1875 / 215 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 14 Sep 1875 18:00:01 GMT) scan diff

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Varbarossa’s__ mit den lombärdischèn Städte, Déz Kaiser nimiüt, an einem Tische sißend, die Mitte des Bildes ein, rechts neben ihm steht sn neunzehnjähriger Sohn, nachmaliger König Heinrich VI, Dex Raum weiter rechts if durch charakteriftishe Gruppen aus der Umgebung des Kaisers ausgefüllt. Von links her nähern sich die Wertreter der Städte, die Schlüssel überreichend. Den Vordergrund links nehmen weitere Typen aus den Skädten ein, welche Geschenke herbeibriugèn. Das Bild verspricht, au malerisher Wirkung eines der hervorragendsten des ganzen Cyklus zu werden. E /

Dás „Journal officiel* vom 12. September zeigt die Grün- dung eines‘ Observatoriums für physische Astronomie in Paris an, dessen Leitung dem Astronomen Hrn. Janssen anver- traut ist.

Sée. Majestät der König von Schweden hat auf Empfehs lung der Akademie der Wissenschaften den Gipsabguß von dem großen grönländishen Meteoriten, welher in der geogra- phischen dung in Paris ausgestellt war, dem naturhiftorischen Museum daselbst zum Geschenk gemaht. Der s{chwedi!che Hof- maler Graf G. v. Rosen ift nah Florenz abgereist, um als Re- präsentant der Akademie der freien Künste an dem Michel-Angelo- Feste Theil zu nehmen.

Hr. M eENLE, Realitätenbesißker am Laibacher Moraste, welchem insbesondere das Verdienst um die Entdeckung der Pfahl- bautenfunde im Laibacher Moraste gebührt, hat am 23. v. M wie die „Laibacher Ztg.* berichtet etwa 800 Kurrentklafter von der bisherigen Pfahlbaute entfernt gelegen, eine neue Pfahlbaute in der Länge von 100 Kurrentklaftern entdeckt und diefe Fläche für weitere wissenschaftlihe Forshungen sichergestellt. Hr. Peruzi ließ bereits mit den Ausgrabungen an der neuen Stelle begiunen.

Das August-Heft (18. Jahrg.) der „Monatss\chrift des Vereines zur Beförderung des Gartenbaues in den Königlih preußishen Staaten für Gärtnerei und P flanzenkunde“ (Redacteur: Dr, L, Wittmack,) (Berlin, Wie-

andt, Hempel & Parey) hat folgenden Jnhalt: Protokokl der 576. Versammlun des Vereins zur Beföcderung des Gartenbaues. Barleben, - Kulturversuche, um an gesiecken Hyazinthenblättern Zwie- beln zu erzeugen. Schneider, Reiseskizzen aus Frankreih. R. Temple, Ueber ungarische Gartenbauverhältnisse. VBouchés, Ueber Acer dasycarpum und dessen Anzuht in Baumschulen. Becker, Gegen die Obstmaden. Ficus stipulata Thunb, zur Be- Eleidung der Wände an Kalthäusern. Beiträge zur Beantwortung einiger Fragen, Treibpflanzen betreffend (Schluß). Groß, Die Pflanzenausftellung in Wien vom 5. bis 11. Mai 1875 (Fortseßung). Wittmack, Die Auéstellung am Stiftungsfest des Vereins (Schluß). Literatur. Journalschau. Neue Pflanzen von 1874 C. Bouché, Laterne zum Fangen von Nacht-Schmetterlingen. Aus- stellungen. ….— Eingegangene Preisverzeichnisse. Vermischtes. Stiftungsfest der Gesellschaft der Garlenfreunde Berlins.

Das 7. Heft der Zeitschrift für deutsche Kultur- geschichte (neue Folge, 4. Jahrg.), herausgegeben von Dr. J. H. Müller, Studienrath, (Hannover, in Kommission bei Carl Meyer) hat folgenden Jnhalt: Beiträge zur Geschichte des Militärwesenz in Deutschland während der Epoche des dreißigjährigen Krieges. Von G. Droysen. Kulturgeschichtliches aus der bayerischen Grafschaft Werdenfels. Von Joseph Baader. Bücherschau: Quellen und Forschungen zur Sprach- und Kulturgeschichte der germanischen Völker.

H erantge ebêèn von Bernh, tên Brink und Wilh, Schérer. Aus dein

alender- geo des Wittenberger Magisters und Marburger R A ictorin-Schönfeld 1555—1563. Von Reinhold Bechstein.

[lustrirtes Archäologishes Wörterbuch von Müller und Mothes. Buntes: Wie ein neu erwählter Bischof von Bamberg in seine Re- sidenzstadt einzureiten pflegte. Mitgetheilt von Dr. Haeutle. Ein Glocktenguß im Jahre 1516. Von J. Dornhbusch. Falschmünzerei. Von J. Dornbush. Schildwachtsbücher. Vou J. Dornbusch. Bischof Suitgers Waage.

Laud- und Forstwirthschaft.

Aus dem Rheingau wird dem „Fr .J.* unter dem 10. Sep- tember Folgendes geschrieben: Der gegenwärtige Stand der Wein- berge, zumal in den besseren Berglag?-u, ist in jegliher Hinsicht fortwährend vielversprechend. Die Witterung is aber auch der Rebe so zudienlih, wie man es nur wünschen kann. Seit einigen Tagen haben wir mitunter {hon Nebel, die sogenannten „Trauben-Drüer“, denen heißer Sonnenschein folgt, so daß die Reife wacker vorwärts schreitet. Besonders gelobt werden die Trauben in der Rüdesheimer Gemarkung, welche diesmal ungemein voraus sind. Der Weinbergsschluß wäre heuer weit früher erfolgt, wenn die Arbeiten in den Weingärten nicht zurück gewesen wärey. Troß dieser vortrefflichen gegenwärtigen Situation aber bedürfen wir gewiß immer noch an 7 bis 8 Wochen hizudurch der günstigsten Wit- terung, scllen unsere Produzenten in die glücklihe Lage kommen, das Material zu Ausles-n allerersten Ranges zu erzielen, zu jenen kofst- baren aus edelfaulen Traubenbeeren bereiteten Hocbgewächsen. Im Weinageschäfte ist es immer noch recht stille. Dagegen könnten wir nicht behauptev, daß die Preise irgendwie gefallen oder überhaupt ins Schwanken aekommen wären. Die Eigener halten eben fest. Gute Nheingauer Qualität wird stets hoh bezahlt werden und sollten fich auch alle die Heffnungen und Erwartungen, die auf den Jahr- gang 1875 geseßt sind, in gläuzendster Weise erfüllen.

Heft 9 des 4. Jahrgangs der Forstlihen Blätter, Zeit- \chrift für Forst- und Jagdwesen, berausgegebe» von Julius Theodor Grunert, Königlich preußishec Ober-Forstmeister in Trier, Ehrenmitglied des sfterreihischen Neichs-Forstvereins, und Dr. Ottomar Victor Leo, Dozent der Nationalökonomie an der Königlich preu- ßischen landwirthschaftlidben Akademie in Proskau (Berlin, 1875. Berlag von E. Schotte & Voigt), hat folgenden Jnhalt: L, Aufsätze: Ergebniffe von Lobversteigerungen in den Regierungsbezirken Trier und Coblenz im Jahre 1875. Vom Ober-Forstmeister Grunert. Auftreten de Curculio (Hylobius) pini und des Strophcsomus coryli, Von Aßmann, Kommunal-Oberförster in Hermeskeil, Beitrag zur deutschen forstlihen Bibliographie und Korr:ktur derselben. Von Mont Reichard, Oberförster der Majoratsherrschaft - Lancut in

alizien, IL Mittheilungen.

Gewerbe und Handel.

Die Generalversammlung des Deutsch - Holländischen Aktien-Bau-Vereins vom 11. d. Mts. genehmig!e einen Seitens der Verwaltung vorgelegten Anleihevertrag mit der Rotterdamer Bank und dem Haufe Werthheim & Gompergz. Es handelt sich um ein hypothekarisch sicher gestelltes Darlehen im Betrage von 4,911,750 4, das zum Course vou 30§ % aufgenommen, mit 2 % verzinslich ist.

Die Rückzahlung der Anleihe findet binnen 20 Jahren durch {ährliche Verloosungen zu 120 % oder durch Rücklkauf n A

In der diesjährigen ordentlihen Generalversammlung der Staßfurter Chemischen Fabrik kommen außer den gewöhu- lichen Verhandlungögegenständen Anträge auf Reduktion des Grund- kapitals, auf Verlegung des Sißes der Gesellschaft und Statuten- änderung zur Beschlußfassung.

_ Die Semestralbilanz der Zwickauer Bank {ließt mit einem Ueberschuß von 74,509 6, in den indeß der Reingewinn des Jahres 1*74 in Höhe von 31,290 4 mit einbezogen ist, welcher auf Beschluß der Generalversammlung auf neue Rechnung vorgetragen wurde. Der im ersten Semester des laufenden Jahres erzielte Rein- gewinn beziffert sich fomit auf 43,219 4 und entspricht bei einem effektiv eingezahlten Aktienkapital von 1,200,000 „(6 einer Verzinsung von wigeFäbe T} % per annum.

München, 14. September. (W. T. B.) Ja der heute statt gehabten außerorcentlihen Generalversammlung der Bayerischen Wechslerbank wurde einstimmig die Liquidation der Gesellschaft beschlossen und die Wahl der Liquidations-Kommission vorgenommen.

Pest, 14. September. (W. T, B.) Ein aus deutschen und französischen Häusern bestehendes Konsörtium hat dem Finanz-Minister eine Offerte überreiht behufs Pachtung der Tabaksregie. Das Projekt ist analog der italienischen Verpachtung der Cabaks- regie und foll der Staat nah demselben mitbetheiligt bleiben. Das Konsortium beabsichtigt Tabaksprioritäten und Aktien zu emittiren, deren Betrag der Summe der aufzunehmenden Anleihe entspricht.

London, 14. September. (W. T. B) Nach Telegrammen der „Times“ hat das Haus Frederick Scchuchhardt & Sons, New-York (Exchange Place) seine Zahlungen eingestellt.

Melbourne, 7. September. Mit der fälligen Post find 612,00) Pfd. Sterl. nah Europa abgegangen.

Verkehrs-Anstalten.

Die neuerbaute Theilstrecke der Großen Berliner Pferde-Eisenbahn:-Gesellshaft vom Weddingsplaßz bis zur Müllerstraße 114 wird nah am 13. d. M. erfolgter landes- polizeilihec Abnahme am 15. d. M. dem Betriebe übergebeu. Es findet nunmehr eine direkte Beförderung von der Weidendammer Bt1ücke bis zur Müllerstraße 114 statt. Der Fahrpreis beträgt für die ganze Tour 20 Pf., für die halbe Tour bis zum Wedding 10 Pf. Die Wagen coursiren auf der Theilstreck Wedding —Müllerstraße 114 in Zwischenräumen von 20 Minuten; die ersten auf der ganzen Tour coursirenden Wagen fahren von beiden Endpunkten 7 Uhr 30 Minuten, die leßten von der Weidendammer Brücke 10 Uhr Abends, vou der Müllerstraße 114 10 Uhr 35 Minuten Abends Der bisherige Be- trieb M E Theilstrecke Weidendammer Brücke—Wedding bleibt unverändert.

London, 13. September. (W. T: B.) Nach hier eingegangenen Nachrichten ist der Postdampfer „Shannon* von E mail steam packet Company“, von Panama kommend, auf der Pedco- Sandbank, zwischen Cclon und Jamaica, atn 8. d. auf den Grund gerathen. Nähere Mittheilungen fehl:-n noch.

Berlin, den 14. September.

Zum s0jährigen Dienstjubiläum des Generals der Infanterie v. Werder.

General August v. Werder, kommandirender General des XIV. Armee-Corps, der auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers und Königs am 12. September, seinem 67. Geburts- tage, sein 50jähriges Dienstjubiläum gefeiert hat, wurde am 12. September 1808 geboren und trat am 14. Juni 1825 als Avantageur in das Regiment der Gardes du Corps ein. Am 14. März 1826 wurde derselbe zum Seconde-Lieutenant im 1. Garde-Regiment zu Fuß ernannt und im Jahre 1833—36 zur Allgemeinen Kriegs\hule kommandirt, in Folge dessen er in den Jahren 1838—41 zuerst zur 8.-Pionier-Abtheilung, dann als Lehrer an das Kadetten-Corps und zum topographishen Bureau fommandirt wurde. Im April 1842 zum Premier-Lieutenant er- nannt, machte er in demselben Jahre er war bis 1843 der russishen Armee im Verein mit mehreren preußischen Offizieren, unter denen auch der bei Sedan gefallene General-Lieutenant v. Gersdorff war, attachirt den Feldzug in Kaukasus mit, wo er bei Ge=- legenheit eines Festungsbaues am - Kefar verwundet wurde, wofür er den russishen St. Wladimir-Orden 4, Klasse mit dec Schleife erhielt. Im März 1846 wurde v. Werder als Haupt- mann in -den Großen Generalstab verseßt und trat bald darauf zum Generalstabe des I. Armee-Corps über. Im April 1848 als Compagnie-Chef in das 1. Infanterie-Regiment verseßt, wurde er im März 1851 zum Major im 33. Infanterie- Regiment befördert, welche Stellung er im Oktober 1853 mit dem Kommando des Landwehr - Bataillons (Gräf- rath) 40. Jnfanterie - Regiments vertaushte. Im Februar 1856 zum Commandeur des 4. Jäger-Bataillons * ernannt, wurde er im Oktober desselben Jahres zum Oberst-Lieutenant befördert und bereits im September 1857 als Commandeur des Jüfilier-Bataillons in das 2. Garde-Regiment z. F. versetzt. Nachdem v. Werder im Mai 1858 mit der Führung der Ge- \âfte der Inspektion der Jäger und Schüßen, fowie mit dem Kommando des réitenden Feldjäger-Corps beauftragt worden war, wurde er am 31, Mai 1859 zum Obersten und wirklichen Inspecteur befördert, in welcher Stellung er zu gleicher Zeit Mitglied * der Direktion der Militär-Central-Turnanftalt wurde. Am 29. Fanuar 1863 zum Commandeur der 8. JInfanterie- Brigade ernannt, wurde Oberst v. Werder am 17. März dessel- ben Jahres zum General - Major befördert, und im Ja- nuar 1864 als Commandeur zur 4. Garde-Infanterie- Brigade ; verseßt. Im Mai 1865 mit der Führung der 3. Divifion beauftragt, wurde General-Major v. Werder am 29. Maë 1866 zum Commandeur dieser Division und am 8. Juni desselben Jahres zum General-Lieutenant befördert. In dem Feldzuge 1866 nahm er als Commandeur der 3. In- fanterie-Division an dem Gefechte von Gitschin und der Schlacht bei Könfágräß ruhmvollen Antheil, wofür er mit dem Orden pour le mórite dekorirt wurde, und trat nah der Demobilmachung wieder als Commandeur zur 3. Divifion zurück. Bei Beginn des deutsh-fra17öfishen Krieges 1870 wurde General-Lieutenant v. Werder der 3. Armee überwiesen, übernahm aber bereits nach der Schlacht bei Wörth das Kommando über das Belagerungs- corps von Straßburg, welche Festung am 27, September 1870 kapitulirte, in Folge dessen er zum General der Infanterie ernannt wurde. Mit der Führung des X1V. Armee-Corps beauftragt, warf General v- Werder am 22. Oktober die fran- zösische Ostarmee über den Oignon gegen Besançon, bestand ruhmvoll ° die Gefehte bei Dijon am 30. Oktober und am 18, Dezember bei Nuits gegen das Corps Garibaldi's und {lug am 9. Jánuar bei Villersexel und in der dreitägigen Schlacht vom 15.—17. Januar 187] an der Lisaine südlich Belfort die Armec Bourbaki's, wofür er 32s Eichenlaub zum Orden pour le mérite „und das Großkreuz des &,\ernen Kreuzes erhielt. Nach dem Frieden wurde General v. Werdex am 16, Juni 1871 zum

Chef des 4. Rheinischen Infanterie-Regiments Nr. 30, das zum Belagerungs-Corps von Straßburg gehört hatte, und am 3. Juli desselben Jahres definitiv zum kommandirenden General des X1V, Armee: Cörps ernannt. Se. Majestät der Kaiser und König befahlen außerdem, daß eins der neuen Forts bei Straßburg nah General v. Werder benannt wurde. Am 2. März 1872 erhielt General v. Werder auf Grund de3 Reichs- geseßes vom 22. Juni 1871 eine Dotation; auch wurde er Ehrenbürger der Städte Stettin, wo er die 3. Division, und Gräfrath, wo er das Landwehr-Bataillon 40. Infanterie-Regi- ments kommandirt hatte. General v. Wecder besißt das Groß- kreuz des Rothen Adler-Ordens mit Eichenlaub und Schwertern, ist Ehrenritter des JIohanniter:Ordens, Ritter des russishen St. Gedörgs-Ordens 3. Klasse, des russishen Alexander Ne-wsky-Or- dens mit Schwertern und vieler anderer hoher Orden.

Folgende Mittheilung erhalten wir aus Paderborn vom 13. September: Seit gestern Nachmittag 2 Uhr wüthet hier ein großer Brand, der bis heute früh 97 Gebäude in Asche gelegt hat. 220 Familien mit 879 Angehörigen sind obdachs- los, meistens arme Leute, von denen vur wenige ihre Habe versichert hatten. Die soeben erst eingesheuerte Ernte ist vernichtet. Ziemlich heftiger Wind und große Trockenheit, durch anhaltende Lite hervor- gerufen, ließen das Feuer mit rapider Schnelligkeit um fich greifen, so daß an ein Retten niht mehr gedacht werden konnte. Heute früh erst ist es geglückt, ein weiteres Umsichgreifen des Feuers zu verhin- dern, und sind auch im Laufe des Tages weitere Gebäude von dem- selben nicht mehr ergriffen. Außer den Sprißen der benachbarten Ortschaften sind die Feuerwehren von Lippstadt und Unna zur Stelle ershienen und zum Theil noch thätig.

Den Obdachslosen ist in den Räumen des verlassenen Franzis- kanerklosters, sowie in denen des früheren Priesterseminars vorläufiges Unterkommen verschafft.

Ueber das 400 jährige Jubiläum der Geburt Michel Angelo's liegen folgende Meldungen vor: Florenz, 13. Septem- ber. (W. T. B.) Bei dem gestrigen Besuche des Grabes Michel Angelo’s anläßlich der 400jährigen Gedenkfeier desselben legte Dr. Flôrke (Weimar) eine filberne Krone auf das Grab und hielt eine Ansprache, in der er hervorhob, daß die Deutschen fih den Italienern anges{lossen hätten, um das Andenken Michel Angelo's zu ehren. Sodaun überreihte Prof. Lüßow Namens des deutshen Hochstiftes in Frankfurt a. M. ein von ren deutshen Akademien gewidmetes Geschenk und bielt eine Rede, in welcher er dem Wunsche Ausdruck gab, das gute Einvernehmen zwischen dem italienischen und dem deut- schen Volke erhalten zu sehen. Schließlich erfolgte die Verlesung der Adresse der Wiener Künstler. Heute fand die Eröffnung der Aus- tellung der Meisterwerke Michel Angelo's statt.

Am 11. stieg im Garten des Konservatoriums der Künste und Gewerbe zu Paris ein Ballon auf, in welchem der Oberst Saussedat, ein Kommandant und ein Hauptmann vom Genie-Corps und Hr. Godard sih befanden, um Versuche anzustellen, wie man die Luftschiffahrt für Kriegszwecke bennßen könnte. Der Ballon bewegte sih rasch in der- Richtung nach Orleans.

Aus Montpellier, 13. September, meldet „W. T. B.“: Durch heftige Unwetter, welche seit Donnerstag unausgeseßt in der Umgegend herrschten, ist die Ernte 1ehr {wer geschädigt worden. Die Eisenbahnverbindung zwischen Cette und Beziers ist unterbrochen ; in St, Chinian hat eine Wasserhose 50 Häuser zerstört; 60 Menschen werden vermißt, 9 Leichen find bereits gefunden. Gestern war die ganze Mittelmeerküste von heftigen Stürmen heimgesucht.

Theater.

In der nächsten Vorstellung der „Maria Stuart“ im Königlichen S anipielkaule wird Hr. Richard Kahle zum ersten Male den Burleigh spielen,-

Krolls Theater, Hr. Direktor Engel hat sich dieser Tage nach Paris begeben, um eine Auswahl jener Jlluminations- und Dee ens zu treffen, mt: welchen er im kommenden Bilbinse seinen Garten zu restauriren gedenkt, Die Jakobson-

ilkensche Posse „Der stolze Heinrich *, welche, neu heaxheitet

und mit neuen Gefsangseinlagen ausgestattet, am Sonnabend vor gut beseß*tem Hause wieder zur Aufführung kam, gab den vortrefflichen Soubretten und Komikern, über die die Bühne jeßt verfügt, Ge- legenheit, fich in ihrem Glanz zu zeigen. Zu den von früher her be- kannten Kräften: Fri. Mejo, HH. Eduard Weiß, Carl Weiß und Heder ist nunmehr noch Frl. Stolle als Adelheid hinzugetreten, welche Rolle von der Künstlerin zu höherer Geltung gebraht wird, als dies früher der Fall war. Das Publikum spendete den Dar- Gele für den ihm gebotenen heiteren Genuß den außsgiebigsten eifall.

Der Direktor des Woltersdorff-Theaters Hr. Emil Thomas wird demnächst zu seiner Erholung auf 8 bis 14 Tage in ein Seebad gehen. In der nächsten Woche beginnt, wie {on mit- getheilt, das Gastspiel der Wiener Kindergesellschaft , nach deffen Beendigung Offenbachs Operette „La jolie blanchisseuse“ (Die Perle der Wäscherinnen) mit der neu engagirten Opecettensoubrette Frl. Preuß in Scene gehen soll,

Die Deutsche Genossenschaft dramatischer Autoren und Komponisten zu Leipzig hielk -am 12. Vormittags im Schüßenhause unter dem Vorfiß des Hrn. Geheimen Hofraths Dr. Rudolf Gottschall ihre ordentlihe Generalversammlung ab. Den wichtigsten Theil der Tagesordnung bildete ein von Dr. Paul Lindau in Berlin und Genossen gestellter Antrag, welcher dahin lautete: Die Generalversammlung wolle die Verlegung des Sißes der Genofsen- schaft nah Berlin beschließen. Dieser Anirag wurde namentlich mit Rücksicht auf die dagegen geltend gemachten juristischen Bedenken ab- gelehnt, jedoch beschlossen, denselben einer besonderen Kommission zu überweisen, welhe darüber weitere Rehtsgutachten einholen und der nächsten Generalversammlung Bericht erstatten soll. Bei der hierauf vorgenommen Neuwahl des Vorstandes wählte man die Herren Dr. Gottschall, Kapellmeister Reinecke, Franz von Holstein, Dr. Hans Marbach, insgesammt in Leipzig wohnhaft, sowie die Herren Stadt- gerihts-Rath Ernst Wichert in Königsberg und Bernhard Scholz, Komponist in Breslau. Die Zahl der Genossenschaftsmitglieder be- läuft sich auf 266, wovon 139 theils persönlich erschienen, theils dur ch Bevollmäehtigte vertreten waren.

Den „Medl. Anz.“ zufolge hat die Jntendantur des Großh er- zoglichen Hoftheaters in Schwerin in Folge des zur Zeit ftatt- findenden Umbaues des Hoftheaters von dem aer des Thalia- C dasselbe auf 4 Wochen gemiethet, um daselbst Proben zu alten.

_Eingegangene literarische Neuigkeiten.

Die Zweite deutsche E in den Jahren 1869 und 1870 unter Führung des Kapitän Karl Koldewey, Volks- ausgabe von Dr. M. Lindemann und Dr. O. Finsch. Mit 954 Illustrationen in Holzschuitt und 4 lithographirten Karten. 9 Lieferungen à 1 #. 1. Lieferung. Lei pdige F.-A. Brochaus 1875.

Kurze Geschichte der Römiscb-Deutschen Kaiser und der Preußischen Könige bis auf den Deutschen Kaiser Wilhelm I. nebst einem Anhange über die Entstehung und Entwickelung des Dapfithumk, Von E. Otto. Zweite vermehrte und verbesserte

uflage. Cassel und Leipzig 1875. Luchardtshe Verlägsbuch- handlung (Fr. Luthardt),

Nachrichten über Jndustrie, Handel und Verkehr aus dem stat. Departement des Kaiserlich Königlichen Handels- Ministeriums. VI. Bd, IIl. Heft. Amtlicher Bericht über die Geschäftsthätigkeit des Kaiserli SRgudes o - Ministeriums während des Jahres 1874, Wien 1875. Hof- und Staatsdruckerei. In Kommifsion bei Ferd. Meyer, Tuchlauben 26.

Die Reformen des Osmanischen Reiches mit be- sonderer Berücksichtigung des Verhältnisses der Christen des Orients ur türkishen Herrschaft von F. Eichmann, Berlin, Verlag der

icolaischen Buchhandlung. 1858, Ueber Bücher, Ein Essay von Ralph Waldo Emerfon. J ain Englischen von Selma Möhnickc. Bremen, 1875. . Kühtmann. Dr. L, Meyn's \chlesw.-holst, Hauskalender für 1875, Preis 60 &§. Garding. H. Lühr & Dircks.

Redacteur: F. Prehm. Vertag der Expedition (Kessel). Druck W. Elsner.

Drei Beilagen (inshließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

B M8 Fuserate für pen Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß.

Stagis-Anzeiger, das Central-Handelsregister und das Dofiblatt nimmt ant die Iufseraten-Expediiion èzs Deutsches Reicha- Anzeigers uud ÄAöaiglih Areußishen Staats-Auzeigers: l Werlin, S. 7, Wilhelm-Straße Ne, 32,

| Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Auzeiger und Königlih Preußischen Slaals-Anzeiger.

Berlin, Dienstag,

1, Steckbriefe und Untersachungs-Sachen,

2. Subhastatiozren, Aufgebote, Vorladungen u, dergl

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissienen eto.

4, Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u, s, mw, ven öffentlichen Papieren,

Stebriefe. und Untersuchungs - Sachen.

Stecbrief. Gegen den Gürtler Carl Witt- mann ist die gerichtliche. Haft wegen {weren Dieb- stahls in den Aften W. 329 de 1875, Komm. Il, beshlossen worden. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können. Es wird ersucht, den 2c. Wittmann im Betretungsfalle festzu- nehmen und mit allen bei ihm fis vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadt- voigtei - Direktion hierjelbst abzuliefern. Berlin, den 11, September 1875. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission Il, für Voruntersuchungen. Beschreibung. Alter: 28 Jahre, geboren am -23. Januar 1847. Ge- burtsort: Parchen in Böhmen. Größe: 1 Meter 63 Centimeter. Haare: blond. Augen: blau, tief- liegend. Augenbrauen: blond. Kinn: oval. Nose: lang. Mund: gewöhnlich. Gesichtsbildung: oval. Gesichtsfarbe: gesund. Zähne: unvollständig. Ge- stalt: kräftig. Sprache: deutsch. Besondere Kenn- zeichen: Der 2. Wittmann hat auf dem rechten Borderarm rothe und blaue Tätowirung.

Steckbrief. Der Handelsmann Aron Kleiu, am 24. Jun! 1837 geboren, zu Schneidemühl orts- angehörig, zuleßt in Bromberg, Coniß und Posen sich aufhaltend, ist dur rechtskräftiges Erkenntniß vom 25. Juni d. Js. wegen Betruges zu drei Mo- naten Gefängniß und Verlust der bürgerlichen Ehren- rechte verurtheilt worden. Klein ist nicht zu er- mitteln, die Strafe hat nicht vollstreckt werden kön- nen. Es wird daher ersucht, auf den Klein zu vigi- liren, im Betretungéfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern der nächsten preußishen Gerichtsbehörde abzuliefern.

Berlin, den 6. September 1875.

Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Unter- * suzungssachen. Deputation 11. für Vergehen.

Steckbrief. Gegen den unten näher bezeichneten Hausdiener Friedrich- Grabuißzki ist die gericht- liche Haft wegen einfachen Diebstahls 'nach mehr- maliger Verbestrafung wegen Diebstahls aus §. 242, 244, 248 Strafgeseßbuchs beschlossen worden. Seine Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können, weil er sih hcimlich von hier entfernt hat. Es wird gebeten, auf den 2c- Grabnigfi zu vigiliren, ihn-im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sih vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die Königliche Stadtvoigtei hierselbst abzuliefern. Berlin. den 5. September 1875. Kökigl. Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungs- sahen. Deputation IV, für Verbrehen und Ver- gehen. Signalement. Der Hausdiener Friedrich Grabnißki ist über 29 Jahre alt, am 18 Oftober 1845 in Sensburg geboren, evangelisher Religion, 5 Fuß 2 Zoll groß, hat s{chwarze Haare, dunkle Augezbrauen, \{chwachen {warzen Schnurbart, run- des Kinn, gewöhnliche Nase und Mund, ovale Ge- sihtsbildung, gesunde Gesichtsfarbe, defekte Vorder- zähne, ist unterseßtez Gestalt, spriht die deutsche Sprache. Bekleidung. Grauer Sommerrock, dunkle Sommerhosen und Weste, hellgraue Mütze, Hemde, Strümpfe.

Steckbrief geaen den wegen Diebstahls geriGilih verfolgten Eisenbahn-Arbeiter Friedrich Elger aus Mühlseifen, Kreis Löwenberg, mit Ersuchen um Festnahme und Nachricht anher. Cassel, 8. Sep- tember 1875. Der Staatsanwalt.

Ersuche um Auskunft über den Aufenthaltsort des Ernst Theodor Emil Scheidt aus Berlin, Caffel, den 10. September 1875. : Der Staatsanwalt. Wilhelmi.

Oeffentliche Borladung. Die nachbenannten |

Personen, und zwar: 1) Wehrmann Iosef Gröschel

er sich daher möglicherweise diesen Namen fälshlich beilegt. Fehrbellin, den 8. September 1875. Königliche Kreisgerichts-Kommission.

Der am 8. Juli 1846 hierselb geborne Militär- pflichtige Karl Friedrich Kurth, Sohn des Schaf- knechts Johann David Kurth und der Johanne Friederike Wilhelmine, geborne Wüst. hat sich nie den Ersaßbehörden zur Musterung gestellt, auch ist sein jetziger Aufenthaltsort troß aller Ermittelungen

behörden werden deshalb ganz ergebenst ersucht, den -pP. Kurth im Betretungsfalle anhalten uud gegen denselben, falls er sich über Erlangung einer defini- tiven Entscheidung nicht ausweisen kann, in Gemäß- heit des §. 179. der Militärersaß-Instruktion ein- schreiten, mir aber hiervon Nachricht zrgehen lassen zu wollen. S RRCELRau en, den 10, September 13875. Der Königliche Landrath. I. A.: Hoffmann, Regierungs-Diätar.

Oeffeutli*e Vorladung, Auf die Anklage der hiesigen Königlichen Staatsanwaltschaft vom 12, Juni 1875 ift gegen 1) den Ernst August Fichtner, geb. am 9. Februar 1850 zu Seifersdorf, 2) den Adam Erdmann Heinrich Flegel, geb. am 22. Juni 1851 zu Ober-Langenwaldau, 3) den Johann Friedrich Wilhelm Hoffmann, geb. am 16. Januar 1852 zu Baben, 4) den Ernst August Klein, geb. am 19. Januar 1£51 zu Groß-Wandriß, 5) den Wil- helm Paul Bartsch, geb. am 7. Januar 1854 zu Mertshüß, die gerichtlihe Untersuchung gemäß 8. 140 Str. Gef. Buchs exöffnet worden, weil sie dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte sich dadurch zu entziehen gesucht

desgebiet verlassen haben, oder nah erreichtem mili- tärpflihtigen Alter außerhalb des Bundesgebietes sich aufhalten. Zur Hauptverhandlung über die An- klage ist ein Termin auf den 28, Oktober cr., Borm. 12 Uhr, in unserem Gerichtslokal, Sißungs- faal Nr. 15, anberaumt worden. Die genannten Personen werden hierdurch aufgefordert, zur festge- seßten Stunde entweder in Person oder durch einen zulässigen Stellvertreter zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche so zeitig vor dem Termin anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Sollten die Vorgeladenen in dem Termine ausbleiben, so wird mit der Verhandlung und Entscheidung der Sache in contumaciam gegen sie verfahren werden. Liegniß, den 17, Juni 1875. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Oeffentliche Borladung. Die unverchelichte Bertha Richter aus Grünberg ift ana eag, am 29. Juli d. Js. gewerb8mäßig in Grünberg Unzucht getrieben zu haben und ist zur mündlichen Verhand- | lung der Sache Audienztermin auf den 17. De- zember d I., Bormittags 113 Uhr, in unserm Gerichtsgebäude, Zimmer Nr. 32, angeseßt worden. Da der gegenwärtige Aufenthaltsort der 2c. Nichter diesseits unbekannt ist, fo wird dieselbe hiermit auf- gefordert, zur festgeseßten Stunde entweder persön- lih oder durch einen Bevollmächtigten äus der Zahl der bei dem unterzeichneten Gericht zur Praxis be- rechtigten Rechtsanwalte zu erscheinen, und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solhe dem - unterzeihneten Gericht dergestalt zeitig vor dem Termine anzu- zeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden fönnen. Im Falle des Ausbleibens wird mit der Untersuchung und Entscheidung in con- tumaciam verfahren werden. Als Zeuge ist der Po- lizei-Sergeant Chriftmaun hier geladen worden.

Grünberg, d?:n 3. September 1875.

Königliches Kreisgericht. T. Abtheilung. Der Polizeirichter.

zu Rosenberg, 2) Wehrmann MRgRN Lux zu Bodza- nowißz, 3) Wehrmann Wilhel: “U Rosenberg, find unterm 26. Juli von der Polizei- Anwaltschaft angeklagt: ohne Erlaubniß das Bun- desgebiet des Deutschen Reiches verlassen und si dadurch dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen gesucht hier- durch aber sich des im §. 360 Nr. 3 des Straf- geseßbuches vorgesehenen Vergehens s{uldig gemacht zu haben und durch den Beschluß des Polizei- rihters hierselbst vom 1. September 1875 in An- flagestand verseßt. Zur mündlihen Verhandlung und Entscheidung is Termin auf den 4, Februar 1876, Vormittags 10 Uhr, im Terminszimmer Nr. 7 hierselbst, xnberaumt worden, und da der gegenwärtige Aufenthaltsort der Angeklagten im Jn- lande nit bekannt ift, so werden dieselben zu diesem Termine hiermit öffentlich vorgeladen, mit der Auf- forderung, zur festgeseßten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel zur Stelle zu bringen oder solhe dem Gericht so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeshaft werden können, widrigen- falls mit der Untersuchung und Entscheidung in con- tumaciam verfahren werden wird. Rosenberg O.-S., den 1, September 1875, Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung. Der Polizeirichter. :

Der unter dem 22. Februar 1875 hinter dem Arbeiter und Kueht Friedrich Schulz aus Ber- lin in der Beilage zum Staats Anzeiger Nr. 48 de 1875 erlassene Steckbrief wird hierdurch erneuert,

m Wansuer zu '

Oeffentliche Aufforderung. Jn der Unter- suchung gegen C. A. Lübenuau wegen Wechselfäl- schung ist festgestellt, daß noch eine große nzahl von Wechseln, theils mit der gefälschten Aussteller- Unterschrift „Friß Kayser“, theils mit der unbe- rechtigten Aussteller - Unterschrift „P. P. Cornelius Lübenau“, gezogen auf C. A. Lübenau und mit dessen Accept, theils mit dem gefälschten Accept „Cornelius Lübenau“, im Umlaufe ist, Es werden demgemäß sämmtlihe FJunteressenten aufgefordert, solhe Wechsel nicht weiter zu begeben und entweder ihrer betr. Behörde oder dem Unterzeichneten direkt Nachricht von dexen Vorkommen zu geben.

Frankfurt a. M., den 11, September 1875,

Der Königliche Untersuchungs-Richter. Dr, Fabricius.

Subhaftationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

(56801 Subhastations-Patent.

Die dem SU Ee Emil Conrad Werkmeister gehörige, mit dem Kollektiv-Namen

„Schulzendorf“

bezeichnete Besißung, nämlich: i

L, das im Grundbuche von den Rittergütern Nie- der-Barnim’ schen Kreises Band 111. Seite 421 vezzeihnete ehemalige Erbpachtsgut Schulzen- dorf, zu welchem folgende Pertinenzen gehören:

a. der bei Heiligensee belegene See, b, die in dem Grandbuie des Königlichen Grundbuchamts Spandau von den einzel-

mit dem Bemerken, daß der 2c. S) sich im Be- siße eines auf den Namen Angust Wachholz lau- tenden Taufscheznes und Militärpasses befindet und

nen Besißungen Band I, Blatt Nr. 58 ver-

Desfentlicer Anzeiger.

niht ausfindig zu machen gewesen, Die Ersaß- |

haben, daß sie ohne Erlaubniß entweder das Buns- ;

den 14. September

var

Bo 5, Industrielle Etaklieements, Fabriken nund

6, Verschiedene Bekanntmachungen,

M i i : Jujerate nehmen au: bie autorifirte Äunoneen-Expebitiz:

u Rudolf Mosse iu Berlin, Breëleu Chenmik

Cöln, Dresden, Dortraund, Frankfurt a.M., Hallea.S,, E. Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straf burg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenitn \swie alle übrigen größeren Aunoncen-Bureaw?

7, Literarische Anzeigen, &, Theater-Anzoeigen, In der Börsen- 9, Vamilien-Nachrichten. beilags, LE

TI. eine im Grundbuche von Heiligensee Band T.

lichen Forst Heiligensee gehörige Parzelle von 28 Morgen 90 Qu -Ruthen,

ITT. ein im Grundbuch von Heiligensee Band T Nr. 38 verzeichneter Separationsplan im Eich- holz Nr. 35 von 20 Morgen 76 Qu.-Ruthen nebst allem Zubehör soll :

am 13. Ofïtober 1875, Bormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstr. Nr. 25, Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und dem- nächst .das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags den 14, Oftober 1875, Bormittags 12 Uhr, ebenda verkündet werden.

Die zu versteigernden Grundstücke find zur Grund- steuer und zwar :

1) das Erbpachtsgut Schulzendorf ohne den ad I. a. bezeichneten Heiligen See, und ohne die ad I. b, bezeihneten Wiesen dagegen incl. der ad II. bezeichneten ehemaligen Forstländereien bei einem der Grundsteuer unterliegenden Flächenmaß von 18,39 Hektaren mit einem Reinertrage von 239,76 M,

2) der Heilige See bei einem Flächenmaß von 35,8060 Heftaren mit einem Reinertrage von 210,36 M,

3) die ad I. b, bezeichneten Wiesen bei einem Flächenmaß von 11,1730 Hektaren mit einem Reinertrage von 78,72 4,

4) die ad ITIL, bezeichneten Ländereien bei einem Flächenmaß von 5,2140 Hektaren mit einem Reinertrag von 73,50 4.

veranlagt, außerdem aber find die zu dem Erbpyachts- gute Schulzendorf gehörigen Gebäude zur Gebäude- steuer mit einem jährlihen Nußungswerth von

822 M veranlagt,

Auszüge aus den Steuerrollen, beglaubigte Ab- | riften der Grundbuchsblätter, ingleichen etwaige Ab- \chäßungen, andere die Grundstücke betreffende Nach- weisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unferm Bureau V. einzusehen,

Alle Mie, welche Eigenthum oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht ein- getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer- den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prä- klufion spätestens im Versteigerungstermin anzu- melden.

Verliu, den 7. Juli 1875.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter,

[6301] Subhastatious- Patent.

Das der Wittwe Schaner, Auguste Louise, geb; Ohnfstädt, gehörige, in Tegel an der Chaussee von Berlin nah Cremmen belegene, im Grundbuch von Tegel Band I1Ik. Blatt Nr. 80 verzeichnete Grund- stück nebst Zubehör soll

dén 14. Oftober 1875, Bormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstr. Nr. 25, Zimmer Nr. 16, im Wege der nothwendigen Subhastation | Offentlich an den Meistbietenden versteigert und dem- E das Urtheil über die Ertheilung des Zu-

lags

den 15. Oktober 1875, Bormittags 12 Uhr, verkündet werden. Ae

Das zu versteigernde Grundstück is zur Grund- steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt- Flächenmaß von 25,50 Aren, mit einem Reinertrage von 2,43 6 und zur Gebäudesteuer provisorisch für das Jahr 1877 mit einem jährlichen Nußungs8werth von 3750 „& veranlagt. i;

Auszug aus der Steuerrolle und Hypothekenschein, ingleichen etwaige Abshäßungen, andere das Grund- stUdck betreffende Nachweisungen und besondere Kauf- bedingungen sind in unserem Bureau V, einzusehen.

Alle Welemigen; welhe Eigenthum oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Apo ereus bedürfende, aber nicht ein- getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer- den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prä- klufion spätestens im Versteigerungs - Termine au- zumelden. i

Berlin, den 23. Juli 1875.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

[66211 Subhastations-Patent.

Die der verehelihten Bauunternehmer Petit Sophie, geb. Friedrich, gevortgen: in der Feldmark Lichtenberg südlih von der Chaussee belegenen, im Grundbuch von Lichtenberg Band 21 Bl. Nr. 688, 689, 690, 691, 692 und 693 verzeichneten Grund- stücke nebst Zubehör sollen

den 30, Oktober 1875, Etage 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerftr. Rr. 25, Zim- mer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Subhasta- tion öffentli an den Meistbietenden verfteigert, P vor iad das Urtheil über die Ertheilung des uschlags

den 3, November 1875, Bormittags 12 Uhr, ebenda verkündet werden. :

Die f verfteigernden Grundstücke sind zur Grund-

ei einem derselben unterliegenden Gesammt-

T,

zeichneten im Osthavelländischen Kreise | rollen, und begl. Abschriften der Grundbuchblätter, ino belegenen Wiesen, geda etwaige Abschäßungen, andere das Grund-

tüd betreffende Nahweisungen und besondere Kaufs

Blatt Nr. 20 verzeichnete, früher zur König- | bedingungen sind in unserm Bureau V. einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder anderweite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbu bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufge- fordert, dieselben zur Vermeidung der Präklufion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden. Verlin, den 2. August 1875. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations - Richter.

C L)

(6102) Subhastations-Patent. Das dem Tischlermeister Carl Hannemann gehs- rige, in Stegliß an dem Privatwege, welcher in die Chaussee vom Bahnhofe nach_Lankwiß einmündek belegene, im Grundbuche von Stegliß Band 9, Bl. Nr. 298 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör, soll den 29, September 1875, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstr.25, Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags den 30. September 1875, Vormittags 12 Uhr, ebenda verkündet werden. S Das zu versteigernde Grundstück ifff zur Grund- steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt- Flächenmaß von 12 Aren mit einem Reinertrag von 22 Á und zur Gebäudesteuer noch nit veranlagt, Auszug aus der Steuerrolle, und Hypothekenschein, ingleichen etwaige Abschäßungen, andere das Gr: nds stück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufs bedingungen sind in unserm Bureau V. einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder anderweite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufges fordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.

Berlin, den 30, Juni 1875,

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

[7158] Subhastations-Patent.

Das dem Kaufmanne August Hahn zu Berlin, Jägerstraße Nr. 16 wohnhaft, gehörige, in der Feldmark Alt-Schöneberg an der Berlin-Pots- dam-Magdeburger Eisenbahn belegene, im Grund» buche von Alt-Schöneberg Band 4, Blatt Nr. 436 verzeichnete Grundstü nebst Zubehör soll

den 8. Oftover 1875, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstr. Nr. 25, Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Subhastation. sffentlich an den Meistbietenden versteigert und dem-- nachst das Urtheil über die Ertheilung des Zusch!ags

den 9. Oktober 1875, Bormittags 12 Uhr, ebenda verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ift zur Grund- steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt- Flächenmaß von 9,59 Hektaren mit einem Reinertrag von 200,07 M veranlagt, Auszug aus der Steuerrolle und Hypothekenschein, imgleichen etwaige Abschäßun- gen, andere das Grundfstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen find in unserm Bureau V. einzu}ehen. i

Alle Diejenigen, welhe Eigenthum oder anderweite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das En bedürfende , aber niht eingetragene Realrehte geltend zu machen haben, werden aufges ordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion späte»

ens im Versteigerungs-Termin anzumelden.

Berlin, den 6. September 1875.

Königliches Kreisgericht. Der Subßhastations-Richter.

[708] Aufforderung.

Der Schachtmeister August Weißmann aus Thommendorf, Kreis Bunzlau, tes in Greifen» tegen in Ten ist am 18. Mai 1875 im

rankenhause Bethanien zu Beilin gestorben. Seine Eitern nehmen seinen Nachlaß als alleinige gesehßz- lihe Erben in Anspruch. Derselbe war indeß mit Marie Hilbert aus Dittersbach, Kreis Waldenburg, deren Tod nicht genügend nachgewiesen ist, ¡verhet» rathet, und erscheint daher das Recht seiner Eltern nicht ohne Zweifel. E

Aus diesem Grunde werden diejenigen Personen, welche nähere oder eben so nahe Erbansprüche wie die Eltern an seinen Nachlaß zu haben vermeinen aufgefordert, dieselben biunen drei Mouaten be dem unterzeichneten Gerichte geltend zu machen, mit der Verwarnung, daß nach Ablauf der Frist die Erb- bescheinigung ausgestellt wird, j

Bunzlau, den 6. September 1875.

Königliches Kreisgericht. 11. Abtheilung.

7154

C Auf den Antrag des“ Staats-Effekten-Händlers Paul Meixner zu Breslau is Termin zur Anmel- dung von: Ansprüchen an den Antheilschein zus Herzogl, Braunsch.-Lüneb. Prämien-Auleihe vom 1. März 1869 Serie 8386 Nr, 40 über 20 Thlr. au

den 10. Dezember cr., Morgeus 10 Uhr,

vor Herzoglichem Stadtgerichte, Zimmer 15, ange-

euer Slächenmaß von 4,56 E 4,56, 4,56, 4,53, 2,11 und ,37 Aren mit einem Reinertrag von 3,4 resp. 3,21, 3,21, 3,21, 1,47 und 2,37 , und zur Gebäude-

steuer aber nicht yeraulagt. Auszüge aus den Steuer-

seßt, zu wélchem der unbekannte Jnhaber dieses An- theilsheins unter dem Rechtsnachtheile damit vor-

| geladen wird, daß bei seinem Nichterscheinen dez ob-