1875 / 169 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 21 Jul 1875 18:00:01 GMT) scan diff

stellung von Uebergangsbestimmungen, sowie neben* einer Liste der auf der Konferenz vertretenen Staaten unter Angabe ihrer Bevollmächtigten und Delegirten \owohl Protokolle der vier Sizungen der Konferenz selbst, als auch der 7 Sizungen der

aus ihren Spezialdelegirten gebildeten Kommisfion.

Mit dem heutigen Tage beginnen in den alten Pro=

vinzen die Gerichtsferien.

Der General-Major von Dresky, Commandeur der Garde-Feld-Artillerie-Brigade, ist nach beendigtem Urlaub hierher

zurückgekehrt.

S. M. S. „Augusta“ is am 23. Juni cr. in Rio

de Janeiro angekommen.

S. M. Knbt. „Cyclop“ ift am 17. d. Mis. in Singapore

eingetroffen. An Bord Alles wohl. S. M. S. „Niobe Rhede von Portsmouth.

Breslau, 20. Juli.

Ober-Präsidenten zugehen lafsen.

Kiel, 19. Juli. (Kieler Ztg.) Briefsendungen für das Panzer-Uebungs-Geschwader, bestehend aus den Fre- gatten „König Wilhelm“, „Kaiser“, „Kronprinz“, der Panzer- Korvette „Hansa“ und dem Aviso „Falke“, find für morgen nah Warnemünde, vom 21. bis 25. d. Mts. nah Saf\s\nit Cs Rügen und vom 26. d. Mts. ab nach Zoppot zu rihten.

Bayern. München, 19. Iuli. Se. Majestät der König Ludwig trifft morgen wieder in Hohenshwangau ein. Die Königin-Mutter Marie wird in den erften Tagen. des nächsten Monats mit dem Prinzen Otto von Elbingeralp nah Hohenshwangau zurückehren. Das Befinden des Prinzen Otto hat sih, wie die „AUg. Ztg.“ vernimmt, erfreuliher Weise bedeutend gebessert. Der Prinz unternimmt von Elbingeralp aus sehr häufig Ausflüge, während er in München die Residenz nur selten verließ.

Sachsen. Dresden, 20. Iuli. Se. Majestät der König ist heute Vormittag 91/, Uhr, von Lindau kommend, in Possenhofen eingetroffen, wird morgen früh nach Tegernsee und Nachmittag über München \o abreisen, daß Se. Majestät über- morgen (Donnerstag) Vormittag in Dresden ankommen wird.

Württemberg. Stuttgart, 20. Juli. Se. Majestät der König hát den Erbgroßherzog Friedrich Wilhelm von Baden Königliche Hoheit unter die Großkreuze des Ordens der Württembergishen Krone aufgenommen. Ihre Maje- fstäten haben fich am 16. d. M. Nachmittags von Friedrihs- hafen zum Besuche bei Ihren Königlihen Hoheiten dem Groß- herzog und der Großherzogin von Baden nah Schloß Mainau begeben und find Abends nah Friedrihshafen zurückgekehrt. Die am 17. ausgegebene Nr. 25 des Regierungsblattes veröffentliht das Gesetz, betreffend einen außerordentlihen Auf- wand zur Aufbesserung von Militärpensionen und der Bezüge von Friedens - Invaliden, vom 7. Juli 1875; und das Geseg, betreffend den Ankauf eines in Stuttgart an der Kriegsberg-, verlängerten Friedrihs- und Göthestraße gelegenen Anwesens, vom 7. Zuli 1875.

Sachsen - Coburg - Gotha, Coburg, 19. Juli, Se. Hoheit der Herzog ist in legtverflossener Naht von Schloß Hinterriß in Tirol wieder Hierher zurückgekehrt.

Neuß ä. L. Greiz, 20. Juli, Zur Vermählung Ihrer Durchlaucht, der Prinzessin Maria, jüngsten Schwester des regierenden Fürsten, mit Sr. Erlauht dem Erbgrafen Friedrich Kasimir zu Isenburg-Büdingen-Meerholz fand am vergangenen Sonnabend Familientafel im Fürstlichen Waldschloß Ida-Waldhaus und Abends eine Festvorstelung im Theater, in welcher Frau Niemann-Seebach mitwirkte, ftatt. Sonntag Abend führte der Gesangverein Orpheus am Park- \{loß einen Festgésang auf. Montag Abend brachten die Ge- jangvereine Arion und Liedertafel dem Brautpaar ein Ständchen. Um 8 Uhr fand Ball im Fürstlihen Marstall ftatt, und um 9 Uhr bewegte fich ein folenner Fackel- und Lampionzug mit Musikbegleitung durch die Stadt. Am Dienstag (Hochzeits-) Morgen weckten Böllershüfse und eine Reveille die Bewohner der heute festlih geschmüdckten und reih beflaggten Stadt; um 12 Uhr fuhren die Fürstlihen Herrschaften zur Kirche, und gegen 1 Uhr verkündeten Böllershüsse den Ringwehsel. Bei Hofe ist um 2 Uhr Galatafel und Abends große Assemblée; Seitens der Stadt findet heute Nahmit!ag Freikonzert und Abends Feuer- werk auf dem Schießplay ftatt, womit die Festlichkeiten endigen. Morgen reisen die Erbherrschaften unter Benußung der bis Greiz dem Betriebe übergebenen Sächsish-Thüringer Bahn ab, deren Bahnhof im reihen Schmuck prangt.

Lübe, 19. Juli. In der heutigen Versammlung wählte die Bürgerschaft für die nächsten zwei Jahre zu ihrem Wort- führer den Richter am Obergericht Dr. A. Prieß und zu dessen Stellvertretern für die gleiche Zeitdauer den Ober-Postdirektor Lingnau und den Kaufmann C. W. Freese; vier auf der Tages- ordnung stehende Senatsanträge von lediglich internem Interesse wurden zustimmig erledigt; endlih stimmte die Bürgerschaft dem Entwurf einer revidirten Geschäftsordnung zu, welche anläßlich der stattgehabten Revifion der Verfassungs-Urkunde durch eine Kommission bearbeitet war.

DSesterreih:-:Ungarn. Wien, 20. Juli. Das Reichs- gesezblatt veröffentliht u. A.: die Konsular-Konvention zwishen der österreihisch-ungarishen Monarchie und dem Königreiche Jtalien vom 15. Mai 1874; die provisorishe Ver- ordnung des Aerbau-Ministeriums vom 2. Juli 1875, be- treffend die Abhaltung von Befähigungsprüfungen für Kan- didaten landwirthschaftliher Lehrerstelen an Ackerbauschulen und landwirthschaftlihen Mittelshulen; die Verordnung des Handels-Ministers vom 6. Iuli 1875, betreffend die Einführung der Alkoholometer der neuen Aichordnung; die Verordnung des Justiz-Ministeriums vom 7. Juli 1875, betreffend die Verrehnung der Strafvollzugskosten-Ersäße, welhe von den zu einer Frei- Heitsftrafe verurtheilten Sträflingen zu entrihten find.

Die Verhandlungen bezüglich der Revision des Zoll- und Handelsbündnisses find dem „P. Lloyd“ zufolge s für einige Tage unterbrohen worden. Die Vertreter der ungarischen Regierung haben die Vorschläge des österreichi- \chen Minifteriums, welche fich auf die Aenderung der Zolltarife

ankerte am 15. d. Mts. auf der

(W. T. B.) Der Fürstbi\schof Dr. Foerster hat die in dem Geseße über die Verwaltung des Vermögens der römisch - katholishen Kirhengemeinden vorge- \hriebene Erklärung, dem Gesetze Folge leisten zu wollen, dem

men.

melt, benöthigt werden.

um dort die Verhandlungen fortzusegzen. ist am 15. ‘d. M. in Salzburg angekommen.

am 16. d. M. die Triester Rhede verlassen. Großbritannien und Irland. London,

Sonnabend im Prussia-House wieder ein diplomatishes Diner, bei welchem der französishe Botschafter und die d'Harcourt, der belgische Gesandte nebft Gemahlin, der spanische Gesandte, M. Gavard, der erste Sekretär der französishen Bot- chaft, Lord Manners, der Schagzkanzler Sir Stafford Northcote, der Marine-Minister Mr. Ward Hunt, nebs ihren Gemahlinnen, mehrere Parlamentsmitglieder, sowie andere Personen von Diftinktion zugegen waren.

20. Juli. (W. T. B.) Prinz Waldemar von Dänemark is zum Besuche des Prinzen von Wales hier ein- getroffen. Der türkische Botschafter is geftern nah Paris abgereist und wird sch von dort nach Brüfsel begeben.

(W. T. B.) Zu dem von dem Lordmayor am 28. d. beabsichtigten Banket find an 56 Bürgermeister Einladun- gen ergangen. Von denselben haben 17- zugesagt, 22 dagegen abgelehnt und die Uebrigen noch niht geantwortet. Zu denen, welche abgelehnt haben, gehören sämmilihe aus Deutschland eingeladenen Bürgermeister, ferner diejenigen von Bologne, Wien, Prag, Bern, Neapel, Venedig, Mailand, Genua, Madrid und Kopenhagen.

21. Juli, (W. T. B.) In der gestrigen Sißung des Unterhauses wurde der Geseßentwurf über die Beziehun- gen der Arbeitnehmer zu den Arbeitgebern in dritter Lesung angenommen.

Frankreih. Paris, 19. Juli. Der Sultan von Zanzibar mar gestern in Versailles, um dem Marshall Mac Mahon und dem Präfidenten der Nationalversammlung seinen Besuch abzustatten. Heute besuhte der Sultan den Louvre und ang andere öffentlihe Gebäude und blieb dort ungefähr zwei Stunden.

Versailles, 20. Iuúli. (W. T. B.) Die National=- versammlung seßte in ihrer heutigen Sißung die Berathung des Budgets fort und erledigte eine erheblihe Anzahl von Positionen des Ausgabenetats. Sodann wurde die Dringlichkeit für den Bericht der Kommission zur Prüfung des Geseßentwur- fes über den Bau eines Tunnels zwischen Dover und Calais beshlossen. Die Diskussion über denselben wird nach Beendigung der Budgetberathung eröffnet werden.

—- Auf Grund der von den Ministern Buffet und Dufaure in der heutigen Sißung der Kommission zur Prüfung des Antrages Malartre, auf Vertagung der Nationalversammlung abgegebe- nen Erklärungen hat die“ Kommission beshlössen, eine Ver* tagung der Nationalversammlung vom 4. August bis zum 16. November zu beantragen und wird ihren Bericht der Nationalversammlung unverzüglich vorlegen.

Spanien. Nach über Paris, 20. Juli, Abends, ein- gegangenen Nachrichten des „W. T. B.“ befindet fich Dorre- garay in Cauterets (Hautes Pyrénées) und if in den lehten Kämpfen verwundet worden. Die aus Madrid über Paris ge- meldete Nachriht von dem Uebertritt von 2000 Carliften aus Catalonien nah Frankreich hat bis jeßt durch Nachrichten von der Grenze ebenfalls noch keine Bestätigung gefunden. Gerücht- weise verlautet endlich noch die Nahriht von einem Attentat auf Don Carlos, wobei derselbe jedoch niht verwundet wor- den wäre.

Wie aus Perpignan, 20. Juli, gemeldet wird, if die Gemahlin des Carlisten-Chefs Saballs an der Grenze ver- haftet und internirt wokden.

Türkei: Nah über Ragusa, 20. Juli, Mittags, vorliegenden Nachrichten des ,W. T. B.“ bestätigt es fh vollkommen, daß die aufftändishen Steuerverweigerer in dem Umkreise von Nevesinje (in der Herzegowina) die Pacifikationsvorschläge der türkishen Regierung zurückgewiesen haben und fortfahren, jede St-uerzahlung zu verweigern. Die türkische Lokalregierung hält die ganze Angelegenheit bisher für unerheblih, troßdem find aber größere Truppenabtheilungen von Moftar im Anmarsch nach Bosnien und der Herzegowina. Am 17. d. M. find 2 Bataillone und 1 Eskadron von Serajewo nach Nevefinje abgerückt. In Folge der strengen Neutralität und Grenz- bewahung Seitens Oefterreihs, Montenegros und Serbiens ift die Bewegung vor der Hand noch lokalifirt, Größere Zu- \sammenstöße haben bis jeßt niht stattgefunden. Die Nachrichten und Meldungen der Dalmatiner Zeitungen über erheblihere Zu- sammenstöße jenseits der Grenze find mit der größter. Vorsicht aufzunehmen.

Numänien. Bukarest, 20. Juli. (W. T. B.) Gutem Vernehmen nach wird \ich der Minifter Majoresco dem- nächst nach Berlin begeben, um mit der dortigen rumänischen Eisenbahngesell\chaft weitere Verhandlungen zu führen.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 15. Juli. Die offizielle „Post- och Inrikes-Tidn.“ bringt unter der Ueber- chrift: „Die finanzielle Stellung des \\chwedischen Staates“ einen Artikel, in welchem der vielfach herrschenden Ansicht, daß die Finanzverhältnisse des schwedishen Staates nicht \onderlih günstige seien, widersprohen wird. Diese An- sicht beruht ohne Zweifel auf Unkenntniß des \{chwedis{hen Staats - Rehnungswesens. Die \{chwedishe Staatsrehnung wurde bisher nämlich auf eine eigenthümlihe Art abge- \chlofsen, indem weder die Eisenbahnen noch die Domänen und Wälder, welche Eigenthum des Staates find, in dieselbe aufge- nommen wurden. Die Folge war, daß der Abschluß eine be- deutende und jährlih fteigende Unterbilanz aufwies, indem die Anlehen, welche Schweden in den leßten Jahren aufgenommen hat, um sein Eisenbahnnet zu erweitern, als Passiva aufgeführt find, während man die. für die Anleihen gebauten Eisenbahnen u. \. w. niht als Aktiva aufgeführt hat. Nah einer König- lihen Verfügung vom 30. Dezember 1874 if nunmehr die Staatsrechnung in Zukunft in der Weise abzuschließen, daß

beziehen, beziehungsweise bei den ehestens zu erneuernden Zoll-

[ verträgen mit den vershiedenen Ländern Europas österreichischer seits als maßgebend und bei den hierauf abzielenden Vérhand- lungen als Richtshnur betrahtet werden sollen, entgegengenom- Im Schoße der ungarishen Regierung werden diese Vorschläge nun eingehend {studirt und alle jene Daten gesam- welhe zur Begründung der Gegenanträge Ungarns Der ungarische Handels- und der Finanz- Minister werden in einigen Tagen wieder nach Wien reisen,

Der türkishe Botschafter in Wien, Raschid Pascha,

Das großbritannishe Mittelmeer-Geschwader, unter dem Befehle des Vize-Admirals Sir R. Drummond, hat

19, JuUll Der Erbgroßherzog von Mecklenburg-Strelitß is in London angekommen, wo seine Eltern bereits seit längerer Zeit weilen. Der deutsche Botschafter Graf Münster gab am

Marquise

Staates als Aktiva aufgenommen werden. Die demgemäß von der Staats-Rehnungskammer in Uebereinstimmung mit dem Hauptrechnungsbuch ausgearbeitete Uebersiht zeigt, daß der Staat ultimo 1874 einen Uebershuß von mehr als 118 Mill. Kronen ‘hatte, indem die Schulden ungefähr 114 Mill., die Aktiva dagegen etwa 232 Mill. Kronen betrugen, \o wie daß allein der Werth der Eisenbahnen die Gefsammtshuld um fast 10 Mill, übersteigt.

Christiania, 13. Juli. Der „Mof}. Ti\k.* theilt mit: Es if den vorläufigen Bestimmungen gemäß die Absicht, die ca. 5000 Mann Infanterie, welhe während der Her bftfeld- manöver in der Gegend von Mofs manövriren sollen, bei Mellos ein Lager beziehen zu lassen. Hier wird vermuthlih die Revue vor Sr. Majestät dem Könige stattfinden. Einize Ab- theilungen Artillerie sollen bei Dere lagern. Bei Hölen {tößt nun die genannte um Moss versammelte Stärke mit einer von Christiania kommenden ebenso zahlreihen Armeeabtheilung zu- sammen, und werden dann diese beiden Truppentheile sich eine Schlacht liefern. i

Die, nunmehr abgeshlofsenen Staatsrehnungen für das Jahr 1874 zeigen, daß die im Budget aufgeführten Staatseinnahmen 6,780,000 Species betragen haben, während dieselben vom Storthinge für dieses Jahr zu 5,615,000 Sp. veranshlagt worden waren. Die Einnahmen haben mithin 1,565,000 Sp. über den Voranschlag und ungefähr 500,000 Sp. mehr als in 1873 betragen. Die Mehreinnahmen rühren haupt- \ählich von Ueberschüssen auf folgende Posten her: Zölle 876,000 Sp., Malzsteuer 118,000 Sp., Stempelabgaben 81,000 Sp., Postverwaltung 55,000 Sp., Telegraphenwesen 18,000 Sp. U. \. w., dagegen zeigen mehrere andere Posten Mindereinnah- men, z. B. die Branntweinsteuer von 50,000 Sp. Die im Budget aufgeführten Staatsausgaben, welhe für 1874 zu 5,924,000 Sp. veranshlagt waren, haben 5,903,000 Sp. oder 21,000 Sp. weniger, als veranschlagt, betragen. Obigem zufolge beträgt also der wirklihe Budgetübers{huß 877,000 Sp. Die im Budget niht aufgeführten Einnahmen haben 2,196,000 Sp. betragen, wovon durch Einziehung auf das 1874 abgeschlossene Staatsanlehen von 5 Mill. Sp. 1,950,000 Sp. eingekommen find. An nicht budgettirten Aus- gaben find für Eisenbahnbauten 1,785,000 Sp. verwandt. Der baare Bestand der Staatskasse, welcher am Schlusse des Jahres 1873 3,850,000 Sp. betrug, war am Schlusse des Jahres 1874 auf 5,050,000 Sp. gestiegen. Nah der nunmehr von der Regierung zufolge Beshluß des lezten Storthinges vor- genommenen Regulirung der Gehälter der Bischöfe werden dieselben folgende Einnahmen haben: Der Bischof von Chriftiania 3050 Sp., der Bischof von Hamar 2250 Sp., der Bischof von Christians\and 2785 Sp., der Bischof von Bergen 2330 Sp., der Bischof von Drontheim 2700 Sp. und der Bischof von Tromsòö 2300 Sp.

Amerika. New-York, 18. Juli. (A. A. C.) Die von der hiesigen „Times“ veröffentlihte Nachricht, daß in Norfolk, Virginien, das gelbe Fieber ausgebrochen fei, wird amtlih dementirt. In hiesigen Journalen veröffentlichte Nachrichten aus Havanna melden, daß die kubanishen Insurgenten in der Nähe von Carrera zwei Forts genommen und deren Garnisonen zu Gefangenen gemaht haben. Die Spanier haben neuerdings inehrere Insurgentenbanden zersprengt. Denselben Nachrichten zufolge hat ein \panishes Kanonenboot einen britishen Schooner mit einer Contrebande-Ladung bis in Haytishe Gewässer ver- folgt, und der britische Konsul ift mit der Untersuchung dér An- gelegenheit beschäftigt.

Berichte des „Buenos Ayres Standard“ vom 15. v. M. aus Montevideo melden:

Ein zweiter Revolationsversuch des Generals Muiz hat nur die Verschärfung der strengen Maßregeln der jeßiaen Regierung zur Felge gehabt. Das Zwangspapiergeldgeseß vom März ift aufgehoben wor- den. Das Goldagio ift auf 100 gestiegen, und die Zolleinnahmen sind io gefallen, daß es zweifelhaft ist, ob sie diesen Monat ein Fünftel des Durchschnitts erreichen werden,

Asien: Indische Zeitungen melden, daß der Abenteurer, der sih vor geraumer Zeit für den Nena Sahib ausgab, von dem Maharajah Scindia wegen dieser Betrügerei zu vier- jähriger Einkerkerung verurtheilt wurde.

Shanghai, 19. Juli. (W. T. B.) Aus Peking wird hierher gemeldet, daß die chinefishe Regierung beabsichtige, wegen der Ermordung Margary's eine Gesandtschaft nach Eng- land zu schicken.

Ueber die Angelegenheiten in Birma \chreibt der indische Korrespondent der „Times“ :

„În Britisch-Birma scheint man durchweg der Meinung zu fein, daß ein Krieg zwischen England und Birma unvermeidlich ist, Dies ist insbesondere unter den Eingeborenen der Fall, und die Chinesen kehren, wie es heißt, in großer Anzahl nah ihrer Heimath zurück. Die Karens sind dem Vernehmen nach fehr besorgt und erwarten, von den Birmanen angegriffen zu werden, sovald Sir Douglas Forsyth, der indishe Unterhändler, das Land verlassen habe. Jn Indien wird troß der vielen im Umlauf befindlichen beunruhigenden Gerüchte noch immer die Hoffnung gehegt, daß eine friedlihe Lösung herbeigeführt werden dürfte. Eine Lösung der Fraae, gleichviel ob fie zum Frieden oder zum Kriege führt, wird sehnsüchtig erwartet und kann kaum zeitig genug stattfinden. Die Ungewißheit der abgelaufenen drei Mo- nate hatte ihre natürlnche Wirkung auf den Gang des Handels, und in den Bazars von Rangun und . Mulmein stock das Ge- chäft fast gänzlich. Aus den indishen Arsenalen wird noch immer Kriegsmunition nach Birma gesandt. Die Trup- pen in den Grenzstationen werden in beständiger Bercitschaft für den aktiven Dienst gehalten und halten täglich Feldübungen, während den Offizieren jeder Urlaub versagt wird. Wir hören nichts davon, daß irgend welche weitere Verstärkungen von Indien abgesandt werden, und es heißt, daß die Behörden eine Streitmacht von 2000 Mann nicht allein als hinreichend für den Schuß unseres Territo- riums, sondern auch für die völlige Unterjohung des ganzen oberen Birma erachten. Die Ziffer erscheint gewiß als bescheiden genug, wenn wir uns des Maßstabes erinnern, der bei der Organi- sation der Expeditionen nach Duffla und Nega für nothwendig er- achtet wurde.“

Reichstags - Angelegenheiten,

Berlin. Die Reparaturarbeiten an der Decke des Reichs- tags-Sitßungssaales haben jeßt begonnen. Bekauntlich sind die- selben dur das Herabfallen eines Theils der Deckenverzierungen während der jüngstea Reichstagésession hervorgerufen worden, Die an der Decke angebrachten Ornamente von Kalksteinen werden durch Papiermaché ersetzt werden, da diefes Material, selbst we..n es von der Decke fih lôft ued auf den Kopf irgend einer im Saale befindlichen Person fällt, keine Verleßung herbeiführen kann.

Statistische Nachrichten. Im Geschäftsjahre 1874 hatten die bayerischen Bezirks-

sowohl die Eisenbahnen wie die Domänen und - Wälder des.

gerichte als I. Instanz 11,965 Personen \trafrechtlich abzuurtheilen:

M (900,000) ;

i 11,965 Personen wurden 1728 freigesprochen und 10,372 bos den Die Verurtheilten- vertheilen sich in nachstehenden Zah-

Men auf die einzelnen Regierungsbezirke: Oberbayern 2509, Nieder-

1610, Schwaben 1134 Pfalz 1112, Mittelfranken 1094, L erfeanfen 1085, Oberfranken 949 und Oberpfalz 794; 6515 sind edig, 3722 verheirathet, 8572 gehören dem männlichen, 1665 dem yeiblichen Gesclehte an. A Die Bevölkerung der Erde zählt nah einem in der Re- gistrande des großen Generalberichts erwähnten Bericht des Washing- éoner ftatistishen Bureaus 1,391,032,000 Bewohner. Asiens Be- wohnerzahl beläuft sih auf 798, Europas auf 3004, Afrikas 203, Amerikas 874 und Australiens uud Polynesiens auf Millionen. Bon den Hauptstaaten Europas hat Rußland eine Bevölkerung von 71, Deutschland von 41, Frankreich 36, Oesterrei-Ungarn 36, Groß- britannien und Irland 32, Italien beinahe 27, “Spanien 164 und die Türkei beinahe 16 Millionen. Alle übrigen europäischen Staaten find jeder von weniger als 5,000,000 Menschen be- vôlfert. China besißt eine Einwohnerzahl von 425, Hindostan von 940, Fapan 33, die ostindishen Inseln von 304 Millionen u. \. f. Die Bevölkerung der Vereinigten Staaten beläuft si auf 39, Mexicos auf mebr als 9, der-britishen Provinzen auf 4 Millionen, von den 954 Millionen Menschen südli des Jsthmus3 fallen 10,060,000 auf Krasilien. Folgendes sind die Namea der achtzehn größten Städte der Erde: London (3,254,260 Einwohner), Sutchan (China (2,000,000), Paris (1,851,702), Peking (1,300,000), Tschaut-\hau-fu (1,000,000); Hauatschau-fu (1,006,000) und Sjangtan, Sinanau-fu nd Canton mit L 1,000,000; New-York (942,292); Tientfin Wien (834,284); Berlin (826,341); Hangkxn (80,000); Tschingtu-fu (800,000); Calcutta (794,645); Lofio (Yeddo) (674,447) nnd Philadelphia (674,022), Es folaen St. Peters- burg mit 667,963; Bombay mit 644,405; Motkz2u 611,970; Konstantinopel 600,000; Glaëgow 547,538; Liverpool 493,405 u. |. w.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Aus den S ißungen der Geshichtsvereineim Monat Zuni d. I. Verein für die Geschichte Berlins: Major Jsing über den Verlauf und die- Bedeutung des Ueberfalls von Rathenow. Histor.-statist. Verein zu Frankfurt a. O. : Prorektor Schwarze sprach über die Bezichungen Frankfurts zur Schlacht von Fehrbellin, _inêe besondere über die Familie v. Froben und Emanuel v. Froken, sowie über das Verhalten des Prinzen von Homburg in der erwähnten S&lacht. Histor. Verein für den Niederrhein: Prof. Dr. Floß gab cinen furzen historishen Ueberblick über die früheren Zustände des Herzogthums Jülich. Oberst v. Schaumburg sprach über die Belagerung der Festung Jülich im Jahre 1610; die Einnahme dieses wichtigen Plaßes durh Moriß von Nassau und Ernst von Branden- burg und die Flucht des Erzherzogs Leopold lähmte zeitweilig die öfterr-ichisch-spanishe Macht am Niederrhein. Pfarrer Grün verbrei- tete sich eingehend über ein Bleisiegel des Erzbischofs Pilgrim von Göln. Dr. Ennen hielt einen Vortrag über das Leben und die wissen- cchaftliche Bedeutung des Geographen und Mathematikers Gerhard Merkator. Berein von Ulterthumsfreunden im Rheinlande: Der Verein hat die Absicht, die Römei straßen am Rhein ‘einer methodishen Forschung zu unterwerfen, weil diese ersten militärischen Anlagen das ganze Neß für die später entstehende rôömische Kultur bildeten. Zuerst ist die aus Elsaß - Lothringen nach Cöln führende Römerstraße in Angriff genommen worden , wobei in der Nähe der Orte Fließem und Stahl bet Bitburg Ausgrabungen gemacht wurden. An letzter Sielle wurde eine vollfiändige, regelmäßig angelegte Stadt aufgedeckt. Man fand cine große, 40 Fuß breite Straße, zu beiden Seiten Gebäude mit Ladenlokalen. An diese Hauptstraßen lehnten sich Querstraßen an, welche vollstndige Quartiere bildeten Verein für Geschichte urd Alterthumsfkunde in Frankfurt a. Main: Dr. Hammieran berichtete über den Befund in einem jüngst geöffneten germanischen Grabe des dortigen Stadtwaldes. Das Fundstück war ein aus zwei gekcümmien Klingen, welche fih in einer hohlen Kuppel vereinigen, bestehendes Bronze]tück etrurischer Arbeit. Professor Dr. Becker berichtete über die beim Römerkastel Saalburg gemachten neuen Funde. Dieselben bestehen: 1) aus Münzen (Trajan; Faustina, Gemahlin des Autoninus Pius) ; 2) beschriebenen Steinurkunden, nämlich Legionsziegeln, mit der Angabe theilweise neuer Firmen; Amphoren, die mit einzelnen Buchstaben bezeichnet find; Töpferstempeln; Trüm- mern von verschiedenen Genien geweihten Vötivaltären; 3) Email- arbeiten; 4) Glaëwaaren ; 5) Thonwaaren und Metallgeräthen.

Die Delegirtenversammlung des Allgemeinen deutschen Mujiker-Verbandes wird in diesem Jahre in Frankfurt a. M. vom 17. bis 20. August stattfinden, Als Práfidenten fungiren Kapell- meister Thadewaldt und Professor Stern. Die wichtigsten Gegen- stände der Tageêordnung bilden: 1) eine Vorlage des Präsidiums, das Statut der „Deutschen Pensionskasse für Musiker“ betreffend, bez. endgültige Beschlußfassung über dasselbe; 2) ein Antrag wegen Grün» dung einer Wittwen- und Waisenkasse für die Mitglieder des Ber- bandes Das Vermögen der Pensionskasse beläuft fich nach 13jähri-

er Sißung der deutschen Gejellschaft für offent

UiGT Ge sundheitapflege, 14. Jun i 1875, zu Berlin, sprach im Anschluß an die Besichtigung des großen Schlachtviehhofs der Departewents- und Polizei-Thierarzt Dr. Pauli über die Einführong des Schlachtzwangs für_Berlin, Hauptsächlich find es zwei Krank- héiten, welche die Nothwendigkeit erkennen lassen, daß alles Bich in offentlichen Schlachthäusern unter thierärztlicher Aufsicht geschlachtet werde. Diese Krankheiten find die Trichinose der Schweine und dle Tuberkulose des Rindviehs. Jn Betreff der eriten Krankheit haben die Ansichten sich nit geändert. Die Schädlichkeit des tricinenhal- tigen - Fleiscbes für die mens{lihe Nahrung ist über allen Zweifel erhaben. Dagegen zeigt fih in neuester Zeit in Bezug auf die Tuberkulose, Perlsuht der Rinder, die _Nei- gung, den Geruß folchen Fleisches für uicht \hädlich anzusehen. Obgleich Versuche, die U. bier in der Thierarzneishule angestellt sind, die Uebertragung der Tuberkulose der Rinder auf Schafe, Schweine, Meerscbweincen, Kaninchen und Pferde bewiesen haben, ging neulich durch kie Tagespresse eine (Fre ärung des deutschen Veterinärrathes, wongh die Nebertragbarfeit der Perlsucht, Tuberkulose des Rindviehs auf Menschen dur die Nahrung nicht allein angezweifelt, sondern sogar abgeleugnet worden, k daß der Verkauf solchen Fleisches den Schlächtern ungehindert ge“

attet werden müfie. A

“Dieser A ie Veterinärrath, der ein Verein ift, zusammengeseßt aus Thierärzten, welhe von den Vereinen der Thierärzte Deutsch- lands delegirt find, hat jene Ecklärung gegen eine achtenéwerthe Mi- norität gefaßt. Dazu bemerkte der Direktor der Thierarzneischule in Berlin, Geheimer Medizinal-Rath Professor Dr. Gerlach unter Hinweis auf seinen denselben (Gegenstand betreffenden Vortrag, den er vor drei Jahren ebenfalls in der deutschen Gesellschaft für öôffent- liche Gesunddeitspflege gehalten, daß er seine Versuche über die Vebertragbarkeit der Tuberkulose des Rindviehs seit jener Zeit noch fortgeseßt und jüngst in dem Archiv für wissenschaftliche und praktische Thierheilkunde veröffentlicht habe. Versuche mit Tu- berkelmasse, und zwar in allen Stadien, sind an 40 Säugethieren ausgeführt worden, von denen das Ergebniß bei einem Pferd und „einem Kalh - zweifelhaft geblieben ist; von den übrigen 38 Thieren find aber 35 tuberkulô8 geworden, wie die Obduftion ergeben hat. Unter den Versuchsthieren befanden sich 4 Schafe und 2 Ziegen. E kann man nicht den Einwand erheben, daß diese Thiere hon tuber- Fulôs gewesen sind, weil es nicht bekannt ist, daß bei diefen Avieren überhaupt Tuberkulose veobachtet sei. Und gerade diefe Thiere n in Folge der Versuche tuberkulös geworden, Die Fütterungen mi Fleisch von perlsüchtigem Rindvieh haben ebenfalls dies Ergebniß ge- liefert. Seibst wenn das Fleish dem äußern Augenschein nach u von Tuberkelmassen zu sein scheint, darf der Genuß dessel- ben - nicht gestattet werden, weil man nicht weiß, wle sehr die Lymphdrüsen und Lympbgefäße, die im Fleisch

gem Bestehen derselben auf etwa 150,000

Ueberschuß der Verhands- und Zeitunzskasse, Strafgeldern und endlih in etwaigen Zuwendu Die zehnjährige Mitgliedschaft berechtigt zur rend die Alterspensionirung nach eintcitt.

In der von dem Verein sür Geschich

Geschichte der Neumark welche in kurzen Auszügen den Inhalt des

a. D bereicbert wurden. Ebe

vorfanden, {chriften 2c. mit der Königlichen Bibliothek

\chichte seines Landes, die bei der genannten rüdcksichtigung finden werden.

gestellt, welhes Professor Schilling für arbeitct har. Das Viergespann besteht vor “einem Triuumphwagen,

auf der Wagenbrüstung ruhen läßt.

desselben bilden.

der Universität Gießen ernannt worden.

ohann Gabriel Seidl, Direktor des k.

derunzen durch Steiermark und Tirol“.

Das zweite Juli-Heft von. „U Revue der Gegenwart“ (Leipzig, F. A. Haeckels Naturphilofophie. Wahlreform von 1873. 1 ter Szlävy Peru, feine neueste Geschichte un Ghronik der Gegenwart: Todtenschau. Nölkerkunde,

eines Wagens wurde ein Stück zertrümmert ; erlitt eine Betäubung.

N ordsee wüthet, nah einem Telegramm tiger Sturm. i eine Zuflucht in der Firth of Forth. striften fällt das Wasser.

H ai

Die Direktion , der nitchen

bericht für 1874 veröffentlicht. In den neu

von 3927 Rigsdaler 2,25 M) gestiegen. Seit der Stiftung fubungen vorgenommen gefunden worden. tagen mit 6918 Tonnen um 9 Plantagen mit : ne so daß folglich zu Anfang dieses mit- einem Areal von 10,701 Tonnen Am S{lusse des Jahres 1873 waren 41

Land vorhat

ringerem Grade, als nah 2 Man kann jedoch nicht darauf renen, daß das darin enthaltene Gift zerstôre, weil D Wärrneleiter ist, im Innern desselben Temperatur erzeugt wird,

fönne. Würde nun der

maßgebend seien, so muß an Thieren ausgeführt, für die Behändlung werden. Uebrigens ift auch

die Tuberkulose der Menschen selbft bei den Hausthieren. süchtigem Rindvieh betrifft, 10 O stehend. Immerhin würde beim Genuß vo

gleich

solcher Thiere. Um nun dieser Gefahr entg fich, sobald Rindvieh für verlsüchtig erklär Fleisch und Milch solcher Thiere als Nahr

entstanden, an der sich der Vorsißende, Professoc Dr. Hirsch, der Professor Orth,

wurd? folgende H on omu j für öffentliche Gesundheitspflege in Berlin

Resultate der Jmpf- und Fütterungéversuche von tuberkuiösen Thieren die

nitäts-Polizei verdienen.“

Silvyretta-Gletschergruppe segenannte Schwarzkopf in der Graubünden.

Nähe

nur noch eine Spitze genanntec in- der Rhâätikonkette.

zwei Herren aus Schlefien und einem Herrn

E E E

Theater.

vorkommen, tuberkulss entartet sind. Auch sind Verzuche mit ge- kochten Tuberkelmassen an 5 Ferkeln und 7 Kaninchen angestellt, die

Kaurmann von Venedig“ fein Gastspiel am

werden Alters- und Invalidenpensionen g-währt, und zwar erstere aus dem Fonds der regelmäßigen Beiträge; leßtere aus den außerordent- lichen Einnahmen, die bestehen sollen in Konzerterträgnifsen, in dem

zurückgelegtem

burg herausgegebenen Zeitscrift „Mä: tische Forshungen“ füllen den X. und XII. Band die von C. Kle!ke bearbeiteten Regeften zur (R-gesta hi-toriae Neoma: chicaez),

weit zerstreuten Urkundenschaßtzes dieses Landestheils der Forschung z1u- gänglih machen. Der in nicht ferner Zeit ersh«inende dritte (Schluß-) Band des Werkes wird vornebmlich die Urfunden der Neumark aus der Zeit des Markgrafen Johann von Brandenburg Cüstrin) ent- halten (1535 —1571). Zur Geschichte diescs Fürsten ist das Geheime Staatsarchiv in der Lage, wichtige Beiträge zu liefern, da dessen Bestände vor einiger Zeit für die in Rede stehende Periode durch Archivalien, die sich noch von der ehemaligen Regierung zu Cüstrin in Frankfurt

heime Staatsarchiv fkürzlich in Folge des Austausches von Hand-

interèssanter Aktensiücke aus Markoraf Johanns Zeit und zur Ge-

Am 18. Juli war im akademischen Atelier auf der Elias- straße in Dresden das Modell der Quadriga ôffentlih aus-

die folofsale Gruppe auf einem rei gestaltet ie D des neuen Hoftheaters krönen und einen Schmuck der Schauseite

Jn Wien starb am 18. d. M., 71

Von Walter Rogge.

dung der Gesellschaft e O ift ihre Schlusse des Jahres 1874 von 797 auf 28. d nuahm Ga S in 1866 auf 36,771 Rolr. in 1874 der Gesellschaft sind 75% Bodenunter- |

3783 Tonnen Land

in der Medizin und Pbysiologie, wo Verjuche

durch Versuche nachgewiesen, ist der béi Mas die Versuche mit Milch ron perl- so ist das Resultat noch nicht ganz \est-

nachdem die Lage genau- studirt ist, in 5 bis 6 Stunden von

Narxeina aus ausgeführt werden. t E E venanut Gruppe unerstiegen: die Fergenspiße Die Besteigung des Schwarzkopfes wurde von

M Nab dem Statut

der Freibilletstener, den naen von Ge‘chenken 2c. Invalidespension, mäh- 60, Lebensjahre

te der Mark Branden-

ganzen erheblichen und

nso erhielt das

Ge- zu Berlin eine Anzahl

Pukblikation gewiß Be-

das neue Hoftheater ge-

aus springenden Panthern auf welchem Dionysos und Ariadne stehen. Dionysos hâlt den Thyrsos in der Rechten, in seiner Linken ruben leiht die Zügel, während die an seiner Seite befindliche Ariadne den einen Arm um seine Schulter \{lingt -und deu andern In Bronze autêgeführt, wird

ten Piedestal die Exedra

-— Der ordentliche Professor an der Univerfität Bern, Dr. Carl Gareis ist zum ordentlichen Professor in der juristishen Fakultät

Jahr alt, der Hofrath fk. Münz: und Antiken-

fabinets und wirkliches Mitglied der Akademie, au in weiteren Kreisen bekannt als Verfasser des „'s lehti Fenfterln“ und „drei Jabr'n nan leßt’n Fensterl’n*, auch dur feine Ueberseßung des Librettos zur Oper „Der Maurer und der Schloffer“ (1828) und seine „Wan-

Deutsche enthalt:

nsere Zeit. Brockhaus)

Bon K. Dieterih., Oesterreich seit der

IT. Das Ministerium d gegenwärtige Lage. L. Revue der Erd- und

Am 6. d. M. {lug der Blitz in einen Eisenbahnzug der Tepliß- Aussiger Bahn, zwischen Brüx und Hrads\chiß.

Von dem Laufbrettre einer der Conducteure

Aus London, 19. Juli, meldet die „A. A. C.“: In der

aus Kirkalty, ein hef-

Gestern und heute suchten hunderte von Schiffen In den übershwemmten Vi-

Laud- und Forstwirthschaft.

degesellschGaft, deren

weck die Kultivirung der jütländishen Haide ist, hat ihren Jahres- beri n Jahren seit der Grün} |

Mitgliederzahl bis ¿um

82 und ihre Einnahme

und an 194 verschiedenen Stellen Mergel Am Schlusse des Jahres 1873 waren 27 Vlay: | (I |

wurden, | Plantagen ‘|

welche in vermehrt Jahres 36

1den,

Land vorhanden waren.

Bewässerungskanäle mit

aber ergaben, daß alle Thiere zwar tuberkulôs geworden, aber in ge- | den Fütterungen mit rohen Tuberkelmasjen.

das Kochen des Fleisches as Fleish ein s{leckter daher nicht die

mit Medikamenten, Menschen verwertbet daß Thieren

der

den

n Milch der tuberkulojen

Thiere eine ähnlihe Gefahr entstehen, wie beim Geuuß vom Fleis

egenzutreten, einpfiehlt es t ift, den Vérkäuf von ungsmittel für Menschen

i eft 5 ine lebhafte Diskussion über diese Frage nicht zu gestatten. Nachdem eine | haf Ii MediineL Nath der Regierungs- und Ge- heime Medizinal-Rath Dr. Skfczeczka und Dr. Kalischer betheiligten, Resolution angenommen: ,

Die deutsche Gesellschaft kann dem Gutachten des

Neterinärrathes vom 24. April nit beitreten und erklärt, daß die

mit Fleisch und Milch

Annahme einer Infektionsgefahr für den Menschen rechtfertigen und daher die hôhfte Beachtung der Sa-

Vor einigen Tagen ift wieder ein bisher unerstiegener Gipfel der genommen worden.

Es ist der der Verstang-la-Horn in

Die Besteigung erforderte 8 Stunden, kann aber jeßt,

der bei

Jeßt ist

von Zürich in Begleitung

der Führer Jann und Jegen von Klosters ausgeführt.

Hr. Lewinsky setzte gestern als Sbylock in Shakespecre's

Walluertheater fort.

einer Gesammtlänge von 26 Meilen ausgefübrt; în 1874 find 2 Aa- nâle von 1 Meile Länge vollendet und die Arbeit an 3 Kanälen von 24 Meilen Länge begonnen worden. Jm Frühjahre dieses Jahres ist wegen Ausführung von ‘9 Kanälen, deren Länge zusammen 6 Meilen beträgt, Kontrakt abgeschlossen worden. Vie Gesammt- ausgaben betrugen 1874 34,779 Rdlr. 90 Swill., von welWer Summe für Baumpflanzungen 23,177 Rdlr., Wiesenbewäfserung 4311 Rdlr., Rimpansche Kulturen 340 Rolr.,, Mergelunterfuchungen 139 Rolr., und für Administrationskosten 1941 Rdlr. verausgabt worden. Vie Gesellschaft hatte am Schlusse des Jahres 1874 einen Kassenbestand von 5673 Rdlr. 44 Schillinge. : ; New-York, 20. Juli, (W. T. B.) Nach dem Ber'chte des Departements für Landwirthschaft dürfte sich die Getreideernte auf dem bebauten Terrain um 8% höher stellen, als im Jahre 1874. Die Qualität des Korns ist in den Staaten am atlantischen Ocean und an der Westküste im Allgemeinen geringer, in den Südstaaten dagegen besser, als bei einer Durchschnittsernte. Gewerbe und Handel. Ge Die Direktion der Swlesischen Aktiengesellsckaft für Portland-Cement-Fabrikation zu Groshowiß bei Oppeln legte dem Aufsichtsrath in seiner Sißung vom 17. d. M. den Ges \chaäftsbericht und die Bilanz per 1. Semester diefes Jahres vor. Demnach hat si der Absaß der Gesellschaft gegen den entsprechenden Zeitraum des vorigen Jahres nahezu verdoppelt, und die Bilanz zeigt einen Reinertrag, der nah angemessenen Abschreibungen zur Verthei» sung einer Dividende auf die Aktien von 2% pro rata temporis ge» nügen würde, während das Jahr 1874 ohne Dividende absch1oß. Ver Auffichtsrath beschloß, im Herbst eine außerordentliche Generalk- versammlung einzuberufen, um den Aktionären Mittheilungen über die Entwickelung des Unternehmens zu machen, sowie behufs Wahl der Bücherrevisoren und Abänderung eines Paragraphen d-s Gefsell-

| schaftéstatuts.

Sn der Generalversammlung der Herzfelder Dampf- ziegelei-Aktiengesellschaft vom 20. d. M. wurde der Ge- \häftsberiht verlesen. Decharge war laut Statut dem Borstand und dem Aufsichtsrath von den Revisoren ertheilt. Der Antrag eines Aktionárs auf Eizscßung einer Prüfungskommission wurde voin Auf- sictérath zur Abstimmung nicht zugelassen; gegen dieses eigenmächtige Verfahren protestirten 46 Stimmen mit ‘92,000 Thlr. Aktienkapital und wurde dieser Protest schriftlich eingereiht und zu Protokoll ger nommen. Der Antrag, die Dividendengarantie der PYerren Wolfram Meyer und Bamberger mit dem Guthaben dersclben an die Gescll» chaft zu kompe-nsiren, wurde abgelehnt. Die außerordentliche General» versammluna, welche sih an die ordentliche anschliezen sollte, fand nicht statt, da der Aufsichtsrath seine Anträge zu derselben zurüdckzog.

Sn der Arbeiterangelegenheit zu Brünn ift in den leßten Tagen nichts Hhesonders Bemerkenswerthes vorgefallen. Die ganze Hoffnung auf eine. Beilegung der Differenzen ruht, wie der „Möhr. Corr.* sagt, in der Aktion der Staatsbehörde. Angesichts des be- sonnenen, gesezmäßigen und planvollen Vorgehens derjelven nehme man allgemein an, daß die Hoffnung erfüllt werde.

Nas einem der „Times* zugegangenen Telegramme aus Madrid hätte der spanische Finanz-Minister Galaverria das 1pa- nishe Finanzcomité in London davon benachrichtigt, daß die fälligen Coupons der Shuld nunmehr zur Einlösung vorgelegt

verden können. L

n Ueber den auswärtigen Handel Rußlands in de ersten 4 Monaten d. J. meldet die ruj}si\he „Sf. D, : Bis zum 1. Mai war im Verhältniß zu demselben Zeitraum des ver-

in den

| Nusfußhrartikeln. Î

hohe | durch welche das Gift vernichtet werden Einwand erhoben, daß die Versuche an Thieren nicht für die Uebertragbarkeit der Tuberkulose auf Menschen man erinnern an die analogea Versuche

flofsenen Jahres im Export eine starke Verminderung der Getreide» ausfubr bemerklich (Hafer und Weizen ausgenommen). Vajsjelbe gilt von Flachs, Hanf, Holz, Spiritus, d. h. von den bauptsächlich]ten 1 Im April speziell stellte sfich das Verhältniß zum Vorjahr in Bezug auf den Getreideexport nicht gerade ungünstig. | Zwar wurden 44,000 Tschetw. weniger exportirt (2,600,892 T tw. | gegen 2,644,372 Tschetw. 1874), dafür war aber der Werth des expor- | tirten Kornes, worunter viel Weizen, bedeutend höher als 1m Bor- jabr. Der Flachsexport ist in diesem April gegen das Vorjahr um das Fünffache, der Holzexport um das Doppelte gefallen. Der Zun- port hat fich gegen das Vorjahr faun verändert und welt diejelven unserer Handelsbilanz ungünstigen Verhältnitie auf. Nur in B'zug | auf Zeuge, Heringe, Eisenbahnshienen und Steinkohlen ist eine Ber- | minderung der Einfuhr merklich. Verkehrs-Anstalten.

Die Nr. 56 der Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahn- Verwaltungen hat folgenden Inhalt: Die Individualifirung und | Entwickelbarkeit-der Eisenbahnen von v. Weber. Die im grühlahr 1875 in Bau begriffenen Bahnlinien. (C. Niederlande ) 2c. Det- lage: Der Transport verwundeter und erfranktir Krieger auf Eisen-

ahnen (Fortseßung). 2c. / Ls E E (W. T. B.) Der Dampfer „Erin *

New-York, 20. Juli. M Cw Or, ch0, D L - l e | der National-Dampfschiffs-Compagnie (Stettin-New-Yorker Linie, C.

| Messing) ift heute hie: angekommen. M Jede neue Leistung des Künstlers scheint die vorhergehende zu übertreffen. Der Skylock ist jedenfalls eine seiner getungensten Leistungen und wie | geschaffen für den hroffen Natucalismus, der der Grundzug seiner | Gestzltungszabe bildet und ihn auf derartige Aufgaben deutlich hinweist. Ein Lorbeerkranz und nach jedem Auftreten nit enden wollende Bei- | fallsbezeugungen lohnten den Gast für den gebotenen hohen Kunst- genuß. Von den anderen Gästen gab Hr. Hilmar Kaorr vom König- lichen Hoftheater in München den Bassanio und die Herzoglich sächsische Hofschauspielerin Frl. Eppuer dle Porzia , on den Mitgliedern des Theaters Hr. Schmidt den Antonio, Hr. Kadelburg den Graziano, Hr. Engels den Lanzelot Gobbo" und Hr. Meiner den alten Gobbo, welhe sämmtlich nah Vermögen zu einer wohl befriedigenden Gesammtwirkung beitrugen.

_— Sm Woltersdorff-Theater hat gestern das Gastspiel des Frl, Josephine Gallmeyer und des Hrn. Felix Shwelg- hofer begonnen. Das Stück, durch welches die Wiener Gâste sich einführ2na, „eine elegante Person“, ein Lebensbild von D. F. Berg, läßt Manches zu wünschen. Ein leichtlebiges, aber gutes Mädchen aus den höheren Ständen, die einen braven, jedoch s{wachen Mann, einen Uhrmacber, geheirathet hat, bringt ihn dur ihre Ver- {wendung um scin Vermögen, fieht aver dann ihr thôrichtes, Wesen cin, verzichtet auf alle Ansprüche als „elegante Perjon* und wird ERe arbeitsame, einfahe Hausfrau. Damit verk«ttet fich uoch, aber fehr lose und überflüssiger Weise, das Schicksal etnes verlorenen, (QUE lich von seiaem Vater wiedergefundenen Sohnes. Das E Uy hat an einigen Stellen ermüdende Längen, an anderen entwick ol sich wieder in zu großen Sprüngen. Das Game dient nur dazu, den beiden Wiener Gästen Gelegenheit zu geben, ihce BVielseitigkeit zu zeigen, und dazu ift dasselbe allerdings vorzüglich geetgnet. Frl. G a eee und Hr. Schweighofer sind die alleinigen Crüger des QEA Die Erstere entfaltet ihr ganzes Talent vom tedgisGen San e zum pofsenhaften Uebermuth. Hr. Sihweighofer 6 ac Tusch i repräsentirt den modernen Realismus in seiner frasse| en ti us staltet aber nichtsdestoweniger seine Partie zu einer_o n en. Beider Rellen sind mit Couplcts ausgestattet, die an Zungenge äufig- feit, Vortrag und Ausdauer die höchsten Anforderungen A A Schauspieler stellen. Daß die Gäste denselben genügten, bewiesen der rauschende Beifall und die sfich immer wieder erneuernden Dacapo- rufe nah den Wie 'er Genrebildern des Frl. Gallmeyer und den Be- trachtungen über die \{lechten Zeiten Seitens des Hrn. Schweig- bofer, sowie nach dem musikalisch - dramatisch - choreographischen Quodlibet, welches beide Gäste im dritten Aft produzirten. Sie hatten fich übrigens nit nur in diesen Glanzleistung:n, sondern von ihrem Er- seinen an bis zum Fallen des Vorhanges in jeder Scene des aller lebhaftesten Beifalls Seitens des fast voll beseßten Hauses zu erfreuen. Auch an Krän en und zablreichen Hervorrufen feblte es nicht. Von den übrigen Rollen“ im Stück tritt nur die des Uhrmachers, den Hr. | Schulte rect gut spielte, noch einigermaßen hervor; alle anderen find unbedeutend, :