1875 / 221 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 21 Sep 1875 18:00:01 GMT) scan diff

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Cet E E 4ER

Si E E L R E A E L E E E B E L B E E S L B R E E R

der König, welher um 11 Uhr von Bernstorff zu Pferde ans Fam, wae eleitet von dem Großfürsten - Thronfolger von Rußland, dem Kronprinzen und dem Prinzen Wilhelm von Glücksburg. In einer sechs\spännigen Equipage folgten die Königin mit der Großfürstin Dagmar, der Prinzesfin Thyra und weiter die Kronprinzessin mit ihren beiden Söhnen, Die Revue wurde vom General Scharffenberg kommandirt und war vom herrlichsten Wetter begünstigt. Die Uebungsescadre unter Admical Sommer if jeßt zur Kopenhagener Rhede zurück- gekehrt. Die Uebungen sollen in diesen Tagen mit êinem Ma- nôver, großer Angriff auf Kopenhagen, abgeshlofsen werden.

Amerika. Rio de Janeiro, 20. September. (W. T. B.) Die Bischöfe von Olinda und Para sind aus der mehr- jährigen Strafhaft, zu der sié verurtheilt worden waren, entlassen worden. Die Kammern haben das vorgelegte Wahlreformgeseÿ angenommen.

Nr. 23 des „Amtsblatts deu Deutschen Reichs- Telegraphenverwaltung“ hat folgenden Inhalt: Verfügung vom 15. September 1875: Eiuziehung der 1), und 2 Silber-

roscenstücke.

s Si Nr. 19 des Centralblatts der Abgaben-, Ge- werbe- und Handels-Gesehgebung und Verwaltung in den Königlich preußishen Staaten hat folgenden Inbalt: Cirkular Verfügung des Königlichen Finanz-Ministeriums, die Tage- gelder und Reisekosten der Grenz- und Steuerausfseher , sowie der Steuersuperaumerare betreffend, vom 31. Juli 1879. Cirfular- Verfügung des Königlichen Finanz-Ministeriums, die Einlösung der auf 25 Thaler lautenden Noten der Preußischen Bank betreffend, vom 22. Juli 1875. Verfügungen des Königlichen Finanz-Mini- steriums, Veränderungen in dem Stande und in den Befugnissen der Zoll- und Steuerstellen betreffend. Verfügung des Königlichen Finanz-Ministeriums, die zulässigen Vorräthe an Malzschrot betreffend, vom 30. Juni 1875. Verfügung des Königlichen Provinzial- Steuerdirektors in Cöln, die Tarifirung von fannelirtem Fensterglas betreffend, vom 27. Juli 1875.

Neichstags- Angelegenheiten.

Im 4. Marienwerderschen Wahlbezirk (Thorn, Culm) ist bei der Ersaßwahl für Dr. ener der Kreisrichter Dr, Gerhard in Culm mit 9756 gegen 9223 Stimmen, welche der Gutsbesißer von Szaniecki in Nowra erhielt, zum Reichs tagsabgeordneten gewählt worden,

Statistische Nachrichten.

Nah der vorläufigen Feststellung des städtischen stalistishen Bureaus der Stadt Berlin betrug in der Wodthe vom 5, bis 11. September die Zahl der Gestorbenen 637, darunter 346 männ- liche, 291 weibliche Personen; 306 unter, 331 über ein Jahr.

_— Die Einnahmen der s{chwedischen Staatskasse während der ersten acht Monate dieses Jahres haben betragen: Zölle 15,223,133 Kronen 72 Oere, im gleichen Zeitraum des vergangenen ahres 18,228,412 Kronen 16 Oere; Branntweinsteuer 8,416,893 Frozen 84 Oere, in 1874 6,845,099 Kronen 20 Oere; Staatseisenbahnen (approximativ) 9,750,000 Kronen, im vorigen Jahre 9,297,801 Kronen 55 Ocre. Die Gesammteinnahme vom 1. Januar bis 31. August d. F. beträgt 33,390,027 Kronen 56 Oere, die des Vorjahres dagegen 34,371,312 Kronen 91 Dere, es sind mithin in diesem Jahre 981,285

Kronen 35 Oere weniger vereinnahmt, als im vergangenen.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Die diesjährige Generalversammlung des Gesammt- vereins E U Geschihts- und Alterthums- Vereine wird vom 4. L t MEAMAIY abgehalten erden. Das Programm für diejelbe lautet: : N d And dér Dauer der Versammlung befindet sich in dem Gebäude der biesigen Gesellschaft Ressource cin Bureau, welches Sonntag, den 3. Oktober, Bormittags voa 11 bis 1, Nachmittags von 3 bis 8 Uhr, an den folgenden Tagen Vormittags von 8 bis 10 Uhr, geöffnet ist, Die Festtheilnehmer wollen daselbst nach ihrer

E Berlin, den 21. September.

Die Feierlichkeit für den scheidenden Direktor des Friedrihs- Werderschen Gymnasiums, Dr. Bonuell, am 25 September, wird in ihrer äußeren Form dur die beschränkten Räumlichkeiten der alten Anstalt bedingt. Die Verabschiedung des Direktors von den oberen, mittleren und unteren Klassen wird bei der Censur von 7 bis 11 Uhr, Vormittags, erfolgen. Um 2 Uhr findet der Empfang der Bebörd-n in der Wohnung des scheidenden Direktors statt. Am Sonntag, den 26. September, geben die Lehrer der Anstalt Hrn. Direktor Bonnell cin Abschiedsdiner im E Hause. Eine Fest- lichkeit der ehemaligen Schüler des Gymnasiums wird nach Beendi- gung der Universitätsferien folgen. i :

Die Abschiedsfeier für Geh. Rath Dr. Boniß wird am 93. September im Gymnasium zum Grauen Kloster stattfinden. Direktor Boni wird \ch im großen Hörsaale mit einer Ansprache verabschi:den. Die Schüler der Anstalt überreichen zahlreiche Ge- schenke. Gleichzeitig findet der Empfang der städtishen Behörden itatt. Am Abend geben die Lehrer dem Geh. Rath Boniß ein Fest- diner im Hotel Imperial.

Das Mandat als Stadtverordnete haben niedergelegt: Herr Rentier Kochhann, gewählt von der 3. Abtheilung des 22. Wahl- bezirks; Herr Fabrikant Wilhelmi, gewählt von der 3. Abtheilung des 33. Wahlbezirks; Herr Juwelier Rosenthal, gewählt yon der 1. Abtheilung des 11. Wahlbezirks. ; 4

Zur Ausführung der dadurch nothwendig gewordenen Ersaßz- wahlen ist ein Termin auf Dienstag, den 26. Oktober d. J., an- beraumt worden.

Paris, 21. September. (W. T. B.) Gestern i} die per- manente Kommission für die europäische Gradmessung hier eröffnet worden. Anwesend waren u. A. : General von Vaeyer (Berlin), Prof. Dr. Peters (Kiel), Prof. Dr. Bruhns (Leipzig), Prof. Dr. v. Bauernfeind (München), Prof. Dr. v. Oppolzer (Wien), Gene- ral v. Torsh (Petersburg), General de Vecchi (Florenz) und mehrere französishe Gelehrte. Nach der Eröffnungêre e des französischen Vertreters gab der Pariser Akademiker, Prof. Faye, eine Uebersicht der Zusammenseßung der permanenten Kommission, in welcher er in ehrenvoller Weise der deutschen Mitglieder derselben gedachte.

Magdeburg, 18. September. Das 200jährige Jubiläum des Domgymnasium (Domschule) wurde heut dur einen Fest- gottesdienst in der Domkirche feierli eingeleitet. Die Schüler der Anstalt ordneten sich auf dem Fücstenwalle zu einem Festzuge. Nach dem Eingangsliede sprach Konsistorial-Rath Hohenthal den ersten Theil der Liturgie, worauf der Männerchor des Do:nchors eine Mo- tette von Klauer vortrug. Nach dem Hauptlied: „Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut“ hielt General-Superintendent D. Möller die Fest- predigt. Derselben lag der Text Psalm 134, Vers 2 und 3, zu Grunde. Nach der Predigt begaun der zweite Theil der Liturgie. Zum Schluß spra Konsistorial - Rath Hohenthal ein Weih- _gebet. Die älteren Domschüler nahmen nach dem Gottes- dienste im Belvedere auf dem Fürstenwalle das Frückstüdck ein, worauf um 11 Uhr der Festaktus in der Aula der Domschule begann. In den Sälen des Rathhauses begrüßten die alten Dom- schüler die auswärtigen, zahlrei erschienenen Festgenoffen. Das Ver- zeichniß derselben zählt 370 Namen; es waren Männer vertreten,

Ankunft sich einzeihnen, uud erhalten gegen Erlegung von 6 als Beitrag zu den Kosten der Versammlung eine Legitimationsfkarte. Auch wird hier R für ein GCouvert des gemeinsamen Mittags- mahles (3 4) erhoben. ¿

"9) ea 3 Oktober, Abends 7 Uhr. Begrüßung der Gäste und gesellige Unterhaltung im kleinen Saale der Refsource.

5) Auch an den drei folgenden Tagen sind Abends von 63 Uhr an die Lokalitäten der Ressource den Gästen zu geselliger Vereini-

ng geöffnet.

M 8 neia , 10 Uhr Vormittags. Erste Generalversammlung im Saale der Ressource. Um 2 Uhr Festessen im großen Saale daselbft. Abends bei günstigem Wetter gesellige Vereinigung beim Falkeukruge (oder Krummenhause). | j /

5) Dienstag von 8 Uhr Vormittags. Sektionssißungen in den Räumen der Ressource. Nachmittags Tour nach dem Hermanns- Denkmal. Nah der Rückunft Versammlung der Delegirten der Einzelvereine.

6) Mittwoch Vormittags. Sektionsfißuugen (event. auch Ver- sammlung der Delegirten). Abends Konzert im Fürstlichen Theater.

7) Donnerstag, 9 Uhr Vormittags. weite Generalversammlung. Nachmittags Fahrt nach den Extersteinen.

8) Freitag. Besuch der Stadt Paderborn (oder event. Lemgo).

Von der im Verlage von Franz Vahlen hierselbst erscheinen- den Publikation der Preußischen kirchlich-politischen Gesetze, herausgegeben und erläutert von einem Mitgliede des Hauses der Abgeordneten, ist so eben das I1I. Heft ausgegeben worden, enthaltend: 8) Gesetz, betreffend die Einstellung der Leistungen aus Staatsmitteln für die rômisch-katholischen Bisthümer und Geistlichen ; 9) Gesetz, betreffend die geistlichen Orden und ordensähnlichen Kon- gregationen der katholishen Kirche ; 10) Gese über Aufhebung der Artikel 15, 16 und 18 der Verfassungs-Urkunde vom 31. Januar 1850; 11) Geseß über die Vermögensverwaltung in den katholischen Kirchengemeinden; 12) Geseh, betreffend die Rechte der altkatholischen Kirchengemeinschaften an dem firchlichen Vermögen.

Die Nr. 1681 der „Jllustrirten Zeitung“ enthält u. A. folgende Illustrationen: Die deutsche Kronprinzessin an der Spiße Fhres Leib-Husaren-Regiments. Nach einer Zeichnung von Fr, Kaiser. —" Das neue deutsche Feldgeshüß C. 1873. Von der Kai|erretle in Schlesien: Ansicht von Schloß Fürstenstein. Nach einer Zeichnung von A. Blaschnik. Friß Reuters Grabdenkmal in Eisenach. Originalzeihnung von E. Härtel. Von der sächfishen JIndustrie- ausstellung in Dresden: Die vier Jabreszeiten, Terracotten aus der I honwaarenfabrik in Buschbad bei Meißen. 4 Abbildungen, nah Photographien von C. Göße: 1) Frühling. 2) Sommer. 3) Herbst. 4) Winter.

Das Ueberseßungsrecht des von der französischen Akadem e einstimmig mit dem Preis de JIouy gekrönten Romans: „Fromont jeune et Risler aîné“ von Alfonse Daudet, welcher in Paris in wenig Wochen bereits die siebente Auflage erlebte, ift durch die Verlagébuhhandlung von Eugen Gr osser hierselbst für ganz Deutschland erworben worden, Die deutsche Ausgabe wird in wenig Wochen erscheinen.

Land- und Forstwirthschaft. ;

Ueber den Ausfall der Getreideernte giebt der „Hamb. Korr." folgenden Ueberblick: Im Großen und Ganzen kann man dieselbe als eine gute Mittelernte bezeichnen, und sie wäre eine vorzügliche zu nennen, wenn niht anhaltende Dürre in den Donau: fürstenthümern, in Südrußland, im Banat, in Spanien und Por- tugal den Ernteertrag bedeutend geshmälert hätte, wenn nicht in einem Theile von Deutschland das prompte Einbringen der Ernte durch starke Regen gehindert worden wäre, wenn nicht gewaltige und um- fangreiche Unwetter in Mittel- und Süddeutschland, Böhmen, den österreichischen Gebirgsländern, Ungarn, Schweiz, ZKumänien, Süd- frankreich, England, Amerika 2c. die Feldfrüchte zerstört - hätten, wenn niht durch häufige Hagclshläge die Erträge ges{mälert wor- den wären. Da der Ernteertrag in Deutschland ein ganz vor- züglicher gewesen ist, so wird uns diéser Segen zunächst zu Gute kommen. Deutschland kann in diesem Jahre mehr Getreide an das Ausland abgeben, als dies sonst der Fall ift. Der Ausfall der Kartoffelernte hat nicht eine so allgemeine, ganz Europa und die übrigen Erdtheile umfassende Bedeutung, aber fällt für das einzelne Land und die einzelne Provinz schr ins Gewicht. Wo viel Kartof- feln geerntet werden, wird der Getreidevorrath ganz vou selbst mehr geschont, weil die billigere Kartoffel das Brod in größerem Umfange erseßt, Das Getreide kann aus solchen Gegenden in grêperer Menge expoxtirt werden, Deutschland verspricht, eine sehr gute Kartoffelerute

welche in ihren verschiedenen Lebensftellungen dem Staate, der Schule und der Kirche wesentlide Dienste erwiesen haben. Der älteste Abiturient ist der Geh. Regierungs-Rath Weyhe (Quedlinburg), der schon im Jahre 1806 die Abgangsprüfung bestanden hat. Auch der

[Men Während die Thätigkeit des Empfangsbureaus im Sißungéê- aale des Magistrats von 2—7 Uhr ununterbrochen andauerte und Dank der zweckmäßigen Einrichtungen glatt verlief, begannen die festlih geshmückten Räume unseres Rathhauses von 7 Uhr an si mit Festgenossen zu füllen ( an | war glänzend erleuhtet, und Portiers in Charakterfostümen wiesen die Fremden iu den Korridoren zurecht. Zunächst fanden die pri- vaten Begrüßungen statt. Um 8 Uhr stimmte ein ausgewähltes funft- geübtes Quartett Mozarts Bundeslied au, und weihte das Fest mit lieblihen Harmonien ein. Hr. Bürgermeister Vötticher be- grüßte dann die Festversammlung mit beredten, herzlichen Worten. Die Festgenossen sprachen sodann den gebotenen Gaben munter zu und ungezwungene Plauderei begann Hr. Direktor Wichert brachte auf die unermüdlich thätigen Mitglieder des Festcomités ein Hoch aus, in welches Alle ‘kräftig einstimmten. Nachdem der Vorsitzende in launigec Weise für den folgenden Haupttag die Ordre de bataille ausgegeben hatte, erwiderte Hr. Superintendent Dr. J. Wolff aus Osterburg den Gruß der Wirthe durch ein humoriftisches Dankes8wort und ließ die Gastgeber, die einheimischen Schüler, hoch leben. Bald darauf erfreute wieder der Chor der Sänger die Versammlung mit dem künstlerisch vollendeten Vortrage von J, Otto's eDornröshen“, welcher tief zu zünden \{chien. Erst gegen 11 Uhr lichtete fich die dicht geschaarte Versammlung, um in kleineren Kreisen sich der Freude des Wiedersehens hinzugeben.

Karlsruhe, 18. September. An dem Geburtshause des Natur- forschers L. Oken (der ursprünaliche Familienname war „Ohsenfuß") im Dorfe Bohl¿bach in der Orteaau is vyunmehr eine Gedenfktafel angebraht worden. Es sollen Schritte geschehen, daß die Versamm- lung deutscher Aerzte und Naturforscher auf den hundertsten Geburts- tag Oken's (er ist geboren 1, August 1779) in Offenburg zusammen- treten, Oken ist bekanntlich Begründer der deutschen Naturforscher- versammlungen, des Vorbildes der jeßt 10 verbreiteten Gelehrten- fongresse aller Art.

Wie kürzli Paderborn, so is jeßt auch Hameln von einem fiivecen Unglüdck betroffen, indem am 19, d. Abends gegen 9 Uhr in der Stubenstraße eine Feuersbrunst zum Ausbruch fam, durch welche bis zum folgenden Morgen fast 20 Häuser in Asche gelegt wurden. Das Feuer verbreitete sich von der Stubenstraße nah der Fischpfortenstraße. Dem günstigen Umstande, ap der Wind die Flammen nah der Weser zu trieb, sowie der werkthätigen Hülfe von ca. 15 Sprißen der benahbarten Orte, so wie auch der hiesigen großen städtishen Dampfspriße, ist es zu danken, daß das verheerende Element nicht noch weitere Ausèehnung gewann.

Theater.

Wie bereits gestern kurz crwähnt, übt die Posse „Die Bummler von Berlin“ im Woltersdorff-Theater dadurch, daß Hr. Direktor Emil Thomas die Rolle des Kaufmann Finger über- nommen hatte, wieder besondere Anziehungskraft, Die beiden leizten

Bilder, in denen der geizige und habsüchtige Finger auf der Bühne

Reichstagsabacordnete Dr. Lôwe (Calbe) war zu dem Jubelfeste er- .

* der Marcellino in

Der Aufgáng vom Johanniskirchhofe -

u liefern, die jedenfalls eine vorzügliche geworden wäre, wenn wir icht in den leßten Wochen eine starke Dürre bei größer Pie gehabt: hätten. Die Kartoffelkrankheit, die ganz vereinzelt aufgetreten ist, wird der Kartoffelernte keinen merklichen Abbruch thun. Obst ift meiftentheils sehr reich gediehen und hat Ecträge gegeben, wie selten, die Weinberge zeigen ‘einen ungemeinen Tranbensegen, uud es zweifelt- Niemand mehr daran, daß die Weinernte eine ganz vorzü»liche wer-- den wird.

Ueber die \{chlechten Ernten im mittleren Rußland \chreibt die „Börse": Jm Orel ist Heu bereits mit 1 Rbl. per Pud bezahlt worden. Im Dorf Bobrowka (Kreis Wolchow), wo ehemals: 3000 Fuder Heu geerntet wurden, waren dieses Jahr nur 500. Die- Weiber werden aufs Feld geschickt, um die nah dem Kornschnitt- ftehen gebliebenen Stoppeln abzuschneiden, denen nie bisher Jemand Aufmerksamkeit geschenkt hat. Jeßt zahlt man den Stoppelschnitte- rinnen 15 Kop. per Tag Arbeitslohn. Die Brunnen find in Folge der Dürre fast alle versiegt, das Trinkwasser wird oft 10 Werst weit her- beigeführt. Jm Kreise Medyn ift das Heu auch s{on auf 70 Kop. per- Pud gestiegen. Im Gouvernement Kursk ist der Buhweizen fast gar niht gediehen, ebenso in den Kreisen Kocnotop und Nijeshin des: Tschernigowschen. Der Ackerboden: ist an vielen Orten schwarz ge- blieben, wie vor der Aussaat. Bei Kursk haben die Bienenzüchter,. um die Stôcke nur am Leben zu halten, Honig und Saundzucker gekauft, um ihre Bienen zu ernähren. Es ist gar kein Honig in diesea Sommer gewonnen worden. Auf der Strecke zwischen. Kursk und Kiew ist stellenweise zwei Monate lang kein Tropfen Regen gefallen. Es giebt kein Heu, keine Kartoffeln, feigen Kohl... Die Runkelrübe ist an manchen Orten gar nit aufgekommen,. oder hochstens 1 bis 2 Werschok hoh gewachsen. An Tabak ift nicht der zehnte Theil der gewöhnlihen Ernte geerntet worden. Für die fogenannte Machorka zahlt man in Kiew \{chon bis 5 Rbl. per Pud. Hafer und Gerste sind verdorrt. Der Roggen allein ist hier und dort gut gewesen. Am Dujepr steht das Vieh hon seit Anfang August auf Trockenfutter, da es kein Gras auf den NViehweciden gab. Die Viehpreise sind ganz ershrecklich gesunken. Die- Kornkammer am Depr ift dur die Mißernte in das größte Er=- \chrecken verseßt, noch nie hat Jemand Derartiges erlebt. Im Kiew- schen ist die Ecnte zwar schwa, aber doch immer no besser, als in. Poltawa und Tschernigow. Am Kiewschen Dnjepr-Ufer fiel doch von Zeit zu Zeit Regen. In Podolien war im Proskurowschen Kreise die Bekanntmachung erlassen worden, daß die Bauerwirthe ihre Pflug-- osen zur Fütterung im Winter unter der Bedinaung abgeben, daß: sie statt drei Paar nur ein Paar im Frühling zurückerhalten.

Gewerbe und Sandel.

Görliß, 20. September. Der Aufsichtsrath der hiesigen Aktiengesellschaft für Fabrikation von Eisenbahn- Material (Lüders) hat in seiner heutigen Sißung die Verthei sung einer Dividende von 4 Prozent für die in Betracht kommende: 11/jährige Geshäftsperiode beschlossen,

Düsseldorf, 18. September. Die heutige Generalversamm-- lung der nordwestlichen Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustriellen beschloß in der Zollfrage die nachstehende Reso- lutiont „Die Generalversammlung hält ihren bisherigen Standpunkt fest, wonach sie sih gegen eine Schußzollpolitik und insbesondere gegen jede Erhöhung der Eisenzölle erklärt hat; dagegen er- achtet sie, in Nücksicht auf die gegenwärtige Lage der Eisen- und Stahlindustrie, eine Hinauss{iebung des Termins für die Aufhebung der Eisenzölle für unerläßlich.“

In der halbjährlichen Generalversammlung der Aktionäre der Bank von England wurde der Reingewinn des Instituts für das am 31. August beendete Halbjahr auf 664,410 £ angegeben. Der Rest belief sich an diesem Tage auf 3,680,254 L. Die Divi dende für das Halbjahr beträgt 43% gegen 5% für den nämlichen Zeitraum von 1874 und absorbirt 654,885 £.

Verkehrs: Anstalten.

Am 20. d. M. fand die behördlihe Abnahme der Reststrecke der Berlin-Moabit-Charlottenburger Linie der Großen Berliner Pferde-Eisenbahn in Charlottenburg selbst statt, so daß nunmehr die Spreebrüdcke überschritten, die Flora unmittelbar passirt wird und der Endpunkt Luisenplaß an der Berliner Straße erreicht ist.

New-York, 20. September. Der Dampfer «Spain“ der National-Dampfschiffs-Ccmpagnie (C. Messing'sche Linie) ift hier ein- getroffen.

erscheint, sind durch die tressliche und ergößliche Charafteristik des on Sas jeßt zum Glanzpunkt der Posse geworden. Der Col- porteur Neumann, die größte Partie im Stück, wird durch Hru. Junker mit frischem Humor dargestellt; seine mit wohlklingendem Organ und ausdrucksvoll vorgetragenen C ouplets wurden mit großem Beifall aufgenommen. Der Dr. Strebeke hat in Hrn. G. Schulze, Hrn. Schmitz, der Kommerzienrath in Hrn. Hinße, Pinchen in Frl. Weller sehr gute Vertretung gefunden. Auch alle die zahlreichen kleineren Rollen des Stücks sind so beseßt, daß das Ge- \ammtspiel mit den Einzelnleistungen harmonirt und jedem der Dar- steller ein Antheil an dem reichen Beifall gebührt, dessen sih die- Posse erfreut.

Eingegangene literarische Neuigkeiten.

Fahrbuch der Gesetzgebung des Deutschen Reichs... Eine Uebersicht aller geseßlichen Bestimmungen und höheren Erlasse seit der Entstehung des Norddeutschen Bundes bis September 1875, von C. Parey, Königlichen Kegierungs-Rath. II. Jahrgang. Magdeburg. Verlag von Emil Baeasch. 1875. ; j

Die Kurfürstlich Brandenburgische und die Kaiser- lich Deutsche Kriegsflotte. Ein historishes Gedenkblatt zur Feier des Stapellaufes der Panzerfregatte „Der Große Kurfürft“ zu Wilhelmshaven am 17. September 1875. Von Victor von Strang, Major z. D. Berlin 1875. R. v. Deer. : :

Fünfter Jahresberiht des Landes-Medizinal-Kollegiums über das Medizinalwesen im Königreich Sachsen auf die Jahre 1872 und 1873. Dresden. C. Heinrih. 1875. :

Grossers Geseßsammlung Nr. 31. Gesetz, betr. die Aus- führung der §8. 5 u. 6 des Geseßes vom 30. Ayril 1873 wegen der Dotation der Provinzial- und Kreisyerbände. Vom 8. Juli 1875. Preis 30 45. Berlin 1876. Verlag von Eugen Grefser.

Die Tarifwirthshaft der deutschen Eisenbahnen und- die volkswirthschaftlichen Aufgaben der Eisenbahngeseßgebung. Res sumé der von der Reichs:Enquête-Kommission abgegebenen gutahtli-. chen Aeußerungen. Von C. Gehe. Berlin 1879. Fr. Kortkampf

Rückblicke und Vorblickte im Kampfe gegen Eisen- bahnwillkür. Separatabdruck aus dem Handelsberichte von Gehe & Co. in Dresden. Berlin 1875. Fr. Kortkampf.

Termin-Kalender für die ia I Dienst auf das Shaltjahr 1876. Mit verschiedenen den prafti chen Dienst erleihternden Beilagen. Geschlossen am Ie Juli 1875. Achtund- dreißigster Jahrgang, Berlin. Carl Heymanns Berlas:

Terminkalender für Rechsanwälte und Notare auf das Schaltjahr 1876. Berlin. Carl Heymanns Verlag.

Forst- und Jagdkalender für das Deutsche Reich auf das Fahr 1876. 1V, Jahrgang. Mit Unterstüßung von praktischen Forstmännern, fortgeführt von H. Behm, Rechnungs - Rath im Königlich Preußischen Finanz-Ministerium. Berlin 1 76. Verlag von Julius Springer. j

Die Her von den Zeitgeshäften und deren Kombina- tionen von James Moser. Mit 21 litographirten Tafeln. Ber -- lin. Julius Sprinäer.

G Redacteur: F. Prehm. Berlin: Verlag der Expedition (Kessel). Druck W. Elsner. Vier Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage).

A¿ 221.

Königreich Preufßen

Auf Jhren Bericht vom 31. Mai d. J. verleihe Ih dem Kreise Heydekrug, im Regierungsbezirk Gumbinnen, das Enteignungsrecht für die zum Ausbau der drei Zufuhrwege von der Tilfit-Memeler Staatöstraße nah den Bahnhöfen der Tilsit-Memeler Eisenbahn zu Wiespen, Heydekrug und Saugen erforderlihen Grundstücke, ertheile demselben zu der auf dem Kreistage vom 23. November v. J., behufs Aufbringung der Baukosten beschlossenen Ausgabe auf den Junhaber lautender, Seitens der Gläubiger unfündbarer Kreisobligationen bis zum Betrage von 36,600 A Meine Genehmigung und lasse Ihnen das hierüber ausgefertigte, von Mir vollzogene Privilegium nebst den Schemas zu den Obligationen, Coupons und Talons zugehen. Die übrigen Berichtsanlagen erfolgen gleichfalls zurü.

Bad Ems, den 9. Juni 1875.

Wilhelm.

Camphausen. Graf zu Eulenburg. Dr, Achenbach. An den Finanz-Minister, den Minister des Innern und den Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Privilegium wegex Ausfertigung auf den Jnhaber lautender Kreisobligationen des Heydekruger Kreises im Betrage von 36,600

Mir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c.

Nachdem von der Vertretung des Heydekruger Kreises auf dem Krelêtagè vom 23. Rovember 1874 beschlossen worden, die noth- wendigen Geldmittel zum Ausbau dreier Zufuhrwege von der Tilsit- Memeler Staatsstraße nah den Bahnhöfen der Tilsit-Memeler Eisen- Hahn zu Wieszen-Heydekrug und Saugen im Betrage von 36,600 4 im Wege einer Auleihe zu beschaffen, wollen Wir auf den Antrag der gedachten Kreisvertretung: zu diesem Zwecke auf jeden Jnhaber lautende, mit Zinscoupons versehene, Seitens der Gläubiger unkünd- bare Obligationen zu dem angenommenen Betrage von 36,600 # ausstellen zu dürfen, da sih hiergegen weder im Interesse der Gläu- biger noch der Schuldner etwas zu erinnern gefunden hat in Gemäß- heit des §.2 des Gesetzes vom 17. Juni 1833 zur Ausstellung von Obli- gationen zum Betrage von 36,600 4, in Buchstaben Sechsund- dreißig Tausend, sechshundert Mark, welche in folgenden Apoints: 24,000 A à 1500 #4, 12,600 4 à 300 , zujammen 36,600 M, nach dem anliegenden Schema auszufertigen, mit Hülfe einer Kreissteuer mit vier und ein balb Prozent jährlih zu verzinsen und nah der durch das Lsoos-zu bestimmenden Folgeordnung jährlich vom Jahre 1876 ab mit wenigstens jährlißch Einem Prozent des Kapitals unter Zuwachs der Zinsen von den amortisirten Schuld- verschreibungen zu tilgen sind, durch gegenwärtiges Privilegium Unsere landesherrlihe Genehmigung mit der rechtliÞen Wirkung ertheilen, daß ein jeder Inhaber dieser Obligationen die daraus hervorgehenden Rechte, ohne die Uebertragung des Eigenihums nachweisen zu dürfen, geltend zu machen befugt ist.

Durch das vorstehende Privilegium, welches Wir vorbchaltlih der Rechte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der Obligationen eine Gewährleistung Seitens des Staats nicht über- uommen.

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und= Heigedrucktem Königlichen Jusiegel. Gegeben Bad Ems, den 9. Juni 1875. (L. 8.) Wilhelm, Camphausen. Gr. zu Eulenburg. Dr. Ahenbach.

Provinz MEEN en, Regierungsbezirk Gumbinneu- ° Migation des P EEtger Kreises. I N S are

Auf _ Grund des unterm genehmigten Kreistagsbeslusses vom 23. November 1874 wegen Aufnahme einer Schuld von 36,600 /( bekennt si der Kreisaus|chuß des Heydekruger Kreises, Namens des Kreises, dur diese, für jeden Jnhaber gül- tige, Seitens des Gläubigers unkündbare Verschreibung zu einer Darlehns\{uld von A, welche an den Kreis baar ge- ae orden und mit vier und eiu halb Prozent jährlich zu ver- zinsen ist.

Die Rüczablung der ganzen Schuld von 36,600 # geschieht vom Jahre 1876 ab allmählich aus einem zu diesem Behufe gebildeten Tilgungsfonds von wenigstens Einem Prozent jährli unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Schuldverschreibungen nach Maßgabe des genehmigten Tilgungsplanes.

Die Folgeordnung der Einlösung der Schuldverschreibungen wird durch das Loos bestimmt. Die Ausloosung erfolgt vom Jahr 1876

M Fauserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß, | Staatê-Anzeiger, das Sentral-Handel3register und das Boftblatt nimmt anz: die Inseraten-Expedition es Dentschen Reichs-Anzeigers xd Söniglié

BVexliz, 5. F. Wilhelm-Straße v. 32.

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Erste Beilage

Berlin, Dienstag, den 21, September

ab in dem Monate Juni jedes Jahres. Der Kreis behält sich je- doch das Recht vor, den Tilgungsfonds dur größere Ausloosungen ¿u verstärken, sowie sämmtlihe noch umlaufende Schuldverschreibun- gen zu kündigen, Die ausgeloosten, sowie die gekündigten Schuldverzchreibungen werden unter Bezeichnung ihrer Buchslaben, Nummern und Beträge, sowie des Termins, an welchem die Rück- zahlung erfolgen soll, öffentlich bekannt gemaht. Diese Bekannt- machung erfolgt sechs, drei, zwei und einen Monat vor dem Zahlungs- termine in dem Preußischen Staats-Anzeiger, dem Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Gumbinnen, fowie in dem amtlichen Organe der Kreisbehörde zu Heydekrug.

Bis zu dem Tage, .wo solchergestalt das Kapital zu entrichten ist, wird es in halbjährlihen Terminen, am 2. Januar und am 2. Juli, von heute an gerechnet, mit vier und ein halb Prozent jährlich in gleiher Münzsorte mit jenem verzinset.

Die Auszahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße Rückgabe der ausgegebenen Zinscoupons, beziehungsweise dieser Schuldverschreibung bei der Kreiskommunalkafse in Heydekrug, und P R in der nach dem Eintritte des Fälligkeitstermins folgen-

eit.

_Mit der zur Empfangnahme des Kapitals präsentirten Schuld- verschreibung sind auch die dazu gehörigen Zinscoupons der späteren GFälligkeitstermine zurückzuliefern. Für die fehlenden Zinscoupons wird der Betrag vom Kapitale abgezogen.

Die gekündigten Kapitalbeträge, welche innerhalb dreißig Jahren nach dem ge nicht erhoben werden, sowie die inner- halb vier Jahre, vom Ablauf des Kalenderjahres der Fällig- Rus gerechnet, nicht erhobenen Zinsen verjähren zu Gunsten des

reises.

E Das Aufgebot und die Amortisation verlorener oder vernichteter Schuldverschreibungen erfolgt nah Vorschrift der Allgemeinen Ge- richtsordnung Theil T. Titel 51 §. 120 sequ. bei dem Königlichen Kreisgerichte zu BETuD:

Zinscoupons Tönnen weder aufgeboten, noch amortisirt werden. Doch soll ette welcher den Berlust von Zinscoupons vor Ab- lauf der vierjährigen Verjährungsfrist bei der Kreisverwaltung an- meldet und den stattgehabten Besiß der Zinscoupons dur Vorzeigung der Schuldverschreibung oder sonst in glaubhafter Weise darthut, nah Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der angemeldeten und bis n nicht vorgekommenen Zinscoupoas gegen Quittung ausgezahlt werden.

Mit dieser Schuldverschreibung sind halbjährige Zins- coupons bis zum Schlufse des Jahres ausgegeben. Für die nee Zeit werden Zinscoupons auf fünfjährige Perioden aus- gegebeu.

Die Ausgabe einer neuen Zinscoupons-Serie erfolgt bei der Kreis- Kommunalkafse zu Heydekrug gegen Ablieferung des der älteren Zins- coupons-Serie beigedruckten Talons. Beim Verluste des Talons er- folgt dic Aushändigung der neuen Zinscoupons-Serie an den Inhaber der Schuldverschreibung, sofern deren Vorzeigung rechtzeitig geschehen ift.

Zur Sicherheit der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet der Kreis mit seinem Vermögen.

Dessen zu Urkund haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt.

Heydekxug, den . . . ten 1845

{ ¿Der Kreisaus\huß des Kreises Heydekrug

Le E a E, F L m A E R L Nd É

Provinz E Regierungsbezirk Gumbinnceu. inscoupon zu der Kreiéobligation des Heydekruger Kreises. über #6 zu vier und ein halb Prozent Zinsen über... M... S.

Der Inhaber dieses Zinscoupons empfängt gegen dessen Rück- gabe in der Zeit vom . bis E Von. ¿Ia h und späterhin die Zinsen der vorbenannten Kreisobligation für das Halbjahr vom .. ...., bis : mit (in Buchstaben) Mark . , . Pfennige bei der Kreis-Kommunal-Kasse zu Heydekrug.

Heydekrug, den . . . ten 10.. Der Kreisaus\huß des Kreises Heydekrug.

Dieser Zinscoupon ist ungültig, wenn dessen Geld-

betrag nit innerhalb vier Jahren nach der Fälligkeit,

vom Schlusse des betreffenden Kalenderjahres an ge-

rechnet, erhoben wird. y

Anmerkung: Die Namensunterschriften der Mitglieder des Kreisaus\{usses können mit Lettern oder Facsimile-Stempeln gedruckt werden, doch muß jeder Zinscoupon mit der eigenhändigen Namens-

zum Deuischen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

1875.

Provinz Preußen, Regierungsbezirk Gumbinnen.

alon zur Kreisobligation des Hegdekruger Kreises,

Der Inhaber dieses Talons empfängt gegen dessen Rückgabe zu der

Obligation des Heydekruger Kreises Gs i E E Nr... über . …. , #4 à vier und einhalb Pro-

zent Zinsen, die . . . . te Serie Zinscoupons für die 5 Jahre 18. bis 18 . . bei der Kreis-Kommunal-Kasse zu Heydekrug, sofern da- gegen Seitens des als solcher legitimirten Inhabers der Obligation kein Widerspruch erhoben ist.

Heydekrug, den . . ten Sie

Der Kreisauss{chuß des Kreises Heydekrug. / (Stempel.)

Anmerkung: Die Namensunterschriften der Mitglieder des Kreisauss{husses können mit Lettern oder Facsimile-Stempeln ge- druckt werden, doch muß jeder Talon mit der eigenhändigen Namens- unterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden.

Statistische Nachrichten. Nach den Auffstellungen des Kaiserlichen statistishen Amts baben die Eingangszölle im Zollgebiete des Deutschen Reichs im ersten Halbjahr d. J. einen Rohertrag von 98,948,813 gegen 52,522,098 Æ im gleichen Zeitraum von 1874 geliefert, so daß fich für das laufende Jahr ein Mehr von 6,026,715 Æ oder 11, Ê ergiebt, Hier- bei kommt in erster- Linie die stärkere Kaffee-Einfuhr in Betracht, welche 1,020,246 Ctr. netto (gegen 1874 mehr 251,308 Ctr.) betragen hat; dieser Artikel allein lieferte sonach 4,397,855 ( Eingangszoll mehr, als in 1874. Von sonstigen Einfuhrgegenständen, welche zu dem nachgewiesenen günstigeren finanziellen Resultat beigetragen haben, stnd außerdem hervorzuheben: Wein in Fässern und Flaschen (g gen 1874 mehr 615,260 Æ), Rohtabak (+4 426,252 M), Rohzucker (+ 258,834 M), Eisenwaaren aller Art (+ 251,850 A), Salz (4 251,235 F), Oel in Fässern (+ 174,950 A), Rum, Arrak, Branntwein + 157,795 Æ), Schweine (+ 118,280 4), geschälter Reis (4+ 92,204 4), Südfrüchte (4-77,263 6), Aetnatron (--. 70,275 4), Gewürze (+ 68,328 4), Bier (+ 62,070 46), Kleider, Leibwäshe und Pußwaaren (+ 98,470 Æ), Seiden- und Halbseidenwaaren (—- 50,730 4), Wollenwaaren aller Art (—- 43,410 A), Leinengarn, Leinewand und Leinenwaaren (-+_36,970 46), Baumwollenwaaren (+4 34,900 6), Kraftmehl, Stärke 2c. (4+ 29,523 M), Butter (+ 28,644 4), Confitüren, Cho- kolade 2c. (+4 20,790 6). Dieser verhältnißmäßig großen Zahl von Artikeln, welche einen höheren ZolUcrtrag ergaben, stehen nur wenige gegenüber, bei welchen dieser Ectrag hinter demjenigen des Vorjahres zurückgeblieben ist. Es find dies namentli: Raffinirter Zucker (gegen 1874 464,310 (A), Lokomotiven, Tender und sonstige Maschinen (— 312,735 M), zubereitetes Fleish, Speck 2c. (— 213,406 M), - He- ringe (— 97,644 4), Kupferschmiedewaaren (— 55,700 M), Material- eisen aller Art (—19,300 /(), Glas und Glaswaaren (—16,420 46). Ab- esehen von der Einfuhr dieser zollpflichtigen Artikel ist aber auch im ersten Halbjahr d. J. eine Steigerung bei dem Importe verschiedener zoll- freier Waaren, welche als Rohstoffe für einzelne Jnduftriezweige von Wichtigkeit sind, hervorgetreten. Jn dieser Beziehung find folgende zu nennen: rohes Blei 42,120 Ctr. (gegen 1874 + 14,754 Ctr.), Roheisen 5,435,081 Ctr. (4+ 1,082,565 Ctr.), altes Brucheisen 175,016 Ctr. (4+ 23,044 Ctr.), Braunkohlen 22,775,857 Ctr. (4+ 2,679,459 Ctr.), Porzellanerde 249,825 Ctr. (+4 75,426 Citr.), Dachschiefer und Schieferplatten 955,560 Ctr. (4 123,300 Ctr.), andere rohe Steine 2,294,110 Ctr. (+4 585,306 Ctr.), Fliesen, Mauer- und Dachziegel 2,143,254 Ctr. (+ 451,327 Ctr.), Jute 86,311 Ctr. (+ 16,920 Ctr.), Rohseide 34554 Ctr. (+ 5522 Ctr.), rohe und ge- fämmte Schafwolle 633,173 Ctr. (+ 59,897 Ctr.), denaturirtes Baumöl 104,219 Ctr. (+ 16,723 Ctr.), Petroleum 1,967,104 Ctr. (+ 494,979 Ctr.), Ammoniak, Salmiak u. #\. w. 167,644 Ctr. 49,475 Ctr.), Pottashe 90,964 Ctr. (+ 830,428 Ctr.), S{hwefel 144,416 Ctr. (+ 35,746 Ctr.), Palmkerne 243,836 Ctr. (7 71,760 Ctr.), außereuropäische Tischlerhölzer 359,204 Cir. + 137,885 Ctr.). Von zollfreien Gegenftändea, deren Einfuhr er- heblich geringer als im Vorjahr gewesen, find dagegen hervorzuheben : rohe Baumwolle 1,621,931 Ctr. (gegen 1874 336,492 Ctr.), Slachs 608,064 Ctr. (— 133,028 Ctr.), Guans 997,946 Ctr. (— 128,832 Ctr.), Farbhölzer 351,193 Ctr. (— 13,352 Ctr.), Jndigo 19,820 Ctr. (— 7738 Ctr.), Salpeter 539,430 Ctr. (— 59,564 Ctr.), Eisenerze 2,352,510 Ctr. (— 558,629 Ctr.), Cement 1,139,060 Ctr. (— 163,803 Ctr.), Leinsaat 444,760 Ctr. (— 102,089 Ctr.), Holz- borke oder Gerberlohe 523,642 Ctr. (— 129,796 Ctr.), Talg 56,975 Ctr. (— 22,373 Ctr ). Die Einfuhr von Steinkohlen und Koks i

1, Steckbriefe und Untoreuchungs-Sachen, 2. SORRR Ne, Aufgebete, Verladunger j u, derg Preußischen Atants-Anzrigerz: 3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissienen eto. 4, Verleesung, Amortisatien, Zinszahlung u, 8, W, veu öfentlichoz Papieren,

unterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden.

Gresshandel. 6, Verschiedene Bekanntmachungen, Literarische Anzeigen,

Familien-Nachrichten.

T 8. Theater-Ánzeigen, | In der Böresn- 9, beilagse. #

derjenigen des Vorjahrs ziemlich gleich geblieben; sie betrvF 19,731,092 Gtr. gegen 19,594,140 Ctr. in 1874.

D c} entli) éL Anz eig L. | Ins erate nehmen az: die autorisirte Anaoncen-Expcditict °

5, Industriello Etablissements, Fabriken und

vou Rudolf Mosse in Berlin, Breslou Chemuié Cöln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a.M., Halle a.S., Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Stre burg i. E., Stuttgart, Wiea, Zürich und deren Ageuten, sewie ale übrigen größeren Annsneen-Bureans.

Subhastationen, Aufgebote, Vors: ladungen u. dergf-.

[58] Subhastations-Patent.

Das dem Rechtsanwalt a. D. Bernhard Schmidt zu Pankow bei Berlin, Florastraße 61/62 wohnhaft, 5886 ebörige, in Pankow belegene, im Grundbuch von [5886] ankfow Band VII. Blatt Nr. 318 verzeichnete Grundstück nebst Zubchör soll den 6. Oktober 1875, Vormittags 11 Uhr,

melden.

A Nr. 12, im W

Berlin, den 10. Juli 1875. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

Subhastations-Pateut.

Das dem Fräulein Amanda Marie Strieber | [7158] gehörige, in Weißensee an der Gäblerstraße be- i legene, im Grundbuche von Weißensee, Band I1. Blatt an hiesiger Gerichtsftelle, Zimmerstraße Nr. 25, | Nr. 40 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll

ege der nothwendigen Sub- | den 22. September 1875, Bormittags 11 Uhr,

flusfion spätestens im Versteigerungstermin anzu- | weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte

tragene Realrechte geltend zu machen

Berlin, den 19. Juni 1875.

aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der räflusion \ spätestens im Versteigerungstermin anzumelden. Ae dieselben zur Vermeidung der Präklusion späte-

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

Subhastations-Pateut.

Das dem Kaufmanne August Kahn zu Berlin, Jägerstraße Nr. 16 wohnhaft, gehörige, in der / 4 Feldmark Alt-Schöueberg an der Berlin-Pots- | jeßt der verwittweten Tischlermeister Schneider, Louise,

der Eintragung Alle Diejenigen, welhe Gigenthum oder anderweite,

in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht einge- | zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das

haben, werden Pypotb enn bedürfende, aber nicht eingetragene ealrechte geltend zu machen haben, werden aufge-

tens im Versteigerungs-Termin anzumelden. Berlin, den 6. September 1875. Königliche® Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

[7376] Subhastations - Patent.

Das früher dem Kaufmann Wilhelm Siewert,

astation óffentlich an den Meistbietenden versteigert | an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 25, dam-Magdeburger Eisenbahn belegene, im Grund- | geb. Schüß, zu Treptow gehörige, in Friedrichs-

und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags den 7. Oktober 1875, Mittags 12 Uhr,

ebenda verkündet werden. Zuschlags

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund- | den 23. September 1875, Vormittags 12 Uhr, | Nr. 1 teuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt- | ebenda verkündet werden. i Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund- cinertrag von 0,99 Thlr. veranlagt. Auszug aus | steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt-

lähenmaß von 11 Aren 35 Qu.-Mtr, mit einem

der Steuerrolle und cop. vid. des

bedingungen find in unserm Bureau V. einzuschen. | veranlagt.

weite, zur in das Hypothe getragene den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prä-

Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Sub- hastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des

öffentlich an den

einzu}jehen.

buche von Alt-Schöneberg Band 4, Blatt Nr. 436 | ber in der Rummelsburgerstr- N verzeihnete Grundstück nebft Zubehör soll im den 8. Oktover 1875, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerftr. Nr. 25, Zimmer | den 13. November 1875, Bormittags 11 Uhr, , im Wege der nothwendigen Subhastation | an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstr. Nr. 25, Zimmer

r. 5 belegene, rundbuch von Lichtenberg Band X. Blatt Nr. 354 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll

eistbietenden versteigert und dem- | Nr. 12, im Wege der nothwendigen Subhastation nächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags | öffentlich an den Meistbietenden versteigert und dem- U den 9. Oktober 1875, Bormittags 12 Uhr, Z j rundbuchblattes, | Flächenmaß von 5,49 Aren mit einem Reinertrag von | ebenda verkündet werden. ingleichen etwaige Abschäßungen, andere das Grund- | 0,78 # und für das Jahr 1876 zur Gebäudesteuer }tück betreffende Nachweisungen und besondere Kauf- | mit einem jährlichen O uszug aus der

nächft das Urtheil über die Ertheilung des Zu- {lags

Das zu versteigernde Grundftück is zur Grund- | den 17. November 1875, Bormittags 11 Uhr, Ene von 2574 M | steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt- | ebenda verkündet werden. e ( teuerrolle und Hypo- T Geno as 9,59 Hektaren mit einem Reinertrag von Alle dg l welhe Eigenthum oder ander- | thekenschein, ingleichen etwaige Abschäßungen, an- MIOTS gegen Dritte der Eintragung | dere das Grundstück betreffende Nachweisungen und

Das zu versteigernde Grundstück i} zur Grund-

00,07 4 veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle Lea bei einem derselben unterliegenden Gesammt- und Hypothekenschein, ingleichen etwaige Abshäßun-

enbuch bedürfende, aber nicht ein- | besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bu- | gen, andere das Grundstück betreffende calrechte geltend zu machen haben, wer- [ reau V. einzusehen.

lähenmaß von 5,21 Aren, mit einem Reinertrage acweisungen | von 1,65 # und für das Jahr 1877 zur Gebäude-

und hene Kaufbedingungen find in unserm | steuer mit einem jährlihen Nußungswerth von Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- " Bureau V.

5700 6 veranlagt.