1875 / 244 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 18 Oct 1875 18:00:01 GMT) scan diff

75. An diesem Tage erreihten wir den zuerst von Kapitän Speke ent- e, E ra Victoria Niyanza.“ Dann folgt eine interessante und malerishe Schilderung des Marsches von Mpapwa nach Kapehy, einem Dorfe im nördlichen Usukuma, wo er Angefichts des großen Sees ein Lager bezog. Diese lange mühselige, an Strapazen reiche und oft durch heiße Kämpfe mit wilden Eingeborenenstämmen unter- brochene Reise, legte Stanley in der verhältnißmäßig kurzen Zeit von 103 Tagen zurück. „Jh höre" bemerkt Stanley am Schlusse seines Berichts „seltsame Geschichten über die Länder an den Ge- staden dieses Sees (des Victoria Niyanza). Eiver spricht von einem mit Zwergen bevölkerten Territorium, und ein Anderer von einem, dessen Bewohner Riesen siud, während auf einem dritten solch große Hunde existiren sollen, daß selbst meine Bulldogen im Vergleich mit ihnen Zwerge sind. Alles dies mögen müßige Erzählungen jein, und ich lege feinen Werth auf derlei Berichte, da ih hoffe, im Stande zu sein, alle die Wunder dieser unbekannten Länder mit meinen eigenen Augen zu sehen." Aus einer weiteren Depesche, deren Veröffentlichung der „Daily Telegraph* für Montag anfündigt, wird erhellen, wie Stanley, nachdem er sich an Bord des aus England mitgebracten Fahrzeuges eingeschifft, die östlichen und nördlichen Küsten des großen Gewässers bis zu Mitesa's Stadt an der Mündung des Victoria Nils exforshte. Dort übergab er einem französischen Dffizier von Oberst Gordons Expedition, M. de Bellefonds, Briefe, die noch nit in England eingetroffen sind, aber der „Daily Telegraph besißt seine die Umschiffung des Sees beschreibende Karte, Ver G Brief wird eine umfassende Schilderung des großen Sees enthalten.

Mie die englische Zeitschrift „Athenaeum“ mittheilt, werden König Oscar 11. von Schweden „Poems, es8ay8 ka speeches“ ins Englische überseßt und auf Veranstaltung Vr- Bentley's heraut gegeben werden.

Gewerbe und Handel.

Mit Sluß dieses Jahres scheiden aus dem Aelt efften- follegium dee hiesigen Kaufmannschaft die nachfolgend genannten Herren aus: Konsul Behrend, Kommerzien Rath B Kommerzien-Rath Keibel, Kochhann, Stadtrath Magnus, Konsu Müller und Kommerzien-Rath Thomas. Ver Termin für die Neus- wahl wird demnächst festgeseßt wines L N ais _ Die Aktiengesellschaft Central-Bazar Ur FU)r:

erzielte t i E E 30. Juni cr. abgelaufenen Geschästsjahre eine Gesammteinnahme von 214,720 M Diesen Einnahmen stehen Ab\chreibungen' au] Unterhaltung und Benußung der

Nah Maßgabe der vorerwähnten Gesichtspunkte is dem Etat der Reichs-Post- und Telegraphenverwaltung für 1876 folgende Organisation des Post- und Telegraphenwesens zum Grunde gelegt worden:

1) In der Central-Instanz wird das Post- und Telegraphen- wesen durch einen General-Postmeister unter Verantwortlichkeit des Reichskanzlers selbständig verwaltet. Demselben werden zu diesem Zweke zwei Abtheilungen untergeordnet, das General- Postamt für die Postangelegenheiten, das General-Telegraphen- a für die Telegraphenangelegenheiten, deren jede einen Direktor erhält.

9) Die bisherigen Ober-Postdirektionen und die bisherigen Telegraphendirektionen werden, unter Verringerung der Anzahl, durch neue Bezirksbehörden erseßt, welhe zur gemeinsamen Wahrnehmung der Post- und Telegraphen-Verwaltungsg-\chäfte in den einzelnen Bezirken bestimmt sind. Dieselben führen die Amtsbenennung: Ober-Postdirektionen. Ihnen find alle Post- und Telegraphenanstalten des Bezirks untergeordnet. An der Spitze der Bezirksverwaltung steht ein Ober-Postdirektor, welhem die erforderlihe Anzahl von Räthen beigegeben ift. Bei Direk- tionen, deren Geschäftsumfang die Bildung von Abtheilungen erfordert, können Abtheilungsvorstände angestellt werden.

3) Der Ortsbetrieb des Poft- und Telegraphendienstes wird, je nah der Bedeutung des Dienstes, von Poftämtern [1., Il, oder 111. Klasse wahrgenommen, welche, wo die örtlihen Ver- hältnisse solches erfordern, au getrennt unter der Bezeichnung Postamt und Telegraphenamt fungiren. Zur Besorgung des Postdienstcs an kleinen Orten bestehen als Zweiganstalten benach- barter Postämter Postagenturen, welche eintretenden Falls auch den Telegraphendienst besorgen.

Der unter Zugrundelegung des vorstehenden Organisations- planes aufgestellte Etat der Reihs-Post- und Telegraphenver- waltung für 1876 weist einen Uebershuß von 10,562,236 M. nah, während fich für beide Verwaltungen für das Jahr 1875, nach Gegenrechnung des für die Telegraphenverwaltung fih er- gebenden Zuschusses von 3,353,996 #, nur ein Ueberschuß von 7,434,669 M, ergiebt. Es hat sona für 1876 der Ueberschuß

Posen, 16. Oktober. In der heutigen (6.) Plenarsizung des Provinzial-Landtages wurde beschlossen, in Folge der vielen Petitionen wegen Bildung eines landwirthschaftlichen mit der Direktion des neuen landschaftlihen Kreditvereins zu verbindenden Kredit-Instituts, welches städtische und bäuer- lihe Ackerwirthshaften im Taxwerthe von weniger als 15,000 Mark beleiht, bei Sx. Majestat dem Kaiser und König dahin zu petitioniren, daß im Wege der Gesezgebung diesem neuen Kredit-Institute diejenigen 60,000 Mark eigenthümlih überlassen werden, welche dem älteren landwirthshaftlihen Kreditverbande des Großherzogthums Posen als zinsfreier Vorschuß bewilligt find und zufolge der Entscheidung 3. Instanz vom 22. Oktober 1868 in dem Prozesse der Verwaltung des Staats\chaßzes wider den alten landschaftlihen Kreditverein der Provinz Posen Ende des Iahres 1877 disponibel werden. Ferner nahm man den Entwurf einer Verordnung zur Ausführung des §. 22 des Fischereigesezes- vom 30, Mai Mai 1874 für die Provinz Posen mit unwesentlihen Aende- rungen an, und wurde der Krankenanstalt der barmherzigen Schwestern in Posen eine einmalige Unterstüßung von 3000 M, bewilligt. Sodann ward die Rente von 220,317 H für die Durchführung der Kreisordnung ihrem ursprünglichen Zwedck entsprehend, bis zum Erlaß weiterer geseßliher Bestimmungen einstweilen reservirt und mit der Verwaltung des Fonds die Direktion der Provinzial-Hülfskafse betraut.

Görlig, 15. Oktober. Der Oberlausiker Kommunal- Landtag beschäftigte sih in seiner heutigen (4.) Plenarsißung fast aus\hließlich mit den Angelegenheiten der Kommunalständi- \hen Bank. Nachdem dem Vorstande für 1874 Decharge er- theilt, und der Etat für 1876 festgestellt worden, wendete sch der Landtag der Frage zu: ob die Bank sich den Bestimmungen des §. 44 des Bankgeseßes vom 14. März 1875 unterwerfen oder, ohne dies zu thun, ihre Geschäfte in bisheriger Weise fortsezen, oder ob auf das Banknoten-Privile- gium verzihtet werden soll. Bankvorstand und Bank-Kurato- rium hatten sich unter ausführlicher Erörterung aller in Betracht fommenden Umstände übereinstimmend für das Letztere ausge-

und des Wohlwollens des Kaisers für den Fürsten Milan | Ausdru.

mänien. Bukare f, 17. Oktober. (W. T. B.) Zwis- e va rumänischen Regierung und den betreffenden Gisenbahnverwaltungen ist unterm 16. d. Mts. ein Uebereinkommen getroffen worden, nah welchem der direkte Personenverkehr zwischen Wien und Konstantinopel über Lem- berg, Bukarest und Rustshuk mit dem 1. November beginnt.

Rußland und Polen- Si. Petersburg, 16. Oktober. Der Oheim des Schahs von Persien wird in den nächsten Tagen in St. Petersburg erwartel. Ss\aid-Iakub-Chan, der seit dem 19. August in St. Petersburg verweilende Gesandte

otel „Zu den vier Jahreszeiten“ abgestiegen. Morgen begiebt ih derselbe nah Mailand. Heute Vormittag 10 Uhr wurde vom ftädtishen Krankenhause aus der Leihnam des gestern hier verstorbenen Magistratsrathes Schacckert, nachdem derz as vom Hrn N g E ausgesegnet wor= en war, zum Bahnhofe verbraht, von wo aus seine Ueber Lei : i blei führung heute Mittags nach Würzburg L itftellige Würde eine Beschädigung , n L n ea L Die Mitglieder der beiden Fraktionen der Kammer erwiesen dem me t es bestimmt war, tier fich das Loos, um die fünf Verstorbenen beinahe vollzählig, an der Spiße der 1. Präsident | (lüetichen u bezeidnen, die, not j den ne zwanzig Personen

L ; y fonnten. Dann trat dieses, mit zwanzig ersonen A0 E Ht chmidt (Linke) niht unbedenklich cr- M een, die Fahrt längs der Korallenriffe an, welche die ertirantiti. (W. T. B.)

Insel mit einem gefährlihen Wall umziehen. Ein Eingeborener 16. Oktober. Unter dem Vorsiße des.

7 13 Steuer. Die Behörden wurden erst aht Tage später von s fn ift in sei Prinzen Luitpþold hat heute eine Sizung des Staats- E Entweichung benachrichtigt. Alle Nachforschungen blieben frucht- des Herrschers von Kaschgar, wird in kürzester Frist in seine raths stattgefunden, welcher sämmtliche Minister beiwohnten,

A r, . ; î i d ; Â [l der verwegenen | Heimath zurückehren. Die Hauptaufgabe seiner Mission bestand, los und indessen erzählte man sih über das Schicksa egene eimaLl 1 d tellung regel- n ROTOLO G ; dersprechendsten Dinge. Da meldete der Kapitan die „St. Pet. Ztg. mittheilt, in der Herstellung reg Wie die „Süddeutsche Presse“ vernimmt, begiebt sih der Autreiser enfahrerd, La l am Strande des Inselden Duen, mäßiger e S zwischen Kaschgar und Rußland und Staatsrath von Eisenhart morgen früh zum Könige das zwishen Numea nnd der Fichteninsel liegt, .das Wrack eines | ¡iy der Herbeiführung einer ständigen Vertretung Rußlands in nah Hohenshwangau. Die nächste Sißung der Ab= Poots gewahrt hätte. Dieses wurde nah Numea ga und | \{chgar. Außerdem verlautet daß der Gesandte auch noch geordnetenkammer isst auf Dienstag, den 19. d. M., an- 2 eute in un’erem Hafen zur Schau ausgestellt. Das Fahr- | L rie bitte hi rzubringen hatte über die Rükehr eines beraumt. | n ist niht s{chlecht gebaut, aber für die offene See zu s{wach, eine Privat E is A abar-Vadscha, aus Taschkend, welche 18, Oktober. (W. T. B.) Gutem Vernehmen nah d man begreift kaum, daß zwanzig Personen darin Plah finden | 10jährigen Mädchens, n Jakub-Bek ausersehen sein soll. werden die Minister den vom Staatsrath berathenen Gesey=- zur Gemahlin eines Sohnes von ; entwurf wegen provisorisher Forterhebung der

fonnten. Folgendes sind die Namen der zwanzig Meyortirten, E säammtlich umgckommen 1ein müssen, als das Boot gegen die User- Gl eaerinni, - Vashinaton; 16. Oktober. Der Präsi- j i t wurde: Dr. Rastoul, Savi, Gasnier, Sauvet, merifa gion, i Steuern den Kammern nit vorlegen. tippen nd Sauvel, Ledru, Leblanc, Adan, Berger, Duchene, Galu, | dent isl von \seinem Besuche N ao B E Sachseæ. Dresden, 15. Oktober. Mittels Dekrets vom 12 Guigue, Chabouty, Roussel, Gilbert, Palmat, Masson, Barthemely, | zurückgekehrt und hat eine Einladung, A O E ad 2 A Oktober ist noch ein Nachtr ag zu dem Staatsbudget für di Edat. Zwei davon, Desmoukins und Gilbert waren chemalige n abgelehnt. Der dur den jüngsten | L M i At & | e Duade Vineaoorione qu U ammern Pan, dur meien Ÿ gr Le V oren!” dener fe le Hahtens asvriranten, | Keetelgtamm aus Nis De Janeiro vom 15. 2, met di im ordentlihen Einnahmebudget die Erträgnisse der Forst- und ne aus, den e don war das Ereigniß in Numea bekannt und AaE x N A baus E E O cinzeftin Gräfin Jagdnugzungen für 1874/75 um 550,000 H, die der Gewerbe- der Avisodampfer Coetlogon wurde den Slüchtigen nachgeschick, lief | LUZ em Sohne. In Iquique hat laut Depesche e E um E M jährlih erhöht werden, aber nach drei Tagen wieder in den Hafen ein, ohne Nachrichten R n Sohne in Centrum der Stadt ausge- wobei bemertt 1st, veijähri s für i ed E Se ; C dieser beiden Abre L E derelin - burt brochenes Feuer große Verheerung E S Su ande die Mehreinnahmen des Jahres 1874 gedeckt ist. Jm die in England eingetroffen sind, so je ordentliGen Ausgabebudget treten für 1874/75 noch hinzu:

von ihnen zu bringen. Sie find bis auf den heutigen Tag spurlos vershollen. äschert sein. | , S. BZ Dex von den 83,000 M jährli für die öffentlihen Sammlungen für Kunst Me Bn E E S identen gewählte und Wissenschaft, 4538 6 für das Finanz-Ministerium und

Ueber die neuesten Entweichungen aus Neu-Ca- ledonien erhält das „Petit-Journal“ in einem vom 15. Juli 1875 aus Numea datirten Briefe folgende Mittheilungen: Zwei Boote, von denen ein jedes fünfzehn Personen fassen fonnte, waren in aller Stille erbaut und mit Lebensmitteln versehen worden. Als sie aber flott gemacht werden sollten, erlitt das eine

s N Dekret 94 Juni die Ausfuhr leerer Kisten, Fäffer und onnen aus I: Éolonis, weil diese den Deportirten als bequemes Versteck dienen fönnten.

Unsere Behcden kennen feine größere Sorge mehr,

als wie sie dea Entweichungen vorbeugen

i 5 it ändi au

Bis jetzt waren nämlich die zahlreichen Fässer und Kisten, Aufständischen f Foge der Ueberwachung

können und sie lassen zu diesem Behuf fein Mittel unversuht. So verbietet Aguliera ist hier gelandet, weil er in

beider Verwaltungen auf 3,127,567 #6 höher veranschlagt wer- den können. Dadurch ist das Defizit der Telegraphenverwaltung fast vollständig beseitigt worden.

Zu den Obliegenheiten eines Deichverbandes ge- hören, wenn nicht die Verfassung des Verbandes etwas anderes ergiebt, der Schuß jedes einzelnen Mitgliedes desselben gegen Wassersgefahr und auch diejenigen Arbeiten, welhe bei dringen- der Gefahï nothwendig werden, auch wenn fie noch nicht in der Art ausführbar find, in welcher fie \päter als Verwaltungen fortbestehen können. (Erkenntniß des Ober-Tribunals vom 10. September d. I.) Die Schwentener Kommune bildet einen mehrere Ortschaften und Gemeinden, zu denen auch die Ort- haft T. gehört, umfassenden Deihverband in der Provinz Preußen. In Folge Hohwassers waren in dem Hauptdamme und in mehreren Binnendämmen 19 Brüche verursaht. Die Dorfschaft T. ließ zur Verhütung weiterer Inundation ihrer Feldmark die Löcher in den ihr zunäh|t belegenen Rinnendämmen interimistish wieder zumachen. Später ließ die Schwentener Kommune die \sämmtlihen Dämme definitiv wieder herstellen, wobei die interimistishen Anlagen der Dorfschaft T. nicht benußt wurden. Dorfschaft T. forderte jedoch Erstattung

] Theer Auslagen für dîe lehteren. In erfticr Instanz wurde sie abgewiesen, in zweiter Instanz aber wurde dié Shwentener Kom- mune verurtheilt. Das Ober-Tribunal bestätigte das zweit- instanzlihe Urtheil, indem es in seinem Erkenntniß ausführte: „Aus dem Zweckck des Vereins, als eines Entwässerungsverban- des ergiebt sih, daß es zu seinen Obliegenheiten gehört, diejeni- gen Maßregeln zu ‘ergreifen, welche erforderlih find, um die Entwässerung der verbundenen Ortschaften zu bewirken, und Verklagte selbst hat in der Appellationsbeantwortung anerkannt, daß ihr Grundvertrag die Regulirung des Schwenteflusses und dessen ganzes bestehendes Damm- und Verwaltungs\ystem, nämlich den für die Dauer berechneten Schuß aller Bedrohten dur die Gesammt-

. heit Aller betreffe. Wenn aber Verklagte hieraus weiter folgern will, daß sie nur die zur \{ließlihen Wiederherstellung der Dämme erforderlihen Erdarbeiten vorzunehmen habe, die bei Dammbrüchen nöthig werdenden, später wieder wegzunehmenden Anstalten zum Schutze einzelner Ortschaften aber Sache der cin- zelnen Betheiligten seien, so ist dies als rihtig nicht anzuerken- nen. Aus dem Zwecke eines solchen Verbandes folgt vielmehr, wie der Appellationsrihter mit Reht angenommen hat, daß jedes einzelne Mitglied desselben Shuß gegen Wassersgefahr von der Gesammtheit beanspruchen kann, und daß diejenigen Arbeiten, welche bei dringender Gefahr nothwendig werden, auch wenn fie noch nit in der Art ausführbar find, in welcher fie

N als Verwaltungen fortbestehen können, dem Verbande ob- iegen.

Die hiesige Kaiserlich türkishe Botschaft läßt fol- gende Mittheilung cAdffeatlihea: 9 abe O Gemäßheit einer Ordre des Großveziers hat soeben das Finanz - Ministerium der Kaiserli ottomanishen Bank ein Schreiben zugeshickt, laut welchem leßtere folgenden Auftrag er- halten hat: Sie soll in ihrer Eigenschaft als Staatsbank \ih, vermittelst ihrer Comités in London und Paris, mit den Kon- trahenten der äußeren Schulden in Verbindung - seen behufs Ernennung der Syndiks, die in Uebereinstimmung mit den Syndiks von Konstantinopel und unter Auffiht und mit der Mitwirkung der Kaiserlihen Bank fungiren sollen; diese Syndiks werden die Steuerquoten entgegennehmen, welche, in Gemäßheit der von der Hohen Pforte angenommenen und am9. d. M. veröffentlihten Resolutionen, für die Baarbezahlung der erften Hälste der Zinsen und der Amortisirung, sowie für die ebenfalls baar zu bezah: lenden 9 Prozent der Titel der zweiten Hälfte bestimmt sind. Die Kaiserlich Ottomanische Bank hat ebenfalls den Auf- trag erhalten, fich mit dem Finanz-Ministerium in Verbindung zu segen, um die pünktlihe und redlihe Ausführung der li finanziellen Maßregeln in allen ihren Details zu bewerk- elligen.

_— Der General-Arzt der Marine Dr. von Steinberg- Skirbs hat fich mit mehrwöchentlihem Urlaub nah Königs- berg i./Pr. begeben, zur Vertretung desselben ist der Ober-

Stabsarzt I. Klasse der Marine Dr. Wenzel fommandirt worden und eingetroffen.

S. M. Briggs „Rover“ und „Musquito“ find am 15. d. Mts. in Kiel, S. M. S. „Kronprinz“ is an dem- selben Tage in Wilhelmshaven außer Dienst gestellt.

Danzig, 16. Oktober. Heute Nachmittag wurde die Kor- vette „Nymphe“ nah vollendetem Reparaturbau auf der hiesi-

\sprochen, weil bei der Unterwerfung unter den gesezes die und mit Kosten belastet würde, den Interessen der Bewohner der Oberlausiß zu dienen und die Bedürfnisse der Oberlausißz zur Tilgung und Verzinsung der alten Landes\hulden und zur Bestreitung des ftändischen Haushalts zu gewähren, kaum zu genügen im Stande sein würde, und weil das Fortbestehen, ohne ih jenem Geseß zu unterwerfen, nah bekannt gewordenen Vorgängen ebenfalls erheblihe Einshränkungen zur Folge haben möchte. Ebenso empfahl der mit der Vorberathung beauftragte Landtagsaus\{chuß, das Privilegium zur Ausgabe von Banknoten mit dem Ablauf des 31, Dezember 1875 aufzugeben, und beshchloß der Landtag einstimmig, dies zu thun. Demnächst wurde ein Nach- trag zum Bankftatut festgestellt, durch welchen alle, auf die Noten bezüglihen Beftimmungen des Statuts aufgeÿoben, an- dererseits aber die Geschäftsbefugnisse der Bank erweitert und beziehungêweise neu abgegrenzt wurden. Nah Allerhöchster Genehmigung dieses Nachtrages wird die Einzichung der Noten erfolgen. Der Landtag ging hierbei von der Vor- aussezung aus, daß der Oberlausfiÿ für Aufgabe des unter lästigen Bedingungen erworbenen Privilegiums eine Cuétfchädigung bewilligt wérden würde, und follen in dieser Be- ziehung die geeigneten Schritte gethan werden. Schließlich stellte der Landtag dem Landeshüuptmann 300 # zur Verfügung, um daraus Volks3-, Wander- und Gemeinde-Bibliotheken inner- halb der Oberlausiß zu unterstüßen.

Münster, 16. Oktober. Zu dem seit dem 3. d. M. hier versammelten 22. Westfälishen Provinzial-Landtage haben sh die Abgeordneten der Ritterschaft, der Städt: und der Landgemeinden vollzählig eingefunden. Von den Mitgliedern des Standes der Fürsten und Herren haben außer dem persön- lih erschienenen Grafen von - Landsberg Velen und Gemen zwei den Landtag durch Stellvertreter beshickt. Für die Vorberathung der Vorlagen bez. der zur Beschlußnahme des Landtags gelan- genden Angelegenheiten der laufenden ftändishen Verwaltung sind besondere Ausschüsse gebildet, nämlich für: Laindeskultur, Handel und Gewerbe, Steuern, Justiz und Verfassung, Kultus, Feuer-Societät, Provinzial-Institute, Hülfskasse- und Dispositions- Fonds, Rehnungswesen. Jn den am 4. und 8. d. M. abge- haltenen Plenar-Sißungen nahm der Landtag die Mittheilungen über die Vorlagen der Staatsregierung, sowie die übersandten Denkschriften, Nachweisungen u. \. w. über die verschiedenen provinziellen Verhältnisse entgegen. In der Sißzung vom 8. d, M. wurden außerdem noch die Rehnungen des Landarmen- und Arbeitshauses zu Benninghausen pro 1873/74, desgleichen der Provinzial-Pflegeanstalt zu Geseke, der Landtagskasse pro 1872, 1873 und 1874, sowie die Rehnung der ständischen Centralfafe pro 1873/74 dechargirt.

__ Vayernu. München, 15. Oktober. Se. Majestät der König hat zum Vollzuge des Reichsgeseßzes über die Natural- leistungen für die bewaffnete Macht im Frieden vom 13, Februar 1875 die aus 5 Abtheilungen bestehende Instruktion für das Königreih Bayern genehmigt. Dieselbe wird dur das Gesez- und Verordnungsblatt Nr. 48 vom 13. d. M. bekannt gemacht. Durch Entschließung vom 6. d. M. hat Se. Majestät die Aufhebung des Plazkommandos Rosenberg mit der dortigen Strafanstalt vom 1. November an genehmigt. Durch weitere Königliche Entschließung erfolgte die Gründung von 12 ganzen Militär-Freipläßen für die Töchter von Offizieren und Beamten des Heeres in der höheren weiblihen Bildungs- anstalt in Aschaffenburg, und die Bezahlung des Schulgeldes mit jährlih 70 A, sowie des Pensionshonorars mit jährli 345 é. wird hierfür aus den Mitteln des Offizier-Unterstüßungs- fonds bewilligt. Zu der Taufe des neugebornen Prinzen Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Ludwig, welche geflern Mittag im Schlosse Leutstetten stattfand, war Se. König- lihe Hoheit der Herzog Franz von Modena durch Unwohlsein verhindert zu erscheinen ; seine Stelle als Taufpathe vertrat Se. Königliche Hoheit Prinz Luitpold. Der Hohe Täufling erhielt die Namen Franz Maria Luitpold. Nach der Taufe war Hoftafel, In Betreff des Verhältnisses der durch das Ableben des Prinzen Karl erledigten Nugznießung der Sekundogenitur vernimmt die „Alg. Ztg.“, daß der Vertreter des Prinzen Otto, der Königliche Advokat Hofrath Dr. Henle, deu Antrag ftellte, den Prinzen in die Nuynießung einzuweisen, daß aber zur Wahrung der Jnteressen des Prinzen Luitpold von dessen Ver- treter, dem Königlichen Advokaten v. Auer, gegen den Antrag Protest erhoben wurde. Die Angelegenheit liegt zur Zeit im Staats-Minifterium des Königlihen Hauses, zunächst behufs

gen Kaiserlihen Werft vom Stapel gelassen.

8. 44 des Bank- Bank in ihrem Geschäftsverkehr derartig eingeschränkt daß sie ihrer Aufgabe,

unmittelbare Dependenzen desselben, 700,000 M zu allgemeinen Ausgaben in Finanzangelegenheiten, 3165 6 für das Landes- fonsistorium, 8900 F für die Schullehrerseminare, 25,400 M für die Taubstummenanstalten.

Oldenburg. Oldenburg, 17. Oktober. Das Gesetz- blatt veröffentliht eine Verordnung, betreffend die Berufung des ordentlihen Landtags des Großherzogthums auf den 25. d. M. Die Dauer des Landtags ist bis zum 21. Dezember d. I. bestimmt.

_ Bremen, 14. Oktober. Die Bürger\ chaft hat gestern die Berathung des Wahlgeseyes zum Schlusse geführt. Es waren noch eine Anzahl neuer Vorschläge dafür eingegangen. Alle Anträge auf allgemeines Stimmreht wurden abgelehnt, dagegen ein Antrag angenommen, der aus dem Mehrheitsentwurf der Deputation einiges herausgreift und als geeignete Grund- lage zu Abänderungen des bestehenden Wahlrechts bezeichnet. Darnach würden Handel, Gewerbe und Wissenschaft auch ferner- hin ihre Klassenvertreter in die Bürgerschaft anordnen, nur die übrigen Wähler würden nicht mehr nach dem Besiy abgestuft, Zuglei sollen die Wahlen zu den Deputationen nicht mehr nah Klassen vorgenommen werden, sondern von der ganzen Bürger- haft. In: Betreff der Zahl der Armenpfleger ist die Bürgerschaft dem Senat gegenüber dabei stehen geblieven, daß. nicht blos ihre Verminderung, sondern auch ihre Vermehrung. von einem Senats- und Bürgerschaftsbeschluß abhängen müsse.

Oesterreich-Ungarn. Wien, 17. Oktober. (W. T, B.) Beide Delegationen haben heute ihre Schlußsißzung gehalten. In derselben theilte Graf Andrassy mit, daß die Sanktionirung des neuen Finanzgeseßzes dur den Kaiser bereits erfolgt sei, und sprach zugleich den Dank des Kaisers für die patriotische Ein- sicht und die Bereitwilligkeit aus, mit welchcr die Delegationen ihrer Aufgabe und der Erwartung des Kaisers gerecht geworden seien. Nachdem Graf Andrafsy hierauf im eigenen und im Na- men seiner Kollegen für das vertrauensvolle Entgegenkommen der Delegationen gedankt hatte, und die beiden Präsidenten der

Delegationen ihre Schlußreden gehalten hatten, wurde die Session der Delegationen geschlossen.

Großbritannien und Frland. London, 16. Dk- tober. (A. A. C.) Dem Hofjournal zufolge kehrt die Königin Ende nähften Monats von Schottland nah Windsor zurück. Dem Vernehmen nah beabsichtigt Ihre Majestät, im kommenden Frühjahr eine Reise nah Deutschland anzutreten. Der Herzog von Connaught (Prinz Arthur) \chiffte sfich am 14. Oktober- in Southampton an Bord des Postdampfers „Venetia“ nah Gi- braltar ein, wo er; wie hon gemeldet, eine Zeitlang den Funktionen eines Majors im Stabe der dortigen britischen Garnison obliegen soll. Die Kaiserin Eugenie und Prinz Louis Napoleon kehrten gestern von Arenenberg nah Chislehurst zurück. Der zum Gouverneur von Madras ernannte Herzog von Butcking- ham und Chandos hat fich gestern auf seinen Posten be- geben. New-Yorker Zeitungen veröffentlichen eine vom 1. ds. datirte Depeshe aus Ottawa, der zufolge das dortige Depar-

tement des Innern von dem Vize-Gouverneur Morris die Nach-

richt erhielt, daß er soeben nah Fort Garry vom Winnepeg-See

zurückgekehrt sei, wo er einen Vertrag mit den Salteaur

und Swampy Crees Indianern am Barrinsfluße, Norway

House und an der Mündung des Saskathewan zum Abschluß

brachte. Das abgetretene Territorium bedeckt beide Seiten

des Secs, und sein Areal wird aus\ließlich der Gewässer auf

50,000 Quadratmeilen geshägt. Dieser Vertrag sichert die

freie Schiffahrt auf einem Theil des unteren Saskatchewan,

sowie freien Zutritt zu der Küste und den Buchten des-

Winnepeg-Sees.

17. Oktober. (W. T. B.) Gestern find in Bla ck-

wall zwei für Rechnung der portugiefishen Regierung erbaute Korvetten vom Stapel gelaufen. S s E

Frankreich. Paris, 17. Oktober. (W. T. B.) Wie- aus Ajaccio gemeldet wird, hat Rouher gestern in einer kïor- sishen Wahlversammlung eine Rede gehalten, in welcher er fich für die Befugniß zu ciner Revifion der Verfassung aussprach.

18. Oktober. (W. T. B.) p Mf h geftern in Arcachon bei Bordeaux eine Rede gehalten und dabei sh dahin geäußert, daß er die Republik für fest begründet halte. Auch stehe Frankreich durchaus nicht isolirt unter den Nationen Europas, sondern könne in Folge der der Erhaltung des Friedens- zugewendeten Absichten der europäishen Kabinete - auf diejenigen Sympathien rechnen, die auf der Politik der Nichtintervention-

Berichterstattung an Se. Majestät den König. Feldmarschall Graf Moltke is heute Vormittag hier eingetroffen und im

beruhten; die Politik der Nichtintervention sei die Politik der Zukunft,

j en die Munde und Kleidervorräthe Jer “Age hier eintreffen, öffentlich versteigert und dann nah Sidney wo sie mit Talg gefüllt wieder nach Europa zurück- Diesen und anderen Vorsichtsmaßregeln zum Troß find vor Tagen wieder sechs Es h 6 l bestimmten Scbiffe das Weite gesuht und auch von ihnen hat man

verkauft worden, gingen. vierzehn vershwunden.

nihts mehr gehört,

Ftalien. Ro

Vitellesci Mailand, 16

führen soll.

= 17, Dklober, Victor Emanuel is heute am Bahnhofe von

getroffen und Ministern und den

=- 18, Okftóber. Z haben von allen Seiten

Eisenbähnzüge

remden herbeigeführt, los Häuser und Fenster

Fahnen geschmüdckt.

Griechenland. Deputirtenkammer Zwischenfall beendigt.

vorgenommen werd hier erwartet.

Türkei. Drei Transport hier eingetroffen mittelt Eisenbahn

Belgrad, 17. Oktober. (W.

Fürsten Milan

Trauungsfeierlichkeit {loß EUREC Ge bei derselben. Wie das i ) l ias bei dem der Hochzeitsfeierlichkeit folgenden Diner einen Toast-auf den A von Rußland des Wohlwollens gedachte, ij E ee Ie das Haus Obrenomwits gehegt hätten. Der General-

Adjutant des Kaisers von

Gratulationen.

ist gestorben.

, Oktober. }

Comité von Deutschen gebildet, welches beabsichtigt,

deut\che Ab zu Tage der Ankun i i :

éine und die den Titel „Deutsche Presse für und in Italien“

Konstantinopel, 16. Oktober.

dampfer und ebel etwa 600 Soldaten gelandet, welche

für die Kostgänger des

Deputirte aus der Halbinsel Ducos haben in einem für den Wallfischfang

eißt, fie

m, 17. Oktober. (W. T. B.) Der Kardinal (W. T. B.) Es hat fi hier ein eine deren erste Nummer

gründen, Kaisers Wilhelm er-

Sr. Majestät des

B.) Se. Majestät der König Vormittag um 104 Uhr hier eîn- dem g ai Humbert, den Behörden empfangen worden.

(W. T. G Die heute früh eingetroffenen große Massen von in allen Straßen i ein sehr bewegtes find mit deutschen und italienischen

(W. T.

Athen, 17. Oktober, (W. T. B.) Die hat die Wahlprüfungen ohne weiteren Morgen soll die Wahl des Präsidiums

en. Der Prinz von Wales wird morgen

(W. T. B) find aus dem \{chwarzen Meere

i\ch befördert werden sollen.

n O E T. B.) Die Trauung des hat heute Nachmittag ftattgefunden. An die sh die Cour zur Entgegennahme der fremdländisze Vertreter erschienen „Amtsblatt“ meldet, brachte Fürst

aus, in welchem er

welches der Kaiser wie seine Vor-

der cubanishen Küste durch diè \panishen Kreuzer an der

Landung auf Cuba verhindert war.

ustralien. Der General - Agent für Süd- Australien in uin e von der Regierung in Ad elaide ein Telegramm erhalten, welches u. A, meldet: Die Einkünfte der Kolonie ver- größern si; die Etats wurden unverändert bewilligt; die geseh- gebende Versammlung nahm die Stempelgesez-Vorlage an, aber das Conseil verwarf fie, weshalb das Parlament um kurze Zeit vertagt wurde, um die Wiedereinbringung der Vorlage zu €r- möglichen. Iapanishe Kommissäre find zum Besuch in Adelaide angekommen. Ein Kabeltelegramm aus Melbourne meldet,

daß Mr. M'Cullohh ein neues Ministerium bildet.

Kunst, Wissenschaft und P E A

_ früh starb in Bonn nach mehrwöchentlihem Kranken- E 7s. M Dire der frühere Direktor des Gymnasiums in Düren, Dr. Matthias Meiring, weithin bekannt als Verfasser der an vielen Lehranstalten eingeführten lateinischen Grammatik. :

Wie die „Academy“ erfährt, hat der König der Belgier soeben die leßte der vou Rubens angefertigten Sfkizzen, die als Modelle für die Tapisserien des Grafen Dlivares C at A0 Bda

ense au ühnen wurde am 14. d. V, ein dem ate Eier Eines, Verfasser vieler geistlicher Lieder, errichtetes Denkmal enthüllt. / E

Der in Kurzem bei Macmillan & Co. in London erscheinende Band von Gedichten des Marquis von Lorne wird, wie die „A. A. C." meldet, mit e E de Hand seiner Ge-

i inzessin Louise, ge\|chGmu ee : j ad R 17. Oktober, telegraphirt wird, ist der Dampfer „Pandora“ nach Spithead zurückgekehrt. Derselbe hat Briefe von der englischen Nordpol-Expedittion, d, d. Insel Carey, den 27. Juli, mitgebracht. Jn denselben berichtet des R tán Nares, daß er das Meer offen gefunden habe und daß Hoffnung vorhanden sei, einen hohen Breitegrad zu erreichen,

Die bekannte Sternwarte in Twickenham, di thum von Mr. Bishop ist und unter der Leitung des Astronomen Hinde steht, soll, wie die „Natare" mittheilt, im nächsten Zahre ab- getragen werden, Die Instrumente werden der Königlichen Stern- warte in Neapel zum Geschenk gemacht werden.

Ueber die Reise, welche der Amerikaner H. M. Stanley unlängst über das Hochland von Mittel-Afrifa nah dem großen Rescrvoir des Nils dem Victoria Niyana-See zurüdcklegte, licgt nun im „Daily Telegraph der ausführliche Berich des Forschers vor. „Der zweite Theil des mir als Befehléhaber der

die Eigen-

Rußland, Graf Sumarokow, gab

darauf in seiner Antwort den Gesinnungen der Freundschaft

Berlin, den 18. Oktober.

Mailand. I

An den Namen „Mailand“ knüpfen \ich für das deutsche

Volk eine Reihe

Augenblick, wo wir 0 des Kaisers und Königs

sonders lebendig in das dritte \cichiliche Gntwide

der späteren römischen Kaiserzeit auf Scywer heimgesucht bei haften in Ober-Italien,

Jahrhundert v. Chr.

altehrwürdiger Erinnerungen, die in diesem in Geiste die Reise Sr. Majestät

dahin verfolgen, ganz be- Das alte Mediolanum hat bis hinauf eine E ee 48

; tlih aber is es mit der Gel!

O L das Engste verknüpft. dem Eindringen der germanischen Völfer- mehr aber noch dur die Eroberung

hervortreten.

Seitens der Hunnen unter Attila, hat Mailand, zu neuer Blüthe

gelangt, auch in der : Großen fast ununterbrochen eine l wickelungen der folgenden Jahrhunderte gespielt. Otto's 1. Krönung Oberitalien L O d balter eutsher Sta N : : see lehnte sich am nachhaltigsten Mailand auf,

Verwaltung Deutschen und ein Kaiser

nit

Mauern der lombardischen } des zwölften Jahrhunderts Mailand

wurde besonders in der Hohenstauffenzeit an

lten deutschen Kaiserzeit seit Karl dem f L iaifante Rolle in den Ent- Seit Kaiser

961) war Mailand wie das übrige Seuiscland verbunden, und ftand unter der

gen diese Oberhoheit der

Deutscher den

uptstadt erprobt. Als gegen Ende jet eine freie Stadt, allerdings

geringer Macht

unter Anerkennung des Deutschen Kaisers als Lehnsherrn, ge-

worden war,

drängten fsih die

beiden gegnerischen Geschlechter

della Torre (guelfisch) und Visconti (ghibellinisch) in den

rund der

Vorderg der erste Herzog

Dem leßteren Hause gehörte

egebenheiten. ) A Visconti des unter Kaiser

Gian Galeazzo

Wenzel gegründeten Herzogthums Mailand an. Die n:uere Geschichte

mit ihrer kräftigen Gemeinwesen mehr

auch für Mailan rishes Wirken;

Staatenbildung, der gegenüber die kleineren und mehr in den-Hintergrund traten, ließ keinen großen Spiclraum für ein welthisto- nichtsdestoweniger verdienen auch die leßten

anglo-amerikanischen Expedition vorgelegten Programms" beginnt

| Stanley seinen Brief „endete erfolgreich am Nachmittag des 27. Februar

rhunderte der mailändischen Geschichte das vollste Inter- e E sih aber hauptsächlih auf die kulturhistorishen Bewe- gungen italienischen Lebens, wie fie sich in der Entwickelung des städtischen Gemeinwesens „Mailand* wiederspiegeln, bezieht.

Das heutige Mailand, die Hauptstadt der gleihnamigen volkreihen Provinz des Königreichs Italien, liegt ungefähr in der Mitte einerseits auf einer Linie von der westlichen Südzspigze des Comer Sees gen Süden bis zum Po gezogen, andererseits zwischen den beiden Nebenflüssen des Po, der Adda und des Tessin. Die Stadt hat als natürliche Wasserstraße nur ein kleines Flüßchen Olona aufzuweisen, is aber dur drei Kanäle, den Naviglio Grande, di Pavia und della Martesana mit den hon erwähnten drei Flußläufen. und zugleih mit dem Lago Maggiore und dem Comer See mehrfah_ verbunden ; diese Lage inmitten einer volfreihen Provinz it aus die wirthschaftliche Entwicelung Mailands, als einer der industrie- Und gewerbereichsten Städte Italiens, von bestimmendem Einfluß gewesen. Mailand hat ohne die Vorstädte eiwa 200,000, mit denselben mehrals eine Viertel- Million Einwohner. Das Klima Mailands wie das der ganzen Lombardei if durchaus gesund; gegen rauhe Nordwinde von den vorliegenden Alpen geschügt, werden nur die heißen und regenlosen Sommermonate zuweilen lästig z treibhausartige Fruchtbarkeit herrscht ringsumher in der oberitalienishen Gbene und Land- und Weinbau , Vieh- und _Seiden- zucht nähren die Bewohner leiht und reihlich. Die Stadt selbst bi den Mittelpunkt des lombardischen Seiden- handels; daneben weist fie wichtige Fabrikationszweige in seidenen Stoffen, Teppichen, künstlihen Blumen, Goldarbeiterwaaren u. #, w. auf, die namentlich in dem legten Jahrzehnt einen bedeu- tenden Aufshwung genommen haben. Das Gebiet Mailands hat einen Umfang von etwa 15 Kilometern; es ift eine an prächtigen monumentalen Bauten reiche und au in seinen jüngeren Thei- len, was Straßen und Pläye anbetrifft, \{chöne Stadt; sie hat etwa 80 Kirchen, unter ihnen den herrlihen und berühmten Dom, dessen Plan von einem deutshen Baumeister mit entw0r-

ver: an h : j gegen Geschirre, Utensilien, Livreen, Gebäude und Pferde A an Zinsen 41,081 K, an Betriebsunkosten, Gehälter, Löhne, Fourage 2. 161,769 M, in Summa 250,293 M, 10 daß einshließ- lih des Uebertrages aus dem vorigen Geschäftsjahr das Gewinn- und Verlust-Conto nur einen Ueberschuß von 11,066 d ergiebt, welcher auf neue Rechnung vorgetragen wird. j : 4 In Breslau ist kürzlich von Seiten des Bäckermittels für die an der Treppe zum Schweidnißer Keller befindliche (NLEARMEE „Würstchen- Verkaufsstelle“ eine Pachtsumme erzielt worden, A eE noch nie für einen o beshränkten Nischenraum, nämlich L M. Dex Verkauf der vielbegehrten Würsthen, Semmeln und CeRO muß übrigens nach der alten Gerehtjame von einer Biere twe besorgt werden, der auf diese Weise ein auskömmlicher Unterhalt ge sichert ist. Nach der Pachtjumme fann man sih unge fähr_ S Bild des Konsums entwerfen, für den auf dieser engen Verkaufsstelle Befriedigung gewährt wird. _Der legte Pachtpreis betrug wenig mehr als die Hälfte des jeßigen, nämlich 5700 M

Die erste Pächterin (im 9 Jahrzehnt dieses Jahrhunderts) hatte nur 40 Thlr. Jahrespacht gezahlt.

Die sid, der „A. A. C.“ zufolge,

i roduktion in Südamerika vergrößert E u rasch in Quanitikt umd ri M “e zu. In einer jüngst in Buenos Ayres aogeya enen loïa- D Athen Ur einige Proben zur Schau gestellt, die s günstigen Vergleich mit der besten asiatischen Seide aushielten. as Klima Brasiliens scheint ganz besonders geeignet für die SESen tonen zucht zu sein, und die brasilianische Regierung geht, wie es heißt, mi dem Gedanken um, dieselbe durch Subsidien zu ermuntern. er Wurm nährt sih von den Blättern der Palma christi, eine Pflanze, die in dem Lande im Uebermaße wächst.

Verkehrs-Anstalten. f A Anfang der Arbeiten am Tunnel zwischen Gnglan] e i steht bevor. Es wird zuerst eine Versuchsarbeit ausgeführt und, wenn diese gelingt, mit dem Tunnel selbst be- gonnen werden. Plymouth, 16. Oktober. _ (W. aus Westindien, „Severn“, ist mit tanten hier eingetrossen,

T. B.) Der fällige Dampfer 263,000 Pfd. Sterl. an Kon-

Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bureau.

na, Montag, 18. Oktober. Se. Majestät der Kaiser und ‘aónig trafen u 10 Uhr 56 Minuten au] dem hiesigen Bahnhofe von Porta Nuova ein, woselbst| die Spißen der Bes hörden \ich zur Begrüßung eingefunden hatten und eine Ehren- Compagnie aufgestellt war. Um 11 Uhr 10 Minuten seßten

Se. Majestät bereits die Reise fort.

atrizier zeugende Paläste. Beim Einzuge in Mailand a Majestät a Kaiser und König vom Bahnhofe aus den Weg durch die Via Prinzipe Umberto, Piazza N Via Palestro, Corso Venezia, S EOME s i rea Nidda ird fh alf sten der Stadt belegenen Central-Bahnhofe aus zunähs| nah Süden in die Stadt im bis zur Piazza Cavour, dann in einem nah Often A Mittelpunkt derselben ausgeweiteten Bogen, gegen Süden zle In und erst allmählich sih in \südwestlicher Richtung dem Kern Stadt, dem Domplaye und der Königsburg, zuwenden. L Schon der Central-Bahnhof Mailands gewährt e Vorgeschmack der Kunstgenüsse, welche die Stadt_ [E N herrliche Fresken \ tlih die Wartesäle BA id anze Bahnhofsge i anten Anblick, der Rod dadur steigert, der Tagesstunden ein reges Leben herrst, das von dem reichen industriellen Verkehr der Stadt Zeugniß giebt. Wir übergehen die mancherlei kleineren Bauwerke, die an dem Wege gelegen sind und Une ns daß derselbe unmittelbar an den Kirchen Skt. Babilo, T, ar ige dem großen Dom vorüberführen und einen Durhbli d S: auf das Gerichtsgebäude gestattet. Besonders aber es en Blick ein neues Bauwerk, die Gallerie Vittorio Emanuele, Î je groß- artigste Glaspassage Europas. Dieselbe geht von Je Plazza del Duomo aus und verbindet diese mit der Piazza de a MEOs, Sie bildet in ihrem Grundriß ein lateinishes Kreuz; über der Kreuzung erhebt sich ein Octogon, das von Fresfogemälden, Statuen und anderen bildnerishen Werken seinen nsilerisen Schmutck erhält. Auf der Piazza della Scala, auf welche hin der Domplay einen Durchblick gestattet, ist dem Maler Lionardo da Vinci im Jahre 1872 ein Denkmal errichtet worden, das von Pietro Magni in fararischem Marmor ausgeführt ist. Auf S Play befinden sich das großartige Teatro della Scala E e Palazzo del Munizipio (früher del Marino), ein mächtiges Wer der Architektur, das nah den Entwürfen Galeazzo UAlassis um

fen wurde, und zahlreihe von dem Kunftfina italienischer Gran-

1555 erbaut, in seiner Façadenanlage einen großartigen Ein-