1875 / 242 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 15 Oct 1875 18:00:01 GMT) scan diff

E E E D Et MA E E C N m =

im Auge gehabt und nur geschlihe Mittel angewendet habe. Der Abg. Freytag \prach füc die Adresse und wünschte ein Ministerium, das der Reichsregierung gegenüber eine größere Selb tändigkeit hätte. Das könne niht \{chwer sein. Denn wenn man fich vor dem Majorisirtwerden nicht fürchte, so würden \s{ch im Bundesrathe leiht Bundesgenossen finden, die dem leitenden Staate Opposition machten. Nachdem noch die Minister v. Pfreshner und v. Fäustle das Wort ge- nommen hatten und nah nochmaliger Begründung der Adresse dur den Abg. Jörg erfolgte die Abstimmung. Der erste, das Beileid über die Todesfälle in der Königlihen Familie aus- drückende Theil der Adresse wurde einstimmig, der folgende

zweite Theil der Adresse mit 79 gegen 76 und die ganze Adresse

bei der Gesammtadvftimmung über dieselbe mit dem nämlichen Stimmvechältnisse (79 gegen 76) angenommen. (Jn dem

gestrigen leßten telegraphishen Sizungsberihte aus München,

14. Oftober, ist 3. 8 von unten statt v. Pfrehschner zu lesen:

„v. Preuf fer).

_— 15. Oktober. (W. T. B.) Der Auftritt in gestriger Sizung der Abgeordnetenkammer wurde ezubrgernfen

durch die vom Abg. Schels vorgeno:mene Wiedergabe von Angriffen norddeutsher Wizblätter älteren Datums gegen die Person des Königs. In Folge dessen verließen die Abgeord- neten der liberalen Partei den Saal und zwar in demselben Augenblick, als zufällig Schels Aeußerung erfolgte, die liberale Partei wolle den Einheitsstaat herbeiführen.

(W. T. B.) Die auf heute Vormittag 11 Uhr anberaumte Sigzung der Abgeordnetenkammer wurde erst 115 Uhr eröffnet; es war feiner der Minister er- schienen. Das Haus berieth das Hundesteuergeseßh und verwies die Vorlage an eine aus 14 Mitgliedern bestehende Kommission. p die nächste Sizung anberaumt werden wird, is unbe- immt,

Das bayerisheBudget der XIII. Finanzperiode (1876 und 1877) exigirt für Gehaltsaufbesserung der Staatsbeamten 2c. 2c. Mittel im jährlihen Gesammtbetrag von 3,083,417 Fl., bestimmt zur Besserung der Subsistenz der Beamten und Funktionäre, zur Verbesserung der Lage der Quieszenten, dann der Hinterlassenen von Beamten und Bediensteten, sowie endlih zur Erhöhung der Bezüge der Geistlihen und Lehrer. Diese Aufbesserung is, wie die vom 23. Mai 1872 und vom 27. Juli 1874, eine interimistishe. Bei den zwei früheren Aufbesserungen wurde von der Königlichen Regierung die Erklärung abgegeben, daß eine abermalige Erhöhung derselben nicht zu umgehen sein werde, und daß die Königliche Regierung in der von ihr proponirten Aufbesserung der Gehalte der Staats- diener nur eine Abhülfe des dringendsten Nothstandes erkenne und die Frage der Aufbesserung der Gehalte noh keineswegs für geschlossen erahte. Da nun aber die Reorganisation, welche auf dem Gebiete der Justiz und der inneren Verwaltung vorbereitet werden, \o eingreifender Natur find, daß hierdurch für eine Reihe der betheiligten Beamten wesentlihe Aenderungen in ihrer Rangstellung und ihrem Berufskreis entstehen werden, so würde ein nah den gegenwärtigen Verhältnissen ausgearbeitetes neues Gehaltsregulativ nah Vollendung dieser Organisationen als Tückenhaft und unzureichend fich erweisen und die unabweisbare

Nothwendigkeit der Aufstellung eines wiederholten neuen, den“

umgestalteten Verhältnissen entsprehenden Regulativs mit fih bringen. Wenn daher aus diesen Erwägungen der gegenwärtige Zeitpunkt zur Vorlage eines definitiven Gehaltsregulativs als ge-ignet niht ersheint, so glaubte die Staatsregierung gleih- wohl die Aufbesserung der Bezüge der Beamten \{chon jeßt ins Auge fassen und bis zu der nach Durchführung der Iustiz- und Vermwaltungsreorganisation nothwendig werdenden Vorlage eines definitiven Gehaltsregulativs einftweilen wenigstens interimistis{ch eine Erhöhung der Beamtenbezüge vornehmen zu sollen.

_ Sachsen. Dresden, 14. Oktober. Heute Mittag 1 Uhr ist der Landtag im Königlichen Residenz} chlo}se durch den König mit folgender Thronrede eröffnet worden :

__* „Meine Herren Stände! Nah einem Zwischenraume von nur einem Jahre sehe Jh Sie heute wieder um Mich versammelt, um E dem Wohle des Landes gewidmeten, ernsten Arbeiten zu In dem verflossenen Jahre is unsere Stellung im Deutsche Reich und unser Verhältniß zu feiner Regierung tGerFabet dasselbe geblieben. Wie Jch stets darauf halte, daß Meine Regierung, unter Aufrechterhaltung der reihsverfassungsmäßigen Rechte und Wah- rung der Interessen des Landes, die Reichsregierung in ihren Bemühungen zum Wohle des Reiches aufrichtig unterf:üßt, so hat sich Meine Regierung auch während des vergangenen Jahres eines freundlichen und wohlwollenden Entgegenkommens der Reichs- regierung ununterbrochen zu erfreuen gchabt, und Alles berechtigt zu der Hoffnung, daß dieses erwünschte, auf gegenseitigem Vertrauen und auf der offenen Anerkennung und Achtung gegenseitiger Rechte und Pflichten beruhende Verhältniß auch künftig unverändert fort- dauern wird. Für die innercn Verhältnisse Sachszus aver war das “lar ups Je nach Ee Bingen hin von der größten : ar ein Jahrx der in i in d [ Bedeutung ey )x der inneren Entwickelung in der vollsten ie auf dem vorlchten Landtage verabschiedeten Organisationsgeseße fiad, nahdem Sie, Meine Herren, auf ben leßten Gundiage die oeA erforderlichen Mittel bewilligt haben, während des vergangenen Jahres durchgängig ausgeführt worden. Wenn Jh am Schlusse des leßten Landtages an dieser Stelle nur aussprechen konnte, daß es von der Art und Weise, wie-die Betheiligten die durch jene Geseße gegebene größere Ausdehnung der Selbstverwaltung verstehen und benußen würden, abhängig bleibe, ob die neuen Einrichtungen den Nuten gewähren würden, den Ih Mir von ihnen versprach so geiciht es Mir zu großer Genugthuung, heute aué- sprechen zu können, daß Jh Mich in Meiner Erwartung von den Er- folgen der neuen Geseße, in Meinem Vertrauen zu der Reife und dem verftändig-n Sinne der Bevölkerung Sachsens nicht getäuscht habe. Die neuen Gesetze und die dadur geschaffenen Einrichtungen haben überall im Lande ein richtiges Verständniß und eine rege Theil- nahme gefunden ; die neugeschaffenen Organe der Selbstver waltung haben, joweit die Erfahrungen bis jeßt reichen, die ihnen gestellte Aufgabe in einer Weise zu I1öfen gesucht, welche deutlich erkennen läßt, daß fie sich dabei nicht nur der ihnen gewährten Rechte, sondern au der damit verbunden:n Pflichten vollständig bewußt gewesen sind. Einea gleich günstigen Erfolg hat das ebenfalls in dem ver- gongenen Fahre durchgeführte Schulgeseß gehabt, und mit besonderer Befriedigung erkenne Jh es an, daß die Gemeinden des Landes gern bereit gewesen sind, den Forderungen des Geseßes zu genügen, auch Es zu diesem Zwecke bedeutende Opfer angesonnen werden __ Zu Meinem lebhaften Bedauern ift in den gewerblichen Ver- hältnissen des Landes, auf welce die allgemeine SL aa nicht ohne Einfluß hat bleiben können, die gewünschte Besserung noch nicht eingetreten. Umfomehr hat es Mich gefreut, bei den jüngst hier stattgehabten Ausstellungen wahrnehmen zu können, daß die sächsische dustrie fich dadur in ihrem Streben nah Vervollkommuung ihrer Erzeugnisse niht hat entmuthigen lassen und au in Bezug auf die

einzuwirken.

beruht, wieder zu Kräften fommen.

den Vorschläge abhängig. Erfreulich ist es Mir endlich, daß die auf dem leßten Landtage

Drucke der gegenwärtigen Zeitverhältnisse leiden würden, sich nicht

1874 ein Rückgzang zu bemerken gewesen ist, so haben doch andere bedeutende Mehrerträgnisse geliefert, daß auch de Abfbiuß des n gen Jahres einen nicht unbedeuteuden Ueberschuß der Einnahmen über die L gu (rid uh auf diesem Landtage werden Sie eine größere Anzahl meist durch frühere ständische Anträge veranlaßter L D L then haben ; es ist Sorge dafür getragen, daß Ihnen dieselben so bald wie irgend mög:ich vorgelegt werden sollen. So ne Ich Sie denn, Meine Herren, hiermit herzlich will- kommen. ôge Gott Jhre Art eiten segnen und sie zu einem gedeih-

lichen Ziele führen.

Hessen. Darmftadt, 13. Oktober. Der Druck des Haupt- voranshlags der Staats-Einnahmen und -Ausgaben pro 1876/7 8 ift nunmehr vollendet und den Ständen bereits übergeben. Die Entwi fe der neuen Steuergesege haben zum Gegenstand die Heranziehung der Aktiengesellschaften zur Ein- kommensfteuer und eine färkere Besteuerung des Einkommens aus zinstragenden Kapitalien. Von der Kapital steuer befreit sollen sein: die Mitglieder des Regentenhauses, der Fiskus, An=- stalten für den öffentlihen Unterricht, die Armen- und Kranken- pflege, Versicherungsanstalten auf Gegenseitigkeit gegründet, Spar-, Kranken- und Arbeiterkassen. Wittwen und minderjährige Personen follen nur dann zur Kapitalsteuer herangezogen werden, wenn ihre Bezüge eine bestimmte Summe überschreiten.

Mainz, 14. Oktober. (W. T. B.) Das „Mainzer Journal“ veröffentliht ein vom Bis chof Ketteler anläßlih des Vorgangs in Oggersheim unterm gestrigen Tage an den bayerischen Kultus-Minister v. Luß gerihtetes Schreiben, in welchem es heißt, der Bischof sei an der von ihm sehr \{merzlich empfundenen Mißbilligung des Königs unschuldig. Derselbe sei von der noh jegt festgehaltenen Ueberzeugung aus- gegangen, daß die Abhaltung einer Predigt der staatlichen Ge- nehmigung nicht bedurfte. Die Verordnung vom 20. Juni 1851 \preche von „außerordentlichen Feierlichkeiten“ und sei praktish nur auf die Abhaltung von Missionen angewendet worden. Das Oggersheimer Jubiläum sei aber keine „außer- ordeniliche Feierlichkeit“. Die Firmung, die der jansenistishe Bischof Loos in Bayern vorgenommen, sei gewiß eine außer- ordentliche Feierlichkeit gewesen, aber niht verwehrt worden. Auch, sei der Bischof von Mainz nicht als ein Ausländer an- zusehen, wie sich dies aus Art. 3 der Reichsverfassung und einer Reihe von Wechselbeziehuugen zwischen den Diözesen von Mainz und Speyer ergebe. Der Umstand, daß der Bischof gleihwohl die ministerielle und Königlihe Genehmigung zur Abhaltung der Predigt nahgesuht habe, lasse die Folgerung einer bewußten Gesezesübertretung niht zu. Er habe, - von der Ueberzeugung ausgehend, daß eine Genehmigung unnöthig sei; angesichts der gegentheiligen Aeußerung der Regierung für besser gehalten, fich ohne die Rechtsfrage zu erörtern an den Minister und an den König zu wenden und an die Möglichkeit eines abschläglihen Bescheids gar niht gedacht. Nach dem Eintreffen der Antwort des Ministers habe er die Rehts- frage näher erwogen und, über seine Berehtigung vollkommen im Klaren und vom Bischofe von Speyer bestärkt, in dem Nicht- eintreffen einer Antwort des Königs nicht eine abshläglihe Ent- \chlicßung, sondern vielmehr eine ftillshweigende Zustimmung ge- funden und sich zur Abhaltung der Predigt entshlossen. Am Sd lusse des Schreibens fügt Bischof Ketteler hinzu, er glaube von as V E. dec Dünifier absehen zu dürfen, indem er ebenso, wie kürzlih- der Minister, sein Schreiben gleichzeiti der Oeffentlichkeit übergebe. E | E

Sachsen-Meiningen-Hildburghausen. Meiningen, 14. Oftober. Das „Reg.-Bl. f. d. Herzogth. Sachsen-Meiningen“ bringt zur öffentlihen Kenntniß, daß die Herzoglichen Kassen- und Einnahmestellen Anweisung erhalten haben, die seither als Zahlungsmittel zugelassenen Kassenanweis ungen der König- reiche Preußen und Sachsen, des Großherzogthums Sachsen- Weimar-Eisenah, der Herzogthümer Sachsen-Coburg-Gotha, Sachsen-Altenburg, sowie der Fürstenthümer Schwarzburg- Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Reuß ä. L. und Reuß j. L. nur noch bis Ende November d. I. in Zahlung anzu- nehmen, dieselben jedoch nicht wieder zu verausgaben, fondern zur Einlösunz zu bringen.

Lippe. Detmold, 11. Oktober. (F L A. U N. Bl) In der heutigen öffentlichen Sigung der städtishen Behörde theilte der Vorsißende mit, daß nah den vorangegangenen Ver- handlungen Se. Majestät der Kaiser die Gnade gehabt habe, die von den bena{barten preußishen Städten abgesandten Deputationen und die Namens der Stadt Detmold am 16. August, Morgens 9 Uhr, nach der Paráde zu empfangen. Auch die Deputationen der übrigen lippischen Städte seien zu der erbetenen Vorstellung nah den derzeit vom hiefigen Ma- gistrat gepflogenen mündlihen und \{riftlihen Verhandlungen angemeldet, aber fie seien nicht erschienen. Die leßerwähnten De- putationen hâtten, während die preußischen Vertreter sofort nah ihrer Ankunft in der Stadtizren Aufenthaltsort beim Bürgermeister ange- meldet, dieses zu thun unterlassen, und so sei es nicht möglih gewesen, selbigen die Nachricht, die dem Bürgermeister erst am 15. August, Abends nah 11 Uhr, zugegangen, daß die Vor- ftelung am anderen Morgen statihaben solle, zukommen zu lassen. Der Magistrat, durch welchen die fc. Verhandlungen gepflogen, habe fih für verpflichtet gehalten, an den Herrn Gra- fen Perponcher zu \{hreiben und ihm mitzutheilen, daß lediglich in Folge besonderer hindernder Umstände die übrigen lippischen Deputationen nicht erschienen seien, unter dem Ersuchen, Se. Majestät den Kaiser hiervon in Kenntniß zu seßen. Die auf

Mannichfaltigkeit ihrer Produkte in stetem Fortschreiten begriffen i 1/4 greift 1hrer ) y n tft während gleichzeitig in weiteren Kreisen das Bestreben C

. lesen; fie lautet folgendermaßen :

dieses Schreiben des Magistrats erfolgte Antwort wurde vorge-

durch sffentliße Vorführung guter, kunstgewerblicher Muster fruherer Zeiten auf die Bildung des Geschmackes im Allgemeinen taus

Wenn der Weltfriede, wie wir Alle wünschen, uns recht lange erhalten bleibt, wird auch die Bevölkerung die nöthige 2A finden, um durch Arbeit und Sparsamkeit die Vermögensverlufte zu erseßen, die sie a1s Folge maßlos übertriebener Spekulationen erlitten hat, und mit der Vermehrung des allgemeinen Wohlstandes wird von selbst wieder eine größere Nachfrage nach den Produkten der Industrie ent- stehen und damit auch diese, soweit sie nicht selbst auf unfolider Basis

In dem Budget für die bevorstehende Finanzperiode tritt zum ersten Male die Einkommensteuer auf. Jn Gemätheit des deshalb auf dem vorigen Landtage verabschiedeten Geseßes hat in ‘diesem Jahre eine allgemeine Abshäßung alles Einkommens im Lande ftatt- gefunden. Die Resultate werden Jhnen vorgelegt werden; die Be- stimmung desjenigen Theils des Staatsbedarfs, der durh die Ein- kommensteuer aufgebracht werden sell, bleibt von dem Ergebnisse Ihrer Berathungen über die Jhnen von Meiner Regierung zu machen-

mehrfach geäußerten Besorgnisse, daß die Staatseinnahmen unter dem

bestätigt haben. Wenn auch bei einzelnen Einnahmequellen im Jahre

E Berlin, den 31. August 1 Königliches Hofmarschall-Amt. a E

„Den geehrten Magistrat benachrichtige ich ganz ergebenst, dz mir die angenehme Gelegenheit geboten war, den Inhalt d:8 an de Herrn Hofmarschall von Perponcher gerichteten, sehr gefälligen Shrei. bens vom 22. d. M. zur Allerhöchsten Kenntniß Sr. Majestät dez Kaisers und Königs zu bringen. Die darin erneuerten und im Nq- men der sechs lippishen Städte, deren Deputationen zum Allerhôh- sten Bedauern in Detmold von Sr. Majestät nicht gesehen werde konnten, auêégedrüdckten patriotishen und freundlichen Gesinnungen wissen Se. Majestät um so mehr zu s{äß-n und dankbar zu erkennen, glz Allerhöchstdieselben zur größten eigenen Freude so erhebende und uns trügliche Beweise davon in den denkwürdigen Tagen der Denkmals. Einweihung an allen im Fürstenthum besuchten Octen von den Be- wohnern empfangen fonnten. Jn Erledigung des mir gewordenen Allerhöhßten Auftrages gereiht es mir zum besonderen Vergnügen, den geehrten Magistrat hiervon in Kenntniß zu seßen, auch die weitere geeignet scheinende Mittheilung an die gedachten 6 Städte anheim- zugeben. Graf ckl er.“

n den Magistrat der Fürstlichen Residenzstadt Detmold.

DHesterreich-Ungarn» Wien, 13. Oktober. r Abendbl.) Die Session der Delegationen eilt ras pa Schlusse zu. Die wichtigsten Positionen des gemeinsamen Vor- anschlages, einshließlich des außerordentlihen Erfordernisses für die Anschaffung neuer Feldgeshügte, sind bereits in beiden Dele gationen votirt, und es wird \ich jeßt nur noch darum handeli die in den beiderseitigen Beschlüssen bestehenden Differenzen im Wege des üblichen Schriftwechsels, der bereits begonnen hat auszugleihen. Daß dieser Ausgleich ohne größere Shwie- rigkeiten und ohne Provozirung einer gemeinsamen Abstim- mung zu Stande kommen wérde, läßt fich mit um so größerer Sicherheit erwarten, als die Abweichungen in den beider- seitigen Voten nur bei wenigen Posten prinzipieller Natur sind, Ja, man kann behaupten, daß eigentlich nur noch zwei Punkte tiefergehende Meinungsverschiedenheiten begründen und zwar das Erforderniß für die Reform des Generalstabes im Ordinarium des Heeresbudgets und die Einstellung der als Bedeckungspost figurirenden Summe der Zollgefälls-Einnahmen. In ersterer Beziehung beantragt die ungarishe Delegation die Bes willigung, die reichsräthlihe die Streihung der ange- \sprohenen Summe; in leßterer Beziehung will die unga- rische Delegation die bezüglihe Post mit rund 13 Millio- nen einstellen, während die reichsräthlihe Delegation troy des hierüber bereits gepflogenen Nuntienwechsels auf der Einstelung von nur 12 Millionen beharrt. Auch bezüglich des Kasemattschiffes „Tegetthoff“ im Extraordinarium des Marine- budgets hat sich nah dem neuesten Beschlusse der reihsräth- lihen Delegation eine namhafte Differenz in den beiderseitigen Voten herausgestellt. Die ungarische Delegation hat nämlih von der für den Bau des genannten Schiffes präliminirten Summe von 687,200 Fl den Betrag von 160,000 Fl. ge- strihen, während die reihsräthlißhe Delegation nach - längerer Debatte über Antrag Teuschls die Einstellung der vollen Summe A hat. | est, 13. Oktober. Der Finanzaus\chuß beendigte in der gestrigen Sizung die Berathung über Le Sändille budget. Das Telegraphenwesen is im Erfordernisse mit 1,972,300 Fl, und in der Bedeckung mit 1,728,400 Fl. präliminirt. Der Referent empfahl der Bedeckung einen Ab- strih von 118,000 F[., was nach längerer Debatte angenommen wird. Die für Marine und Häfen präliminirten - Beträge (143,309 F[. Bedarf und 30,800 Fl. Bedeckung) wurden ohne Bemerkung votirt. Dié für die Weltausstellung in Phila- delphia veranschlagten 5000 Fl. wurden auf Antrag des Referenten gestrihen. Heute zog der Finanzausschuß das Budget des Landesvertheidigungë-Minisiers in Berathung, Baron Sennyey wies auf den großen Unterschied zwischen dem Erfordernisse für die Honveds und für die österreichische Land- wehr hin. Es könnten noch bedeutende Reduktionen gemacht werden. Der Honved-Minister Szende erwiderte, daß die Honved- Armee sowohl dem System als den Agenden nach von der cisleithanischen Landwehr verschieden sei. Zahlreiche, niht streng genommen militärische, sondern administrative Fragen, welche bei ihnen dem Honved-Minister zufielen, erledigten in Cisleithanien die Statthaltereien. Daraus entstehe die Differenz im Personale und im Budget der beiden Ministerien. Ludwig Horvath ver- langte Aufklärungen über das Militär-Bequartierungswesen und inwiefern es wahr sei, daß sich bei Gelegenheit der Herbstmanöver die Führung der Honveds als ungenügend erwiesen habe. Minister Szende versprah, demnächst einen Geseßentwurf über die allge- meine Bequartierung einzubringen. Bezüglich der Herbfstmanöver berief er fih auf den anerkennenden Tagesbefehl Sr. Majestät, Wenn übrigens Mängel vorkommen, sei es Aufgabe der Feld- übungen, selbe zu beseitigen. Daß es mitunter vorkomme, daß zwischen dem Bataillons-Kommandanten und dem Bataillon, welche einander noch nie gesehen, die volle Uebereinstimmung fehle, sei natürlih; daraus könne aber noch nicht der Schuß gezogen werden, daß die Honvedarmee fehlerhaft organisirt sei. Großbritannien und Jrland. London, 15. Ok- tober. (W. T. B.) Wie der englishe Gesandte Wade aus Peking vom 7. d. hierher meldet, ist es demselben gelungen, von der chinesischen Regierung die Garantien zu erlangen, welche die englishe Regierung für erforderli erachtete, Der Gesandts\chafts\ekretär Hon. T. G. Grosvenor, welcher mit Depeschen nah England gehen soll, ist nach Shanghai abgereist. Wade beabsichtigt, in einigen Tagen eben dahin abzugehen, um Grosvenor die endgültigen Instruktionen zu geben.

Fratikreich. Versailles, 14. Oktober. (W. T. B.) In der heutigen Sizung der Permanenzkommission zeigte der Minister des Innern, Buffet, die Absicht der Regierung an, zu be- antragen, daß sofort nah dem Wiederzusammentritt der National- Versammlung das Wahlgesey auf die Tagesordnung geseßt werde. Er fügte hinzu, es \cheine der Regierung angemessen, ihre Absicht zum voraus kund zu thun, damit die Deputirten beim Wiederbeginn der Sizungen pünktli auf ihrem Plage seien, Der Minister kam sodann auf die Aeußerungen des Deputirten de Ploeuc in der leßten Sißung betreffs der über den Aufstand in der Herzegowina verbreiteten fälshlichen Nachrichten zurück und machte von einer Zuschrift der Leiter der „Agence Havas“ Mittheilung, in welher {ih dieselben unter Vorlegung ihrer sämmtlichen Depeschen zu dem Nachweise erbieten, daß sie in ihren Mittheilungen an die Journale mit der größten Vorsi

und Behutsamkeit zu Werke gegangen und namentlich bezügli aller Nachrichten aus der Türkei ftets offizielle oder offiziöse Er- kfundigungen einzuziehen bemüht gewesen seien. De Ploeuc €l* widerte, seine fraglihe Aeußerung sei überhaupt gegen keine be- stimmte Person oder Agentur gerichtet gewesen, namentlich habe er aber auf die „Agence Havas? niht hindeuten wollen. Zum

Schluß fragte Lepère von der Linken, ob die Regierung Maß

mSchußh der französischen, bei den türkishen n Kapitalisten getroffen es sei dies der Gegenstand

regeln zu Finanzzuständen betheiligte habe? Minister Buffet erwiderte, der Fürsorge der Regierung, und der Minister des Auswärtigen habe sich mit den übrigen dabei betheiligten Negierungen deshalb ins Vernehmen gesetzt.

Rom, 14. Oktober. der spanischen Kurie wird, Bedauern ausgedrüt, datsfrage das gute Einvernehmen mit de Augenblick lang bedroht gewesen sei, Minisierium könne niht zum voraus Frage finden werde; es werde aber thun, was in sein um cinen Zwiespalt mit der Kurie fern zu halten. den ganz zweifellos an der Forderung der Freiheit Ministerium werde \sich bemühen, in ikfan bis zu denjenigen Grenzen im durch die inneren Verhältnisse des Der Artikel 11 des neuen Ver- der Note besonders erwähnt und die rhaltung der Religionsfreiheit nahgewiesen. was in seiner Macht stehe, hoffe, daß die Kurie ebenfalls Berücksichtigung 1 Einvernehmen wird die Hoff- filihe Kurie nicht blos den en Spaniens, sondern denjenigen Europas

überhaupt die erforderliche Rechnung tragen werde.

Konstantinopel, 14. Oktober. Server Pasha hat aus Mostar vom 13. d. die telegraphische den Großvezier gelangen lassen, daß die Jnsur- he von Ojoupitha durch

(V, T. B) In der Regierung dem Vernehmen daß durh die Konkor- m Vatikan einen sodann aber erklärt, das sagen, welche Lösung die en Kräften

päpstliche nächst das

Ñ Schottland . Cortes wür des Kultus festhalten, das dieser Frage mit dem Vat Einvernehmen zu bleiben, die Landes vorgezeichnet seien.

fassungsentwurfs wi Nothwendigkeit der E Das Ministerium werde alles thun, um Zwistigkeiten zu verhüten, und

bis zu den ihr möglihen Grenzen und unter der hwierigen Lage der spanischen Regierung eir mit derselben herbeiführen werde. nung ausgesprochen, dermaligen Verhältni

Deutschland . Oefterreih .

Niederlande . Am Schluß daß die pôp

(W. T. B.) Griec;:.!and

Meldung an genten bei Grap in der evtet Pascha eine vollständige Niederlage erlitten hätten. enten flüchteten in das montenegrinishe Gebiet. x von 18 Ortschaften des Distriktes von che sch an dem Aufstande betheiligten, haben fih fen und wurden von den Behörden in ihre Dorf-

(W. T. B.)

Neu-Schottland

Die Insurg Die Einwohne Popovo,

unterwor schaften zurückgeführt.

15. Oktober. zufolge hat die türkische daß die mittelst Beshluß der Zinsen auf die von Anleihe von 1855 kei imperiale ottomane“ daß die an der Ope \{chu}ses von 1'/ ihrer Betheiligung zu ent gründen, daß die Regierung 1 und nicht in Zprozentigen Werthen z 14. Oktober.

Süd-Amerika i

2) Abn Eine vergleichende zelnen Monat Einwanderer

Zuverlässiger Meldung Regierung die Erklärung abgegeben, vom 6. d. angeordnete Reduktion Frankreih und England garantirte Anwendung finde. Die „Banque hat den Großvezier davon benachrichtigt, gen Erneuerung des heute fälligen Vor- Millionen betheiligten Personen sich weigern, \sprehen und diese Weigerung darauf hnen eine Garantie in 6prozentigen ugesagt habe.

T. B.) Wie die offizielle ohzeitsfeier des Fürsten Milan vom ete Graf Hunyady vom Fücsten

Belgrad, * Zeitung meldet, ist der zur H Kaiser von Oesterrei entsend in besonderer Audienz empfangen worden.

Aus Sydney wird unterm 11. ds. ge- fte der Kolonie Neu-Süd-Wales al einen die Voran-

September :

Australien. meldet, daß die Einkün für das am 30. September beendete Quart \chläge übersteigenden Zuwachs aufweisen.

Statistische Nachrichten.

Bureaz in Wa/hington veröffentliht von bersihten über den Stand dex Ein- ereinigten Staaten von Amerika. welche besonders die auch anderweitig eutschen Einwanderung ziffermäßig on Blättern wie folgt publizirt :

Das Statistische Zeit zu Zeit tabellarische Ue wanderung nah den V Die neuesten dieser Uebersichten, foustatirte erhebliche Abnahme naweisen, sind in amerikanis

Berlin, den 15. Oktober.

Berliner Kunstausstellungen.

Aus einer ansehnlichen Neihe von Gemälden, die n InternationalemKunstsalon“ zur an erster Stelle eine

Wiegmann genannt w das \chon um

Bildes no gefürbtes männlihes Porträt dieser Leistung um \o wenige ziemlih allgemein und oberfl

Zwei kleine trefflihe Dar Krieges stellte Louis die vom Rücken ges\ch die ausgebreitete Karte vor si stehenden Pferdes, auf einem bei Gravelotte hält und, dur Weite \päht, eine Gestalt, ner gewissen Wu lt und dabei mit mei

euerdings in Au-ftellung de Arbeit oon erden, ein Brustbild des der geschilderten Persön- deres Interesse zu erwecken geeignet ift, stlerin auf der vollen Höhe ihres ter \chwarzer Kleidung in einem it den charakteristish bewegten, zartge- gestüßtes Buch umfassend, Kunstforschers

Sachse's ,, gelangten, m Frau Marie verstorbenen Schnaase,

willen ein beson das zuglei aber Könnens zeigt.

Polstersessel ruhend, m formten Händen ein au hebt sfich die {chmähtige von einem einfach dunkel getönt Wirkung des Porträts ist un von dünnem, umrahmten und in ruhiger Beleu concentrirt ,

hervorragen

auch die Kün In {{chlich

f den Schooß Gestalt des berühmten en Hintergrund ab. Die volle eilt auf den \hmalen, blafssen, | leiht gelockten Silberhaar chtung meisterlih modellirten förperlihen

fionen doch ei wegs ermange nung die f ganz winzigen, keck hin Pferde des ander binetftüds, lassen des Künstle sowie die glücklih

den Schläfen

durhgeistigter liebevollsten Versenkung in die Dargestellten erfaßtes Bild gelingen, unwiderstehlih fesselnd dur durch den füllen, milden Ernft Allem dur das sinnend vor ollem Ausdruck der un- onie des ganzen

Nur der Eigenart des

individuelle lebensvoll

überzeugend wahr und wie es uns hier gegenU das reie und tiefe innere Leben, dieser feingeschnittenen 3 si hinblickende Auge, in getrübte Adel einer rein un ch ergreifend wiederspi anspruchslose Behandlung, . des Tons verleihen über feingefühlten Bildniß eine so g es in jeder Beziehung als ein Werth und als eine der gewinn Porträtmalerei bezeichnet Ohne in der Charakterist nachaltigen Eindruck zu etxziel G. Biermann durch die re entfaltet, imponirend aus seiner U brillant gemaltes, in seiner Farbe tie ftück einer jungen brünetten Dame, Rechte mit dem locker gehalten nur eben leiht sfizzictes roth über das ein buntgemusterter Vorhang warmen, bräunlihen Fond hebt sih \{chwarzer Sammetro Kopfes und der glüdlihften Kontra

üge, vor dessen seelenv d klar gestimmten Harm Die in seltenem enso ruhige wie noble Haltung dies auch in malerischer Hinsicht dem lossene Wirkung , daß chtestem künstlerischen endsten Schöpfungen moderner werden muß. ik einen ähnlih bedeutenden und en, tritt ein neues Porträt von

ihe foloristishe Schönh

Wesens fi

lüdcklih ge\{ch Werk von e

eit, die es Es ift ein [ll gestimmtes Knie- ruhig dastehend, die f ein in seiner Form Polster ftüßt, ederhängt. Von einem die Gestalt in {chwerer, leuhtende Karnation des den linken Hand den \hickt vertheilten De-

en Fächer au

es, golddur lasen das

be ab, zu der die Ton der herabfallen | bilden, während die ge

i 1) Einwanderung nach New-York. __ Eine uns aus dem Statistishen Bureau zugehr giebt die Zahl der in dem Hafen von New-York August 1874, bezw. August 187ò, angekommenen Einw maßen au:

männl.

Geshlects.

August 1874. 8616 August 1875. 4789

28

2866 3718

297 431 292 101 429

90

55 180 129

19

1464

152 104

1 3 1 2 28 1 0 9 3

1

en der leßten vier Jahre in führt zu interessanten Resultaten. Zusammenstellung hier folgen:

Es wanderten ein:

zusammen

Aus der vorstehenden wanderung der ersten acht Stand dexselben während Jahre um ein durch die ungün Heimath von Seiten ihrer gehörigen über die Zeitverh Die Jrländer und Deutsch

der Uebersiedelung hierher abge! wanderung aus Jtali Auf der anderen

von Russen, welhe mei wehselte ein Theil derselben vor

Drittel gesunken ist. stigen Berichte, welche den arb bereits in unserer ältnisse zugegangen sind. i chen find in ausgedehntem Maße von chreckt worden; ebenso ist die Ein- llstande begriffen. Seite besteht dagegen ein anf st der besizenden Kla Kurzem in Castle Garden

tails des goldenen Shmuckes und vorzügli Haar und an dem Brustauss\chnitt des d rothen Rosen den blühenden Rei ch weiterhin zu steigern wissen. von Ad. Bega

Von çcrößeren genreartigen Scene aus dem gesellschaftli Fugger von Gaisser zu neï au kleinlich behandeltes Bild leider auch in Bewegung un matt und \üßlich wirkt. Unglei „Nach dem Zweikampf“. Auf der dessen dunkle Wipfel von dem ley \chein der sinkenden Edelmann im Kostüm des f Widersacher tödlih getroffen, niedergesunken, mit dem eifersühtigen Gegn gecilt, und, angstvoll in d blickend, preßt sie ihr feines Tuch au Die in das Gebüsch geworfene Laute, der z| liegende Degen, die niht eben sehr glückliche Gestalt des roth- ber den Rasengrund fliehenden Verständniß der

Die Dame,

gekleideten, in der deren es Ü klaren Situation Vorangegangene leben mung des Ganzen, des reihen und harmonischen Ko ringes, in der Schule Piloty's ge Um so mehr is es zu bedauern, fränklih vershwommenen, auf einen unge

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ahme der Zusammenstellung der New-York an

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gestellten F en, niht minder die Vorgänge bei eine rxs bekannte Feinheit der e Schärfe seiner Beobahtung von

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Sonne durchleu ünfzehnte ermatte

mmerung Ü brigens für das volle nicht einmal dig erkennen. / In der Stim- außerordentlich feinen Tönen lorits spricht sich ein nicht ge- bildetes malerisches Talent aus. daß das Bild zu einer sunden sfinnlichen Reiz

Abnahme im Auzust 1875. 3827 Nach dem leßten Wohnorte, bezw. nah der vertheilen sich die Einwanderer wie folgt: Aug. 1874. 187d. 4310 2116 656

Aus

Uruguay . Peru

Cap Verde'sche Fn-

seln

Island of Si. Christopher .

Cuba

Porto Rico . San Domingo St. Croix .

Jamaica .

Barbadoes ; Bz:rmuda-Inseln .

Antiqua . Curagçao . Trinidad Indien Afrika

Bahama-Jusein

Australien Gibraltar Sicilien . Malta Corfica

Insel Man ;

Aegypten Algier

Auf der Seereise

geboren

der Einwanderung.

Zahlen der in den ein- gekommenen Wir lassen diese

1872 1873 4,663 5,869 13,232 29,562 56,054 46,327 2,069 22,226 25,162 29,142 21,665 13,768 293,674 / ebersiht wird man ersehen, daß die Gin- Monate des laufenden Jahres gegen den des entsprechenden Zeitraums im vergangenen Dies Resultat ist hervorgebracht eitenden Klassen in der Mitte weilenden An-

Darstellungen is zunächst eine Leben im Familienkreise der nen, ein großes, sehr fleißig, aber , das bei bunter, troœener Färbung d Ausdruck der Figuren ziemlich edeutender is H. Schneider's Terrasse eines südlichen Parkes, ten glühend goldigen Wider- chtet werden, is ein junger n Jahrhunderts, von seinem { auf eine steinerne Bank die wohl der Anlaß des Kampfes er war, is ershreckt zu ihm herbei- as erstarrende Antliy des Mannes f die blutende Wunde seiner Brust. der zerbrohen am Boden

Mittheilung in dev Monaten anderer folgender-

Einwanderer : im Ganzen.

Staatsangehörigfeit

1874. 1875.

I Tae ames l | cus

G2

7,474 4,980 10,695 41,925 45,155 45,487 24,396 18,754 22,381 2) 591 17,881 7,635 267,894

ehnlicher Zufluß asse angehören.

ch die in dem dunklen Kleides angebrachten z des farbenfreudigen Ein hart und kalt s kann sich neben r halten, als au die Charafteristik ächlich ift. stellungen nah Motiven des leßten Die eine von ihnen zeigt Grafen Moltke, der, Halse des ruhig da- Rekognoszirungsritt vor St. Hubert das Fernglas beobachtend in die die troß ihrer geringen Dimen- cht und Größe der Auffassung keines- sterlicher, charaftervoller Zeich- einste Stimmung der Farbe verbindet. Auch die vollends igürchen der Mannschaften und delifaten und feintönigen Ka- x Feldshmiede schildert, Zeichnung und Malerei Neuem be-

100,000 Rubel um. Wie die Preise im Westen augenblicklih ftehen,

werden sih für diese Summe große Länderstrecken erwerben lassen.

LÆand- und Forstwirthschaft. Der am Montag und Dienstag versammelt gewesene A us- \chGuß des Landes-Oekonomiekollegiums hat einftimmig das von dem Referenten Richter zu dem Antrag des Antragst«llers Rey gestellte Votum zur Ueberreichung an den Minister angenommen: „Kollegium wolle beschließen: Se. Excellenz den Herrn Minister für die laodwirthsaftlichen Angelegenheiten zu ersuchen: Daß derselbe in seiner Eigenschaft a:s Mitglied des Königlich preaßischen Staats- Ministeriur1s dahin wirke, daß die Stimmen Preußens im Bundes- rathe des Deutschen Reiches dahin abgegeben würden, jcde Modifi- fation oder Sistirung des Geseßes vom 7. Juli 1873, sowie sonstige Anträge in protektionistischem Sinne abzulehnen." Der Minister der landwirthschaftiihen Angelcgenheiten hat den Verhandlungen des Aus- schusses an beiden Tagen beigewohnt. Der Verein gegen das Moorbrennen, dessen Leitung sich in Bremen befindet, wird seine diesjährige allgemeine Ver]amm- lung am 30. Oktober in Bielefeld halten, wo ein Zweigverein be- steht uzxd auch in der Umgegend lebhaftes Interesse an der Sache herrscht. Auf der Tagesordnung stehen u. a. folgende Gegenstände: statistisch-kartographische Darstellung der Moorkulturverhältnisse; Er- richtung einer Versuchsstation für Moor und Haide; Beobachtung des Moorrauchs dur die meteorologischen Stationen; raum- und geit» weise Einschränkung des Moorvrennens. Getverbe und Handel. Die Generalversammlung der Cuxhavener Eisenbahn-, Dampfschiff- und Hafenbau-Gejellshaft vom 14, d. M. genehmigte die Anträge der Verwaltung, betreffend die Aufnahme einer Prioritäts-Anleihe von achtzehn Millionen Mark, und einige Statutenänderungen, mit großer Majorität. Cöln, 15. Oktober. (W. T. B.) Die Mehreinnahmen der Cöln-Mindener Eisenbahn ergaben im Monat Sep- tember 249,364 4, davon Venlo-Hamburg 106,226 A. Bisherige Mehreinnahme vom 1. Januar bis Eade September 2,972,445 M, wovon Venlo-Hamburg 2,158,134 Wien, 14. Oftober. (W. T. B.) Nah einer Anordnung dèr Börsenkammer hat der börsenmäßige Schluß in Staatsbahn- Aktien vom 15. d. M. ab 95 Stü statt der bisherigen 10 Stück zu umfassen. : London, 14, Oktober. (W. T. V.) In einer Sißung des Rathes der auswärtigen Obligationen-Inhaber wurde beschlossen, eine Versammlung der Inhaber türkischer Obliga- tionen zusammen zu rufen, gegen den Beschluß der türkischen Regierung vom 6. d. M. Protest einzulegen und über die geeignetsten Mittel und Wege zur Wahrung der Interessen der Inhaber von {ürkischen Obligationen in Berathung zu treten. Verkehrs-Anstalten.

Die neuerbaute Eisenbahnstrecke Wittenberg-Falkenberg ist heut dem Betriebe übergeben worden. L

Tilsit, 15. Oktober. (W. T. B.) Heute wurde die große

Eisenbahnbüdcke über die Memel dem Verkehr übergeben und die Strecke Tilsit-Pogegen eröffnet. Auf dem Bülfker Leuchtthurm wurden fürzlih unter Lei- tung des Ingenieurs Vei:tmeyer Versuche mit einem daselbft aufge- stellten Dampfnebelhorn angestellt. Das Dampfkanonenboot „Der Sperber“ war zu diesem Zwecke in See gegangen , und wurden in einer En: fernung von sechs Seemeilen die Nebeisignale der Alarm- pseife noch deutlih vernommen. ;

Die Direktion der Muldenthal-Eisenbahn erläßt, wie die „B. Börs. Z.* mittheilt, eine Erklärung, der zufolge die Strecke Rochliß-Großbothen niht erst im Sommer 1876, sondern bereits Mitte November dieses Jahres, die Strecke Penig-Rochliß im April 1876, die Strecke Großbothen-Wurzen wahrsheinlich Herbst 1876 er- öffnet werden. Die Weiterführunz der Bahn von Wurzen nah Düben ist nicht aufgegeben. Es s{chweben augenblicklich Verhandlungen mit der Berlin-Anhalter Bahn, welche die Strecke Düben-Wittenberg bauen wird, über den Anschluß beider Babnen in Düben,

Bern, 13. Oktober. Bundesrath Cérésole ist gestern vom Simyploncomité zum Direktor der Simyplonbahn gewählt wor- den, mit einem Gehalt gleich dem eines Bundesrathes.

Triest, 14. Oktober. (W. T. B.) Der LUoyddampfer „Uran o“ ist mit der ostindishen Ueberlandpost heute Nachmittags 24 Uhr aus Alexandrien hier eingetroffen.

Rew-York, 14. Oktober. (W. T. B.) Der Dampfer „Klopstock* von der Adlerlinie ist Heute früh 5 Uhr “zier cin- getroffen.

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gerichteten Empfindungsweise hinneigt, wie fie, niht ohne einen gewissen Anklang an Makart, namentlich auch in der leichen- haften Karnation und in der Zeichnung des weiblihen Kopfes mit seinen weitgeöffneten, {laffen Augenlidern hervortritt.

Unter den übrigen Genrescenen der Ausstellung ist nament- li éin figurenreihes Bild von R. S. Zimmermann bemer- kenswerth, das seinen Stoff der jüngsten Vergangenheit entlehnt und dabei einen oft behandelten Gegenstand von einer neuen Seite anfaßt. Der Künstler schildert die durch die Siegesbotschaft von der Gefangennahme Napoleons hervorgerufene freudige Be- wegung im Gegensaß zu der Mißgunst einiger Vereinzelten. Cine Anzahl der Bewohner eines kleinen Ortes, voran der grau- haarige Botengänger mit dem derbgearteten Schmied und einem jungen blonden Burschen in blauem Kittel, der den gedruckten Zettel jubelnd emporhält, ist eben lärmend in die Wirthshaus- stube eingedrungen, um den Zweiflern den zuverlässigen Beweis der frohen Kunde mit triumphirender Genugthuung entgegen- zuhalten. Einen sihtlih niedershlagenden Eindruck übt diese Nachricht auf einen jesuitishén Geistlihen aus, der, mißmuthig und verdrofsen den Kopf aufstüßend, mit einem alteren Berufsgenossen von minder deutlih erkennbarer Gesinnung und einem in der Lektüre seines Blattes begriffenen Amtsvor- steher oder ähnlichen Bediensteten zusammensizt. Auch einem beschränkten Landmann, der dem Letzteren über die Schulter in die entfaltete Zeitung blickt, \{cheint die nun zweifellose That- sahe wenig zu behagen; während auf der anderen Seite die neugierig und fröhlih herbeistürmende Schuljugend nur \{chwer sich bändigen läßt, wird er mit verbissenem Aerger till davon- \chleihen. Der harafkteristische Ausdruck der hicr veranshaulih- ten Gegensäßze ist dem Maler in einzelnen Gestalten seines Bil= des, vorzüglih auch in dem unpatriotischen geistlichen Herrn, mit großerz Glück gelungen ; doch wird durch die Menge mehr oder minder gleihgültiger Figuren, die nur Staffage bilden, ohne dem Ganzen einen irgendwie besonderen Zug hinzuzufügen, die Wirkung der fleißig ausgeführten und in ihren Linien ge- \chickt aufgebauten Komposition erheblih abgeschwächt, und da die Mehrzahl der dargestellten Personen eine wirklich in die Fülle und Tiefe des Lebens eindringende Charakteristik vermissen läßt, sind überdies troy des Reichthums an Figuren do die naheliegenden dankbaren Motive der geschilderten Situation noh keineswegs vollständig ausgebeutet.

Von E. Volkers ist eine Darstellung des von dem Künst- ler in allen Details seiner Erscheinung eingehend ftudirten ru- mänischen Volkslebens in einer „Marktscene in Bukarest“ vor- handen, die indeß gegen früher gesehene Arbeiten zurücksteht und, im Ton hier und da flau, auch der rechten Frische der Auffas- sung ermangelt. Um ihrer kräftigen Färbung willen, der sih eine sichere und bestimmte Zeichnung gesellt, find ferner die

„vagabondirenden Italiener" von Swhellbah hervorzuheben,