1875 / 203 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 30 Aug 1875 18:00:01 GMT) scan diff

zU-

farben-

fer. mernden

Se. f

0- Und ch-

Ein

Festtheilnehmer vom Schiffe dem li est- ecichte,

grüßend der

Auf der Terrasse wurde

und wobei Se. Kaiserliche und

amen,

Se.

Der , indem Er den Ver-

Konsul in Düsseldorf,

fand dem zahl- Der von ft An den fen in Da don den die eßenden en Wellen

den und über den eine Reihe

chtung der den Ort=

Majestät \{chwenk- itige 1

d W e die Lait-

D

in deut- aus Hamburg,

Herzlichen ch aus der

ch, im Bewußtsein Deiner

so gern gewährten Anwesenheit im ehrwürdigen Cöln, sowohl den , auf [ey-

ten in langen 1 Ketten

Im Hotel no

erfelder und it Zuschauern nen ununter- feurigen auf-

gasse. gen und egleitet von Fackelträgernt

ônen Burgruine gegen- | und den jubelnden. Hochrufen einex unabsehbaren Volksmenge,

eine chim

Höchstderselbe eckte

nd gt

ät Sra

l

Auch die Ufer T a

funden. flare Lu

Kriegerverein heliegen

r Mitte. üschel,

als freundlih

tt,

dann urch zwishen den

Hier hatte fih der hr das Schiff die der ersteren ffan- ier und dort, dann

Bonner Kriegerverein mit den Vereinen des Ortes und der Um- Rolandseck,

err eit.

ie Festge seßte

V’e Nacht ver

llen Sj

stellt, au er Rheinlande un

einge ait jubeln

und die egann fh f begann

eine Beleu e en zu nkelnden

e B g

elnd in dem ruhi

ber Bonn, die fliegende Brü”, e und der kleine x

den Himmel mit heller ie na

Kaiserlihe und K

Zurufen. uf das jense

eingenommen.

das h

chiffes an dey stieg den bereit geh eines Musikcorps,

anti

Schlepper b'’¡ldeten eine

erth standen in langer

s mit Fahnen ges{chmüdckten, aus dunklem verdunkelt wur

pen mit estr

ge h fu

cht d e end

nte

In dd

| altenen

e

d

ôller, auf einer {chmalen I

aiserlicher Wagen fuhr vor

s Feftgewand gefügt, und und üÜberrasht sah die versammelte Menge

Das Städtchen hatte zu hner und die zahlreih herbeigeftröômten Fremden und

hl rup de,

Höhenzüge um Honnef, links

fich inzwischen

oheit in ihre ing es hind t beseht y

Abend "5 cht der pl

Rheiw? or ern Di) ießend. Um 9 U

ade”

¿r Pra iten, edte

i e co

Par das Ufer hon m

ftra G

ch -

Deine getreue Mutter.

die Böller krahten zu beiden Fahnen und Flaggen lt. So weit das Auge r

französcher , enstrom a eim un ontin

i

n wieder aufgepflanzt

den Schiffe der Elb

tädten G

K

Godesberg waren pi

Gruß von Neuem. ih mit den landen, zu

in entstanden,

d

i

rbeigeei

,

4nd die feste Brücke ei

i Mensch U

fen, als um 63 U

Kronprinzessin f, zuerst weni

vom Senator Godefroy

Wohlwollen , den vollsten Wiederhall. -

der franzöfishen Abtheilung der Ausstellung bekundet habe.

Kaiserlihe un

üher,

hatte n dem Stationsgebäude

begeisterten Mittagsmahl französischer ch auf den Protektor der Ausstellung, den brach lvs, dsbogen, g Nonnen- und Grafenwerth. Auf [tigen b

aus den hlige

he au en S

r

ng, den fremden Gästen und Deutschland gewa

Ein Toast auf Ihre Kaiserli

Hochs und Lieder in die

die

Ortes und der en mit Trommeln und Musik herbei, und ein

perlenden in steigend flammende

bhebenden Klosters in der Penfionstracht imenden

Königliche H chaaren. Der

Schon in Grau ch wied

reihten

zuerst Sprache, seinen Dank aus\prehend für die besondere Auf-

iht.

weiter Ausdehnung

beseht, un brochen

äu lid

die kten mit weißen Taschentühern der Land-

Getreibe entfaltete fih am Fuße der Terrasse.

5 Uhr donnerten die B

4

den Insel Nonnenw

wei àufwärtsfahrende n ihre krahenden Böllershüsse dem Schiffe

lang zu. Ein K chmüdckt und dich

das Fonteney, D- uß, chter ch Übe n

ie

nzä on Li inzu,

_ .

der Kronprinz eine Depesche Ihrer

Fahrt,

dem begleiten

\

Tausend und G immer ey”

\

be

nt enkenden S

3

Anzeiger.

des

d Königliche Hoheit erwiderte

G die Menge \chr en präsentirten,

webenden Guir chnete Bilder,

d

dlosen Jubelru

Rückfahrt begann. e des Volkes

dem Rolan gegenÜü

aus , und das . U

“en au®, {ch

«amen neue tbogen

ihen noch ein künstliche te und Taschent ülerinnen der Penfior terer die Schuljugend und Vereine der Ortschaf

glinge de

Baumesschatten sich a Kronpri

Hoheit run

1

Hoheit

# ei

der

Menge a

Ö J

r Begrüßung aufgestellt,

f unten fi der den

lgestaltige, mit rofiger Gluth

wurde

de brachte hierbei ein Ho

türl Hoheit ü ten zu den en d no en unausfhaltsame” Li gez e

ts die herrlihe Kette der fi

ü nd von Côln war erre besonder*,

ens, warev

Ferne,

fa

blißtzn 6

vie ti

Punkten Linien,

der Tonnen in [lein Cöln,

zu senken. \haften hatten ihre

ch

Re Rolandseck mit

Rheininseln liche An

Babelsberg, 26. August, 5 Uhr 40 Minuten Nachmittags.

e und sandte Das Siebengebirxge und

Die Sh Märchen von nerte und kracht

Sterne, ein roth

Gluth,

n Bilde zu. In

liche Ga zu. U

ber dem Siebengebirge liegenden Godesberg.

urrah und Hoch riefen

öniglihe Hoheit l | | der Kaiserin, die Höchstihm aus Babelsberg mittlerweile zu-

gegangen, mittheilte fern erbrauft

Beuels, und nieders

sammen, Strom o°o

Ausdruck Meiner persönlicen Freude als den Gruß für die Festgeber reiche,

Sr. Kaiserlich Königlichen Hoheit dem Kronprinzen, Cöln. verbinde, als

Landleute der Umgegend begrüßten Se. mit Dank für die guten Nachrichten, mit dem

anstaltern der Ausfstellu

Sein Glas widmete.

Sturm der Begeisterung

sodann der Kaffee eingenommen, Reihen ; hell erklangen

H Ufer des Rheins, d

Dampfer waren ge tücherschw

Se. Kaiserlihe und Rhein

buntes Gewoge und Landzunge der reizen und riefen und win straße am Rhein e der Terrafse vor, den die Sh

Oberwinter zog Da gegen 5!/ Kronprinz dur

gegend zu feinem na die Einwo nigliche Blinzler Vicomte Kronprinzen, \{er merksamkeit Königliche ausgebracht cbenfalls Endpunkte reiche Schüzenverein Reihe die Z Ufern u Barmer; H brennen Nicht a Kaiser unter

Ü K die

auch die Expedition: SW, Wilhelmstr. Nr. 32, l

Atle Post-Anstalten des In- und Anslandes nehmen Deftellung anz für Berlin außer den Posft-Austalten

_- - - ch -

Gestern Abend 9} Uhr is Se. Kaiserlihe und Königliche

der | dung des

r

e en ein ät

des 1d nn,

eine

iere der in der Para

den 30. August, Abends. /

Rath ih statt- Sich

jest nz en Regimentgs

-—

(aats

Anwesen- r Garten-

bei Lud- oheit des

Auf der te Se. Kaiserlihe und

stäten die Besißzung mpfangen liche Hoheit in

den. ime

am bei und diairter€ bei Ihrer Kaiserlichen und n

is. Auf

it der Kronprinzessin m Neuen Palai

Kommission, der Friedens- herzog von ée bei dem Königlich preußi- von wo \o- irung der bayerishen Truppen des Garde- Nachmittags L und den iner statt-

d Prinzessinnen

xtrazu

Bo ch dem

ß n begiebt

-

%

te de

den demnächst Ein E

testens bis zum

Kommisfion ab- i der Kommission einzu-

, daß desfallsige em Prinz

Nachmitta

ä enhaus bei der

und besuchte die Ihre Majestät

em später ein von

orden. ges der“ en

Oktober d. J. bevor- Besuche Sr. Majestät

Prüfung vor der unterzeichneten ónig arade- chem Se. Ma che Hoheit der hte,

en Hoheit dem Erbgro Der Kronprinz if im

igliche Hoheit der versammelten Bevölke haben. Leopold vo hmer vorbei an na

un lihen Hoheit

rien wer

öniglihen Hoheiten dem lben Tage, el i ität und die e we

1h

„, Abends nah 9 Uhr in tet, h

heute Vormittag Fürstlichkeiten mit Gefol

ch von Schwarßzkoppen einzu

Examinations d daselbst die on

tigli

Prüfung der Bauführer. ertretung

J. Jacobi. ßen Parade

mse

Königlichen Schlo

nden Gemächern das Ü

vor welch hrter großer Zapfenftre an w w Ö

Z en Ta

n

öln hatte das Generxal-Co"gi bre N

*

är- Karczèewski, Direktor des

är-ODekfonomie-Departements, nach Wildbad in Württemberg. Gottesdienste

blihe P

hlreih außer den Prinzen

rden.

l

en, von dem Gemeinderath am

der General der Infanterie von

sollte

Diner geda

oir on Magnus statt, Morge

ät die Kaiserin-Königin bei Ü

und nahm der Kronprinz das an- Die Reise des Kronprinzen erfolgte

nah Friedrihshafen,

äßigen Anlagen sv

chsten Monats September be rg fand heute

Se. Königl der Prin R ye ge Sia P. einer

genen Se lätter bekannt gemacht wer 875. Jhren K 13 statt

30. August. Beide Kaiserliche

d an de

rt veran

und biât

-Milit

General

tungen und Amts

ptember wir

fährt besichtigten Ihre Maje m Weißen Saale des

gen wo eine lihe Hoheit zum esende Genera g des die Festt ine riefi

l.

hierdurch daran erinnert Potsdam das Diakoni

Mainau geleitet w Kaiserlihe und

Sn V

iffion zur

d die Stabsoffiz ni

Großherzogin von Baden dort e

Graf zu Eulenburg. Nichtamtliches. Deutsches Neis.

die anwesenden

Major von rrn v Königin König rttembe chmitta

serlihen und Fesifah hrte

Verwaltung der Staatsschulden.

Se. Excellénz

Berlin, wohnten gestern ‘dem

findet

iér anw

dten Freihe

Spazier Anlage bei Wannsee un

Bekanntmachung. Freiherrn v. d. Heydt.

Stiftung zu Charlottenburg.

‘hier Ho eine n

-

den 28. August 1875. Kaiserlihe und K

Sr. Königlich hnhof begrüßt Musikcorps ausgef

gebotene Frühftück dort ein.

theilnahmen.

ünster Stunde -xheingufwärts gam Fu

J

uttgart eingetro Schlosse abgestiegen,

Znkognito.

Sr.

Haupt- hrer- ‘die

Ü Hoheit bei dem

wurde Se. siastish empfan erfolgen. Das welchem, en Hauses, r den Na

Kai nzen in C h

ei ä

är Weiterreise zur Insp

begrüßt und von der za

Abends Ü

n Ba n M

Se.

Königliche Komm Kronprinz is am Freitag, den 27

fort nah Schloß

Die Revue der Truppen

serlihe und König

st von ärdiner von 44 Gedeckten

am 2. Se e

der Kaiser und Se. Köni

gli

i

angrenze den Truppen Einladungen erhalten

Aus Veranlassung der gro

Angekommen: Se. Excellenz der Wirklihe Gehe U

und Präsident der Seehandlung Bitter aus der Rheinprovinz.

Diejenigen Baubeflifsenen, welche die im

Berlin, den 20. August 1 stehende Bauf

uche nebs allen vorschriftsm

Heute war Ihre Majest dem Kavallerie-Exerzieren bei Berlin zugegen

Die Nummern der

den | dur Zei Der General -

old von | Milit

g hier eingetroffen und im Königlichen

Preußen.

Hannover, Majestäten Bei

Abgereist Holleben, Präses der Ober

nach Thüringen F eit Sr.

û

heit in St t

es ahnhof nden, ronpri f de

Ablauf des n

Berlin, Moutag,

0

G

Frieden-kirhe und das Friedrihs-Stift besichtigt.

Constanz eingetroffen, von

zulegen gedenken, werden der gemeinsamen

hat in diesen Tagen in Großherzog und der des Königs und der sowie die Generale un

reichen sind. kirhe zu Potsd Königlichen-Hohe große Villen des Kaiserin-Augusta und fo Durchreise Karlsruhe von Baden am Ba im fitrengjten rung enthu Königlichen sieben Milit fand.

wigsburg Königliche nehmen.

schen Gesan

Se. Kai

dann die erfolgt.

Corps

5 Uhr,

finde!

Köni

stehen

Au

Mi

mit Gefolge, Commandeure bau-Ausftellung Aft

au e

Carl

Kreis-

Lüding-

\owie dem In- Peter

in

den

den

ungen

Vor-

. *

Ür nd eigen-

Bonn ütte, Ür ne Jemanden in der Benußung be- i

3

en der Staats-

on zu e die am 15, und 17, Januar

I. nach der Stadt ßerordentlichen und

estät der Königin des Is.) Oranienstraße 92,

ichnung und Be

digst geruht mmensezung, ohne Jemanden in

siger Bogislaff von Bonin auf Plietnigz ür neu u

eri

ung bekannter Theile zu beshränken,

gnä annover zur Erle-

annover zum Stell-

ti

chuldverschre

ember d.

Ze n und Irland, Erhb-

erneburg zum Mar-

sezung, ohne Jemanden durch Zeihnung und

für das Bierteljahr. Insertionspreis für den Raum einer Druckzeile 30 S Dr. Velten zu e; dem pensionirten Klasse; hauses in Breslau, gust cr. geschlossen. sammen flôcken von Schuhsohlen in Zusammenseßung, ohne Jemanden in der Be- chung. er 25 S ngszimmer, ftattfinden,

ßbritannie

Rechnungs-Rath Sim zu Münster auf D

s

in der dur eile zu beshränken, nung und Beschreibung erläuterte Provinz September ung d

. Zieh wel

1855,

P

in erem Si öffentli

ch ommenden 2500 S

g haben Allergnädigst geruht

-Rat Gro

[

Beschreibung und eine Ausführung ät haben die Zusammenberufung des

ster Boedcher zu Königsh bei Ihrer Maj

i Zusa

ürgermei Gustav Franke in Saarlouis unter

liehene Patent

Orden vierter wird am 15. Sept

Das Abonnement beträgt 4 A bO S Arbeiten.

elung, soweit dieselbe f

h n und den deutschen au

ges der

jenem Tage an gerechnet, und für den von

wiesenen Zusammenseßung, ohne Jemanden \hen Staats ertheilt worden.

jenem Tage an gerechnet, und f bekannter Theile zu beshränken,

ßischen Staats ertheilt worden, Pyrometex in der

after

Theile zu besá.ränken, \

dell, Zeish

% i: * Mie 4 ieur st, 0 d chs en

Berlin, den 30. August. nigliche Hoheit der Prinz Leop rs daselbst am 30. Au

den 28. August 1875. ; Kaiserliche Telegraphén-Direktion.

fien zum 19 alten, n un

von jenem Tage an gerehnet, und f hmi

Deutsches Neich- ßishen Staats ertheilt worden. Minifterium des Fnnern. Bekanntma

hen Adler- von

von

äßige 21

./

Königreich Preußen.

lfahes Ringvent

“S 1874 ver -Landta ä

e von

dung bekannter Th

ö

Hochofen Gesch enthalt k

a, Schraffir-Lineal in der durch Modell, Zeihnung und

chall Graf

Hoflage

Königlich Preußischer

Se. Majestät der Köni

Ag 208.

lassen müssen, so wird man nun bald den hinzufügen müssen, daß sie, auch abgesehen von den fie umgebenden Naturreizen, eine der \{hönsten Städte des Vaterlandes werden wird. Wer kennt das „alte“ Würzburg noh, wenn er den Waggon verlassen hat und unter die Säulenhalle des Bahnhofs tritt? Wie prächtig, frei und offen liegt da \hon dies herrlihe Stadtbild vor den Augen ! Wo sons Wall und Graben war, man nur wenig hinter diesen hervorshauen ftonnte, ift nun Alles abgetragen und geebnet, \haiten {hon ganz ansehnlihe Bäume an den Promenaden, dehnen fich frischgrüne Rasenflähen hin, ziehen neue, breite Straßen nicht mehr auf Ummwegen, sondern ria recta zum Städtinnern hinein, und wie aus der Erde herauswachsend, gar- niren diese wieder lauter stattliche Neubauten, elegante Wohn- häuser, denen die Signatur der Großstädte, d. i. ein hochfenstri- ges Parterregeshoß für reihe Läden, nit fehlt.

Was aber das Schönste bei diesem Eintrittsblick auf die Stadt ist, das ift, daß diese gleih selbs jeßt so ungehindert in einzelnen ihrer Hauptanfichten fih in die Perspektive stellt. Der stolze Renaifsancebau der Stifts-Hauger Kirche mit ihren Doppel- thurmen und der hohen Kuppel, die bisher von den Wällen ganz verdeckten, nun ganz frei gelegten ansehnlihen Annexe des Juliusspitales, die gleih bei der Ankunft den Fremden auf das, was heut noch Würzburgs Weltruf begründet, aufmerksam machen, und hoh oben die alte Veste Marienberg, zwar nicht mehr die Stadt ‘mit ihren Kanonen {hüßend, aber immer noch gebietend über fie hinshauend das vereint fich zu einer ganz wundervollen Ansicht. Und deren findet man auf den Gängen durch die Straßen der Stadt noch gar manche: wie ganz Überrashend is z., B. der Abschluß, den Marienberg der Neubaugasse giebt, oder wie mannigfach find die Bilder, die fih uns, wenn wir auf den höhern Terrafsen des Hofgartens stehen, darbieten!

Doch gehen wir langsam in Herbipolis vorwärts. Gleich beim Eingang können wir: zwishen Alt- und Neu-Würzburg wählen; denn zwei Straßen führen vom Bahnhof in das Innere der Stadt, die eine, die Stifts-Hauger-Pfarrgasse, entschieden a;ten, einfach bürgerlihen Gepräges, die andere, . die neue, der- malen noch nicht ganz ausgebaute „Bahnhofstraße“ im Gewand modernen Stils. Wir gehen in der ersteren, weil sie uns glei an einer Würzburger. Kirhe und die Kirchen find doch die Hauptsignale einer Bischofsrefidenz der {hon genannten Hauger Stiftskirhe vorüberleitet. Am Pfingsttag 1868 \{chlug der Bliß in einen ihrer Thürme; der Brand war ein imposan- ter Anblick, aber es stand viel Pracht und Kostbarkeit auf dem Spiel; find fast alle Kirhen Würzburgs im Innern überladen ausgestattet, die Stifts-Hauger ist es am meisten: fie sollte ein ¿ keines Abbild von St. Peter in Rom an die Ufer des Mains verseßen.

Wenige Schritte weiter ftehen wir vor einem zweiten Stück Alt-Würzburgs: seinem „Bürgerspital“, Der Liebes- und Wohl- thätigkeitsfinn früherer Jahrhunderte hat in Würzburg Großes geleiftêt und auf dîe Gegenwart vererbt: seine Hospitalstiftungen gehören zu den reihfsten Deutschlands. Aber auch der Gesunde tritt gern in die Räume des alterthümlichen Hauses; denn er weiß, hier ivird ihm der unverfälshte „Bocksbeutel“, der feurige, kräftige, in den eigenen Rebengärten der Stiftung gebraute Stein- wein gereicht. Ist's die Blume dieses Weines, die uns glei dorthin vorwärts zieht, wo er in vielleiht noch besserer Qualität mit den ebenbürtigen Genossen, dem Schalksberger, dem Pfülben und vor allem dem Höôörsteiner, der Leiste und dem Kallmuth in den hohen Gewölben des Hofkellers ruht? Der Hofkeller von Würzburg ist das überall ‘anerkannte Zeugniß, daß der fränkishe Weinbau fich kühnlih jedem andern an die Seite stellen darf. Wer in die sechenswerthe Tiefe niedersteigt, um die langen Gänge zwischen den riefigen Fässern zu durchwandern, dem werden auch in gastliher Weise etlihe Proben aus letzteren kredenzt, die besten dann, wenn, was öfter geschieht, bei besonders festlichen Ver- anlafsungen die sonst dunklen Räume in Kerzenschimmer ftrahlen, der von merkwürdigen, nur aus allerlei Kellerrequisiten zusam- mengeseßten Kandelabern niederleuhtet. Wer der Versammlung der deutschen Land- und Forstwirthe oder der Philologen beige- wohnt, wird fih daran erinnern und vielleiht auch des um- \hleierten Blicks, mit welhem er, wieder der gefährlichen Tiefe entstiegen, dann das Schloß und den Schloßplatz, unter welchen die Weingeister ihr Wesen treiben, angeshaut hat. Beide sind aber au des Anschauens mit klarem, ungetrübtem Auge würdig.

__Der eResidenzplaz“ Würzburgs muß den \{önsten Stadt- plägen Europas beigezählt werden, wie die Refidenz selbst, die Fürstbishof Philipp Franz von Schönborn erbaute, eines der prächtigsten Schlöfser ist, viel mehr noch repräsentirend, als blos das „shönfte Pfarrhaus Deutschlands“ zu sein, wie es Maria Theresia oder Kaiser Joseph genannt haben sollen. Leider steht &

Dem Geheimen Sanitäts Rothen Adler-Orden dritter Kla gerichts-Kafsen-Rendanten,

Hausen, den Rot

Die Wahl dés ordentlihen Profefsors Dr. Dillmann zum Rektor der Friedrich - Wilhelms - Universität in Berlin für das

Die Telegraphecn-Station in Reinhardsbrunn wird nah Auf- Studienjahr 1875/76; und

Se. K Halle Den Gutsbe

ung des Se. Majestät der König haben Aller

Göttmann, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen. zum Landrathe des Kreises Neustettin zu ernennen ; sowie

\pektor des evangelishen Vere

Bayern ift heute Mitta

Schlosse abgestiegen.

Heb

leer, wie \o viele {chône Fürftenwohnungen, an denen Bayern reih ist. Käme der Gedanke zur Ausführung, die ganze Breite und Weite des Refidenzplagzes in eine großartige Parkanlage umzu- wandeln: so wäre etwas geschaffen, um das jede Metropole der Welt Würzburg beneiden könnte. Jeßt, in diesen Sommertagen, bietet der große Play ein trauriges Bild; man scheut ihn zu betreten, denn glühend prallen die Sonnenstrahlen von seinem Pflaster ab, und ein Martyrium is, was zur Winterszeit, ganz aus denselben meteorologischen Gründen,“ ein Labsal gewährt : auf dem Residenzplaß \pazieren zu gehen.

Aber hinter dem Schlosse, auf seiner Ostseite, da ist's anders, da winkt Schatten und erquickende Kühle: da find die Laubgänge, die plätshernden Fontänen, die duftenden Blumenbeete des Hofgartens „Swhloßgart“ nennt ihn eigentlich der Würzburger Autochthone, dessen Sprache grund- sätlih alle Endsylben haßt. Wir sehen in diesem nit allzu- großen Parke eine Perle dieses Genres. Der wohl vollgültigste Kenner und Beurtheiler gartenkünstlerischer Leistungen, der Fürst Pü&Eler-Muskau, erklärte, in ganz Deutschland nichts zu kennen, was dem Ensemble des Würzburger Hofgartens gleich käme. Theils in franzöfishem, theils in englishem Geshmadcke angelegt, ftuft er sich allmählih bis zu den ehemaligen Festungs- werken hinauf und gestattet von hier aus jene Durchblicke auf die Stadt und die Citadelle, deren wir oben gedaht, und die namentlich des Abends bei günstiger Beleuchtung von über- rashender Schönheit sind. Der Hofplaÿ wird für die Fremden der Mittelpunkt bleiben, von dem aus seine Wege verschiedene Richtung einschlagen können.

Ziemlich nahe liegt ihm nah der einen Seite hin der s{höône Plat des „alten Bahnhofes“. An leßterem kann man merken, wie rasch in unseren Tagen sh das Verkehrsleben entwidelt ; es find noch gar nit zu viele Jahre her, daß dieser „alte“ Bahnhof der „neue“ war, daß er vollkommen auszureichen sien für die Schienenwege, die fch mit Würzburg in Verbindung segen sollten, und nun if der neue große draußen am Main- ufer fast: wieder zu klein, all Das zu fassen, was ihm zu- und dur ihn durchstrômt. Für die Reisenden jener Erstlings-Eisenbahn- zeit hatte es einen eigenthümlichen Reiz, auf diesem „alten“ Bahnhof anzukommen und aus der schönen Einfsieigehalle heraus in den Porz tifus zu treten, von dem die große Treppe unmittelbar in das Innerste der Stadt führte. Jetzt sind die von dem geräushvollen Treiben des Verkehrs entleerten Räume dem um Würzburgs politische und geistige Bildung überhaupt hochverdienten „Bürgerverein“ eingeräumt. In der nächsten Unigebung des alten Bahnhofs finden fih großartige interefsante Neubauten; abgesehen davon, daß hier die höhft elegante, geschmackvolle neue Ludwigsstraße ihren Anfang nimmt, sieht man das chemische Laboratorium, die Maxschule, das Bankgebäude, und Anderes, was fi diesen würdig anschließt.

Sc{lägt man vom Residenzplaßz die südlihe Richtung ein, \o führt eine herrlihe Ulmenallee, für deren eine Seite der parallel laufende Hofgarten eine gleich schattige Wand ift, wieder einem Theile. Altwürzburgs und zwar keinem der unwichtigsten zu : nämli: dem Universitätsgebäude. Man merkt demselben sein ehrwürdiges Alter an war's doch {hon 1582, daß die Alma Juliana-Maximiliana gegründet wurde —, aber auB seine Unzu- länglihkeit für die Bedürfnisse der Gegenwart. amentlich die Bibliothek, die Sammlungen, vor allem hierunter das kostbare Museum des Wagnerschen Instituts, müssen sich in dürftigem Raume zusammenzwängen. Die medizinische. Fakultät freilich hat fihs bequem gemacht, fie baut fich neue Paläste um den alten des Julius\pitals herum. Wir nähern uns jeßt auch die- sem, aber immer noch auf Umwegen.

Aus der breiten, stillen Neubaugasse gelangen wir in ein echt altstädtishes Gewinkel von Gassen und Gäßchen, in denen viel geshäftlihes Leben fluktuirt, die aber eben darum mitunter nicht ohne Gefahr zu passiren find. Aber doch entgehen wir solcher und- finden uns wieder auf freiem Gebiete beim „Vierröhren- brunnen“, dem gegenüber das alte Rathhaus fih befindet, und bei welchem die belebteste und zugleih vornehmste Straße Würz- burgs, die Domstraße ihren Anfang nimmt. Sie is der Korso der Stadt und bietet immer ein bewegtes Bild. Der Dom \chließt fie öftlih ab.

Mit den Kathedralen anderer bayerischer Städte, wie Bam- berg, Regensburg, Nürnberg, zu konkurriren, is diesem unmög- lih: ursprünglih in großartiger Einfachheit erbaut, ist diese ihm längst durch eine Reihe zopfiger Verunftaltungen, namentlih durch Ueberladung der inneren Dekoration mit Stuckaturen, ge- \{chmadcklosen Fresken und vergoldetem Schnörkelwerk, zu Verluft gegangen. Nur der alte düstere Kreuzgang, durch dessen leere Bogenfen ster auf der heißen Straße ungeahntes, : \hattiges Grün hereinshaut, mahnt noch an unversehrte stilvolle Schönheit, Der

e der von der Stadtverordneten-Versammlung zu-Halberstadt fenen Wahl, als- Ersten Bürgermeister der Stadt Halber-

adt füx die gesezlihe zwölfjährige Amtsdauer zu bestätigen. Dem Herrn G. G. Wundram zu Berlin if unter dem

Den zeitigen B 26. August 1875 ein Patent

etro auf ein Beschreibung nachgewiesenen Zu

Minifterium füx Haûdel, Gewerbe und öffentliche

Folg

ewiesene Maschine zum P

ibung nachgewiesenen

ein vie

Das dem Maschinen - Direktor Schönemann zu Breslau

(jetzt Dirigent der städtishen Gas-Anftalt zu Berlin) unter dem

Dem Ingenieur A. Siebdrat zu Salzgitter ist unter dem 22. Juni 1874 ertheilte Patent

Dem Mechaniker Heinrich Kuhlmann in Glückstadt ift 25. Arguft 1875 ein Patent

Unter dem 25. August 1875 ein Patent

der Anwendung

der Benuy auf drei Jahre,

auf drei Jahre, hrer ganzen der Anwen

in

auf eine durch Zeihnung, in

nuzung bekannter Beschreibung nachge

auf drei Jahre, auf einen

nachg

i

Umfang des preußi auf sre

Umfang des preu

Umfang des preu ist aufgehoben.

3

Dom if ‘das Grabhaus der Würzburger Bischöfe: viele, zum Theil auf Kunstwerth Ansprüh machende Monumente rekapitu- liren ihre Geschichte. -

Die öfilihe Seite des Domes begrenzt der Paradeplaßt, über welchen die Hofftraße wieder zur Residenz leitet; auf ihm fällt namentlih ein großer {höner Bau ins Auge, der die gol- dene Inschrift: E trägt: das Haus der vornehmsten Gesellschaft Würzburgs und einer der reihsten und bedeutend- ften Deutschlands. Ihré Lesesäle wenigstens dürften sowohl hin- fihtlih der Eleganz ihrer Ausftattung, wie der Reichhaltigkeit ihres Inhalts von sehr wenigen Instituten dieser Art übertroffen oder nur erreiht werden. Aber wir haben nicht Zeit, diese oder die anderen, den gesellshaftlihen Zwecken dienenden, gleich luxuriösen Räume zu durchwandern, wir wenden uns zur Domstraße zurück, und betreten vom Kürschnerhof, einem ansehnlichen Plage, aus die Neumünsterkirhe. Auch an ihr hat das vorige Jahrhundert mit allerlei An- und Aufbauten seine Spuren hinterlassen: die Grabstätte des h. Kilian, des Apostels Frankens, hat eine rothe Facade und ein geschmackloses Kuppel- gewölbe erhalten. Auf dem an der Außenwand der Absis der Kirhe angebrahten Denkstein find aus einer Schaale Körner aufpickende Vögel zu sehen: zum Gedächtniß des sang- pr 79 deutschen Minnedichters, Herrn Walters von der Vogel- weide.

Haben uns Dom und Neumünster niht gerade zu über- großer Bewunderung hingerissen, fo zollen wir diese um so freudiger nun der Marienkapelle, deren \{lanker Thurm den zu seinen Füßen liegenden, von Verkäufern und Käufern in den Frühstunden sehr belebten Markt hoch überragt. Wie dieser Thurm if die ganze Kirche, ein dreischiffiger Hallen-

bau, ein Muster zierlihster, edelster Gothik, nah den Plänen

Heideloffs wiederhergestellt. Dazu kommt, daß dieses Stück Gothik vereinzelt unter den monumentalen Erscheinungen Würz- burgs dasteht. Diese, sowie viele Privathäuser, tragen einen ganz anderen Charakter: wir haben ihn, wo wir der Barock- Ueberladung der inneren Aus\{chmückung der meisten Kirchen ge- dacht, {hon angedeutet: Würzburg ist von einem neuern Reise- handbuh nit mit Unrecht als die „Refidenz der Rococo-Architektur in Süddeutschland* bezeihnet worden. Wer \ich die Mühe geben will, au ein wenig außerhalb der Hauptstraßen herumzuschweifen, in die vielen „Durchgänge“, die oft wie ein Labyrinth zu- \sammenhängen, oder in die alten Höfe, deren epheuumranfte Mauern plöglih die eleganten Straßenreihen unterbrechen, ein- zutreten, über dem oder jenem Portal die alten Wappen oder Inschkiften zu ftudiren u. \. w., dem wird fich immer mehr von der Geschichte der alten „Bischofsstadt“ offenbaren, in welcher es die Nahkommen der HH. Kilian und Burkard bis zum Titel von Herzogen von Franken, zum Besiß von 95 Quadratmeilen Landes und einer Million Einkünfte gebracht hatten. Aus jener Zeit wird durch ein Mal noch jet die Unglüksftätte be- zeichnet, auf welcher die Knehte Wilhelm von Grumbachs den Bischof Melchior von Zobel überfielen und mordeten. Noch heute wählt der fränkishe Adel mit Vorliebe Würzburg zu seinem Winteraufenthalt, und die Namen, deren Träger einst den Herzogs- - und Bischofshut trugen, find heut noch dort geläufige. Allein auch andere Leute kommen, wenn der Herbst ins Land zieht, nah Würzburg; denn {hon früher hat man die Behauptung aufgestellt, es sei die wärmste Gegend Deutschlands, und erklärlich if es also, daß die Stadt bald unter den „klimatishen Kurorten“ eine Rolle spielen wird.

Wir wenden uns nun zur Juliuspromenade, auf welcher das eherne Monument des Fürftbishofs Julius Echter von Mespelbrunn und neben diesem das andere, das monumentum aere- perennius deffselben Mannes steht: das lang hingestreckte, weit berühmte und bekannte Juliushospital. Es. ift, seitdem es sein Gründer vor nun bald dreihundert Jahren (1579) ins Leben gerufen, viel Segen von diesem Hause ausgegangen.

Wir eilen dem Ende unserer Wanderung zu. Auch am Mainufer dehnen fich Neuanlagen hin: auch die Flußseite \oll das Neugewand anziehen, das hon zum großen Theil die Stadt nah ihren andern Rihtungen umkleidet. Immer mehr Straßen- durhbrüche, beim Rennweger, Sandler, Pleichacher Thor U. f. w. legen die alten Festungswälle nieder, geben der Innenstadt Licht und Luft, ermitteln Raum für die neue Ringstraße, welche in einigen Jahren ausgebaut sein wird und verbinden freundlih zwischen Stadt und Land, indem nun überall die prähtigen Anlagen der „Glacis“ freier in jene hereinshauen und man nirgends mehr weit hat zu grünem Rasen, blühenden Büschen und jubelndem Vogelgesang. 5

Herrlich is der Blick auf dieses neue Würzburg, wenn man eine der beiden die Stadt krönenden Höhen, den Marienberg

Das dem Ingen

dem 4. März

chtigten Bots Haupt-Verwaltung der Staats\schulden.

Des Königs Majest zur V

Die planm rämienAnleih gs

12 Uhr, Beisein eines Notars

ser Anleihe e

mitta im

kannter Theile derselben zu beshränken,

auf eine durch Mo ift aufgehoben.

Eisenbahuwagen-Kupp thümlich erachtet i rovinzial

evollm \{all und den Stadt-Direktor Ra ch zu

vertreter des Marschalls zu ernennen g

diguug von annover zu gene ä Vereinigten Königrei Landmars L. A9. die

P

oder das „Käppele* ersteigt. Zu beiden müssen wir über die alte Mainbrücke, auf der ‘noch die zwölf - kolossalen ie En vom Anfang des lehten Jahrhunderts stehen, inüber und durch das „Mainviertel“, wie der linksufrige Stadttheil heißt, hindurch. Leßterer trägt nihts Großstädtisches mehr an fih, aber baulih Interessantes bietet noch die alie: Burkardskirhe mit dem {chönen romanischen Portal, unter deren gothischem Chor die Fahrstraße durch einen thorartigen Unter- bau läuft. Folgen wir dieser, so find wir auf dem Weg zum „Käppele“ ; wer in der Zeit beschränkt ift, besuhe nur dieses und lasse Marienberg. Es is ein Kalvarienberg größten Stils." Den platanenbeschatteten Treppenplateaus mit den prächtigen Stations- gruppen, einem Oberammergauer Passionsspiel in Stein, dürfte kaum etwas Aehnliches an die Seite zu segen sein, und die Aus- sicht, die fich oben am Mauerrand entfaltet, der die ganz und voll ausgebreitete Stadt zum Vorder-, die reihe Landschaft ringsum zum nit minder reizenden Hintergrunde dient, if eine, die «au den leisen oder lauten Ausruf entzückter Bewunderung rechtfertigt, der noch Iedem, der dort oben gestanden, fih über die Lippen gedrängt hat.

Ueber die vulkanishen Ereignisse des Jahres 1874

\{reibi C. W. C. Fuchs in Nr. 32 (VIIlI. Jahrg.) des „Natur- forsher“ (Wochenblatt zur Verbreitung der Fortschritte in den Natur- wissenschaften, herausgegeben von Dr. Wilh. Sklarek) Folgendes:

Zum Studium der Erdbeben laffen sich gewöhnlich die sonst in der Naturwissenschaft gebräuchlichen Unter)suhungsmethoden nicht au- wenden. Der direkten Beobachtung sind nur die Wirkungen dieser Naturereignisse unterworfen, die bewegende Ursache liegt jedoch unter- halb der bekannten Erdshicht. Nur in einzelnen und seltenen Fällen gestatten besondere Umstände oder ungewöhnliche Wirkungen einen Einblick in die im Erdkörper fich vollziehenden Vorgänge, welche Erd- ershütterungen erzeugen. E :

Unter solchen Verhältnissen wird es begreiflich, wie gerade auf diesem Gebiete Hypothesen, ohne ‘die sonst in der Naturwissenschaft gs Bürgschaften ih verbreiten und tritiklos lange erhalten

onnten.

Unter den wenigen Hülfmitteln, die sih, unter Wahrung des realiftishen Standpunktes, der Erforschung der Erdbeben darbieten, ift vor Allem deren Statistik ins Auge zu fassen. Der direkte Nutzen derselben ift zwar häufig ein scheinbar geringfügiger, indem die meist von nicht geübten Beobahtern und ohne alle Vorbereitun- gen gemachten Wahrnehmungen und die von politischen Zeitungen unter den Neuigkeiten mitgetheilten Nachrichten îehr oft von keiner weiteren Bedeutung scheinen. Und doch kann eine unsheinbare Notiz, sobald sie nur zuverlässig ist, später, wo fie als einzelner Fall einer

anzen Kette von Ereignissen auftritt, von Wichtigkeit werden.

Mantel gewinnen ers nach Jahren die früheren Notizen, im Zu- sammenhang mit den späteren Aufzeichuungen einen ungeahnten wissen- ihaftlihen Werth. | f : :

Wie bei aller Statistik bleiben die Bestrebungen des Einzelnen stets unvollkommen. Darum wäre auch bei der Erdbeben-Statistik eine staatliché oder akademische, Überhaupt eine offizielle Organisation wünschenswerth. Nur die meteorologischen Stationen einiger wenigen Länder pflegen, soviel bekannt, auch die in ihrem Bereiche vorkom- menden Erdbeben aufzuzeichnen. Kaum giebt es aber einen andern Gegenstand, der Universalität, Ueberblick über die Ereignisse der ganzen Erde mehr verlangt, wie dieser. Solange keine mit größern Hülfsmitteln unternommenen Sammlungen der Art erscheinen, müssen deshalb die zusammenfassenden Arbeiten Einzelner noch einen Ersaß bieten, und in diesem Sinne hat der Vertasser dieser Zeilen {hon über zehn Jahre, troy aller bewußten Unvollkommen- heiten, welhe den von feinem gewichtigen Einfluß untersiüßten Be- mühungen stets anhaften müssen, die Statistik der Erdbeben um so mehr frdeselt, als seine Berichte in diesem Zeitraume die einzig regelmäßig er]cheinenden waren. :

___ Ju “diesem Sinne find aber au die Resultate des Berichtes über das Jahr 1874 aufzufassen.

Eruptionen sind im Jahre 1874 uur fünf vorgekommen. Unter den näher gekannten Vulkanen war die des Aetna von Bedeutung.

Schon am 6. und 7. Januar hatte derselbe einen niht ganz un- beträchtlichen, aber auf wenige Tage beschränkten Ausbruch und ver- hielt sich dann bis Mitte Mai ruhig. Die Thätigkeit, welche zu dieser Zeit wieder begann, béftand in einem ungefährlichen Schlackenauswurf, dessen Produkte fast alle wieder in den Krater zurüdckfielen. Erst in der Nacht vom 29. bis 30. August ging diese mäßige Thätigkeit in eine förmliche Eruption über. 5 i

Heftige Erderschütterungen, von: denen. besonders die an dem Nord- abhange des Berges gelegenen Orte Rändazzo und “inguagrofsa be- troffen wurden, kündigten sie an. Eine breite Spalte that sich dort auf und eine ganze Reihe zu einer mächtigen