1921 / 206 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 03 Sep 1921 18:00:01 GMT) scan diff

: Danzig.

Der Oberkommissar hat die Entscheidung in der ihm unterbreiteten Streitfrage bezüglich der Wei je dahin gefällt, daß er sich dem Danziger Standpunkt angeschlossen und

die Weichsel dem GafenaugsGuß zugewiesen hat,

: \ Z

Oesterreich.

Der Nationalvat trat gestern nah den Sommerferien zu einer Sißung zusammen und erteilte zunächst dem zwischen Oesterreich den Vereinigten Stäaten von Amerika ab- geschlossenen Friedensvertrage seine Zustimmung.

Das Haus befaßte sih sodann mit den Vorgängen im Burgenlande: i

Der Bundeskanzlecr S hob e r berichtete laut „W. T. B.“ über die von der Regierung unternommenen Schritte und gab seiner Genugtuung darüber Ausdruck, daß die von der Regierung einge- nomntene Haltung in den ees Tagen bereits in jeder Beziehung Erfolg hatte. Ein großer Teil des Burgenlandes stehe heute schon unter östèrreihisher Verwaltung, und die Bevölkerung diefer Landesteile be- rubige si. Wenn die Botschafterkonferenz bereits eine Oesterreich günstige Entscheidung gefällt habe, so dürfe die öôsterreichisße Regierung wohl einen Anteil an dieser raschGen Aktion für sich in Anspru nehmen. Die Mitteilung des Bundeskanzlers über die ungarnie Note, worin cine strenge UntersuGung und Bestrafung dex Schuldigen in Aussicht

gestellt und die Mitwirkung der ungarischen Regierung ‘an der Her- ellung der Ordnung angeboten wird, wurde von den Sozial-

demokraten mit Heiterkeit und Zwischenrufen aufgenommen. Der

Bundeskanzler gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Erz Miteriria Ne ungarischer Seite beigelegt werde und D die trog aller wishenfäle auß in deur weisen Beschlu

des Außenansschusses zutage getretene Bereitwilligkeit, mit Ungarn naG vollzogener Uebergabe des Oesterrei jugelprodeuen Landes zu einem Einvernehmen zu gelangen, endlich auh in die Tat umgesekt werden Eönne. Er werde daher auch heute der Verlockung

_ widerstehen, gerade in diesem Augenblicke dem Nachbarstaate Ungarn die leitens@aftlichßen Worte zurückzugeben, die aus dem Munde felbst

verautwortlider Persönlichkeiten nah Desterreih herübergedrungen seien,

Volk, Parlament und Regierung jeten n S wegen der gegen die Verträge verstoßenden Haltung der ungarischen Regierung das Leben zfterreihisher Soldaten oder Gendarmen zu gefährden, Sie vera langten nihts anderes als die Durchsezung ihrer unveräußerlichen Rechte. Die österreichishe Regierung könne sich auf die zustimmende ‘Haltung aller Parteten, auf den einmütigen Willen der Bevölkerung

“und vor alleur immer wieder auf das Recht Oesterreichs stüßen. Sie werde im Verirauen auf die bisherige Haltung der drei Groß- mädte nicht rasten, bis die Uebergabe des Burgenlandes erfolgrei beendet feù

An die Erklärung des Bundeskanzlers {loß sih eine

Aussprache, in der die Redner aller Parteien gegen die Haltung der ungarischen Regierung schärfste Verwahrung ein- legten und die Regierung aufforderten, dahin zu wirken, daß die Entente ihren R SG Q gegenüber Oesterreich E fomme und die ungarische Regierung mit allen Machimitteln zur Uebergabe des Burgenlandes anhalte.

Der Landes verwalter für das Burgenland erließ an die dortige Bevölkerung einen Aufruf, in dem die Ueber- nahme der obersten Leitung der Verwaltung innerhalb des von der österreichischen Gendarmerie besezten Gebietsstreifens be- fanntgegeben wird.

Ungarn.

Der Außenuminister Graf Banffy meldete bei der öster- reithishen Regierung einen Protest an gegen die Verhaftung des ungarischen Nationalratsabgeordneten Edmund Scholz, der nah Oesterreih verschleppt worden sei, sowie Verfolgung der ungarischen Bevölkerung in den dur reich besezten Gebieten.

Wie dem „W. T. B.“ aus Budapest mitgeteilt wird, meldete der Oberkommissat Graf Sigray, daß kleinere ungarische Militärabteilungen auf Wunsch der Entente in die zweite Zone Westungarns zurückgekehrt find, um der Gendarmerie ci der Säuberung der Umgebung Oedenburgs von den nicht- ortszuständigen Elementen beizustehen. Nach Erfüllung dieser Aufgabe werde fich das Militär wieder auf die Trianon-Linie zurückziehen.

Wie das „Ungarische Telegr.-Korresp.-Büro“ meldet, treffen YXbordnungen, Telegramme und Bittschriften zahlreih in Oedenburg ein und bitten im Namen der Bevölkerung die ungarische Regierung, sie möge alles aufbieten, daß die in Frêge stehenden ‘Gebiete bei Ungarn belassen werden.

ester-

Großbritaunieu und Frland.

* Dex Preminierminister Lloyd George hat, wie „Reuter“ meldet, die irishe Antwort, die vorgestern in Gairloh (Schottland) übergeben wurde, den Ministern zur Kenntnis- nahme nah London Maga, Jm s auf den Ernst der Frage werde Lloyd George das Kabinett auf nächsten Mitt- nos u einer Sigung in Jnverneß a und dem König, p ¿s in der Nähe von Jnverneß aufhält, einen Besuch ab taten.

Frankreich,

„Haua5“ meldet: Jin Laufe der zweiten Zusammenkunft des Ministerrats, die gestern nachmittag stattfand, hat der Ministerra? die Beschlüsse beraten, die durch die Finanzz fonferenz vom 13. August vorgeschlagen worden waren unter dem Vorbehalt des französischen Delegierten, seiner Negierung darüber BVerichi zu erstatten. Der Ministerrat war der Anficht, daß mehrere von diesen Beschlüssen einer- seits im Widerspruch ständen mit den Bestimmungen des in Rang es Versailler Vertrags aufges ellten Zahlungs- statuía und da} sie andererseits den Befugnissen der Re- parationskommisfion Abbruch täten. Unter diesen Umständen wurde beschlossen, mit den Verbündeten die strittigen Punkie in versöhn ps Geiste noch einmal zu erwägen und mit ihnen solche ösungen zu suchen, die geeignet wären, die Rechte eines jeden im Einklang mit den Bestirimungen des Friedens- vertrages und den späteren Abmachungen zu wahren. Die Negierung wird Verhandlungen in diesem Sinne anknüpfen.

Minister Loucheur erstattete über die Wiesbadener Ver- handlungen Bericht.

Der Landwirtschaftsminister Lefèbre teilte mit, s die Getreideomnte dieses Jahres nah den Schäßungen sich auf etwa §7 Millionen Zentner belaufen werde, einschließlich zweier Millionan «us den Departements Ober- und ÜUnterrhein und Mosel. Das stelle einen noch nie dagewesenen Durchschnitts- ertrag von 16,4 Zentnern je Hektar dar.

Wie die Abendbläiter melden, ist in der Unterkommission der DiLan m tion e lan en worden, von jeßt an in das Budget alle Summen aufzunehmen, die unter irgendeinem Titel für die Amortisierung der Staatsschulden verwendet werden, mag es sich dabei um Anleihen oder um Erledigung von Verpflichtungen gegenüber der Bank von Sranfreihmnbaln \

Auf diese Weise soll das Budget von 1922 ein wirklihes und vollständiges Bild der frarasfischen Schuldenlast darstellen,

wtf

egen die

Wie „Liberts“ mitteilt, bleiben die französischen Steuereinnahmen Me den Ansäßen des Budgets weiter ernsthaft zuzü. Das Defizit betrage im August mehr als 3 556 000 Francs und sei iet Beginn des Jahres höher als 25 Millionen Francs. . T

Ruf:land.

Nach einer Havasmeldung aus Warschau erfährt man aus Moskau, daß Tk Trogki an die rumänische Front begeben habe.

m

Litauen. Gegenüber der französischen, auf einem Warschauer Funk- spruch beru andelt Meldun daß drei litauisce S licaor ilna überflogen häiten und durch Beschießung zur

Landung gezwungen worden seien, stellt laut „Lit. Tel.-Agent.“ die litauishe Regierung fest, daß es si um zwei zivile Uan handelt, die früher in Warschau tätigg waren und am 27. August in

betrügerisher Absicht von Kowno mit zwei Flug- zeugen nah Wilna entflohen sind, Die Flugzeuge waren ane Wie die amtliche Untersuhung ergeben hat, haben die beiden Mechaniker mit den polnischen Verbindungs- offizieren bei der Kontrollkommission des Völkerbundes in Kowno in Beziehungen gestanden. Durch Vermittlung der Kontrollkommission hat die litauishe Regierung Rückgabe der Flugzeuge und Auslieferung der Schuldigen verlangt.

Spanien.

Nach Meldung des „W. T. B.“ aus Madrid wurde die verloren gegangene Position in der Mingenung von Larr ald von den Spaniern zurückerobert. Bei Tetuan ereigneten sich t t Angriffe auf eine spanische Proviantkolonne.

s dem ganzen Lande gehen unter patriotishen Kund- gebungen weitere Verstärkungen nah Marokko ab,

4 Schweiz,

Der polnische Ae bei der Völkerbunds- versammlung, Professor Askenasy, machte bei dem Vor- sigenden des Völkerbundsrats einen Besuch, in dem er den

olnishen Standpunkt zur Bron der Teilnahme Nolens an den Beratungen über die oberschlesishe Frage darlegte. Er bestätigte außerdem seine Auffassung in einem Schreiben an den Vorsitzenden des Völkerbundsrats, das folgenden Wortlaut hat:

„Beseelt von hehew Vertrauen in den Völkerbundsrat und ent- \prechend der mündlichen Erklärung, die mir gestern Euer Exzellenz gegeben, habe ich die Ehre, im Auftrage meiner Regierung dem Völkerbundsrat mitzuteilen :

Obgleich die polnische Negern an dem Recht festhält, das ihr nach §5» des Artikels 4 des Pafktes zusteht, macht sie gegenwärtig keinen Gebrauch von diesem Recht.“

§ 5 des Artikels 4 besagt: Jedes Mitglied des Bundes wird aufgefordert, einen Delegierten zu entsenden, der an den Sitzungen teilnimmt, wenn eine Frage vor den Rat gebracht wird, die dieses Mitglied besonders angeht.

Der Vorsizende des Völkerbundsrats Jshii hat dieses Schreiben mit einem Schreiben beantwortet, in dem er, laut „W. T. BV.“, für das Vertrauen zum Völker- bundsrat danft und davon Kenntnis nimmt, das die polnische Regierung nicht beabsichtige, die Anwendung . des Artikels 4 Absay 5 des Paktes zu fordern. Falls Polen später ein ent- sprehendes Verlangen stellen sollte, so werde er dies dem Rate unterbreiten.

Der Völkerbundsrat befaßte si gestern, wie „W. T. B.“ zu Genf berichtet wird, ausführlih mit der albanischen rage. ie albanishe Völkerbundsdelegation hat auf der Völkerbunds- versammlung gegen den A vom 28. Juni protestiert, in dem die Prüfung der albanishen Grenzverhältnisse abgelehnt und der Entscheidung der Bots afterkonferenz überwiesen worden war. Außer- dem protestierte die albanishe Delegation Mitte Juli beim Völker- bund gegen die Haltung der jugo-\lawischen Regierung, die den serbischen Banden das Eindringen in albanishes Gebiet gestatte. In einem aus- führlihen Bericht an den Rat stellte Balfour- England fest, daß die beiden albanishen Ginsprüche, der eine bei der Versammlung, der andere beim Nate, in einem so engen Zusammenhang stehen, A fie alle beide vor die tis V0 g ebracht werden müßten. er Rat {loß sich einstimmig dieser uffassung an, desgleichen der albanische Vertreter Fan-Noli. Der jugo-slawishe Vertreter verlas zwei Dokumente des Präsidenten der miriditisch{en Republik. Ihnen zu- folge ist durch die albanishe Regierung . nicht das gesamte Gebiet vertreten. Er ait eine Untersuhung dur den Rat an Ort und Stelle zur Feststellung, welhe der beiden Regierungen berechtigt fei, im Namen Albaniens zu sprechen. Der albanische Vertreter Fa entgegnete, daß die miriditis@e Regierung thren Siß auf erbishem Boden habe, worauf der Rat beschloß, auch diese An- gelegenheiten der Versammlung zu überweisen.

Das Sekretariat des Völkerbundes macht folgende Mitteilung:

In einer Note vom 4. Juli 1921 teilte der Pr äsident der Regierungskommission desSaarbedens dem General sekretär mit, daß die deutshe Regierung \sih dem Anschluß des Saar- beckens an das internationale Abkommen vom 4. Oktober 1920 über den Warentransport der Eisenbahnen (Berner Konvention) widerseßte, und daß das saarländishe Eisenbahnnet dem deutschen gegenüber fich im Zustande tatsächlicher Untertänigkeit befinde.

Die deutsche Regierung ihrerseits erklärte, daß, obwohl Deutschland ge Regierungsbesugnisse im Saargebiet verzichtet habe, dieses Gebiet rein unabhängiger Staat sei, sondern weiterhin eineu Teil Deutschlands bilde und unter deutscher Souveränität stehe. Nur Staaten könnten dem Abkommen beitreten, also nicht das Saar= gebiet. Bn wäre dieser Beitritt überflüssig, da das NReichs- gescß, das die Berner Konvention als deutsches Geseg verkündete, laut Ariedeuertrag im Saargebiet in Kraft bleibt.

Die Regicrungskommission macht geltend, daß die lbt Fefe die der Friedensvertrag für den CEisenbahnbetrieb verz leiht, be chränkt würden, wenn sie nicht der Konvention beitreten können. Insbesondere würden die Transporte vom Saarbecken nah Deutschland gegenwärtig nicht als internationale Transporte angelehen, sondern seien dem inneren deutschen Betrieba unterworfen. Nach der deutschen Verkehrsordnung sollen nur die deutschen Strecken zwischen den Saarstationen und den Stationen des deutschen Gebiets benußt werden. So muß beispielsweise Kohle von Saarbrücken nah Kehl auf einer deutschen Linie unter Aus\{chluß - jedes anderen Weges be- fördert werden, was in dem betreffenden Falle im Hinblick auf den S Weg durch Elsaß-Lothringen die Entfernung beinahe ver-

oppelt.

Da es sich um Transportprobleme handelt, machte der General- sekretär die beratende und technische Verkehrskommission des Völkerbundes auf der letzten Tagung in Genf Ende Juli auf diese Frage aufmerksam. Die Verkehrskommission hat eine Unterkommission eingeseßt, die, wenn die Umstände es erfordern, die

rage prüfen wird. Diese Unterkommission seßt sich aus Sinigallia- talien, Hock-Colding-Dânemark und van Eysing-Holland zusammen. ie wird der Gesamtkommission Bericht erstatten, und nur der Be- {luß der Gesamtkommission wird an den Rat gelangen. Nachdem der Völkerbundsrat deu Bericht über diese An-

gelegenheit von Wellington Goo - China und die Erklärungen des

Generalsekretärs der Regierungskommission Maurice zur Kenutnis enommen hatte, nahm er folgende Gntschlie ung ant Dié L eratendo und technische Verkehrskommission des ölferbundes wird aufgefordert, dem Rat einen Vorschlag über die Verkehrsfragen zu unterbreiten, die aus dem Ersuchen der Regierungskommission des Saarbeckens über den Beitritt zur internationalen Konvention über Warentransporte der Eisenbahnen von 1919 erwachsen. S Die gemischte Kommission für Rüstungs3« beshränkungen eröffnete gestern ihre zweite Zan. Jn Vera tretung Vivianis-Frankreich Laar Schanzer-Jtalien den Vorsiß, Von Frerelse war der Bericht, den die ¿weite Untere fFommisston ablieferte. Er enthält nas „S. B.* die Antrwortett, die auf die Aufforderung der Versammlung des lezten Jahres, betreffend Beschränkung der Ausgaben für Rüstungszwedcke, s p ilen sind. 27 Res gierungen haben geantwortet, 15 nehmen die Aufforderung an, einigé obne Einschränkungen, andere mit den Vorbehalten, die in der Motion selbs vorgesehen waren, oder unter der „Bedingung, daß au andere Staaten die Aufforderung annehmen. Für zwei Skaaten ist die Frage durch den Gre eines gelöst, zwei Staaten gaben sehr unklare Antworten, fieben seinen nicht geneigt, sh der Aufs fordèrung zu unterziehen, omi Teil, weil nach ihrer Ansicht das Budget keinen Aufschluß über den Men Stand des Landes andere im Hinblick auf ihre geographische und Éin Staat weist auf die unsihere inter- nationale Lage hin. Betrachtet man nun die europäischen Vsölkerbundsmitglieder, so ergibt \ich folgendes Bild: Für zwei Staaten haben Friedensverträge die militärische Frage gelöst, sie nahmen die Aufforderung der Versammlung mit mehr oder weniger eriht der Kommisfion

geben fönne, politische Lage.

Vorbehalten an, fechs nehmen sie an. Der | stellt fest, daß Viele Umfrage keine sehr [Qui en Ergebnisse gera: hat. Die Kommission trat dann in die Beratung des Antrags Bourgeois, betreffend Abänderungen der Artikel 8 und 9, ein. Sie wird gemeinsam mit dem Aus\huß für Abänderung des Palktes der ständigen beratenden Rüstungskommission die Frage prüfen. :

Die Kommission für Abänderungsanträgs zum Völkerbundspakte, die bereits im April in Genf und im Juni in London tagte, trat von neuem unter dem Vorsiß yón Balfour zusammen. E i

Aus den Beschlüssen ist zu erwähnen, daß der Artikel 12, wonahch alle Völkerbundsmitglieder Streitigkeiten, die unter ihnen ausbrechen und die zu einem Bruch führen könnten, einem Sciedsgerichtshof überweisen oder die Angelegenheit dem Völkerbund zur Prüfung unter« breiten können, die Fassung erhalte, daß diese Streitigkeiten auch einä gerihtlihe Lösung erfahren können. Diese Abänderung wird det neuen Einrichtung des internationalen Gerichtshofs enung tragen. Artikel 13 und 15 des Paktes sollen mit der neuen Fassung ent prechen in Einklang gebracht werden. 7

In einer weiteren E des Ausschusses wurden dit allgemeine Methode bei der bänderung des Paktes | Unstimmigkeiten in dem englischen uud fra ösishen Wortlaut.

des Paktes besprochen sowie ein gründliches Studium der. .

Vorschläge der Prüfungskommission, betreffend Artikel 16, für die nächste Sizung angekündigt. :

Am 1. September hatten laut Mitteilung des Völker: bundssekretariats 40 Staaten das Protokoll des ständigen

internationalen Gerichtshofs unterzeichnet; 12Staaten

unterzeichneten die wahlfreie Klausel über den lige en Charakter des Gerichtshofs; 28 Staaten haben das Protokoll ratifiziert. Damit ist die für die Einseßung des Gerichtshofs Srfarberlidiè Mehrheit erzielt und das Bestehen dieser Einrichtung gesichert. i Amerika. :

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Washington hat die Regierung die sofortige (Entsendung von Bundes truppen aus New Jersey und Ohio nach Westvirginien zur Unterdrückung der Unruhen im Grubenbezirk angeordnet;

Jn der vorgestern verlesenen Botschaft des Generals Obxegon, des Präsidenten der mexikanischen Republik, heit es, daß die Unterzeihnung des Vertrages mit den Vereinigten Staaten von Amerika weder möglich noch praktish, noch notwendig sei und mit den Bestimmungen der mexikanischen Verfassung in Widerspruch tehe, da er bes sondere Privilegien für die Vereinigten Staaten begründe.

Asien. ae

„Daily Telogrp meldet aus Calicut, daß der Mopá lahaufstand nah \{hweren Verlusten der Moplahs so gut wie unterdrückt worden ist. Jm Pundschab ist eine Vers \hwörung - unter den Akali-Sikhs zum Sturze der Regierung

und der Ermordung der eor, und indischen Beamten ent4 Kris Verhaftungen fanden statt. g

deckt worden, Zah T : Das diplomatische Korps hat der chinesishen Regierung eine Note Abevrrait wegen der kürzlih von Soldaten in Wuchang begangenen Plünderungen, bei denen ausì ländische Jnteressen geschädigt wurden. Jn der Note wird nah einer „Havas“-Meldung gefordert, daß die chinesishé Regierung die Wiederkehr derartiger Unruhen ver t müsse. Wenn sie fg wiederholen sollten, müßte das diplas matishe Korps den Menn das Recht, sih in die ausì wärtigen Kommissionsgebiete zu flüchien, verweigern, Dis Mächte behalten sih außerdem vor, Schadenersay zu verlange falls die Unruhen sich wiederholen. 8

Australien.

Nach einer Havasmeldung aus Melbourne sind „wéi der deutschen Änstrengungen, den australishen Markt zu erobern, besonders auf dem Gobiet des Klavierhaudels

die Zollsäße auf diese Artikel um 10 Prozent erh öhs

worden.

“a

Statistik und Volkswirtschaft, a

Die deutschen Sparkassen in den Monatèú J ünl und Juli 1921.

Nach den neuesten Mona der deutschen Sparkassen, did

der Generaldirektor der Landesbank der Provinz Westfalen H. Reu in der Zeitschrift „Sparkasse“ (Hefte 1009, 1010, 1012 1013 und 1015 veröffentlicht, haben die Sparkassen die „stille Panik", unter der zwei Monate lang gelitten haben, überwunden. Der J un î bra ibnen wieder einen agen Geldzufluß. Die Z Spareinlagen im Junt erreichte 1400 Millionen Marx und näherte sich damit dem bisher größten Zuwachs, den der Janua und der Juni des Vorjahres mit je 1600 Million aufzuweisen Hatten. Allerdings is zu beachten,

SFuni als Vierteljahrs-Schlußmonat den Sp erige an Gehältergutshriften zugeführt hat, die niht als eigenli lie Spareinlagen betrachtet werden fönnen, da d im Tommendett Vierteljahr fast ganz wieder abfließen werden. Auch bei den Spar kassen in Gros erlin e fich im Juni der Sparverkehr außer« ordentlich günstig entwidelt; der Zuwachs an Einlagen betrug hier 94,19 Millionen Mark gegen 79,99 Millionen im geen Monat des Tante, Es scheinen Gelder, die vorher zurüdgehalten oder abs gehoben worden waren, nunmehr wieder den Sparkassen dugeslosen zut sein. Allerdings ist die Zunahme der Sparbücher bei den Sparkassen Groß Berlins mit 3833 noh gering gegen den Juni 1920, in de sie fast 11 000 Stü betragen hat; und man muß heriksihtigene dak

ui,

La B, g 4

Fl

unahme der

t L | Sparkassen hohs

1 PE V

L A 4 N t. ct R Demi Bt,

e

gge

A Ee!

desital dle Sutnme ber guigesriebenen Beamtengehälter größer gewesen sein muß als im Juni des Vorjahres.

m Monat Juli zeigt si, seitdem die Beamtengehälter {hon am Vierteljahrs\{chluß in Riesenbeträgen bei den Sparkassen gut- eschrieben werden, niht mehr das Mans Bild, das die deutschen

parkassen im allgemeinen im Juli der früheren Jahre aufgewiesen

, Der Geschäftsverkehr der Sparkassen hat ih dadurh ver- choben, Immerhin ist das Ergebnis der Spartätigkeit im Juli esser ausgefallen, als erwartet worden war. Die Zunahme der Spareinlagen wird auf rund 400 Millionen Mark berechnet. Im Norjahre hatte der Juli eine Einlagenzunahme von 1200 Millionen,

im Jahre 1919 eine solhe von 900 Millionen Mark gebracht. Zum '

Teil 1 der starke Rückgang des Uebershusses der Ein- hlungen über die Rückzahlungen auf die bedeutenden Ab- bungen von den gutge|Grie nen Beamtengehältern zurück-

zuführen; bei der großen Teuerung werden diese Gehälter {hneller

aufgebraucht als in den Vorjahren. Freies übt aber auch die steigende Konjunktur in Handel und Gewerbe ihren Einfluß aus.

Fn Rüdsicht auf die Steigerung aller Preise beginnen die Kaufleute

und gewerblichen Betriebe ihre Vorräte ju vergrößern, und

finden Kapitalien ihre Verwendung, die . eflossen waren.

ber G \sigkeit gerehnet werden, die Sparkassen werden si viele

mehr auf stärkere Abhebungen einrichten müssen. Auf besonderen örtlihen Ursahen muß die Zunahme der Einlagen im Juli bei der

Berliner Sparkasse beruhen, die 0 Millionen Mark gegen

99 Millionen im Zuli vorigen Jahres etrügl, während die übrigen

Sparkassen Groß Berlins überwiegend entweder einen Rüdgang oder

eine ganz geringfügige Zunahme gzu verzeichnen haben. Infolge der

auffallenden Entwiclung bei der Berliner Sparkasse weist die Ge- famtheit der Sparkassen Groß Berlins: für Juli einen Einlagen- zuwachs von 38,62 Millionen gegen 61,5 Millionen im Juli 1920 auf.

Fm ganzen ergibt sich seit Jahresbeginn bis Ende

Juli bei den deutschen Sparkassen ein TFinla g Sai uwachs von

1450 Millionen Mark gegen 4540 bezw. 4300 Millionen

Mark in der gleichen Zeit der beiden Vorjahre. Auf die einzelnen

Monate entfallen die folgenden Zunahmen (+) bezw. Abnahmen (—)

von Spareinlagen: :

hierbei

1921 1920 1919

Millionen Mark « «f 400 300 —- 800 äs «a / 800 + 20 -+ 400 Avril . ¿+6 + 50 +4 1000 + 700 Mai . 4 4+ - ck 200 -- 1100 -+- 100 Rui Q. S O0 + 1400 -- 1600 “l 150 uli « (C r 400 +1200 -—+ 900 zusammen +400 +940 -+ 4300,

n p

Avrbeitsstreitigketiten.

Sm a etra fanden am 1. d. M. unter dem Vorsitz des Ministers zwischen den Arbeitgebern des Stein- und Kohlenbergbaues und den Arbeitnehmer- organisationen zentrale Verhandlungen zur ege: fung der \chwebenden Fon ragen statt (vgl. Nr. 203 d, Bl). Nach mehr als orn en Beratungen - wurde, wie

W. T. B.° mitteilt, für alle Reviere, mit Ausnahme des bayerif en Bergbaus, eine Verständigung über Durch- \Mnitts\äße der vom 1, September ab zu leistenden Lobnerhöhungen erzielt. Die Verteilung der durchs{nittlihen Lohn- erhöhungen auf die einzelnen Arbeitnehmergruppen bleibt den Tarif- verhandlungen in den Revieren vorbehalten. Diese Verhandlungen sollen sofort aufgenommen werden.

Die Funktionäre der städtischen Arbeiter in Berlin nahmen gestern zu den vom Ma (rad gemaGien Zu- P eS (val. Nr. 204 d. Bl.) Stellung, die eine Gr Du Dee Löhne um dur(schnittlißh 80 F die Stunde vor- sehen. {e Versammlung lehnte hiesigen Blättern zufolge nach ganz kurzer Aussprache die Zugeständnisse als ungenügend ab und beschloß, den Schlichtungsaus\{chuß Groß Berlin umgehend anzurufen, um einen Schieds\pruch herbeizuführen. Außerdem wurde eine Entscheidung verlesen, die am Donnerstag abend von den Groß Berliner Elektrizitätsarbeitern angenommen war, und die dem Magistrat ein Ultimatum bis zum 8. September stellte, für den Fall, daß der Spruch des Schlichtungsaus\husses wiederum von den städtischen Arbeitern ab- elehnt werden sollte. Die Versammlung machte ih diese Forderung ba Elektriker zu eigen und will den Magistrat, falls durh den PHliGungearoGuy keine Einigung zustande kommt, ein gleiches Últimatum stellen.

Nach einer von „W. T. B." übermittelten Havasmeldung aus Verviers traten dort wegen beabsichtigter Lohnherabseßungen die Arbeiter der Textilindustrie in den Ausstand.

Jn Bilbao kam es, einer von „W. T. B." wiedergegebenen Havasmeldung zufolge, zwi Hen A us\stäudigenundGendarmen zu einem Zusammenstoß, bei dem ein Ausständiger ge-

3tet und zwei Gendarmen und fünf Ausständige verwundet wurden. C und Kayvalleriepatrouillen durchziehen die Stadt und die ororteà :

Kunst und Wissenschaft.

asneue Shloßmuseum.: Es bedeutet einen wichtigen ora zut dem Gebidle des Museumswesens, daß man sich ent-

losen hat, die seit langem und oft geforderte Trennung von Schau- und Studiens

ammlung bei dem Berliner B en durh- iuführen. Geh. Rat von Falke hat bei dem Umzug in das Schlo úun in vorbildlicher Weise die neuen Ideen durchgeführt, zuglei äber au versuchh, eine künstlerishe Einheit zwischen der Architektur ex aue äume gn den gil aren ei 'ufeuminbal ergustellen, ander Kompromiß mußte hierzu geshlossen werden. Ünorgan ird immer in einem mee ren T die einfache eun é

trine empfunden werden; doch ist dies ein ebelstand, er zunächft aus Geldgrlinden, da stilehte Schränke nit zu beshaffen nd, und aus Sicherheitsgründen, da man die Kostbarkeiten nicht srei m Raume stehen lassen kann, niht zu beheben may, Der Genuß es Beschauers wird aber bestimmt gehoben durch die weise Be- O auf die künstleris@ wertvollsten Stücke, die in der Schau- ammlung zur Ansicht kommen. Aber au der Wissenschaftler und Kunstgewerbler wird die Losung mit Dank begrüßen, da er nun in uße in Studienräumen fich den Objekten in uhe widmen kann. Wie das alte Kunstgewerbemuseum A t nun auch das Schloß- inuseum einen größeren Saal für wechselnde Ausstellungen. Der hon Jhne neu ane Weiße Saal dient diesem Zwecke. Als érste Ausstellung sollen hier Bucheinbände gezeigt werden. Nachdem wir von diesem Saale aus die lange Gobelingalerie durchschritten aben, die die Sammlung uge T ser aufgenommen hat, folgt die olge von äúmen, die Schlüter entworfen hat, und die dem nzenden Raumeindruck entsprehend, herrliche Werke der Barockunst fgenommen habenz die Arbeiten aus Bergkristall, - die Elfenbein- sénigercien und hauptsählich die silbernen Treibarbeiten und Pofale. er anshließende große Shwetzersaal eignete sich dur Be gtoken Lene sonders für den Einbauder eutschen Glasmalexreien des 13. bis 15. Jahrh. die folgenden einfaheren Zimmer, die nur die vereinigten Ar- en der süddeutsden Renaissance und des Barocks aufnahmen, folgt e strablende Pracht der italienischen Renaissance. Befonders der oße Saal mit den Fayencen der Hochrenaissance, in dem auch die hen en Brüsseler n Orleys sich befinden, gehört d den s{önsten EPlungen er Aufstellung, ebenso die Porzellangalerie, in der ih be- onders eschidt die Gegenstände in den Raum : ine unbeschreiblidße Fülle von Schönheit breitet sich Hier or dem - Beschauer aus. Die Räume des Erdgeschosses und des MittelgesGosses, die in einfaherer Ausgestaltung, meist in moderner Erneuerung zur Versügung standen, waxen besonders gee

einyassen.

bisher den Sparkassen zu- f Jedenfalls kann zunächst nicht mit’ einer Zunahme ;

andteppi@e nah den Entwürfen Barend

4

eignet für dke mebr blirgerlichen Altertümer, So finden wt km Erd- e\hoß zunächst die französischen Arbeiten des Netote inmitten der chönen von Boucher entworfenen Teppiche, das süddeutshe Rokoko und as mittelalterliße Kunstgewerbe. Die Königskammern, die unter edrich Wilhelm 11. eingerihtet sind, hauptsählich von Gontard A und Erdmannsdorf, konnten ziemli Stil ihrer Entstehung - den Charakter des |yäten und Klassfizismus behalten. Nur wenige und ausgesuchte Werke der Möbel und Kleinkunst dieser Zeit zieren die Mäume und lassen ihnen das wohnlihe Gepräge, In diesen Nahmen paßte auch am besten die Sammlung von Berliner Porzellanen und Eisen- gtparveiten. Auch der Schadowsaal erhielt neben Werken dieses nstlers, der Büste Friedrih Wilhelms IT. und der berühmten Marmorgruppe der Prinzessinnen Luise und Friederike, nur eine sehr interessante Reihe kleiner Statuetten berühmter Frier aus Biskuitporzellan von Sèvres. Den Abs{hluß bildet die Kunst des Maas in b A ijt d S ist vorgesehen, nur einen Teil des Museums an jedem Tage zu öffnen, in dem geschlossenen jedoh Führungen zu veranstalten. L

V t chrSS

Eine Ausstellung alter und neuer religiöser Kunst in Köln soll, wie das „Zentralblatt der Bauverwaltung“ mitteilt, mit der dort Ende September ftattfindenden zweiten Tagung für christlihe Kunst verbunden werden und vom 20. September bis 15. November dauern. Jn den Räumen des Schnütgenmuseums wird Altes und Neues aus diesem kirhlihen Gebiet vereinigt sein. Dom- shäße und Gotteshäuser stellen Werke aus vergangenen Zeiten, der Tafel- und Glasmalerei, der Holz- und Steinplastik, Goldshmiedekunst und Paramentik, kostbare, zum Teil kaum gekannte Schöpfungen von hohem Werte zur Schau bereit; die Kunst unserer Tage in auserlesenen Leistungen vorgenannter Art und der Graphik foll in ihren vers schiedenen Richtungen vertreten sein. So wird die Ausftellung nicht nux einen willkommenen Ueberblick über moderne Ziele, Auffassung, Darstellungsweise und technische Beherrshung der Werkstoffe bieten, sondern auch durch Vorträge und Aussprache manche Voruriteile zer- streuen, Ansichten über den Werdegang der Kunst im Dienste der

ottesverehruná bei Abwägung des Wertes von Altem und Neuem estigen oder wandeln,

Gesundheitswesen, Tierkraukheiten und Absperrungs®- maßregeln.

Ar Tie ry eibarmt ist A bru H de e Maul» un auenléeude om tebbo 31, August 1921 gemeldet worden. / nchen am

Verkehrswesen,

Gegen das von der Reichstelegraphenverwaltung geplante Ver- fahren, die etwaige Ueberlastung eines A isGlufses durch Zählung der in einer Woche vorkommenden Besegtfälle festzustellen, ist der Einwand erhoben worden, daß bei dieser Zählung leiht Versehen unterlaufen könnten und daß sie außerdem entbehrlich seïi, weil sich die Belastung des einzelnen Sprechapparats aus der am 1. Oktober in Wirksamkeit tretenden Hebung der Gespräche ohne weiteres ergäbe. Leytere Auf- assung wäre zutreffend, wenn mit Hilfe des Gesprächs- f lers sowohl die abgehenden als auch die ankommenden Ge- präche gez lt würden. Der Gesprächszähler zählt jedoch nur auf die es Gespräche, weil die ankommenden von dem- jenigen zu bezahlen, von dem sie ausgehen. Wenn sich nun auch bei vielen Teilnehmern die Zahl der abgehenden und der ankommenden Gespräche ungefähr die Wage hält, so trifft dies doch auf alle Teil- nehmer keineswegs zu, Die Statistik zeigt vielmehr, daß im Ges schäftsleben bei zahlreiden Teilnehmern die Zahl der ankommenden Gespräche wenig oder gar keine Rolle spielt, während dasselbe wiederum bei anderen Teilnehmergruppen von der Zahl der abgehenden Gespräche ilt. - Infolgedessen kann die Reichstelegraphenverwaltung leider er Berehnung des Gesamtverkehrs eines Anschlusses die Zahl

der vom Gesprächszähler festgestellten abgehenden Gespräche nicht a dugrumde egen; benötigt hierzu vielmehr noch eines be- onderen

è bekannt. ie stellt dabei ohne weiteres mit in Nechnung, ob der Inhaber mehrere Anschlüsse hat, Beseßtfälle also weniger oft als bei Einzelanshlüssen vorkommen, oder ob der ankommende Verkehr des Teilnehmers nur gering ist, wie s. B. bei Anschlüssen in Gasthäusern, die meist nur in abgehender Richtung benußt werden. Liegen folhe Ausnahmefälle nit vor und erachtet deshalb die Reichstelegraphenverwaltung den Anschluß als überlastet, so seßt fie den Teilnehmer in un- verbindlicher Form hiervon in Kenntnis und legt ihm die Anmeldung eines weiteren Ans uses nahe. Die meisten Fill diefer Art werden sidh, wie es schon bisher geschehen ist, auf diesem Wege ur Vereinbarung mit dem Teilnehmer auch künftig gütlih erledigen lassen. Das in der neuen Fernsprehordnun vorgesehene Verfahren der besonderen Ermittlung der Zahl der Beseßtfälle wird daher nur in den Ausnahmefällen ah greifen, wo si bei den Verhandlungen zwischen Verwaltung und Teilnehmer keine Ginigung hat erzielen lassen. Diese Sonderfeststelung wird mit [e Genauigkeit vor- genommen werden, daß Irrtümer dabei ausgeschlossen bleiben,

erfahrens. Welche Anschlüsse überlastet sind, ist ihr aus der Praxis zur Genüge f N

S R T E P Theater und Musik,

Qm Opernhause wird morgen, Sonntag, „Rigoletto“, mit den Damen bon Catopol, Branzell, von Scheele-Müller, Jörn, indemann und den Herren Kirchner, Schlusnus, Habich, Schüßen- orf, Krasa, Lücke und Grün beseßt, aufgeführt. Musikali\Ger Leiter ist Otto Urack als t. Anfang“ 74 Uhr, Am Montag wird „Aida“, mit den Damen , Arndi-Ober, Guszalewicz und den Herren Mann, Scheidl, Helgers, Zador, bilipp belegt ge en Musika ischer Leiter ist der Generaldirektox eo ¿ Anfan r.

Im S Ti fulelbauss geht morgen „Dex Kronprinz“ in bekannter Beseßung, Anfang O in Szene. Am nag u a Cr mit Otto Laubinger in der Citelrolle, aufgeführt. An» a r.

7 m V oven Si aus papa 6 Paginosi die Dauer- bezugsvorstelungen der Shtelzeit 1 As gam ontag, 26, Sey- tember, mit der Erstaufführung der „Räuber“ in neuer O und Besezung unter der Spielleitung von Karl Heinz Martin, De e Moor spielt Paul Hartmann, den ° Moor Werner Krauß,

[8 fiveite Dauerbezugsvorstellung geht äm 7. Fe B von Berlichingen“ mit Eugen Klöpfer in dex Kitelrolle in Szene, Es folgt dann als drittes Stü am 19, Dezember „Der MWiderspenstigen Zähmung“, Spielleitex ist Max Reinhardt, A A gur tellungen e Nu denen " eu er Unterwelt" en nnibal“ (Grabbe

ithefilea* (Kleist), „Judith* (Bebbel) „Gle verfantens Glo“ (Hauptmann). Die Direktion weist nochmals ausdrücklich darauf hin, daß jede der seckchs Danerbezuglversie ungen auf einen bestimmten Tag und ein bestimmtes Datum lauten und die Dauerbezieher die Vergünstigung haben, zu den Dauerbezugspreisen des Großen spielhauses auf Bun eine siebente uro gung im Deutschen Theater na(hzulöfen, Be ist den Anschlagzetteln und dur die Dauerbezugskasse u erfahren. \ Komödienhaus ist die Erstaufführung des Schwanks „Jonnys Busenfreund“ von Walter D. Ellis, in der Bearbeitun von Horst und Engel, auf Mittrwooh, den 7. September, fest eseBt worden. Neben Max Pallenberg und Hans Wa , den Tr ern der Hauptrollen, sind Lili Breda, Maly Delschaft ann Pit, Frieda Lehndorf} und Rudolf Jünger beschäftigt. Der Schwank wird von dem Spielleiter Julius Brandt in Szene geseßpt.

ImDeutschen Opern ause tritt morgen Frau Szkrönykt von der Wiener Staatsoper als Gast in „Tosca“ auf. Die anderen Hauptrollen sind mit den Herren Laubenthal und Hofbauer beseßt. Die Vorstellung beginnt um 74 Uhr. Dirigent ift Jgnap Waghaltex,

S 3s

Dauerbengs,

Manulgfaktige3, Sn der Sachs des an dem rslerx a, D. s üblen Mordes hat das Amtsgericht er k Fe E

auf Antrag der Staatsanwaltschaft in Offenburg H en Oltwig von Hirs [d i gegen Ster on Hirshfe aaslen 8 leich hat das

dgeriht das Berliner Polizei i Last efindlichen v. H. dem Amtsgefängnis Oberkirch zuzufü s E

en ist vorgeftern abend entsprohen worden. Die anwaltshaft Offenburg gibt bekannt: Ueber a Ster Erzbergers ist festgestellt, daß sie vom 21. August bis zum Mordtage (26. August) im Gasthause „Zum DirsGen in Oppenau unter den offenbar falschen Namen Franz Riese,

stud. jur. aus Düsseldorf, und Knut Bergen, stud. phil. aus Jena,

logiert haben und am 26. August mit dem um 6,45 Ühr Abends von ppenau abgehenden Zuge mit einer Fe artarte vierter lasse nach Offenburg abgereist sind. (W. T. B.) Massenchsre im Lustgarten. Der Bund Berlin Männerchöre, der zurzeit 700 Mann stark ist und unter der Leitung des Chormeisters Corth steht, veranstaltet am Sonutag, Nath- mittags 3 Vhr, im A auf der Treppe der Nationalgalerie cin großes Konzert zum Besten des Oberschlesier-Hilfbwerks,

N Nes Nea Det ioos iplalanselacrs” S eLTag t dur) Verordnun eib6yrà k hoben worden. (W. T, B.) s präsidenten aufge

Im Wissenschaftlihen Theater der Urania wird in nächster Woche der mit farbigen Bildern ausgestattete Vor- trag „Unser s{chönes Riesengebirge“, mit Ausnahme von Donnerstag, allabendlich wiederholt. Am Donnerstag wird der Vortrag „Der Harz“ gehalten. werden. Außerdem findet am Sonntag, Nachmittags 45 Uhr, eine Wiederholung des Vortrags „Die Insel Rügen“ zu kleinen Preisen statt. S L

Köln, 2. September. (W. T. B.) Auf feiner Neise dur das rheinisch-westsälische L ut ebiet traf Le Rie N \schaftisminifter Schmidt heute von Crefeld in Köln ein. In den Räumen der Handelskammer fand ein Empfang dur führende Vertreter der Industrie und des Handels, namenklih durch die Präsidenten der Handelskammer, des Vereins der Jn dustriellen des is dia Köln und des Verbandes Kölner Großfirmen, statt. In Ie Begrüßungsansprache sicherte der Handels- fammerpräsident Geheimrat Hagen namens der ienenen dem cih8wirtschastsminister der demokratisch - republikanischen Regierung die Unterstüßung zu in der Erwartung, duß die Reichsregierung die berechtigten und immer \{werer wahrzunehrmnenden Interessen der besezten Gebiete nachdrüklih fördern und unterstüßzen würde. Der Reichswirtschaftsminister sagte dies in längerer Nede im Namen der Reichsregierung gern zu. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß es der Energie und der Jnitiative von În- dustrie und Handel, von deren Wirksamkeit er auf seiner Reise fo viele glänzende Zeugnisse gesehen und shägzen gelernt habe, gelingen werde, der Schwierigkeiten der derzeitigen wirtschaftlichen Lage Herr zu werden Die Reichsregierung würdè nichts unterlassen, um ihrer- seits auf eine Beseitigung der Hemmungen hinzuwirken, unter denen zurzeit das beseßte Gebiet zu leiden habe.

Kiel, 2, September. (W. T. B.) Ein mehrere hun- dext Mann farker Trup f durchzog Nachmittags und Abends die Stadt und zerstörte ungehindert die an den Geschäften befind. Aen Hoflieferantenschilder. Auch wurde eine \{chwarge weiß-rote Fahne von einem Balkon heruntergerissen und verbrannt.

München, 2. September. (W. T. B.) Von zusländi Seite wird mitgeteilt, daß die Nachricht, daß M Mi Ce ¿Ses Anzeiger" auch heute noch ungehindert erscheine und mit Leist- autos verbreitet werde, unrichtig fet. Der „Miesbacher Anzeiger“ ist heute, Freitag, nicht mehr erschienen. Er ist sofort be - \chlagnahmt worden, nachdem das Verbot ausgesprochen wouden war. Der vorhandene Satz wurde vernichtet. Die Druckerei wird überwacht.

&

Hamburg, 2. September. - (W. T. B.) Die „H. N. am Mittag“ melden über den rand auf Lis S liegenden Dampfer „Billung“ noch: Das Feuer griff mit rasender Schnelle um sih. Die schung wurde dur dréi Züge der Hamburger Feuerwehr, durch eine Hafenwache und ein Feuer- löshboot in Angriff genommen. Es gelang unter großen S{hwierig- keiten, des Feuers Herr zu werden, Das Schiff selbst hat Leinen Schaden gelitten, doch scheint der Schaden bei der Ladung, die aus Glassachen und Spielwaren bestand, sehr erheb- a i sein, Entstanden ist das Feuer vermutlich dvxch Selbst- entzündung.

Lübeck, 2. September. (W. T. B.) Zu einex; bedeutsamen Veranstaltung der een W oche gestalte sich béirie die Versammlung deutscher und nordisGer Frauen im Bôörsensaal des Rathauses. Piderhe Frauenorganissationen Deutich- lands und der nordischen Reiche hatten Vertreterinz1en entsandt. Der Bürgermeister Dr. Neumann begrüßte die Erschienenen, ins- e den anwesenden Präsidenten des Dguts Neiclstags besten Wünsche und Grüße der Volks- gerade zu dieser der Frauenarbeit, gewidmeten Tagung

Zum Thema „Die Mitar ati der Frauzur Weltkrise“ sprach O rau open/zagen. Das Weibliche,

beson Löbe, der darauf die vertretun überbrachte, Ueberwindung der i Dun A aterien n eide im Menschensinn, führte die Rednerini aus, müsse und werde die Welt erlösen. Die von der Weltkrise ezeinete Prau fordere je t, nahdem man Jahrhunderte lang die nt auf den Thron erhob, an ihre Stelle Liebe und Mütterlbhkeit trete. Das Ewiga E sei nicht mehr Phrase, fsond(-rn Gvangelium. In dem Augenblick, wo sich alle Frauen der Welt in der Solidarität der Mütterlichkeit zusammenfänden gui ein Krieg unmöglich eworden ie Sexual- und Erzì ungsreform, vor allem eform fn der Erziehung des weibli(hen Ges lets, der Kinder- \huß und zuérst und zuleßt dio Friedensfrage, das sei das Arbeitsgebiet, Den die F i mehr nur Frau,

rau nid d ae Men fe dann werde Siacl und GescllsBatt mlt R L

prägt fein, mit der Kraft der Mutterschaft, die dem weiblichen Geschlecht innewohne, Rad den Ausführun en der dänischen Nednerin ergriff Frau Ministerialdirektor Dr. Gertrud Baeumer Wort. Sie dankie der Vorrednevrin für das Verstehen, das fie als eutrale dem Erlebnis derdeutschen Frauen inden {hicksals|{chwerenJahren des E Rege tee, n der Uebershäßung dex Macht, in der Gier nah s{nellem Erfolg und schuellem Gewinn, in dem Losgelöst» sein von inneren Hemmrmgen und in der

erâußerlihung auf alï bieten sehe sie, die Rednerin, den tieferen Grnnd d eer Weltkrise,

e dur) die Hilfsarbeit der Frau überwunden werden müsse. folg A Dankbar der his deutsGer und noedisther m organisationen und füllten den aure ungereien Vormittag aus, dessen

Auswirkung, wie die der ganz ordishen W nach dem Wort des Neichspräsidenten alt uur an blie Erinnerungen fo reichen Hansestadt, sondern au dem Vaterland und dem ganzen germanischen Norden zugute Tonime d, em Fee im Bürger], des es folgte s Beufinal im Mosengarten. Die rebbelcidte Abstellung gab ein enkmal im Rosengarten. e xe e ab cin ansauliches Bild der Leistung Es Mie uad

U bes it von b n L el. An An gus in Ra sfeller auf Œiladung des nats ein Frü hst ü L statt, bei dem der ster Dr. Neus manu einen Trinkspruch auf das deuts Volk ausbrahte. Seine Ar#führun en aus in ein R auf die vier nordischen Reiche. Der dénsde anbte oltké erwiderte; sein Hoh galt der Stadt Lübeck 1nd idre Bürgek- meister. Beethovens „Fidelio * leitete am die Fest spielreiheè der No\difchE€n Wochs tin

t

s)