum. Von Dr. N Keck, Direktor des Gymnd- fiums zu Husum. 11. Theil Bilder aus dem Mittelalter. Von Prof. Dr. Otto Kallsen, Konrektor am Gymnafium zu Husum Hallé, Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, 1875.

Deutsche Volksbibliothe?, Die Buße Heinrich.des Vierten zu Canossa vor dem Papst Gregor VII. Für Alt und Jung dargestellt von Dr. Johannes Minckwiß, Prossor an der Un versität Leipzig. Il. Auflage. Leipzig, Alfred Oehmigke's Verlag,

Zur Geschichte des eßelihen Güterrechts von Todeb wegen im Rechte des Adels von Ostpreußen und Litthauen, Von Dr. jur. Wilhelm von Brünneck. Königsberg. Albert Roß bachshe Buchdruckerei 1875.

J, H. v. Thünens Jsolirter Staat in Beziehung auf Landwirthschaft und Nationalökonomie. Dritte Auflage, herausgegebel von H. Shumacher-Zarchlin. 1. Lieferung. Berlin. Wie gandt, Hempel u. Parey.

Die Frau auf dem Gebiete der National-Oekono mie. Nach einem Vortrage in der Lesehalle der deutschen Student! in Wien. Von Dr. Lorenz von Stein. Stuttgart, I. Cotta. 1875.

Erzählungen aus der alten Deutschen Welt für Junÿ und Alt, von K. W. Osterwald, Professor und Direktor des Gyw nasiums zu Mühlhausen. 1X. Theil: Reinecke Fuchs; X. Theil: Her zog Ernst. Heinrich von Kempten. Heinrich der Löwe. Haile Verlag der Buchhaudlung des Waisenhauses. 1875,

Was können wir vom Erie-Kanal lernen? Ein Wo zur Anregung. Berlin, polytecnishe Buchhandlung (A. Seydel) 187,

Deutscher Brunnen- und Bade - Kalender. 18/9 Praktischer Wegweiser für Kurgäste in den Badeorten Deutschland® und Oesterreichs. 111. Auflage. Mit einer Karte von Mittel-Europ\ Berlin, Albert Goldschmidt. Preis 2 K

Verlags-Katalog der Buchhandlung des Waisen hauses in Halle a./S. Alphabetisch und fachwissenschaftlid geordnet. Zweiter Nachtrag. 1873—74, Halle, Dru der Buh druckerei des Waisenhauses. 1875.

Lega per le riforme finanziarie proposte da Gaetan? Semenza. Roma, Stabilimento Civelli,

Discorsi del deputato Taiani pronunziati alla Cam! dei deputati nella discussïone gui prevvedimenti straordinari pubblica siíieurezza. Roma, Tipografia Eredi Botta,

f

G Redacteur: &. Prehm. Berlin! Ferlag der Expedition (Ke1sel). Druck W, Elsne! Vier Beilagen (eioschließlid Börsen-Beilage),

1}

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

1875.

Berlin, Dienstag, den 13. J

Oeffentlicher Anzeiger.

/ ie Inseraten-Ex itts Steckbriefe und Unterauchungs-Sachen, 5, Industrielle Etablissements, Fabriken und Postblatt nimmt au die P v Subhastationen, Aufgebote, Verladungen Grosshandel.

1. 2. des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich u, dergl. 6. Verschiedene Bekanntmachungen, Preußischen Ataats-Anzeigers: 3, Verkkufs, Verpachtungen, Submissionen ete. | 7, Literarische Anzeigen, e Berlin, 8, N. Wilhelm-Straße Nr. 32. 4. Verloesung, Amortisation, Zinszahlung | 8. Theater-Anzeigen, In der Börsen- u, s, w, von öffentlichen Papieren, 9, Familien-Nachrichten, beilage. «s

Etekbriefe und Untersuchungs - Sacþen-+ | bne von diesem Orte Band I. Bl. Nr. 15 ver- | den 29, September 1875, Bormittags 11 Uhr, | Stücken der Hufner W. Knoop und P. Schröder Steckbrief. Gegen den Schlossermeister Carl zeichnete Kossäthengut nebst Zubehör soll ebenda verkündet werden. ; mit der A ihtung, daß Käufer über das erste f ist die geri(tlihe Haft wegen wiederholter den 4. September 1875, Vorm Hes 11 Uhr, | Das zu versteigernde Grundstück ift zur Grund- | Stück einen Fahrweg zu den dahinterliegenden Wiesen Men L t 4 Urkundenfä {ung in den Akten K. an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstr. 29, Zimmer S ei. einem derselben unterliegenden Gesammt- | und Ackerkoppeln zu unterhalten hat; que Pat; Pescblossen worben. Die -Ver- Nr. 12, im Wege der nothwendigen Subhastation | Flächenmaß von 5,079 Hektaren mit einem Rein-| 5) an den ‘Gerichtsvoigt Otto Hartmann zu Art- / Lat * nit ausgeführt werden können öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und dem- | ertrag von 333,66 Á& und zur Gebäudesteuer mit | lenburg A ersucht, den 2c g rause im Betretun 8 [U chf das Urtheil über die Ertheilung des Zus einem jährlichen Nußungswerth von 537 Thlr. | a. das Vorderstück am Kuhbergêwege mit dem le fi st Miche 4 ‘and mit allen -Hei {b E den 8, September 1875, Bormittags 12 Uhr, | Sgr. Pf. veranlagt. Auszug aus der Steuer- Kuhbergsloche bis zum Kuhbergshagen, zwischen aue ip G enständen und Geldern an die E ebenda verkündet werden. t rolle und Hypothekenschein, ingleihen etwaige Ab- den Stückéèn der Hufner Diercks und Gersten- den e biroigtei - Direktion Hierselbst abzuliefern. | „Da versteigernde Grundstück is zur Grund- | schäßungen, andere das Grundstück betreffende Nah- korn mit der Verpflihtung, daß Käufer dié N 4 9 Qulí 1875. Königliches Stadt ericht, | steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt- | weisungen und besondere Kaufbedingungen sind in Ueberfahrt zu der dahinterliegenden Wiese ge- Ten ili | für Untersuchungs iben Kommission 1L. Flähenmaß von 20 Heetar 41 Ar 70 Qu.-Meter | unserm Bureau V. einzusehen. statten muß, und | A e fudun ph Gel reibung: Alter: 25 mit einem Reinertrag von 557 4 64 H und zur | Alle O en, welche Eigenthum oder ander- | b. die Scheune an der alten Straße mit Auf- und für n s 95. März 1850, A, Foachims- Gebäudesteuer mit einem jährlichen Nußungswerth | weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung Einfahrt und dem daran grenzenden Stück i s öhe: 5 Guß 7 Zoll Haare : dunkelblond von 90 (4 veranlagt. Auszug aus der teuerrolle, | in das H bedürfende, aber nicht ein- Gartenland, westlich an des Hufners P. Gersten- A fl dunklen Schnurr- und Bakenbart Nase : { Und Hypothekenschein, ingleichen etwaige Abschäßun- | getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer- korn Garten grenzend; : i, Mr, Gali BefGateana: mh, | B eta G e Ke or m | Pritiuts splichem "(n Vecstcgercrgteca e | in Sthe Gartenland, dab (t, Alien A f da f und besondere Kaufbedingungen find in unjerm | Präklusion ]päte im Versteigerungstermin an- | ein Ü artenland, das f. g. entbeilsland; Gesichtsfarbe: gelblih, Zähne: gut, Gestalt: {chlank. Büreau F einzusehen. L L / E zumelden. U a es igen en Stücken der Hufner Koop, Meyn und: r e Diejenigen, welche enthum oder ander- erlin, den 26. Juni i: ehr belegen; | B if v E ton f E ps weite, zur Vi amkeit gegen Dritte der Eintragung Königliches Kreisgericht. T. Abtheilung. 7) an den Hufner Peter Gerstenkorn in Artlen- verhaften und an das Königliche Kreisgericht in in das Den bedürfende, aber nicht ein- Der Subhastationsrichter. burg, die Koppel, das \. g. Vorderstü, vom Marsch-

iefern. : | getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer- wege bis zum Wischwege, soweit das Ackerland reiht, Graeß abzuliefern. Signalement. Geburtsort ß g ' Ziities N Sten der Dufnet P. Gerstenkori

i i t 18 Fa igion 2 | deu aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prä | [5490] ; s C fatholijd, *rdhe: ieem Mos, Bier bloud, e spätestens im Versteigerungstermin anzu- Subhastations Patenl. und H. Diercks, mit der gegenüberliegenden Deith. Augenbrauen: blond, Stirn: gewöhnlich, Augen : j metden. Das dem Buhbindermeister Hermann Schade | fgbel Nr. 74 und dem dahinterliegenden Wiesenlheil ; graublau, Nase und Mund: gewöhnli, Zähne: Berlin, den 5. Mai 1875. gehörige, in Brißz belegene, im Hy othekenbuch von } 8) an den Großföthner Peter Burmester in Art vollständig, Bart: keinen, Kinn und Gesichtsfarbe : Königliches Kreisgericht. diesem Dorfe Band VIII. Blatt Nr. 356 verzeich- | lenburg ein Stück Gartenland, den \. g. Brüggerhof, vlaß Statur: \{lank, Sprache : nur polnisch, be- | Der Subhastations-Richter. nete Grundstück nebst Zubehör soll zwischen den Stücken der Hufner Kruse, Gerstenkorw sondere Kennzeichen: n dem Zeigefinger der linken den 10. September 1875, Bee 11 Uhr, | und Soetebier und des Köthners Hinrichs belegén; Hand eine Schniltwunde. Graetz, den 4. Juli 1875. [4601] Subhastations-Patent n Meloer Gerichtsstelle, Zimmerstr. Nr. 25, Zimmer } 9) an den Brinkköthner Nicolaus Benecke in Königliche Staatsauwaltschaf, H Nr. 12, im Wege N Subhastation | Axtlenburg eine Koppel, das- #. g. Vorderftück, vom E n Der dem Ackerbürger Carl August Friedrich | öffentli an den Meistbietenden versteigert und dem- | Marshwege bis zum Kuhberge, und zwar bis zum Oeffentliche Vorladung, Gegen den Gottfried Leue gehörige ïdeelle fünfte Autheil an dem | nächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags | Auslauf des Scheidegrabens des Hufners Diercks, Gustav Schorrath aus Stennewit, Kreis Calau, in Reiuickendorf belegenen, im Grundbuch von | den 11. Eeptember 1875, Vormittags 12 Uhr, | zwischen den Stücken des leßtern und des Hufner# am 24. November 1852 in Groß-Klessow geboren, Reinickendorf Band 11, Bl. Nr. 75 verzeichueten | verkündet werden. j P. Gerstenkorn belegen; ist auf Grund des §, 140 des Reichsstrafgesez buchs Grundstücke nebst Zubehör soll Das zu versteigernde Grundstück is zur Grund- j 10) an den Hufner Heinrich Koop in Artlenburg, die Untersuchung wegen eines Vergehens wider Die den 15. September 1875, Vormittags 11 Uhr, | teuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt- | gz, die zweite und dritte Koppel (4 Stücke) im öffentliche Ordnung eröffnet worden. Zur münd- | an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 25, Zim- | Flächenmaß von 7,66 Aren mit einem Reinertrag von \. g. Ellerhollen, vom Marschwege angchend, lichen Verhandlung der Sache fteht am 8, Sep- | f Rr. 12, im Wege der nothwendigen Subhastation | 0,00 H veranlagt, Auszug aus der Steuerrolle zwischen den Stücken der Hufner W. Knoop tember 1875, Mittags 12 Uhr, im Sitzungs- öffentli an den Meistbietenden verfteigert, und dem- | und Hypothekenschein, imgleichen etwaige Abschäßun- und P. Schröder belegen, mit der Verpflichtung, immer Nr. 11, an hiesiger Gerichtsftelle Termin nächst das Urtheil über die Ertheilung des Zu- } gen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen daß Käufer eine Ueberfahrt mit Ausbiegung zu an. Angeklagter wird zu diesem Termine mit der \chlags und besondere Kaufbedingungen sind in unserm den hinterliegenden Wiesen gestatten muß; Aufforderung vorgeladen, zur feftgeseßten Stunde zu den 16. September 1875, Bormittags 11 Uhr, | Bureau V. einzu\ehen. } und : erscheinen, und die zu seiner Vertheidigung dienenden | ebenda, verkündet werden. j { Alle Diejenigen, welhe Eigenthum oder anderweite, | h, das erste Wendischelandstück vom Wege vis Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder uns Das ganze Grundstück, defsen ideeller fünfter An- | zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das zum Abzugégraben, zwischen den Stücken der olche so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß theil verfteigert werden soll, ist zur Grundsteuer, Pupoiyetenbus edürfende , aber nicht eingetragene Hufner H. Koop und Chr. M. Oldenburg be- e noch dazu herbeigeschafft werden können. Im bei einem derselben unterliegenden Gesammt- Realrechte geltend zu machen haben, werden aufge- legen mit dem \. g. Hausdeiche Nr. 132, i Falle seines Ausbleibens wird mit der Untersuchung Flächenmaß von 2,4770 Hektaren, mit einem Reinertrag | fordert, me zur Vermeidung der Präklusion späte- (1 Ruîthe 6 Fuß lang) ; und Entscheidung der Sache in contumaciam vers | von 31,86 Mark und zur Gebäudesteuer nit ver- | stens im ersteigerungs-Termin anzumelden. 11) an den Großkôthner und Schmied Georg fahren werden. Lübben, den 5. Juni 1875. inge ¡Muenns era S vttäGungen Dn Berlin, Me nue Wn gericht Meyer in Aelleuhura, git Wiese, den f: g Kube ‘ônigli isgericht. T. ilung. ein, ingieicen ' nigli It. bergshagen, bis zum Abzugsgraben, zwischen den Königliches Kreisgericht. T. Abtheilung Grundstück betreffende Nahweisungen und besondere Der Subbhastations-Richter. Ge de Hufaer P, Gerstenkorn X H. Dierks

e Vorladung- Auf die Anklage der | Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. einzu- belegen ;

ei R Me ebnieliden S iwabiicast vom 12. Zuni 1 O N : [5472] Nothwendiger Verkauf. 12) an den Hufner Johann Soetebier in Artlen- 1875 ift gegen 1) den Ernst August Fichtner, geb. Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder ander- Die dem Johann Gottfried Krug hier und dem | burg, die \. g. Buschwerderwiese im Buschwerder, am 9. Februar 1850 zu Q eagout 9) den Adam | weite, zur Wir samkeit gegen Dritte der Eintragung | Kaufmann Albert Carl Theodor Strauch in wis en den Wiesen der Hufner W. Knoop und P. Erdmann Heinri Flegel, geb. am 22. Juni 1851 in das Ugpotvetenros bedürfende, aber uicht einge- | Weißensee bei Berlin gehörige P e de röder belegen, mit der Verpflihtung, daß Käu- u Ober-Langenwaldau, 3) den SFohann Friedrich tragene Realrechte geltend zu machen haben, werden | Grundbuchnummer 690 Sagan, soll im Wege der | fer dem Besißer der angrenzenden Deichkabel die Wilhelm Hoffmann, geb. am 16. Januar 1852 zu j aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prä- | nothwendigen Subhastation Abstechung von Soden im fortlaufenden Äbstich auf Baben, 4) den Ernst August Klein, geb. am flasion spätestens im Versteigerungstermin anzu- | am 13. Oktober 1875, Bormittags 11 Uhr, | den Höhen der Wiese vom Deiche bis zum Fuß- 19 Januar 1851 zu Groß-Wandriß, 9) den IVil- | me den. ú i‘ vor dem Subhaftations-Richter in unserem steige behuf einmaliger Herstellung der vorgeschrie- Lelm Paul Bartsch, geb. am 7. Januar 1854 zu Berlin, den 2. Juni 1875. : Gerichtsgebäude, Zimmer Nr. 1, benen Deichverstärkung zu gestatten hat; und

Mertshüß, die gerichtlihe Untersuchung gemäß Königliches Kreisgericht. verkauft werden. : : 13) an den Großköthner Heinrich Junge in Artlen- 8. 140 Str. Ges. Buchs eröffnet worden, weil fie | Der Subhastations-Richter. Das Fabrik-Etablissement ist bei der Gebäude- | burg, den kleinen Ort auf dem f. g. Lerchenkampe, dem Eintritt in den Dienft des stehenden Heeres steuer nah einem Nugzungswerthe von 8301 M | zwischen dem Wege am Elbdeiche und dem Wisch-

: i 5488 ions- lagt. i ie des . Diercks deer der Flotte s dadur zu entziehen gesucht | [5488] Subhastations-Patent. M a ébie Eteamrolle: und: die neutste;| 16 östlich an dem Stücke des Hufners H. Dier

5 i G us belegen; haben, daß sie ohne Grlaubniß entweder das Bun- | Dgs dem Schankwirth Julius Schöbel zu Rei- becleubigie Abi it des Grundbuchblattes können ‘haben Ties Bandes So time Sitbeinng

i En ie chankwirth

degebiel verla Pee halb Des Bundesgevietes | Atndor| gehdrige in e H Meini@ndo der Chaussee | in unserem Bureau AV. a. während der Amts | auf Grund des & §01 Nr. 1 der bürgerlichen Pro-

ch aufhalten. Zur Hauptverhandlung über die An- vou dem Gesundbrunnen s f Band 11 086 ver: | ftunden eingeschen werden. | zeßordnung eine Ediktalladung aller derer beantragt,

Mage ist ein Termin auf deu 28, Oktober cr., Grundbuche von ene Subehör soll E ME Alle Diejenigen, welhe Eigenthum oder anderweite, | die etwa Vinaliche Rechte, namentli auch Servì-

Vorm. 12 Uhr, in unserem Gerichtslokal, Sißungs- jene ees O Due u 8 11 Uhr ur De ga Am L olgen me s und E rius gedachten Kauf- j 3 / 2 | Grundbu bedürfende, aber ni r - | o u haben vermeinen sollten.

pe Nr. 15, anberaumt worden. Die genannten | n hiesiger Gerichtsstelle, Fünmerstrañe Nr. 29, rechte geltend zu machen haben, werden hiermit auf- D enadat Gbielert Alle, die an die voraufge-

M i Inserate nehmen an: die autorisirte Annoncen-Expedition vou Rudolf Mosse in Berlin, Breslau, Chemuiß, Cöôln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a.S., Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß- burg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich und deren.Agenten, sewie alle übrigen größeren Aunonceu-Bureaus.

M aserate für den Dentschen Reichs- u. Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregister UND

ersonen werden hierdurch aufgefordert, zur festge- Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Sub- t i | 4 erfo er durch einen E E E ; gefordert , dieselben zur Bermeidung der Prâ- | führten Kaufobjekte Eigenthums-, Näher-, lehnreht- An S lecttrcier ua P die m ihrer hastation öffentlich E L F ie Seheilung fnsion spätesteus Versteigerungsterminec f deikommissarishe, Pfand- und andere ding- Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle steigert, und demnächst das Urtheil über die nung } anzumelden, liche Rechte, indbesondere auch Servituten und Real- zu bringen, oder solche so zeitig vor dem Termin des Zuschlags 1875, Bormittags 12 Uhr as Urtheil über Ertheilung des Zuschlages | herechtigungen zu haben vermeinen sollten, hierdurch anzuzeigen, daß ste noch zu demselben herbeigeschafft den 28 Sep S E ag | wird am 15. Oktober 1875, Vormittags 11 Uhr, | geladen, diese ihre Rechte und Ansprüche in dem auf anzuzeigen, 110 "Sollten die Vorgeladenen im ‘dem | teuda verde ee Grundstück ist ‘zur Grund- | in unserem Gerichtsgebände, Zimmer Nr, 1 Freitag, den 3. September d. I, Termine ausbleiben, so_ wird mit der Verhandlung Das zu versteigernde MOR Bn if d s run | von dem Subhastationsrichter verkündet werden. / Morgens 10 Uhr und Entscheidung der Sache in coutumaciam gegen Neuer, 20) Ot A E S tin “y R gor Sagan, den 2. Juli 1875. Cts. 3038/7 Iv.) | aûberaumten Termine auf hiesiger Gerichtsftube an- fie verfahren werden. Liegnitz, den 17. Juni 1875. Blächenmaß vou 910 Bn M Uit einem {hp Königliches Kreisgericht. zumelden und zwar unter dem Verwarnen, daß f öniglihes Kreisgericht. T. Abtheilung. eg L eien E ähr Der Subhastations-Richter. den si nig Meldenden m S zu den Käu- E E f ; A S ü 8 Ne thekenschein, i fern der Grundstücke da 1841 zu Artern geborene und | ; uszug aus der Steuerrolle und Hypo ' | [5491 Werbinaioll; E E Dio Friedrich E e ee ingleichen etwaige Abschäßungen, e ans N L ] Ediktalladung. : Lüneburg, den 7. Juli 1875, : Schlieper, uncheliher Sohn der. im Jahre 1842 ire aealgg Mag agynt poemg n V. einzusehen E bex Rae, Lee Was Königliches Amidgeridt s II. i i E : N un usner uard RNustemeyer in Ar g . Keuffel. zu Artern verstorbenen Maria Kathärina Schlieper, | "g\(e Diejenigen, welche Eigenthum oder ander- | zen L ien Theil der zu seinem } Hofe, Haus Ebatien

verehel. gew. Chausseegeld - Einnehmer Martineit, | cite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Einira- ; ; Î hat sich im Jahre 1861 der Kreis-Ersaß-Kommeissfion 1, 3 fenbuch bedürfende, aber nicht Nr. 34 in Artlenburg, gehörigen Grundstücke laut Berräufe, Verpachtungen, Submissionen 2c.

A c _| gung in das y polhe iu Bromber, im Zahre 1902 er Ne teren ee qur | eingetragene Mealret gelienb zu machen haben, | Kauffontrafte vom ° j erden anfgefordert, Die k. s späteftens im Versteigerungstermin an- n Us ufner Heiurih Diercks in Artlenburg [SPoA) Domaineu- Berpachtung. j die 4. und e eva im \. g. Ellerhollen, vom | Das im Kreise Oschersleben an der Bahnstation

Artillerie" designirt worden. Seitdem hat er fi E A

ein jeßziger Aufen ; (ebt Vi tciangen uit ausfindig gema werden L Berlin, eal hes S äbaeritt Marschwege ngebend, em E E ie Huf S, pee iend önigliche Domainen-Vorwerk i | icht mit der Ver ng, da i; ¿ Die Ersaßbehörden werden deshalb ganz ite Der Subhastations-Richter. Käufer ein by us E N is Dana ung, daß erdleben, enthaliend e 455,09 Hect. Aer

ür verloren erkannt

d. I, verkauft hat,

ersucht, den 2. Schlleper im Betretungsfalle an- nd 72,699 Hect. Wiesen,

lungueg, eee N N liven Suetscheidung nicht aut (54891) Subhastations-Patent. 2) an den Öroßtöthner und Gastwirth Wilhelm sowie Is r aide aua „Meile von u . s i L weisen kann, in A des S, 179 der Militär- | Das der verehelichten Holzhändler liger, Auguste | Nienau in Artlenburg e 1 Lun Ge de) | Dsher en P ed werk

„Instruktion einschreiten, mir aber Hiervon | Wilhelmi enriette, geb. Jordan, gehörige, in die \. g. Brackstücke, zw MILL N zugehen lassen zu wollen. Sangerhausen, S Letieae: im Brdéa e Von tralau Marin e und den Étüden der Hufner Knoop L Hectare ' e 172,%2 Hect. Acker

E S e an Gutehie D, vere Derniings 1 u | 1 daft fu E, Ba and Saa (Il Muth nette K A ote r- ¿ 75, ittags 11 Uhr enburg das zweite Wendischlandstück, zwer | | Ea bng t: B 4 hiesge Geridtstele, ‘Zimmerstraße Nr 2%, Röhrs und Soctebier's Lande belegen, vom Wege | Zu diesem Behufe haben wir Termin auf

: j bis Scheidegraben ; Montag, den 23. August er. [3649] Subhastations-Patent. ' di ation Frahm Be L I O verstel 4) an E Qu ies Nicolaus Henck in Artleuburg | und zwar Beonnas 0 Uhr für Oschersleben und Das dem cite Friedrichß Wilhelm Susftav aw und demnächst das Urthei os Grund- lun -

tbietenden 0 81 / l über die Erthei- | eine Koppel von 3 Ackerftücken, im . g. Ellerhoflen, Vormittags 114- Uhr ‘für Andersleben in unserem Gladow gehörige, in Rosenthal belegene, im g des Zuschlags - T ÿ rechts ora Marshwege ausgehend, zwischen den 4 Sitzungssaale, D omplas Nr. 4 hierselbst, anberaumt,

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