1875 / 163 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 14 Jul 1875 18:00:01 GMT) scan diff

Festkonzert im Stadttheater. Montag den 20.: Von 9—12 Uhr Sektionsfißungen und Demonstrationen; Nachmittags Ausflüge in die näbere Umgebung von Graz. Dienstag den 21,: Um 9 Uhr zweite allgemeine Sißung; von 3 Uhr an Sektionssißungen und De- wonstrationen; Atends Feftvorstellung in beiden Theatern. Mittwoch den 22: Weitere Auéflüge, und zwar nah frei. r Wahl jedes ‘Ein- zelnen: a. nach dem Kurort Rohitsb; b. nah dem Kurort Gleichen- bera; c. nach Deutsch-Landsberg; d. nach dem Kohlenrevier Köflach- Veitsberg; e. nach Vordernberg und auf den Erzberg; f. auf den Hochlantsch; g. auf den Schêckl und nah St. Radegund. Donnerstag den 23: Von 9 Uhr an Sefktionsfißungen und Demonstrationen; Festbankett im Redoutensaale. Freitag den 24.: Um 9 Uhr dritte allgemeine Sitzung; Abends Ball im Redoutensaale.

Die in der zaedizinischen Fakultät der Universität Tübin- gen erledigte ordentlihe Professur für Anatomie in Verbindung mit der Vorstandschaft des anatomischen Instituts ift dem ordentlichen Professor Dr. Henke an der Universität Prag übertragen worden.

Am 11. Juli fand in Henndorf (Salzburg) die feierlihe Enthüllung des Denkmals für den Volkadihter Stelzhamer in Anwesenheit des Statthalters Grafen Thun - Hohenftein, des Landeshauptmannes Grafen Lamberg, des Bürgermeisters Harrer und zahlreicher Gäfte statt.

In Brighton tritt Anfangs Oktober unter dem Vorsißz von Lord Aberdare der 19. jährliche Kongreß des Vereins zur Förderung der Sozialwissenschaft zusammen.

Man beabsichtigt, einen Obelisken in Alerandria, welchen Mehemed Ali vor 40 Jahren den Engländern zum Geschenk machte, nzen auch wirklich nach England zu verbringen. Der Obelisk, ein Monolith aus rothem Granit, mißt 64 Fuß in der Länge und 7 Fuß im Durchmesser. Sein Gewicht wird verschieden ges{äßt; die höchste Annahme i} 284 Tonnen. Er liegt parallel mit der Meeresküste auf einem 15 Fuß hohen Sandhügel. Unter den Vor- schlägen zu seiner Weiterschaffung scheint der geeignetste, einen Damm ins tiefe Wasser hinaús zu bauen, und den Obelisk vermittelt einer \chiefen Ebene auf ein Floß zu bringen, auf demselben zu befestigen und während der Scmmermonate einem Dampfer ins Schlepptau zu geben. Die an dem Obelisk angebrachten Hieroglyphen find gut er- halten; sie melden, daß der Obelisk von Thothmes II. ungefähr 1500 vor Christus zu On (Heliopolis bei Cairo) aufgeste!lt wurde. Die Seiten: Inschriften geben den Namen und die Titel Ramses II, (Sesoftris), und berichten, wie er alle Völker der Erde überwand. Nach Alexandria foll er um Beginn der christlihen Zeitrechnung ge- bracht worden sein.

Briefe neueren Datums aus Aegypten enthalten Berichte über die Fortschritte, welche die Offiziere des Khedive in der Erforschung Afrika’s und dessen Aufschließung für Civilisation und Handel machen. Oberst Long, ein junger amerikanischer Offizier, der si durch seine verwegene und erfolgreiche Expedition nah M'’Tesa bekannt gemacht und der seitdem andere gleich erfolgreihe Forschungen be- endigt hat, ist nach Cairo zurückgzekehrt, wohin er fünf Eingeborene verschiedener Stämme fammt vielen merkwürdigen, die verschiedenen Grade der erreichten Civilisation andeutenden Kriegswaffen und Ge- räthen mitbrachte. Er erstattet einen interessanten Bericht über seine Abenteuer und Entdeckungen, und iff 1m Begriff, fich mach Europa zu begeben, um dort Vorkehrungen für andere unter den Auspizien des Khedive zu unternehmende Forschungs- reisen im H-rzen Afrikas zu treffen. Zwischen Khartum und Ragaff, hinter welchem die Wasse:fälle den Nil unbeschiffbar macben, fahren nun fieben Dampfer hin und her. Die Entfernung zwischen Khar- tum und dem Hauptquartier des Oberst Gordon beträgt mebr als 1600 Meilen. Gordons Expedition war sehr erfolgreih. Oberst Purdy (ein amerikanisher Offizier im Dienste des Khedive) hat die Hauptstadt von Darfur erreicbt, und berichtet, daß dec Nil zwischen diesem Punkt und dem Punkt seiner Abfahrt sehr wasserreich ift, fo daß das Hinderniß, das Bakers Anstrengungen vereitelte, niht länger vorhanden zu sein scheint. Oberst Colston (ein anderer amerika aischer Offizier) dringt wahrscheinlich auf einer anderen Route in das Innere vor, während Mitchell, der Geologe der Gordonschen Expedition, der sih nicht weit von Kennar zwischen- dem Nil und dem Rothen Meere befindet, zwei Goldminen entdeckt hat, die scheinbar {on in alten Zeiten ausgebeutet wurden.

Der Direktor des Königlichen naturhistoris{en Mrsecums in Dreéden Dr. Ad. Bernh. Meyer aus Hamburg, bekannt als Kenner des malayischen Archipels, hat in einem Aufsatze der „Deutschen Ruxdschau" socben nachgewiesen, daß das Werk von Lawson „Wan- derings in the interior of New-Guinea“ vollständig auf Erfindung beruht. Der genannte Gelehrte darf als Autorität gelten, da er auf seiner zweiten 1872 unternommenen Forschungsreise (auf der ersten besuchte er in Begleitung seiner Gattin Java, Celebes und die Phi- lippinen) Neu-Guinea von einer Küste zur andern, wenn auch nur an der shmalften Stell? zwischen der Geelwin!s Bay und dem Mac Clvres-Golf dur4wanderte und über feive Reisc im „Ansland“ Be-

Berlin, den 14. Juli,

In Göttingen fand vom 9. bis 11. Juli die fünfte ordentliche Generalversammlung der Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung statt, zu welcher sih etwa 200 Delegirte aus allen Theilen des Deutschen Reiches eingefunden hatten. Den Vorsitz führte Franz Duncker aus Berlin, sein Stcllvertreter war Rechts- anwalt Makower aus Berlin, als Schriftführer fungirte Lehrer Lincke aus Grünhof bei Stettin, als Beisißer Ober-Gerichtsanwalt Trip- madcker-Götingen und Redacteur Lamme1s-Bremen. Der Jahres- beri4t weist einen Fortschritt der Vereinsbestrebungen auf. Die Zweigvereine haben sich im verflossenen Jahre auf 17, die Provinzial- und Bezirksverbände auf 8 vermehrt, die Mitgliederzahl ift seit dem Jahre auf das Doppelte, auf 4469, angewachsen. Auch die Zahl der förperschaftliden Mitglieder is fast um das Doppelte, auf 600, gewacsen, worunter sich 100 Gewerbevereine, 96 Bildungsvereine, 89 Genossenschaften, 63 Handwerkervereine, 44 Bür- gervere!ne, 66 Gewerf- und Arbeitervereine, 28 Freimaurerlogen, 11 religióse Vereine u. st. w. befinden. Das stärkste Mitglieder-Kontingent liefert das Königreih Sachsen, nämlich 1038 mit 2902 Thlr. Bei- trag, während Berlin nur 161 Mitglieder mit 1344 Thir. Beitrag zählt. Die Thätigkeit des Centralausschusses und der einzelnen Ver- eine erstreckte sich vornehmlich auf die Pflege und Neubegründung von Fortbildungsshulen, Volksbibliotheken und Bildungsvereinen : 55 Volks- bibliotheken und 74 neue Vereine wurden im vorigen Jahre neu er- richtet. Der Rehnuncsabs{luß weist eine Einnabme von 44,576 Thlr. 10 Sgr. 11 Pf. und eine Auégabe von 21,175 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf. auf. Von den Mitgliederbeiträgen im Betrage von 14,192 Thlr. 24 Sgr. 6 Pf. wurden 6932 Thlr. 9 Sgr. 1 Pf. für lokale Bildungs- zwedcke der zahlenden Vereine verwendet, d. h. ca. 50%. Der Bestand von von 23 400 Thlr. 28 Sgr. 5 Pf. ift in Höhe von 21,000 Thlr. zinsbar ange- legt. Aus den Verhandlungen ift das Referat des Dr. theo), Brandes- Göttingen über die Bedeutung der Bildungsvereine in sittliher und wirthschaftlider Beziehung hervorzuheben. Der Referent bezeichnete als leßtes Endziel der Bildungsvereine die vollkommenste Versitt- lihung des Volkes, da das Sittlihe mit dem Wirthschaftlichen in aler engster Beziehung steht und das Jndividuelle nur ein Mittel zur Versittlichuug fis soll. Wiffenschaft, Kunst und Religion gerathen auf Abwege, wenn fie ihrer selbst willen gepflegt werden und nicht die Versittlihung des Volkes als leßtes Ziel haben. Darum müsse von den Arbeiter-Bildungsvereinen jedwede Agitation zu augen- blicklichen politischen, sozialistishen und fkonfessionell - kirhlichen Zwecken ferngehalten werden. Namentlich sei aber nothwendig, daß die gebildetcn und befißenden Klassen sich aktiv, nicht blos durch Geldbeiträge, an den Vereinen betheiligen, daß sie durch persönliches Vorbild zur Hebung der Arbeite1klasse beitragen. Die praktische Seite der neuesten Forschungen auf dem Gebiete der Wissenschaft müsse allein hervorgehoben werden; dadurch werde Gesundheit, Rein- lihfeit, Industrie gehoben, der Aberglaube getödtet. Ju politischer Beziehung sei Kenntniß über die Bedingungen der Familie und des Staates, des sozialen und gewerblichen Lebens zun verbreiten. Hin-

richte veröffentlichte. Derselbe hat eine Maxuskriptkarte vom Nord- westen Neu-Guineas auf die Pariser internationale geographische

Auéstellung geschickt, auf welcher die Ergebnisse seiner Forshungsreise

zur Anschauung gebracht sind.

Die „Monatsschrift für rheinisch-westphälische Geschichtsforshung und Alterthumskunde“, welche in Bonn bei E. Strauß erscheint, will monatlich eine Reihe von größeren Auf- säßen und kleineren Mittheilungen, Kritiken und Besprehungen aus der Feder gediegener Kenner guf dem Gebiete rheinländisher Geschichte bringen. Der Inhalt soll sfi, dem Programme noch, über das Gebiet der Profan- und Kirchengeschichte, der Kultur- und Recbtsgeschichte, der Kunstarchäologie, der Literaturgeschichhte, der Volkspoesie, der Heraldik und Genealogie erstrecken. Die zwei ersten Hefte, dic vom 1. Fahrgange dieser Monatsschrift bis jeßt vorliegen, enthalten außer Literaturanzeigen, Spezialarbeiten über den Germaniften Eberhard von Groote, das Aachener Wasserrecht im Mittelalter, den clevischen Hof in Cöln, den Christenspiegel von Coelde, ferner einen Aufsaß von Hüffer über die Beziehungen Goethe's zu Boisserée, der die ver- loren gegangenen Pläne zum Cölner Dom richtig rekonstruirt hat, endli einen Auffaß von Cardauns über Cölner Bischofésagen.

In Yeddo i} eine neue Zeitung mit dem Titel ,Eiri Schimbun“* (Jllustrirte Nachrichten) gegründet worden. Die Heraus- geber sind Schauspieler. Gleich eitig ist daselbst von dem fapanischen Unterrichts-Departement eine Bibliothek von 30,000 Bänten aus- ländischer Werke gebildet worden.

An die Kaiserlich Königliche Centralanftalt für Meteorologie in Wien langten aus allen in den Alpen gelegenen meteorologischen Beobachtungsstationen Telegramme ein, welche über einen am 10. d. M., Vormittags, ausgebrochenen Sturm aus West berichten. Bregenz meldete 11. d. M., 9 Uhr Vormittags: Bis jeßt noch andauernder unerhörter Sturm aus West, auf dem Bodensee haus- bohe Uferwellen, Schiffahrt eingestellt, Eisenbahnverkehr wegen Dammunterwaschung theils ganz eingestellt, theils sehr erschwert, es herrscht ganz heiter:-s Wetter bei rashem Steigen des Barometers. JF\chl perichtete 11, d. M., 12 Uhr Mittags: Heftiges Gewitter, Sturm aus West mit Regen, 12 Mm. Fällen der Temperatur, Steigen des Luftdruckes. Klagenfurt, 11. d. M., Mittags: Starkes Gewitter mit Sturm und Regen, rasches Fallen der Temperatur bis 10 Gr. R. Görz, 4 Uhr Nacbmittags: Gewitter aus Westnordwest mit beftigem Hagelschlas, Gußreaen und Sturm, Niederschla« 46 Mm. Agram: Abends von 5 bis 7 Uhr starkes Gewitter mit heftigem Regen und \stürmischem Westsüdwest, Niederschlag 20 Mm. Ebenso meldet Budapest im Laufe des gestrigen Tages abermals ftrömenden Regen bei sehr starken Winden. Niederschlag in Ofen seit 48 Stunden

45 Mm. Pand- und Forstwirthschaft.

Ihre Königliche Hoheit die Gräfin von Flandern hat laut Mittheilung der Vereinigten belgischen Gartenbau-Gesellschaften das Protektorat Über den belgischen Tbeil der Jnternatio- nalen Gartenbau-Ausfstellung zu Cöln übernommen,

Aus dem Rheingau wird den „Rhein. Weinberichten“ ge- schrieben: Die Weinberge bieten einen böchst erfreulichen Anbl'ck; Holz, Laub, Scheine, Alles gestaltet sih so vortrefflich, wie es selten vorkommt. Die Blüthe mit ihrem feinen Würzdufte ist sehr güvstig vorÜübergegangen ; dana hatten wir in der zweiten Hälfte des vorigen Monats einige Regenschauer, die im Allgemeinen nur gute Eînwir- kung auf das Gedeihen der jungen Traube, mit s{chon erbsendicken Beeren, gehabt haben; einige Stellen mögen freilich durch etwas zu starken Niederschlag gelitten haben. Die Winzer find durchweg der Meinung, daß wir: im laufenden Jahre* um etwa drei Wochèn mit den Reben weiter seien als gewöhnlich uvd daß, unvorhergesehene Zu- fälle abgerehnet, ein ebenso reichlicher ‘als vorzüglicher Herbst zu er- warten stehe. Im Weinhandel dagegen ist fast gänzlicher Stillstand

eingetreten. Getverbe und Handel.

Nah dem Geschäftsberiht der Bergwerksgesellschaft Ber. Bonifacius bei Gelsenkirchen beziffern si die aus- stehenden „Forderungen“ infl. des Guthabens bei Bankiers im Be- trage von 928,445 M auf 1,624,270 AÆ. Das Passiv der Vilanz bildet sich aus dem Aktienkapitale von 7,500,000 #, dem Reserve- fonds im Betrage von 100,675 4, den Schulden dec Gesellschaft mit zusammen 264,783 A. und {ließt ab mit dem nach Hinzurech- nung deò Gewinnvortrages aus 1873 im Betrage von 16,807 # und nach Abzug der Abschreibungen ermittelten Reingewinne von 629,936 M, dessen Vertheilung in folgender Weise festgeseßt it: Dotirung des Reservefonds mit stark 5% 32,000 A Erste Dividende von 5% an die Aktionäre 375,000 # Von dem alsdann verbleibenden Rest- gewinne ad 222,936,20 A: 5% Tantième für den Aufsichtsrath mit 10,306 #4, 5% Tantième für den Direktor, garantirt mit 18,000 M, 2% % Superdividende an die Aktionäre 175,000 #4, Zuschuß zum Dotationsfonds 9000 4, Delkrederefonds 10,630,200 , Summe 629.936,20 M. fo daf also eine Gesammtdividende von 74% oder

sichtlich der Religion müßten die Vereine unter allen Umständen jedes agitatorische Voraehen vermeiden, die größtmöglihe Toleranz üben. Wollten sie aber Verein gegen das evangelische Christenihum eine ver- neinende oder auch nur gleichgültige Stellung einnehmen, so würden sie nicht blos das religiôse, sondern auch das Volksleben überhaupt in feinen tiefsten Grundlagen schädioea. Nach eingehender Debatte wurde folgende Refolution des Prof. Meyer-Bonn angenommen: „Die Versammlung ift damit einverstanden, daß politische, soziale oder fkirchliwe Agitation nicht Aufgabe der Gesellschaft sein fann, bält aber daran fest, daß die Bildungsvereine in freier Tole- ranz gegen Meinungsverschiedenheiten auf allen Gebieten des sffentliden Lebens Aufklärung und Verständigung suchen müfscn und verspriht sich von der richtigen Ausführung dieser toleranten Gemeinschaft das Beste für die sittlihe Aus- gleichung der vorhandenen Gegensäße und die gemeinsame sittliche Hebung des Volkes.“ Ebenso wurde auf Grund des Referates, welches Dr. A. Lammers - Bremen über die Stellung der Frauen zu den Bestrebungen der Bildungsvereine und die Theilnahme der- selben an den Bildungsvereinen, nachstehende Resolution eîia- stimmig angenommen: „Die Versammlung empfiehlt den gesclosse- nen örtlichen Bildungsvereinen, die Frauen, Töchter und sonstigen weiblichen Angehörigen der Mitglieder möglichst oft und regelmäßig zu ihren Vorträgen, Verhandlungen und Festen heranzuziehen ; den Zweigvereinen der Gesellschaft aber giebt sie anheim, in umfassender Weise bei allen ihren Bestrebungen sowohl die bestehenden Bildungs- bedürfnisse des weiblichen Geschlechts zu berücksichtigen, als auch die in denselben vorhandenen verfügbaren Kräfte in geeigneter Weise zu verwerthen.“ Weiter {loß sich die Versammlung nah einem Vor- trage des Dr. Westphal-Leipzig über die Stellung und das Verhält- niß der Lokalpresse zu den Bildungsaufgaben der Zeit einer Refolution des Dr. A. Lammers, dahin gehend, an: „Es ist lebhaft zu wünschen, daß die Lokalpresse überall in Deutschland sich der Bildungs- aufgaben der Zeit thätig annehme. Die Bildungsvereine werden aufgefordert, dafür anregend und mithelfend zu wirken,“ Schließlich gelangten die Vorschläge Hrn. Franz Dundckers für die Aufstellung einer Statiftik über die Benußung der Volksbibliotheken ohne Diskussion zur Annahme. Sie lauten: „Die Generalversammlung empfiehlt den Vorständen der in threimn Verbande befindlichen Vereine bezüglich der Verwaltung der Volksbibliotheken: 1) regelmäßige statiftische Nachweise anzulegen, aus welchen hervorgeht: a. Zahl der während eines bestimmten Zeitraums (Woche, Monat, Jahr) der Bibliothek entliehenen Bände, b. Titel der ausgegebenen Werke und Literaturzweige, welchen dieselben angehören, c. wie oft dieselben gelesen werden, und thunlichst d, Stand und Beschäftigung event. Alter der Leser nah gewissen größeren Kategorien, wie Handwerker, Kaufleute, Beamte, Frauen, Schüler 2c., e. Vertheilung der einzelnen Werke und Fächer unter dieselben ; 2) darauf hinzuwirken, daß den einzelnen Vi itgliedern in geeigneter Weise (Vortrag, Unterricht, Fragekasten) die nöthigen Fingerzeige in der Auswahl der Lektüre geboten werden,“

22 Æ pro Aktie für das abgelaufene Geschäftsjahr vertheilt werden

würde. Hamburg, 13. Juli. (W. T. B) Jn der heutigen Ver-

sammlung der Gläubiger der deutsch-brasilianishen Bank

erklärte sich der Verwaltungsrath bereit, den Gläubigern im Fall der f

Gewährung einer außergerihtlichen Abwidckelung aus eigenen Mitteln eine Million Mark garantiren zu wollen, so daß dieselben 7 % über den sonst auf ihre Forderungen entfallenden Antheil erhalten würden, Die Gläubiger behielten fich vor, über diesen Antrag einen definitiven Beschluß zu fassen.

Lord Walter Campbell, Sohn des Herzogs von. Argyll, wurde leßten Donnerstag als Theilhaber in die Börsenmakler-Firma Hetbert, Wagg and Co. aufgenommen. Die Firma heißt fortan Helbert, Wagg and Campbell. Ein anderer der Söhne des Herzogs ist Theilhaber einer Getreidehändlerfirma und ein dritter bereitet si im Middle Temple auf den höheren Advokatenstand vor. Lord Wal- ter Campbell ift der Bruder des Marquis of Lorne.

__St. Petersburg, 13. Juli. (W. T. B.) Bei der heutigen Ziehung der 1864er Prämien-Anleihe fiel der Haupttreffer von 200,000 Rbl. auf Nr. 9 der Serie 4405; 75,00) Rbl fielen auf Nr. 7 der Serie 19,533; 40,000 Rbl. auf Nr. 10 der Serie 878; 25,000 Rbl, auf Nr. 8 der Serie 18,578; je 10,000 Rbl. auf Nr. 34 der Serie 11,961, Nr. 44 der Serie 16,212 und Nr. 47 der Serie 18,544; je 8000 Rbl. auf Nr. 48 der Serie 12,720, Nr. 19 der Serie 4545, Nr. 11 der Serie 16,146, Nr. 17 der Serie 8384 und Nr, 47 der Serie 2750; je 5000 Rbl. fielen auf Nr. 12 der Serie 5079, Nr. 1 der Serie 15,172, Nr. 14 der Serie 12,238, Nr. 42 der Serie 15,319, Nr. 28 der Serie 10,070, Nr. 37 der Serie 9785, Nr. 30 der Serie 7968 und Nr. 1 dex Serie 10,929.

Zur finanziellen Krisis in Brasilien s{hreikt man aus Rio de Janeiro unterm 15. Juni: „Die finanzielle Krisis, welche unsern Platz so heftig ershütterte, s{beint seit einigen Tagen in ein Stadium der Beruhigung und der friedfertigen Lösung überzugehen. Kein neues Falissement ift aus denjenigen der drei Banken mehr ge- folgt, und, was jene betrifft, so hat die einstimmige Bewilligung von Meoratorien Seitens der Gläubiger die Aufgabe des Handelsrichters, diese Art von Akkord zu genehmigen, fehr: erleichtert. Alles is dem- nah ohne jene Schwierigkeiten vorübergegangen, welche 1onft gewöhn- lih aus dein Widerstreit vershiedenartiger Fnteressen entstehen, und jeßt besteht eine wirklihe Solidarität zwischen allen Jnhabern er- \chütterter Positionen. Geldmangel herrscht noch immer, man fang auf feine Zahlung mebr fest rechnen, und dadur erleiden Familien, wel? der Spekulation durchaus ferngcblieben find, Eirbußen, ledig- lich in Folge der allgemeinen Erschütterung; aber, was man am meisten fürchtete, die Deroute in der kaufmännischen Welt, ist doch bes{chworen worden; und wenn auch die Geschäfte ihr g-wöhnliches Ansehen noch nicht wieder angenommen haben, so fängt doch das Vertrauen wieder zu herrschen an und die Börse beschäftigt sich bereits mehr mit der Zukunft als mit der Vergangenheit.

Verkehrs-Anstalten.

Nr. 54 der Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahn Verwaltungen hat folgenden - Inhalt: Verein deutscher Eisen- babn-Verwaltungen: Reichenberg - Seidenberg und Eisenbrod-Tann- wald (Südnorddeuts{he Verbindungëbahn) eröffnet. Amtliche Per- fonal-Nachrichten 2c. Beilage: Der projektirte Rhein- und Maas- Kanal. Literatur: Handbuch der allgemeinen und besonderen Be- dingnisse für Leistungen und Lieferungen im Eisenbahrwesen von Emil Telp ; Schnellzüge und kontinuirlibe Bremsen von A. Brunrer. Coursblatt vom 30. Mai 1875. Offizielle Mittheilungen über Eisenbahn-Einnahmen im Mai 1875.

Die Eröffnung der Eisenbahn Langnau- Luzern wird dem definitiven Beschluß der Direktion zufolge am 1. August statt- finden.

Die Königlich niedérländische Dampfschiffahrts- Gesellscha ft eröffnet am 26. d. M. eine neue Dampferlinie für den Personenverkehr zwischen Vlissingen und Sheerneß, welche namentlich für Deutschland von hervorragender Bedeutung ift, da die- selbe die kürzeste Vei bindung Deutschlands mit England bildet. Die Reisedauer von Vlissingen bis Sheerneß beträgt 7 bis 8 Stunden, davon nur 54 Stunden Seereise. Die Dampfer schließen an die Extrazüge der Niederländishen Staatsbahn, welhe in Venlo direkten Anschluß haben an Extrazüge der Bergisch - Märkischen, Rheinischen und der dahinter liegenden Bahnen, und mittelst der London-Chatham-Dover Railway-Company an das englische Eisen- bahnnezg. Die Gesellschaft hat die etwas längere Seeroute Blissingen - Sheerneß gewählt, weil diese Häfen an der breiten, wenig gefäbrlihen und sftilleren Seite des Kanals liegen und hier Schiffe von dem größteu Tiefgang benußt werden können, die selbst- redend fester liegen, daher dem reisenden Publikum angenehmer find, als die nur wenig tief gehenden kleinen Boote der kurzen Route, bei deren Benußung man ungeachtet der Kürze der Fahrt den Einflüssen der Seereise ausgeseßt ist. Am 19. d. M. soll die Eröffnung dieser Linie stattfinden, zu welcher Feier Einladungen, namentlich auch an die bervorragendften deutsche Blätter ergangen find.

Die internationale Telegraphen - Konferenz in St. Pet ersburg schritt in ihrer 16. Sißung am 5 Juli zur zweiten Lesung der Konvention und des Dienstreglements und erledigte die erstere vollständig, von dem letzteren 25 Artikel.

Aus Bern wird gemeldet: Vor einigen Tagen is wieder ein bisher unbestiegener Gipfel ‘der Silvretta - Glet- \schergruppe im Kanton Graubünden gezommen wor- den. Es ist der sogenamte Schwarzkopf in der Nähe der Verstang-ta-Horn, Die Besteigung érforderte 8 Stunden, kann aber jeßt, nahdem die Lage genau ftudirt ift, in 5 bis 6 Stunden von der bei Klosters gelegenen Alp Vareina aus ausgeführt werden. Jett ift nur noch eine Spiße genannter Gruppe unerfstiegen: die Fergen-Spiße in der Rhätikon-Kette. Die Besteigung des Schwarz- kopfs wurde von zwei Herren aus Schlesien und einem Herrn von Zürich in Begleitung der Führer Jann und Jegen von Klosters ausgeführt.

Theat er.

Frl. Csepcsanyi, von ihrer Urlaubsreise zurückgekehrt, wird morgen ais Capitän Fortunato in der Repertoir-Operette des Friedrih-Wihelmstädtishen Theaters: „Madame Her- zog“ wieder auftreten.

Die Posse „Robert und Bertram“, welche jeßt allabend- lich im Woltersdorff-Theater aufgeführt wird und welcher Hr. Direktor Emil Thomas'als „Bertram“ dur seine erheiternde und abwechselungsreihe Komik die größte Anziehungskraft verleiht, bietet auch Hrn. Junker, vom Stadttheater her bekannt, als Robert Gelegenheit, sich im komischen Fah zu bewähren, und hat das Woltersdorff-Theater hierin in ihm eine recht tüchtige Kraft gewonu- nen. Auch Hr. Schmitz, als „Bankier Jpelmeier“, beweist in die- ser Posse sein Talent als Komiker, wozu ihm auch {hon der Bür- germeister in „Leichte Kavallerie* Gelegenheit gab. Ebenfo find Hr. Wild (Bedienter) und Fr. Radermacher-Schirmer (Kommer- zien-Räthin Forchheim) in diesem Genre, in dem au sie hon in „Leichte Kavallerie“ sich hervorgethan hatten, anerkennend zu erwähnen. Bei so shäßenswerthen Kräften wird das Woltersdorff-Theater aller- dings in der Posse Treffliches leisten. Frl. Rosa Berger hat in „Robert und Bertram“ die sehr unbedeutende Partie der „Rösel“, wo ihr nur eine kleine Gesangsscene mit Hrn. Kleinmond (Michel) zugefallen ift.

Wie das „N. Frbl.“ erfährt, wird Richard Wagner im No- vember in Wien eintreffen, um „Lohengrin“, ¿Priegender Holländer“, „Tannhäuser“ und „Tristan und Isolde“ gemeinshaftlich mit Direktor Jauner im Hof-Operntheater in Scene zu seßen und die Auf- führungen perfönlich zu dirigiren.

Redacteur: F. Vrehm.

Berlint

Vier Beilagen (einsließlich Börsen-Beilage),

Ì die Publikation der Geschäftsbranche be-

Berlag der Erpédition (Keijel). Dcuck W., Elsner.

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Slaals-Anzeiger.

4¿ 163.

n dieser Beilage werden

Zweite Beilage

Berlin, Mittwoch, den 14. Juli

bis auf Weiteres außer den gerichtlihen Bekanntmachungen über Eintragungen und L

1) die Vakanzen- Liste der durch Militär-Anwärter zu beseßenden Stellen,

9) die Uebersicht vakanter Stellen für Nicht-

Militär-Anwärter,

3) die Uebersicht der anstehenden Konkurstermine, 4) die Uebersicht der anstehenden Subhastationstermine,

5) die Verpachtungstermine der Königl. Hof-Güter und Staats-Domänen, sowie anderer Landgüter,

1875,

öshungen in den Handels- und Zeichenregistern veröffentlicht : E t G0 die von den Reichs-, Staats- und Kommunalbehörden ausgeschriebenen Submissionstermine,

7) die Tarif- und Fahrplan-Veränderungen der deutschen Eisenbahnen,

8) die Uebersicht der Haupt-Eisenbahn-Verbi

ndungen Berlins,

9) die Uebersicht der bestehenden Postdampfschiff-Verbindungen mit transatlantischen Ländern,

10) das Telegraphen-Verkehrsblatt.

Der Inhalt dieser Beilage, in welher auch die im §. 6 des Gesetzes über den Markeuschus, vom 30. November 1874, vorgeschriebenen Bekanntmachungen veröffentlich! werden, erscheint aueh i

einem besonderen Blatt unter dem Titei

Central-Hand

-5 Gentral- Handels-Register für das Deutsche N ) alle Ms Men Pes Carl Heymanns Verlag, Berlin, 8W., Königgrä u dur die Ervedition: §W. Wilhelmstraße 32,

nd Auslandes , sowie B ¿ebhandlungen., für Beclin a

Tes Königliche Kreisgericht zu Memel hat fh in einem an das Kuratorium gerichteten Schreiben vom 8. d. M. ebenfalls bereit erklärt,

irken zu lassen, wenn dies von den Interessenten, die darüber befragt werden sollen, gewünscht wird.

Halle, den 26. Juni. Aus der Einleitung des soeben ezschicnenen Jahres berichts der Han- delsfammer zu Halle a. S. theilen wir na- ftehend Folgendes Über die allgemeine Lage mit: Ansichten, Gutachten, Wünsche. Fast das ganze Ge- biet der Industrie und des Handels ist von den ver- heerenden Wirkungen des Vorjahrs heimgesucht wor- den; überall, wohin wir blicken, höôren wir Klagen über Handels- und Verkehrsftockung, Theuerung, un- genügenden Erwerb und Mangel an Sicherheit der Verhältnisse. Die entstandenen Verluste entspringen ebensowohl aus den Folgen der Spekulation, wie aus dem Rückgange des Preises vieler Artikel des Produkten- und Waarenmarktes und aus dem Gours- rückgang folcher Werthpapiere, welche bis dahin als Kapitalanlage benußt wurden. Es tritt hinzu, daß die Ansprüche an die Bedürfnisse des Lebens nit in gleichem Maße gefallen sind, wie die Erträgnisse aus den Vermögen und außerdem sind auch die Aus-

aben für Steuern, theilweise durch Wegfall der Mahl- und Schlachtsteuer bei den ftädtishen Ein- nahmen, durch Hinzutritt neuer, wie der Klafsen- steuer, höher geworden. Durch die Kriegsentshädi- gungêgelder waren die Anläfse zur Ueberproduktion geboten worden, welche die kritische Lage, in der fich der ganze Geschäftsmarkt noch befindet, herbeiführte, und hätte niht eine gesegnete Ernte die verheerenden Wirkungen in Etwas paralyfirt, so wäre eine ernst- lihe Kataftrophe zu befürchten gewesen, welche leicht die weitesten Kceise in ihren Grundlagen bätte erschüttern können. Unbestreitbar hat die Unsicher- heit der Verhältnisse in der Tariferhöhung der Eisen- bahnen neue Nahrung gewonnen. Allerdings sind die Erträgnisse der Eisenbahnen mit dem Sinken des Werthes des Geldes und durch die Erhöhung der Arbeitslöhne, sowie mit der Verbesserung der Gehälter ihrec Beamten wesentlich geshmälert wor- den, zumal obige Ausgaben noch nicht in dem Maße

mann, Handelssache (die privatrehtlihe Bedeutung der Begriffe des H. Staat, Gemeinde, sen seitige und zweiseitige Handelsgeschäfte, Handels- zweige (Groß- und Kleinhandel, Fabrik und Hand- werk). Kap. 11. geht dann/zu den einzelnen Handels-

els-Register

Reich kann dur alle Post-Anstalten des Zn- erstraße 109, und ale ezogen werden.

P

G. B., Handelsbetrieb durch firhlihe Genossenschaften), ein-

geshäften über, Kap. III. behandelt die Präsumtionen, Kap. IV. die Geschäfte über Immobilien.

Handels - Register.

Die Handelsregistereinträge aus dem Königreich Sachsen und aus dem Herzogthum Anhalt wer- den Dienstags unter der Rubrik Leipzig resp. Dessau veröffentlicht, die ersteren wöchentlich, die lesteren monatlich.

Aachersleben. Sn unfer Sirmenregister ift ufolge Verfügung vom heutigen Tage der Tuch- f brikant Carl Heppner hierselbst unter Nr. 155 als Inhaber der Firma „Gotthelf Iunge“ eîin- getragen worden. y N Aschersleben, den 10. Juli 1879. Königliche Kreisgerichts-Deputation. Berin. Handelsregister des Königlichen Stadtgerichts zu Verliu. Zufolge Verfügung vom 12. Juli 1875 find am 13. Juli 1875 folgende Eintragungen erfolgt: In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. Nr. 4398 die hiesige Handelsgesellschaft in Firma: S. Roeder vermerkt steht, ist eingetragen : Am 15. Mai 1875 sind Jaques Roeder, Frau Elise Roeder und Martin Roeder aus der Han- delsgesellshaft ausgeschieden, zugleich ift der Kaufmann Jacob Fuchs zu Berlin als Han- delsgesellschafter eingetreten. R Zur Vertretung ist jeder der Gesellschafter befugt. E Heinrih Roeder für diese Firma er- theilte Prokura ist erlosheu und is deren Löschung in unserem Prokurenregister Nr. 2483 erfolgt.

Zufolge Verfügung vom 13. Juli 1875 find am selbigen Tage folgende Eintragungen erfolgt :

gefallen sind, um mit den erniedrigteren Ausgaben für Maschinen, Eisentheile und Kohlen kompensirt werden zu können; wir wolle? dabei auch nicht über- sehen, daß eine Prosperirung der Eisenbahnen eine providentielle vortheilhafte Wirkung auf einzelne Branchen der Industrie und des Handels in Bezug

auf Kohlen und Eisen auszuüben im Stande ist |

und auyerdem durch Vermehrung der Eisenbahnen neue Landestheile aufgeshlofsen werden, die wieder

in befruhtenden Handelsverkehr mit dem großen | Jedenfalls aber wird es, um ein Urtheil fällen zu können, einer gründlihen Enquéête

Ganzen treten.

bedürfen und an der Hand der Erfahrung wird die

Reichseisenbahnverwaltung, so hoffen wir, die unbe- |

rechtigte Tariferhöhung, wenn das allgemeine Inter-

esse es erheisht, auf ein geringeres Niveau ermäßis ; gen oder annulliren. Es steht Alles mit einander ; in Wechselwirkung; in jeder Richtung bedarf der Verkehr, um freie Entfaltung zu erlangen, des !

Fundamentes. Konsum und Produzirung müssen im ebèenmäßigen Verhältniß stehen; die Er- \chütterung auf jedem Gebiete läßt ungenügenden

Erwerb, sowie Unsicherheit entstehen und, was das |

Wesentlichste ift, sie steht der Sparfähigkeit, der Ver- mehrung des Kapitals und dem Fortschreiten der allgemeinen Wohlhabenheit entgegen. Es ist positiv,

daß das natürlihe Verhältniß zwishen Schaffung ;

und Konsumtion irritirt wurde und daß die Mittel

e Beseitigung dieser Verhältnisse vor Allem zu ; uchen und zu finden sein werden in der nüchternen ; tüchtigen Arbeit, in der größeren Enthaltsamkeit an

materiellen Genüssen und einer vermehrten frucht- bringenden Arbeit und Sparsamkeit. Da von vielen

Fabrikbesißern und sonftigen Arbeitgebern, veranlaßt |

durch das Gebot der Selbsterhaltung eine Reduktion

der Löhne signalisirt wird, und die meisten Arbeiter |

in nicht ferner Zeit vor die kategorishe Alternative : „entweder Lohnermäßigung oder Entlassung“, gestellt

werden, so wird \sich zeigen, ob der Arbeiter mit Re- |

signation das dur zwingende Verhältnisse diktirte

Geschick, welches nach einer größeren Enthaltsumfkeit j trägt, und ift dies, wie wohl nicht | Fall, dann wird durch diese Re- eine Preisreduktion sämmtlicher Lebensbedürfn1sse eintreten und zwischen Einnahme | und Ausgabe wird ein größeres Gleichgewicht wiedea

gravitiren muß, zu bezweifeln, der aktion succesive

hergestellt werden.

Von dem Handbuh des Handelsrects sind von Dr. L Golds\chmidt (Stuttgart, Verlag von

erdinand Enke, 1875) ist die zweite Lieferung (Bogen um-

Dieselbe behandelt |

1— 44) des Un Bandes der zweiten völlig gearbeiteten Auflage erschienen. im Schluß des ersten Buches

ret im Gegensaß zum bürgerlihen Recht, die ört liche Geltung der Handelsrechtsfäße und die zeitlich Anwendung der Handelsrechtsäßze. y erörtert zunächst im ersten Kapitel die Grundbegriffe Handel (mit geschihtlicher Entwickelung des Handels regriff9) Handelsgeschäft

(obickt

Das zweite Buch

und Handelsgewerbe ; ives, subjektives, gemishtes System), Kauf- '

In unjer Gesellschaftsregister, wojelbst unter

Nr. 3457 die hiesige Afktiengesellschaft in Firma: Internationale Handels-Gesellschaft

' vermerkt steht, ist eingetragen: R

j Der Direktor Carl Gustav Graade zu Königs-

| berg in Preußen ist aus dem Vorstande ausge-

schieden. Der Rechtsanwalt a. D. Hermann

j Mehrländer zu Berlin und der Kaufmann Victor

Böttcher daselbst sind in den Vorstand einge-

j treten.

In unser Gesellshaftsregister, woselbst unter Nr. 5059 die hiesige Aktiengesellschaft in Firma:

Baltische Produkten- und Lombard: Bauk vermerkt steht, ist eingetragen: : Der Doctor Julius Hensel ist aus dem Vor- stande geschieden.

Sn unser Gesellschaftsregister, woselb unter Nr. 5219 die hiesige Handelsgesellschaft in Firma: j Lissauer & Co. vermerkt steht, ist eingetragen: _ E | Die Handelsgesellshait ist durch gegenseitige j Uebereinkunft aufgelöt. Der Kaufmann Marx | Schlesinger zu Berlin ift zum alleinigen Liqui- | dator ernannt. L E

Die dem Max Stwlesinger für diefe Firma er- j x G 4 , 5 ! theilte Prokura ist erlosc;eu und ift deren Löschung in unserem Prokurenregister Nr. 2988 erfolgt.

üller & Sohn A : am 1. Juni 1875 begründeten Handelsgefellshaft (jeßiges Geschäftslokal : Greifswalderstraßze 3)

Die Gesellschafter der hierselbst unter der Firma: W.

| sind: h s N 1) der Mehl- und Getreidehändler Franz Wil- | helm Müller, i | 9) der Sohn desselben, Kaufmann Franz Wil- helm Müller, | Beide zu Berlin. Dies ist in unser Gesellschaftsregister unter Nr. 5409 eingetragen worden, (Branche: Produkten und Mehl.)

Die Gesellschafter der hierjelbs unter der Firma: Boigt & Bogel “am 1. Zuli 1875 begründeten Handelsgesellschaft j (jeßiges Geschäftslokal: Breslauerstraße 18) die Kaufleute: ; 1) Friß Carl Wilhelm Voigt, 2) Max Ernst Heinrih Vogel, Beide zu Berlin.

| die hiesige Handlung in Firma : e 4 S. Kanow : | vermerkt steht, ist eingetragen: | Das Handelsgeschäft den Kaufmaun

f 4

8855 die Firma:

und als deren Juhaber der Robert Emil Foerster hier, eingetragen worden.

Le ertheilte Profura ist beim Uebergange der

und ist dies in unserem Prokurenregister bei Nr.

Dies ift in unser Gesellschaftsregister unter Nr. die Usance nah dem | 5410 eingetragen worden.

\ ä H [8 es g Fand tgel en, i - Jn unser Firmenregister, woselbst unter, Nr. 5462

ift durch Vertrag auf Eduard Robert Emil Foerster

Sil minn

t BLE:

unveränderter Firma fortseßt. Vergleiche Nr. 8855 des Firmenregisters. | Demnächst ist in unser Firmenregister unter Nr

G. Kanow Kaufmann Eduard

Die dem Otto Hermann Staudinger für diese irma auf den Kaufmann Foerster besteh-n geblieben

1346 vermerkt worden.

In ansey Brmenrts ne woselbst unter Nr. 2275 die hiesige Handlung in Firma: Y I. D. Iost vermerkt steht, ift eingetragen : Das Handelsgeschäft ist durch Vertrag auf den Kaufmann Gustav Ernst Heinrich Försterling zu Berlin übergegangen, welcher dasselbe unter der Firma J. D. Jost jeßt G. Föriterling fortseßt. Vergleiche Nr. 8856 des Firmenregisters. Demnächst is in unser Firmenregifter unter Nr. 8856 die Firma: s I. D. Iost, jeßt G. Försterling, / und als deren Inhaber der Kaufmann Gustav Ernst Heinrich Förfterling hier eingetragen worden.

In unser Firmenregister ift Nr. 8857 die Firma: L, Polke und als deren Inhaber der Kaufmann Leopold olke hier : i : ige Geschäftslokal: Neue Schönhauserstraße 20)

eingetragen worden.

In unser E woselbst unter Nr. 6286 die hiesige Handlung in Firma: s Gebrüder Gabdcke chige 5 Fn E ie Firma ist in:

Otto Gabcke i verändert. Vergleihe Nr. 8858 des Firmen- registers. : n

Demnächst ist in unser Firmenregister unter Nr.

8858 die Firma: N Otto Gabdcke

für das Deutsche Reich. (Nr. 166.)

Das Central - Handels-Register für das Deutf Abonnement beträgt 146 50 &H für das Vierteljahr. Jusertionspreis für den Raum einer Druckzeile §0

e Reich erscheint in der Regel täglih. Das Einzelne Nummern kosten 20 4

e Da G e G T AREMEMZ E dem heutigen Tage in das Handelsregister eingetragen worden; Hanau, am 9. Juli 1875. Königliches Kreisgericht. Erfte Abtheilung. Müller.

S S E T G

Hanau. Zufolge Verfügung vom 8. Juli 1875 ift auf Anzeige von dem nämlichen Tage heute in das Handelsregister eingetragen worden, daß das unter der Firma H. Nohl dahier betriebene Handelsgeschäft erloschen ift.

Hanau, am 9. Juli 1879. /

Königliches Kreisgeriht. Erste Abtheilung. Müller.

Hannover. Sn das hiesige Handelsregister ift

heute Blatt 2286 eingetragen die Firma:

Köster & Comp.,

als Ort der Niederlassung: Hannover ;

“nhaber find: j

1) Fabrifant Hermann Johann Köster zu Hannover,

2) Kommissionär Derk Monkhorft zu Müntendamm,

in offener am 15. Mai 1875 begonnener Handels-

gesellschaft. ; : :

Der Gesellschafter Derk Monkhorst vertritt die

Gesellschaft nicht. i

Geschäftslokal: Hildesheimerstraße Nr. 23, jeßt:

Fabrikation von Zündwaaren,

Haunover, den 8. Juli 1875. :

Königliches Amtsgericht. Abtheilung I.

Hoyer. (Hann. 735.)

Hannover. Jn das biefige heute Blatt 2285 eingetragen die George Holste und als Ort der Niederlassung: Hannover; als JFnhaber: Kaufmann George Wilhelm Holste zu Hannover; jeßt: Handel mit Steinkohlen. Ge- schäftslokal: Ludwigstraße Nr. 3. l Das Handelsgeschäft is bislang unter der Firma G. Holste & Beckmann betrieben. Hannover, den 8. Juli 1875. :

Abtheilung I.

Königliches Amtsgericht. pians Bever, (Hann. 735.)

Ÿ andelsregister ift

trma:

Hannover. Sn das biesige Handelsregister if

und als deren Inhaber der Kaufmann Otto Carl Heinrih Gabcke hier eingetragen worden.

Der Kaufmann Paul Hugo Wilhelm Engmann zu Berlin hat für lein hierselb unter der Firma: Schumann & Twesten Nachfolger (Firmenregister Nr. 4338) bestehendes Handels- geshäft dem Arthur Strehle und Franz Freitag, Beide zu Berlin, Kollektivprokura ertheilt und ist dieselbe in unser Prokurenregister unter Nr. 3118 eingetragen worden.

Gelöscht ist: - Firmenregister Nr. 4757: die Firma: Oscar Weiß. Berlin, den 13. Juli 1875. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen.

Breslau. Bekanntmachung. In unser Firmenregister ist a. bei Nr. 2974 der Uebergang der Firma L. Nippert durch Vertrag auf den Kaufmann Eugen Hooch zu Breslau, und b. unter Nr. 4028 die Firma L. Nippert und als deren Inhaber der Kaufmann Eugen Hooch hier, heute eingetragen worden.

Breslau, den 10. Juli 1875.

Königliches Stadtgericht. Abtheilung 1.

Bekanntmachung.

Freistadt. } ist heute

In unser Firmenregister worden :

Izmer. i: b, sub Nr. 218 die Firma: Otto Ismer Nachfolger, und als deren Jnhaber der Kaufmann Heinrich Bürgel zu Freistadt. Freistadt, den 1. Juli 1579.

Königliches Kreisgericht. T. Abtheilung.

ist auf Anzeige vom 25. Juni d. J. die Firma: Gebrüder Kneip mit dem Siße

Inhaber die Gebrüder

getragen worden. Hanau, am 8. Juli 1875. j Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung. Müller.

5. Juli d. J. gegründete Firma Ph. Klee & Co.

eingetragen

a, bei Nr. 187 das Erlöschen der Firma: Otto

Cto. 65/7)

Hanau. Zufolge Verfügung vom 5. Juli 1875

zu Wächtersbach, und find als deren Abraham Bär Kneip und Emanuel Kneip jun., Beide zu Gelnhausen, unter dem heutigen Tage in das Handelsregister ein-

Hanau. Zufolge Verfügung vom 8. Juli 1875 ist auf Anzeige ron dem nämlichen Tage die am

heute Blatt 71 eingetragen zu der Firma : I, H. Geveke Ww., A Dem Kaufmann Gerhard Bokelmann dahier ift Prokura ertheilt. S Hauunover, den 8. Juli 1879. : Königliches Amtsgericht. Abtheilung L. Hoyer. (Hann. 735.)

Hannover. Sn das hiefige Handelsregister ift heute Blatt 2287 eingetragen die Firma: Carl Remmer : und als Ort der Niederlassung: Linden bei Han- nover; als Jnhaber: Kaufmann Carl Friedrich Wilhelm Remmer zu Linden; jeßt: Handel mit Mehl und Getreide. Geschäftslokal: Limmerstraße Nr. 15 Hannover, deu 8. Juli 1875. |

Königliches Amtsgericht. Abtheilung T.

Hoyer. (Hann. 735.)

Hannover. Sn das hiesige Handelsregister ift heute Blatt 1559 eingetragen zu der Firma: Tivoli Actien-Gesellschaft Durch Beschluß der General-Versammlung der Aktionäre vom _ 23. Juni 1875 ist der §. 3 des Ge- sellschaftsvertrages geändert wie folgt: : Zweck der Gesellschaft ist die Betreibung eines oder mehrerer der Gesellschaft gehörigen Vergnügungs- Etablissements in oder bei Hannover und deren Ver- werthung zur Erzielung von Renten. Der desfallfige Beschluß der General-Versammlung ist in beglaubigter Abschrift hinterlegt. Hannover, den 8. Juli 1875. : Königliches Amtsgericht. Abtheilung T. Hoyer. (Hann, 735.)

Hannever. Sn das. hiesige Handelsregister ift heute Blatt 2149 eingetragen zu der Firma: G. Holste & Veckmann: i Das Handelsgeschäft ist mit allen in Be- ziehung auf dasselbe bestehenden Rechtsverhält- nissen auf den Gesellshafter Kaufmann George Holste zu Hannover zur Fortseßung unter der

irma: 6 5 Mere Holste vertragsmäßig übergegangen. s Die, offene Handelsgesellschaft ift aufgelöst, die Firma ist erloschen. Hannover, den 8. Juli 1875. Königliches Amtsgericht. Abtheilung k. Hoyer. (Hann, 735.)

Landen. Ref anntmachung.

Als Prokuristen der hier und in Oberleppersdorf bestehenden, im Gesellschaftsregister unter Nr. 50 unter der Firma Gebr. Methuer eingetragenen

zu Hanau und als deren Jnhaber die Goldarbeite

zu Berlin übergegangen, welcher dasselbe unter

Philipp

Klee und Jean Bartmann dahier unter

r P A sind die Buchhalter Heinrich Süßmann und Julius Haeusler hierselbst, welchen