1937 / 269 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 22 Nov 1937 18:00:01 GMT) scan diff

Uebersicht über den während des Monats tober 1937 in den freien aus dem Geltungsbereich des Geseßes ausgefi

Amtsbezirke Dar Oberfinanz- Prasidentén

An Noh-

Laufende Nr.

zu

fristallisierter Zucker zucker | (Verbrauchs-

Fn den freien Verkehr übergejührter versteuerter Zucker!)

Im derer fahren

Nüben- \âtte

dcker) (8 9 Abs.

Preßper-

hergestellte

9 bed

Ausf.-Best.)

Neichs- uns Staat8anzeiger Nr. 269 vom 22. November 1937. S. 2.

MNübenzuckerabläufe, nit im Preßverkahren hergestellte Nübensäfte, andere Nüben- zuckerlösungen u. Mi)hungen dieser Erzeugnisse mit

einem

Auf die E1zeuguisse der Spalten

3 bis 9

entfallen

an

Stärke- zuer- sirup

Fester Stärke- zuer

Noh-

Neinheitsgrad zuer

von

dz

70—95 vH

von mehr Zuckersteuer

als 95 vH NRNM

Anderer fristallisierter Zucker (Verbrauchs- zucker)

Verkehr übergeführten und unversteuert hrten Zuer.

Unversteuert aus dem Geltungsbereich des Gelees auégetühiter Zucker 2)

Nübenzuckerabläufe, nicht im Preßvertahren hergestellte Nübenfäste, andere )üben-

zucerlöfungen u. Mischungen

dieser Erzeugn!sse mit einem Neinheitêsgrad

Im Prefßver- fahren hergestellte Nüben- \âtte (8 9 Abs. 2 Ausf.-Best.)

Fester Stärke: zucker

Stärke- zucter- firup

von mehr als 95 vH

von 70 95 yvH

dz

4

6

10

13 14

Dub s Bn Brandenburg . Dresden . . Düsseldorf . Hamburg Hannover Hessen - iel G E Leipzig . Magdeburg München . Nordmark . Mürnberg Ostpreußen Pommern Schlesien . Thüringen « Weser-(§ms Westfalen « Württemberg Würzburg -

V5 A [—]

1

4

M OODIANNIE

209 920

53 887 94 621

29 322 2

30 034 8 028 55 364 1:231 99 652 10 763 26

70 821 8IT

80 652 12

95 444 24 720 68 476 61 156

72 907 961 18 652

O17 222

1 814 879 363 224 418 1187291 78 974

4 253 268 926 666 541

1 543 562 37 268 10 437 928 1 357

561 379 519 362

1 449 460 1 354 134 4 435 903 1 534 889 25 923 395 650 1131 684 1 987 072

5

Sin Oktober 1987. 1 1,3839

52

888 188

15

Dagegen: Sm Oktober 1936 «

1) Der aus dem

stimmen mit dem tatsächlihen Verbrauch nicht überein, 2) Einschließlich der auf Zollager, in die Zollausschlüsje der deut

Berlin, den 20. November

1 878 552

16 973 9 970

2 695

1937.

2 663 545

2 405

701

Ausland eingeführte versteuerte Zucker ist mik 1 weil die Fabriken Verbrauchszucker in großem Umfange versteuert auf auéwärtige hen Seehäten und in Fueibezinke gebrahten Vengen,

12 969 32 885 128

20

10 827 60 013 3 em

13 649

40 413 151

13 385

nautisGen Zablen nachgewiesen.

s

1487

1 849

1 853

1411 138

Die Mengen sind in den darüberstehenden Zahlen mitenthalten. Die Versteuerung8zahlen Lager abfertigen, der in

den meisten Fällen noch nicht verkau]t ist.

Statistishes Reichsamt.

E C E S T T S T S I T I E I I R T

Verarbeitung von Zuckerrüben auf Zucker

bis Ende Oktober 1937.

Amtsbezirke. (9a! der' | Oberffknanzpräsidenten

Zahl der fabriken, die Nüben auf |RN

Zucker ver- arbeitet haben

Zucker-. Ver

dz

Ostpreußen « Pommern . . Brandenburg Sdlesien . « Nordmark . « Hannover « Med e Dresden, Leipzig und Thüringer O S Kassel und Westfalen « « « « - e S ¿ Baden, Nürnberg, Württemberg und

M eo

O e Dagegen im Oktober 1936 Berlin, den 20. November 193

_

S S S ch0. S 0 ck00 S Q S G G: D...

950 636 2 135 176 1 264 418 9 651 192 1417 830 7 628 803

12 639 232

6095 421 3 915 299

431 920

729 995

1911 647

2H 211

7.

Statistishes Reichsamt.

Die Fnderxziffer der Großhandelspreise

vom 16. RN°ovember 1937.

42 881 485 37 591 419

íIndexgruppen

1913 = 100

1937

10. Novbr.| 16. Novbr.

Ver- änderung in vH

x. Agrarstoffe. . Pflanzlihe Nahrungsmittel « . Schlachtvieh i ,- Viebericianissé „s 06

» Sutictmittel . Agrarstoffe zusammen «

. Aolonallet e E S 17. Fndustrielle Nohstoffe und Halbwaren,

6. Koble s . isenrohstoffe und Eisen « » . Metaîle (außer Eisen) . « . Textilien Lee ° . Häute und Leder ° . (Shemifalien *) v 2. Künstlihe Düngemittel e

3. Kraftöle und Schmierstoffe . . Kautschuk s 5. Papierhalbroaren und Papier . ) Baäustofse - e Industrielle Halbroaren zusammen « « NTE. JFndustrielle Fertig- waren. Probultiongmittél « » « o o « . Konsumgüter « . Industrielle Fertigwaren zu- atmen «e e Gesamtindex . . .

Bie ——

9) Monatsdur(\chnitt Oktober.

Die Jundexziffer der Großhandelspreise stellt sih für den 16. November auf 105,6 (1913 = 100); sie ist gegenüber der

1145 STIT T 105,0 104,8 95,9

114,6 STIC 111,1 106,1 104,7 95,3

1148 103,0 94,0 81,4 74,8 102,0 D3,C 105,2 35D 103,1 118,7

94,2

184 135,9

118,1 135,8

126,0 105,9

126,1 105,6

E OOROI OOO00 LMROOO

O actes

o

1

+

Vorwoche (105,5) wenig verändert. Die Jndexziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarstoffe 104,7 (— 0,1 vH), Kolonial-

UnD InDutttteile (l t

Cry a4 ¿TELLLGIVAO

waren 95? (—,0,6 vH), „industrielle Rohstoffe und Halb-

t {j S4 VD)

Jin eitizelüen l! n Rahmen dogFidezzifsox: Agvavn j

stoffe der Rückgang dex Gruppe Vieherzeugnisse durh die weitere Berücksichtigung der Preise für Kühlhauseier ver- ursacht.

Untex den Kolonialwaren wax Kaffee im Preis weiter rüdckläufig.

An den Märkten derx industriellen Rohstoffe und Halb- waren lagen die Preise der Nichteisenmetalle Kupfer, Blei, Zink, Zinn und der zugehörigen Halbfabrikate höher als in der Vorwoche. Von den Textilien haben Rohseide, Rohjute und Kapwolle im Preis etwas nachgegeben, während die Preise für Baumwolle und Kreuzzuchtwolle leiht angezogen haben. Jn der Jndexziffer für Häute und Leder wirkten sich Preiserhöhungen für Oberleder aus; die Preise für aus- ländische Rindshäute waren rüläufig.

Berlin, den 20. November 1937. Statistishes Reichsamt.

Nichtamtliches.

Deutsches Neich.

«1e der Union von Südafrika, Herr Gie, ist fgekehrt und hat die Leitung der Gesandt- benommen. ' j

Verkehrs fiuyecfijetn. BerkehrS8ausschuß der deutschen Seehäfen.

Unter Förderung der Reichsregierung ist in diesen Tagen der „Verkehrsausschuß der deutschen Sechäfen“ gegründet worden. Er hat sich die Steigerung des Gesamtverkehrs über die deutschen See- äfen zum Ziel geseßt. Bekanntlich spielen seit längerer Zeit

chaftlihe Erwägungen in diesen Fragenkreis

wichtige devisenwirt hinein.

KMuonesié 11010 Wissenschaft.

Spielplan der Berliner Staatstheater Dienstag, den 23. November. So Bohem e. Musikal. Leitung: Schüler. Beginn: 20 Uhr. Schauspielhaus: Der Gigant. Schauspiel von Billinger. Be-

ginn: 20 Uhr. F j Staatstheater-Kleines Haus: Emilia Galotti von Lessing.

Beginn: 20 Uhr. s:

Handelsiecil.

Attuelle Fragen des ESinzelhandels.

Im Rahmen eines Presseempfanges der Wirtschaftskammer Düsseldorf sprah Dr. Franz Haylerx, München, Über Fragen des Einzelhandels. Er führte u. a. aus:

In der zweckmäßigsten und billigsten Verbraucherversorgung stößt die Wirtschaft auf eine politische Forderung, Mit Recht habe der Reichskommissar für die Preisbildung, Gauleiter Wagner, sich kürzlih als der Anwalt der Verbraucher bezeichnet, Dieser politischen Aufgabenstellung der Wirtschaft habe mit in erster Linie der Einzelhandel gerecht zu werden, die richtige Schichtung und Organisation der Einzelhandelsbetriebe wie überhaupt der Aufbau des Handels müsse sich entscheidend nah ihr richten. Dr. Hayler betonte, daß es im großen ganzen dieser Einzel- handelsapparat bisher doch zuwege gebracht hat, im Rahmen des Möglichen den Güterstrom richtig zu lenken, um die riesige Auf- gabe der Volksversorgung zu meistern. Der Redner schilderte dic Schwierigkeiten, die, wie in anderen Wirtschaftskreisen, so auch im Einzelhandel zunächst zu überwinden waren, um den einzelnen Menschen im Betrieb zu einer neuen Auffassung seiner Berufs- aufgabe zu bringen. Er wies dann weiter darauf hin, daß gerade jeßt für tüchtige vorwärtsstrebende junge Menschen im Einzel- handel viele Möglichkeiten der beruflichen Entwicklung offenstehen.

Die Berufsförderungsarbeit sei in den Mittelpunkt der

Arbeiten der Wirtschaftösgruppe Einzelhandel gestellt worden.

Als unanfiändig würde der gelten, der sich dem Opfer al zum Winterhilsswerh ent- C) ziehen wollte. 4Derx Führer übers das Wintechilsswerb]}

Man könne auf diesem Gebiet heute shon große Erfolge nicht zuleßt deshalb feststellen, weil man es vermieden hat, den Einzel- händlex einfach mit irgendwelhen Vorschriften und Formeln {hulmäßig zu belasten, sondern ihn in Arbeitsgemeinschaften anregt, wie er in seinem Betrieb praktishe Verbesserungen ein- führen kann.

Dr. Hayler ging weiter auf die z. T. shwierigen Aufgaben ein, die dem Einzelhandel durxh die Notwendigkeit der Erhaltung eines möglichst niedrigen Preisstandes erwachsen sind. Gerade der Reichskommissar für die Preisbildung verfolge das Ziel, den Anteil an einer möglichst niedrigen Preisgestaltung innerhalb der Wirtschaftsstufen gereht zu verteilen. Der Redner erörterte hierauf die grundsäßliche Frage, inwieweit es möglich, ja not- wendig sei, die niedrige Preisgestaltung für den Verbraucher dadurch zu fördern, daß künftig die risikolosen Aufträge auch der Behörden usw. dem Einzelhandel ABIRY zugeführt würden, Auch die Frage, ob Werkskonsumanstalten heute in diesem Umfange noch ihre Berechtigung hätten, sei in diesem Zusammenhang zu behandeln. Die vielfältigen Aufgaben der Verbrauchslenkung versuche dex Einzelhandel zu lösen. Gerade im leßten Fahre set man auf diesem Gebiet sehr gut vorwärts gekommen. Bei der Verbrauchslenkung komme es jeßt entscheidend darauf an, daß die Propaganda für die neuen Werkstoffe von den Einzelhandels- betrieben selbst vorwärts getragen werde. Nachdem inzwischen in Werbung und Wettbewerb die notwendigste Ordnung geschaffen sei, treten jeßt an den Einzelhandel die entsheidende Aufgabe heran, n em Maße werbeintensiv und werbeaktiv zu werden.

Dr. Haylerx betonte zum Schluß, daß es eine entscheidende Aufgabe richtiger Berufsführung sei, niht nux materielle Ver- hältnisse zu gestalten, sondern vor allem den einzelnen Berufs- ugehörigen immer wieder dahin zu bringen, daß er sein tägliches Wirken als Teil der großen volkswirtschaftlihen Aufgabenstellung es und empfindet. Er richtete an die Anwesenden die BVitte der

irtshaftsgruppe, ihm bei diesex Arbeit zu helfen.

Neichs- und Staatsanzeiger Nr. 269 vom 22, November 1937. S. 3.

50 Zahre Physikalisch-Technische Reichsanstalt.

Die Physikalisch-Technishe Reichsanstalt in Partotemnes beging Sonnabendmittag in der Neuen Aula der Berliner Uni- versitat die Feier ihres 50jährigen Bestehens. Von dem hohen Ansehen, das die Mea in Deutschland wie überhaupt in allen Kulturnationen der Erde genießt, zeugte die starke Beteili- qung von führenden Männern der Behörden, der Partei, der Pehrmacht, der Wissenschaft und der Wirtschaft, der Forschung und Technik und einer großen Reihe von Vertretern berühmter ausländischer Staatsinstitute umd Aemter. Die Reichsregierung war S den Minister für Erziehung und Wissenschaft, Dr. Rust, vertreten.

Der Präsident der Reichsanstalt, Prof. Dr. Stark, ge- dachte u. a. in seiner Begrüßungsansprache des Führers, dem zu danken sei, daß sih die Anstalt heute in faum geahntem Auf- schwung befinde, wovon auch die geplanten gewaltigen Neubauten zeugten, und sagte auch dem Ui Ner für Erziehung und Pissenschaft Dank für die verständnisvolle große Förderung der Aufgaben der Reichsanstalt. Reichsminister Rust übermittelte die Glückwünsche des Führers und der Reichsregierung und be- tonte, daß dieser Glücfwunsch aufzufassen sei als ein Bekenntnis zu der Arbeit und zu den Zielen dieser Anstalt und zur deutschen Vissenschaft und Forschung überhaupt. Der Minister sprah von den geistigen Grundlagen der deutschen Forshung von heute. Wie der echte Forscher und Wissenschaftler, so habe auh der Führer zunächst die ewigen und unabänderlichen Geseßlichkeiten zur Grundlage seines Kampfes genommen.

Der Präsident der Reichsanstalt, Prof. Dr. Stark, würdigte die Leistungen des Fnstituts in Verbindung mit einem Rükblick auf die Entwicklung der Physik in den leyten 50 Fahren. Es habe seit Galilei und Newton keine Zeit in der Geschichte der Physik gegeben, die so reich an Entdeckungen und tehnischen Anwen- dungen gewesen sei wie die des leßten halben Fahrhunderts. Prâä- sident Stark verwies dann im einzelnen auf den Anteil, den die Physikalish-Technishe Reichsanstalt an den vielen epochemachen- den Erfindungen dieser Zeit duxch vorbereitende Arbeiten, durch eigene Entdeckungen und durch ihre Prüfungen und Messungen gehabt hat. Er erinnerte dabei an die Entdeckung der elektro- magnetischen Shwingungen und Wellen durch Heinrih Herß, aw die führende Beteiligung der Anstalt an der Entwicklung der un- endlich fein messenden Quarzuhr, an die Entdeckung des Elektrons und der Röntgenstrahlen, an die Arbeiten auf dem Gebiete der Atomforshung und viele andere Ergebnisse, die bahnbrehend für die Entwicklung der Technik und des menschlichen Lebens über- haupt geworden sind. Bei Erwähnung der Forschungen über die Radioaktivität gewisser Substanzen gedachte Präsident Stark mit ehrenden Worten des großen englishen Phyjikers Lord Ruther-

ford, dessen vor wenigen Wochen erfolgter Tod auch die deutschen Physiker in Bestürzung und Trauer verjezt habe. Er erinnerte weiter an die erstaunlihe Entwicklung der physifalishen Meß- technif, die vor allem der Jndustrie und der Wirtschaft stärkste Förderung gebracht habe, und an den Dienst, den die Reichs- anstalt durch ungezählte physikalishe Prüfungen im Auftrage ein- zelner Fivmen geleistet habe; 80 % der 77 Laboratorien der An- stalt ständen so im Dienst der deutschen Wirtschaft. Präsident Stark {loß mit Worten ehrenden Gedenkens für den Mit- begründer der Reichsanstalt, Werner von Siemens.

Weitere Glückwunschansprachen hielten, der Arbeit und des Weltrufes der Reichsanstalt gedenkend, der englishe Physiker Lord Rayleigh, dexr Präsident der Chemisch-Technischen Reichsanstalt Rimar ski, der im Auftrage einer großen Anzahl staatlicher Institute sprach, Staatsrat Prof. Dr. Esau für die deutsche Physik und die physikalishen Anstalten der deutschen Hoch- shulen, ferner Dr. Hermann vonSiemens, ein Enkel so- wohl des Mitbegründers der Anstalz, Werner Siemens, als auch ihres erstén Präsidenten Hermann Helmholß, und der Präsident der Reichswirtschaftskammer, P i e b | ch.

Jn seiner Ansprache wies Präsident Piebscch darauf hin das bei der Bildung der Reichsanstalt der Politiker, der General, der Wissenschaftler und der Wirtschaftler zusammengewirkt hätten, um eine Einrichtung zu schaffen, die dazu berufen sei, höchste wissenschaftliche Leistungen des deutshen Volkes zu sithern. Dieses Zusammenwirken müsse auch heute beispielhaft sein, wo es darauf ankomme, höchste Wirtschaftlichkeit zu erzielen. Dabei sei die Art und Weise der wissenschaftlichen Forschung von entscheidender Be- deutung. Wer wissenschaftlich forsche, der wisse, wie wichtig die Möglichkeit sei, Arbeitsvorgänge messend zu verfolgen, und wie das Ergebnis der Forschung abhängig von sicheren Meßmethoden sei, Die Leistung der Physikalish-Technischen Reichs3anstalt in der Entwicklung unserer Meßmethode und geeigneter Fnstrumente hier- für könne von der nach Forshung strebenden Wirtschaft gar nicht hoh genug eingeschäßgt werden. Aber es gelte, zur Erzielung höch- fri Wirtschaftlichkeit nicht nur nach neuen Arbeitsmethoden zu uchen, sondern auch die bekannten Arbeitsmethoden richtig ein- zuseßen. Bereits Prof. Duisberg, der große Organisator in der chemischen Jndustrie, habe einmal gejagt, daß für ein sicher arbeitendes Meßinstrument nicht leiht ein Preis zu hoch sei und daß ein solhes Fnstrument die sihere Beurteilung des Wirtschafts- ergebnisses jedes einzelnen der Hunderte von Betrieben des ganzen Unternehmens gewährleiste. Je knapper also Material und Ar- beitsfkräfte würden, um so wichtiger sei ihre höchste Ausnüßung, die durch solche Messungen gesichert werde. Zum Schluß seiner Ausführungen gab Präsident Pievsch dem Wunsh Ausdruck, daß die Physikalish-Technische Reichsanstalt ihve wertvolle Tätig- keit fortseßen und weiteventwickelm möge zum Segen und Gedeihen von Volk, Staat und Wirtschaft.

E E E E E E E E E R E R I I N I E E T

Rechnerischer Ausgleich in der Gewinn- und BVerluftrechnung.

Ein Reichsgerichtsurteil.

Nach § 261 HGB. ist dex Reingewinn oder Reinverlust des Fahres am Schlusse der Bilanz sowie am Schlusse der Gewinn- und Verlustrechnung „ungeteilt und vom vorjährigen Getvinn- oder Verlustvortrage gesondert auszuweisen“. Diese Ausdrücke sind nicht gleihbedeutend mit Betriebsgewinn und Betriebsverlust. Vielmehr ist der Reingewinn nur der Ueberschuß der Afktivposten über die Passivposten und der Reinverlust nur der Veberschuß der Passivposten über die Aktivposten. Der Reingewinn und der Rein- verlust sind also nur das rehnerische Ergebnis der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrehnung, das man erhält, wenn man deren beide Seiten einander gegenüberstellt, und zwar bei der Bilanz unter Einziehung aller Rücklagen, soweit sie nicht erst aus dem Reingewinn des Jahres entnommen werden sollen, "nd be der Gewinn- und Verlustrehnung unter Einbeziehung der für diese Rücklagen etwa einseßenden Aufwendungen oder im Falle der Auflösung von Rücklagen der dafür einzuseßenden Erträge.

Die einschlägigen Vorschriften verbieten nit die Bildung und Auflösung freiwilliger Rücklagen innerhalb der Bilanz und inner- halb der Gewinn- und Verlustrechnung. Denn als „Reingewinn“ oder „Reinverlust“ kann nux angesehen werden, was nach der Bildung oder Auflösung freiwilliger Rücklagen als Ergebnis der Aufstellung herauskommt. Freilich ist es auch mögli, freiwillige Rücklagen dadurch zu bilden oder aufzulösen, daß zu diesem Zwecke

über einen entsprehenden Teil des ausgewiesenen Reingewinns verfügt oder die Deckung eines ausgewiesenen Reinverlustes aus einer freiwilligen Rücklage besonders beschlossen wird. Aber das Wesen der stillen Rücklage und der stillen Auflösung einer frei- willigen Rücklage besteht gerade darin, daß der Ausgleich inner- halb der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt und daß hierdurch der sich bilanzmäßig ergebende Reingewinn oder Reinverlust unmittelbar beeinflußt wird.

Läßt man die Bildung stiller Rücklagen und die stille Auf- lösung freiwilliger Rücklagen überhaupt zu, dann ergibt sih daraus also notwendigerweise auch die Zulassung eines solchen rehnerischen Ausgleihs innerhalb der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung. Es soll nur das rechnerishe Ergebnis, das nah Einstellung aller in die Bilanz gehörigen Aftiv- und Passiv- posten, und zwar auch insoweit, als fie twa c —-Rüe&tlagen oder die stille Auflösung freiwilliger Rücklagen enthalten, ebenso wie nach_ Einstellung aller in die Gewinn- und Verlusirechnung gehörigen Aufwendungen und Erträge herauskommt, in einem ein- heitlihen Postcn und ze\endêrt von der: r iährigen Gewinn- und Verlustvortrage ausgewiesen werden. Dadurch soll klargestellt werden, was als Reingewinn zur Verfügung bleibt oder was als Reinverlust noch der Deckung oder des Vortrages auf neue Rech- nung bedarf. Der § 131 des Aktiengeseßes \{chreibt sogar aus- drücklih vor, daß Rücklagen, die „für das Geschäftsjahr“ gemacht werden, bereits in der Jahresbilanz vorzunehmen sind.

Dies gilt für stille Rücklagen ebenso wie für offene. Das gleiche ist nah reichsgerichtlicher Rechtsprechung auch von der Ab- lösung freiwilliger Rücklagen anzunehmen, die für das Geschäfts-

jahr erfolgt. (RG. II 61/37 vom 15. Oktober 1937.)

I E S E E C S I E T E I T

Wirtschaft des Auslandes.

Dänemarks Außenhandel im Oktober 1937. Ueberraschender Ausfuhrüberschuß.

Kopenhagen, 20. November. Dänemarks Handelsumsaß mit dem Ausland {loß für den Monat Oktober nach dem Einfuhr- überschuß von 22,3 Mill. Kr. im September überraschenderweise mit einem Ausfuhrüberschuß von 3,4 Mill. Kr. gegenüber einem Einfuhrübershuß von 15,6 Mill. Kr. im gleihen Monat des Vor- jahres. Jm vergangenen Monat wurden im Vergleih zum Oktober 1936 eingeführt für 145,7 Mill. Kr. gegen 145,8 Mill. Kr., ausgeführt für 149,1 Mill. Kr. gegen 130,2 Mill. Kr. 5

Das gute Oktoberergebnis des dänischen Außenhandels erklärt sich aus einer besseren Bezahlung der Ausfuhr und insbesondere des landwirtschaftlihen Exportes, der für seine Hauptprodukte, Fleisch, Butter, Eier, ein Mehr von rund 7 Mill. Kr. erzielt hat. Dazu kommt ein erhöhter Verkauf von je 3,1 Mill. Kr. für unver- mahlenes Korn und für Schiffe, eine Steigerung des Exportwertes um etwa 1,4 Mill. Kr. für Konserven, 1,2 Mill. Kr. für Futter- mittel, um je eine Mill. Kr. für Felle und Häute und für Mineralien, dagegen ein Rückgang für lebende Tiere um etwa 1,5 Mill. Kr. /

Jn den ersten zehn Monaten des laufenden Fahres betrug im Vergleich zu dem gleichen Zeitraum des ahres 1936 der Wert dex Einfuhr 1427,4 Mill. Kr. gegen 1205,4 Mill. Kr., der Wert der Ausfuhr 1315,4 Mill. Kr. gegen 1150,9 Mill. Kr.

Englische Fndustrie gegen Aufhebung

der Einfuhrzölle für amerikanische Kraftwagen.

London, 20. November. Die Möglichkeit einer Aufhebung der Einfuhrzölle auf amerikanische Kraftwagen im Rahmen der english-amerikanishén Handelsvertragsverhandlungen hat in der englischen Kraftfahrzeugindustrie lebhafteste Befürchtungen her- vorgerufen. So reibt der Motox-Korrespondent des „Daily Telegraph“, daß die mögliche Beseitigung der Einfuhrzölle in der englischen Krastwagenindustrie und besonders in den füx den Export arbeitenden Kreisen ein Gefühl der Bestürzung ausgelöst habe. Die Zahl der eingeführten amerikanischen Wagen betrage zur Zeit 8000 im Jahre, das seien an sih nux 2,3 % des Gesamts- verkaufs in England. Die eingeführten amerikanischen Wagen hätten aber alle eine Stärke von 20 ÞS und mehr und in dieser Klasse betrage die Gesamtverkaufszahl der englischen Wagen nur N 20 000, so daß die Amerikaner hier einen Anteil von 40 % ätten.

Keinerlei Anleiheabsichten FZtaliens in England. Rom, 21. November. Die in cinem Teil der ausländischen Presse in Verbindung mit einer Reise des Grafen Volpi nach

London hartnäckig auftretenden Gerüchte über Anleiheabsihten Ftaliens werden von zuständiger italienischer Seite entschieden in Abrede gestellt.

ini rer A R

Handel8vertrag8verhandlungen Griechenland —Estland.

Reval, 20. November. Zu Verhandlungen über einen Handelsvertrag zwishen Estland und Griechenland ist in Reval eine griechishe Delegation eingetroffen, die vorher in Helsinki einen Handelsvertrag mit Finnland unterzeichnet hat.

Brasilien stellt die Auslandsschulden- zahlungen ein.

Rio de Janeiro, 21. November. Jn einer mehrstündigen Ministerratssizung unter Vorsiß des Bundespräsidenten wurde beschlossen, daß der Bundespräsident und der Finanzminister den Haushalt einer neuen Prüfung unterziehen. Weiter wurde be- schlossen, die Auslandsshuldenzahlungen einzustellen, und der Finanzminister wurde beauftragt, neue Verhandlungen über die Auslandsshulden, deren künftige Bezahlung sih im Rahmen des Möglichen halten soll, in die Wege zu leiten.

——-—

Steigende Ausfuhrziffern Argentiniens.

Buenos Aires, 21. November. Die argentinishe Ausfuhr während der ersten zehn Monate des laufenden Jahres, ver- glichen mit der gleichen Zeit des Vorjahres, erreichte einen Wert von 2 032 167 000 Pesos gegen 1 288 671 000 Pesos. Der Anteil dex verschifften Produkte betrug 16 322 000 t gegen 11371 000 t. Die Ausfuhr an Münzgeld stellte sich auf 717585 Pesos gegen 9 599 569 Pesos im Vorjahre.

ett

Fndisch-sapanisches Wirtschaftsabkommen

verlängert. London, 20. November. Das Abkommen über die wirtshaft- lihen Beziehungen, das zwischen Fndien und Fapan 1934 abge- schlossen wurde, ist bis März 1940 verlängert worden. Der Text jeßt veröffentliht worden. Es sieht in der Hauptsache eine Rege- lung der Baumwollausfuhr von Judien nah Fapan und der ent- sprehenden Baumwoll-Artikel-Ausfuhr aus Japan nach JFndien vor.

aper]

dieses neuen Abkommens, das in London unterzeichnet wurde, ist |

Berliner Börse am 22. November.

Aktien meist schwächer, Renten wenig verändert.

Die in der vorigen Woche auf der Börse lastende Geschäfts stille kennzeihnete auch den heutigen Wochenbeginn. Durch den Abbau fkurzfristiger Engagements, die der berufsmäßige Handel in der Erwartung wieder auffommenden Kaufinteresses der Bankenkundschaft eingegangen war, gaben die Eröffnungskurse im variablen Verkehr überwiegend nah. Dabei gingen die Umsäße über wenige tausend Mark nicht hinaus. Wieder mußte, wie {hon in der vorigen Woche, die Kursfestseßung für eine Reihe von Pa- pieren ausfallen. Am Montanmarkt gaben Hoesch um 2 und Klöcknerx um 4 %, von Braunkohlenwerten Eintraht um 1 % nah. Dagegen wurden Bubiag nah Pause 2% höher notiert. Meist schwächer eröffneten Kaliwerte, so Westeregeln mit 2 und Wintershall mit 14 %. Nur Salzdetfurth lagen 4 % fester.

Chemische Werte blieben bis auf Farben (— 4) und Gold» \chmidt (— 1% %) unverändert. Durchweg niedriger famen Elektrowérte an, so Accumulatoren und um ie 2, Gesfürel um 14 %. Dagegen konnten bei den Versorgungs- werten RWE um 1% % heraufgeseßt werden. Mit über 1 % hinausgehenden Abweichungen vom Sonnabendschluß sind noch zu erwähnen: BMW, Demag und Holzmann (je 14), JUNng- hans (— 114) und Dierig (— 14 %), dagegen Nordlloyd (+ 174) und bei den Unnotierten Scheidemandel (+ 1 %).

Jm Verlauf gaben die Aktienkurse infolge anhaltender Ge- \häfts\tille weiter leiht nah. Dierig ermäßigten sich nochmals um 1, Verein. Stahlwerke um # und Farben um % auf 15614.

Am Bövsenschluß erhielten wieder nur acht Papiere des variablen Verkehrs eine Notiz. Nach den Abgaben des Tages, die zum Teil für ausländishe Rechnung erfolgt sein sollen, zeigte sich eine gewisse Widerstandsfähigkeit,

Am Markt der zu Einheitskursen gehandelten Bankaktiert büßten Deutsche Ueberseebk. 14 % ein, während Deutsch- Asiatishe um 8 RM und Vereinsbk. Hamburg um 7 % an=- zogen. Von Hyp.-Banken sind Hamburger Hyp, it ner Steigerung um % % hervorzuheben. Jinrdustriepapieve blieben bei geringen Umsäßen gehalten. Auffälligéré Atweichungen vom Sonnabendkurs hatten abgestempelte Sachsenwerk mit 5 und Concordia Chemische mit 8 %; bei leßterem Papier mußte Repartierung vorgenommen werden.

Jm variablen Rentenverkehr zog die Gemeindeumschuldung3=- anleihe um 214 Pfg. auf 94,90 an. Die Reichs3altbesißanleihe stellte sich auf unv. 13124.

Am Kassarentenmarkt hält das seit geraumer Zeit zu beob atende Anlageinteresse am. Dabei finden jezt. auch solche Werte Beachtung, die bisher bei den Käufen weniger berüdsihtigt wor=- den sind, wie z. B. Schuldverschreibungen der Dtsch. Rentenbank» Kredit-Anstalt von 1934; diese zogen heute um 14 auf 99s an. Von Neubesizanleihen wurden die als überbewertet angesehenen Dekosama um 44 auf 404 herabgeseßt, - während Hamburger Neubesiy um 0,20 auf 28 anstiegen.

Provinz- und Länderanleïhen zeigten bei freundlicher Grundtendenz nur unbedeutende Abweichungen. Von JFrdustriea obligationen fielen Leopoldsgrube mit 2 % auf.

Am Geldmarkt ermäßigten sich die Sätze für Blanko-Tagesgeld um 14 auf 24—214 %.

Bei der amtlichen Berliner Devisennotierung wurde das Pfund mit 12,39 (12,40), der Dollar mit unv. 2,476, der Gulden mit 137,38 (137,44), der Franc mit 8,42 (8,4274) und der Franken mit 57,32 (57,35) festgeseßt.

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N RER E IS T E LE S ARAN E: (29 ! E E O N TE E; 0? (2E A N: M H Fortseßung des Handesteils in der Erften Beilage. E E E, i E A? S A fi S R E I AEE O E Ry R

Tierseuchenstand am 15. November (Neblung) 1937.

(Zusammengestellt im Reichsgesundheitsamt nah den Berichten der beamteten Tierärzte.)

Nachstehend sind die Namen derjenigen Länder, Regierung3=- usw. Bezirke und Kreise (Amts- usw. Bezirke) verzeihnet, in denen Rinderpest, Maul- und Klauenseuche, Lungenseuhe des Rinds viehs, Poeenseuche der Schafe, Roy, Beschälseuche der Pferde Schweinepest, Milzbrand, Tollwut, Tollwutverdacht oder Geflügel=- cholera nah den eingegangenen Meldungen aur Berichtstage zu melden waren. Die Zahlen der betroffenen Gemeinden und Ge- höfte umfassen alle wegen vorhandener Seuchenfälle gesperrten Gehöfte, in denen die Seuche nah den geltenden Vorschriften noch niht für erloschen erklärt werden konnte.

Die Zahlen der in der Berichtszeit neu verseuchten Gemein den und Gehöfte sind in den Spalten der „insgesamt“ verseuhten Gemeinden und Gehöfte mitenthalten.

Betroffene Kreise usw.)

Maul- und Klauenskuche (Aphthae epizooticae). 8: Rügen 2 Gemeinden, 2 Gehöfte- (neu),

17: Slenshurxa 1,3 (4, 3), Pitneberg 1, 1G 4, 5 (4, 5). 20: Celle 1, 3 (—, 2). 21: Land Osterholz 1, 2 (—, 1), Wesermunde 1, 4 (1, 4). Hümling 5, 10 (4, 8), Bersenbrück 5, 11 (1, 4), 12, 35 (6, 26), Lingen 11, 22 (5, 10), Meppen 4, 6 (1, 3), brüd 8, 19 (7, 15), Wittlage 1, 1. 23: Aurich 7, 12 : Stáut 1,2 1), Leer 21, 60 (16

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(6, 10), Münstex A,

i funt 7, 20 G, 19), Tedcklenbuxg l 4 | 952 Halle i. W. 5, 20 (2, 15). 29: Neuwtei

31, 125 (15, 74), Dinslaken 5, I (1, 4), 1, 1 (1, 1), Düsseldorf-Mettmann 2 (8, 107), Grevenbroich-Neuß 11, 14 (5 (8, 190), Krefeld-Uerdingen a. Rh. Stadt 2 (14, 57), Mülheim a. Ruhr Stadt 1 Stadt 3, 4 (3, 4), Neuß Stadt 1 1), Rees 14, Viersen Stadt 1, 2 L (1, V, Köln Stadt Bergischer Kreis 1 „T (—, 4). c P Düren 8, 33 (5, 21), Erkelenz 17,.54 (11 1) An Stelle der Namen der Regte entsprehende laufende Nummer aus aufgeführt.

y D Y j aen r L L