1875 / 198 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 24 Aug 1875 18:00:01 GMT) scan diff

Nichtamkliches. Deutsches Ne ih

Preußen. Berlin, 24. August. Der Chef der Admis ralität, General-Lieutenant von Stos\ch, ist in der Naht vom 22. zum 23. d. Mts. in Kiel eingetroffen. Am Morgen des 93., kurz vor 8 Uhr, begab ih derselbe an Bord des Dampfers „Notus“, um nah der Holtenauer Bucht zu fahren, woselbft, der „Kiel. Ztg.“ zufolge, im Laufe des Vormittags die Uebungen der Torpedo-Abtheilung stattfinden.

Das Gericht kann nach einem Erkenntniß des Ober - Tribunals vom 22. Juni d. J. dem -durch einen Zeitungs- artifel Beleidigten die Befugniß zusprechen, das Urtheil

an derjenigen Stelle der Zeitung veröffentlichen zu lassen, an welcher der beleidigende Artikel sich be, funden,

-Dexr Agent einer Versiherungsgesell\chaft, welcher im Umherziehen Versicherungen sucht und aufnimmt, bedarf nach einem Erkenntniß des Ober-Tribunals vom 1. Iuni d. I. eines Hausiergewerbescheines.

_— Im Laufe des heutigen Tages trafen die Fourier-Kom* mandos des 4. Garde-Regiments 3. F. und des 3. Garde*- Grenadier-Regiments Königin Elisabeth hier ein, um die Quariiere für die morgen ankommenden Regimenter vorzu- bereiten.

—. Die 4. Batterie 1. Brandenburgischen Feld- Artillerie-Regiments (General-Feldzeugmeister) Nr. 3 pas- sirte gestern Berlin auf dem Durchmarshe von Charlottenburg nach Schönerlinde.

_— Der General der Infanterie von Groß- gen. von Scchwarzhoff, fommandirender General des II!. Armee-Corps, hat sich zur Befichtigung der Truppentheile des Corps auf Dienstreisen begeben.

Der Kaiserli russische Provinzen, Fürf|t Bagration, russishe Gesandte am persischen burg nah Teheran abgereist.

Der Bundéesraths-Bevollmächtigte Königlich württem- bergisher Ministerial-Rath Heß ist in Berlin eingetroffen,

Königsberg, 24. August. („Ostpr. Ztg.) Nach dem Programm zur Feier des Sedantages wird der Festzug, auf dem Wege nah dem Festplaze, am Steindammer Thore - den Danziger Keller heraufkfommend, dur die JIunker- und Münz- firaße über Königsgarten \hwenken und vor der Reiterstatue Friedrih Wilhelm 11]. Halt machen, worauf derselben ein Lorbeer- franz auf das Haupt gesezt werden wird. Das Porträtmedaillon der Königin Luise an der Friedenslinde wird ebenfalls mit einem Lorbeerkranze umgeben und auch die Statue König Friedrich Wil- helm I. entsprehend geshmückt’;werden. Das Feuerwerk \oll bereits um 84 Uhr beginnen , es werden zur Eröffnung desselben illu- minirte Luftballons aufgelassen. Die ganze Stadt wird vom Schloßthurme aus von 94 bis 104 Uhr mittels elektrischen Lichtes illuminirt werden. Leuchtkugeln werden vom Schloßthurme auf-

General-Gouverneur der Oftsee- ist nah Ems und der Kaiserlich Hofe, Beger, über St. Peters-

Fronten beider Treffen ‘abge der zuerst in offenen Bata

und dann in ges{chlo}enen

führt wurde. Se. Majestät

pelte Löhnung aus der tigen Tag bewilligt. Majestät der König,

vom

Sr. Majestät. den dur {riebenen Eid der

\chlag theilzunehmen und im Inland noch auswärts Ruhe \chädlich sein könnte,

zeigen.“

burg und Eichstädt

folgende Mittheilung:

\chlag gab, reits zugesazt war, Augenblicke auch

aber seine angegriffene G

comité die

des zweiten Armee - Corps v. Orff ist zum komma Corps ernannt worden.

Als

fleigen. Der auf Rechnung der Regierung in der „Vulkan“ gebaute Schlepp-Raddampfer mate gestern Nachmittag seine erste Probefahrt.

Danzig, 23. August. (Westpr. Ztg.) Die Panzer- flotte lag geftern dem Hafen etwas näher, und da die See sehr ruhig, fast spiegelglatt war, so konnten die Dampfer- und Bootfahrten bis in die, nächste Nähe der Schiffe ohne Gefahr ausgeführt werden. Der Zudrang zu den beiden Dampfern, welche Morgens 8 Uhr vom Iohannisthor ihre Fahrten dahin antraten, war sehr groß.

Leob\chüß, 20. August. Montag, den 27. September, tagt hier der Obershlesishe Städtetag. Auf der Tages- ordnung stehen namentlih folgende Punkte: Ist eine Abschaffung oder Verminderung der Jahrmärkte zu erstreben? Welche Bestimmungen der Kreisordnung tteten der Selbstverwaltung der Städte und namentlih der städtischen Polizei - Verwaltung entgegen? Auf welche Weise wird am besten für die Hinter- bliebenen städtischer Beamten gesorgt? Antrag auf Beitritt zu einem zu gründenden preußischen Städtebunde.

Kiel, 23. August. (Kieler Ztg.) Die Briggs „Rover“ und „Musquito“ sind am 94, d. Mts. in Stockholm ein-

getroffen.

Bayern. München, 22. August. Zu der heutigea großen Truppenmusterung, welche Se, Majestät der König auf dem großen- Artillerie-Exercirplaÿ vor dem Kugelfang zu Dber- wiesenfeld abhielt, hatte \ih eine überaus zahlreihe Volké- menge eingefunden, Den Truppen war zur Erleichterung ihrer Aufgabe gestattet worden, ohne Tornister und son- stige Feldausrüstung auszurücken. Schon vorgestern und gestern in den Mittags- und ersten Nachmittagsstunden waren die von auswärts dazu beorderten Truppentheile von Augs- burg, Kempten, Burghausen, Ingolstadt, Passau und Landshut per Eisenbahn hier eingetroffen und mit klingendem Spiele nah den für fie bereit gehaltenen Quartieren gezogen. Auf dem ganzen langen Wege bis Oberwiesenfeld wurde Se. Majestät überall von den Volksmassen mit niht endenden Hoch- rufen begrüßt und dankte huldvollst nach allen Seiten. Als

Se. Majestät in Feldmarschallsuniform und mit dem großen

rothen Bande des Königlichen Haus - Ordens vom h. Hubertus

geschmüdckt auf Oberwiesenfeld erschien, Fommandirende, General Freiherr v. d. ! Band des bayerischen Militär-Max-Iosephs-Rüter-Orbene trug, zum Rapport entgegen. Zhre Kaiserl

Prinzessin Gisela war offenen Wagen, ershienen und \{chloß sich nun, grüßt hatte, der Königlichen Suite an. zwei Treffen aufgestellt, deren erstes

pagnie formirten Schülern aller Waffengattungen der Kriegsschule 9 Linienbataillonen und 3 Iägerbataillonen bestand. ten Treffen ‘standen unter dém

während Prinz

Leopold, Königliche Hoheit, dem 1. Kürassier-Regimente zuge

Hoheit, Premier-Lieutenant,

theilt war ; ferner 6 fahrende und 2 reitende Batterien des 1. und des 3. Artillerie-Regiments, 1 Compagnie des 1. Pionier

sprengte ihm der Höchst- Tann, dcr das große

ch Königliche Hoheit die bereits vorher in einem vierspännigen von einer Hofdame begleitet, auf dem Plaße nachdem Se. Majestät sie be-

Die Truppen waren in unter dem Befehle des

General-Lieutenants Ritters v. Täuffenbah aus den in eine Com-

Im zwei- Befehle des General-Majors Frhrn. von Leonrod die aus den beiden Kürassier - Regimentern und dem 3. Chevauxlegers-Regiment bestehende erste Kavallerie-

Brigade unter dem Kommando des Kürassier-Obersten Prinzen Arnulf Königliche | Hoheit die Frau Großh in Schlefien verwe

2. September nicht nu Tage zu s{chließen; sonder laden, dasselbe zu thun

\chließen zu lassen. 20. d. M. einen mehrwöh von hier abgereist.

Baden.

verliehen : kreuz mit Eichenlaub des Präsidenten des Handels Ritterkreuz 1. Klasse des meister von “Mannheim Handelskammer Hrn. Le

hat der hiesige Hof vom 1

längere Zeit in Anspruch.

ften Geschäfte fich alsbald tages vertagen,

Mainau, 23. Au

Hessen. meldet: In Ausführung

tember 1874 hinsihtlih

\sammengetreten, welcher

Hand genommen

Kenntniß geseßt und die ' | anzuschließen, - so daß,

. den Gedanken eingehen, eine glänzend erleuchtete

- | Besißungen Gefahr, welche mit Go worden ist,

bataillons und 1 Sanitätsabtheilung mit 4 Ambulanzen, Nach

- ] bei einer Spazierfahrt m

dem Se. Majestät, gefolgt von der der Prinzessin Gisela zu Wagen, i Truppentheils mit den Klängen der Nationalhymne begrüßt, den kommandirenden General Freiherrn v.

der Kavallerie und- Artillerie mit ihren Geshügen im Schritt lerie und Artillerie im Galopp,

der Musterung Theil genommen, Königlichen Kabinetskasse für deu heu- Heute Nachmittag 3 06

faale der Königlichen Residenz den neuen Erzbishof von Bamberg, Hrn. Friedri Schreiber, der in die Hände

Treue ablegte. ! ist: „Ih \hwöre und gelobe auf Gottes heiliges Evangelium Gehorsam und Treue Sr. Majestät ( \prehe ih, keine Kommunikation zu pflegen, an keinem Rath-

zum Nachtheile des Staates, sei es in meiner Diözese oder \soûst irgendwo Kenntniß erhalten Am 5. September neuen Erzbischofs im ‘Dom zu 4 von München-Freifing unter, Assistenz der Bischöfe von Augs-

Altkatholiken-Kongresses bringt der „Deutsche Merkur“

bögwilligen Gerüchten über L tagung des 5. Altkatholiken - Kongresses können wir aus guter Quelle mittheilen , nämli der, der früheren Kongresse und eïñe Anzahl hervorragender aus- wärtiger Redner, deren Erscheinen erwartet und theilweise be- verhindert waren, noch Hr. v. Schulte, in dessen H

Vorbereitung für den diesjährigen

der Universitätsferien ein Bad aufzusuchen. Unter diesen Um-

ständen hielt der Hr. Bischof für rathsam, l Vertagung des Kongresses vorzuschlagen, ein Bor-

\chlag, den dieses angenommen hat.“ i i 23. August. (W. T. B.) Der bisher mit der -Führung

24. August. (W. T. B.) Wie eine hiesige Korrespondenz meldet, ist der König gestern Abend in Begleitung des Oberst-

Stallmeisters, Grafen Holnftein, y t zu einem etwa viertägigen Aufenthalte nach Frankreich abgereist.

Ziel der Reise wird Rheims bezeichnet. Sachsén. Dresden, Au , yD1 vernimmt, hat das Ges ammt-Ministerium zu Ermöglihung einer allgemeinen Betheiligung an

uüntergebenen Behörden, insoweit dies ohne lihen und wichtigen Geschäften thunlih if, für diesen Tag Der Staats-Minister Abeken hat am

Karlsruhe, 22. August. Anläßlich der Feier der Hafeneinweihung in Mannheim wurden von Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzog der Stern zum

Hrn. Röder. Wegen Ablebens des Prinzen Carl von Bayern

6. September angelegt. Wahlmännerwahlen für die Erneuerungs- und Ersaßwahlen zur zweiten Kammer nehmen in den größeren Städten, (wie

Karlsruhe, Mannheim. 2c.), im November zusammentreten

so daß die Hauptsession der Mitte März stattfinden dürfte.

Hoheit der Prinz Arthur von von Connaught, if heute aus der Q Besuche der Großherzoglichen Familie hier

Darmstadt, 20. August. Die „Darmst. Ztg.

und mit Bezugnahme auf i des Religions-Unterrichts gemach-

ten Vorbehalt if vom Großherzoglichen Ministerium des Fnnern nah Benehmen mit dem bis i für den fatholischen Religions - Unterricht \{hulen ein Lehrplan aufgestellt und am 9. [. M. den Großherzoglichen Kreis-Schulkommissionen übersendet worden. In Mainz ist aus der

hat und dieselbe in großartigftem Maßstabe

durchzuführen beabsichtigt. am Vorabend, 1. September, | der Höhen um Mainz durch Freudenfeuer bilden. Der Mainzer

Ausschuß hat aber zu gleicher Mannheim bis Cöln von

wenn dex Rhein am Abend des 1. September

Heerstraße darstellen würde. /

Sachsen - Weimar - Eisenach- Die heutige „Weim. Ztg.“

öchftdieselbe wurde am Nachmittag dieses Tages

glänzenden Suite und von der Musik jedes

d. Tann zur Seite, die ritten hatte, begann der Vorbeimarsch, illons- und Escadronskolonnen, von

Regimentskolonnen, von der Kaval- in ausgezeihneter Weise ausge- hat sämmtliher Mannschaft, die an vom Feldwebel abwärts dop=-

r empfing Se. fleinen Cortège umgeben, im Thron-

Art. 15 ‘des Konkordates vorge- Der Wortlaut desselben

dem König. Ebenso ver-

feine verdähtige Verbindung weder zu unterhalten, welche der öffentlihen und wenn ich von einem Anschlage

sollte, solhes Sr. Majestät anzu- wird die feierlihe Konsekration des Bamberg durh den Erzbischof

den. Ueber die Vertagung-des

stattfin müßigen oder

„Gegenüber allerlei der Ver-

verborgene Gründe

daß nur ein Grund den Aus- daß die sämmtlihen Präfidenten

fih einzufinden, im leßten änden die Kongreß ‘gelegen hatte, den esundheit nöthigte, fofort bei Beginn

dem Breslauer Orts-

betraut gewesene General - Lieutenant ndirenden General dieses Armee-

mit dem Pariser Schnellzuge

93. August. Wie das „Dr. I.

der festlihen Feier des x beschlossen, seine Kanzlei an diesem n auch sämmtliche Ministerien eingé- und au die Expeditionen der ihnen Störung von dring-

igen Urlaub angetreten und is gestern

folgende Ordensauszeihnungen

bereits innehabenden Commandeur- Ordens vom Zähringer Löwen dem - Ministeriums, Hrn. Turban; das genannten Ordens dem Ober-Bürger- Hrn. Moll, dem Präsidenten der nnt und dem Mitgliede derselben,

7, an-die Trauer auf 3 Wochen bis zum Die am 1. September beginnenden

welche zahlreihe Wahldistrikte haben, Bermuthlih wird der Landtag erst und nach Erledigung der dringend- wieder bis zum Schlusse des Reichs- Kammer niht vor

(W. T. B.) Se. Königliche Großbritannien, Herzog der Schweiz zu einem kurzen

eingetroffen. j

gust.

des Art. 12 des Volks\chul-Geseßes den in der Verordnung vom 2. Sep-

öflihen Ordinariate nunmehr auch in den Volks-

Bürgerschaft ein Aus\{chuß zu- die Feier des Sedanfestes in die

Den Glanzpunkt des Festes wird. die 8 Uhr, stattfindende Beleuchtung

Zeit alle größeren Ortschaften von der- beabsichtigten Erleuchtung in ersucht, sich dieser Beleuhtung

selben die verschiedenen Gemeinden auf

Weimar, 283. E meldet Folgendes: Ihre Königliche E, welche noch auf Höhstihren [t, war am 19. E in großer

a

ttes gnädiger Hülfe glücklich abgewendet

in der Umgebun plöglih anebreid stücke fielen in ängstigten Pferde durgingen, büshe durchsezten und durch Anprall an einen Baum die Deichsel des Wagens zerbrachen. futsher Bauer; mit Hülfe des auf dem Wagen befindlichen Ober= försters Hanff die Pferde wenn auch noch in der heftigsten Gangart, nach dem Bahnhof zuw dirigiren und dieselben Wagen zum Stehen zu bringen. Unverlett konnte Ihre Königliche E mit der Hofdame den

von Heinrihau von einem äußerst heftigen, enden Shloßenwetter überrasht. Die Eis=

solher Größe und Zahl, daß die ges vom Wege abbogen , Gez

Dennoch gelang es dem Hof= wieder auf den Weg zu bringen und, durch Zufähren auf einen beladenen

Wagen verlassen und fand im ahnhofsgebäude Unterkommen, bis ein anderer Wagen Höchst=

dieselbe nah dem Schlosse zurückbringen konnte. Ihre Königliche Hoheit befindet sich wohl, und ist au son| Niemand verleßt. “Die gesammte Bevölkerung des Landes wird lebhafte Dankgefühl theilen gegen Gott, Hand über die allverehrte Landesmuttec in der Gefahr ausge= streckt hat, und die Hoffnung aussprechen, Ihre Königliche Hoheit die Frau Großherzogin

gewiß mit uns das * der seine \{chüßende

daß der Unfall, der betroffen hat, von feinen nachtheiligen Folgen für das Befinden A bez gleitet sein möge. In den Kirchen unserer Stadt. wurde am Schlusse des gestrigen Nachmittagsgottesdienstes Seitens der Geistlihen ein Dankgebet für die Erhaltung Ihrer König=

lihen Hoheit gesprochen.

Schwarzburg - Sondershausen. So ndershausen, 19, August. Nachdem die Feier des 2. September als Nationalfest hon in den lehten Jahren im Fürstenthume eine allgemeine gewesen, wird dieselbe nunmehr als feststehender Fest- tag angesehen, und sind dem entsprechende höchste Verfügungen ergangen.

Neuß. Gera, 21. August. Se. Durchlaucht der Fürst ist von der nach Beendigung der Badekur unternommenen Reise in Shloß Ebersdorf eingetroffen, woselbst der Fürstliche Hof in der Regel bis zum Eintritt der rauheren Herbstzeit verweilt und dann nah Gera sich zum Winteraufenthalt wendet.

Oesterreich-Ungarn. Wien, 21. August. Der Banus von Kroatien, Maznranic, ist heute in Wien eingetroffen. Fürstbishof Pogatschar erhielt am 12, d. M. das vom 10. Augufi datirte Breve apostolicum der Präkonisation. Die Konsekration und Inthronisation des Fürßtbischofs if auf den 5. September festgeseßt. Der „Avvis. Dalmato“ vom 14. d. M. \hreibt: Der Statthalter von Dalmatien hat den poli- tischen Behörden in den an die Herzegowina grenzenden Bea zirken aufgegeben, gzu verhindern, daß bewaffnete Personen die Grenze überschreiten, und dieses Verbot in ihren Bezirken bekannt zu machen. Die Anzahl der aus Anlaß des Aufstandes in der Herzegowina auf öster- reichisches Gebiet geflüchteten Personen, meist Frauen und Kinder, beträgt gegenwärtig 2200 im politishen Bezirke Ragusa und ca. 1000 im Gerichtsbezirke Metkowic. Im Gebiete der un= gari\schen Krone hat am 16. d. M. die leßte Reichstags wahl stattgefunden und zwar in der Stadt Mühlbach in Sieb:n= bürgen. Gewählt wurde der deutsche Kandidat Adolf Zay.

Lemberg, 21. August. Sämmiliche ruthenishe Ab- geordnete werden Dienstag dem Haliczer Volksmeeting bei- wohnen. Am 5. September werden zw ishen Sambor und Lemberg die großen Herbstmanöver mit den konzentrirten Truppen Ostgaliziens, zu denen, wie verlautet, auch Erzherzog Rainer hierhex kommen soll, beginnen.

Schweiz. Genf, 23. August. (W. T. B.) Der biesige Große Rath hat mit 64 gegen 7 Stimmen die Aufhebung der religiösen Körperschaften beschlo}sen. :

Der Geseyzentwurf lautete nah der „Köln. Ztg.“ wie folgt:

Der Große Rath, gestützt auf Art. 14 der Verfassung von 1847, gestüßt auf das Geseß vom 3. Februar 1872 über die religidlen Körperschaften, gestülzt auf den Legislativbeshluß vom 29. Juni 1872, beschließt: 1) Die dur Legislativbeschluß vom 29. Juni 1872 ge- währte Niederlaffung ist folgenden Körperschaften entzogen: A. der Körperschaft der Barmhéèrzigen Schwestern in der Rue des Chanoinés; b. der Körperschaft der Barmherzigen Schwestern in der Rue de Lausanne ; c. der Körpetschaft - der Barmherzigen Schwestern in Carougez; d. der Körperschaft der Barmherzigen Schwestern in Chêne-Bourg; e. derKörperschaft derBarmherzigen Schwestern inVersoix; f. der Körperschaft der Barmherzigen Schwestern von Petits-Philo- sophes; g. der Körperschaft- der Petites- Soeurs des Pauvres t Carouge. 2) Der Staatsrath ist mit der provisorischen Verwaltung der Güter genannter Körperschaften, so wie fie am 2. Juni 1875 vor- handen sind, und mit den sofortigen nothwendigen Maßnahmen beauf tragt, damit die Güter der aufgelösten Genossenschaften ihrer Be- stimmung der Barmherzigkeit und des : den. JÎInnerhalb des Verlaufs von vier Monaten von der Promul- gation dieses Beschlusses an wird der Staatsrath die auf die Liqui dation der Güter der aufgehobenen Körperschaften bezüglichen Reklamatio- nen entgegennehmen, sei es, daß solche von den genannten Körperschaften oder von Privatleuten oder von Gemeinden oder von Bezirken oder von Gesell- schaften oder von regelmäßig konstituirten Stiftungen erhoben werden- 3) Die im Art. 1 angeführten Körperschaften haben fich innerhalb cines Monats von der Promulgation dieses Beschlusses an aufzulö]en. Nach Ablauf dieses Termins werden ihre Anstalten geschlossen werden. 4) Jedes Mitglied einer religiösen Körperschaft, das diesem Beschluß entgegenhandelt, wird nah den. in Art. 3 des Gesetzes vom 3. Februar 1872 vorgesehenen Strafen bestraft werden. Uebergangsbestimmung* Der Staatsrath ist bevollmächtigt, den Kranken oder Greisen oder Maisen, welche gegenwärtig in den aufgehobenen Anstalten untergé bracht sind, die nothwendige Hülfe au ferner zukommen zu lassen.

Großbritannien und Frland. London, 20. August Ihre Majeftät die Königin kam gestern mit dem Prinzen Leopold und der Prinzessin Beatrice wohlbehalten auf Shloß Balmoral an., Auf allen Stationen, wo der Zug hielt, wurde die Königlihe Familie von einer großen Volksmeng? enthusiastish begrüßt. Der Prinz und die Prin» zessin Christian von Shleswig- Holstein, kehr- ten gestern vom Kontinent nah London zurück. In Cockermoauth enthüllte gestern im Beisein einer großer Volksmenge Lord Napier u. Ettrick eine Statue Lor Mayo's, des ehemaligen Vize-Königs von Indien, der vor einigen Jahren während der Inspektion einer Verbrecherkolonie von einem Züchtling ermordet wurde, unter entsprechenden Feierlichkeiten. Die Kosten des Standbildes, das, aus sizilian! hem Marmor gefertigt, eine Höhe von 9 Fuß hat und d einem Granitsoel mit der Inschrift „Mayo“ ruht, belaufen sih A 800 Pfd. Sterl. und wurden dur freiwillige Beiträge gede ub Dr. Kirk, der britische politische Agent und General-Kons in Zanzibar, kehrte gestern mit dem Southampton verlasse n Postdampfer auf seinen Posten zurück. Er wird sich dem e dd von Zanzibar in Aden anschließen und ihn auf {einn Be nah seinem Lande begleiten, da Se. Hoheit den beabfihten

it der Hofdame Fräulein von Waßdorf

\uch des heiligen Landes aufgegeben hat.

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des Wohlthuns nicht entzogen wer“ j

Italien. Rom, 19. August. Se. Majestät der Köni 3 , ; ; öni Ds, wie „Fanfulla“ erfährt, auch den oten Manövern A equi bei Alessandria im Generalat Turin -und Modena im Ss Bologna anwohnen und bei jedem drei Tage ver- sr en Von Sr. Königlichen Hoheit dem Kronprinzen e en die Blätter, daß derselbe die von dem Herzog von San onato ihm überbrachte Einladung zur Eröffnung der lUand- wirthschaftlichen Ausstellung in Portici am 29. d. M. angenom- s habe. Von Portici, beziehungsweise Neapel soll {ih der Spo nah Palermo begeben, wo einige Tage später der elehrtenkongreß eröffnet wird. Nach der „Perseveranza“ dürfte auch die Kronprinzesfin ihren Gemahl dahin begleiten. Der vom Erzbishof von Palerino auf Polizeibefehl geräumte Palast ift jeyt mit Genehmigung des Munizipalraths zur Aufnahme res Theils der Gâste eingerihtet, die den Gelehrten- ongreß besuchen werden. Die „Gazetta ufficiale* veröffentlicht eine Uebersicht über die Einnahmen des Staates O 1. Januar bis zum 31. Juli d. I., verglihen mit enen derselben Monate „im vergangenen Jahre. In den n fieben Monaten dieses Jahres wurden eingenommen EESRERE Fr., in derselben Periode des Iahres 1874 dagegen Ls A Fr., was für das Jahr 1875 eine Mehreinnahme n 16,218,332 Fr. ergiebt. Die in derselben Periode dieses Jahres für die verschiedenen Ministerien geleifteten Zahlungen belaufen sich auf 745,930,123 Fr., während fie in der ent- sprechenden Periode im vergangenen Jahre 780,951,039 Fr. be- ZONN hatten. Dieses Iahr übersteigen demnach die Ausgaben ie Einnahmen um 16,021,512 Fr.; im Jahre 1874 dagegen e ein Ausfall von 67,710,769 Fr. stattgehabt. Der enat wird sich nächstens als Staatsgerichtshof konstitui-

ren, um über den des Betruges a i i AlgGucihzilen: ges angeklagten Senator di Satriano

Griechenland. Athen, 23. August. (W. T. B.) Die Deputirtenkammer ist heute durd Li: Conig Aoffia worden. Die Thronrede gedenkt der guten Beziehungen Griechenlands zu den auswärtigen Mächten, betont die Noth- wendigkeit einer treuen Beobachtung der bestehenden Verfassung, verheißt die Umarbeitung und Revifion mehrerer Geseße, sowie die Reorganisation der Grundsteuer und hebt ferner hervor, daß alle Bürger eine militärische Erziehung erhalten müßten. Zum Schluß giebt der König die Zusage, daß er ein Ministerium aus der Majorität der Kammer wählen werde.

Türkei. Konstantinopel, ‘24. August. (W. T. B Von offizieller Seite wird bestätigt, dak, die Bot\ Sire Oesterreichs, Deutschlands, Rußlands, Italiens, Englands und Frankreihs nah gegenseitiger Vereinbarung der Pforte die Ent- sendung eines mit Vollmachten verschenen Kommissars an- gerathen haben, welcher die Beschwerden der Insurgenten zu prüfen und denselben nöthigenfalls abzuhelfen habe. Die Vertreter der Großmächte hätten gleichzeitig die Pforte benachrichtigt, ihre respektiven Konsuln seien instruirt worden, mit allen Mitteln den Insurgenten begreiflih zu machen, daß dieselben auf keinerlei Hülfe oder Intervention der Großmächte zu hoffen hätten. Der Großvezir habe den Vertretern geantwortet, er sei bereits ents {lossen gewesen, einen Kommissar zu entsenden, und fei der Minister für öffentliche Arbeiten, Sewer Pascha, hierzu defignirt. Der Großvezir habe für die freundschaftli&e Haltung der Mächte, die niht im Geringsten den Charakter einer Intervention trage, seinen Dank ausgesprochen. ‘Die Regierung sei von dem Wunsche geleitet, zu zeigen, welhen Werth fie den Rathschlägen der Großmächte beilege, indem sie dieselben, soweit ihre eigene Würde es gestatte, befolge; fie werde alle Mittel anwenden, um den Aufftand mit möglichst wenig Blutvergießen zu *beshwichtigen.

L Aus Ragusa, 23. August, Nachmittags meldet „W. T. B." : Zwischen den türkischen Truppen, welche einen Ausfall aus Stolaß gemacht haben, und den bei Dobra stchenden In- \surgenten hat ein Gefecht stattgefunden, in welchem die Türken geschlagen wurden und fich nah Stolaÿ zurückziehen mußten. Morgen soll in Kleck eine neue Abtheilung türkischer Tru E pen in der Stärke von 2000 Mann aus Konstantinopel

effen.

Belgrad, 24. August. (W, T. B.) Die von Ristics im Verein mit Stevtsha und Gruics versuhte Neubildung des Kabinets begegnet großen Schwierigkeiten. Fürst M ilan hat deshalb verfügt, daß die alte Regierung die Geschäfte weiter führen und am 27. d. die Sesfion der Skupschtina nen soll, Fürst Milan wird vorläufig in der Hauptstadt erbleiben.

‘Nußland und Polen. St. Petersburg, 20. Augu Am Kaiserlichen Hofe wurde der Geburtstag Sr. M aje des Kaisers von Oesterrei ch (18. August) festlich begangen. Derselbe fiel mit dem im Lager von Krasnoje-Selo gefeierten Patronatsfesie des Preobraschenski {hen Garde-Regiments und der Garde-Artillerie zusammen, zu welchem der österreichische Bots hafter Freiherr von Langenau und das ganze „Botschaftsperso- nal geladen waren. Bei dem der kirhlihen und militärischen Feier folgenden Dejeuner brahte Se. Majestät der Kaiser Alexander folgenden Toaft aus: „Ih trinke auf das Wohl méines lieben Freundes und Alliirten, des Kaisers Franz Josef.“ Se. Königliche Hoheit der Herzog von Edinburgh ift am 19. August, um 2 Uhr Nahmittags, nah Moskau abgereist.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 20. August. Se. Majestät der König hat uñterm 8. d. M. den ersten S kretär im Departement des Auswärtigen, Graf Snoilsky beordert, während des dem Gesandten in Kopenhagen be- willigten Urlaubes, vom 22. d. M. an der Gesandtschaft daselbst in der Eigenschaft als Geschäftsträger vorzustehen. Gegen Shluß dieses Monats wird sich in der Matvik. ein aus 18 Orlogss\chifsen bestehendes Geschwader versammeln und Comman- deur Virgin eine Inspektion derselben vornehmen. Die auf den 20. August anberaumt- gewesene, in Haparanda abzu- haltende intérnationale Eisenbahnversammlung if bis zum nächsten Sommer verschoben worden. |

Dänemark. Kopenhagen, 23. August. (W. T. B. Der Großfürst-Thronfolger von Rußland ift Leitte Mittag in Helsingör eingetroffen und - von seiner Gemahlin und den Mitgliedern der Königlihen Familie, sowie dem russischen Gesañdten und den Spigzen der Behörden empfangen worden.

Afrika. Aegypten. Dem Rathe der auswärtigen Bondsinhaber if}, einem Telegramm des „W. T. B.“ aus Lon- don, 23, August, zufolge, eine amtliche Anzeige aus Kairo des Inhalts zugegangen, daß im Januar nächsten Jahres ein spezieller Nachweis der Einnahmen und Ausgaben Aegyptens veröffentliht werden solle, y

Australien. Adelaide, 18. August. (A. A. C.) Beide

T d

sucht wird.

Nr. 20 des „Amtsblatts- de: Deut ihs- Telegraphenverwaltung“ hat folgenden L Baftanee

S August 18675. Justradirung der Depeschen nach der Jusel

Statistische Nachrichten.

Berlin. Nach dem Etatsentwuxrf des Friedrich-Wilhelm s- Hof pitals in der Pallisadenstraße, der auch für e Silict in E lisabethstraße gilt, werden die Einnahmen 1876 36,250 4, die Ausgaben 199,480 4 betragen, so daß die Stadthauptkaffe 163,230 4 zuzuschießen hat. Die Ausgaben fînd um 25,000 Æ höher, als im Etat von 1875 angenommen, zum Theil, weil die Vorräthe für Be- kleidun; und Wäsche vergrößert werden müssen, zum Theil aber, weil einige Bauten auszuführen sind. Die Zahl der Hospitaliten, welche sih in beiden Anstalten 1876 befinden wird, ist auf 650 angenommen worden. Mit dieser Zahl werden die Anstalten gefüllt, so daß die Exbauung eines neuen zweiten Hospitals, in dem auch Sieche unter- gebracht werden können, sich nur noch kurze Zeit hinausscieben läßt. Na der Uebersicht der Verwaltungs-Resultate der Rheini- \chen Provinzial-Feuer-Sozietät in Coblenz für 1874 betrug die Gesammt-Versicherungssumme für Immobilien beim Aus- schreiben der Beiträge 392,560,570 Thlr. und stieg im Laufe des Jahres auf 418,712,120 Thlr. Von leßterer Summe kamen auf Klafse 1a, 36,080,410 Thlr., Klasse 1b. 21,236,930 Thlr. 2a, 135,294,480 Thir., 2b. 69,710,920 Thlr., 3a. 30,705,590 Thlr., 3b, 15,743,650 Thlr, 4a. 17,266,690 Thlr, 4b. - 4,295,870 Thlr., 5a. 35,375,050 Thlr., 5b. 15,056,900 Thlr., 6a. 5,803,450 Thlr.; 6b. 3,206,450 Thlr., 7a. 10,038,720 Thlr, 7b. 6,217,500 Thlr. a auf die Versicherungsklasse des §. 6: 12,679,510 Thlr. An BDrandvergütungen für sämmtlihe im Betriebsjahre entstandenen Scadenfälle wurden gezahlt 476,880 Thlr.; hiervon fielen auf Klafse 2a. 92,605 Thlr., Klasse 2b. 86,929 Thlr., 5a. 73,424 Thlr., 9b, 49,596 Thir. u. #, w. Für Schadenfälle aus früheren Jahren wurden nachträglich bewilligt 3299 Thlr. An ordentlihen Bei- trägen wurden für 1874 ausgeschrieben 586,970 Thlr, wozu noch 18,439 Thlr. Semestralbeiträge kommen. Für 100 Thlr Bersicherungssumme wurden gezahlt in Klasse la. 1 Sgr. 3 Pf, 1b. 1 Sgr. 8 Pf, 2a, 2 Sgr. 6 Pf, 2b. 3 Sgr. 9 Pf, 3a. 3 Sgr. 9 Pf., 3b. 5 Sgr., 4a. 5 Sgr., 4b. 7 Sgr. 6 Pf., 5a. 7 Sar. 6 Pf., 5b. 10 Sgr., 6a. 10 Sar, 6b. 12 Sgr. 6 Pf., 7a. 12 Sgr. 6 Pf., 7b. 17 Sgr. 6 Pf. Die Versicherungssumme des Immobiliars war von 71,238,268 Thlr. auf 89,848,600 Thlr. ge- stiegen, wovon 1,797,036 Thlr. bei Jahress{chluß rückvoersihert waren. Vergütet wurden für sämmtliche im Jahre entstandene Schadenfälle 74,383 Thlr. und nahträglih aus früheren Jahren 1138 Thlr. An laufenden Beiträgen waren ausgeschrieben 119,100 Thlr., wozu noch 18,415 Thlr. Semestralbeiträge kamen. Die Gesammteinnahme der Sozietät betrug 813,623 Thlr., darunter 66,136 Thlr. an Zin- sen; die Ausgabe stellte fich auf 675,183 Thlr., darunter Verwal- tungskoften in Höhe von 101,402 Thlr. : es verblieb ein Ueberschuß von 138,439 Thlr. Das Gefammtvermögen belief sfich am Schlusse des Betriebsjahres auf 1,306,143 Thlr. und stellt fich zusammen aus 1,530,765 Thlr. Aktiva (126,095 Thlr. Kassenbestand, 1,278,400 Thlr. Neunwerth Werthpapiere zum Einkaufspreise von 1,130,452 A 222,900 Thlr. hypothekarische Ausleihungen U. \. w.) und 24,621 Thlr. Pasfiva (154,911 Thlr. rückständige Brandvergütun- gen und 69,710 sonstige rückständige Ausgaben),

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

__Am 17. d. M. isst das Denkmal für Friß Reuter in Eisenach fertig geworden, ein Werk, welches s liedevaller Pietät die Gattin des vor einem Jahr verstorbenen Dichters seinem An- denken hat errichten lassen. Auf dem neuen Kirchhofe jenseit der Hörsel und der Bahn erhebt sich äuf Stufen von Granit das Podium, dessen Mitte der ring8um von profilirten Granitstufen umgebene, mit Blumen reih ges{hmückte Grabhügêl einnimmt: Er lehnt sich an einen s{chôn gegliederten, von tosfanishen Säulen getragenen und mit einer Giebelverdahung gekrönten Nishenausbau von aus- gesucht feinem und reinem s{lesishem Sandstein. Jn der halbkreis- förmigen Nische wächst ein s{chlankes Postament von polirtem s{hwe- dischem. Granit auf, welhes die in fleckenlosem weißem Carrara- marmor gearbeitete Kolossalbüste Reuters trägt. Die in Goldbuch- staben auf das Postament eingehauene Inschrift lautet einfah: „Friß Reuter.“ Rechts und links an den Aufbau {ließen si, architekto- nisch durgebildet, im Halbkreis geformte Bankanlagen mit hohen Rückwänden an, welche nah vorn ihre Auflösung in zierlihen Posta- menten finden. Kränze in Reliefarbeit {müdckea den unteren Theil, nah oben endigen fie in feingeformte Kandelaber. Die ganze Anlage, die reih mit sorglich geordneten Coniferen, Blattpflanzen und Blumen umgeben, ift eine äußerst harmonische und hebt sich in sehr wirksamer Weise von dem Hintergrunde ab, den das freundliche Eisenah und die malerischen Formen der die Thüringer Berge krönenden Wart- burg bilden. Der Bildhauer Afinger von Berlin, ein treuer Freund des Verstorbenen, dessen Hand wic die Büste Reuters verdanken, und die Baumeister Kyllmann und Heyden in Berlin hattea gemein- s{haftlich die Ausführung des Monumentes übernommen. Plaftik und Architektur haben in harmonisher Weise eine Anlage ersonnen, die in reizvollen edlen Formen die Rußbestätte - des Dichters in wür- diger Weise {hmückt. Die Ausführung der Arbeiten: az dem Mo- numente ist den Händen des Bildhauers Roessemaun in Berlin an- vertraut worden,

_— Dem Professor Joh. Janssen in Frankfurt a. M. ist, wie die „Liter. Rundschau“ meldet, von befreundeter Seite cin beraus MERAE, bisher ungehobener literarisher Schaß, bestehend aus mehr als 2000 noh ungedruckten Briefen aus dem Kreise von Friedrich Leopold und Christian v. Stolberg, der Fürstin Gallißin, der Brüder Droste v. Vischering, Claudius, Klopstock u. st. w. zur Verfügung gestellt worden. Sämmtliche Briefe gruppiren sich um Friedrich Leopold v. Stolberg, dessen Wesen und Wirken erst jeßt durch Bearbeitung ums PEgane L h D UtS Jen ee E Bielseitigkeit hervor- i d. Auch in politisher Beziehung soll der riefwech|el die Geschichte von 1789—1818 von *Snteresse sein. ai e Big __— In Prag ftarb am 22. d. M. am Schlagfluß der Kaiserli Königliche Profeffor der Philosophie, Hermann L von E hardi, im Alter von 66 Jahren (geb. 12. März 1509). Er war ein sehr eifriger Anhänger der Krauseschen Philosophie, für deren Wiederaufnahme und Verbreitung er die regste Sorge trug. Seine Gattin 1oar eine Tochter Krause's. Das Zustandekommen eines Phi- losophenkongresses zu Prag vor einigen Jahren war Leonhardi's Werk. cia Sago ke Ums u und betheiligte si Í n Jahren besonders an der philosophischen itschrift : ea aie Uth philosophischen Zeitschrift Der „Forschungen zur deutschen Geschichte“, her8g. von der ‘histor. Kommission bei der K. B. Akad. d. Wien. (Ste, Verlag d. Dieterichschen Buchh.) 15. Bds. 2. Heft, hat folgenden Ju- halt: Zu Karl's 1Ÿ. Politik gegen die Bayern. Von Archivsekretär Dr. K. Palm. Fragmente eines böhmischen Formelbuches aus dem 13. Jahrh. Mitgeth. von Prof. Dr, W. Wattenbah. Die Sage von den treuen Weibern u Weinsberg und der Zusammenhang sächsischer Annalen. Von Dr. E. Bernheim. . Ueber die Chroniken des Jfi- dorus von Sevilla. Von Dr. H. Herßberg, Ftalienishe Königs- urkunden des 10. Jahrh., hrsg. von rof. E. Dümmler. Urkunde K. Otto's IT, Mitgeth, von Pastor F. Winter. Zwölf Papstbrief e ur Geschichte K. Friedri 11. und seiner Nachkommen. itgeth. v. rof. Ed. Winkelmann. Zwei Kaiserurkunden der vormal. Abtei amp. Mitgeth. v. Archivsekretär Dr. W. M. Becker. Ein Schrei- gu Cf S grafen Ludwig von Brandenburg. Mitgeth. von Prof. . Lor].

Häuser des Parlaments haben der Königin eine Adresse über-

Das zweite August-Heft von „Unsere Zeit, Deutsche

sandt, worin um die A nnexion von Neu-Guinea er- -

Revue der Gegenwart“ (Leipzig, F. A. Brockhaus ält: i des Gründungss{windels in fterreidh Wes “Sia Boe L Die Jahre der Gründungen. Zur Geschichte des Feuilletons Wilheltn S I P daf rade äen Spaniens. Von ilh . XL. Peru, seine neueste Geschicht - wärtige Lage. Il. Chronik der Gegenwart : Todte Ga is

A Laud- uud Forstwirthschaft.

„_ Im ‘Regierungsbezirk Königsberg ist die Heu-, Klee-

Ns nunmehr ganz, die Weizen- und Raa fast cédia

a uet den Rübsenerdrusch ausgenommen, in Quantität wie

Lu n einen guten Ertrag geliefert. Weniger günstig sind die ussihten auf das Ergebniß der Sommerung, weil diese durch zu

lange Lee nicht S gelitten hat.

, Das Wintersemester am Königlichen pomologis{Gen Nene u Prosfau in Schlesien beginnt Anfang Wicoee Der a8 erriht umfaßt während des zweijährigen Kursus aus dem theore- en und praktischen Gebiete: Mathematik, Physik, Chemie, Mine- Feautüeitón ver Pslantene mre siociide Ute Ara

i zen, ishe Uebungen 2c.), Zo i See des allgemeinen Pflanzenbaues, Obstkultur, l Obstbaumzucht, die Lehre vom Baumschnitt, Obstbau, Obfkenntniß (Pomologie), Obstbenußung, Weinbau, Gemüsebau, Treiberei Handelêgewätsbau, Gehölzzucht, Landschaftsgärtuerei, Plan- und Gee en, Feldmessen und Nivelliren, Buchführung, Encyklopädie er Landwirthschaft, Biènenzucht und Seidenbau mit Demonstratio- nen. Anmeldungen zur Aufnahme müssen unter Beibringung der Zeugnisse E der udadiich an den Direktor Stoll gerichtet rden, er scinetsei ern E i weitere rann zu értbeilén O E IRURE Aus dem Regierungsbezirk Trier wird berichtet, da M angemene auf der Jndustrie lastende Druck im A en e i geen Jahres cher zu- als abgenommen hat, die Saarbrüdcker Fa E L oR aeaen davon nicht betroffen sind. Vielmehr erhielt O ie Nachfrage nach Saarkohle nah wie vor lebhaft aufrecht, weniger iy n öftlichen Theile des Absaßzgebietes, wo die westfälische Kohle as tarkt streitig zu machen sucht, als in dem westlichen, in Kon- urrenz mit der belgischen und französishen Kohle. Dadurch war es möglich, nicht allein die Kohlenvorräthe auf den Halden fast völlig zu Fm, sondern daneben auch die Förderung der Gruben in flot- Bk Gange zu erhalten, ohne neue Haldenvorräthe anzusammeln.

)ie Gesammtförderung der fiskalischen Saarbrücker Gruben hat fi hierbei während der ersten 9 Monate d. J. auf 35,556,980 Ctr., der Gefammtabsaß auf 36,596,256 Ctr. erhoben; beide Zahlen übertreffen die Ergebnisse des entsprechenden Zeitraumes des Vorjahres um 7% und die des günstigen Jahres 1873 sogar noch um mehr als 24. Der bedeutendste Antheil an dem Aufschwung fällt dem Absaßze auf dem Saarkanale zu, während der Landdebit, der Jahreszeit ent- E nur s{chwach, der Eisenbahnvertrieb ziemlich unverändert

ieb, Seitdem die Kanalschiffahrt zu Anfang März wieder eröffnet worden, find in diesem Monate nahezu 1 Million, im April 1} Mil- lion und im Mai 1,072,000 Ctr. Kohlen zu Schiffe verladen wor- He éizelae M n E fortgeseßt so lebhaft, daß

nsorten ber i 6h i E E \ ereits entsprechende Preiserhöhungen ein- Aus Bordeaux wird dem „Journal des Débats" über di Weinlese-Aussihten in Frankreich geschrieben: "Nas ies Reihe von Witterungswechseln, welche die an der Weinstockblüthe ge- ebenen Hoffnungen bezüglich der Menge und Güte des heurigen Weines mehrfah bestärkten oder abschwächten, hat die Augufthißze ihre Herrschaft angetreten. Nun müht sich Jedermann ab, den muth- maßlichen Beginn der Weinlese in der Gironde zu bestimmen; man scheint darüber einverstanden, etwa am 10. September - die Lese des Medoc, die gewöhnlich um eine oder zwei Wochen der Lese in den benahbarten Weingeländen vorangeht, zu beginnen. Der 1875er Wein wird jedenfalls reihlih fließen; die Vorausfagungen über seine Güte gehen wie immer zu dieser Zeit stark aus- einander. Ein Theil der Weinbergbesißer prophezeit eine günstige Lese, ähnlich denjenigen in den Jahren; wo eine ipäte und anhaltende Hiße den {sn angewachsenen und gesunden Trauben trefflih zu stat- ten gekommen ist. Die Pessimisten sagen, wenn diesmal die Wein- lese auch noch gut und reihlich ausfalle, so werde es jedenfalls zum leßten Male sein. Die Reblaus dehne -ihre Verheerungen täglich weiter aus, ein Mittel dagegen fei noch nicht gefunden; diefe Klagen sind nicht unbegründet. Die Handelskammer und die Landwirth- \chaftsgesellshaft in Bordeaux veranlassen immer neue Untersuchungen ; die Weinbergsbesißer selber werden nothgedrungen zu Forschern und werden überdies gewahr, daß die Traubenkrankheit die Weinpreise hoch hält. Die Weinhändler warten ab. Bis jeßt ist noch keine un- gewöhnliche Preissteigerung eingetreten.

Gewerbe und Handel.

Aus dem Semestralabs{luß der Anhalt - Dessauischen Landes-Bank ergiebt sich, eins{ließlich des Vortrags O) 1874 und unter Zurückstellung entsprehender Reserven, ein Reingewinn von rot. 424,000,6 Derselbe entspricht nah Abzug der statutenmäßigen Tantièmen E Gewinn von 6 % p. r. t.

Der Verwaltungsrath der Bergwerks3gesellscchaft Kons. Marie zu Aßdorf hat neben angemessenen Abschreibungen zl, Dividende für das leßte Geschäftsjahr auf 4% festgeseßt.

_— Der Bestand der Provinz Schleswig-Holstein an See- \hiffen, der nach den gerichtlichen Schiffsregistern Ende 1872 si auf 1175, Ende 1873 auf 1136 Schiffe belief, hat sich im Fahre 1874 abermals vermindert ; er beträgt nur noch 1131, wovon 574 auf das Ostsee- und 557 auf das Nordsee-Gebiet entfallen. Andererseits aber hat fih die Ladungsfähigkeit der Schiffe gehoben, so daß also aus der Verminderung der Anzahl ein Schluß auf ein Sinken der Seeschisfahrt selbst nicht zu ziehen ist. Es sind nämli abgeganzen 77 Scisse mit 20,190 Kubikmeter Ladungsraum, dagegen zugekom- men 72 Schiffe mit 36,104 Kubikmeter Ladungsraum, so daß also troß der Verminderung“ der Schiffzahl um 5 der Raumgehalt der vorhandenen um 15,914 Kubikmeter gestiegen is. Diese Veränderung vertheilt fih ungleih über das Nord- und Ostsee-Gebiet: in ersterem tritt eine Abnahme-der Schiffszahl um 10 und des Raumgehalts um 379 Kubikmeter, in leßterem eine Vermehrung der Schiffe um 10 und ihres O um 16,293 Kubikm. Verunglückt find übrigens im Laufe des Jahres 20 Schiffe der Provinz, von welcher Zahl 14 auf die Nordsee und 6 auf die Ostsee fallen. Der Frühjahrs- Heringsfang des laufenden Jahres ist im Ganzen nicht besonders ergiebig gewesen; die O lagen zu -lange unter Eis, welches z. B. in der Édernförder 2 ut erst Ostern aufbrach. Vereinzelt wurde wohl dann und wann ein großer Fang gemacht, aber der drückte dann wieder die Preise; überhaupt war der Ertrag kein nachaltiger, insbesondere war der Fang in der Schlei nur ein sehr mäßiger. üm den Betrieb der Fischerei zu heben, macht sich, namentlich in Folge der Anregungen des deutschen Fischerei-Vereines, in der Provinz das Streben nach örtlichen Fischereivereinen bemerkbar. So ilt ein gegründet worden, auch in Norderdithmarschen wecke Verhandlungen. Schon war ein tüchtiger

[oder in Sonderbur chwebten zu diesem 3 r Pr atio der, gehörig ausgerüstet, von Büsum aus die

ijcherei in rationeller Weise und in greperen Umfange betreiben

sollte; leider ist der in Ausficht genommene Fischer bei -dem hefti Sturm am 11. Juni E i ain Augsburg, 23, Auguft. (W. T. B.) In dem Scchwur- gerihtsprozesse gegen die Bankiers Joseph und Nathan me Le hier wegen Betrugs zum Nachtheil der f. g. braunen Schwestern wurden beide Angeklagte für schuldig erkannt und der erste zu vierjährigem Gefängniß, vierjährigem Verlufte der Ehrenrechte und zu 1000 Thlr. Schadenersaß , der leßtere zu drei- jüyrigem Gefängniß verurtheilt.

ien, 23. August, (W. T. B.) Die Kronprinz-Rudolfs- bahn hat die Finanzirung einer Goldprioritätenanleihe von 25 Mill. Fl. für die Salzkammergutbahn mit dem Wiener Banks- verein und der Anglobank abgeschlossen, und zwar für 10 Mill,

fix und unter Optionsertheilung für die übrigen 15 Millionen.