1875 / 219 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 18 Sep 1875 18:00:01 GMT) scan diff

Gewerbe und Handel.

Der Verein Berliner Bau - Interessenten (Ber!lner Baubsrse) wird am 2. Oftober seine täglichen Versammlungen in d?n Stunden von 11 his 1 Uhr im oberen Saale der Reichshallen am Dönhofsplaßz (Leipzigerstraße Nr. 77) abhalten. Ebendaselbst im Vorderhause befinden sich vom 20 d. M. ab die Bureaus des Vereins. Die Mitglieder des Vereins find in fechs Grup- pen nach den Branchen resp. Interessen der einz-lnen Mit- glieder eingetheilt, welche in Gruppenversammlungen über Maklerwahlen wie sonstige bei der weiteren Organisation zu berüsihtigende Punkte sich zu äußern haben. Die Gruppe I. (Bausteine, Mörtel, Thonwaaren) wird repräsentirt durch ca. 240 Mitglieder. Die Gruppe IL, der sich ca. 220 Mitglieder angeschlossen haben, enthält folgende Verkehrszweige, als: Holzhandel, Fabriken für bearbeitete Holzwzaren, Bau- und Zimmermeister x. Zur Gruppe ITI, mit ca. 160 Mitgliedern gehören: Eisengießereien, Maschinen-

bau - Anstalten, Eisenhandlungen, Ingenieure, Fabriken für Gas- und Wasseranlagen 2c. Gruppe L, zählt circa 60 Mit- glieder, als: Fabrikanten und Lieferanten von Dachdeckungs- materialien, Klempner 2c. Jn Grupve V. (220 Mitglieder) find ein- gereiht: Bildhauer, Decorateure, Marmor- und Fliesen-Lieferanten, Schlosser, Maler 2c. Zur Gruppe V1, (80 Mitglieder) gehören: Grundbesißer, Hypothekenbanken, Hypotheken-Vermittler 2c. Der Vorstand des Vereins hat mit dem Märkischen Zieglerverein ein Ab- kommen vorbehaltlich der üblichen Bestätigung getroffen, wonach die Ziegelbörse dieses Vereins mit der Baubörse vereinigt wird. Nach 8. 2 des Statuts hat die Baubörse in erster Reihe die Aufgabe, die Wahrung und Ausbreitung eines durchaus soliden Betriebes imBauge/ chäft anznstreben, einerascheOrientirung über Augebot und Nachfrage zu gewäh- ren, den Hypothekenverkehr regeln zu helfen, für Bauunternehmer und Bauherren wie für Lieferanten und Handwerker Hülfsquellen aller Art nachzuweisen u. st. w. Diese Zwecke sollen dur die tägliche Börse, sowie durch da3 täglich dex Mitgliedern zur Benußung geöff-

iféte Bureau ünd durch Einseßung eines Schiedsger.ch:8 errei lt

werden, Verkehrs-:Anftalten.

Die Nr. 73 der „Zeitung des Vereins deutscher Eisenbahnverwaltungen“ hat folgenden Anhalt: Marien- berg-Reißenhain und Krima - Neudorf nach Reißenhain von der Buschtêhrader und der Chemni - Komsotauer E senbahn eröffnet; Sächsische Staatsbahn, Güterstation Dürrhennersdorf. Deutsche Eisenbahnstatiftik für das Betriebsjahr 1873 (Betriebsmittel, Fort- setzung). Berliner Briefe 1c.

Ein Cirkular der Direct United States Cable-Com- pany seßt den Tarif für Depeschen nah New-York, New- Jersey, Pennsylvanien, Delaware, Maryland, Columbia, Canada, Nova-Scotia und New-Brunswick auf einen Schilling für das Wort herab. Nach den entfernteren Zonen beträgt die Depeschengebühr 1 sh, 44d, 1 sh, 8 d, 1 sh, 10 d, und 2 sk. 6 d. für das Wort.

Berlin, den 18. September.

Die vierte Generalversammlung des „deutschen Geo- metervereins“, welche diesmal (am 6. und 7. September in Berlin abgehalten wurde, erfreute sich eines lebhaften Besuches. Man hatte auf der Nürnverger Hauptversammlung 1873 eine Kom- mission vorgeschlagen, welche Erhebungen über die thatsächlihen Zu- stände des Vermessung: wesens anstellen und jeßt Bericht darüber er- tatten sollte. Jugenieur Erdmann faßte die Ergebnisse der Erhe- ungen dahin zusammen, daß überall in Deutschland das Vermefsungs- wesen sih “nicht auf der Stufe befände, welche Wissenschaft und Technik fordern dürften. Die Kommisfion haite. die Ueberzeugung gewonnen, daß die Vorbildung der Verinessungétechniker eine zu ge- ringe wäre. Sie unt-rbreitete daher der Versammiung eine Resolu- tion, welche zahlreiche U-belsiände im Vermessungsweseu als that- sächlih vorhanden bezeihnet und als Abhülfe und zur Erzielung eines einheitlichen, allen *illigen Anforderungen entsprehenden Vermessungswesens eine gründlihe Schulkildung und akademische Fachbildung für Vermcssungébeamte als durchaus erforderlich erachtet. Dieser Anirag erfreute sih der allgemeinsten Anerkennung und die Resolution wurde denn anh mit Einstimmigkeit angenommen Be- sonders hervorzuheben is noch die durch Bezirksgeometer Steppes be- antragte Resolution, welche mit einigen, die Sache eenauer präzi- sirenden Amendements zu Stande kam und welche die Nothwendigkeit anerkennt, daß in fast allen deutshen Staaten die vorhandenen Ver- messungen des Grundeigenthums, welche den Grundbüchern zur Unter- lage dienen, vielmehc als bisher auf eine solche Art auszuführen scien, daß durch diese sehr fkostspielgen Arbeiten die Siche- rung des Eigenthums Und der Grenzen erreiht werde. Als unabweisliÞ nothwendige Mittel neunt die Resolution: rationelle Vermarkung der Grenzen, auss{ließliche Anwendung der Theodolithmessung und ausgedehnte Benußung des rechtwinkeligen Koordinatensystems. Prof. Dr. Jordan behandelte „die Anwendung der Photographie zu topographischen Aufnahmen.“ Es zeigte si als wünschenswerth , daß das photogrammetrische Aufnahweverfahren, d ganz außerordentliche Vorzüge in einzelnen gewissen Fällen sofort in die Augen springen, durch weitere Versuche, welche jeder Techniker mit Zuzichung" eines Photographen anstellen kann, aus- gebildet werde. Als sehr interessant erwähnen wir noch einen Vor- trag des Dr. Förster „üver die jeßige Lage des Maßwesens“, worin dargelegt wurde, welder Gewinn uns im Pariser Vertrag vom 20. Mai 1875 durch Präzision von Maß und Gewicht zu Theil ward.

III. Versammlung des deutschen Vereins für öffent- liGe Gesundheitspflege. München, 15. September. Dritte Sitzung, Vormittags halb 9 Uhr. Die Berathung und Beschluß- fassung über die 32 Thesen betreffend die hygienischen Anfor- derungen an Neubauten wird fortgeseßl. Tbee 17 die von der Wasserversorgung handelt wird von den beiden Referenten Dr. Narrentrapp und Ingenieur Bürkli-Ziegler zur Annahme wärmstens empfohlen, Veitmeyer (Berlin) und Dr. y Pettenkoser (München) ees gleichfalls die These, welcher der leßtere folgende Fassung giebt:

„JIcdem neuen Wohngebäude muß fcishes reines Wasser in ge- nügender Menge zugeführt werden. Ift eine- allgemeine Wafferversor- gung hergestellt, jo foll jedes Haus oder, richtiger, jede Wohnung, respektive Stockwerk einen Wasscrhahn erhalten. Jit tolche Einrich- tung nit vorhanden, so soll jedes mit einem Wehnha/s bebaute Grundstück an geeigneter Stelle einen Brunnen mit genügender Tiefe erhalten, Ein Sachverständiger soll die Stelle für Anlage des Brun- nens und Beschaffenheit des Wassers prüfen.“

Die folgenden Thesen bezüglih Trockenheit der Mauern, der Mittel gegen Mauerfeuchtigkeit, der Lage, des Bebauungsraurmes wurd'n ohne wesentlihe Debatte angenommen. Bei dem leßteren Gegenstand giebt 1. Referent Dr. Varrentrapp interessante Aufschlüsse über die Bevölkerungsdichtigkeit in den größecen Städten des Jn- und Auslandes, namentlich Londons. These 22—32 betreffen die Fronthöhe, die Hinter- und Seitengebäude, lichte Stockwerkshöhe, Unterkellerung, die Keller- und Souterrainwohnungen, Dach wohnungen, Treppen, Fenster, Küchen und Stallungen. Sämmtliche Säße wurden mit geringen Modifikationen nahezu einstimmig angenommen. (Pause von einer halben Stunde.)

Der nächste Gegenitand der Tagesordnung ist: Feststellung eines Planes zur Untersuchung des örtlichen und zeit- lichen Vorkommens von Typhusepidemien. Hierüber wird von den beiden Referenten Dr. v. Pettenkofer und Dr. Port folgen- des Untersuhungéprogramm der Versammlung zur Berathung vor- gelegt:

I, Kls Ausgangspunkt für die Forschungen der Typhus-Aetfologie sind wegen der leichten Kontrolirbarkeit- des Gesundheitszustandes der Bevölkerung und wegen der hohen Disposition des in ihr vorwaltend vertretenen Lebensalters an Typhus zu erkranken, in erster Linie die Kasernen ins Auge zu fassen.

II, Die in den Kasernen anzustellenden Untersuchungen und Er- hebungen lassen si, obwohl sie im Prinzip sämmtlich gleich wichtig und unentbehrlich sind, aus praktischen Gründen in zw-i Kategorien bringen: a. solche, welhe ohne weitere Vorbereïkung und Unterweisung sofort vorgenommen werden können (statistishe und physikalishe Un- tersuchungen), b. solche, welwe mehr Vorbereitung und die vor- herige Cinübung gewisscr Manipulationen vorauéseßen (chemische Úntersuchungen). Ad a, Für die statistisch - physikalishen Un- tersuchungen würden: 1) den Militär - Ingenieuren die Auf- gabe zufallen: a, Situationspläne der Kasernen und ihrer Uragebung anzufertigen, auf welchen die Höhenkoten eingetragen und die Drainage der Oberfläche für Regen- und Hauswasscr be-

eichnet ist ; b. den Baugrund und Untergrund jeder Kaseine von der

berflähe bis zur ersten wasserdichten (wassersammelnden) Schicht auf seine geognostishe Beschaffenheit (ob alluviale, diluviale, teriiäre 2. Schichten), sowie auf seinen physikalishen Aggregationszustand (ob aufg-füllter Boden und welcher Art, ob Geröll, Kies, Sand Lehm u. s. w. oder Mischungen davon) zu untersuchen, und wo ver- \ch:edene Schichten übereinander lagern, die Mächtigkeit der einzelnen anzugeben, ferner anzugeben, welche Kasernen oder Kasernentheile auf Fompaktem, für Wasser und Luft undurhgängigen Felsen, und welche auf Pfahlrost stehen; c, von baulichen PALBRN anzugeben, aus welchem Baumaterial die Wände der Ka- ferne bestehen, ob zu den im Boden stchenden Mauern das gleiche Material verwendet ist wie zu den in der Luft flehenden, wann die Kaserne erbaut, wann und welche wesentliche bauliche Ver- änderungen (Umbauten und Anbauten) vorgenommen wurden, wie die Albiritte und andere Vorrichtungen für flüssige und feste Abfallstoffe (alle Arten von Gruben und Miststätten) beschaffen sind und welche ihre örtlihe Lage ist, ob die Maunschaftszimmer besondere Ventila- Bonbberrichtungen haben, wie groß der Rauminhalt jedes einzelnen Zimmers ift; d. die Art der Trinkwasserversorgung der Kasernen und ihrer Theile (ob Wasser aus Rührenleitungen, aus gegrabenen oder gebohrten Brunxen u. \. w.,) anzugeben; e. im Niveau ker

Bodenoberfläche Fixpunkte an den Kasernenbrunnen anzubringen und diese Punkte auf die mittlere Höheakote des nächstge- legenen Flusses oder Baches einzunivzlliren; f. die regel mäßi- a Exerzierpläße Cu und deren örtliche Lage und Bodenbe- chaffenheit zu beschreiben; g. den Militärärzteu neben Grundrissen der einzelnen Stockwerke lithographirte Anfrisse der Kasernen nach einem beizulegenden Muster zur Verfügung zu stellen, in welche die vor- kommenden Fälle von Abdominaltyphus und anderen epidemischen Krankheiten nah Stockwerk, Zimizernummer und Monat des Zugan- ges eingetragen werden können, 2) Den Militärärzten würde die Auf- gabe zufallen: a. monatli die Belegung jedes Mannschaftszimmers zu notiren, zur Gewinnung von Durchschnittszahlen der Belegung so- wohl der Kasernen im Ganzen als ihrer einzelnen Zimmer; b. die etwa vorkommenden Fälle von Typhus (auch von Cholera, Ruhr 2c.) auf Grund von Z2hlblätthen nah einem beizulegendem Muster in die lithographirten Aufrisse der Kaserne einzuzeichnen, damit die Gruppirung der Kraukheitsfäll-, ihre Ausbreitung in horizon- talex oder vertikaler Richtung und befonders ihr Verhal- ten zu den Abtritten ersihtlich wird; e. auf einer grawhi- {en Tafel die zeitlihe Aufeinanderfolge der Erkrankungsfälle jeder Garnison, nah Kasernen geschieden und mit monatweiser An- gabe der Bewohnerzahl jeder Kaserne ersihtlich zu machen; d. wo

orten zu beobahten und statistisch zu verfolgen; 0. an sämmtlichen Brunnen feder Kaferne täglihe Messungen des Grundwassers und wöchentlihe Messungen der Grundwafsertemperatur vorzunehmen: f. täglich die Bodentemperatur aus einer Tiefe von 13 Metern zu notiren; g. in jeder Garnison die täglihe Regen- und Verdunftmenge zu messen. Ad b, Die anzustellenden chemishen Unterfuchungen

fenden Wasser auf ihren Gehalt an einigen wesentlichen Bestand- theilen (namentlich Gesammtrückstand, Chlor und Salpeterf@&ure 2c.) ; b) in wöchentlicher Unterfuhung der Luft des porósen Baugrundes auf Tiefen von 17 bis 3 Metern auf ihren Kohlensäuregehalt.

ITl, Um Anordnung diefer Erhebungen und Uuterfuchungen und um Schaffung besonderer Centralstellen zu umfassendster Zusammen- stellung und Verwerthung der gewonnenen Resultate, fowie endlich um jährliche Mittheilung der Untersuhungsresultate an die Ber- sammlung des Vereins für öffentliche Gesundheitspflege ift an die deutschen Regierungen cxgebenstes Ansuchen zu stellen.

Zur Motivirung des Untersuchungsprogramms giebt Referent Dr. v. Pettenkofer eingehende Erkkärung des Wesens und der Wirkung des Abdominaltyphus, der eine viel größere gesundheitswirthschaftliche Bedeutung habe as die Cholera und andere Epidemien. Hier sei der präventiven Medizin ein weiies Feld der Thätigkeit eröffnet. Eine ganz besondere Eigenthümlichkeit des Typhus sei, daß er \ich vor- waltend an gewissen Orten und zu gewissen Zeiten zeige. Allerdings fenne man Jnfektionsstoff und -Sitz noch nicht ;. man müsse dies noch bloßen Vermuthungen überlassen; ebensowenig wisse man, was die individuelle Disposition ausmache, indem gerade der Typhus mit besouderer Vzerliebe die Jugend und das -befte Mannesalter herause suche. Wenn man erft hierüber genauere Erfahrung habe, daun sei der präventiven Medizin eine fichere Operationsbasis, von dev aus fie erfolgreichst gegen diefen gefährtichen Feind ankämpfen könne, gegeben. Während in Berlin, wie Dv. Virchow nachgewiesen, der Typhus haupt- sächlih in den Sommer- und Herbstmonaten @Fustritt, zeigt er fih in München während des Winters am gefährlichsten. Redner zeigt unter Hinweis auf mehrere fehr ausführlich gearbeitete Karten den Verlauf des Typhus in Münchea während der leßten zwanzig Jahre. Soviel f\tehe fest: daß die Typhus- frequenz im umgekehrten Verhältniß zum Grundwaffer stehe, indem die s{chlimmfte Zeit stets in den tiefften Grundwafferstand fällt und die wenigsten Typhusfälle mit dem hs{ften Grundwasser- stand coincidiren. „Wir wollen nun im Interesse der öffentlichen Gesundheitspflege eine Art Meteorologie auch in den Boden hinein fortseßen“. (Allgemeines Bravo.) Korreferent Dr, Port motivirt ausführlich, warum - in erster Linie die Kafernen als Ausgangspunkt für die Forschungen über Typhus-Aetiologie ins Auge zu faffen seien. Es sei dringend geboten, einen so integrirenden Theil der Medizin wie die Aetiologie, endli einmal entsprechend zu kultiviren, während man bisher vorwiegend die diagnoftischen und therapeutishen Fächer ins Auge faßte. Die hygienishe Ueberwachung, die auf dasselbe hinau8geht wie die ätiologishe Forschung, sei besondere uf- gabe der Militärärzte, die in haben, wie sie für ätiologische Zwecke nicht besser gedacht werden können, da hier gleichartige Bedingungen der Nah- rung, Kleidung, Arbeit, Wohnung 2c. gegeben sind. Redner weist noh auf verschiedene hygienische Untersuchungen hin, welche in dex englishen Armee gemacht wurden, und empfiehlt Annahme des Pro- gramms. Dr. Sander (Barmen) beantragt, sämmtliche Thesen des Programms ohne weitere Diskussion en- bloc anzunehmen. Dr. Roth (Dresden) giebt seinen Zweifeln Ausdruck über die Ausführbarkeit des Programms in der vorliegenden Fassung, und Major Portius (Dres- den) glaubt, daß der Ausführung in der sächsischen Armee keine be- sondere Schwierigkeit im Wege stehe. Dr. Orth (Berlin) giebt über die Verschiedenheit der Bodêhschichten und Über den Begriff „Un- durhlässigkeit“ nähere Aufklärung unter Hinweis auf einige vom ersten Referenten bezüglich des Grundwassers gemachte Bemerkungen. Schließlich wird das vorgelegte Untersuchung8programm cinftimmig angenommen.

Der Hr. Vorsißzende giebt hierauf die Namen der in den Aus- {uß gewählten Mitglieder bekannt. Dieselben find: Dr. Erhardt (München), Dr. Baumeister (Karlsruhe), v. Voß (Breslau), Dr. Sander (Barmen), - Dr, Märtlein (Wiesbaden). Nachdem auf An- trag von Dr, Wasserfuhr die ganze Versammlung sich zum Zeichen der Anerkennung gegenüber dem fungirenden Hrn. Präfidenten Dr, Erhardt von den Sißen erhoben, erklärt derselbe unter den üblichen Worten des Dankes und der Anerkennung die dritte Versammlung des deutschen Vereins für öffentlihe Gesundheitspflege für geschlossen.

Das Bühnenfeftspiel- „Der Ring des Nibelungen“

sofl nun bestimmt im Sommer des Jahres 1876 in dem besonders hiefür erbauten Theater zu Bayreuth aufgeführt werden. Die drei, den Patronen meiner Unternehmung versprochenen Aufführungen des ganzen Werkes werden an folgenden Tagen stattfinden:

Erste Aufführung: Sonntag, 13. August: das Rheingold: Montag, 14. Auzust: die Walküre; Dieustag, 15. August: Sieg- fried; MittwoŸ, 16, August: Götterdämmerung. ;

Zweite Aufführung: Sonntag, 20. August: das Rhein- gold; Montag, 21. August: die Walküre; Dienstag, 22. August: D Mittwoch, 23. August: Götterdämmerung.

ritte Aufführung: Sonntag, 27. August: das Rhein-

Siegfried; Mittwoch, 30. August: Götterdämmerun

Aus Bayreuth wird soeben Folgendes bekannt Sema

möglich die Typhusvorkommnisse auch im Civil in allen Garnisons-

hätten zu bestehen: a in tägliher Unterfuchung der Pump- und lau- |

gold: Montag, 28. August: die Walküre; Dienstag, 29. August: |}

Die Berechtigung zu diefer bestimmten Ankündigung is mic hauptsächlich durch die Ergebenheit und den aufopfernngsvollen Eifer der von mir berufenen ausgezeichneten Künstler ertheilt, welche damit,

daß dur ihre Mitwirkung die diesjährigen Vorproben, unter Ein-

haltung der größten Pünktlichkeit in allen Zusagen, zu einem unerhör- ten Gelingen abgeschlossen werder konnten, mir fene Berechtigung verliehen. Fühle ih mich dar die innige Theilnehmung meiner künsftleri- schen Genoffen, welhe ohne jedes Honorar, ja meistens felbst ohne jede Entschädiguag wirklicher Opfer hre edelsten Leistungen mir zur Verfügung stellten, einzig und wahrhaft geftüßt, so glaube ih nun auch der Antheilnahme vou ußen, soweit fie zur ges{häftlihen Durch- führung meiner, jeden Gewinn auss{ließenden Unterneßmung ange- fprochen werden mußte, vertrauensvoll entgegenfehen zu können. Denn auch diesen Erfolg vermeine ich nun deur über alles Lobe erhabenen, vou jedem Bedenken freien Eifer meiner künstlerishen Genoffen ver- danken zu dürfen, vaß das andexzseits unablässig und oft samles er- weckte, wie genährte Mißtrauen des deutschen Publikums gegen den Charakter einer Unternehmung, welche nw durch Aufopferung von Seiten jedes daran Betheiligten durchzuführen war, verschwinden werde.

Demnach lade ic hiermit noGmals zur Förderung dieses: Unter- nehmens ein, welcher Förderung i, getrew meinem ursprünglichen Gedanken, {edo nur durch Aumrkdung zur Theilnahme am Patro- nate, unter den nachstehends wiederholt bekannt gemachten Bedingun- gen, entgegensche; wogegen ih bei der Ansicht verharre, unvermögen- deren Künstkern und Kunstverwandten gänzlich freien Zutritt zw den Aufführungen zu gewähren, dem blos Neugierigen, an der Förderung

| des Unternehmens Unbetheiligten aber, felbst gegen noch so hohe Be- zahlungsanerbietungen für eine Entree etwa zu dieser oder jener Bor- | stellung, das: Bühnenfesttheater v.rschWssen zu halten:

Bayveuth, 28. August 1875.

Richard Wagner.

Die Gefammtkosten für Vorbereitung und Aufführung des Bühnenfestspiels , Der Rüng des Nibelungen" sind auf 300,00 Thal er veranschlagt.

Diese Summe wird in der Weise beschafft, daß: ca. 1000 P)a- tronatscheine zu je dreihunder& Thalern bei den Freunde# und Förderer dieses nationalen Unternehmens uutergebraht werden. Der Besiß eines solhen Scheines sichert einen Plaß für {ämmtliche Aufführungen des Festspieles (12 Abende). Den mehrfach geäußertew Wünschen, einzelne Patronatscheine so benüßen zu dürfen, daß z. V:

_ auf einen Patronatschein eine Familie von 3 Personen einer Auffühck

rung (4 Abende) zusammen beiwohnt, kann und wird, foweit verfüg- bare Pläße vorhanden, entsprohen werden. Die Ri @avd-Wagner- Vereine, die an vielen Orten für das Unternehmen wirken, gebew auf Guund vow erworbenen Patronatschzeinen Patron at-Autheil=- Scheine zu Hundert Thaler aus. Diese Antheilschecine tragen die Nummer des Patronatsheines mit den Cheilzeichen A4. B. C. und ermächtigen zum Besuche einer Aufführang (4 Abende). Die Buch-- staben sind lediglih ein Unterscheidungêezeihen für den Dritttheil und soAen nit etwa auf die erste, zweite: oder dritte Aufführung hin» weisen, es wird sich im Allgemeinen die Reihenfolge des Besuches nach der Zeit der Erwerbung des Antheilscheins richten.

Einige Manate vor dea Aufführungen werden die Patronat- und Patronat-Antheilscheine gegen förmliche Eintrittsöarten umgetauscht; am 22. Mai 1876 wird- eine Versammlung der Wagnervereins- Delegirten und der speziel zur Delegation aufzeforderten Patrone stattfinden, die über die Vertheilung dez Siß- und Freipläße zu ent scheiden haben wird.

Für die Unterkunft dex Patrone und Eintrittsberechtigten wird ein Wobnungskomité sorgen, es sind hier Privatwohnungen in genü- gender Anzahl verhanden,. ebenso werden wir für Exrichtung von größeren Restaurationen, fowie für Beiziehung von Fuhrwerken Sorge tragen. Wir werden jede weitere an uns- gelangende Anfrage prompt be- antworten, und bitten Anmeldungen. zur Uebernahme von Patronats und Patronat-Antheil-Scheinen an 2as Bankhaus Friedrich Fauitel dabier gelangen zu lasfen. ,

Bayreuth, 28. Auguit 1875.

Dar VerwckLütungsrath.

Am ®. d. Mts3., begleitete, wie die „N. Zür. Ztg." meldet,

den Kasernen Observatorien | der Bergführer M. Roth von Grindelwald einen Herrn uad eine

* Dame zum untern Grindelwaldglets{cher. Ein herabrollen-

der Stein traf den Roth dermaßen an den Kopf, daß er umfiel und in einen ca. 400 Sah tiefen Gletschershrund stürzte. Eine Stunde später brachte die Lütschine den todten Körper ans Tageslicht, furcht- bar verstünrmelt und fast gänzli der Kleider entblößt. Roth ist 40 Jahre alt und ledig. Vor 26 Jahren verunglückte ein Bruder von ihm ebenfalls in einem Gletserschrund.

Theater.

Die ersten Aufführungen der neu einstudirten Posse: „Die Bummler von Berlin“ am Woltersdorff-Theater werden noch dadurch einen besonderen Reiz erhalten, daß Hr. Direktor Thomas in denselben die Rolle des Finger spielen wird, in welcher er von früher hier in sehr guter Srinnerung steht.

Im Laufe der nächsten Woche soll eine Wohlthätigkeits- Vorstellung zum Besten des „Vereins gegen Verarmung und Bettelei“ im Residenz-Theater stattfinden, die eine besondere SUehungEal auf das Berliner Publikum auszuüben verspricht. Es wird an diesem Abend „Gleich und Gleich“ und der „Jude“ von Gumberland gespielt werden. Die HH. Helmerding und Theodor Döring oder Direktor Lebrun, einer der Letzteren als „Jude“, wirken bei dieser Wohlthätigkeits-Vorstellung mit und Frl. Louise Western wird durch den Vortrag einer Halmschen Soloscene ihr Theil zu dem mildthätigen Werke beitragen,

Hr. Direktor Renz trifft am 18. November mit seiner Ge- sellshaft hier ein. Uebrigens is dem Hrn. Renz der Pachtkontrakt für seinen Circus in der Art gekündigt, daß er denselben 1. April 1876 geräumt hahen muß.

Professor St. Roman hat- am Mittwoch im Concert- saale des Schauspielhauses seine Vorstellungen auf dem Ge- A Me Magie, Bauchrednerei und Mimik mit günstigstem Erfolge eröffnet,

Redacteur: F. Prehm. Verlag dér Expedition (Kessel). Fünf Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage),

Berlin: Druck W, Elsner.

zum Deutschen Reichs-A

Ag 219,

Personal-Veränderungen.

Beamte der Militär- erfügung des Kriegs-Ministeriums. Den Reuscher, kontroleführender Kasernen-Jnspektor in August. Grieshammer, Kasernen-Inspektor in Metz, als Kontroleführer nach Wiesbaden ver- Den 31. August. Hencel, S in Mül-

Königlich Preußische Armee. Verwaltung. Durch 95. August. Schleswig, uach Altona versezt. Den 29. Kasernen-Inspektor in Wiesbaden, nach Meß,

TeBl,

hausen i. E., als Kontroleführer nach Weißenburg, Werth, Ka- fie in iti in Wetlewburg, nah Jülich, Kelch, Kasernen-Jn-

pektor in Jülich, nah Mülhausen i. E. verseßt.

X, Offiziere, Portepee-Fähnriche 2c. Förderungen und Verseßungen.

Durch Allerhöchste Verfügung. Stuttgart, 8. September. Reichenau, bisher Port. Fähnr. im Hus. Regt. Nr. 11, als Port.

Stuttgart, 8. Sep- Gro y , Vize-Feldw. vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 119, zum es. des Inf. Regts. Nr. 126, Plieninger, Vize-

Fähnr. im Regt. Nr. 20 angestellt.

Fn der Reserve und Landwehr. tember. Sec. Lt. der

Feldw. vom 2. Bat. Landw. Regts. - Nr. 119, zum Sec. des Gren. Regts. Nr. 119, Elben, Vize-Feldw. vom 2. Bat. Landw. | des Inf. Regts. Nr. 125,

Regts. Nr. 119, zum Sec. Lt. der Re|.

Müller, Vize-Wachtm. vom 2. Bat. Landw. Regts. es. des Drag. Regts. Nr. 25, ernannt. Lt. der Res. des Train-Bats. Nr. 13, zu den Linien-Dffiz.

Sec. Lt. der

Bats. verseßt. s Abschiedsbewilligungen. Dur Allerhöchste Verfügung. Stuttgart, 8.

beurlaubten Offiz. übergetreten. Möller, Reserve entlassen,

Fn der Reserve und Landwehr.

Hehufs RUSA ring Wee Abschied bewilligt.

Beamte der ilitär-Verwaltung. des Kriegs-Ministeriums. und mit Wahrnehmung Kasernen-Inspektor in Stuttgart, zum 1, September wigsburg verseßt.

Statistische Nachrichten.

Nah den Auffstellungen des Kaiserlichen statiftishen Amts in der Vierteljahrshefie zur Statistik des Deutschen

eis für das Jahr 1875 sind von den im Betriebsjahr 1874/75 innerhalb des Zollgebiets des Deutschen Reichs in Betrieb gewesenen 55,072,412 Ctr. rohe Rüben auf Zucker verarbeitet worden, während in der Vorcampagne

De IT, Abth. 1

337 Rübenzucerfabriken im Ganzen 1873/74: 709,575,476 Œtr., mithin 15,503,064 Ctr.

worden ‘find. Der bedeutende Ausfall, welcher si für 1874/75 ergiebt, ist lediglich eine Folge der quantitativ ungünstig ausgefallenen Rüben- ernte des Jahres 1874, welche die meisten Fabriken schon mit Be- ginn -des lgufenden Zahres nöthigte, ihren Betrieb einzustellen.

als E

gegen soll der Zuckergehalt der Rüben ein besserer, wesen sein, und {hät man mit Rüsicht hierauf de

Königlich Württembergisches) Armee - Corps, Ernenuungen, Im stehenden Heere.

Im stehenden September. v. Sas, Sec. Lt. im Inf. Regt. Nr. 121, ausgeschieden und zu den der Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 121 Port. Fähnr. im Drag. Regt. Nr. 25, zur

Stuttgart, 8. Septem- Her. Schmidlin, Sec, Lt. der Res. des Gren. Regts. Nr. 119,

Durch Verfügung Stuttgart, 30. August. - troleführ. Kasernen- Inspektor in Ludwigsburg, nah Tübingen verseßt der Vorstandsftelle der am 1. September d. J. daselbst zu errihtenden Garnisonverwaltung beauftragt. Reus ch,

Er ée Beilage nzeiger und Königlih Preußisheu Staats-Anzeiger.

den 18. September

Berlin, Sonuabend,

Buchmann,

472,201 Ctr.); Pommern 7 ®F

Gtr. (gegen 1873/74 mehr

Fabr.

von tr.);

2,795,035 Ctr.

mit

t. der Ref. | 43 935 Ctr.) ;

119. zum | 1873/74 mehr 7698 Gtr.);

Meise, Sec.

dieses Heere. | 3/506'518 Ctr.) und Luxemburg 1873/74 mehr. 86,395 Ctr.) Was welche das Deutsche Reich durh abrikation im

auf 44,057,930 4A und ‘hat sich

Lorek, kon- schritten. Gestern Abend fand die

Saale der Reunion-des-Arts statt. d. J. nach Lud-

sers sich abhob. Hr. v. Reichlin, Stadt Straßburg,

wortete. Heute Morgen um 10 Uhr

mehr verwendet

Das lung wurde eröffnet von

Ausfall an

Æ

A Fnseráte für deu Deutscheu Reichs- u. Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger, da3 Central-Haudelsregister und das Doftblatt nimmt «an die Inseraten-Expedition

kes Dentsen Reichx-Anzeigers nd Königlich Prenßisczen Staats-Anzeigers: Bere, 8, #7. Wilhelm-Straße Nr. 32.

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen,

S, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u, dargl

23. Verkäufe, Verpachtungen, Subuaissionon oto.

4, Verloeosung, Amortisatien, Zinszahlung u, s, w. von öffentlichen Papieren,

E

zucker auf etwa 700,000 Ctr. Von dem oben angegebenen NRüben- uantum treffen auf 258 Fabriken im Königreich Preußen 41,440,562 tr, während hier 1873/74 257 Fabriken 52,963,906 Ctr. verarbeitet haben. Die einzelnen Provinzen kommen hierbei folgender- maßen in Betracht: Westpreußen 1 Fahrik mit 176,060 Ctr. (gegen 1873/74 weniger 73,620 Gtr.); Reg. Bez. 732,385 Ctr. (gegen 1873/74 weniger 60,664 Ctr.) ; Reg. Bez. Franuk- furt a. O. 12 Fabr. mit 1,543,278 Ctr. (gegen 1873/74 weniger abr. mit 1,090,485 Ctr. (gegen

1873/74 weniger 99,406 Ctr.); Schlesien 49 „692 542,388 Cir.); Kürftlih \{chwarzburgischen Unterherrshaften 149 Fabr. mit 23,098,004 Be- Ctr. (gegen 1873/74 weniger 11,519,809 Ctr.); 1 mit 298,483 Ctr. (gegen 1873/74 mehr 24,965 Ctr.); aunover 20 Fabr. mit 3,959,730 Ctr. (gegen 1873/74 mehr 371,817 Westfalen 2 Fabr. mit 96,8459 Ctr. weniger 27,169 Ctr.); Hessen-Nassau 1 (gegen 1873/74 weniger 27,495 Ctr.); (gegen 1873/74 mehr L

Von den übrigen deutschen Staaten waren an der Rübenverarbeitung betheiligt: Bayern 2 Fabr. mit 279,570 Ctr. (gegen 1873/74 mehr Württemberg 5 Fabr. d 1873/74 mehr 33,272 Ctr.); Baden 1 Fabr. mit 671,150 Ctr. (gegen Mecklenburg 1 Fabr. mit 126,090 Ctr. (gege: 1873/74 mehr 20,290 Ctr.); die Thüringischen Staaten 6 Fabr. mit 773,683 Ctr. (gegen 1873/74 weniger : schweig 28 Fabr. mit 5,660,359 Ctr. (gegen 1873/74 weniger 701,423 Ctr.); Avhalt 34 Fabr. mit 4,291,020 Ctr. (gegen 1873/74 weniger

etriebsjahre 1874/75 erzielt hat, so stellt fi aßgabe der versteuerten Rübenmenge die Gesammt-Bruttoeinnahme

welche 56,460,380 M betragen hat, Laud- und Forstwirthschaft.

Straßburg, 15. September. versammlung deutscher und B ker wirthe eingetroffenen Gäste haben die Zahl von 700 bereits über-

dekorirt mit den Fahnen der deutshen Einzelstaaten und der benah- barten Nationen, während im Hintergrunde auf fächerförmig zu- fammengestellten deutschen Fahnen die Büste Sr. Majestät des Kai-

bewillkommnete die Gäste mit einer Ansprache, welche Hr. Pfarrer Vogel aus" Lehmannshöfel in Ostpreußen beant-

sammlung in der Orangerie eröffnet. erh : Präsidiums, welcher an seiner Vorderseite das Bildniß des Altmeisters Dr. Dgierzon trug, nahmen außer dem Ober- i: Präsidenten Schmitt, Seminarpräfekt aus Eichstädt, J Schmidt aus Barr, Dr. Dzierzon aus Schlesien, Baron v. Reichlin aus Sträßburg, JIn- spektor Bastien aus Weißenburg, Lehrer Zwilling aus Mundolsheim, Lehrer Dennler aus Enzheim, Dathé aus Eistrup, Dr. Straßburg und mehrere ändere Herren Plaß.

dem Ober-Präsidenten von Möller. oh- ! Gegenstand der Tagesordnung war die von Dr. Dzierzon zu Karls-

otsdam 7 Fabr. mit

abr. mit 7,564 achsen eins{chl. der

Schleswig-Holstein (gegen 1873/74 Fabr. mit 85,605 Ctr.

Rheinprovinz 9 Fabr. 218,250 Ctr.)

mit 1,569,018 Ctr. (gegen

363,764 Citr.); Braun-

2 Fabr. mit 260,960 Ctr. (gegen die Loe Resultate betrifft, die Besteuerung der Rübenzucker-

nah

gegen diejenige der Vorcampagne, um 12,402,450 M vermindert.

Die zur XX, Wander- österreichischer B ienen-

erste gesellige Zusammenkunft im Das Lokal war auf das reichste

fommissarisher Beigeordneter der

die erste Generalver- Am erhöhten Tische des

wurde

räsidenten die Herren

Schramm aus Die Versamm- Erster

markt bei Brieg in Schlesien gelete Frage: „Welchen Einflu übte der leßte lange und ftrenge Winter auf die Bienenstôcke aus, un welche Regeln folgen daraus für die Praxis?" Bevor in die Diskussion dieser Frage eingetreten wurde, ergriff Professor Kleine aus Luethorst aus annover das Wort, um in Erwiderung auf die Rede des Herrn ber-Präsidenten, dem ersten Beamten des Landes, dem Mag straft der Stadt Straßburg und den Bürgern derselben ein dreimaliges „Hurrah" entgegenzurufen, welches lautesten Widerhall faud. Diexaul bestieg, von den wärmsten Zurufen begrüßt, Hr. r. Dzierzon die Rednerbühne, und theilte der Versammlung seine im Laufe des leßten strengen Winters, der für viele Imker geradezu verhängnißvoll geworden sei, gemachten Erfahrungen mit. Ueber die gleiche Frage sprachen Lehrer Geiler aus Aachen, in dessen Gegend die Bienen sehr stark durch die Ruhr heimgesuht worden waren, Hauptlehrer Lehzen aus Hannover, Gutsbesißer Hilbert aus Ma- zinjewo bei Thorn, einer der bedeutendsten Bienenzüchter der preußischer Monarchie, Pfarrer Deicher aus Grüningen (Hessen), Hauptlehrer Bra aus Schopfheim (Baden), Klimcke aus Fran enthal (Schlesien),

farrer Neuber aus Württemberg und einige andere Herren. Der zweite Gegenstand der Tagesordnung war die von Hrn. Dathe aus Eistrup, einer anderen Koryphäe der Bienenzucht, angeregte rage: „durch welche Mittel läßt si der Honigertrag steigern?“ Der dritte Gegenstand behandelte die durch Dr. Dzierzon aufgeworfene Frage: „Ist die Entweiselung als Mittel, den Honigreihthum der Stôke zu steigern, zu empfehlen und unter welchen Bedingungen?“ Nachdenx ie Fragesteller ihre Jdeen erläutert hatten, eröffnete der Ober- Präsident über beide Fragen gemeinschaftlich die Generaldiskussion, an welcher sich die Herren Dr. Asmus aus Bromberg, Vertreter der Regierung daselbst, Wiesenthal aus Sand, Dr. Pollmann, Lehrer an der landwirthshaftlihen Anstalt zu Poppelsdorf bei Bonn, und die pie genannten Redner Neuber, Klimcke und Hilbert betheiligten.

er nächste Vortrag war derjenige des Rentners Richard Walter aus Sagan (S{lesien) über ein neues System, auf ebenso einfache als billige Art Weiseln (Königinnen) zu ziehen. ;

Gewerbe und Handel.

Am 10. September starb hierselb der Begründer der hiesigen Zinkgußindustrie, oriß Geiß, akademischer Künstler, Ritter des Rothen Adler-Ordens 3. Klasse. Er war geboren am 7. September 1805 zu Berlin als Sohn des Eisengießereibesißers Johann Conrad Geiß aus Offenbach am Main. Die ersten Zinkgußwerke von Geiß E aus dem April 1832. Dahin gehören dle Modellirung und

er Abguß einer großen Anzahl antiker Statuen des biesigen Mu- jens der Adorant, Diana, Venus von Capua u. st. w., leßtere eide im Thiergarten aufgestellt. Auf der ersten Weltausstellung in London stellte Geiß die Amazone von Kiß aus. Spätere Arbeiten find das Portal der Werderschen Kirche, die Reliefs an der Neuen Wache, die Galerie, Thüren und innere Aus\hmückung der Schloß- fapelle. Es folgte das Monument zur 400 jährigen Jubelfeier der Universität Greifswald, die Denkmäler in Dessau und Oranienburg, endlih Kirchenschmuckgegeustände U. 10 Qs Schriftsteller trat Geiß mit einem Werke über Zinkguß-Ornamentik 1844 guf. Schinkel versah es mit einem Vorworte. Die frühere Geißsche Anstalt in der Behrenstraße 32 war lange Jahre ein Wallfahrtsort der Berliner.

Verkehrs: Anstalten.

New-York, 17. September. (W. T. B.) Der Dampfer „Greece* der National-Dampfschiffs-Compagnie (C. Missingsche

Oeffentlicher Anzeiger.

5, Industrielle Etablizsements, Fabriken und

Gresshandel. 7, Literarisehe Anzaigen, 9, Familien-Nachrichten,

6. Versehiedene Bekanntmachungen,

8. Theatar-Ánzeigeon, In der Börsen- beilage. e

Linie) ist hier eingetroffen.

| Jui eratenehmen an: die autorifirte Annoncen-Expedition von Rudolf Mosse in Berlin, Breélau Chemnitz, Cöln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a.M., Hallea.S., Hamhurg, Leipzig, Münhen, Nürnberg, Prag, Strafß- burg i. S., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten, sowie ae übrigen größeren Munoncen-Bureande

Subhafiationeu, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

[62231 Subhastations-Patent.

Das dem Sthneidermeister Anton Swinka ge- börige, in der Feldmark Weißensee, an einer neuen zwischen der Gustav-Adolphs-Straße und der Gäbler-Straße angelegten Straße belegene ,

verzeidlhnete Grundstück nebst Zubehör soll

den 9. Oktober 1875, Vormittags 1k Uhr, an hiesiger Gerichtsftelle, Zimmerstraße Nr. 25, Zimmer Nr. 16, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert und dem- nächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags

den 13. Oktober 1875, Bormittags 12 Uhr, ebenda verkündet werden. S

Das zu versteigernde Grundstück if zur Grund- steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt- Flächenmaß von 7,40 Aren mit einem Reinertrag von 1,33 4 und zur Gebäudesteuer provisorish für das Jahr 1877 mit einem jährlihen Nußungswerth von 2760 M veranlagt. Auszug aus ‘der Steuerrolle, und Hypothekenschein, ingleichen etwaige Abschätzun- gen, andere das Grundstück betreffende Nachwei}ungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. einzusehen. :

Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder aader- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht ein- getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer- den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prâä-

klusion spätestens im Versteigerungötermin anzu-

melden. Berlin, den 25. Juli 1875. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Rihter.

[7297] Subhastations-Patent.

Der der verehelichten Restaurateur Schrammer, Jda Marie Amalie, geb. Niemeß, gehörige ideelle sechste Antheil an dem in Deutsch Rixdor belege- nen, im Grundbuche von Deutsch - Rixdorf and I. Fac voil verzeihneten Zweihufengute- nebst Zu-

ehór, so den 25. November 1875, Bormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 29, Zimmer Nr. 16, im Wege der nothwendigen Sub- hastation sffentlich an den Meistbietenden verftei- gert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags

im, Grundbache von Weißensee Band 1V. Bl. Nr. 84 |

| den 27. November 1875, Bormittags 12 Uhr, ebenda verkündet werden.

Das ganze Grundstück, dessen einer ideeller Theil versteigert werden soll, ist zur Grundsteuer, bei einem derselben untexliegenden Gesammt-Flächenmaß von 26,964 Hektaren mit einem Reinertrag von 884,52 4 und zur Gebäudesteuer mit einem jähr- lichen Es von 156 4 veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle uad Hypothekenschein, ingleichen etwaige Abshäßungen, andere das Grundstück be- treffende Nachweisungen und besondere Kaufbedin- gungen sind in unserem Bureau V. einzufehen.

Alle Diczemigen, welche Eigenthumê- odex ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht einge- tragene Realrechte geltend zu machen haben, werden auge sor Let dieselben zur Vermeidung der Präklu- sion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.

Berlin, den 4. September 1875.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

[7298)) Subhastations-Patent.

. Die den Erben des am 31, Mai 1863 zu Berlin verstorbenen Rentiers Julius Theodor Völker, näm- lich a. dem Julius Alfred, b. der Marie Julie Martha, c. der Ida Marie Julie, d. der Anna Franziska Marie, e. der Helene Isabella Marga- rethe, Geschwistern Völker, ad b.—s6. bevormundet durch den Kaufmann E PTP gehörigen in der Feldmark Franzöfisch - Bnchholz belegenen, im Grundbuch von Französisch-Buchholz Band 4 Bl. Nr. 146 verzeichneten beideu Wiesengrundftücke nebst Zubehör sollen, deu 18, November 1875, Bormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstr. Nr. 25, Zim- mer Nr. 16, im Wege der nothwendigen SUN hate ion sffentlih an den Meistbietenden Levfteigèri, und dem- nächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags deu 19. November 1875; Bormittags' 12 Uhr, ebenda verkündet werden. 4 Die zu versteigernden Grundftüke sind zur Grund- euer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt- lächenmaß von 3,3880 pre mit einein Reinertra von 56,5 (veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle und Hypothekenschein, ingleichen etwaige Abshäßzun- gen, andere das (al arbe Nachweisun- en und besondere Kaufbedingungen siud in unserm nreau V. einzusehen. Alle Diejenigen, welche Aerume oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte, der Eintragung

tragene 4 aufgefordert, dieselben zur

[7289] Der am 15. Jali

Caroline Wiihelmine, geborne

hierdurch bekannt gemacht. Friedeberg N./M,,

späteftens im Versteigerungstermin anzumelden. Berlin, den 6. September 1875. Königliches Kreisgericht. Dex Subhastations-Richter.

Bekanntmachung. dieses Jahres verstorbene Schuhmachermeister Adolph Eduard Reinicke hierselbst und dessen Ehefrau und jeßige Wittwe Hesse, haben in dem von ihnen am 1. Juli 1875 errichteten, am 7. dieses Monats publizirten wechselseitigen Testamente ein- ander gegenseitig mit der Bestimmung zu Erben ein- gelebt, daß dem Ueberlebenden über das beiderseitige ermögen die uneingeshräukte Verfügung zustehen und die mlteingeseßten Kinder nur dasjenige erhalten sollen, was beim Tode des Leßtztversierbenden noch vorhanden sein wird. Dies wird Ar enthalte nach unbekannten Maler Adolph Heinrich Reinicke, einem Sohne erster Ehe des Verstorbenen,

den 9. September 1875. Königliches Kreisgericht. I1, Abtheilung.

in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht einge- | von 135,000 4 erfordert, über dessen, eigenthüm- ealrecte geltend zu machen haben, werden | lichen Besiß neben persönlicher Qualifikation fich Mérmeibrs der Präklusion | die Pachtbewerber

durch glaubhafte Zeugnisse vor

dem Termine, spätestens aber im Termin aus-

zuweisen haben. Die Pachtbedingungen liegen in

unserm Domänen-Sekretariate zur Einficht offen. Cassel, am 1. September 1875.

Königliche Regiernug, s Abtheilung für direkte Steuern, Domäne Lit B

o ch.

[7271]

Berliner Stadt-Eisenbahn.

Die Ausführung des massiven Viaduktes der Stadt-Eisenbahn zwischen der Andreas- und Krauts- straße hierselbst, die Herftellung von ca. 4600 Ku- bikmeter Mauerwerk nebst Lieferung sämmtlicher Materialien umfassend, soll im Wege der Submis- sion verdungen werden. Die Lieferungen und Zeich- nungen können in unserm Central-Bureau, Beetho- venstraße Nr. 1, während der Geschäftsftunden ein-

dem, seinem Auf-

annt zu machenden Bedingungen

Artill. Regts. [6923]

Areal von 372,732 Pn,

von Bock- e riberaahme i

Verkäufe, Verpachtungen, Submisfiouen 2€« Montag, den 27, September cr., Bormittags 9 Uhr, findet auf der Bernauer Allee hierselbst der meistbietende Verkauf von 5 Stück ausran- ; fiegelt und portofrei mit der Aufschrift: „Offerte

irten Dieustpferden unter A en Termine be- att.

Orauienburg, den 15, September 1875. Commando der 2. Abtheilung 1. Garde-Feld-

Domänen-Verpachtung.

Das Domänenvorwerk Mittelhof im

Kreise Melsungen, nahe bei der Main-Weserbahn- Station Gensungen gelegen, A g geschlossenen oll auf die Petri 1876 bis Johannis 1894 verpachtet werden, wozu öffentlicher Lizitationstermin auf Mal den 28. September d. I., frü n unserm A szimmer vor dem

ülfingen anberaumt wird. st auf 15,000 M festgeseßt. Zur ahtübernahme wird ein disponibles

gesehen, auch Abdrücke der ersteren nebst dem Sub- missionsformulare gegen Erslattung von 10 #4 be- zogen werden, jedoch wird die Abgabe derselben nur an solhe Unternehmer erfolgen, welche uns als zu- verlässig bekannt sind oder ihre Qualifikation durch Atteste nahgewiesen haben. Anerbietungen find ver-

auf Maurerarbeiten" versehen, bis Sonnabend, deu 2, Oktober d. I., Vormittags 11 Uhr,

an uns einzureichen und wird alsdann die Gef- nung derselben in Gegenwart der erschienenen Sub- mittenten erfolgen. Vor dem Termine ist eine vor- läufige Kaution von 3000 Æ bei unserer Haupt- kasse, Lüßowstraze Nr. 69, zu hinterlegen. Berlin, den 16. September 1875,

Königliche Direktion der Berliuer Stadt-Eisenbahngesellschaft.

(72091 Guan

Die Lieferung des d esjáährigen euge bedarfs für das hiesige Königlihe Eichungsamt in dem nage ee Quantum von 56 Kubikmetern kiefern Klobenholz \soll an den Mindestfordernden vergeben werden. Lieferanten werden aufgefordert, ihre Offerten versiegelt und portofrei bis Freitag,

Zeit von

107 U Od ebath Das Pacht-

ermögen