1875 / 172 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 24 Jul 1875 18:00:01 GMT) scan diff

Und Königs in Rosto. 20, Septembèr Parade des Armee- Corps bei Roggen, 4 Meile südöstlih von Röstock. 21. Sep-

tember Mav? per des Armee-Corps gegén einen markirten Fein zwischev, Rosto und Pankelow {anderthalb Meilen \üdsüdöcih vo% der Stadt. 22. September Ruhetag für das Arme“-Corps und Revue des Panzecgeshwaders vor Sr. Majestät ‘vem Kaiser Warnemünde. 23., 24. und der beiden Divisiottèn des 1X. Armee=- Corps, der 17. und der 18., gegen einander, westlih von Rostock

Während dieser Se. Majestät der Kaiser und König einige

und König auf der Rhede 25. September Feldmanöver

von

in der Rihtung auf Doberan und Kröpelin.

Feldmanöver werden

Tage in Doberan (Heiligendamm) Wohnung nehmen. 26. Sep- Majestät des Kaisers und Königs.

tember Abreise Sr.

Das meinde Hohlwege Duburg mit der Stadtgemeinde Flensburg

gabe von Sanktion erhalten.

Die Einnahmen an Zöllen und gemeinschaft- lihenSteuern, sowie andere Einnahmen im DeutschenReiche

haben für die Zeit vom 1. Januar bis zum Schlusse des Mo- nats Juni 1875 (im Vergleih mit demselben

(384,591 A6), Branntweinsteuer 26,671,312 M (+3,255,856 M), Uebergangsabgaben von Branntwein 55,548 M, (— 2496 M6), Brausteuer 8,983,078 4 (+ 195,439 4), Uebergangsabgaben von Bier 445,956 # (+ck+ 1149 F), Wechselstempelfteuer 3,615,417 M (+ 43,884 M), Post- und Zeitungs-Verwaltung 50,073,640 M (+ 3,064,552 #Æ), Telegraphen - Verwaltung 5,240,719, M (—57,228,79 A), Reihs-Eisenbahn-Verwaltung 14,426,073 M6 (+ 1,583,789 A6).

In den deutschen Münzstätten find bis zum 10. Juli 1875 geprägt: an Goldmünzen: 885,539,460 Doppelkronen, 964,101,300 / Kronen; an Silbermünzen: 20,660,305 #6 5-Markstücke, 74,381,524 A 1-Markftücke, 16,644,526 6 § 2-Pfennigstücke; an ' Nickelmünzen: 8,287,506 20 5 10-Pfennigstücke, 4,116,682 4M 50 H ds-Pfennigstücke ; an Kupfermünzen: 83,149,547 #& 30 „Z 2-Pfennigstüdcke; 1,538,210 / 75 S 1-Pfennigstücke. Gesammtausprägung: an Goldmünzen: 1,149,640,760 #Æ; an Silbermünzen: 111,686,355 #4 -§; an Nickelmünzen: 12,404,188 4 70 Sz an Kupfermünzen: 4,687,758 M 9 S.

Aus den Protokollen der Enquete-Kommission wegen Einführung eines allgemeinen Musfter- \chußÿes entnehmen wir weiter zu den Fragen über Schutz der Kunstindustrie, daß bis jeßt in Deutshland (mit Ausnahme einiger ftleinerer Gebiete) den Zeihnungen, Modellen u. dgl., welche zwar als Muster für Industrie-Erzeugnisse, aber mit künstlerischer Fertigkeit hergestellt worden sind, und vermöge ihrer artistishen Eigenschaften im Gegensaßze zu gewöhnlihen Industrie» oder Handwerksmustern stehen, sowie den nah jenen Zeihnungen angefertigten Industrie-Erzeugnissen selbst nicht nur fein beson- derer Schuß gegen unbefugte Nachbildung gewährt ift, son- dern daß einzelne Gesetze dieselben f}ogar ausdrüdcklih von dem den Werken der bildenden Kunst gewährten Schuße ausnehmen, Während von verschiedenen Seiten die. Einführung eines Schutzes der Kunstindustrie als gerecht und im Jnteresse der Kunst wie der Industrie gelegen befürwortet wird, erklären fh andere Stimmen, namentlich mit Rücksicht auf die Erwerbs- und Produktionsfreiheit, ebenso entschieden dagegen. Sämmtliche drei Gruppen der Sachverständigen pflihteten mit über- wiegender Mehrheit der erfteren Ansicht bei; ebenso hielten fie, entgegen der auf dem Reichstage von 1870 zu Tage ge- tretenen Anschauung, dafür, den Schchug der Kunst- induftrie im Zusammenhang mit dem Markenshuß geseßlih zu behandeln. In der ersten Gruppe wurde allerdings von einer Seite einer abgesonderten selbständigen Behandlung der Kunstindustrie das Wort geredet, während sonft in ihr die Meinungen darüber, ob die Kunstinduftrie mit der Kunft, oder aber mit der Industrie zu behandeln sei, derart auseinander gingen, daß ein Ausgleih nur in der Entscheidung des konkreten Falles zu finden sein möchte.

__— In Folge des Beschlusses des Bundesraths in der Sigzung vom 25. v. Mts., auf Seite 73 des Waarenverzeih- nifses hinter „Fleischextrakt“ einzuschalten: „Fleischguano (Viehfutter-Fleiscymehl), ein aus getrockneten und gemahlenen thierishen Abfällen unter Zusaz- von Chlorkalium und phos- phorsaurem Natron hergestelltes Fabrikat, Artikel 44 (zollfrei)“ hat der Finanz-Minister durch Cirkularerlaß vom 15. d. M. die Provinzial-Steuerdirektoren 2c. angewiesen, die Aemter des Ver- waltungsbereihs mit entsprehender Anweisung zu versehen.

__— Die Inventarisirung der Baudenkmäler im Königreih Preußen iff| im Jahre 1870 zuerst von dem Verein für hesfische Geschichte und Landeskunde zu Cafsel in der au in d. Bl. besprochenen Schrift „Die Baudenkmäler im Re- gierungsbezirk Cassel“ begonnen worden. Demnächst erschien für die Proviznzz Hannover das bereits in drei Bänden vor- Tiegende Werk „Kunstdenkmäler und Alterthümer im Han- noverschen“ von Mithoff, auf welches ebenfalls in d. Bl. auf- mertsam gemaajt wordon ift. Für die Provinz Schlesien ist ein ähn- lihes Unternehmen von dortigen Vereinen in Ausficht genommen und \{on in Vorbereitun;4 begriffen. In neuester Zeit hat auch die Provinzialvertretung der Rheinprovinz aus ständischen Mit- teln die Summe von 11,400 Á für die Inventarifirung der dortigen Baudenkmäler bewillig.“«, Der Minister der geistlichen Angelegenheiten hat nunmehr ¿1 einem Cirfularerlaß dem Wünsche Ausdruck gegeben, daß für ämmtliche Provinzen eine entsprehende Theilnahme für Lie Heimathlihen Bau- denkmäler und die Wahrzeichen der , Vergangenheit sih be- thätigen möge.

In Abänderung des §. 225 des F1 dens-Dekleidungs- Reglements isst bestimmt worden, daß das öf, entliche Ver- dingungsverfahren in allen den Fällen , in velchen dasselbe bisher bei einem Objeki von 50 Thalern hinsia, Wi der Be- \chafffung von Befkleidungs- und Ausrüfstun“6Sgegen- ständen den Truppen empfohlen oder bestimmt vor, schrieben _ war, fünftig erst bei einem Objekt von 300 M und da: über in Anwendung zu bringen if.

Eine Entscheidung über die Frage, ob die Gericte kompetent sind, über einen Streit zwischen einem nach den ail-

Geseh wegen Vereinigung der Landge- nebft Bredeberg-Fischerhof und uvd das Gesetz, betreffend die Abänderung der in den hohen - zollernshen Landen zur Erhebung fommenden Ab- Hunden, haben am 23. Juni 1875 die Allerhöchste

Zeitraum des Vorjahrs) betragen: Eingangszoll 58,531,995 46 (4-6,036,87346), Rübenzuckersteuer 9,864,597 # (— 12,339,945 s), Salzsteuer 14,465,159 M (— 337,387 6), Tabaksfteuer 460,929

zu entscheiden, is Seitens des Öber-Tribüitals durch einen zwishen den früheren \guenburgischen Amtsmännern und dem Landrathsamt zu Raßeburg \{chwebenden Civilprozeß hervor- gerufen worden. Die Amtsmänner, welche bis zum Ucber- gang des Herzogthums Lauenburg an die Krone Preußens im lauenburgischen Staatsdienste gestanden hatten und lebensläng- lih angestellt waren, konnten nah Einführung der neuen Vers waltungsorganisation des Herzogthums Lauenburg im Staats- dienste keine Vecwendung finden und wurden auf Grund des Gesezes vom 7. Dezember 1872 aus dem Staatsdienste mit Wartegeld entlassen. Mit dieser Abfindung waren jedo die entlasscnen Beamten niht zufrieden und beanspruchten Aus- zahlung des vollen Gehaltes für Lebzeiten. Vom Appellations- gericht zu Kiel mit diesem Anspruch zurückgewiesen legten sie die Nichtigkeitsbeschwerde ein, in der sie betonten, da das einem lebenslänglih angestellten Staatsdiener nah den all- gemeinen Rechtsprinzipien zustehende wohl erworbene Recht, daß ihm, falls er dur Einziehung seines Amtes amtlos werde, seine volle Dienfteinnahme lebenslänglich gelassen werde, der Staat ihn, fo lange er dienstfähig sei, wider seinen Willen ohne volle Entschädigung nit entlassen dürfe, auch dur den Erlaß cines Gesezes nicht beeinträhtigt werden könne, und daß der Streit darüber, ob der Staatsdiener in dem ‘oben erwähnten wohl- erworbenen Rechte durch ein von dem Staatsbeherrs\cher erlassenes Geseh beeinträhtigt und ob ein Anspruch auf volle Entschädi- gung gegen den Staat erwachsen sei, als wahre IJustizsahhe zu behandeln sei und die Gerichte kompetent seien, über den Streit zu entscheiden. Das Ober-Tribunal (6. Senat) exklärte jedoch in seiner Sizung vom 26. Juni cr., diese Ansicht für unzu- treffend. „Der in verfassungsmäßiger Form als Gesetz aus- gesprohene und verkündete Wille des Gesehgebers ist für den Richter maßgebend, der Richter hat niht zu prüfen, ob dieser Wille mit allgemeinen Rechtsprinzipien in Einklang odex in Widerspru fteht und nur im erstern Falle ihn anzuwenden, sondern er hat nur den wahren Willen des Gesehgebers zu erforshen und diesen zur Geltung zu brin- gen. Angenommen also auch, die Kläger wären durch die Be- stimmungen im §8. 11 des Gesehes vom 7. Dezember 1872 in den Rechten, welhe fie nah den bisher für sie maßgebenden Grundsäßen des allgemeinen deutschen Strafrehts ihrer Mei- nung nah erworben hatten, verleßt, so würde doch der Richter fie niht, wie fie ausführen, gegen den im Geseße klar aus- gesprohenen Willen des Geseßgebers {hüten können, sondern die im Geseß enthaltenen Normen zur Anwendung bringen müssen.“ Die Nihtigkeitsbeshwerde wurde demgemäß vom Ober-Tribunal verworfen.

Der Kaiserlihe Botschafter, General-Lieutenant von Schweiniß, welcher einige Tage bei Sr. Majestät dem Kaiser in Gastein verweilt hatte, ift von dort wieder auf seinen Posten nach Wien zurügekehrt.

Der General-Lieutenant von Bülow, Inspecteur der 2. Feld-Artillerie-Inspektion, ift von seiner Dienstreise zur Inspizirung der Regimenter der 2. Feld-Artillerie-Brigade hierher zurückgekehrt. Der General-Major. von Ferentheil- u. Gruppenberg, bisher Commandeur -der 25. Infanterie- Brigade, welcher vor Kurzem zum Kommandanten von Stettin ernannt worden, is auf der Durchreise von Münster nah Stettin hier eingetroffen.

Der Königlich bayerisehe Militär-Bevollmächtigte, Gene- ral-Major Fries, hat fi nach Bayern begeben.

Kiel, 22. Juli. (Kieler Ztg.) Gesterrk Mittag ift der Aviso des Panzergeshwaders „Falke“ in den Hafen eingelaufen und hat fich zum Auffüllen von Kohlen an die Werftbrücke in Düstern- brook gelegt. Die Korvette „Hansa“ is heute zur Abhal- tung einer Probefahrt in See gegangen und wird gegen Abend in den Hafen zurückehren, um morgen mit dem Aviso „Falke“ zum Geschwader zu stoßen. Die Korvette „Medusa“ if mit ihrer Ausrüstung soweit vorgeschritten, daß fie von der Werftbrücke ab und fich auf den Strom legen konnte; fie wird am 28. ihre Winterreise nah Westindien antreten. Wie die Admiralität aus dem ihr zugekommenen Berichte des Commandeurs der „Arcona“ über Nagasaki mittheilt, soll eine dortige Maschinenfabrik im Stande sein, sämmtliche im Maschinenfah vorkommende Arbeiten auszuführen. Die Binnen- werft eines Chinesen fertigt Masten, Raaen: Stangen felbst für größere Schiffe. Arbeiten zum Dichten der Decke oder des Schiffsaußenbords werden verhältnißmäßig billig und gut ausgeführt, nehmen aber bei ungünsti- gem Wetter, während dessen die Arbeit zu ruhen pflegt, viel Zeit in Anspruch. Nagasaki wird von dem Schiffs- ommando als cin zur Ausrüstung der Schiffe mit Proviant, Material und Inventar wohl geeigneter Platz bezeihnet, da man die gebräuchlichsten Artikel, namentlich Proviantartikel, sämmtlih auf Lager finde und fehlende Sachen in kurzer Zeit von Shan- ghai kommen laffen könne. Kohlen find stets auf Lager, dagegen ist Trinkwasser in größeren Mengen niht zu erhalten, weshalb zum Trinken deflillirtes Wasser ausgegeben worden ift.

Bayern. München, 24. Iuli. (W. T. B.) Bei dem heute begonnenen Wahlakte sind die in dem hiefigen ee Wahlkreise gewählten 56 ultramontanen Wahlmänner nit erschienen.

Sachsen. Dresden, 23. Juli. Die Rückehr Ihrer Majestät der Königin, welhe zur Zeit in Luzern verweilt, wird, wie das „Dr. I.“ vernimmt, am 4. Augus|t erfolgen.

Meck&lenburg. Schwerin, 23. Juli. Se. Königliche Hoheit der Großherzog wird mit Sr. Hoheit dem Herzoge Johann Albrecht morgen früh, und Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin mit den jüngeren hohfürstlihen Kindern am Dienstag, den 27. d. M., von Rabensteinfeld nach dem Heiligen Damm abreisen und dort einen längeren Aufent- halt nehmen.

Sachsen - Weimar - Eisena. Weimar, 22. Juli. Das Hoflager in Wilhelmsthal wird am 25. Juli aufgelöst ; nachdem an diesem Tage der Geburtstag der Erb-Großherzogin auf der Wartburg’ gefeiert worden, treten die Großherzoglichen errshaften Reisen an. Der Großherzog begiebt fich nah stende, die Großherzogin nach Schlefien auf ihre dortigen Besißungen, der Erbgroßherzog mit seiner Gemahlin und Schwestern nah Blanfenberghe. Zum 3. September werden dieselben wieder hier veroinigt sein.

Sachseu-Meiningen-Hildburghausen. Meiningen,

22, Juli. Seitens der Regierung waren cie Volks\chul- lehrer aufgefordert worden, während der Ernteferien einen sechswöhigen Unterricht in der Naturwissenschaft und Landwirth-

gemeinen Rehtsprinzipien zustehenden wohlerworbenen Privat- recht und einem dieses Recht beeinträhtigenden StaatsgeseßE

schaft in Jena af Staatskosten zu genießen. Die Zahl der

nah Jena entsendet wérden konnte; die zweite Serie kommt im nächsten Jahré an die Reie. h

Elsaß-Lothringen. Straßburg, 20. Juli. Ueber die Thätigkeit des Landesaus\chusses während der leßten Tage der Session entnehmen wir dem „Els. Journ.“ Folgendes: Dieselbe war den Verhandlungen des Haushalts-Etats für 1876 und der von der Regierung beantragten Anleihe gewidmet. Die Totalsumme des Budgets wurde zufolge der vom Landesausschuß votirten Credit= ermäßigungen von 43,915,298 4 auf 41,448,298 # vermindert und folglih eine Ersparniß von 2,467,000 erzielt, vorbehslt- lih daß die Entschließungen der Versammlung, die blos eine bez rathende ift, angenommen werden. Die Verminderungen beziehen fih vorzüglih auf die Gtats des Forstwesens, der innern Vera waltung, der indirekten Steuern und der Univerfität. In Betreff der leßteren verlangte die Versammlung, daß die Hälfte des Etats, d. i. ungefähr 400,000 M, vom Reiche getragen werde. In Bezug auf die Anleihe beshloß der Landesaus\huß, dieselbe von 11,450,000 Á auf 8,810,000 M zu vermindern und sie niht unter der Form einer konsolidirten Anleihe, sondern in Schaßscheinen zu emittiren. Die Frage betreffs der Auszahlung an die Notare gab auch Anlaß. zu einem Votum. Die Versammlung verlangte, daß die diesen Beamten bewilligte Entshädigung denselben auf Grundlage der lezten Abschäßung in drei Iahresraten ausbezahlt werde. Noch ein anderer wichtiger Antrag wurde auf Begehren des Hrn. v. Bulach beinahe einstimmig votirt, nämlih, daß der Unterricht der franzöfischen Sprathe in sämmtlihen Schulen wenigstens im nämlichen Verhältniß, wie der Unterricht in der deutshen Sprache vor dem Kriege ertheilt werde. Schließlih wurde das Theater= budget in Baush und Bogen votirt.

Hesterreich-Ungarn. Wien, 22. Juli. Die Kaiserin hat den Wunsch kundgegeben, daß bei ihrer Ende dieses Monates bevorstehenden Reise durch Frankreih ihr Inkognito gewahrt bleiben möge. Aus diesem Grunde wird von jeder offiziellen Begrüßung Abstand genommen werden. Das Gefolge der Kaiserin if zum großen Theile bereits in Safsetot eingetroffen.

Der Erzherzog Kronprinz Rudolf hat heute Vormittags eine kleine Rundfahrt durch den Schönbrunner Park unter- nommen. Se. Kaiserlihe und Königlihe Hoheit wird am 20. August das Lager bei Bruck besuchen.

Neber die im Zuge befindlihe Verwaltungsreform in

Ungarn schreibt „Pesti Naplo“: Es sind bisher drei Haupt- prinzipien in dieser Frage aufgetaucht. Die Opposition -der Rechten verfiht das Prinzip der Beamtenernennung, die der äußersten Linken das Prinzip der Komitatswahlen. Erstere würde eine moderne Organisation der Verwaltung bringen, jedoh würde den Sparsamkeitsrückfihten kaum Rechnung ge- tragen werden können. Die Pensionsansprühhe, die aus einer solhen Institution konsequenterweise erwahsen müßten, würden hohe Summen betragen, und an die Her- fielung des -Gleihgewihtes im Staatshaushalte wäre gar nicht mehr zu denken. Das Prinzip der äußersten Linken, faktisch angewendet, würde bedeutende Ersparungen im Gefolge haben. Wir hätten da ein Sparsystem ohne Ver- waltung. Die dritte, hon zur Zeit des Kabinets Bitto-Ghyczy angeregte, Kombination wäre die entsprehende Verbindung der Verwaltung von Staatswegen und der Autonomie von Er- nennung und Wahl, jedes wo es am Playe ist. Das Kabinet Wenkheim-Tisza hat diese Idee als Vermächtniß übernommen. Die Lösung dieser Frage ist nun Aufgabe des neuen Kabinets, an dieser Lösung wird \sih seine Kraft erproben. Pester Meldungen zufolge wird der ungarische Reichstag, der bekanntlich am 28. August d. I. zufammen- tritt, nur die Konstituirungsarbeiten und die Wahlen in die De- legation vornehmen und sich hierauf vertagen, Mitte Oktober \oll er wieder zusammentreten, um die eigentlichen legislativen Arbeiten, darunter in erster Linie das Budget für das Jahr 1876, zu erledigen.

Laibach, 23. Juli. Der für das hiesige Bisthum neuer- nannte Fürstbishof Pogatschar hät heute éine Deputation des hiesigen Gemeinderathes empfangen. In seiner Antwort auf die Ansprache des Führers der Deputation erklärte der Fürstbischof, er werde dafür Sorge tragen, daß die Organe der Kirche in eifrigem und ungetrübtem Zusammenwirken mit denjenigen des Staates und der Gemeinde ihrer Aufgabe gerecht würden.

Belgien. Brüssel, 22. Juli. Am 19. d. M. starb Hr. Adolph Dechamps, Bruder des Kardinals Dehamps, Erz- bischof von Mecheln, auf seinem Schlosse Scailmont im Alter von 69 Iahren. Seit 1834 war er ein hervorragendes Mit- glied der Repräsentantenkammer, Redner und politisher Schrift- steller ; er ift der eigentliche Urheber des Geseßes von 1842 über den Primär-Unterricht. Von 1845 bis 1847, unter den Mi- nisterien van de Weyer und de Theux, war er Minister der aus- wärtigen Angelegenheiten. Während der ganzen Dauer des Mi- nisteriums Frère-Rogier war Dehamps der Führer der Demo- kraten, Führer der Opposition; als dasselbe 1864 fiel, -ward er beauftragt, ein neues Minifterium zu bilden, welches aber nicht zu Stande kam, worauf die Kammerauflösung folgte. Dehamps wurde in seinem Wahlbezirke Charleroi nicht wiedergewählt und hat sich seitdem vom praktischen politischen Leben zurückgezogen, literarisch ift er noch wiederholt für seine Partei eingetreten.

Großbritannien und Jrlaud. London, 24. Juli. (W. T. B.) In der gestrigen Sißung des Oberhauses wurde der Gesetzentwurf, betrefsend die Konzession zum Bau des Tunnels zwischen Dover-und Calais, in zweiter Lesung angenommen.

Frankreich. Versailles, 23. Juli. (W. T. B.) Die Nationalversammlung begann heute die zweite Berathung des Gesezentwurfs über die Wahlen zum Senat und genehmigte die ersten 3 Artikel. Darauf wurde die von dem Deputirten Tar- dieu eingebrachte Interpellation über die Anwendung - des Maires-Geseßes auf 3 Monate: vertagt. Sodann brachte der Deputirte Madier de Montjau einen Antrag ein, nah wel- hem die Senatoren- und Deputirtenwahlen im nähsten November und Dezember stattfinden sollen. Die für den Antrag I A Dringlichkeit wurde mit 400 gegen 84 Stimmen ab- gelehnt.

Spanien. Madrid, 23. Juli. (W. T. B.) Die kon- stitutionelle Kommisfion hat geftern den Artikel des Ver - fassungsentwurfes, betreffend die Toleranz gegen- die -ver- schiedenen Religionsgesellshaften, mit 22 gegen 8 Stimmen an- genommen. Nach der „Epoca“ lautet Art. 11 des Berfassungs- entw urfs der Subkomission, welcher die religióse Frage betrifft, wie folgt: „Die Nation verpflichtet fih, den Kultus und die Diener der katholishen Religion, welhe die Staatsreligion ist, zu unterhalten. Niemand wird auf \panishem Gebiete wegen

Anmeldungen betrug 131, vox denen daßer nur cin Bruchtheil

seiner religiösen Meinungen oder wegen der Ausübung seines

betreffendén Kultus beunruhigt twerden, vorbehaltlich der der | qristlihen Moral \{chuldigen Achtung. Jedoch werden andere öffentliche Ceremonien und Kundgebungen als die der Staats- religion nit gestattet werden.“ Diese Bestimmung der Ver- fassung des Fahres 1869 entnommen. Corvera hat in der Subkommission beantragt, die Bestimmung des Statuts vom Jahre 1845 wieder aufzunehmen, welche lautet: „Die Religion der spanishen Nation is die katholische, apostolische, rômische. Der Staat verpflichtet sh, den Kultus und seine Diener zu unterhalten.“ i

94. Iuli. ‘(W. T. B.) Nach einer der Regierung zuge- gangenen Meldung hat General Laportilla in Gemeinschaft mit zwei anderen Divifionen die carlistishen Truppen aus Qurbier (Navarra) und aus den von ihnen besegten festen Positionen bei Sanguesa vertrieben. Die Carlisten erlitten hier- bei erheblihe Verluste.

Jtalien. Rom, 20. Juli, Der „Fanfulla“ \reibt * Wenn nichts Unerwartetes dazwischentritt, so wird sich der Kronprinz in den legten Tagen des August nach Palermo begeben, um die siziliani, che Aterbau-Aus stellung zu eröffnen, welche gleichzeitig mit dem Kongresse der italie nishen Gelehrten daselbst stattfinden wird. Bei dieser Ge- legenheit werden au der Ministerpräsident Minghetti, der Unter- richts-Minister Bonghi und der Ackerbau-Minijter Finali nah Palermo kommen. Von Seiten der Munizipalbehörde werden öffentliche Festlichkeiten und Schauspiele vorbereitet: Feuerwerk, gllumination der Stadt und ein großes Banket zu Ehren des Kon- gresses. Man erwartet einen großen Zufluß von Gästen aus allen Theilen der Insel und aus den übrigen Provinzen des Königreichs. —“ Mie die neapolitanishen Blätter mittheilen, ist auch der Bischof von Ischia, da er den unberetigter Weise von ihm bewohnten“ bishöflihen Palast nit gutwillig räumen wollte, von der Polizei ausquartiert worden. Dagegen hat Monsignore Gagliardi, der Bischof v.on Sessa, vom Justiz-Minister direkt das Exequatur erbeten und erhalten. Aus Palermo wird telegraphisch gemeldet: Der Priester Don Gorra, welcher in der Nacht des 15. von Briganten aufgegriffen worden war, ist ermordet Jworden. Man fand den Leichnam in einem Brunnen im Bezirke von Gongi. Wie es \cheint, handelte es fch um einen Akt der Privatrache. i me pt tj S ire: Gr A

Nufßland und Polen. St. Petersburg, 22. Juli. Se. Majestät der Kaiser hat am 8. Juli um 2 Uhr Nachmit- tags in dem großen Palais zu Peterhof die Mitglieder der inter- nationalen Telegraphenkonferenz empfangen. Nach der „Mos- fauer Zeitung“ wird beabsichtigt, die Geftellung von Pferden zu militärischen Zwecken obligatorish zu mahen. Im Zusam- menhang mit dieser projektirten Maßregel haben die Ministerien des Innern und des Krieges nah vorgängigem Einvernehmen in verschiedene Gegenden des Reichs besondere Kommissionen ab- kommandirt, um genaue statistische Daten über alle vorhandenen Pferde zu sammeln, namentlich was Central- und Südwest-

Rußland betrifft. i : 93, Quli. (W. T. B.) Der „Regierungsanzeiger“

veröffentliht heute das vom Kaiser bestätigte Geseg vom

1. Juni a. St., betreffend die Einführung der Land\schafts-

verwaltung in dem Lande der donischen Kosaen.

Schweden und Norwegen, Stockholm, 21. Juli. Die Staatseinnahmen haben in der erften Hälfte dieses Jahres, definitiver Rechnung zufolge, 26,277,260 Kronen 21 Dere betragen gegen 24,984,833 Kronen 78 Oere im gleichen Zeit- raumé des Vorjahres. Die Zolleinnahmen betrugen O T 32 (1874 11,404,585. 61), die Branntweinfábrikations-Abgaben 8,346,552. (1874 6,806,541. 68) und die Einnahmen der Staatseisenbahnen 7,204,928. 89 (1874 6,773,706. 49). Zu Mitgliedern der Kommission, welcher die Revision resp. die Auf- stellung eines neuen \chwedishen _Konsular- Regle- ments obliegt, hat der König folgende Herren ernannt: Prâsi- dent Bergströôm, Expeditions-Sekretär im auswärtigen Amt, C. H. T. A. Lagerheim und Commandeur Kapitän E. Efman.

Christiania, 90. Iuli. Nachdem der Staatsrath Se- gelcke im Staatsrathe am 6. d. M. angemeldet hatte, daß seine Funktionszeit als Mitglied der Staatsrathabtheilung in Stockholm mit gegenwärtigem Monate ablaufe, hat Se. Majestät der König befohlen, daß Staatsrath Segelcke sih gegen Schluß dieses Monats nah Christiania begebe, um in die norwegische Regierung einzutreten Und die Verwaltung des Armeedepar- tements zu übernehmen, und daß gleichzeitig Staatsrath Vogt als Mitglied der Staatsrath3abtheilung in Stockholm ein- trete und Staatsrath Selmer bis auf Weiteres die Verwal- tung des Departements des Innern übernehme. Die norwegischen Bischöfe haben folgende Gehalte: In Christiania hat der Bischof 12,200 Kronen außer freier Wohnung von 1200 Kr. zu Komptoirausgaben; der Bischof in Hamar hat 9000 Kr., sowie 1200 Kr. Wohnungsgeld und 800 Kr. fürs Kouptoir ; in Christians\and ift das Gehalt 11,140 Kr., Woh- nungsvergütung 868 Kr. und Komptoirvergütung 1400 Kr. ; der Bischof in Bergen hat 9320 Kr., 1400 für Wohnung und 1280 fürs Komptoir; der Bischof in Drontheim 10,800 Kr. und freie Wohnung und der Bischof in Tromsó 9200 Kr. und 400 Kr. Wohnungsgeld. Der Zuschuß der Staatskafse zu den Gehalten der Bischöfe beträgt 5760 Kr.

Dänemark. Kopenhagen, 19. Juli. Die Blätter bringen sehr ausführliche Berichte über die Reise des Königs nach Fühnen und Jütland. Der König wurde überall aufs herzlihste empfangen; in Odense wohnte derselbe der ins weihungsfeier der St. Knudskirche bei und in Jütland den heuti- gen Einweihungsfeierlichkeiten der süd- und westjütischen Eisen- bahnen. \

Amerika. (A. A. C.) Eine in Saratoga abgehaltene Konvention von Repräsentanten der Nationalbanken hat einen Beschluß zu Gunsten einer unverzüglihen Wiederaufnahme der Baarzahlungen gefaßt.

Nr. 30 des „Central-Blatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichskanzler-Amt (Berlin, Carl Heymanns Verlag), hat folgenden Inhalt : Allgemeine Verwaltungssachen: Verweifung ven Ausländern aus dem Reichsgebiet. Zoll- und Steuerwesen: Veränderungen bei den Steuerstellen; Beiordnung eines Stations- controleurs; Nachweijung der Einnahmen an WWechjelstempel steuer im Deutschen Reiche für die Monate Januar bis Juni 1875. Finanz- wesen: Nachweisung der Einnahmen an Zöllen und gemeinschaftlichen Steuern, sowie anderer Einnahmen im Deutschen Reiche für die Zeit vom 1, Januar bis zum Schlusse des Monats Juni 1875. Münz- wesen ; Üeberficht über die Ausprägung von Reichsmünzen. Marine und Schiffahrt: Quarautaine- Vorschriften. Konfsulatwesen: Er- nennungen.

statistischen Centralfkomm

Borarbeiten die Gruppirung Industrie- und Handelszweig denden Fachmänner und

hinauszugebenden Information

mité gestellte Aufgabe wurde in hervorragende Fachmänner aus de

genen Ermittelung der Handelswe gutgeheißen; 2) die von dem

der bezüglichen Ressortministeri

für die Waaren-Ein- und Auéêfu mäßige Bezeichnung der Waaren ei nung derselben eingeführt werde

" ,

über den auswärtigen

Alterthümer des russishen Reich Am Sonntag, den 1 des Märkischen Provinzi der vortrefflich * erhaltenen statt. Es sind bei

genstände dem Museum

oder bei den Ruinen

Gastwirth Hr. der

ingleihen der ebenfalls in

13, Jahrhundert angehörigen Abtheilung ‘abgeliefert werden. von der benachbarten Insel Pee

nußt wurde. Der Prinz von Wales dent der Gesellschaft zur Pflege 21. d. M. Herrn

des Fabrikwesens und

Ausstellung schreibt das ganz vollendet, aber schon sehr sogenannte Löwenthor am Quai Play die der A! jo kommt man im Schweden und Norwegen,

rühmten Schaß des Khans zahlreichen sehr in Gold gefaßten Perlen die selijamen, ausgestellt; Schweden,

Waffen und eine Menge von

Fülle von Stadtplänen und eingesandt hat ; der Schweiz m

Verlagswerke der j die große und die reduzirte gestellt sind. Spanien, Hawai, und die Vereinigten Staaten

halten werden. Ju demselben stab von 1 : 89,090 ausgestellt

—_—

enthält verschiedene historische Stockwerk is fast ganz vom fr genommen. ( ungarische Pavillon, eben! darin höchst merkwürdige In der Orangerie bedarf cs ist. Indessen if der erite wesen; es hat noch selten eine Zustand ihre Pforten geöffnet.“

Laud- und

Gange.

rika gemeldet

w:isen.

[ee CAUO ad {6 die, von

bis jeßt die Feldmarken der Verwüstungen der Heuschreckenz Mullionen dieser s{ädlihen Th immer neue Züge, und das immer weiter aus.

Dem Geschäftsbericht gesellschaft für Deutsch neunte Geschäftsjahr 1874 ist

nur dem in ausgedehntem geschäfte zuzuschreiben, das wurde und sch{ließzlich genügende Kontrole des erfordernden Geschäftes

des verflossenen Jahres bleibt

Dem Protokolle der leßten

comité seine Sißungen am 3. April d. J. begonnen.

Industriezweigen eingeladen wurden. ) ric ! {loß die Versammlung: 1) Die Art der vom Spezialcomité gepflo-

nisterium ist die Maßregel zu empfehlen,

Ressort-Ministerien die Erwägung geringfügigen Abgabe für die einzelnen Ex- und JImporte nach Beîi- spiel des statistisen Zolles in Jtalien nach Hambura insofern anzu- regen, als diese Abgabe die Genauigkeit der statistischen Erhebung-n Handel zu fördern gee gner wäre.

Kunst, Wissenschaft und Literatur. Se. Majestät der Kaiser von Rußland hat archâologischen Museum der hiesigen Univers des großen, auf Kaiserliche Ko

dieser

Kulturgeschichte der Mark von mannihfahem

Nachbarschaft wird eine Auswahl der wichtigsten ) Baulichkeiten an die architektonische Amtmann Deegen liger Werder eine Anzahl Ornameut-

die goldene Albert-Medaille der gezeichnetes Verdienst in der Förderung des Handels verliehen wurde, überreicht.

Die geographische Ausstellung im Tuilerienpalaft zu Paris ist am 15. Juli ohne alles Geyränge eröffnet worden. Die „Journal des Débats“ ist noch nicht

und den Nicderlanden eingeräumt find.

merkwürdigen

Karten.

Fcranfreichs, das die große Galerie einnimmt, : i r 5 ; Hachetteshen Buchhandlung, illuftrirte Bücher,

Im zweiten Stock wird eine

Dessau, 19. Juli. Die Ro An E Si N i i Dahingegen befriedigt der Strohertrag weniger. L Als Vertilger des Colorado-Käfers soll, wird, außer Pariser Grün auch Portlan nen welchem die Kartoffelstauden bestreut wurden, sich höchst wirksam er- Au der Kreis Czenftochau leidet durch

ü und {eden grünen Halm aufzehren. E O i j Dörfer Jwanowice und üge ausgeseßt, und wenn dort auch iere vernihtet worden sind, so kommen Verwüstungen dehnt fich

der

nungsabschluß über das Geschäftsjahr 1874 weist günstiges Resultat auf, doch

einen so s{wierigen und au unmöglich machte.

Statistische Nachrichten. Sißung der Kaisexlih Königlichen ion in Wien entnehmen wir über die Thätigkeit des Spezialcomités zu Wien, welchem die Ermittelung der Handelswerthe für dic Handelsausweise wurde, Folgendes: Nachdem durch ein engere

iff

aller Tarifsposten nach en, die Fefstftellung der Entwurf der beendet waren, hat 26 Sizungen gelöst, Auf Grund des

rthe für 1874 wird in vo

vernommenen Fachmännern dem Comité mitgetheilten Thatsachen und berechtigten Wünsche find en zu bringen; 3) dem Finanz-Mi- daß in den Déefklarationen der Rubrik für die tarif- ne Rubrik für die handelsübliche Benen- . Ferner wurde beschlossen, bei den

hr neben

der allfälligen Ein

c

ität

sten herausgegebenen Werkes: „Die

es* zum Geschenk gema 8, d. Mis, fand v al-Museums eine Klosterruine v0o Gelegenheit wer geschenkweise

Wolgast eine gefundener Db Ornamentstüe

Hierzu hat Herr

steine, herrührend von dem uralten Kloster Marienfee, das der Sage nah von den Wen gebrochen und zum Bau der ältes

hat in seiner Eigenschaft als Präsi- und Wissenschaften am Michel Chevalier, dem französishen Volfswirth,

der Künste und

Gesellschaft, die

sehens8werth. „Wenn n oder das Gitter gegen

Ausstellung gewidmeten Räume der Tui Erdgeschosse zuerst in die Säle, Dänemark, England und fe

Rußland von Khiwa Kleinodien enthält. Die

bemalten Marionetten - Gliederpuppen Norwegen und England Bilder und Ansichten, die sih sowohl durch ihre Genauigkeit als fünstlerische Ausführung auszeichnen, dann Éostbare Photographien-Albums , \ Das erste Stockwerk ent- hält die Ausstellung Deutschlands, die sehr reihhaltig ist, nament- lich an schônen gestohenen Karten; _ jieliefdarstellungen vo i bietet ; Belgiens, das besonders die Unterrichtsmittel seiner Volksschulen

it \{önen Reduftionen in wel die

Karte Echards,

des M nisteriums der auswärtigen Angelegenheiten und die Türkei, Chili, Japan, Portugal

haben ihre Ausftellunge

ersten Stock. Jn diesem Stockwerk befindet fich auch d in welchem die Sitzungen des geograp

ist die

, ein großartiges Werk ersten Galerie von Franfreih, Italien, der Schweiz und der argentinishen Republik eingenommen ; auch befindet si dort noch ein Anne x der dänischen Auéstellung. Im dritten Stockwerk haben sich die Alpenklubs einzurichten begonnen, find fertig. Auch die wissenschaftlichen Arbeiten der Beobachter des Venus- Durchganges sind da ausgestellt, ebenso die einschlägigen Sammlungen des französishen Unterrichts - Ministeriums.

1 Ein bc Stadipläne von Pari

anzösishen Unterrichts-Ministerium ein- ‘Auf der Terrasse au der Wasserseite ist der öfterreichish- der russische, sehr sehens i ethnographishe Sammlungen vereinigt.

noch einiger Tage, bis

Tag doch von guter Vorbedeutung ge- Ausstellung in einem so befriedigenden

Forstwirthschast.

Südos Am

Gebiet ihrer

Gewerbe und Handel. : Feuerversiherungs-Aktien- land „Adler“ ix Berlin für das Folgendes zu entnehmen: ¡ allerdings ein un- ist der stetige Rückschritt wohl RNüekversicherungs- Jahr

Maße betriebenen von Jahr zu Umfang annahm,

hinter derjenigen des I

des Jahres 1874 überwiesen s Comité die umfangreichen

Die dem Co- zu welchen 428 m Handelsstande und den verschiedenen

dem christlich-

übereignet l Der Königliche Garten-Inspektor Hr. Raaß hat seine sämmtlichen in seit Jahren gesammelten Fundstüe, die für die Interesse sind, geschenkt,

fleine Sammlung Objekte.

den vielfa beunruhigt, alsdann ab- sten Theile von Kloster Chorin be-

Fortschritts der Künste,

ausgestellt ,

Rosenkränze Niederlande

Oesterreih-Ungarns, die eine a Sechäfen dar-

hischen Kongresses werden abge- Karte von Frankreih izn Maß-

aber uoch nicht

ggenernte ist hier bereits im vollen t derselbe nichts zu wünschen übrig.

ten kommend, sich auf die Saat-

8gedehnte Sawkenntniß Die Prämieneinnahme

den einzelnen der einzula-

für diese das Spezial-

Berichtes be- llem Umfange

zur Kenntniß

führung einer

ein Exemplar

cht. on Freunden Besichtigung n Chorin thvole Ge- worden.

Außzerdem von den dem

binzugefügt,

ihm für aus-

tan durch das den Garoussel- lerien betritt, die Rußland, inen Kolonien hat den be- der unter

von haben aus Java

Kostüme und

des Landes ; Ger zahlreiche

Glasschreine Anderes aus-

n ebenfalls im er große Saal,

Ranges.

sonderer Saal s. Das vierte werth; es sind

Alles geordnet

wie aus Ame- d-Cement, mit zahllose Heu-

meisten waren Rembielice den

Der Reh

es

erweitert welcher eine

circa 21,000 Thlr. zurück QDiescr Prämieneinnahme von Brutto 510,515 Thlr. oder, nach Abzug der Ristorni, von Netto 438,608 Thlr., steht die Brandentschädigungssumme von 550,339 Thlrn. gegenüber, von welcher nach Abzug des Rückersaßes durch die Rückversicherer 361,495 Thlr. für eigen Rechnung verbleiben. Der größere Theil diéser Entschädigungssumme entstammt dem Rüfversicherungsgeschäfte und zwar fallen: auf Schäden aus dem direkten Geschäfte Brutto 992 852 Tblr., Netto 114,677 Thlr.; auf Schäden aus dem indirekten Geschäfte Brutto 327,487 Thlr., Netto 246,818 Thlr. Die Schaden- reserven des Jahres 1874 sind nah Maßgabe der voraussihtlich zur Zahlung gelangenden Entschädigungen für jeden einzelnen Fall be- messen; die reservirte Summe wird zur Begleichung der in das Jahr 1875 übertragenen \{webenden Schäden vollständig genügen. Auch die Prämienreserve ift hinreihend dotirt; dieselbe ist gegen das Vor- jahr um etwa 8000 Thlr. höher berenet, obgleich die Prämien- einnahme gegen diejenige des Jahrs 1873 zurückgeblieben ist. Jeden- falls ift, so weit bis jeßt sich übersehen läßt, zu hoffen, daß das Ergebniß des Jahres 1875 si bei Weitem günstiger geftalten wird. Die Generalversammlung der Aktionäre des „Adler“ war von 501 Afk- tionären besucht. Seitens der Direktion wurde ein eingehender Be- riht über die Geschäftslage erstattet. Die Ertheiiung der Decharge wurte indeß bis nah eingehender Revision der Geschäfte verschoben. Frankfurt a./O,, 16. Juli. Die jeßt für den Großhandel beendigte Margarethen- Messe ist eine mittelmäßig gute gewesen. Die gehegten großen Besorgnisse wegen der asl, emeinen Handels- steckungen haben fich nur wenig bewährt; dech waren die Zufuhren mit 72,372 Ctr. um 3649 Ctr. geringer, wie dern seit mehreren Jahren die Zufuhren fich stets vermindert haben. Ein größerer Theil der Waaren ist, wenn auch theilweise zu gedrückten Preisen, verkauft worden. Die TuHanfuhr erreichte niht den Umfang früherer Messen, da schon vor derselben bedeutend in den Fabrikorten gekauft worden ist und auch die Fabrikation möglichst eingeschränkt wird. _ In gemusterten Buxkins aus Forst, Cottbus, Peiß, Sprem- berg 2c. war bei nicht großen Lägern ein lebhaftes G-shäft. Schône Waare fand zu theilweise böheren Pceisen schnellen Absatz. Dagegen waren gleihe Stoffe aus Crimmitschau, Werdau 2c. weniger begehrt und mußten eine Preisreduktion fi gefallen lassen. Dicktuche ‘und Winterstoffe wurden viel gekauft, und kann der Absatz darin ais zufriedenstellend bezeichnet werden. * E Der Verkauf an glatten einfarbigen Tuchen ließ zu wünschen übrig, der Export nach Amerika ruht noch immer fast eänzlih, und das übrige Konsumgebiet bietet zu wenig Abzug für die großen und theilweise älteren Läger. Das Geschäft in seidenen, halbseidenen, baumwollenen, wollenen, leinenen und Krrzwaaren war bei einigen Firmen gut, bei den meisten nur mittelmäß und bei einigen sogar geringe. Die Zufuhren an Leder aller Art, rohen Häuten, Fellen, Borsten, Rauchwaaren, Pferdehaaren, karz an allen Rohprodukten waren etwas größer, als im Vorjahre. Alle Artifel wurden, mit Ausnahme der Rauchwaaren, die wenig Absaß fanden, rasch verkauft, aber zu ge- drüdckten, theilweise schr gedrückten Preisen. 7 Bon roher Schafwolle waren zu den vorhandenen Beständen nur 855 Ctr. angefahren, die im Verhältnisse zu den ni-drigen Tuchpreiseu zu hohen Preisen, aber nur theilweise, verkauft wurden. An Pferden waren nur circa 1200 Stück am Markte und darunter eine nicht geringe Zahl vom \chwarzen Meere her. Das Geschäft darin war bei hohen Preisen nur mittelmäßig. Dresden, 23. Juli. (W. T. B.) In der heute stattgehabten Sitzung des Aufsichtsraths der Dresdener Bank wurde Seitens der Direktion die Semestralbilanz vorgelegt. Dieselbe weist einen Nettogewinn von 7% auf. Verkehrs-Anstalten. j Ein Telegramm der „Times“ aus St. Petersburg giebt 3 die Haupt bestimmungen der von der internationalen Telegraphen-Konferenz vereinbarten Konvention folgende an: Der Terminalsatz für Depeschen von Deutschland nach Frankreich und nah Rußland ift 3 Fr., von Oesterreich nah Großbritannien 25 Fr. Die anderen Terminalsäße für die europäischen Länder bleiben unver- ändert. Ein neuer Saß von 74 Fr. ift Spanien zugestanden für das direkte spanische Kabel, und .-die Transitgebühr für das Kabel zwischen Barcelona und Marseille ift auf 4 Fr. festgeseßt. Sür alle außereuropäishen Länder ist eine Worttaxe vereinbart. und gleichförmige Terminalsäße find festgestellt für Telegramme von Europa nach Indien und umgekehrt, für die Stationen westlich von Chittagong, dur türkisches Gebiet 5 Fc. das Wort, durch Rußland 54 Fr., ôstlich von Chittagong durch türkishes Gebiet 5 Fr., dur Rußland 5 Fr., nach Madras dur türfishes Gebiet 37 Fr., dnrch Rußland 4 Fr. Zu den nit obligatorischen Neuerungen gehört, daß Depeschen von höchstens 10 Worten mit F der Gebühr einer Zwanz' gs wort-Depesche berechnet werden. Dringlicze Privat-Telegramme sollen gegen Bezahlung der dreifachen Gebühr den Vorrang in der Beför- derung haben. Triest, 24. ist mit dec ostindischen Üeberlandpost heute früh 63 drien hier eingetrofsen. E : Jn Vlissingen wurde am 19. d. M. die Einweihung des neuen täglihen Dampfschiffahrtsdien]tes zw i\ ch{e]n NVlissingen und Sheerneß, welhen die für dieses Unternehmen gebildete Gesellschaft eZeeland“ unter niederländisher Flagge bes treiben wird, in festlicher Weise vollzogen. Se. Köaigliche Hoheit der Prinz Heinrich der Niederlande, der Protektor und Hauvitheil- nehmer der Gesellschaft „Zeeland“, die Minister und eine große An- zahl von Notablen aus dem Haag und den bedeutendsten Handels- stätten des Landes hatten fich zu dem Einweihungéfeste eingefunden, Am Abende lief, von Sheerneß kommend, „de Stad Vlisingen“, eines der Dampfschiffe der Gesellschaft „Zeeland*, mit den eng- lischen Gästen an Bord, unter welchen sich auch der niederlar- dische Gesandte am Hose von St. James, Graf von Bylandt, be- fand, mit Kanonensalven und Musik begrüßt, in den Hafen von Vlissingen ein. Der Prinz Heinrich empfing am Landungsplaße die englishen Gäste und verfügte sih dann mit ihnen nach dem Fe|t- saale, wo ein Banket zur Feier des Tages veranstaltet war. Se. Königliche Hoheit saß zwischen - den Ministern des Innern und der auswärtigen Ungelegenheiten. Während des Mahles folgten sich eine Reihe von Toasten. Die erften Toaste, von Hrn. Ramann aus- gebracht, galten Sr. Majeftät dem König der Niederlande, und Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Heinrih. Der Prinz dankte im Namen des Königs und brachte dann in englischer Sprache einen Trinkspruch aus auf die Gesundheit and das Wohlergehen Jhrer Majestät der Königin Victoria. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten toaftete in Tran- zösishec Sprache auf

Juli. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Minerva“ Uhr aus Alcxan-

die Souveräne der europäischen Staaten mit besonderer Hervorhebung der Namen Sr. Majestät des Deutschen Kaisers und Sr. Majestät des Königs der Belgier, wobei der Redner betonte, daß Deutschland und Belgien durch diese Linie in engere Nerbindung gebracht würden. Hd. von Wrangel, Attaché bei der deutshen Gefandschaft in Haag, weihte hierauf einen Toast dem Hause Oranien, der mit Enthusiasmus aufgenommen wurde. Hr. Reeve, von der „Rheinischen Bahn“, brachte einen Toast „auf Vlis- singen" aus, in welchem er die sympathischen Gefinnungen Deutsch- lands für Niederland bezeugte. Hr. Ramann widmete der innigen Verbindung des Dampfschiffahrtsverkehrs mit den Eisenbahnen und dem deutschen General - Post - Direktor Dr. Stephan einen Trinkspruch. Musikalishe Vorträge, Illumination und Feuerwerk reihten fich an das Festbanket an, : i

‘Nach Anordnung des Smyrnaer Gesundheitsamts unterliegen diejenigen Provenienzen aus den syrischen Häfen mit Einschluß Alexandrettes, welche vom 5, Juli cr. an dort abgegangen sind, in Smyrna der für Cholera vorgeschriebenen Quarantaine, Wegen zunehmender Verbreitung der Cholera in Syrien hat der inter - nationale Gesundheitsrath in Konstantinopel am 6. Juli er. beschlossen: „alle Schiffe, welche aus den syrischen Häfen, von Al. xandrette an bis Jaffa einshließlich, vom 59. Juli cr. an auêge- laufen sind oder auslaufea, der reglementêmaäßigen Quarantaine in

ahres 1873 um

allen türkischen Häfen zu unterwerfen.