1875 / 222 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 22 Sep 1875 18:00:01 GMT) scan diff

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Als Geschäftsbezirk sind der Bank « Kommandite in Karls-_

ruhe der Großherzoglih badische Seekreis, sowie der Ober- und Mittel - Rheinkreis, der Bank - Kommandite in Mannheim der Großherzoglih badische Unter - Rheinkreis überwiesen worden. Die Verwaltung der Bank - Kommandite in Karlsruhe ist dem Bank - Rendanten Puch als erstem und dem Bank - Kassirer Strücker als zweitem Vorstandsbeamten gemeinschaftlih üÜüber- tragen worden, desgleichen ift die Verwaltung der Bank-Kom- mandite in Mannheim dem Bank-Direktor von Zuccalmaglio als erstem und dem Bank-Kassirer Lichtenberg als zweitem Vorstands- beamten gemeinschaftlih übertragen worden.

Bei allen rechtsverbindlihen Erklärungen und Ausfertigun- gen sind die Unterschriften beider Vorstandsbeamten erforderli.

Bexlin, den 20. September 1875.

Königlih Preußisches Haupt-Bank-Direktoriun.

Mem

Das bevorstehende Studiensemester unserer Universität nimmt mit dem 15. Oktober seinen geseßlihen Anfang. Indem wir dies hier- durch zur allgemeinen Kenntniß bringen, machen wir Diejenigen, welche die Absicht haben, die hiefige Universität zu besuchen, darauf aufmerk- sam, taß sie sich pünktlich mit dem Beginne des Semesters hier ein- zufinden haben, um fich dadurch vor den Nachtheilen zu bewahren, welche ihnen durch das Ve:säumen des Anfangs der Vorle\ungen ungusbleiblich erwachsen müssen. Zugleih ersuchen wir hiermit die Eltern und Vormünder der Studirenden, auch ihrerseits zur Beob- atung dieses wichtigen Punktes der akademischen Disziplin möglichst mitzuwirken. Jn Ansehung derjenigen Studirenden, welhe auf Grund vorschriftêmäßiger Dürstigkeits-Atteste die Wohlthat der Stundung des Honorars für die Vorlesungen in Anspruch zu nehmen beabsihti- gen, oder um ein akademisches Stipendium ih bewerben wolleu, be- merken wir, daß nah neueren geseßlihen Vorschriften derartige Ge- suche bei Vermeidung der Nichtberücksihtigung, und zwar die Stun- dungsgesuche innerhalb der ersten Woche, und die Gesuhe um Verleihung eines Stipendiums innerhalb der erften vierzehn Tage nah dem geseßlichen Anfange des Semesters von den Petenten in Person eingereiht werden müssen, und daß von denjenigen Stu- direnden, welchen die Wohlthat der Stundung bereits zuerkannt wor- den ist, unter dem Präjudiz des Verlustes ihrer Berechtigung von dem erhaltenen Stundungsscheine innerhalb der ersten Woche nach dem gescßlihen Anfange des Semesters bei der Quästur Gebrauch gemacht werden muß.

Bonn, den 20. September 1875.

Rektor und Senat der Rheinischen Friedrih-Wilhelms-Universität.

E:

Die Immatrikulation für das bevorstehende Studien-Semester findet vom 2. Oktober c. an bis auf Weiteres ftatt. Behufs der Smmatrikulation haben 1) diejenigen Studirenden, welche die Uni- versitätsstudien beginnen, insofern sie Inländer find, ein vors{rifts- mäßiges Schulzeugniß und, falls sie Ausländer find, einen Paß oder sonstige ausreichende Legitimationspapiere ; 2) diejenigen, welche von anderen Universitäten kommen, außer den vorstehend bezeichneten Pa- pieren noch ein vollständiges Abgangszeugniß von jeder früher be- suchten Universität vorzulegen. Diejenigen Inländer, welche keine Maturitätsprüfung bestanden, beim Besuche der Universität auch nur die Absicht haben, sich eine allgemeine Bildung für die hoheren Lebens- kreise oder eine besondere Bildung füc ein gewisses Berufsfach zu gehen, ohne daß sie sich für den eigentlichen gelehrten Staats- oder

irchendienst bestimmen, können auf Grund des 8. 36 des Reglements vom 4. Juni 1834 nur nach vorgängiger, ibnen hierzu Seitens des Königlichen Universitäts Kuratoriums ertheilter Erlaubniß immatri- fulirt werden.

Bonn, den 20. September 1875.

Die Immatrikulations-Kommission.

Die heutige Nummer des „Reihs- und Staats Anzeigers“ enthält im Central-Handelsregister:

Uebersiht der in der Zeit vom 13. bis inkl, 18. September cr. im „Deutschen Reihs-und Preußi- \chen Staats-Anzeiger“ (Central-Handelsregister) publizirten Konkursbekanntmahungen.

Nichtamllicßes. Deutsches Nei

VBreußem: Berlin, 22. September. Se. Majestät der Kaiser und König begaben Sih am Montag, den 20. d. Mts., nah beendetem Militär-Diner in der Societät, bei welchem die {hon gemeldeten Trinksprüche ausgebracht wurden, in das Großherzogliche Palais zurück. Mit beginnender Dunkelheit be- gann eine Erleuchtung der Stadt so reih und glänzend, wiesie Rostock in seinen Mauern bisher kaum gesehen. Neben der finnig mit Transparenten und Blumenshmuck abwechselnden Kerzenillumi- nation an den Fenstern und den Schaustellungen von Büsten und allegorishen Gruppen, umgeben von Topfgewächsen und Blumengruppen in den Ladenfenstern, traten auch die öffent- lichen Gebäude, und unter diesen speziell das Rathhaus als glänzende Merkmale der Feststimmung und des Festjubels hervor.

Die Erhellung der Façade des Rathhauses war ganz durch Gas bewirkt, der Art, daß die 7 unteren Hallen mit ausrehten und bogenförmigen Flammen versehen waren. Aufrehte mit Glasfuppeln versehene Pilafterlampen trugen eine durch die ganze Front durchreichende doppelte Gurtung. Dje oberen Ge- \chosse zeigten im Mittelbau ein großes Bild, auf welhem der Germania von dem Friedensengel der Lorbeerkranz dargeboten wurde. Die Seiten wurden dur 6 Fuß hohe gekuppelte Glasfenster erleuchtet, die durch farbige Pilaster und eine oben horizontale doppelte Gurtung geschlossen war. Das Ganze wurde durch eine große Gassonne im Mittelbau gekrönt.

Der Blücherplaß wurde durh zwei gegenüberstehende elek- trishe Lichtheerde erhellt.

Gegen 8 Uhr traten Se. Majestät der Kaiser und König, mit Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Großherzogin - Mutter eine Hofequipage besteigend, die Fahrt durch- die Straßen an, in welhen die Einwohnerschaft, verstärkt durch den vom Lande und der Umgebung gekommenen Zuzug, in großen Massen auf- und abwogte, überall auf Ihrem Wege mit enthusiastishen Kundgebungen der Freude begrüßt. Dem Taiserlichen Wagen folgte noch eine Reihe anderer Hofequipagen, in welchen die Königlichen Prinzen Plaß genommen hatten. Der Zug konn:e fich nur langsam fortbewegen; gegen 9 Uhr kehrten die Allerhöhsten und Höchsten Herrschaften wieder in das Palais zurück, und es begann nun, vor einem dicht ge- drängten Auditorium, von sämmtlichen Militärkapellen intonirt, die Nationalhymne, an welche \sich die Aufführung der {hon ge- nannten Piècen anschloß.

__ Von Zeit zu Zeit verbreitete von der Höhe der benahbarten Häuser herab, wie {hon mitgetheilt, elektrishes Licht in' reichen Sluthen seinen Glanz über den Äufftellungsplaß, und ließen die

Umrisse und die monumentale Zierde der Blücherstatue in wir- kungsvoller Beleuchtung hervortreten.

Nachdem die harmonishe Retraite von den \ämmtlihen Trompeter- und Hornisten-Corps geblasen, formirte ih der Zug der Spielleute und Hautboisten der 36. Infanterie-Brigade, welche die Mitte der Aufstellung eingenommen, zum Abmarsch. Schon während des leßten Theiles des militärishen Monstre- Konzerts, welhes wie ftets durch die imposanten Masseneffekte und die künstlerish abgerundete, feine Nuancirung der Tonfarben in dem instrumentalen Vortrag seinen Eindruck nicht verfehlte, und bei welhem namentlich über die Ausführung der Fest-Ouverture eine Glätte und Schwungkraft waltete, die von \orgfältigem Studium und künsilerisher Auffassung zeugten, hatte ein feiner Sprühregen begonnen, der sih in der Nacht zu einem so heftigen Landregen verstärkte, daß das für Dienstag, den 21., angeseßte gefehtsmäßige Exerzieren des 1X, Armee-Corps mit einem mar- kfirten Feind abgesagt wurde.

Se. Majestät nahmen im Laufe des Vormittags Vorträge entgegen und besuchten die Universität. Zu dem um 5 Uhr statt- gehabten Diner waren- die Königlihen Prinzen nebft Gefolge, die Generale, welche als Schiedsrichter fungiren, der komman- dirende General, die Divisfionscommandeure, die fremdherrlihen Generale und die Spitzen der Civilbehörden , sowie die Konsuln und Vizekonsuln eingeladen. Abends fand eine Serenade vor dem Schlosse von der Militärmusik statt.

Heute Vormittag um 10 Uhr begaben Sih Se. Majestät der Kaiser und König an Bord der Königlihen Yacht „Grille* zur Besichtigung des Panzergeschwaders dur die Molen in See, gefolgt von einem Avisoboot und dem Dampfer „Phönix“, auf welhem sich die fremdherrlihen Offiziere befanden. Die Passagierdampfer „Rostock“, „Emilia“, „Holsatia“ und „Senfft-Pilsah“ \{chlo}sen sich mit zahlreihen Passagieren der Königlichen Yacht und dem „Phönix“ an. Bei der. Vorbeifahrt der „Grille“, welhe die Flagge Sr. Majestät des Kaisers führte, salutirten sämmtlihe Schiffe des Geschwaders ; die Raen waren bemannt. Auf den Molen und am Strande bewegte \sich cine große Menschenmenge.

Der Bundesrath hielt am 21. d. M. die 22. Plenar- sizung. Zur Vorlage kamen: a. die Uebersicht der Ergebnisse des Heeres-Ergänzungsgeschäfts für 1874; þ. die Nachweisung der den Bundesstaaten überwiesenen Beträge an Reichsmünzen ; c. die Statistik des Waarenverkehrs des deutshen Zollgebiets mit dem Auslande; d. ein Protokoll des 111. Aus\hufses, be- treffend den Anschluß bremisher Gebietstheile an das Zollgebiet.

Mittheilungen wurden gemacht über: a, die angestellten Ermittelungen über die Behörden zur Entscheidung von Streitigkeiten auf dem gewerblichen Gebiete; b. die Benußung der Landesarhhive und Bibliotheken durch die Mitarbeiter der Monumenta Germaniae historica; c. die Vereinbarung mit Oesterreih-Ungarn wegen der Uebernahme Auszuweisender.

Hierauf wurden Anträge eingebracht, betreffend: a. den Ab- {luß eines Auslieferungs-Vertrages mit Desterreih-Ungarn; b. die . bei der Pensionirung von zwei Postbeamten in Anrech- nung zu bringende Gemeindedienstzeit; c. Maßregeln gegen Ein- \chleppung von Viehseuhen, d. Abänderung des Postgesehes, e. Abänderung der Statuten der Württembergishen Bank, f. die bei Feststellung der Dienstzeit eines elsaß-lothringishen Forst - beamten mit in Anrehnung zu bringende Gemeindedienstzeit.

Aus\chußberihte wurden erstattet über a. die Verordnung wegen Einführung der Reichswährung; þ. die Außercourssehzung verschiedener Landesmünzeg; c: die Wiederbesezung erledigter Stellen bei den Disziplinaïfkamméern.

Endlich rburden einige Eingaben vorgelegt.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Zoll- und Steuerwesen und für Handel und Verkehr versammelten sh heute zu einer Sizung.

Die Zölle im Deutschen Reich sind in dem Etats- entwurf für das Jahr 1876 in der Brutto-Einnahme auf 118,664,780 A( veranshlagt worden. Die dur{chschnittlihe Ein- nahme in den Jahren 1872—1874 betrug 122,605,758 M, der um 4,000,000 # geringere Ansaÿ im Etat 1876 entspriht nach statistishen Anschreibungen dem Einnahme=- Ausfalle, welher in Folge der seit dem 1. Osftober 1873 eingetretenen Sollbefreiungen und Ermäßigungen zu erwarten ift.

Die Brutto-Einnahme der Rübenzuckersteuer entspriht mit 50,501,050 M den durchs{chnittlihen Einnahmen der Jahre 1872 74. Die Salzsteuer (98,131,200 6) „und die Tabaksfsteuer (1,794,720 4) sind um ein Geringes über den Durchschnitt der Jahre 1872—74 veranschlagt worden.

Die Reihstags-Kommission zur Vorberathung der Entwürfe eines Gerichtsverfsassungs-Gesezes, einer Strafprozeß-Ordnung und einer Civilprozeß- Ordnung nebst Einführungsgesezen erledigte in ihrer Sitzung vom 20. September die Einzelberathung der Anträge des Dr. Wolffson zum Abschnitt über die Privatklage. §. a.: „Giebt die Staatsanwaltschaft einem bei ihr angebrachten Antrage auf Erhebung der öffentlihen Klage keine Folge, oder verfügt sie nah dem Abschlusse der Ermittelungen die Einstellung des Verfahrens, so hat sie den Antragsteller unter Angabe der Gründe zu bescheiden“, wurde niht beanstandet. Dagegen führte der este Absaß des §. b,: „Dem Antragsteller steht gegen diesen Bescheid die Beschwerde bei dem Gerichte zu“ zu lebhafter Erôrierung. Der Abg. v. Puttkamer hatte hierzu den Unter- antrag gestellt, daß die Beschwerde von dem Staatsanwalt zu- nächst an den vorgeseßten Staatsanwalt und von diesem an das Oberlandesgeriht gehen solle. Bei der Abstimmung wurde der Antrag v. Putikamer in seinem ersten Theile angenommen, im zweiten dagegen abgelehnt. Außerdem beschloß die Kommission, für die Beshwerde an das Gericht eine Frist von 3 Monaten festzusezen und vorzuschreiben, daß die Be- \chwerdeshrift von einem Rechtsanwalt unterzeihnet sein müsse, sowie auch, daß das Geriht die Befugniß haben solle, vor Abgabe seines Bescheides weitere thatsähliche Ermitt- lungen anzuftiellen. Die §8. c und d des Antrags Wolffson, welche von dem Beshwerdeverfahren handeln, fanden mit einer unwesentlichen Aenderung Annahme; desgleihen §. e: „Das Gericht kann von Amtswegen oder auf Antrag des Beschwerde- führers den unmittelbaren Vorgesehten desjenigen Staatsanwalts, welcher die Erhebung der Anklage verweigert D ersuchen, cinen andern Staatsanwalt mit der Erhebung der Klage zu beauf- tragen. Der Vorgeseßte hat diesem Ersuchen Folge zu geben. Handelt es \sich um eine zur Zuständigkeit des Reichsgerichts ge- hörige Sache, so kann das Reichsgericht selbst einen der Reichs- oder Staatsanwälte mit Erhebung der Klage beauftragen.“ Dagegen wurde der §. f, welcher dem Gerichte die Befugniß er- theilen wollte, auf Antrag des Beshwerdeführers auc einen Rechtsanwalt, der sich zur Führung der Sache bereit erklärt,

mit der Vertretung der Staatsanwaltschaft zu beauftragen, abz gelehnt. Ein Antrag, dem Beschwerdegeriht die Befugniß zu ertheilen, eines seiner Mitglieder von Amtswegen mit der Ver= tretung der Staatsanwaltschaft zu beauftragen, wurde gleichfalls verworfen.

Der Königlich \sächsishe Bundesbevollmächtigte und Ge. da von Noftiz-Wallwißt is gestern nah Berlin zurück= gekehrt.

S. M. S. „Medusa“ hat am 6. d. Mts. auf der Rhede von Madeira geankert. An Bord Alles wohl.

Posen, 20. September. (Ofisee-Ztg.) Am Freitag begah ih der Regierungs-Rath Goebel in Begleitung eines Regierungs- Sekretärs nah Gostyn und eröffnete den dortigen Philippiner= Geistlichen protokollarish, daß sie spätestens bis zum 1. Df tober d. I. ihre Kongregation aufzulösen und ihr Kloster zu verlassen haben. Zugleih wurde von dem genannten Regierungs= Kommissarius das gesammte beweglihe und unbewegliche Ver- mögen der Kongregation mit Beschlag belegt und unter staat- lihe Sequestration gestellt. Die seit alten Zeiten in Gostyn be ftehende Philippiner-Kongregation besizt außer einem bedeutenden Kapitalvermögen sehr umfangreiche Güter und war eine Haupt= ftüße des Ultramontanismus in der Umgegend.

Breslau, 20. September. Der Erbgroßherzog von Sachsen-Weimar traf am Sonnabend Abend, von Liegniß kommend, im strengften Inkognito unter dem Namen eines Grafen von Ettersburg in Begleitung seines Adjutanten, Baron von Münchhausen, ein. Derselbe verließ gestern früh 7 Uhr die Stadt wieder, um fsich nah Schloß Heinrihau zu einem mehr= tägigen Besuch bei seiner daselbst weilenden Mutter zu begeben. Ebenso langte Sonnabend Abend der General-Gouverneur von Warschau, General Graf von Kotebue, vom Manöver- \hauplaß kommend, an, um seine hier weilende Gattin abzu- holen, und reist heut nah Warschau zurück.

VBayerua. München, 20. September. Se. Majestät der Kaiser von Oefterreih is gestern Abend mit Tochter und Schwiegersohn von Possenhofen hierher zurückgekehrt. Heute unternahm derselbe eine Spazierfahrt durch die Siadt. Die Rückreise erfolgte heute Abend über Simbach mit dem Wiener Snellzug. Graf v. Stauffenberg ist zum ersten Präsi= denten der Kammer der Reichsräthe ernannt worden.

22. September. (W. T. B.) Das feierlihe Leichen - begängniß des Prinzen Adalbert wird am Freitag Nach- mittag ftattfinden. Alle Abtheilungen der hiesigen Garnison werden zur Theilnahme an demselben ausrüdcken.

Sachsen. Leipzig, 21. September. Nach der nunmchr vollständig vorliegenden amtlichen Liste der Ergänzungs- wahlen zur sächsishen Zweiten Kammer haben, wie die „Leip- ziger Zeitung* meldet, von den neugewählten 31 Abgeordneten 18 bereits bisher der Zweiten Kammer angehört. Nach den von Parteien vor d:n Wahlen aufgestellten Kandi- datenliften, verglihen mit dem Ausfall der Wahlen, haben die Konservativen 12, die Fortshrittspartei 9, die national- liberale Partei 8 Kandidaten durhgebracht; bei 2 neu ge- wählten Abgeordneten ist die Parteistellung noch nicht bekannt; acht der Neugewählten, darunter 3 von der Fortschrittspartei und 2 von der national-liberalen Partei, find ohne jeden Gegen fandidaten gewählt worden. Ein Abgeordneter (Ober-Bürger- meister Streit in Zwickau) erhielt sämmtlihe Wahlfstimmen mit alleiniger - Ausnahme der von ihm selbst abgegebenen. Die höhste Stimmenzahl, 2051 von 2068 gültig abgegebenen Stimmen, erhielt der Gutsbefißzer Koekert in Kleinmiltiz. Ihrer Berufsftellung nah befanden sich unter den neu gewählten Abgeordneten 11 Gutsbesißer, 6 Advokaten, 5 städtishe Beamte, 4 Staatsbeamte, 3 Kaufleute, der Direktor einer Gewerbebank und ein Fürstkih {önburgscher Beamter.

Württemberg, Stuttgart, 21. September. Durch Königliche Verordnung vom 18 d. M. ist die zweite evange- Lishe Landes\ynode auf den 12. Oktober d. I. hierher ein- berufen worden. Die Großfürstin Maria Nicolajewna von Rußland, Schwester Ihrer Majestät der Königin, ist gestern zu einem mehrtägigen Besuche im Schlosse zu Friedrihshafen ein- getroffen. Die neueste Nummer des Regierungsblatts veröffentliht ein Gesez über die Bewirthshaftung und Beauf- sichtigung der Waldungen der Gemeinden, Stiftungen und son- stigen Körperschaften, vom 16. August 1875.

Sacßseu-Weimar-Eisena+ Weimar, 21. September, Am Sonntag und Montag haben in Friedrihroda Konferenzen thüringisher Minister stattgefunden,

Desterreich-Uungarn. Wien, 20. September. Laut tele- graphischer Nachricht aus Safsetot von heute, 10 Uhr früh, ver- brachte die Kaiserin die vorangegangene Naht in ruhigem Schlafe. Erscheinungen der entschiedenen Besserung hielten ohne Störung an; der Kopf ward frei gefühlt, der Puls blieb ziem- lih gehoben, das Aussehen war wesentlih gebessert.

Der Erzherzog Albrecht if gestern von Liegnigz hier eingetroffen.

In dem Schlosse zu Ebenthal wurde heute der Herzog Max in Bayern, jüngster Bruder der Kaiserin, mit der Prinzessin Amelie, Tochter des Prinzen August von Sachsen- Coburg-Gotha, durch den Erzbischof Haynald von Kalocsa in Gegenwart des Herzogs Karl Theodor, als Repräsentant des Königs von Bayern, der Erzherzoge Karl Ludwig, Rainer und Ioseph, der Herzöge von Montpensier, Aumale und Alençon, des Prinzen Arthur von England u. f. w. feierlih getraut. Ein Separatzug der Ferdinands-Nordbahn brachte die Hohen Gäste in die Station Dürnkrut, von wo dieselben in Wagen ih in das nahe gelegene, dem Prinzen August von Coburg-Gotha gehörende Schloß Ebenthal begaben. Nach der Trauung fand ein Dejeuner stait, bei welhem die Militära Musikkapelle des Regimentes Hoh- und Deutshmeister spielte. Gegen 4 Uhr Nachmittags führte ein Separatzug von Dürnkrut das Hohe Brautpaar sammt den geladenen Gästen nah Wien.

Der Minister des Kaiserlihen Hauses und des Aeußeren Graf Andrassy is heute Morgens in Wien angekommen.

Der Minister-Präsident Fürst Adolf Auersperg is heute von seinem Urlaube nach Wien zurückgekehrt.

Gambetta ift in Begleitung seines der deutshen Sprache kundigen Sekretärs l'Abbé gestern Abend hier eingetroffen.

21. September. (W. T. B.) Die österreichisch e Delegation is heute. zusammengetreten und hat mit 41 von 42 Stimmen den Freiherrn v. Schmerling zum Präsidenten ge- wählt. Leßterer dankte für die auf ihn gefallene Wahl und hob bei Besprechung der gegenwärtigen Lage des Reiches hervor, daß Dank der Weisheit des Kaisers und der Umsicht der Re-

gierung, ungeachtet des an der südöstlihen Grenze der

Monarchie aufgehäuften Zündstoffes, es bisher gelungen sei, den Frieden aufrecht zu erhalten, wenngleih man

nicht verhehlen könne, daß die eingetretenen Ereig- nisse der Regierung \chon nicht unerheblihe Ausgaben verursaht hätten. Um #o lebhafter sei daher der Wunsch, daß es Der Regierung und ihren Verbündeten gelingen möge, eine befriedigende Lösung zut bewerkstelligen, daß fie einen Zu- stand herbeiführe, der die Wiederholung eines Aufstandes zur Unmöglichkeit mae. Zweifellos werde die Delegation die Mittel zur besseren Verpflegun.; der Mannschaften bewilligen, und werde auch die Lösung der Geshüßfrage kaum zweifelhaft sein. Der Trieb der Selbsterhaltung veranlaßt uns, hierin niht zu- rüdckzubleiben. Gleichwohl können wir uns nicht verhehlen, daß

die finanziellen Zustände des Reichs zur Stunde keine glücklichen find, weshalb, die uns gewordene Aufgabe auch eine wahrhaft peinlihe und in der That \{chwierige ift. Mir werden aber mit Muth an unsere Aufgabe gehen, und die

befriedigende Lösung derselben wird uns hoffentlich gelingen.“

Der Redner {loß mit einem dreifachen Hoch auf den Kaiser

und die Kaiserin, in welhes die Versammlung enthusiastisch ein- stimmte. Hiernach wurde Rechbauer mit 45 von 48 Stimmen

zum Bize-Präsidenten gewählt. Der Abgeordnete Kochanowsky hat sein Mandat als Delegirter niedergelegt, Vom Minister der auswärtigen Angelegenheiten wurde der Staatshaushalts- Etat pro 1876, der Rechnungsabs{chluß pro 1873, sowie die Vorlage über die Anschaffung neuer Geschüße eingebraht. Derselbe theilte ferner der Versammlung mit, daß der Kaiser morgen Nach- mittag die Mitglieder der Delegation empfangen werde. Sghließ- lih wurde die Wahl des Petitions- und Finanzausschusses vor-

genommen.

Die ungarishe Delegation is heute Abend zu- sammengetreten und hat Szoegyenyi zum Präsidenten gewählt. Derselbe sprach in seiner Antrittsrede die Erwartung aus, daß den Weg zu finden wissen werde, welcher, unter gleichzeitiger Sicherung des Ansehens und der Machtstellung der Monarchie, der korrekten Richtung in der glücklichen Leitung der auswärtigen Angelegenheiten, die fich durh Erhaltung des Weltfriedens und dur das Bestreben kundgebe, die am südöst-

die Delegation

lihen Horizonte aufsteigenden Wolken zu zerstreuen, eine feste Bafis und mächtige Stüße gewähre.

Die Gesammtsumme des Erfordernisses in dem den Delegationen heute vorgelegten gemeinsamen Budget pro 1876 beträgt im Ordinarium 107,586,686 FL., mithin 220,757 Bl. weniger als 1875, im Extraordinarium 7,140,798 Fl., also 9,053,530 Fl. mehr als 1875, zusammen 114,727,484 Fl., also 1,903,161 Fl. mehr als 1875. Nach Abzug der eigenen Ein- nahmen der gemeinsamen Ministerien mit 5,222,704 Fl. und des Uebershusses aus den Zollgefällen mit 14,251,000 Fl. verbleibt ein zu deckdendes Gef ammterforderniß von 95,253,780 Fl. Von diesem u deckenden Gesammterfordernisse entfallen auf Oesterreich 65,344,093 Fl., auf Ungarn 29,909,687 Fl. Eine besondere, von einer Denkschrift begleitete Vorlage des gemeinsamen Kriegs- Ministeriums nimmt außerdem zur Beschaffung neuen Materials für die Feld-Artillerie 17,797,000 Fl. in Anspruch. Als erste Rate dieser Summe isst pro 1876 der Betrag von 8!/z Mill,

Gulden erforderlich.

Großbritannien und Jrlaaud. London, 20. Sep- tember. Der Prinz und die Prinzessin von Wales kehr- ten am ‘Sonnabend von Abergeldie-Castle, ihrem Landsiß in Shotiland, nach Marlborough House zurück. Die neuesten indishen Blätter sind mit Einzelheiten über die Vorkehrungen, welhe zum Empfange des Prinzen von Wales in ganz In dien getroffen werden, gefüllt, Die Fürsten und Häuptlinge der westlihen Provinzen sind eingeladen worden, fich hon am 30. Oktober zu versammeln. Zu den Festlichkeiten, die in Bom- bay gegeben werden sollen, wird auch ein großartiges Schul- kinderfest gehören, dessen Kosten auf ca. 1200 Pfd. Sterling veranshlagt sind. In Lucknow wird der Gala-Elephant des Vizekönigs, ein mehr als hundertjähriges Thier, das den Marquis von Hastings trug, als er vor einem Jahr- hundert Lucknow als General-Gouverneur besuchte, präsentabel gemacht, um den Prinzen bei seinem Einzuge in Lucknow auf seinem Rücken zu tragen. Dem Dampfer „Serapis“, welcher den Prinzen mit scinem zahlreichen Gefolge von Venedig aus nach Indien führen soll, find 15 Boote beigegeben, darunter eine Gala- Barke, die an Symmetrie und Schönheit der der „Cleopatra nicht nachstehen dürfte, Auf Clerfenw ell-green fand am Sonnabend“ ein weiteres Arbeiter-Meeting zum Zwecke des Ausdruckes von Sympathien mit den Insurgenten 1n der Herzegowina statt. Die hiesigen Freunde der aufständischen Bewegung treffen umfassende Vorkehrungen zum Empfange der

in wenigen Tagen hier erwarteten Insurgenten-Deputation.

Der „Globe“ shreibt: Wir theilten vor einiger Zeit mit, daß ein internationaler Etiquette-Codex als Richts{chnur aller derjenigen civilisirten Nationen, deren Pflichten und Stel- lung sie in Berührung mit „Ausländern von Distinktion“ brin- gen, in Vorbereitung sei, und nun erfahren wir, daß von mehr als einer Macht vorgeschlagen wurde, alle persönlichen Be- grüßungen abzuschaffen. Nur die Flagge einer Nation foll zu

einem Gruße berechtigt sein.

Franfreih. Paris, 19. September. Der Marschall Mac Mahon wird morgen in Varennes-sur-Allier beim XIII, und am Dienstag in Malesherbes beim Ul. Corps e wartet, Der Contre-Admiral du Quilio, welchen der Vize- Admiral Roze zu seinem Generalstabs-Chef im Mittelmeer- Geschwader ausersehen hatte, hat diesen Posten abgelehnt, und Hr. Roze sieht fich genöthigt, den alten Generalstabs-Chef La Roncière's, Contre - Admiral de Jonquière, der mit seinen Offizieren das Geschwader {hon verlassen hatte, zurückzurufen. Nath dem „Figaro“ stellt si der dur die U eb erschwem- mung der lezten Tage verursachte Schaden wie folgt: 8 Millio- nen für das Allier-, 25 Millionen für die Departements Hérault, Gard und Lozère, wobei die Ernten mit inbegriffen sind. Die Zahl der zertrümmerten Häuser und Hütten beläuft sich auf 400, die der- Todten auf 100, wovon 74 allein auf die kleine Stadt

Saint-Chinian im Hérault entfallen.

90. September. Rouher und der Herzog von Padua sind gestern nah Arenen berg abgereist. Der Minister des Innern, Buffet, hat einem Feste des landwirthschaftlichen Vereins in Dompierre beigewohnt und in seiner Erwiderung auf einen zu Ghren Mac Mahons ausgebrachten Toast zunächst den Marscall-Präsidenten und dessen Hingebung und Energie gefeiert, sodann aber unter Bezug auf die bei seinem Eintritt in das Ministerium obwaltenden Umstände hervorgehoben, daß die Intention des Ministeriums hauptsäclich dahin gehe, den Gefezen den Gehorsam zu fihern und alle konservativen Kräfte gegen das Umsichgreifen revolutionärer und verfassungswidriger Tendenzen zu sammeln und zu vereinigen. Das Minifterium sei unter sich fortwährend im besten Einvernehmen gewesen, es

seien niemals Meinungsverschiedenheiten vorgekommen. Der Minister {loß mit der Aufforderung, daß Alle, die die Ord- nung und Ruhe liebten, eine feste Scheidewand aufrichten müßten gegen subversive und verderbliche Leidenschaften.

in dem Minisierrathe, der vor seiner Abreise nah den Vogesen ftatteand, den Beschluß erwirkt habe, daß bei der Berathung der Nationalversammlung über das Wahlg-sey betreffs der Arrondissements-Abstimmung die Kabinetsfrage auf- gestellt werden soll. Der Marschall Canrobert wohnt mit Marschall Mac Mahon den Manövern des 3. Corps an.

genen Depesche sind 740 Soldaten und 92 Offiziere der car- listishen Armee bei Gavarnie auf französischen Boden übergetreten und sofort entwaffnet worden; zwei Ba- taillone französischer Linien-Infanterie seien heute früh von Pau ausgerückt, um die Flüchtlinge in Luz in Empfang zu nehmen.

liegenden Nachrichten ist der carlistishe General Saballs mit seinen zwei Söhnen am 18. d. M. auf französisches Ge- biet übergetreten. Dem „Jinparcial®“ zufolge soll Kardinal Antonelli der Regierung angezeigt haben, daß er die zwishen dem früheren Minister des Aus- wärtigen, Castro, und der päpstlihen Kurie gepflogene

Aus Regierungskreisen verlautet, die Regierung werde ihrerseits eine Erklärung veröffentlichen, ihren Standpunkt gegenüber den Ausschreitungen des Nuntius Simeoni in dem an die Bischöfe erlassenèén Rundschreiben energisch wahren, und die Rechte des Königs aufrecht erhalten,

Nach einem Telegramm Mehemed Ali Paschas aus Sienizza vom 19. d. find die Insurgenten, die die Verbindung zwishen Nowa-Varosch und Serajewo unterbrochen hielten, vollständig vertrieben worden; auch die Telegraphenverbin- dung zwishen Sienizza und Serajewo war wiederhergestellt.

Insurgenten eingegangene Nachrichten behaupten im Wider- \spruche mit der Meldung Mehemed Ali Paschas aus Sienizza, daß aus Serbien kommende Zuzügler zu dem Popen Zarkos gestoßen seien, indeß die Insurgenten die tür kischen Truppen bei Vrjepolje und Babinje ge\chlagen hätten.

Der Kaiser ist am 18. d. M. von Kiew nah Ddessa abgereist.

Herzog und die Herzogin von Edinburgh kamen gestern an Bord der russishen Yacht „Czarevna“ hier an und gingen bei Bellevue an Land.

gemeldet: Die telegraphische Verbindung mit Gal v eston ist wieder hergestellt, und die Gewässer verlaufen fich. So viel man weiß, sind vier Personen in den Fluthen umg-kommen. Der

(K. Ztg.) Der „Courrier de France“ meldet, daß Buffet

Spanien. Nach einem der „Temps“ aus Pau zugegan-

Madrid, 21. September. (W. T. B.) Nach hier vor-

amtliche Korrespondenz den übrigen Mächten mittheilen werde.

Türkei. Konstantinopel, 21. September. (W. T. B.)

Ragusa, 21. September. (W. T-B.) Von Seiten der

Nußlaud und Polen. St. Petersbur g, 20. September.

Dänemark. Kopenhagen, 21. September. Der

Amerika. Aus New-York wird vom 19. ds. per Kabel

Dampfer „Australian“, der BaumwölUe für Liverpool verlud, erlitt während des Sturmes Schiffbruch. Die Mannschaft wurde ind gerettet. Lynchburg, Lanjacinto und andere Dörfer an den Gestaden-: der Bucht sind (einer New-Yorker Kabeldepesche des „Echo“ zufolge) Ruinenmassen. Viel Eigenthumsschaden wurde in Houston angerichtet; aber es sind keine Menschenleben zu be- klagen. Die Baumwollfelder im Innern des Staates wurden arg beschädigt. Derselbe Sturm wüthete auch längs der ganzen

atlantishen Küste sehr heftig.

Australien. Das Parlament von Queensland, das in Brisbane tagt, wurde am 10. ds. eröffnet.

Di® Nr, 72 des „Amts-Blatts der Deutschen Reichs- Poft-Verwaltung“ hat folgenden Inhalt: Verfügung vom 50. September 1875: Verbot der unter dem Titel „der Friedensbote oder unter einem anderen Titel zur Verbreitung gelangenden Exemplare der in Baltimore erscheinenden „Katholischen Volkszeitung“. Ver- fügung vem 18. September 1875: Portofreie Beförderung der Packetsendungen in Reichsdienst-Augelegenheiten. Bescheidung vom 17. September 1375: Versendung offener Karten im Allgemeinen Postvereinéverkehr.

Die Nr. 19 des Armee-Verordnungs-Blattes (heraus- gegeben vom Kriegé-Ministerium) hat folgenden Inhalt : Inítruk- tion zur Ausführung des Geseßes über die Naturalleistungen für die bewaffnete Macht im Frieden vom 13. Februar 1875. Abände- rung des Reglemenis über die Naturalverpflegung ter Truppen im Frieden vom 13. Mai 1858, in Folge des Geseßes über die Natural- leistungen für die bewaffnete Macht im Frieden vom 13. Februar 1875 und der Instruktion zur Äusfährung dieses Geseßes vom 2. September 1879.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

erlin, Der Talmudverein, welcher feit seiner vor 23 Jahren cfótete Begründung allabendlih feine Mitglieder zum Studiuin des Talmud versammelt, beging am Sonntag das Fest der Einweihung seiner neuen Lehrräume im cigenen Hause, Neue Friedrichstraße 72. Von der „Allgemeinen Bibliographie für Deutsch- land“, wöchentliches Verzeichniß aller neucn Erscheinungen im Felde der Literatur (F. C. Hinrichs 'she Buchhandlung in Leipzig), ist Nr. 36 und 37 (ausgegeben zu Leipzig am 16. September) soeben N Mon den „Erzählungen aus der alten deuischen Welt für Jung und Alt“ von K. W. Osterwald, Professor und Direktor des Gymnasiums zu Mühlhausen, (Halle, Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, 1875) welche in furzer Zeit die weiteste Verbreitung gefunden haben, liegen bereits der J. Theil, enthaltend: „Reineke Fuchs", und der 10. Theil, euthaltend: „Herzog Ernst, „Heinrich von Kempten“ und „Heinrich der Löwe“, vor.

Gewerbe und Sandel.

Unter Hinweis auf die in Nr. 213 d. Bl. abgedruckte „tabel- larishe Uebersicht der Bekanntmachungen, betreffend die „Außercour®- setzung der Noten der deutschen Zeitelbankcn“, tragen wir hiernächst die auf die Bank des Berliner Kassenvereins bezüglichen Daten nah. Es werden die Inhaber der Kassenvereins- Banknoten aufgefordert, dieselben in der Zeit vom 15. bis 31. De- zember d. J. behufs der Einlösung bei der Kasse des Instituts zu präsentiren. Der Präfklusivtermin, mit dessen Ablauf alle Ansprüche an die Bank des Berliner Kassenvereins aus den aufgerufenea Noten erlöschen, ist auf den 31. März 1876 festgeseßt. c i

Der Verwaltungsrath der Berlin-Anhaltischen Eisen- bahn-Gesellschaft hat, wie die „B. Börs, Ztg." mittheilt, be- \{lossen, von der #. Z. auf dreißig Millionen Mark norinirten 41 % igen Prioritäts8anleihe die Hälfte, also fünfzehn Piillionen Mark, in der Zeit vom 1. bis 6. Oktober a. e. zum Course von 973 für das

(Stettin), Hirch (Danzig),

gewesen sind. Sclusse des Jahres 1875 vertagt. Bremen erhobener Protest gegen diese Vertagung fand bei den übrigen Seestädten keine Zustimmung und unterblieb deshalb. Inzwischen hatten die Agitationen für weitere Verlängerung des Zwischenstadiums die Frage wieder in den Vordergrund gedrängt, in Folge dessen bereits Anfang Iuli d. J. von Seiten Königsbergs beantragt, diesen entschieden entgegenzutceten, Doch glaubte der betheiligten jeßt noch für verfrüht halten zu müssen. Judessen haben sh seit Kurzem die Verhältaisse derartig verändert, daß von Seiten- König- bergs, gleichzeitig aber von der Bremens, der Antrag erneuert ift, in ges \cchlossener Masse den genanuten Agitationen entgegenzutreten, dies zu thun, foll die Aufgabe des 7. Delegirtentages sein. Man habe sich auf speziellen Antraz Königsbergs entschlossen, dem Delegirtentage eine an das Reichékanzler-Amt, dem Bundesrath und dem Reichstage de Petition vorzulegen. Es erfolgte nun die Verlesung der von Königsberg eingereichten Petition, weiche in längerer Aas- führung den Wunsch aussprach, daß-die Reichsregierung den zahlreich eingehenden Petitionen der Schußzzollpartei gegenüber auf ihren bis- herigen Standpunkt verbleiben möge. Dies sei umsomehr zu wlns schen, als gerade die Eisenindustrie zu den wichtigsten des Landes gehöre, deren Förderung durh deu Freihandel dringend geboten

Agitationen

zu entsenden

Jahre 1873 eingegangene Mit dieser Ergänzung wur angenommen.

nah Zusammentritt des Rei Hieran {loß fich eine ge eine engere

Côln, 22. September.

Die im Verlaufe

September.

T—é d, nnuter de wollen waren wi

Eisenbahnverwaltungen“ Deut:cer E.senbahn-Vec: waltungen: Theilstrecke Greiz-Plauen ezöôsfnet ; (Bergisch-Märkische Eisenbahn).

1873: 1I1, Verkehr. l f eine Frachtbrief-Formulars an Stelle des bisher gebräuchlichen doppel- seitigen mit anliegendem Formular.

Nach dem Geschäftsbericht der Königlichen Oftbahn für abre die Betriebélänge 1398,53 Km., wovon An Betriebsmitteln sind angeschafft: 74 Güterzugs- und 30 Tender-Lokomotiven, 195 Per- Güterwagen. Am Jahresschlusse waren 451 Tender, 668 Personenwagen mit 136 Gepäckwagen mit einer Ladungsfähigkeit 8185 Güterwagen mit einer Tragfähigkeit 2 sehsrädrige Salon-, 1 Ministerial-

1874 betrug in diesem I 560,92 Km. doppelgeleifig fiud, 63 Swhnellzugs-, l sonen-, 36 Gepäck- und 2170 vorhanden: 496 Lokomotiven, 16,180 Ctcn., 1,602,593 Ctrn. , Bahnrevisions - Wagen. 92,914,316

Güterverfchr im Gesammtresul gezeigt. Trotzdem kann d nicht genannt werden, da 2 als die Einnahmen gestiegen sind.

Hälfte des Jahre fommissionen u ì r ene Vermehrung des Beamtensta rung der Perfonenzüge vorherr} 4 wurden befördert: 4,

nd die durch Errich

Fahre 187

Einnahmen habe Thlr., aus dem G 510,286 Th 13,721,877 wurden ausgegeben : für die Bahuverw waltung 6,629,199 Thlr., zuf Kilometer Bahunlänge resp. 1 Thlx. Diese Ausgaben haben 7632

und 4395 ° , Ub 249,558 Thlr. = 2312 Thlr. pro Kilometer Bahn-

beträgt 23,68 %+ der Gesammt- im Vorjahre, 42,27 % im Jahre 1872, re 1871 resp. 56,05% im Jahre 1870, und es ist das apital dur denselben mit 3,5 % —— gegen 9,29 76 Gegen das Vorjahr sind die Einnahmen

im Jahre {Guß sind 3

Einnabmen gegen 37,42 % 52,29% im Jah verwendete Anlagek im Vorjahre verzinst. um 1,656,914 Thlr. = 13,73% und = 38,70 % gestiegen, = 28,02% gefallen.

Thr. im Vorjahre alédann auf 4,913, Die außerordentliche Gen

daß die Warschau-Wieuer der - bisher gemeinschaftlichen | den Verwaltungsrath einstimmig die Aufhebung sowohl des Art. 1 urkunde, auf waltet werden, schaftsstatuten, W

Grund defsen die

Publikum zur Zeichnung aufzulegen.

Der 7, Delegirtentag der deutschen Seestädkte wurde leute Vormittag 10x Uhr dur den Vorsißenden des Vorortes, Herrn Claussen Bremen eröffnet. Anwesend waren die Herren H. Claufsen, C. Fuhrken und Syndikus Dr. Meier (Bremen), C.

Kleyenstüber, Kichler und

Sch{söndörffer (Königsberg), Konsul Enhbricht (Swinemünde), Hose- mann (Ostfriesland), Shwedersky (Memel), Israel Lobeck (Strals sund), Schichan und Levinson (Elbing), Walter und Bierbach Sieveking (Altona), Kroos (Harburg), Roß und Embden (Hamburg). Außerdem war zu den Verhand- lungen eingeladen Kommerzien-Rath Embden (Berlin.)

Der Vorsitzende des Vorortes erstattete zunächst Bericht über die seit dem letzien im November 1872 abgehaltenen Delegirtentag cinge- troffenen Ereignisse, soweit sie von Belang für die deutschen Seestädte Die (Erledigung der Eisznzollfrage wurde bis zum Ein vom 24, Juni 1873 von

Handelskammern die Sache

Die Versammlung erklärte si{ch in der sich anschließenden De- batte im Ganzen und Großen mit dem Inhalte der_ Eingabe einver- standen, nur wünschte man, daß der mit den Schußzöllnern im Kompromiß mehr hervorgehoben werden de darauf die Eingabe einstimmig Dieselbe soll nah einer sofort vorzunehmenden noch- maligen Redaktion dem Reichskanzler-Amte, dem Bundesrathe und chstages, auch diesem überreicht werden. heime Sitzung, in welcher hauptsächlich dereinigung der Partei bestrebt werden foll.

(W. T. B.) In dem heutigen Mor- genblatt der „Kölnischen Z-itung* erklärt die Direktion des Schaaf f- hausenschen Bankvereins die von einem Berliner Börsenblatte gebrachte Mittheilung, daß eine Sißung des Verwaltungsrathes an- beraumt worden sei, um über den Antrag, wonach das Aktienkapital von 16 Millionen Thalern reduzirt und für drei alte Aktien zwer neue ausgegeben werdea sollen, Beschluß zu fassen, füc eine Er-

der bevorstehenden Michaelismesse zu Leipzig ftattfindende Garnböôrse wird am 27. d. Mts. ihren Anfang nehmen und wie früher in dem Saale der Leipziger Börsen- halle abgehalten werden. Liverpool, 21 Es waren 13,800 Ballen angeboten. : n in der Juli-Auktion bezahlten Preisen. Mittel- sliger; beste Qualität bei mäßigem Begehr fest.

Verkehrs-Anstalten.

„Zeitung des Vereins deutscher hat folgenden Inhalt: Verein

(W. T. B.) Wollauktion. Ordinäre Wollen stellten sich

S¿chsisch-Thüringische Eisenvahn,

HaltejiteUe Mülbeim-Cppinghofen Nebersiht über entbehruche und Wagen. Deutsche Eisenbahn-Statistik für das Betriebsjahr 2. Beilage:

Zum Entwurf eines einseitigen

Das verwendete Anlagekapital

66,697 Thlr. pro Kilom. Bahn- Der Verkehr hat eine Steigerung erfahren, namentlich der tat eine nicht unerhebliche Zunahme cgebniß des Betriebes ein günstiges die Ausgaben in noch weit höherem Grade, Zu dieser Steigerung haben die Kosten für Miethen fremder Lokomotiven und Wagen in der ersten 8, ferner für die erste Einrichtung der Eisenbahn- tung derselben unvermeidlich gewe- andes, sowie die erhebliche Vermeh- hend Veranlassung gegeben. Im 606,956 Personen. Im Güterverkehr Beförderung: 48,110,610 Ctr. Eil- und Frachtgüter. Die tragen: aus dem Personenv?rkehbre 4,225,425 züterverfehre 8,986,166 Thlr., aus fonstigen Quellen lr. (darunter an Wagenmiethen 340,473 Thlr.), zusammen Thlr. = 9762 Thlr. pro Kilometer Bahnlänge. Dagegen Für die allgemeine Verwaltung 741,604 Thlr., altung 3,101,515 Thlr. und fürdie Transportver- ammen 10,472,318 Thlr. = 7450 Thlr. pro

2 Sgr. 9 Pf. pro Nußfkilometer.

4 der Einnahmen betragen gegen

imm Jahre 1972, 471 % im Jahre 1870. Als U-ber-

die Ausgaben um 2,921,755 Thlr.

der Üeberichuß dagegen ist um 1,264,841 Tblr. Bei dem Vorhandensein von Ecneuerungs- 2c. Fonds würden aon Senn 340,441 Thlr. uad dem Er- neuerungsfonds für den VDberbau ) miitel §27,541 Thlr., zusammen 1,663,766 Thlr. (gegen 1,208,118 ) zur Last gefallen sein, der Ueberschuß würde stch 324 Thlr. erhöht haben, fraluer iem eng R a isenbabn am 16. d. M. hat mit Rüdsi arauf, I Ey Baidue Eisenbahngesellschaft beharrlich die Trennung Nerwaltung beider Bahnen verlangt, autorisirt, bei dec Staatsregierung X, der Zusaßakte zur. Konzessions- beiden Bahnen gemeinschaftlich ver- als auc der diesbezüglichen Bestimmungen der Gefell} nachzusuchen. ; | : 2 Posen berichtet wird, soll die Betriebseröffnung der Posen-Creuzburger Bahn am 1. Oktober cr. statifinden.

495,784 Thlr. und füc Betriebs-