1875 / 164 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 15 Jul 1875 18:00:01 GMT) scan diff

voller Thätigkeit e:ßalten, doch konnten fi die Fabrikate dem allge- meinen Preisdruck uicht entziehen, Der Absaß hat Schwierigkeiten nicht gevabt. Der Export war lebhaft troß der Konkurrenz der Franzosen, denen noch überdies der niedrige Zoll auf zweifache Garne den Import bei uns erleichterte,. Die Wollenwaaren- &abrikation hatte feine geringeren Absäße als 1873, doch waren die zu erziclenden Preise im ungünstigen Verhältniß zu den Herstellungs- fosten. Hier sind es die hohen Arbeitslöhne, welche die Konkurrenz erschweren. Der Tuchhandel erlitt in der zweiten Jahreshälfte in Folge der Handels- 1nd Geldkrise einen ftarken Rückschlag; der Abfaß im Inlande litt wenig, aber das sonst bedeutende überseeische Ge- schäft stockte. Die Teppichfabrikation zeigte sih der ausländischen Kon- kurrenz gewachsen, da sih hiesige Künstler mehr und mehr der Pro- duftion von Origintalen zu industriellen Zweckéen widmen. Jn der Woll- Färberei waren die Löbne gestiegen, was nicht ohne Einfluß geblieben ist. Der Leinenhandel hatte bedeutende Schwankungen, dagegen die Wäsche- konfektion einen lebhaften Aufschwung. Shbirting und baumwollene Waa- ren erzielten geringere Umsäße als im Vorjahr. Die Kattundruckerei arbeitete lebhaft für das Jnläud; der Export lag dagegen nieder. Jn der Seidenwaaren-Fabrikation wär der Export geringfügig, weil man den Kredit nach dem Auëtlande einschränken mußte. Die Damen- Konfektion arbeitete lebhaft; England, Rußland, Hollaud, Dänemark, Schweden kaufen nicht mebr in Paris, sondern in Berlin ibren mitt- leren Bedarf; ober auch New-York, Boston, Chicago, Baltimore, Philadelphia, Rio Janeiro und Buenos Ayres beziehen von hier ihren Bedarf. Fayt ‘man die R-sultate des Geschäfts zusammen, so findet fi, daß der Expo1t sehr gelitten hat. Nach den Vereinig- ten Staaten wurden im Ganzen für 4,606,398 Thlr. Waaren expor- tirt, um 1,218,344 Thlr. weniger als im Vorjahre.

In der Berufungssahe der Kommandit-Gesellschaft avf Aktien Vereinsbank Quistorp & Co. gegen das Erkennt- niß des Stadtzerichts, welches dem von dem Gemeinschuldner Hein- rich Ouistorp vorgeschlagenen Akkorde die Bestätigung versagte, er- Tannte d-r Civilsenat des Kammergerichts auf Abänderung des ersten Erkenntnisses und Bestätigung des Akkordes.

In diesen Tagen ist der Hof - Kunstschlosser Arnheim, der bekannte erste Vafertiger eiserner Geldspinden in Berlin, hierselbst gestorben.

Königsberg i. Pr., 7. Juli. Während des diesjährigen Woll» marfkts find in decr Hinterwaage 750 Ctr., in der Mittel- und Vorder- waage 1523 Ctr., durch das Wiegeamt 11,763 Ctr., in Privatsyeichern

Berlin, den 15. Juli.

Archäologishe Gesellshaft. Sißung vom 6. Juli. Hr. Curtius legte von Novitäten vor: Overbeck Mosaik auf der Piazza della Vittoria in Palermo (Abhandlungen der sächsischen Gesellschaft der Wissenschaft); Gozzadini de quelques mors de cheval italiques; Wright on the phoenician iuscription known as the Meletensis Quinta; Scklie zwei populäre Vorträge; Giornale degli 8gcavi di Pompei Nr. 24; Burfian Fahresbericht I. Heft 8; King on the Lorica Tril:x of Virgil; Gardner Plantiana. Hr. Dr. Hirsch- feld sprach über die Topographie und Bedeutung der Stadt Kelaenae, der spiteren Apamea Kibotos, in Ph! ygien, im Anschluß an eine von ihm aufgenommene Terrainskizze. Es ergab si dabei eine durchgehende Uebcreinstimmung der alten Nachrichten mit dem heutigen Lokal der Stadt, trov der bäufigen Erdbeben, welchen die ganze Gegend ausgeseßt ist. Die drei Flüsse, Macander, Marsyas und Orgas, welche bei Apamea entsprin- gen, fonuten fiber bestimmt werden, ebenso die Ausdehnung, welche die Stadt zu verschiedenen Zeiten hatre. A. ist als Knotenpunkt in dem Straßenneße Kleinasiens für die restituirende Topographie von großer Wichtigkeit. Es war im Alterthum ein Hauptstapel- und Marktplaß für Kleinasien, von dess:n Bedeutung die heutigen Reste freilich keine Vorstellung mehr geben. —. Hr. Fränkel bespcach unter Vorlage eines Schwefelabdruckes eine kleine runde Bronzemarke, welche bereits von Pi1okesch und Beulé publizirt und jeßt mit der Münzsantmlung des ersteren in unser Museum gelangt ist. Sie zeigt auf der einen Seite vier in die Diagonale gestellte Eulen, zwischen zwei si gegenüber- stehenden Paaren derselben Oelblätter und am Rande die Umschrift Ÿeaj1o [Be] Tv, auf der anderen Seite steht nur ein E. Die Bucbstaben- formen wei'en in das 4. Jahrhundert vor Chr. An eine Legitimations- marfke zu denfen,- hindert die Kleinheit, besonders im Vergleiche zu den erhaltenen Legitimationen der heliastischen Richter; dagegen wird fih das Derkmal als eines der Loose erklären lassen, mittelst wclchen die Theswotheten am Morgen jedes Gerichtstages die Sektionen der Gesc(woreuen, welche an dem Tage zu fungiren hatten, ausloosten., Solcher Sektionen waren bekanntlih zehn, die mit dem Buchstaben A bis K bezeichnet wurden. Herr von Wilamowiß sprach über Pausanias Beschreibung von Athen und behauptete, daß derselbe nicht aus Autopsie berichte, sondern ältere Periegeten ausgeschrieben habe ; er neune kein Denkmal auf der Akropolis, das jünger fei als das 2. vorchriftlihe Jahrhundert. Die Unzuverlässigkeit und Ungenauigkeit des Pausanias suchte der Vortragende an einzelnen Beispielen von der Afropolis nachzuweisen, wobei er mehrfach auf lebhaften Widerspruch stieß. Herr Hübner legte das seit 1870 im Erscheinen begriffene und soeven vollendete Pcachtwerk der archäologishen Gesellschaft in Newcastle- upon-Tyne vor: Lapidarium septentrionale, or a description of the moxuments of roman rule in the north of England (London, Quaritch, 1875 XVI. und 492 S. Fol.), welches alle zömischen Denk- mäâler in den vier 1 ördlihften Grafschaften Englands, Durham, West- moreland, Cumbecrlaud und Northumberland, ÎInschriftsteine, Skulptu- ren, Werke in Erz, in vortrefflihen Abbildungen (zablreide Holz- schnitte und ein Dußend Kvupfertafeln neb| mehreren vorzüglichen Karten) zusammenfaßt. Der erläuternde Text ist das Werk des Dr. Bruce, der dur seine zuerst 1851 in bes{cheideyem Touristenformat, zu- [eßt 1867 in stattlichh:m Quarto ershienene musterhafte Beschreibung des Hadriansw..lles im vördlihen Eng!'and (zwishen Newcastle und Carlisle) den Anstoß zu den mit fürstliher Munifizenz von nah- einander dtei Herzogen von Northumberland, von reihen und einfich- tigen Privaten, wie Herrn Johz Clayton und der obengenannten Ge- sellschaft geförderten Nachforschungen und Ausgrabungen gegeben hat, auf denen das neue Werk wesentlich beruht. Es bildet dasselbe eine werthvolle Ergänzung zu dem 1873 erschienenen, von dem Vortrzgen- den bearbeiteten sieben'en Bande des Corpus inscriptionum Latinarum, welcher ganz Britannien umfaßt, und follte unjeren rheinischen Anti- quaren ein Vorbild sein, in gleih-r Weise die zahlreichen römischen Denkmäler der Rheinlande, ehe es zu spät wird, zu sammeln und zu veröffentlichen.

Eine «usführlihe „Statistische Darstellung des Kreises Meschede“ (1861—1873) is soeben in Stärke von 160 Seiten unter Beigabe vieler Tabíillen im Selbstverlage des Kreises Meschede erschienen. Wir entnehmen dem mit vielem Fleiße bear- beiteten Werke nachstehende Angaben: Der Kreis Meschede, ein Theil des ehemals zum Kurfürftenthum Cöln und zuletzt zum Großherzog- thum Hessen gehörigen Herzogthums Westfalen, liegt im südöstlichen Theile des Regierungsbezirks Arnsberg uud erftreck sich in einer Größe von 14,183 geographishen = 13,886 Reichs- Quadratmeilen, beinahe ein Quadrat bildend, im Norden bis zum 51,220, im Süden bis zum 51,4° nördlicher Breite, im Osten bis zum 25,36%, im Westen bis zum 26,100 öôftlider Länge. Seine Länge beträgt 51 Meilen, scine Breite 4} Meilen, Der Kreis, welcher ursprüng- lich als Kreis Eslohe aus Kreisen des gleichzeitig anfgelösten Kreises Medebach, sowie einem Theile des früheren Bilsteiner, {eßt Olper Kreises und des Arnsberger Kreises, kurz nach der Ab- tretung des Großherzogthums Heffen an Preußen im Jahre 1818 gebildet wurde, empfing im Jahre 1819 den Namen Meschede. und besteht aus den Amtsbezirken Meschede, Eversöberg, Fredeburg, Schmallen- berg, Eslobe und Serkenrode. 220 bis 841 Meter (= 700 bis 2652 Fuß) über dem Meeresspiegel gelegen, gehört er dem Gebirgs- lande an, mit engen Flußthälern und beträchtlichen Höbhenzügen, wie das Rothhaar - Gebirge, die Grenzscheide zwishen Rhein und Weser im Südosten, das Hunau - Gebirge in der Mitte des Kreises, das Lenne-Gebirge im Süden und den Arntberger Wald im Norden ; von

ca. 5954 ECtr., in Summa 20,000 Ctr. Wolle gewogen, dereu Durch- \chuiitópreis zu 106 Pfd. sih für die Kammwolle auf 180—192 A, Mittel-Kammwolle 180 —201 #, Tuchwolle 177—186 4, feine Tuch- wolle 195—207 . herausgestellt hat. ‘Die hier zu Markt gebrachte Wolle ist sämmtlich verkauft.

Der Verband Deutsher Müller und“Mühlen-Xn- teressenten hat einen Preis von 1000 4 ausgeseßt für die befte Schrift über: „Die Unzulänglichkeit der beftehenden Wassergeseßze in Deutschland und über die Nothwendigkeit geseßlichen Schußes des Wassers als Triebkraft. Vorschläge zur Abäuderung nnd Ergän- zung der ersteren und Herkteiführung des leßteren.“

Die Verhandlungen wegen der Betheiligung der deutschen Bergwerks- und Hütten-Industriean der Weltausstellung zuPhiladelphia haben zu einem erfreulichen Abschluß geführt. Was zuvörderst das Eisen anbelangt, so wird Oberschlefien vertreten werden durch Borsig, Westfalen dur Krupp, der Saar-Distrikt durch die Luxemburgische Bergwerks- und Saarbrücker Eisenhütten-Aktiengesell- schaft zu Burbach, ferner das Siegerland durch eine Kollektiv-Aus- stellung der Henrichshütte zu Au, der Charlottenhütte zu Niederschel- den und des Coin-Müsener Aktienvereins, die württembergische Jn- dustrie durch die Hüttenwerke zu Königsbronn und Friedrichsthal. Zu wesentlihem Schmuckte wird endlich die in ziemlich siherer Aus- sicht stehende Betheiligung der gräflich ftolbergishen Kunstgießerei zu Ilsenburg beitragen. Nächstdem wird Blei und Silber in einer Kollektiv-Ausftellung vertreten sein, an welcher sich außer den preußi- chen fiskalischen Pia im Harz und in Oberschlefien noch die Stol- berger und die rheinish-nassauishen Aktiengesellshaften zu Stolberg bei Aachen betheiligen werden. Steinsalz und daraus gewonnene Produkte werden in einer Kollektiv - Ausstellung von deù preußischen Staatswerken und den Kalifabrikanten Staßfurts zur Anschauung ge- bracht werden. Die neuesten Resultate der geologischen Untersuchung deutshen Bodens, sowie statiftisGe Tableaux, ausgestellt von den betreffenden Behörden} werden die Ausstellung vervollständigen und \{chmüdcken helfen.

Mien, 12. Juli. Die „Wien. Z.* veröffentlicht folgenden Erlaß des Minister-Präsidenten in Vertretung des Ministers des Junern an den Herrn Statthalter von Nieder-Oefterreich :

„Aus dem unterm 3. d. M. vorgelegten eingehenden Berichte des Wiener Magistrates vom 26. Juni d. J. habe ih mit Befremden entnommen, daß die Verhandlungen mit den Vorstehern der Bäcker- und Fleischerhauergenofsenschaft wegen Erhöhung des Brot-

Flüssen sind die Ruhr und Lenne zu erwähnen. Das Gebirgsgestein gehört zum größten Theil dem rheinisch - westfälishen Grauwadten- Gebirge (Thouschiefer und Elbe: felder Kalkstein), zum andern Theile der Kohlengruppe und dem Alluvium an. Bei seiner Höhe und da fast 44 Prozent der Gesammtflähe mit Wald bel ft sind, hat der Kreis im Allgemeinen ein rauhbes, aber gesundes Klima: vorherrschend (beinahe ein Drittel des Jahres) ift der Wést- wind; die Vegetation tritt spät im März, oft erst. Anfang April ein, die Roggenernte beginnt Ende August. Die Einwohnerzahl betrug 1861: 32,275, darunter 3382 städtische und 28,893 ländliche Bevölke- rung, 16,570 Personen männlihen und 15,705 weibliven Geschlechts; dem Religionsbekenntniß nach waren 1177 Evangelische, 30,834 Ka- thelifen, §8 Mennoniten und 256 Juden vorhanden. Inzwischen ist die Bevölkerung bis zum Jahre 1871 auf 33,627 Einwohner, also um 2,53% gestiegen. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung (17,223) beschäftigt fich mit Ackerbau. Städte zählt der Krei3 Meschede 2, nämlich Meschede mit 335 Gebäuden, 472 Haushaltungen und 2€17 Einwohnern und Schmallenberg mit 194 Gebäuden, 254 Haus- haltungen und 1244 Einwohnern; die 3 Flecken Frede- burg, Eversberg“ und Bödefeld haben - 871, 1083 uud 816 Einwohner. Außerdem sind vorhanden 161 Dörfer mit 24,277 Seelen, 15 Güter und Vorwerke, welche nicht im Zusammenhange mit Dörfern liegen, mit 383, 34 Kolonien und Weiler mit 1274 und endlich 37 einzelne Etablissements mit 340 Einwohnern, zusammen also 252 Wohrpläße. Gebäude befinden sich im Kreise 8191, und zwar 255 offentliche, darunter 167 für den Gottesdienst, 40 für den Unterricht, 2 Armen- und Krankenhäuser, 11 für die Staatsverwal- tung, 33 für die Ortspolizei und Gemeindeverwaltung, 2 für die Militärverwaltung, sowie 7936 Privatgebäude, darunter 4228 Wohn- bâäuser, 338 Mühlen, Fabrikgebäude und Magazine und endlich 2670 Ställe, Scheunen und Schuppen. Im Allgemeinen ift der bauliche Zuftand der Gebäude eïn ziemlich guter, namentlich sind viele gegen früher verbessert und renovirt, oder gäuzlich neu auf- geführt, Die Miethen für geringere Wohnungen betragen 20—295, 30 —40 Tólr., während die der Beamten etwa 80—150 Thlr. fosten. Die 4786 steuerpflichtigen Gebäude zahlen einen Jahresbetrag von 3234 Thlr., und trifft die Steuer durch\chnittlich ein Gebäude in den Städten mit 1,52 Thlt., auf dem flachen Lande mit 0,59 Thlr., im Kreise überhaupt mit 0,68 Thlr. Dagegen stellt sich der jährliche Nutungswerth der Gebäude in den Städten auf 17,232, auf dem platten Lande auf 68,166 Thlr. Der Gesammtflächeninhalt des Krei- ses umfaßt 305,872 Morgen (78,109 Hektar), darunter befinden si 2294 Morgen Gärten, 106,210 Morgen Adckerland, 19,208 Morgen Wiesen, 36,653 Morgen Hudc- und Weidegrundstücke, 135,861 Mor- gen Waldung, 503 Morgen Oedland ,-1397 Morgen Haus- und Hof- fläche und 6583 Morgen Flähe der Wege, Bäche u. #. w. Die Besißungen theilin sich in 52 von 600 Morgen und dar- über mit 73,736 Morgen, 115 von 300 bis 600 Morgen mit 46,382 Morgen, 1319 von 30 bis 300 Morgen - mit 142,4*3 Morgen Flächenraum, 1915 Besitzungen von 5 bis 30 Morgen und 2373 unter 5 Morgen. Die fteuerpflihtigen Liegenschäften umfassen 279,252 Morgen mit einem Reinertrag von 151,609 Thlr. = 16 Sgr. pro Morgen, Pferde waren 1873 vorhanden 1807, Rindvieh 16,193 Stück, Schafe 23,759, Schweine 4408 und Ziegen 3097. Das ge- sammte Waldareal vertheilt sich, auf 25 % Hochwaldungen und 75 % Nieder- und Mittelwaldungen; an einzelnen Holzarten giebt es 65 % Buchen-, 3 % Eichen-, 20 % gemischte Bestände (Buchen, Eichen und Weichbölzer), 7 % reine Weichholzbeftände und 5 % Nadelholzbestände. Die Kommun«lwaldungen des Kreises ergeben einen Gesammt-Brutto- ertrag pro Hektar ven 5,3 Thlr. j

Das „Dresdner Journal" trägt über den Sarkophag, in welchem die Leiche des Königs Johann beigeseßt ist, unt über diese Senn selbft folgendes Nähere nach:

__ Se, Majestät ruht jeßt neben feinem erlauchten Bruder, dem Könige Friedrih August. Der Sarkophag, welcher die sterblichen Refte des Königs Johann birgt, entspriht im Material wie in tech- nischer und künstlerisher Beziehung auf das würdigste seiner Bestim- mung; in monumentaler Bronze ausgeführt und im Ornament den Stilformen der Architektur der Hofkirche sich anschließend, trägt er den Charakter einer ernsten, edeln Pracht. Jn trefflicher Weise ift die Modellirung durch die hiesigen Bildhauer Roh und Schäfer sowie Guß und Ciselirung durch das Hüttenwerk Lauchhammer besorgt worden. Die Grundform des Sarkophags ist die des modernen Sarges. Die vier Een find mit frei heraustretenden Cherubim ge- \chmüdckt, deren Flügel in die Seitenwände des Sarges übergehen und deren untern Theil die als Löwenklauen ausgestatteten Sargfüße ver- mitteln, An den beiden Seitenflächen sind en reliek yalmen- tragende Engel dargestellt, welhe Wappènbilder mit dem Namens- zuge Sr. Majestät tragen. Die ovale Fläche dèr Kopfwand enthält iunerhalb eines Blumenkranzes folgende Inschrift :

Bonum certamen. ceartavi cursum consummavyi fidem

servavi, Inreliquo reposita est mihi / corona justitiae

quam reâdet mihi Dominus inilla die justus judex.

Epist. II. St, Paali ad Timotheum Cap. IV, Versus YTII. et VIII,

Die Fußwand dagegen zeigt in Medaillonform das Portrait Sr. N und darüber auf dem Sargrande eine Eule, das Sinn: bild der Weisheit. Auch der Sargdeckel “ist reich und ges{chmackvoll gegliedert. Auf der Deeplatte liegt auf einem. Kifsen die Königs-

gewichtes und wegen Ermäßigung der Rindfleischpreise ungeachtet aller Bemühungen und der auf ziffermäßigen Daten be= rubeuden Vorstellungen des Magistrates zu keinem positiven Ergeh- nisse geführt haben. :

Angesichts der Thatsachen, daß die Preise des Getreides sowie des Mehles seit dem vergangenen Jahre einen schr namhaften Rück- gang erfahren haben, daß der Zutrieb auf dem hiesigen Schlacht- viehmarkte an und für fih im Vergleiche zu anderen Großstädten ein sehr bedeutender und von Seite der berufenen Organe sehr Vieles.

eschehen ist, um die Uebelstände auf dem Schblachtviehmarkte zu be« feitigen und demselben thunlichst verbesserte Einrichtungen zu geben

kann die ablehnende Haltung der Bäder und Fleischhauer gegen- über den berechtigten Forderungen des Publikums nur auf das tiefste bedauert werden. Jch nehme daher Akt von der Zusicherung des Wiener Mag'strates, daß derselbe die weiteren Maßregeln berathen und in Vorschlag bringen werde, welche geeignet sind, eine Ermä- ßigung der jeßigen, durch die Marktpreise. niht gerechtfertigten Details Dertal vweité der unentbehrlihsten Leben8mittel zu bewirken. j

Ew. Excellenz wollen der Gemeinde, so wie dem Wiener Magi- strate.. diesfalls Hochdero Unterstüßung ‘angedeihen lassen und fi überzeugt halten, daß alle auf die Bewohlfeilung der nothwendigsten Lebensbedürfnisse abzielenden Maßregeln auc meinerseits jederzeit auf die kräftigste Förderung rechnen können. /

Indem ih Ew. Excellenz den Eingangs erwähnten Magistrats. bericht zurüdckstelle, sehe ih der baldigen weiteren Berichterstattung in di-ser Angelegenheit entgegen.“

Wien, am 8. Zuli 1875.

Rom, 14. Juli. (W. T. B.) Die Nationalbank hat die für das erste Halbjahr 1875 zur Vertheilung gelangende Dividende au d Fres. festgeseßt und 800,000 Fres. an den Reservefonds übertragen.

Melbourne, 13. Juli. Der Dampfer „Ceylon“ nimmt 765,0.0 Pfd. Sterl. für Europa mit.

Verkehrs-Anftalten.

Stettin, 14. Juli. Das Damyfschiff „Cato*, Kapt. King, der Stettin-New-Yor ker National-Dampfschiffs-Compagnie (C. Messing) ist gestern mit Passagieren und Gütern für New-York abgegangen.

New-York, 14, Juli. (W. T. B.) Der Dampfer „Canada * der National - Dampfschiffs - Compagnie (Stettin - New-Yorker Linie C. Mesfing) ist gestern hier eingetroffen.

krone, daneben das Kcucifix. Außerdem trägt die Platte noch die Inschrift : Joannes Rex Saxoniae, natus die XII. Decembris MDCCCI. guceessiìt Fratri Suo Friderico Auguz4to II. Regi die IX. Auausti MMDCCCLIV, semisaecularia nuptiarum cum Regina Amalia eolemnia celebrayvit die X. Novembris MDCCCLXXII, pie obiit die XXIX, Octobris MDCCCLXXIII,

Das Comitó der internationalen Ausftellung iw Santiago hat unter anderen folgende Prämien ausgeseßt.

Eine Prämie von 1000 Pesos für das beste Stem zur Messung unnd Vertheilung von Bewässerungswassern, für eine feste oder proportionale Quantität, begleitet von den Apparaten nnd prak tischen Darstellungen, welche es auf die Beschaffenheiten des Landes anwendbar machen.

Eine Prämie von 500 Pesos für die beste Denkschrift, in wel- her die Bedürfnisse und der soziale Zustand unserer Ackterbau treiben- den Klassen unter Bezeichnung der geeigneten Mittel zu ihrer Aufs richtung untersuht werden.

Eine Prämie von 250 Pesos und eine Medaille erster Klasse (1250 Fres.) für das beste vem Auslande eingeführte Oelgemälde, was auch immer Gegenftand deffelben sei.

Eine Medaille erster Klasse und 500 Pesos (2500 Fres.) für das beste in das Land eingeführte Werk der Bildhauerkunst und außer- dem die Fraht und Versiherungésumme, wenn es auf Rechnung des Künstlers eingeführt worden. |

w

Aus Scilly wird gemeldet, daß während der vorigen Woche drei Tage lang weitere Taucherversuche zur Hebung des Baarschatzes. des verunglückten Dampfers „Schiller * stattfanden, Die Tau- cher fanden das Wra fast in derselben Lage. in der es war, als fie es das leßte Mal sahen. Sie fanden einen Koffer mit Werthsachen, dem Dr. L. G. Suppiger aus Highland, Jllinois, gehörig, ferner: einen Postbeutel und eine Anzahl anderer kleiner Artikel, und sahen in einer Entfernung eine Menge leerer Postbeutel. Man glaubt, daf: sih der Schaß in dieser Lokalität befindet, und daß er bei der Weg- räumung der Schiffstrümmer entdeckt und geborgen werden wird.

Theater,

Dem Gastspiel des Hrn. Lewinsky am Wallner-Theater hatte das Berliner Publikum gestern den lange entbehrten Genuß

- danken, Molières „Geizigen“ in der vortrefflihen Dingel- stedtschen Bearbeitung und zwar was die Titelrolle betrifft, in hoher Vollendung wieder aufgeführt zu sehen. Der Har- pagon, welcher keine übermäßige Kraft und keine große Skala des Affekt-Ausdrucks erfordert, sondern bei der Gebrochenheit und:

Morofsität dieses Charakters auch eine gewisse Eintönigkeit\der Stimm- .

farbe bedingt, war einr bis zum Abstoßenden realistishe Leistung des Gastes. Dasselbe ist von dem Vortrage des aus der ,Garten- laube" bekannten Gedichtes „Der Strike der Schmiede“ (von François- Coppé, deutsch von E. Mautuer) zu sagen, welches Hr. Lewinsky in der leben8wahren-Maske des alten von Gram gebeugten und der Kerkerluft gebleichten Schmiedes ‘mit ershütterndem Realismus vortrug. Dem Künstler wurde für beide Gaben die verdiente Anerkennung; des Publikums zu Theil, die fih nah dem Gedichtvortrag bis zu viermaligem Hervorruf steigerte. In dem Lustspiel wurde Hr. Le-- winsky von den Mitgliedern des Walluertheaters, namentlich Hrn. Blendcke (Kleanth) und Hrn. Kriete (Valer) nah Kräften unterstüßt. ,_ Die anstrengenden Rollen des Hin. Lewinsky bedingen für den. Künstler eine Ruhepause. Am Freitag wird deshalb „Peh-Schulze“ gegeben werden, und werden Frl. Löffler und Hr. Engels an Stelle ‘des beurlaubten Frl. Wegner und Hrn. Helmerding die bisher von: leßteren gespielten Rollen übernehmen, Am Sonnabend wird Hr. Lewinsky scin Gastsviel wieder aufnehmen und den Tishlermeister: Unton in Hebbels „Maria Magdalena“ darstellen. Der neue Direktor des Woltersdorff-Theater, Hr. Emik.

Thomas, wird dem Bezirk, dem erx angehört, in sehr anerkennens-

werther Weise entgegenkommen, indem er für Sonnabend eine Vor- stellung zum Besten _der Sanitätswache der Oranienburger Vorstadt arrangirt, Zur Aufführung gelangt die beliebte Rädersche Gesangs- posse „Robert und Bertram“, die in dieser Woche eine Zugkraft be- währt hat, welche der wohlthätige Zwet gewiß nur erhöhen wird. Die gegenwärtig hier anwesenden Wiener Schauspieler: der drei verschiedenen Gruppen, sowohl die Gäste des National- theaters als Hr. Lewinsky und Frl. Geistinger, beabsichtigen, hiesigen Blättern zufolge, demnächst gemeinsam ix einer großen Vorstellung zum Besfien der Ueberschwemmten in Pest in einem hiesigen Theater das

österreihishe Volksftück „Der Pfarrer von Kirchfeld* zu spielen,

Redacteur: F. Prehm. Verlag der Expedition (Kessel). Drei Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beil age).

Berlin: Druck W., Elsner.

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

aa D E I

Königreich Preußen. P icin wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender eiéobligationen des Kreises Gerdauen im Betrage von 180,000 46 Reichswährung. IL. Emisfion.

Wir Wilhelm von Gottes Gnaden König von Da „14

Nachdem von der Kreisversammlung des Kreises Gerdauen auf dem Kreistage vom 18, August 1874 beschlossen worden,

die zur unentgeltlichen Hergabe des innerhalb der Grenzen des

Kreises belegenen Grund uud Bodens für die Thorn-JInsterbuuger

Eisenbahn an den Staat erforderlihen Geldmittel im Wege eiuer

Anleihe zu beschaffen, : wollen Wir auf den Antrag der gedachten Kreiêversammlung

zu diesem Zwecke auf- jeden Jnhaber lautende, mit Zinscoupons

versehene, Seitens der Gläubiger unkündbare Obligationen zu dem

Ss Betrage von 180,000 4 Reichswährung ausstellen

zu dürfen,

da sih hiergegen weder im Juteresse der Gläubiger noch dér Schuldner etwas zu erinnern gefunden hat

in Gemäßheit des §.2 des Gesetzes vom 17. Juni 1833 zur Ausftellung von Obligationen zum Betrage von 180,000. 4 Reichswährung, in Buchstaben Einbundert und Achtzig Tauseud Mark Reichswährung, welche in fechszig”" Apoints zu je 3000 4 nah dem anliegenden Schema auszufertigen mit Hülfe einer Kreissteuer mit vier und ein halb Prozent {jährli zu ve:zinsen und nah der durch das Loos zu bestimmenden Folge- ordnung jährlich vom 1, Januar 1875 ab mit wenigstens jährli Einem Prozent des Kapitals unter Zuwachs der Zinsen von den amortisicrten Schuldverschreibungen zu tilgen sind, durch gegenwärtiges Leg Unsere landesherrliche Genehmigung mit der rechtlichen

irkung ertheilen, daß ein jeder Jnhaber dieser Obligationen die daraus hervorgehenden Rechte, ohne die Uebertragung des Eigenthums nachweisen zu dürfen, geltend zu machen befugt ift.

Durch vorstehendes Privilegium, weldes Wir unter Zurücknahme des von Uns dem Kreise Gerdauen unter dem 16. April 1868 Ges.-S. S. 525 u. ff. —_ gewährten Privilegiums wegen Ausgabe auf den Inhaber lautender Kreisobligationen - zum Betrage von 30,000 Thalern vorbehaltlich der Rechte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inbaber der Obligationen eine Gewähr- leistung Seitens des Staats nicht übernommen.

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel.

Gegeben Bad Ems, den 7. Juni 1875.

Wilhelm.

Camphausen. Gr. Eulenburg. Dr. Achenbach.

Provinz Preußen. Regierungsbezirk Königsberg. Obligation des Kreises Gerdauen. II, Emisfion.

I Nr über Dreitausend Mark Reich#währung. Ausgefertigt in Gemäßheit

des landesherrlicen Privilegiums vom (Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Königsberg vom 1875. Nr. .… . Seite ..…. und Geseß-Sammlung pro

Sella 2 fd Ne. «és

Auf Grund der unterm genehmigten Kreistagsbeschlüsse vom 18. August 1874 wegen Aufnahme einer Schuid von 180,000 „& Reichswährung bekennt fih der Krei8aus|chuß des Kreises Gerdauen, Namens des Kreises, durch diese, für jeden

Berlin, Donnerstag, den 15. Juli

R

Inhaber gültige, Seitens des - Gläubigers unkündbare Verschreibung zu einer Darlehnss{chuld von Dreitausend Mark Reichswährung, welche an den Kreis baar gezahlt worden und mit vier und ein halh Prozent jährlih zu verzinsen ist.

__ Die Rückzahlung der ganzen Schuld von 180,000 & Reihs- währung geschieht vom Jahre 1875 ab, allmählich aus einem zu diesem Behufe gebildeten Tilgungsfonds von wenigstens Einem Prozent jährlich unter Zuwachs der Zinsen- von den getilgten Schuld- verschreibungen.

Die Folgeordnung der Einlösung der Schuldverschreibungen wird durch das Loos bestimmt. Die Ausloosung exfolgt vom Jahr 1875 ab in dem Monate Februar jedes Jahres. Der Kreis behält sich je- do das Recht vor, deu Tilgungsfonds durch größere Ausloosungen zu verstärken, sowie sämmtliche noch umkaufende Schuldverschreibun- gen zu kündigen, Die ausgeloosten, sowie die gekündigten Schuld- verschreibungen werden unter Bezeichnung ihrer Buchstaben, Nuwrn- mern und Beträge, sowie des Termins, an welchem die Röckzahlung erfolgen soll, öffentlich bekannt gemaht. Diese Bekanntmachung er- folgt sechs, drei, zwei und einen Monat vor dem Zahlungstermine in dem Deutshen Reichs- und Königlich Preußischen Staats- Anzeiger, in dem Amtsblatte der Königlichen Regierung zu Königs- berg und im Gerdauer Kreisblatte. Bis.zu dem Tage, wo solcher- geftalt das Kapital zu entrichten ist, wird es in halbjährlichen Terminen, am 24. Juni bis 2. Juli und am 28. Dezember bis 6. Jauuar eei Jahres vou heute an gerechnet, mit vier und ein halb Prozent ährlich in gleicher Münzsorte mit jenem verzinset.

Die Auszahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße Rückgabe der au3gegebenen Zinscoupons, beziehungsweise dieser Schuldverschreibung bei der Kreiskommunalkasse in Gerdauen, und ¿war auch in der na dem Eintritte des Fälligkeitstermins folgenden Zeit.

Mit der zur Empfangnahme des Kapitals präsentirteu Schuld- verschreibung find auch die dazu gehörigen Zinscoupons der späteren Fälligkeitstermine zurüdckzuliefern. Für die fehlenden Zinscoupons wird der Betrag vom Kapitale abgezogen.

Die gekündigten Kapitalbeträge, welche innerhalb dreißig Jahren nach dem Rüzahlungstermine niht erhoben werden, sowie die inner- halb vier Jahren, vom Ablaufe des Kalenderjahres der Fällig- gu ga gerechnet, niht erhobenen Zinsen verjähren zu Gunsten des

reises.

Das Aufgebot und die Amortisation verlorener oder vernicteter Scbu!dverschreibungen erfolgt nach Vorschrift der Allgemeinen Ge- rihts-Oxdnung, Theil 1. Litel 51 § 120 segu., bei dem Königlichen Kreisgerichte zu Wehlan.

Zinscoupons können weder aufgeboten noch amortisirt werden. Doch soll Demjenigenr, welcher den Verlust von Zinscoupons vor Ab- lauf der vierjährigen Verjährungsfrist bei der Krei2verwaltung an- meldet ind den stattgehabten Besiy der Zinscoupons durch Vor- ¿zeigung der Schuldverschreibung oder fonst iu glaubhafter Weite dar- thut, zach Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der angemeldeten und bis dahin nicht vorgekommenen Zinscoupons gegen Quittung ausgezahlt werden.

Mit dieser Schuldverschreibung sind |. ... halbjährige Zins- coupons bis zum Schlusse des Jahres . . . . ausgegeben. Für die weitere Zeit werden Zinscoupons auf fünfjährige Perioden ausgegeben.

Die Ausgabe einer neuen Zinsconpons-Serie erfolgt bei - der Kreiskommunalkasse zu Gerdauen gegen Ablieferung des der älteren Zinkcoupons-Serie beigedruckten Talons. Beim Verluste des Talons erfolgt die Aushändigung der neuen Zinêcoupons-Serie au den JIn- haber der Schuldverschreibung, fofern deren Vorzeigung rechtzeitig geschehen ist.

1878,

Zur Sicherheit der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet der Kreis mit seinem gegenwärtigen und zukünftigen Vermögen und mit seiner Stenerkraft.

Dessen zur Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt.

18S

Gerdauen, den . . . t (Siegel des Landraths. Der Kreisausschuß des Kreises Gerdauen. (60M TTRAB Die Unterschriften sind eigenhändig zu unter- zeichnen.

Preußen. Regierungsbezirk Königsberg. Zinscoupon zu der Kreisobligation Serie . …. des Kreises Gerdauen II. Emisfion. über 3000 (6 Reichswährung zu vier ein halb Prozent Zinsen über 67 4/50 s,

Der Inhaber dieses Zinscoupons empfängt gegen defsen Rück- gabe in der Zeit vom . ten bis T vom . „ten bis und späterhin die Zinsen der vorbenannten Kreisobligation für das Halbjahr vom .…....,.. bis mit Sieben und sechs8zig Mark Fünfzig Pfennigen bei der Kreis-Kommunal-Kasse zu Gerdauen.

Gerdauen, den . . « ten 18.

Der Kreisaus\chuß des Kreises Gerdauen.

Dieser Zinscoupon ist ungültig, wenn defsea Geld- betrag mcht innerhalb vier Jahren nah der Fälligkeit, vom Schlusse des betreffenden Kalenderjahres an ge- rechnet, erhoben wirk,

Anmerkung:

Die Namensunterschriften können mit Lettern oder Facsimile- Stempeln gedruckt werden, doch muß jeder Zinscoupon mit der eigen- bändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden.

Provinz

Regierungsbezirk Königsberg. Talon zur Kreisobligation des Kreises Gerdauen IL. Emission. Nr über Dreitaufend Mark Reichswährung.

Der Inhaber dieses Talons empfängt gegen dessen

Obligation des Kreises Gerdauen Littr. Nr über 3000 e Reichswährung à 44 Prozent Zinsen, die . . B LeN für die 5 Jahre 18 . . bis 18 . „bei der Kreis-Kom- munal-Kasse zu Gerdauen nach Maßgabe der diesfälligen in dex Obligation enthaltenen Bestimmungen.

Gerdauen, den . . ten “l

Der Kreisaus\{chuß des Kreises Gerdauen. Anmerkung: 1) Die Namensunterschriften können mit Lettern oder Facsimile-Stempeln gedruckt werden, doch ‘muß jeder Talon mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrol- beamten versehen sein. j 2) Der Talon. ist zum Unterschiede auf der ganzen Blatt- breite unter den beiden leßten Zinseoupons mit davon ab- weichenden Lettern in nachstehender Art abzudrucken.

9. Zinscoupon. | 10, Zinscoupon. Talon,

Yrovinz Preußen.

ckgabe zu der

U IEE s bter

M Æ Zuatserate für ven Deutschen Reichs- u. Kgl, Preuß. Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregifter und das §oftblati nimmt ant die Zuseraten-Expeditiozt

hes Dentschen Reihs-Anzeigera wad Möuiglih Preußischen Staats-Anzeigerp: Yerliz, 8, F, Wilhele-Etraße Nr. 38.

1, Bteckbriefe und Uuterzuehungs-Sachen,

2. Subhastatiounen, Aufgebote, Verladungen n. dorgl.

3, Verkäufe, Verpachtungen, Snbmissioa8n ete.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

Grosshaundel.

7, Literarischs Anzeigen,

6, Verachiedene Bekanntmachungen,

O effen tlich du Anz ei g EL + [Inserate nehmen an: die autorifirte Annoncen-Expedition %

5, Industrielle Etabliszemontsa, Fabriken und

von Nudolf Mosse in Berlin, Breslau, Chemuttz, Csln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a.M., Halle a.S., Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß- burg i. G., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten, sowie alle übrigen größeren Aunouceu-Bureaus,

u, s, w, von öffentlichen Papieren,

—————————a——

8. Thoeater-Ánzeigen, | In der Börsen-

9, Familien-Nachrichten, beilage. Æ

=———

Steckbriefe und Untersuchungs - Sacþeu, |

Der unter dem 6. März l. Js. gegen den Tage- lôhner Ioseph Faßuaht von Aufenau erlafsene Steckbrief wird erneuert. Hanau a./Maiu, den

13. Juli 1875, Der Staatsanwalt. J. V.: Knorz,

[5320]

Oeffentliche Vorladung. Nachdem gegen - den Käthner Auton Winicki aus Dobrz, 30 Jahr alt, katholis, auf Grund des Beschlusses des Königl. Appellationsgerichts hierselbst vom 27. März d. J. und der Anklage der Königl, Ober-Staatsanwalt- [daft hierselbst von demselben Tage, die Unter- uchung wegen wifsentlichen Meineides eröffnet wor- den ist, haben wir zur mündlichen Verhandlung und Entscheidung ‘der Sache einen Termin auf den 4. Oktober d. J., Vormittags um 9 Uhr, vor dem Schwurgericht in unserem Audienzsaale Nr. 35/36 anberaumt. Der 2c. Winicki wird biermit aufgefordert, birnen 1 Monat nach dem leßten Er- cheinen dieser Bekanntmachung in den öffentlichen

lättern vor dem Untersuchungsrichter des unter- zeichneten Gerichts zu erscheinen und fih wegen der ihm zur Last gelegten That zu verantworten, widri- genfalls dieselbe ‘für zugestanden angenommen und hegen ihn weiter nach den Geseßen verfahren wer- en wird. Der Rechtsanwalt Kempner hierjelbft ift dem Angeklagten als Vertheidiger von Amtswegen zugeordnet. Bromberg, den 30. Juni 1875,

Königliches Kreisgericht. 1, Abtheilung.

Wait

Subhastationen, Aufgebote, Vwor- ladungen u. dergl.

[3768] Proclama.

Nachstehende hþpothekendokumente, eingetragen auf dem Grundstück Fürstenwalde Band 11. Nr. 169 in der II1, Abtheilung:

a, unter Nx. 5 über 712 Thlr. zu 4% Zinsen aus der Obligation vom 1. August 1797 über ur- sprünglich 1000 Tblr. und der Brilon vom 14. Oftober 1817 ünd 30. Januar 1818, ein- u dei für den Kaufmann Chriftlieb Grasnick zu Berlin;

b, unter Nr. 6 über 512 Thlr. 15 Sgr. zu 4 insen aus der Obligation vom 1, Mai 17 ber ursprünglih 80 Thlr. und der Cesfion

vom 17, Oktober 1817 und 30. Januar 1818 Bt n Kaufmaun Christlieh Grasnick zu erlin,

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sind angeblich verloren gegangen, und werden die unbekannten Inhaber, deren Cesfionarien oder sonstigen Rechtsnachfolger aufgefordert, ihre An- sprüche spätestens in. dem vor der K®öniglichen Kreisgerichts-Kommission T. im Termins-Zimmer Nr. I. auf

deu 16. September d. I., Vorm. 12 Uhr, anberaumten Termine geltend zu machen, widrigen- falls ‘die oben genannten Urkunden für kraftlos wer- den erklärt werden.

Fürstenwalde, den 13, Mai 1875.

Königliche M Go Gm os T: rin.

N Ediktalladung.

Am 22. Dezember v. J. is der Ausftreicher Is- hauu (oder Iohanues) Franeis3cus Gibory van Hamme, Sohn der weiland Eheleute Johann Franz (Jean François) Toussaint Gibory van Hamwe und Alcida, geb. Arends, zu Lage, geboren am 29, Mai 1821, zu Nordhorn gestorben,

Auf Artrag der bestellten Nachlaßkuratoren Kauf- mann Gerhard Weustmann und Kaufmann Ern Heinri Benis zu Nordhorn werden alle Diejeni- gen, welche auf die Verlassenschaft des. verstórbenen van Hamme ein Erbrecht begründen zu können ver- meinen , hierdurch aufgefordert, ihre Erbansprüche in dem auf

Dienstag, 23. November d. I,,

/ ‘10 Vhr, hier anien Termine anzumelden.

Diese Ladung ges{ieht unter der Verwarnung, daß der Nachlaß, wenn sich kein Erbe melden und legitimiren sollte, für erbloses Gut erflärt, bei er- folgender Anmeldung aber dem sich legitimirenden Erben ausgeantwortet werden soll; daneben auch, daß der nah dem Ausschlufse fih etwa meldende Erbberechtigte alle bis dahin über die Erb- schaft erlassenen Verfügungen anzuerkennen \chuldig, auch weder Rechnungsablage, uoch Ersaß der erho- benen Nußungen zu fordern berechtigt sein, sondern sein Anspruch sih auf das beschränken soll, was als- dann von der Erbschaft noch vorhanden sein möchte.

Neuenhaus, 26. Juni 1875.

Königliches Amtsgericht. I. Visétor.

[4561] Ediftalcitation. Die Pauline Linke, geborene Rindfleisch, jeßt in Schweidnitz, hat gegen ihren Ehemann, den ehe-

waligen Kanzlist Ioseph Linke wegen Versagung des Unterhaltes auf Grund des §. 711 Il 1 All- gemeinen Landrechts auf Ehetrennung und Er- klärung desselben für den allein {huldigen Theil ge- klagt, indem sie Thatsachen anführt und unter Beweis stellt, daß derselbe durch Vergehungen, Ausschwei- fungen und unordentlihe Wirthschaft sich außer Stand geseßt hat, sie zu ernähren. Verklagter Linke wird hiermit zum Termine

deu 24, September 1875, Bormittags 9 Uhr, zur Klagebeantwortung und mündlichen Verhandlung an hiesiger Gerichtsftelle im Audienzsaale unter der Warnung geladen, daß bei seinem Ausbleiben die von der Klägerin angegebenen Thatsachen für zu-

- gestanden angesehen werden sollen.

Reicheubathh, den 9. Juni 1875. S USs Kreisgericht. . Abtheilung.

Verkäufe, Verpachtungen, Submisfionen 2c.

[5471]

Die Lieferung von ca.

253 Kubikmeter Kalkbausteinen, 3,5900 Stück gelben Formsteinen,

190,000 Stück gelben Verblendsteinen,

63,000 &tüd Natkenówet Mauersteinen,

500,000 Stück ordinären Mauersteinen,

3,300 Leer gelöschten Kalk, 65 Tonnen Stettiner Portland-Cement und

j Kg Kubikmeter scharfen Mauersand,

owie die Ausführung der Steinmeßz-, Maurer-, Zimmer-, Tischler-, Schlosser-, Klempner-, Töpfer-, Glaser- und Anftreiher-Arbeiten zum Neubau eines Beamten- Wohnhauses am rechten Pan ite vis-à-Yis dem Ma perzer soll in ôffentliher Submission vergeben werden.

Hierzu ist ein Termin auf Dienstag, deu 27. d. Mts., Bormittags 11 Uhr, im Direktions- Bureau auf dem Eiswerder anberäumt.

Mit entsprehender Aufschrift versehene Offerten sind verfiegelt und portofrei bis zu der genannten La an die unterzeichnete Direktion ein- zureichen.

Bedingungen, Fon cuan [gge und Zeichnungen liegen während -dér Dienftstunden in dem genannten Bureau zur Einsicht aus.

Spaudau, den 10. Yuli 1875, (a. Cto. 97/7)

Direktion des FFenerwerks-Laboratorinms.

[5564] Submission.

Zur Borhaltung von drei Fahrzeugen, die mindestens 100,000 Kg. Tragfähigkeit haben müssen, zum Transport von R dden für den Bau des Verbindungskanals zwischen dem Berlin-Spandauer- Kanal und der Spree bei Charlottenburg, is eiu Termin auf

Sonuabend, deu 24, Inli cr., Vormittags 10 Uhr, im Banbüreau an der Moabit-Charlottenburger Chaussee anberaumt. :

Die Bedinguugen liegen ebendaselbst zur Einsicht aus, und werden die eingegangenen Offerten im fest- geseßten Fermin- in Gegenwart der etwa erschie- nenen Submittenten eröffnet werden.

Berlin, den 14. Juli 1875.

Der RURSEL Bau-Inspekter. v. Ludwiger.

[5561] Deanrcma Ens:

Zur erng von circa 800 Kub.-M. gespaltener resp. runder Grauit-Kopfsteine und Verdingung von circa 4000 Qu.-M. Pflaster-Arbeit ist ein Submissionstermin auf den 283, Juli cr., Bor- mittags 9 Uhr, im hiesigen Fortifikationsbureau anberaumt worden, Die Bedingungen find in dem genannten Bureau einzusehen und können dieselbe au2wärtigen Reflektanten geaen Vergütigung der Kopialien zugeschickt werden.

Glogau, den 14. Juli 1875.

Köuigliche Fortifikation,

(558) Für Unternehmer!

Die Zerkleinerung von 15,670 Kbm. Chaus- firungssteine für den Neubau der Staatschaussee von Pentiact nach Kowarren incl. Lieferung ‘und Unterhaltung des Schlagezeuges , veranschlagt. auf 30,044 M4, soll im Wege der öffentlichen Submission an den Mindestforderuden, auch in E Posten vergeben werden, und fteht zur Eröffnung dex ver- fiegelt einzureichenden Offerten auf :

Freitag, deu 23, la., Bormittags 11 Uhr, im hiesigen Kreis-Bauburegau Termin an. Die Be- Lede sind. hier einzusehen, auch abs{chriftlich zu

aben.

Gerdauen, den 10. Juli 1875.

Der Kreis-Baumeister. Le Blanc.