1875 / 239 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 12 Oct 1875 18:00:01 GMT) scan diff

1) Die Reihenfolge der Bahnverwaltungen

(Col. 47) und der Bahngeleiskilometer (Col. 48) festgeft 2) Im Monat August cr. sind au

Bemerkungen:

im Ganzen vorgekommen:

L nach der mittleren Verhältnißzahl (Col. 49) zwischen der auf je Eine Verunglückung entfallenden Zahl der zurückgelegten Achskilometer aller Züg den sämmtlichen Deutschen Bahnen (exkl. Bayerns)

a. 27 Entgleisungen fahrender Züge (davon N Courier-, Schnell- und Personenzüge, } gemischter Zug und 15 Güterzüge und leer fahrende Maschinen).

b, 16 Zusammenstöße 6. T9 Kgletsunges

d. 38 Zusammenstöße n

beim Rangiren davon Ls mit Betriebs\törung und 62 ohne Betriebsftörung).

e. 59 sonstige Betriebsereignisse, welche eine Störung des regelmä igen Betriebes veranlaßten.

3) Im Durchschnitt hat bei { 19/417

10,354 Courier-, Schnell-, Personen- und gemischten Zügen Eine Entgleisung und

Ein Zusammenstoß stattgefunden.

4) Im Verhältniß zur Zahl der Züge famen die meisten Entgleisungen und Busammenstöße vor bei der:

Saalbahn: Rechte Oder-Uferbahn : (2 Halle-Sorau-Gubener Bahn: ( ,

5) Unter den 27 Entgleisungen fahrender Züge wurden 1 durch Radreifenbruch an der Maschine, 6) Unter den 59 euge Betriebsereignissen wurden verursacht: 33 durch Defekte an Fahrzeugen, und zwar:

brüche an Maschinen und 27 dur 9 getödtet und 7 verleßt).

(Eine Eutgleisung oder Zusammenstoß bei

r Courier-, Schnell-, Personen-

è U

Von den Personen, die den Tod freiwillig suchten, sind 18 getödtet und 1 verleßt worden.

9) Von den getödteten Reisenden kommt je Eine Tödtung auf 17,800,000 beförderte Passagiere und auf 124,251 Courier-, L . e e o Verlegung 2,942,839 . a O LCTDO 10) Von den getödteten Beamten kommt je Eine Tödtung auf 6,476 überhaupt beschäftigt gewesene Beamte;

14,853/017 AWsfilometer aller Züge und auf 768 Kilomet. Bahngeleis.

verleßzten

S DELLEBTEN v Ï s 11) Von der Gesammtzahl aller Getödteten Verleßzten L Verunglückungen

Verleßung , fommt je

2 Eine Tödtung auf y Verleßung auf

5,295,397 5 L G Verunglücckung auf

3,903,658 ;

und gemischten Zügen),

y u x r

Y, 2 dur Ahsbrüche an Wagen und 2 durch oFederbrüce an der Maschine veraulaßt, ur adreifenbrüche an Maschinen dur sbruch an 10 onstige Maschinendefekte; ferner 7 durch Erdrutshungen und Ueberfluthungen des Bahuplanums in Fee starker Megenatfie, / N G O dur Feder,

7) Verunglüt find im Ganzen 156 Personen, und zwar: 8 Passagiere (darunter 1 getödtet und 7 ve:leßt), 132 Bahnbedienstete (darunter 31 getödtet und 101 verlegt) und 16 fremde Personen (darunter

Schnell-, Personen- und gemischte Züge.

4 202

12) Ím Vergleich zu ‘demselben Monat im Vorjahre gestaltet fich die mittlere Verhältnißzahl (Col. 49 gegen Col. 50) isen der auf je Eine BVerunglückung entfallenden Zahl der zurückgelegten Achz,

filometer aller Züge und der Bahngeleiskilometer bei 19 Bahnen günstiger, bei 15 Bahnen ungünstiger und bei den übrigen Ba

um ca. 29 % günstiger aus, als im August v. I.

Die Nr. 77 des „Amts-Blatts der Deutschen Reichs- P Sr hat folgenden Inhalt: Verfügungen vom . Oktober 1875: Einziehung der Eindrittelthalerstücke und der älteren Einsechstelthalerftücke. Dampfschi ffverbindung zwischen Bremen und Havanna. Eröffnung der Eisenbahn Brake-Nordenhamai. Eröffnung der Eisenbahn Riesa-Elsterwerda. Eröffnung der Eisen- bahn Oldenburg, Br Oldenburg-Quakenbrück. Eröff- uung der Eisenbahn Pirna-Arnsdorf in Sachsen.

Nr. 26 des „Amtsblatts de: Deutshen Reichs- Telegraphenverwaltung“ hat folgenden Inhalt: Bescheidungen : General-Verfügung des Kaiserlihen General-Postdirektors vom 2. Ok- tober 1875 an sämmtliche Kaiserlihe Ober-Postdirektionen und an sämmtliche Kaiserliche Telegraphen-Direktionen, betreffend die bevor- stehende Umgestaltung der Post- und Telegraphen-Verwaltung. -— General-Verfügung des Kaiserlichen General-Postdirektors vom 4, Ok- tober 1875 an sämmtliche Kaiserlihe Ober-Postdirektionen, betreffend die Theilnahme der Telegraphenbeamten und Unterbeamten an den im Bereich der Postverwaltung bestehenden Wehlthätigkeitsanstalten. General-Verfügung der Kaiserlichen. General-Direktion der Tele- graphen vom 26. September 1875 an fämmtliche Kaiserliche ' Tele- graphen-Direktionen, betreffend die Stationseincichtungen.

Statistische Nachrichten.

Nah der vorläufigen Feststellung des städtischen statistischen Bureaus betrug in der Woche vom 25, September bis 2. Oktober die Zahl der in Berlin Gestorbenen 564, darunter 290 männliche, 274 weiblihe Personen; 222 unter, 342 über ein Jahr.

"— Die Geburten, Eheschließungen undSterbefälle in Preußen während des Jahres 1874. (Stat. Corr.) Die Wichtigkeit zusammenhängender Nachweise über die Bewegung der Bevölkerung für anthropologisch-\tatistishe Zwecke, deren Bedeutung für die Verwal- tung und die Wissenschaft hat den Nachweisungen über Geburten, Cheschließungen und Sterbefälle unter den statistishen Arbeiten überall eine hervorragende Bedeutung gesichert. In Preußen werden Seitens des Königlichen statistishen Bureaus die hierauf bezüglichen Uebersichten {on je dem Jahre 1816 bearbeitet; neuerdings werden daneben auch Zujammenstellungen über die Verunglückungen und Selbstmorde, und seit 1844 Nachweisungen über Ein- und Auswan- derung veröffentlicht. Die folgenden Mittheilungen der „Stat. Corr.“ find einem Artikel des IIL Heftes der Zeitschrift des Königlich preußischen statistischen Bureaus, Jahrgang 1875, entnommen.

1) Geburten. Es wurden während des Jahres 1874 im preußischen Staate

lebend geboren: Knaben. Mädchen. Zusammen.

in der Ehe 482,108 459,695 937,763

anßer der Ehe 36,758 39,456 72,214

todt geboren:

mr S 21,519 16,555 38,074

außer der Ehe 2,255 2,000 4,259

überhaupt geboren:

in der Che 503,627 472,210 975,337

außer dex Ehe 89/013 37,456 76,469

Die Gesammtzahl der Geborenen betrug demnach 1,052,306, und zwar 542,640 Knaben und 509,666 Mädchen; im Jahre 1873 stellte sich die Gesammtzahl der Geborenen auf 1,028,276. Es wurden 1 im Jahre 1874 an jedem Tage durchschnittlich 2883 Kinder geboren.

Unter den Geburten des Jahres 1874 befanden sich 12,714 Fälle von _Mehrgeburten , deren Gesammtergebniß 12,999 Knaben und

, #2090 Mädchen, zusammen 25,549 Kinder waren. Zwillingsgeburten aiñen 12,714 mal vor, und zwar solche mit 2 Knaben 4062, mit 1 Kaaben und 1 Mädchen 4717 und mit 2 Mädchen 3815. Die Zahl der Drillingsgeburten betrug 119; außerdem wurde noch eine Vierlingsgeburt verzeichnet.

Die Unterscheidung der Geburten nah der Zeit ma@&t ersichtlich, daß die meisten Geburten im September, Februar und Januar, die WARIN agegen uin Ani, Mai u Juli R,

ie Za cer Geborenen in Berlin betrug 40,061, und zwar 20,622 Knaben und 19,489 Mädchen. : i an jeschließungen. Jn dem genannten Jahre wurden 244,773 Eheschließungen (davon in Berlin 13,106) gegen 952,872 im Jahre 1873 vollzogen; es trafen somit auf jeden Tag des Jahres durchschnittlich 671 Eheschließungen. Die meisten Ehen wurden im September ge\{chlofsen, nämli durchschnittlich 1333 an jedem Tage; dem- nächst folgen die Monate November mit 937, April mit 849, Mai mit 843, Februar mit 746, Januar mit 683, Juni mit 522, Juli mit 512, Dezember mit 507, August mit 445, Oktober mit 409 und März mit 300 Ehe- \{ließungen pro Tag. Im Vorjahre wies der Monat November die meisten Cheshließungen auf, und demnächst folgte der Oktober. Daß im Jahre 1874 die meisten Ehen im September, im Oktober dagegen, abweichend von ver Regel, so unverhältnißmäßig wenig Ehen geshlof- sen wurden, erklärt sich im Feet dadur, daß mit dem 1. Of- tober 1874 die bürgerlihe Eheschließung eingeführt wurde. Da näm- lich viele Brautpaare Werth darauf legten, in hergebrahter Weise bles kirchlich getraut zu werden, so wurden zahlreiche Eheschließun- gen noch im September vorgenommen, die sonst wohl im Oktober stattgefunden hätten.

3) Sterbefälle. Die Gesammtzahl der Gestorbenen, einf{[. der Todtgeborenen, belief sich im Jahre 1874 auf 692,907, worunter 364,547 männlihe und 328,360 weibliche Personen waren. Das

ahr 1873 wies die erheblich höhere Gesammtzahl von 739,250

terbefällen auf. Die Zahl der Verstorbenen in Berlin betrug 29,231; davon waren 15,542 männlihe und 13,689 weibliche Per- (e Im Dur{schnitt verstarhen in Preußen täglich 1899 Per- onen. Die meisten Todesfälle kommen auf die Monate März, August und Dezember, nämlich durchschnittlich pro Tag 2031 bezw. 1968 und 1958; sodann folgen November, Februar und September mit bezw. 1944, 1942 und 1890 Sterbefällen pro Tag; die übrigen Monate weisen folgende täglihe Durhschnittszahlen der Gesterbcnen 0A O Januar 1867, April 1866, Oktober 1864, Mai 1821,

Ueber die Todesursachen giebt die angeführte Quelle folgende Auskunft: Es verstarben an den nachbenannten Todesursachen

übcrhaupt davon in

Berlin Personen. |Perfonen. männl. | weibl. |[zaännl.| weibl. 23 774| 18,555 870 680 31,748 25,882 665) 577 30,143| 36,942

259| 432 2,908) 582] 123 36 424

132 1 1

S E 8,945| 1,985} 2833 50

Schwangerschaft, im Kindbett A 211 S E E L G 1,262| 1,159 9 7

assersheu, Hundswuth . . 35| 151 ——

Sonstige akute Krankheiten . 112,941| 99,434] 5,918| 5,052 Innere chronische Krankheiten . 97,011| 88,528] 4,171| 3,605 Sa Krankheitszufälle 18,723| 14,2751 469| 480 Aeußere Krankheiten. . 4,850 4,094 121/100 Nicht bestimmte Krankheite h 31,783| 29,041] 2,703| 2,458 Zahl der Verstorbenen . [364,547 328,360] 15,542| 13/689

In der Nassauischen Brandesversichherungs-An- stalt in Wiesbaden waren nah dem kürzlich dem Kommunal-Land- tage zugegangenen Berichte des ständischen Verwaltungsausschusses Ende 1874 versichert 216,015 Gebäude (davon 36,624 in Städten) zu 137,079,297 Thlr. Versicherungékapital (davon bilden 56,028 533 Thlr. das Versicherungskapital für die Gebäude in den Städten). Gegen 1873 hat sich der Stand der Versicherungen erhöht um 2233 Gebäude und 9,108,667 Thlr. Versicherungskapital. Jn Prozenten ausgedrückt, kommen auf die Gesammtversicherungesumme a. Ende 1873: auf die Städte 39,36 %, auf die Landgemeinden 60,64 %, b. Ende 1874: auf die Städte 40,9 4, auf die Laudgemeinden 59,1 %. Die Summe aller bei den 111 Bränden vorgekommenen Schäden is mit 213,326 Thlr. 20 Sgr. 10 Pf. liquidirt. Von den 111 Bränden kommen 31 mit 36,389 Thlr. 29 Sgr. 7 Pf. Entschädigung auf die Städte und 80 Brände mit 176,936 Thlr. 21 Sgr. 3 Pf. auf die Landgemeinden, sonach in Prozenten des Ge- sammtbetrags der Entschädigungen auf die Städte 17,1%, auf die Landgemeinden 82,9 %. Nach der Zeit ihrer Entstehung fallen auf das erste Vierteljahr 12, auf das zweite 28, auf das dritte 47, auf das vierte 24 Brände. Die Ursache des Feuers blieb in 50 Fällen unermittelt, in 8 Fällen war sie kalter Blißschlag, in 5 Fällen zün- dender Bliß, in 2 Fällen vorsäßliche Brandstiftung aus Gewinnsucht (muthmaßli), in 9 Fällen vorsäßliche Brandstiftung aus anderen Motiven (muthmaßlich), in 2 Fällen erwiesene Fahrläjsigkeit, in 4 muthmaßlihe Fahrlässigkeit, in 5 Fallen Spielen der Kinder mit Streichhölzchen (erwiesen), in 4 Fällen desgl. (muthßmaßlich), in 11 Fällen vorschriftswidrige oder s{hadhafte Essen (davon in 6 Fällen erwiesen), in 6 Fällen sonstige vorschriftswidrige oder mangelhafte Bauart (davon 3 erwiesen), in 3 Fällen unmittelbar dur den Ge- werbebetrieb (in 1 Fall erwiesen), in 1 Fall muthmaßlihe Selbst- entzündung und in 1 Fall Entzünden von Naphta beim Abfüllen. Vollständig zerstört durch Feuer oder Löschmaßregeln (Totalschäden) wurden 378, nur theilweise zerstört oder beschädigt (partielle Schäden) 461 Gebäude. ŒA:“ (E 64 E 2

r L ¡ i mervans Err C S,

S— Nach dem leßten Berichte des Ministers des Fnnern an den Präsidenten der Nepublik vom 22. September 1874 gab es am 31. Dezember 1873 in Frankreich 5777 Gesellschaften zu gegen- seitiger Unterstüßung (sociétés de secours mutuels), nämlich 4194 genehmigte (approuvées) und 1583 freie (sociétés autorisées). Von den ersteren erhielten 62 im Laufe des Jahres die Genehmigung, 105 dagegen lösten fich aus verschiedenen Gründen auf; bei den an- gr au ein Zuwachs von 64 Gesellshafsten und ein Abgang von

att.

Die Mitgliederzahl belief sih in den Gesellschaften beider Arten auf 825,941, von denen 108,288 Ehrenmitglieder waren. Den ge- nehmigten Vereinen gehörten 608,990 Mitglieder an (96,008 Ehren- mitglieder und 512,982 ordentliche Mitglieder); den freien 216,951 (12,280 Ehrenmitglieder und 204,671 ordentliche). Das Vermögen aller Genossenschaften erreichte die A von 62,633,532 Fr. (1872 : 57,990,889); bei den genehmigten Gesellschaften betrug es 454 Mil- lionen, bei den anderen etwas über 17 Millionen Fr. Die Einnah- men beliefen sich bei den ersteren auf 10,902,196 Fr., bei den letzte- ren auf 4,906,511 ; die Autgaben betrugen im ersten Falle 8,555,344, im zweiten Falle 4,143,026 Fr.

Die gezahlten Beiträge der Ehrenmitglieder erreichen bei den ge- nehmigten Gesellschaften die Summe von 1,075,256 Fr., d. i. 11,20 Fr. pro Mitglied, bei den anderen betragen fie 145,311 Fr., d. i. 11,82-Fr. pro Mitglied. Die Beiträge der wirklichen Theil- nehmer stiegen auf 6,579,318 bei den genehmigten Ge/ellshaften, d. P Do, pro Kopf und bei den freien auf 3,220,606, d. i. 15,73 Fr. pro Kopf.

Man ersieht hieraus, daß von den Gesammtbeiträgen der ge- nehmigten Kassen zu einer Summe von 7,654,574 Fr. die Ehren- mitglieder 14 % hergaben, während bei den freien Gesellschaften an Vetbellicka von 3,365,737 Fr. si die Ehrenmitglieder mit nur 4,31% etheiligten.

Eine Vergleichung beider Arten von Gesellschaften zeigt im Ein- zelnen folgende Verschiedenheiten : En B

Soda R Lebens\{wäce bei Kindern Alters\chwäche . S Selbstmord. . .

Mord, Todtschlag Verunglückung .

L E r n

euie Freie esellschaften 15,25 Fr. 20,20 Fr, 24,71 25,32

(1872: 25) (1872: 23,76)

20,16 Tage 20,05 Tage 9,70 Fr. 8,55 Fr. 0,48 v 0,42 "

L104 4 R O

1) Aufwand pro Kopf der Mitglieder 2) Kranke auf hundert Mitglieder .

3) R Dauer der Krank- ei

4) Aerztlihcs Honorar pro Kranken 9) Acrztliches Honorar pro Krankentag 6) Apotheker- Rechnung pro Kranken 7) Verwaltungskosten pro Kopf .

nen gleich; dieselbe Zahl im Durchschnitt füc alle Bahnen fällt im August d, F

An dem Pensionsfonds betheiligten si 2582 Kassen (nur geneh migte) mit einer Summe von 736,927 Fr. Das Vermögen deffelben war 21,825,892 Fr., in welcher Summe eine ftaatlihe Unterstüßung von 248,889 Fr. im Jahre 1873 einbegriffen ist. Die Zahl der gu sionäre war 4720. Die Größe der Durchschnittspension betrug 64,5 Francs (1872: 67,89 Fr., 1871: 75 Fr.). Das Marimum von 600 Francs wurde an 3 Personen gezahlt, das Minimum von 30 Fr, q 316 enen f blichen Hil

Neben diesen gewerblichen Hilsskassea giebt es besondere gegen seitige Pensionékassen für die Elementarlehrer und ‘Cebeeriule S wurden am 31. Dezember 1873 51 gezählt gegen 48 im Vor- ahre.

Der Bericht der Gesellschaft für innere Mission der Kirghe augsburgischer Konfession zu Paris enthält folgende Mitthei lungen über den Stand dieses Werkes, das seit 1873 im Wachsen be: griffen ist : Die Pfarrei La Villette (Pfr. Schmidt) zählt in ihren Schulen 292 Kinder, wovon 135 protestantish, 117 katholisch. Die Knaben: \hule wird besucht von 90, die Mädchenschule von 78, die Klein kfindershule von 84 Kindern. Zu Batignolles (Pfr. Walbaum) is Ie Woche französischer und jeden Monat deutscher Gottes ienst. Die drei Schulen daselbst haben 177 Kinder, wovon 95 protestantisch, 82 katholisch, 1 Jsraelit. Sie vertheilen si in 56 Knaben, 56 Mädchen und 65 salle d'asile-Kinder. Die „Junere Misfion" trägt zur Erhaltung des skandinavishen Gottesdienstes bei, Herr Lunde, norwegisher Pfarrer zu Havre, kommt alle Monate nah Paris, um vor 109 Schweden, Norwegern und Däne ¿zu predigen. Seit Beginn 1874 versicht Herr Röhrich für die Um- gegend von Paris, von St. Denis als Mittelpunkt ausgehend, die Stelle eines Reisepredigers zur geistlichen Versorgung der zerstreut lebenden meist eingewanderten elsässishen Protestanten, Zu St. Denis allein sind 900 Protestanten eingeshrieben und die innere Mission hat daselbst das von der evangelishen Gesellschaft ihr abge tretene Werk fortzuseßen. Die Kapelle kann 250 Personen fassen und befißt cin bescheidenes Pfarrhaus, zwei Schulen mit Hof- und Lehrerwohnungen. 60 Kinder besuhen die Sonntagss{hule. Diese Schulen haben 150 Kinder, 75 Knaben, 75 Mädchen; darunter 7s protestantish, 69 fatholisch, 3 Jjraeliten, Die Einnahme für 1874 war von 48,133 Fr., die Ausgabe von 41,358 Fr., also ein Aktiv bestand von 6775 Fr. Die Schuld am 31. Dezember 1874 betrug 43,158 Fr.

Gewerbe und Handel.

Die Aktionäre der Berliner Brauhaus-Aktien-Ge sellschaft in Liqu. werden zu einer außerordentlihen General versammlung berufen, in welcher die Schlußbilanz und der vom Auf» sihtsrath beschlossene Vertheilungsplan der vorhandenen Liquidations- masse vorgelegt werden soll,

_ JIndergestrigen außerordentlichen Generalversammlung der Mär kfisch-Posener Eisenbahn-Gesellschaft waren von den angemel deten 4,741,700 A Aftien 68 Theilnehmer mit 1269 Stimmen erschienen. Auf der Tagesordnung stand der Antrag des Verwaltungsraths, das Gesellschaftsstatut dahin abzuändern, daß zu dem §. 23 deffelben Nr. 3 Litt, e., betreffend die Zahlung der rückständigen Zinsen auf die Stamm-Prioritäten, der Passus hinzugefügt werden sollte: „diese Nachzahlungen sollen indessen nur erfolgen, nahdem vorerst den Ju habern der Stamm-Prioritäts-Aktien für das laufende Betriebsjahr 5% des Nominalbetrages ihrec Aktien aus dem Reinertrage gewährt find, und sodann mit der Maßgabe, daß unter den dergestalt zur Be zahlung gelangenden Dividendenscheinen früherer Betriebsjahre die älteren Dividendenscheine ein Vorzugêrecht vor den jüngeren genießen, Diese Aenderung ‘wurde mit großer Majorität genehmigt. 1

_ Hannover, 10. Oktober. Auf Grund des Geseßes, betreffend die Leinwandleggen vom 15, März d. J., ist die Auflösung der Legge anstalt zu Hoya zum 1, Oktober d. J. verfügt worden. Mi diesem Tage sind für den nachfolgenden Bezirk: 1) das feßzige Amt Hoya, 2) das dem jeßigen Amte Verden im Jahre 1859 zugelegte damalige Amt Westen, 3) die dem feßigen Ämte Verden im Jahre 1859 zugelegten Ortschaften des damaligen Amts Shwarme, 4) die dem jeßigen Amte Bruchhausen im Jahre 1859 zugelegten Ortschaf ten der damaligen Aemter Shwarme und Martfeld, alle auf die Legge und Leinenschan bezüglichen Geseße und Verordnungen, ind besondere die Landesherrlihe Verordnung vom 21. Mai 1782 außer Kraft getreten.

Der englische Handel im September. (A. A. C.) Die Aus weise des Handelsamtes für den Monat September bekunden noch immer nicht den ersehnten Wiederaufschwung des britischen Handels, Der Export wie der Import des Landes weisen wieder eine beträcht lihe Abnahme auf. Der Gesammtwerth der Ausfuhr erreichte einen Werth von 19,853,750 £ gegen 21,463,876 £ im entsprechenden Monat von 1874, d. i. eine Abnahme von 1,610,126 £ oder 74%. Dieser Abfall vertheilt si auf folgende Artikel : Alkali, Kleidung? ftücke, Waffen und Munition, fertige Säcke, Porter und Ale, Bau wollgarn, Baumwollfabrikate, Steingut- und Kurzwaaren, Metall? waaren, Eisen und Stahl, Julefabrikate, Maschiuen, Seidenfabrikal, Zinn, Wollgarn, sowie Wollen- und Kammgarnstoffe. Mit einer 3! nahme im Export figuriren nur Chemikalien, Kupfer, Leinengarn U? Fabrikate, Wolle und die große Klasse diverser Artikel. Bei Kohlen ist hervorzuheben, daß der Export in Folge großer Verschiffungen nah Frankreih quantitativ um 3% gestiegen, aber im Werthe un 14% abgenommen hat. Für die am 30. September beendeten neu Monate dieses Jahres bezifferte sh der Gesammtwerth des Exports auf 169,365,594 £ gegen 180,940,908 £ resp. 193,675,520 £ in dent entsprechenden Zeitraum der beiden Vorjahre. Der deklarirte Werth des Imports im September betrug 30,859,909 £ gegen 31,142,994 im nämlichen Monat des Vorjahres, d. i. eine Abuahme von 284,085 oder 13%. An dieser Abnahme partizipiren hauptsächlich Baumwoll und Wolle und in geringerem Maße Hanf und Rohseide. An dr anderen Hand hat fih die Weizeneinfnhr um 60% und der Mehl» import um 25% vergrößert, während auch die übrigen Cerealien m! einer arte Einfuhr figuriren, Von den zollpflichtigen Import

0,90 E S Verwaltungskosten im Ganzen 463,421 Fr. 216,642 Fr.

artikeln ist Thee um 21% gestiegen, Kaffee aber um 55% in det Einfuhr gefallen. :

4 Inserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Inseraten-Expedition

des Dentshen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin, 8. W. Wilhelm-Straße Nr. 32. M

1. Steckbriefe und Untersuchungs-BSachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u, dergl,

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

4, Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u, s. w. von öffentlichen Papieren,

Deffentlicher Anzeiger.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel,

6. Verschiedene Bekanutmachungen.,

7, Literarische Anzeigen,

8, Theater-Ánzeigen,

9, Familien-Naehrichten, |

In der Börsen- beilage, i

m | Inserate nehmen an: dieautorisirte Yanoucen-Gevetitien f von Rudolf Mofse in Berlin, Breslau, Chemniß, Côln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a.S. Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß- burg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten, sowie alle übrigen größeren Anuoncen-Bureaus

Steekbriefe und Untersuchungs - Sachen.

Steckbrief. Gegen den Kaufmann Adolph Eisenhardt if die gerichtliche Haft wegen betrüg- lichen Bankerutts in den Akten E. 159/75 Komm. Il beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können. Es wird ersucht, den x. Eisenhardt im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadtvoigtei-Direktion hier)elbsst abzuliefern. Berlin, den 6, Oktober 1875. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Un- tersuchungssahen. Kommission Il. für Vorunter- suchungen. Beschreibung. Alter: 33 Jahr, geb. am 13, November 1841, Geburtsort: Zielenzig, Größe: 5 Fuß 4 Zoll, Haare dunkel, grau melirt, Augen: dunkel, Augenbrauen: dunkelblond, Stirn: ho, Kinn: lang, oval, Nase: lang, gebogen, Mund: proportiouirt, Gesichtsbildung: oval, Gesichtsfarbe: blaß, Zähne: vollständig, Gestalt: s{lank, Sprache: deutsh. Besondere Keunzeichen: Hinukt auf dem linken Fuße und hat eine Narbe über der Nase.

Stebriefs - Erledigung, Der hinter dem Schlächtergesellen Paul Friedrich Heinrich Schenke wegen versuhten {weren Diebstahls in den Akten L. 355 do 1875 Komm. Il. unter dem 7, v. Mts. erlassene Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 8, Oktober 1875. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Unter- suhungssahen. Komnmission 11. für Vorunter- suchungen.

Criminalgerichtlihe Vekauntmahung. Am 94. September d. J. ist im Friedrichshain ein un- bekannter Mensch ersossen aufgefunden worden. Derselbe is ungefähr 48 bis 52 Jahre alt, 153 Cent. roß, hatte dunkelblonde Haare, freie Slirn, blonde Macenbraneii, gewöhnlihe Nafe und Mund, einen keinen Schnurrbart und war von s{lanker Gestalt. Bekleidet war derselbe mit einem \{chwarzen Tuch- rock, schwarzer Hose, shwarzer Weste, blaugestreif- tem Militärhemde und \{chwarz seidener Müße. Jn dem weißen baumwollenen Futter der Beinkleider befanden sih die Zeichen: „von Borries I., 1, 1874“ und zwar von Dinte herrührend. In den Taschen der Kleidungsstücke befand sich ein Posteinlieferungs- hein über 6 (A an Parlow in Friedrichöberg vom 94 9. 75. Ein Jeder, der über die Persönlichkeit dieses Mannes Auskunft geben kann, wird aufgefor- dert, hiervon zu unseren Untersuchungsakten U. 219.75 Anzeige zu machen, oder sih zu seiner kostenfreien Vernehmung am 22. Oktober cr., Vormittags 11 Uhr, im Zimmer Nr. 11, Molkenmarkt 3, 2 Treppen ho, vor dem Herrn Kammergerichts-Referendar von Tippelskirch einzufinden. Berlin, den 6. Ofto- ber 1875, Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungssachen, Kommission Il, für Vorunter- suchungen.

Einem hiesigen Einwohner ist in der Naht vom 10/11. September d. J. auf der Eisenbahnfahrt von Berlin nah Schöningen, während er in tiefem Schlaf versunken war, eine kleine goldene Remontoir- Damen-Uhr und ein Portemonnaie mit 2 Einhun- dertmarkscheinen, vershiedenem Gold- und Silber- geld und 2 italieni\chen Coupons im Werthe von je 6 M gestohlen worden. Das Portemonnaie ist ihm aus der Hosentasche herauêgeschnitten, Die dur ihre Eleganz und Zierlichkeit auffällige Uhr hat ein ganz gelbes Zifferblatt (ohne Emaille), das von fleinerem Durchmesser als die Uhr felbst ift. Das Petschaft am Uhrbande bestand aus einem kleinen goldenen Pferde auf glaitem Stein. Jch ersuche um Mittheilung von dem Verbleib des gestohlenen Guts und der Person des unbekannten Diebes,

Magdeburg, den 6. Oktober 1875.

Der Staaisanwalt. Angern.

Ediftalladung. Von der Königlichen Polizei- Anwaltschaft hierselbst ist gegen nahbenannte Land- wehrmänner und Reservisten: 1) den Maurer Lud- wig Emil Ferdinand Raßmuß aus Wieck, geboren am 20, April 1847 daselbst; 2) den Arbeiter Chri- stian Friedrich Theodor Waskow aus Subzow, ge- boren am 11. August 1849 zu Altenlhagen; 3) den Matrosen Joachim Christoph Heimich Siewert aus Neuenkir(en, geboren am 3. September 1839 da- selbst; 4) der Knecht Carl Friedrih Theodor Peters aus Merckenhagen, geboren am 12. Juli 1846 zu Dersekow; 5) den Taglöhner Joachim Theodor Peter Lange aus Gahlkow, geboren am 5. Februar 1841 zu Vierowz 6) den Knecht Friedrih Ludwig Moriß Martens aus Gladrow, geboren am 8. September 1844 zu Thurow; 7) den Knecht Michael Chriftoph Theodor Engelbrecht aus Greifswald, „geboren am 11. April 1846 daselbst; 8) den Kanzlei-Diätar Ru- dolph Kellermann aus Greifswald, geboren am 2, April 1852 zu Swinemünde; 9) den Knecht Jo-

Hann Friedri Carl Kuhlmann aus Greifswald, ge- j

boren am 11. Mai 1845 zu Behrenhoff, 10) den Schiffszimmermann Christian Plô6ß aus Greifs- wald, geboren am 15. November 1840 daselbst; 11) den Kaufmann, früheren Steuermann Albert Guftaw Christian Hoppe aus Greifswald, geboren am 16. Dezember 1840 daselbst; 12) den Seefahrer Ludwig Christian Theodor Koehler aus Greifswald, geboren am 31. Januar 1846 daselbst; 13) den Arbeiter Jo- hann Christian Friedri Möller aus Greifswald, geboren am 17. Fanyar 1836 daselbst; 14) den For- mer Johann Schmidt aus Kemnißerhagen, geboren am 22. Februar 1846 daselbst; 15) den Bäcker Lud- wig Christian Martin Jarmer aus Greifswald, ge- boren am 7. Oktober 1849 daselbst; 16) den Schuh- macher Johann Christoph Theodor Meyer aus Kem- nißerhagen, geboren am 24. 837 z1 niß, wegen Au8wanderns ohne Erlaubniß auf Grund

des 8. 3603 des Reichsftrafgeseßbuchs Anklage er- ;

hoben, und ist zur Verhandlung dieser Anklage cin Termin auf det 14. Iannar 1876, Mittags 12 Vhr, im hiesigen Kriminalgebäude vor dem Mer angeseßt. Die Augeklagten werden ierdurch aufgefordèrt, zur festge]ezten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden

Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem Gerichte so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeshaft werden können, Gegen die ausgebliebenen Angeklagten wird mit der Untersuchuug und Entscheidung in contu- maciam verfahren werden. Greifswald, den 5. Of- Ee 1875, Königliches Kreisgericht. Der Polizei- richter.

Sab haftationeæ, Aufgebote, Vor- sabungen %. Sergi.

[7567] Subhastations-Patent.

Das dem Kaufmann Julius Fink zu Teltow ge- hörige, in Teltow in der Breiten-Straße unter Nr. 7 belegene, im Grundbuche von Teltow Band 1 Nr. 7 verzeichnete Gärtuergruudstück nebst Zu- behör foll den 12. November 1875, Bormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstr. Nr. 25, Zim- mer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Subhasta- tion sffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demuächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags i deu 13. November 1875, Vormittags 12 Uhr, ebenda verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund- steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt- Flächenmaß von 96,50 Aren mit einem Reinertrag von 14,40 4 und zur Gebäudesteuer mit einem jähr- lichen Nutzungswerthe von 105 Æ veranlagt. Aus- zug aus der Steuerrolle und Hypothekensch-in, in- gleichen etwaige Abschäßungen, andere das Grundftück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedin- gungen find in unserm Bureau V. einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nit ein- getragene Realrechbte geltend zu machen haben, wer- den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prâ- flusion spätestens im Versteigerungstermin anzu- melden.

Berliu, den 4. September 1875.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastationsrichter.

[7876] Subhastations-Patent.

Das früher dem Kaufmann Wilhelm Siewert, jet der verwittweten Tischlermeister Schneider, Louise, geb. Schüß, zu Treptow gehörige, in Friedrichs- berg in der Nummelsburgerstr. Nr. 5 belegene, im Grundbuch von Lichtenberg Band X. Blatt Nr. 354 verzeichnete Grundstü nebst Zubehör soll den 13. November 1875, Bormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstr. Nr. 29, Zimmer Nr, 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlih an den Meistbietenden versteigert und dem- nächst das Urtheil über die Ertheilung des Zu- {lags L 12. November 1875, Bormittags 11 Uhr, ebenda verkündet werden. A

Das zu versteigernde Grundfiück ist zur Grund-

von 1,65 # und für das Jahr 1877 zur Gebäude- steuer mit einem jährlihen Nußungswerth von 5700 M veranlagt. : Auszug aus der Steuerrolle und Hypothekenschein, ingleichen etwaige Abschäßungen, andere das Grund- stüdck betreffende Nachweisungen und besondere Kauf- bedingungen sind in unserem Bureau V. einzujehen. Alle Diejenigen, welhe Eigenthum oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintraguug in das Hvpothekenbuch bedürfende, aber nicht ein- getragene Reairechte geltend zu machen haben, wer- den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prä- flusion spätestens im Versteigerungs - Termine an- zumelden. Berlin, den 4. September 1875. Königliches Kreisgericht. Der Subhastationsrichter.

Subhastations-Patent. Nothwendiger Berkauf. Das dem Rittergutsbesißer August Langer ge- hörige, in dem Dorfe Oelsuig belegene und Band VIIL Seite 193 des Grundbuchs verzeichnete

Rittergut Oelsnig

mit einem der Grundsteuer unterliegenden Flächen-

[7986]

Februar 1837 zu Kem- !

inhalte von 382 Hektar 50 Ar 90 Qu.-Meter nah | einem Reinertrage von 1732,14 Æ zur Grundsteuer | und uach einem Nußtung2werthe von 600 4 zur

| Gebäudefteuer veranlagt, joll

¡am 15. Dezemver 1875, Bormittags 10 Uhx,

| an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 17, im Wege

i der nothwendigen Subhastation versteigert werden.

Auszug aus der Steuerrolle, beglaubte Abschrift

* des Grundbuchblattes, etwaige Abschäßungen und

i andere das Grundbu betreffende Nachweisungen,

| ingleichen besondere Kaufbedingungen können in un-

| serm Bureau I. é, eingesehen werden. i Alle Diejenigen, welche Gigenthum oder anderweite,

zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das

' Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene

! Realrechte geltend zu machen haben, werden aufge-

! fordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion späte-

tens im Versteigerungs-Termin anzumelden.

f Das Urtheil über die Ertheilung des Zusc{lages

{ soll

| am 22. Dezember 1875, Vormittags 11 Uhr,

! an hiesiger Gerichtsftelle verkündet werden.

! Cottbus, den 27. September 1875.

Königliches Kreisgericht.

Der Subhastationérichter.

[7954] Oeffentliche Bekanntmachnng.

Auf den Antrag des Geheimen Konferenz- Raths Grafen Wuif v, Scheel - Plessen aus

J 4

steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt- | Flächenmaß von 5,21 Aren, mit einem Reinertrage

nachstehenden, in dem Testament des Fideikommiß- stifters, s. d. Lübeck, 15. September 1868, enthal- tenen fideikommissarischen Dispositionen hier- durch öffentlich SCRBNL HEMKSSG,

Nach meinem tôödtlichen Hintritt sollen mit einem

immerwährenden Fideikommisse belegt sein: A, in dem adel. Gute Sierhagen mit Mühlenkamp und deren Pertinentien, worüber souft mein Erbe und dessen Substitute fcei disponiren fönnen, Zweimal Hunderttausend Reichsthaler S.-H. Courant Speciesmünze als zu 4 Pro- zent erste und unablöslihe Hypothek, wozu ih ferner als Familien-Fideikommiß-Kapital lege: 1) Einmal Hundert Tausend Reichêthaler, die ina den Gütern Wensien und Travenort (jedoch damit diese Güter nah Gefallen der Eigenthümer von einander getrennt werden kßanen, Siebenzig Tausend in dem ersteren und Dreißig Tausend in dem leß‘eren).

2) Zwanzig Tausend Reichsthaler, die in dem Gute Müssen,

3) Zehn Ta'send Reichéthaler, die in dem Eu!c Ehlerstorf, und

4) Eilf Tausend Reichsthaler, die in dem Gute Rosenhoff unablöslih belegt ftehen.

B. In den adel. Gütern Löhrstorf, Claustorf, Großenbrode und Godderstorf mit allen dazu gehörigen Pertinentien, zu welch-m ersteren, nämlich Löhrftorf, auch der Antheil der Gül- densteiner Hölzung, welchen ich mir beim Ver- kauf von Gülden|tein reservirt, und überdies die {on vorhin bei Löhrstorf gewesene Hôl- zung hiedurch von mir gelegt werden, dite Summe von .Zweimal Hundert Tausend Reichs- thaler S. H. Courant Speciesmünze zu 4 Pro- zent al erste unablöëlihe Hypothek, und zwar in Löhrstorf und Großenbrode und deren Per- tinentien Einhundert und Zehn Tausend Reichs- thaler, in Clauftdorf mit seinen Zubehörungen Fünfzig Tausend RNeichsthaler und in God- derstorf mit dessen Pertinenzien Vierzig Tau- send Reichsthaler.

8. 4.

Das adel. Gut Sierhagen mit dem Zinsengenuß des darin fundirten Fideilommisses von 200,000 Thlr. und den Zinsen der in den Nummern 1, 2, 3 und 4 ferner als Fideikommiß dazu gelegten un- ablsslihen Kapitalien von 141,000 Thlr., und was ih ferner dazu bestimmen möchte, bekommt mein instituixter Erbe, und nah ihm dessen eheliche Nach-

deren eheliche Deêcendenz nah der weiter unten von mir festgeseßten Vorschrift. L ; Die adel. Güter Löhrstorf, Claustorf, Großen-

kommenschaft, und in deren Ermangelung auf die- ! selbe Weise der erste und zweite Substitut und !

brode und Godderstorff mit deren Pertinentien und

dem Zinsengenuß des dabei angeordneten Fidei- fommiß- Kapitals von 200,000 Thlr. legire und ver- mache ich dem Herrn Kammerherrn und Jäger- meister Christiaz Heinrich August von Hardenberg- NReventlow und nah ihm seiner ehelichen Descendenz auf die weiter unten festzuscßende Weise. Sollte indessen dieser mein Legatarius vor seiner jeßigen Frau Gemahlin Johanna, geb. Baronesse von Reitzenstein, versterben, so vermache ih derselben hiermit, so lange sie lebt und sih nicht anderweitig wieder verheirathet, jährlich 3000 Thlr. aus den Nevenúüen dieser ihrem Herrn Gemahl und dessen ehelichen Descendenz allhier vermachten Gütern. Mein obgedahter Erbe, dessen Substituten und dessen und deren allerseitige zum Genuß der Fidei- fommisse gelangende Successoren, imgleichen dieser mein Legatarius und dessen allerseitige Nachfolger sind bei Verlust der Erbeinseßung und dieses Legati \huldig, die fideikommissarische Qualität der resp. in Sierhagen radicirten und dabei gelegten 341,000 Thlr. und der in den Gütern Löhzustorf, Claustorf, Grossenbrede und Godderstorf fundirten 200,000

und des Legatums, als auch demnächst alljährlich auf gemeinschaftlihe Kosten, Jeder zur Hälfte, öffentlich publiziren zu lassen. Kiel, den 6. Oktober 1879. Königliches Appellationsgericht. Ebert.

Aufruf der Erben des Rittergutsbesizer Carl Wilhelm Wiese.

Am 22. Februar 1875 ist zu Klein Wissek, im Kreise Wirsiß, der Provinz Posen des Königreichs Preußen, der Rittergutsbesißer Carl Wilhelm Wiese finderlos, unverheirathet und ohne Testament ver- storben.

Seine Geschwister i :

1) Henriette Wilhelmine Wiese,

2) August Ferdinand Wiese,

3) Johann August Wiese,

4) Henriette Caroline Wiese e : sind lange vor ibm verstorben, zum Theil im Kin- desalter, zum Theil ohne bekaunte erbberectigte Descendenz. : j

Seine Eltern waren der Freigutsbesißer Christof Wiese und dessen Chefrau Anna Renate, geb. Trojan, und sind ebenfalls längst vor ihm verstorben.

Seine, gleichfalls lange vor ihm verstorbenen Großeltern müttecliher Seite waren der Frei- und Lehnschulze Christof Trojan zu Molylewo, Kreis Chodzicsen, und dessen Ehefrau Rosine Caroline Briese, eine Tochter der Christof und Anna Buß- Briese'schen Eheleute zu Eichberg, Kreis Czarnikau.

Als feine väterlichen Großeltern find der reigutä- besißer Samuel Wiese zu Motylewo und dessen Ehefrau Anna Margaretha, geb. Wegner, ermittelt, aber auc längst vor ihm verstorben. Seine eben

[7983]

Sierhagen, als Fideikommißerben des weiland Konfecenz-Rath3

genannte Großmutter Anna Margarclha, geb. Weg-

W. H. v. Thieaea, werden diene, war vorher {hon in erster Che mit Andreas

zu Löhrstorf gelegten Hölzungen, zur freien Dis- | position über die Substanz dieser Güter und mit j

Thlr. sowobl gleich nah dem Autritt der Erbschaft !

Freymark verheirathet gewesen und eine Tochter der Jacob und Anna, geb. Welke-Wegnerschen Eheleute.

Der Nachlaß des Carl Wilhelm Wiefe befteht in den beiden, im Kreise Wirsiß belegenen, Ritter- gütern Klein Wissek und Klein Koscierzyn, einem Bauerngute zu Motylewo, Werlhpapieren, baarem Gelde und ausft ehenden Forderungen im Gesammt- betrage von etwa 800,000 Thalern oder 2,400,000 Reichsmark deutscher Währung. Ec befindet sih in der Verwahrung und Verwaltung des unterzeihneten Gerichts.

Als nächste Blutsverwandte, welche zur Erbfolge geseßlich berufen sein würden, haben fich bisher solche des fünften Grades der Seitenulinie legitimict.

Zur Ecgänzung der Erbes[egitimation werden hierdurch alle diejenigen Personen, welche nähere oder gleich nahe Erbansprüche mit den bereits legiti- mirten Blutsverwandten des fünften Grades der Seiteulinie an den Nachlaß des Carl Wilhelm Wiese zu haben vermeinen, aufgefordert, diese Erbansprüche bis zum 30. Juni 1876 einschließlich bei dem unter- zeichneten Gerichte anzumelden, und dur Beibrin- gung der erforderlichen Kirchenzeugnisse nachzuweisen, unter der Verwarnung, daß nach Ablauf. diefes Termins die Erbbescheinigung ausgestellt, und den dadurch legitimirten Erben der Nachlaß auéëgeant- wortet werden wird.

Lobsens. den 10. Oktober 1875.

Königlich Preußisches Kreisgericht. Wehmer.

[7987] Berkaufsbekanutmachuug und Edictalladung, Die im ZwangsvollstreŒungsverfahren „in Sachen des Kaufmanns L. Reingenheim zu Hopsten, Klä- gers, wider den Kütter Bernhard Heinrih Schmidt» wilke zu Schapen, Verklagten, wegen Forderung, 1V. W. Cl. zur Realisirung der Forderung des er- steren gegen den leßteren angepfändete, in dem Grundbuche vom Kirchspiele Schapen, Band I. Nr. 54, registrirte, früher landesherrlich eigentehö- rige Kütterei Schmidtwilke, Haus Nr. 52 zu Schapen, welche für den Verklagten als Eigenthü- mer berichtigt ift, und aus Wohnhaus , Heuerhaus, 10 Morgen 64 Qu.-Ruthen Garten- und Ackerland uud 25 Morgen 111 Qu.-Ruthen Wiesen und Weiden be- steht, soll in ibrem ganz n Umfange mit Rechten und Geretigkeiten sffentlichßh meistbietend verkauft werden, und ist dazu Termin anf Donnerstag, den 25. November cr., Morgens 10 Uhr, auf Königlicher Gerichtsftube dahier angeseßt. JSndem Kauflustige dazu eingeladen werden, ergeht die Aufforderung 1) an Alle, welche daran Eigenthums-, Näher-, lehnrechtlihe, fideikommissarishe, Pfand- und andere dringlihe Mechte, inébesondere auch Servituten und Realberechtigungen zu haben vermeinen, solche anzumelden, bei Verlust des nicht angemeldeten Rechts dem neuen Erwerber gegenüber, und : 2) an die eingetragenen Gläubiger ihre Rehte in dem Termine zu vertreten, unter der Verwar- nung, daß im Falle des Ausbleibens dem Meistbietenden niht nur der Zuschlag ertheilt, sondern auch nah gerihtlicher Einzahlung des Kaufschillings die Löschung der sämmtlichen eingetragenen, wie auch der leer ausgehenden Forderungen, und zwar der leßteren, ohne daß es zu diesem Zwecke zur Zeit der Produktion der Instrumcnte bedarf, verfügt werden sol. Die Verkaufsbedingungen können 14 Tage vor dem Verkaufe auf der Gerichtsschreiberei eingesehen werden. : Der Aus\chlußbescheid wird nur durch Anschlag an der Gerichtéstelle zur Kenntniß der Betheiligten gebracht, 00 Freren, den 6. Oktober 1875. Königliches Amtsgericht.

Verkäufe, Verpachtungeti- Submissionen 2c+

[7818] Bekanntmachung.

Durch die kürzlich abgehaltenen Licitationen wegen des offentlih meistbieteuden Berkaufs der nachz- genauuten Etablissements: E

1) des früheres Steuer-Assisteutur-Gebäudes an der Schöuhauser-Allee (bei Pankow),

2) des früheren Steuer-Assistentur-Gebäudes an der Landsverger Allee (Küstrine® Chaussee) :

sind keine annehmbaren Gebote erzielt worden, wes- halb das Königliche Finanz-Ministerium eine Wieder- holung der Licitationen angeordnet hat. :

Die genannten . Gebäude befinden sich in dem besten baulichen Zustande und find die jeßt vorhan- denen Wohnräume mit geringem Koftenaufwandeè er heblich nußbarer zu machen, da in den Gebäuden dur Einziehen von Wänden aus je zwet Wohnun« gen einer Etage drei Wohnungen von ortsütlichec Größe herzustellen sind. A ,

Für die Licitationen haben wir folgende Termine:

a, bezüglih des Gebäudes an der Schönhauser Allee i

auf Dicuftag, den 26. Oltober d, Is.,

l Bremittags 10 Uhr, b. bezügli des Gebäudes an dex Laudsberger Allee auf Dienstag, deu 26. Oktober d. I3-, Mittags 12 Uhr,

in unserem Dienstgebäude am Meuen Pakhof Nr. 5F anberaumt, zu welchem Biétungslustige mit dem Bemerken, eingeladen werden, daß die Ner kaufsbedingungen, fowie die aufgefellten Taxen nebst Plänen 2c. in unserer Registratur am Neuen Pakhof Nr. V während der Dienststunden ein- gesehen uvo die Etablissem“.nts selbst jederzeit Les sichtigt wchxden können.

Ber"iu, den 5. OftoLer 1875. E Köv.glihes Haupt Zteuer-Amt für juländische

Gegenstände,