1921 / 207 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 05 Sep 1921 18:00:01 GMT) scan diff

Löw in Fulda, August Bodemann, Dr. Paul Kanfmann, Dr. Hermann Schmidt in Hannover ohne die frühere Stadtgemeinde Linden, Dr. Emil

B ertermann, Robert Gasper, Heinrih Hillebrand, Dr. David Krombach, Moriz Nassau, Eduard Wertheim in Essen, Dr. Karl Johnsen in Meldorf, Kurt Lewthnso hn und Max Mazatis in Insterburg, Dr. Albert Stanießki n oen Weber in Königsberg i. Pr., Dr. Erich Kanoldt in Ly.

Ministerium für Wissenschaft, Kunst

und Volksbildung.

Der bisherige Bibliothekar Dr. Weber an der preußischen Staatsbibliothek in Berlin ist zum Abteilungsdirektor an dieser Bibliothek und der bisherige Rektor Krug aus Düren zum Kreis\hulrat in Schleiden, Regierungsbezirk Aachen, ernannt worden.

Bekanntmachung.

Dem Kaufmann Rudolf Schmidt sowie dessen Ehefrau Johanna Schmidt, geb. Leske, in Char» lottenburg, Kurfürstendamm 22, habe ich die Wiederauf- nabme des durch Verfügung vom 21. März 1921 (N.-A. Nr. 73 o{mtsblatt Stück 15 untersagten Handels mit Gegenständen des täglichen Bedarfs auf Grund des § 2 Abs. 2 der Bundesrats- verordnung vom 23. September 1915 (RGBLl. S. 603) dur Ver- fügung vom heutigen Tage gestattet.

Herltn, den 3. September 1921.

Der Polizeipräsident. Abteilung W. J. V.: Froihheim.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltun unzuverlässiger Personen ai Handel vom 23. September 1916 (RGBl. S. 03) abe ih den Metallaufkäufern Eheleuten Wilhelm und Luise Höller, Berlin, Strälauer Allee 20c, dur Ver- fäqung vom beutigen Tage den Handel mit Metall und Alt- metall wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt.

Berlin, den 26. August 1921.

Der Polizeipräsident. Abteilung W. I. V.: Froitzheim.

Bekanntmachung.

Der Händlerin Klara Schmidt in P Labe ich den Auf- und Verkaufgvon Kartoffeln bis au weiteres wegen übermäßiger PreissteigÆung auf Grund der Bundes- ratéverordnung vom 23. September 1915 über die Fernhaliung un- zuverlässiger Personen vom Handel unter sagt.

Melle, den 2. September 1921.

Der Umdrat. von Bar.

R R

Bekanntmachung.

Die dem Händler Peter Borre aus Hermeskeil am 2. September 1916 erteilte Erlaubnis zumHandel mit Kartoffeln {s demselben auf Grund § 4 der Verordnun über den Handel mit Lebens- und Futtermitteln vom 24. Juni 191 beute entzogen worden.

Trier, den 20. Juli 1921.

Der Vorsitzende der zur Entscheidung über die Erteilung und Ent- ziehung der Erlaubnis sowie über die Untersagung des Handels erridteten Stelle. i «F, V.: Vanvolrxem, Kreisdeputierter.

E E E S T E L E L T L L L S

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Der aroßbritannishe Botschafter Lord D'Abernon hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit führt der Bot- \chaftsrat Addison die Geschäfte der Botschaft.

t

Der lettländishe Geschäftsträger Ministerresident Dr. Woit hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit führt der Erste Sekretär Kreewinsch die Geschäfte der Ge-

sandtschaft.

Bei dem Besuche des Neichswirtshaftsministers Schmidt in der Aachener Handelskammer exflärté der Präsident dieser Kammer, die von einzelnen Personen aus- gehenden Bestrebungen, die auf eine Loslösung vont Reiche gerichtet seien, fänden hier keine mde Vielmehr sei alles davon überzeugt, daß auch unter dem chwersten Druck das Festhalten am Reiche in allen Bevölkerungskreisen Wider- hall finde. Die gleiche Erklärung wurde von dém Vertreter der Gewer k\haften abgegeben, den der Minister empfing, um ihre Anfichten und Wünsche zu hören. Die Nus sprache gab dem Minister Gelegenheit, die schwierigen Rerhältnifse kennen zu lernen, unter denen alle Bevölkerungs- ?reise des Bezirks, insbesondere die der an dem äußersten Nande der Stadt Aachen gelegenen zu leiden haben. Der Minister sagte zu, die einzelnen vorgetragenen Wünsche nah seiner Rückehr in Berlin weiter zu verfolgen, und bat die Vertreter der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerschaft, versichert zu sein, daß die Reichsregierung in ständiger Folge die Verhält- nisse der rheinishen Bevölkerung beobachte und, wo es ihr möglich sei, Erleichterung zu bringen versuhe. Der Minister betonte, daß er mit Freuden von den Kundgebungen der Treue “um Vaterlande seitens der Arbeiter- wie auch der Arbeit- gebershaft Kenntnis nehme. / /

Da die seit Wiedereinführung der e Wirtschaft für =chlactoiech und Fleisch eingetretene günstige Entwiclung der goimischen Fleischversorgung die weitere Beibehaltung einer be- sor »eren Reichssielle für die Zwecke der Ueberwachung der Fleiscverforgung entbehrlih erscheinen läßt, hat nach Mitteilung des „W. T. B.“ der Reichsminister für Er- nährung und Landwirtschaft durch die Verordnung über die Auflösung der Reichsstelle für die Versorgung mit Vieh und ; Wels (Rer hele eo vom 25. August d. %, (RGBl,

S, 1248) die Auflösung der Reichsfleisch stelle, Ver- waltungsabteilung, zum 1. Oktober d. J. verfügt. Die von ihr übernommenen Aufgaben gehen von diesem Tage an auf das Reichöministeriuum für Ernährung und Landwirtschaft über. Die Me Geschäftsabteilung, befindet fich bereits seit 1. April d. J. in Liquidation.

Preußen.

Jn den polnischen Zeitungen Oberschlesiens, voran in der „Grenzzeitung“, wird in der Nummer vom 3. September éin Gericht über die Ergebnisse der Betriebsratswahlen auf den oberschlesischen Fndustriewerken verösfent- liht. Der Bericht soll, wie „W. T. B.“ hervorhebt, den Ein- druck erwecéen, als zähle er die Betriebsratswahlen dieses Jahres in sämtlichen Werken auf, und kommt natürlich zu der el stellung, daß die volnische Arbeiteschafst einen gewaltigen | leg errungen habe. Die Rechnung, die in den polnischen Blättern aufgemacht wird, ist in ihrer Zusammenfassung und allen Einzel- heiten falsh. Eine Nachprüfung im einzelnen ist niht möglich, weil die Werke nicht einzeln ufge ort, sondern die Zahlen freisweise zusammengestellt find. Wenn aber die Gesamtzahl der Vetriebsratsmitglteder, die in den polnischen Blättern auf- geführt wird, richtig wäre, so müßte es in Oberschlesien nahezu dreimal so viel Betriebe geben, als in Wirklichkeit vorhanden find. Die hohen Zahlen find offenbar dadur zustande gekommen, daß nicht nur die gewählten polnishen Be- triebsratsmitglieder, sondern auch die Ersaßmänner mit- gezählt sind. Die Feststellung des Gesamtergebnisses ist aher hon deshalb nicht mögli, weil in einer großen Anzahl von Betrieben die diesjährigen Wahlen infolge des Aufstandes und der jeßt noch „nachwirkenden Folgen noch garnicht stattgefunden haben. Für alle diese Betriebs- wahlen sind in dem polnischen Bericht die ay der vor- jährigen Wahlen eingeseßt. Ferner isstt eine große Anzahl deutscher Arbeiter noch nicht an ihre Arbeitsstätte zurüdk- gekehrt, weil die polnish gesinnten Arbeiter sie nicht zu- ließen. Allein auf den Werken der Kreise Pleß und Rybnik fehlen etwa noch 12000 in deutschen Gewerkschaften organi- fierte Arbeiter, die ih noch als Flüchtlinge in anderen Teilen Obershlesiens oder auch im Reiche aufhalten müssen und nicht zurückkehren können, Soweit sie den Versuch ge- macht haben, sind sie von der polnisch gesinnten Arbeiterschaft wieder verjagt worden. Tatsache ist, daß bei sehr vielen Be- triebsratswahlen dieses Jahres die bisherige Mehrheit der Betriebsräte entweder sehr stark abgenommen hat oder in eine Minderheit verwandelt wurde, Die Einzelergebnisse der Be- triebsratswahlen, die mitgeteilt werden, sobald sie vorliegen, werden das in noch größerem Umfange bestätigen, als die schon bekanntgegebenen Ergebnisse. Daß ein so shwindelhaft zurecht- gemachtes Wahlergebnis in den polnischen Blättern als neuer Beweis dafür bezeihnet wird, daß das ganze Jndustriegebiet polnish sei, ist selbstverständlich. Dieses Verfahren istt von jeher üblih gewesen und hat sih auch im Zeichen der von eutsher Seite durchaus ehrlih aufgefaßten Verständigung niht geändert.

Von dem preußischen Stäatskommissar füx Volksernährung ist, wie dem „W. T. B.“ amtlich mitgeteilt wird, festgestellt worden, daß troß des infolge der Weide- und Futterknappheit erhöhten Austriebs von Schlachtvieh und des dadurch bedingten Sinkens der Viehpreise die Kleinverkaufspreise für Fleis vielfa einen ungerectfertigt hohen Stand behauptet haben, Um der ernsten Gefahr, welche die ungerechtfertigte cwiperopa nt für die Volksernährung und Volksgesundheit bedeutet, zu begegnen, hat der preußische Minister des Ai an die Regierungspräsidenten folgenden Erlaß ge- richtet: 4 Die bereits in dem Erlaß des Herrn preußishen Staats- kommissars für Volksernährung vom 2d. August d. J. behandelte unnatrlihe Spannung zwischen den Lebendviehpreisen und den Fleischkleinverkaufspreisen bedeutet eine so ernste Schädigung und Erschwerung der Volksernährung, daß eine Beteitigung des Miß- standes mit allen Mitteln angestrebt werden muß, Frühere Erfahrungen haben gezeigt, daß ein Eingreifen der Kömmunal- verbände unter Umständen preisregulierend wirken kann. Zu- nächst kommt dabei die Tätigkeit der Pretsprüfungs- stellen in Betracht, dann aber wird zu erwägen sein, ob nicht durch den Abs{luß von Viehlieferungsverträgen mit - landwirt- schaftlichen Genofsenshaften sowie durch Ginrichtung einzelner städtisGer Fleishverkaufsstellen ohne Schädigung des rvo Handels unberechtigt hohe Fleischpreise herabgedrückt werden önnen.

G ersuGe ergebenst, sofort im Benehmen mit den Handels- fammern zu prüfen, wo ein derartiges Vorgehen der Kommunal- verbände angebracht sein würde, und gegebenenfalls auf die be- treffenden Landkreise und Gemeinden dahin einzuwirken, däß sie die imm Interesse der Volkéernährung zur Beseitigung des Mikstandes erforderlichen Maßnahmen treffen. Auch bet der Durchführung A dee an wird sich eine Fühlung mit den Handelskammern empfehlen.

Vaden.

Die badische Regierung hat nach Mitteilung des „W. T. B.“ folgenden Aufruf an das badische Volk erlassen:

Die rublose Tat, der der Abgeordnete Erzberger im Schwarzs walde zum Opfer fiel, hat die politishen Gegen|äße im deutschen Bolk zur geigbrvelen Spanttung vers{chärft. Durch eine Kluft fühlt sich die Mehrheit des Volkes, auh des badischen, das treu zur Republik teht, von den Gegnern ver Verfassung getrennt. Zutn Schuße der Verfassung und der Gesehe hat die Reichsregierung außerordentlide Maßnahmen treffen müssen, die unsere volle Zustimmung finden und die in Baden mit gerechter Strenge angewandt werden sollen. Mitbürger! Wiederholt hat das badisce Volk gezeigt, daß es auch in Zeiten {werster politischer Erschütterung mit Nube und Festigkeit einzutreten versteht für die Unantastbarkeit der Nepublik und der Neichs und Landesverfassung sowte für die Aujrechterhaltung der Ordnung als der Grundlage des politishen und des wirtschaftlichen Lebens. Mitbürger! Be- weist au jeßt aufs neue unsere Treue der demokratischen Republik. Von den Bearnten erwarten wir, daß zeit eine zuverlässige Stütze “für Volk und Regierung bilden und in bewéhrter Pflicbterfüllung für den Schuß der Verfassung und der Geseße eintreten und so das Vertrauen dés Nolfs in die Sicherheit der Republik stärken. Die Lehrer der Volks-, Mittel- und Hochschulen sind berufen, die Jugend zur Erkenntnis ihrer Pflichten anzuhalten, darnit sie das Ihrige zur Sicherung der vom Nolke geschaffenen Nepublik tun könne und fih am Wiederaufbau be- teilige. Im Vertrauen auf die Unterstützung des badischen Volks wird die Negierung ihre ganze Kraft einfeßen, um im verfassungs» mäßigen Zusammenarbeiten mit der Neichöregierung die dem inneren Frieden Deutschlands drohenden Gefahren abzuwenden, damit die Ordnung in unserem Heimatlande geschügt bleibt.

Oesterreich.

In Wien fanden gestern Massenkundaebungen für das Burgen land stait, bei denen die Neaierung aufgefordert wurde, die Entente auf den unháalibaren Zustand oufmerïsam zu machen und die schleunige Räumung des Burgenlandes mit allem Nachdruck zu verlangen. Gleichzeitig wurde gegen die Teilung des Burgenlandes durch Ungarn entschiedenste Ver- wahrung eingelegt.

sie jedet-

Großbritannien und Irland.

Die iri\che Antwort ist gestern in London gegeben worden.

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bekannk-

Jn thr wird, wie „W. T. B.“ meldet, erklärt, daß das Volkb

Srlands keine freiwillige Unionmit Engla

nd amg

erkenne und das fundamentale natürliche Necht in Anjpruch nehme,

frei für

fich felbst zu wählen, um sein nationales Ge». Nepubli

Wie zu verwirklichen. Die Iren hätten si mit überwältigender

ihrer

Mehrheit für die Unnabhängigkeit | einmal

erklärt und dbleésen Entschluß mehr als

bestätigt.

England handle, als ob Irland durch Abschluß einer Union

mit ihm verbunden wäre, die eine stützt au diése Theorie, nähmen Regierung und Parlament land das Recht in Anspruch, für Jrland zu herrshen und setze zu geben, selbst bis zu dein Grade, daß i gegén den illen des Volkes teilen und jeden

Bürger, der die Untertanenpflicht ablehne, tôten oder ängnis werfen. Die Jren

Trennung verbiete. Ge

in Eng- ihm Ge-

sie das irische Gebiet

ixishen ins Ge»

lehnten die ihnen am

A uli übermittelten englischen Vorschläge, die

in fundamentaler Weisé

ruhtên, unwiderruflih ab. Dié Vorschläge seien

auf dem englischen Standpunkt be- nit eîne

forderten

Einladung an Srland f eine frei gewählte Gemeinschaft mit den r

freien Nationen des britischen Reichs einzutreten, fondern dazu auf, die De nungen anzitnehinen, die sih aus einem minderwértigen Status ergäben. Die britishen Dominien

endgültig seien alle

gegen étné Herrschaft Engläids geschüßt nicht nur duxch ein anet-

fanntes verfassungsmäßiges Recht, das und c E ait von der englischen Kontrolle gebe, durch Tausende von Meilen, die sie von England Irland E weder die Garantien der Nechts haben. O denen ein jeder den Ein h des anderen UNErgea e, beide der militärischen und wirtschaftlichen Kontrolle

worfen seien. m \chichtlihen und geographischen

ihnen Gleichheit im Sta&us

sonderu trénnen.

Entfernung noch des Irland sei in zwei fkünstlihe Staaten geteilt,

und die

nglands unter»

F il tattet sein, die hauptsächlichen ges R lben vom irishen Standpunkt

aus zu betraten. Sie seien damit einverstanden, daß ein neutraler a e Schiedsrichter zwischen Irland und Gngland entscheide. Die Sren würden nur Widerstand leisten, wenn die Engländer damit drohten,

ihren Standpunkt mit Gewalt zu unterstützen.

Drohungen mit Gewalt

müßten ausgeschaltet werdeit, Utn es zu ertnöglichen, daß Bevollmächtigte

zusammentreten, die dur keine

Bedingungen behindert würden, außer

dur die Tatsachen selbst. Die Bevollmlichtigten müßten willêns

sein, die Streitpunkte nicht durch einen Appel \öfen, sondern dura Bezugnahme auf etnen leitenden den gemetnsames {nverst ndnis herrsche.

Grundsaß vor: „Eine Yÿ i den die Engländer immer als einen besonders engl für sich in Anspruch nähmen. A E, Grundlage für die Beratungen der englischen und der tri

an die Gewalt zu Grundsay, über (Einwilligung der Megterten“,

7 mit Einwilligung dex Pegierien légierung mil Einwillig lgen Standpunkt Dieser Grund\ay set die einzige

Gen Vers

treter. Auf dieser Grundlage sei Irland bereit, sofort Bevollmächtigte

zu ernennen.

¿Daily Telegraph“ meldet, daß die Verhandlungen

zur Herbeiführung eines Freundschaftsvertrags 3 Großbritannien und Afghanistan ge{cheitert abgebrochen wurden.

wischen sind und

Die Arbeiterpartei hat ein Schreiben an Lloyd

George gerichtet, in dem die Notwendigkeit der sof Einberufung des P

ortigen

arlaments dringend hervorgehoben

wird, um Schritte zur Unterstüßung der Arbeitslosen zu tun.

Andererseits sollte die Regierun fügung stellen, um die örtlichen setzen, Unterstüßungen zu zahlen.

Frankreich.

Einige P

amtlihen Belanntmachungen der Regierun Nachricht

genügend Mittel zur Ver- ehörden in die Lage zu ver-

N

ariser Zeitungen veröffentlichen außerhalb der

ên, nach

denen der Ministerrat in seiner Gesamtheit die finanziellen Abmachungen vom 183. August zurüclgewiesen habe.

Wie „W. T. B.“ aus Paris mitteilt, wär in Wirkli

chleit der

Ministerrat mit allen Stimmen seiner Mitglieder, den Flnanz- minister einbegriffen, der Meinung, daß eine Anzahl dieser Beschlüsse in Einklang gebracht werden müsse mit dem Friedensvertrag von Versailles und mit dem Stande der von der Repárationskommission festgeseßten Zahlungen, deren Vorrechte man andererseits auf- rechterhalten müsse. Der Ministerrat beabsichtigt also, den

Finanzminister

und den Ministerpräsidenten zu veranlassen,

Verhandlungen mit den Alliierten einzuleiten, um von ihnen

die nötigen Zahlungen zu bekommen.

Der Justizminister Bonnevay hielt nach Mitteilung des- selben Büros bei einer Ueberreichung des Kriegskreuzes an das Dorf Nomeny eine Rede, in der er die Prozesse vor den Reichs gericht berührte, insbesondere diejenigen gegen den

General Stenger und den Major Crusius, und erkl irte:

Frankrei hat jeßt kein Interesse mehr daran, was besGlossen oder niht gerichtet werden wird. Aber es wird na den Schuldigen und ihren Verbrechen nicht aufgeben.

e é Su Es wir

niht fremden oder internationalen Gerichtshöfen die Sórge anver-

trauen, sie zu rihten. Es gibt Richter in Frankreich. D für die Verbrechen, die dur

ex Richter

Militärpersonen begangen worden sind,

ist das Kriegsgericht. Die in Nomeny begangenen Verbrechen werden vor diese Gerichtsbarkeit gebraht werden, und ih habe die Gewißheit, daß das allgemeine Gewissen, das die Bestrafung der Schuldigen

fordert, dur wissenhaften französishen Richter fällèn werden.

die Entscheidung befriedigk sein wird, welche die ge-

Laut „Liberté“ betrug die Kohlenförderung Frank- reihs im ersten Halbjahr 1921: 183467125 t, die Kok3- erzeugung 408 313 t und die Preßkohlenerzeugung 1 0983 595 t.

Niederlande.

Bei der 30. Konferenz der Jnternational Law

Association im Graham Bower über die Handels \{chiffen.

Haag spra der englische Gouver

Sir Graham Bower, der bereits während der vorlährigen Ta ffen lotte und ihren Angehörigen feine

zu Portsmouth der deu

fameradschaftlie Hochachtung bezeugte und die Anregung

neur Sir

rage der Bewaffnung von

ung

dazu ga daß auf dem rben Grabdenkmal des unbekannten Seemanns au

zu Ehren der gefallenen feindlichen Seeleute ein Kranz n

wurde, wandte

ledergeleg

ch zu Beginn seines Vortrags an den neben ihm

fißenden Professor Niemeyer ien und erklärte, daß die Offiziere und

Mannschaften der englishen Marine thren Gegnern der jenige Hochatung entgegenbrächten, welche Helden vom

iegszeit dies lage eines

Grafen Speeund seiner tapferen Mitkämpfer igs Er bezweisle daher

nit, daß Engländer und Deutsche die

ragen des Seekriegsrechts

mit der Ruhe und ne miteinander erörtern könnten, die

unter Ebrenmännern, die

id aegenseitt üblich sei. Q degenietio

Sir Bower trat für das

ochaGhtung entgegenbrädchten erbot der Bewaffnung von

Kauffahrteischiffen im Kriege ein, da im Falle der Bewaffnung es ven Unterseebooten nicht jugemute! T ónne, zur Warnung und l

Untersuchung eines feinblihen Hantels aufzutauchen.

Der Antrag Bower wurde einer besonderen Kommission

überwiesen. Spanien. Nach einer Meldung der „Chicago Tribune“ aus

Madrid

hat der Kriegsminister die Verpa e 1920 zum

Militärdienst aufgerufen, uf diese Weise annähernd 50 000 Maun unter die Fahnen gerufen.

werde

Torkttgal.

Nah eîner Temp3meldung aus Lissabon hat sich das neue Ministerium dem Parlament vorgestellt. d der ministeriellen Erflärung wird u. a. das Parlament dringend aufgefordert, angesichts - der zu erwartenden s{hweren Arheits- krifjen Geseßentwürfe über den Bau von Straßen, Eisenbahnen und Docks anzunehmen. Jn der auswärtigen Politik werde die neue Regierung die Bündnispolitik mit Großbritannien anen erhalten und an einer engeren Annäherung an Spanien und Brasilien arbeiten.

Schweiz,

Der Presse wird mitgeteilt, daß in der am 2. d. M. ab-

Ee Sihung der vom Völkerbundsrat eingesetzten

nterkommission zur Kontrolle der Rüstungen, in

der der französische Abgeordnete Noblemaire den Vorsitz führte,

eine Debatte über die Auslegung des Artikels 213 des

Versailler Vertrags über das Untersuchungsrecht stattfand.

Es handelt fich darum, festzustellen, ob der Völkerbunds- rat dieses Recht gleichzeitig mit den interalliierten Kontroll- kommissiouen, die gegenwärtig in Deutschland arbeiten, aus- üben fönne. Noblemaire vertrat den Standpunkt, daß der Völkerbundsrat von diesem Recht ers an dem Tage Ge-

brauch machen föônne, an dem die interalliierten Kontroll- fommissionen ihre Tätigkeit eingestellt haben. Die Unter- fommission [{chloß fich dieser Auffassung des französischen

Vertreters an und betonte außerdem, daß, wenn der Nat die thm aus dem Vertrag zustehenden Yechte ausüben werde, er über alle Vorrechte, die bisher die Kontrollkommissionen hatten, verfügen dürfe wie über die Vorrechte, die er sich selbst gesichert habe. Nach offenbar , französischen Snformationen der- Genfer Presse hielt Noblemaire bei der Éibrliauña des französischen Abänderungs- E A P ige S gegen den Vorwurf erteidigte, eine militärische Politik zu verfolgen ; l auf seine Sicherheit bedacht. : O E Unter dem Vorsiß des italienischen Delegierten Schanzer hielt am Sonnóbend die Kommission für Eins E der Rüstungen eine Sißung ab, în der Lese luften wurde, die von der Unterkommission ausgearbeiteten Berichte dem Völkerbundsrat und der Vollversammlung vorzulegen. Es andelt sich um die Berichte der 3. Unterkommission für g die einen ausführlichen Fragebogen ausgearbeitet hat, in dem die Regierungen Angaben machen sollen über militärische Aufwendungen usw. Hierauffötgte die allgemeine Aussprache über diese Berichte.

Dabei machte der englische Delegierte Fisher die Be- mertung, daß die Vorbedingungen zu einem ehrlichen und offenen Metinungsaustaush nicht gegeben seten, dg die Vereinigten Staaten, Deutschländ und Rußland dem Völkerbunde niht angehörten. Es wäre daher mögli, daß aus diesem Grunde manche Regierung die Antwort auf einzelne Fragen verweigern würde. Dadurch wäre die Autorität des Völkerbunds geschwächt. Erst wenn alle Staaten Mitgliedèr des Völkerbunds M könne er fragen, was immer er wolle. Dagegen führten der italienishe Delegierte Schanzer und der französishe Sozialist Jouhaux aus, daß der Völkerbund eine entschiedene Aktion, biltefenh EinsHränkung der Nüstungen, unternehmen und fortseßen müßte, und das um so mehr, als die Cinberusnng der Washingtoner Konferenz dieser Frage eine erhöhte Bedeutung gebe. Sollten einzelne Regierungen die Antwort verweigern, so könne das die Autorität des Völkerbunds nicht s{chwächen, außerdem feien gemäß Artikel 8 des Paktes die Regierungen zur Antwort verpflichtet. Wenn der Böllerbund aber zôgete, so gebe er feinen Mitgliedern das Gefühl, däß sie von ihm nicht gestüht werden, was einen allgemeinen Bankerott nah sich ziehen Tonne.

Die Abstimmung in dieser Angelegenheit ergab 15 Stimmen für den Antrag, 3 dagegen, eine Stimmenenthaltung. Somit wurde der Anirag der Unterkommission angenommen. Es ist jedoch, wie „W. T. B.“ meldet, beabsichtigt, zunächst mit der Sammlung aller Statistiken in dieser Frage zu beginnen, und nur, wenn es notwendig ist, wird man die Fragebogen behufs Ergänzung der Statistiken versenden.

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Grtiecßenländ.

_ Der König ist wieder vollkommen hergestellt. Fndessen wird er auf den Rat der Aerzte hin Eskt Schehir verlassen und n A zur Beendigung der Kriegshandlungen in Brussa niederlassen.

Der Heeresbericht vom 30. und 31. August lautet:

Die griechischen Truppen selzen unter Kämpfen ihren Vormarsch jenseits der Linie Gordium—Polatly fort. Ste haben nacheinander diese befestigten Stellungen besetzt. Weiter südlich besekten die griechis{en Truypen das stark befestigte Massiv des Yildiz Dag und rückten in nördlicher Richtung vor. Im Osten wurde zunächst eine stark befestigte Linie bet Tutnburo lu eingenommen, wo die Griechen mit unvergleichlihem Hêrotsmnus in einem Lag und Nacht währenden Handgemenge und Handgranatenkampfe fohten. Alsdann rückten sie in nördlicher Nichtung gegen den Berg Adiz vor.

¿n 1. September ist folgender Heeresberi ht heraus- egeben: / y Die Truppen gehen weiter kämpfend vorwärts; sie beseßten die Höfen bei dem Bahnhof von Polatly und drangen auch nördlich

und östlich des Dorfes Evli Fatili vor.

Der Minister des Aeußern hat an Tschitscherin einen Funkspruh gerichtet, in dem er dessen Aufmerk- samkeit auf die kritische Lage der Griechen in Taganrog und Nostow lenkt, unter denen sich Könsularbeamte befänden. Der Minister macht den Vorschlag, einen griechischen Dampfer nach Taganrog zu senden, um sie, nah Griechenland über- zuführen.

Bulgarien.

Nach einer Havasmeldung aus Sofia hat die Sobranje nach stürmischer Debatte die Vi a des Art. 4 des Ge- seßes über die Verurteilung der für die nationale Katastrophe Verantwortlihen beschlossen. Es werden infolgebessen jeßt feine neuen Verfahren mehr eingeleitet werden. Glei zeitig ist eine Resolution eem worden, die besa! daß die E Verfahren so rasch wie möglich liqui {ert werden ollen.

i Rumänien.

Der in Sinaia versammelte Ministerrat bes{loß, Nuß- land in Uebereinstimmung mit den vom Obersten Rat noch

7

zu treffenden Entschließungen zu helfen. v,

Asien.

Die Unruhen im indischen Jndustriegebiet dauern nah Meldungen aus Madras an, und are Patrouillen verkehren die ganze Nacht. Jm Eingeborenenviértel wüteten Brände und fanden Kämpfe zwischen Hindus und einer anderen Sekte statt, Die Polizei wurde mit Steinwürfen empfangen, konnte aber die Manifestanten zerstreuen, :

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Statistik und Volkswirtschaft.

Arbeitseinstellungen und Aussperrungen inSchweden im Jahre 1920. y

___ Wié das Internationale Arbeitsamt, Amt Berlin, mitteilt, weist die amtliche \{chwedishe Statistik für das Zahr 1920 486 Streiks und Aussperrungen aus. Seit 1903 war die Zahl der Arbéitskämpfe nur einmál größer als im leßten Jahre, nämlich 1918, während die Zahl der beteiligten Arbeiter und der verlorenèn Arbeitstage nur 1909, im Zahre des Generalstreiks, größer war; in diesem Jähre gingen 12 Millionen Arbeitstage verloren, 1920 9 Millionen. Am umfang- reichsten waren 1920 die Arbeitskämpfe in den Cisenwerken, im Maschinenbau und in den Baugewerben. In diesen D ven gingen 7 Millionen Arbeitstage verloren. ODrei Viertel aller Arbeitskämpfe betraten Lohnfragen. Die Dauer der Arbeitseinstellung währte in 29 vH der Fälle bis zu einer Woche, 61 vH der Fälle waren innerhalb eines Monats beendet; länger als E ODOOS U AS ce fh Die MtIN Die kleineren Arbeits- ämpse verliefen erfolgreiher für die Arbeiter als dié großen, v

denen die meisten mit Vergleich endeten. R es

Arbeitsstreitigkeiten.

Wie \c{hon gemeldet, hatte der DeutscheMetallarbeiter- verband, náähdem seine Mitglieder die Zugeständnisse des Verbandes Berliner Metallindustrieller abgelehnt hatten, das Schiedsgericht im MNeichs8arbeitsministerium angerufen, das einen S chieds\prucch fällte, der den Arbeitern Zugeständnisse brachte, die allerdings hinter den Forderungen zurückblieben. Aslolgevellen ließ, wie hiesige Blättec berichten, die Leitung des Metallarbeiterverbandes in den einzelnen Be- trieben der Metallindustrie über Annahme oder Ablehnung des Schiedsspruchs abstimmen. Der Spruch des Schiedsgerichts wurde fast mit Zweidrittelmehrheit angenommen, Damit ist die Lohnbeweégung in der Berliner Metallindustrie

beendet.

Die ausständigen Stegerländer Metall- arbeiter haben, wie ,W. T. B." meldet, bei der Urabstimmung einen unter Vorsitz des Retichskommissars Mehlich-Dortmund ge- fällten Sciedsspruch abgelehnt. Der Ausstand hat sich verschärft.

Aus Mannheim wird dem ,W. T. B." gemeldet: Wie der „Allgemeine Arbeitgebervetbänd" mitteilt, wurde der Ausstand in den hiesigen Großmühlen am 2. d. M. dur eine Vereinbarung zwischen den Parteien beigelegt. Die Arbeit wird heute wieder aufgenommen.

Die Arbeiter der Röchlingschen Eisen- und Stahlwerke in Völklingen find, wie „W. T..B." aus Saarbrücken erfährt, am Sonnabend in den Ausstand getreten. Am 13. August hatte die Firma vom September ab einen Abbau der Löhne angekündigt, gegen den die Arbeiterschaft sofort energisch Widerspruch erhob. Ebenso lehnte sie den Vermittlungs- und Tes des Schlichtungsausshusses ab. Die Direktion der Werke hat darauf mit der Aussperrung der gesamten Arbeiter- {aft und mit der Schließung des ganzen Werkes geantwortet.

Nach einer von, „W. T. B.“ lbermittelten Meldung des „Matin“ aus London kam es in Westvirgintién zu neuen Ünruhen unter, den Grubenarbettern, Diese wurden von Militärfliegern angegriffen, wodurh ungefähr 200 von ihnen getötet wurden (vgl. Nr. 205 d. Bl.).

Wohlfahrtspflege.

Nan sen sehte, wie Neuter meldet, in einer Besprehung mit den Vertretern des englischen Hilfstomitees für die russische Hungers- not dié Einzelheiten seines Abkommens mit der Sowjetregieru ug auseinander, ebenso die Pläne, die er als vom Roten Kreuz in Genf ernannter Direïtor des russischen Hilfs werks ausgearbeitet hat. Die Sowjets haben danach Nansen alle Bor- redlte und Sicherheiten angeboten, die fie Hoover gewährt baben, außerdem weitere Sicherheiten, die sür einen glatten Verlauf der Unter- flübungsarbeiten von noch größerer Bedeutung sind. Nanfen und Hoover würden verschiedene Methoden befolgen, weil Hoover si auf die Aufgabe beschränken wolle, in gewissen Aenittes die Kinder zu ‘er- nähren, während Nansen ih mit den Bedingungen der Hungersnot als etnem Ganzen bésGäftigen werde, inbegriffen die Beschaffung von Nahrungsmitteln, Sämereien und Arzneien. Nansen müsse daher in weitgehendem Maße durh Vermittlung der örtlichen russischen Ve- hörden arbeiten. Die Sowjets hätten den Grundsay der Beaufsichti- gung durch Nansens Vertreter anerkannt.

erinn tr ttS

Der bekannte New Yorker Großkaufmann und Phiklanthrop Nathan Strauß, der sih seit vielen Jahren besonders um die Nerbesserung der Kinderernährung verdient gemacht hat, hat an „Wolffs Telegraphisches Büro“ folgendes Telegramm gerichtet : “Möchte der Frieden, der eben zwischen Deutschland und den Ver- einigten Staaten abgeschlossen worden ist, ein dauernder sein. Mbchte er d gründen auf gegenseitiges Verstehen, das zur Frelheit der Nölfker führt. Möchten Vorurteile jeder Art, religiöse, wirtschaftliche oder politische, nicht länger den Lauf der Zibilisation hemmen. Brüderlichkeit sei das Litmotiv, und möchten alle Nattonen in Ein- tracht die Kraft gewinnen, nach Frieden un Wohlergehen zu streben.“

Die Mitglieder des Stiftungsvereins der Waisen- Pee nta a für die Provinz Brandenburg in Kleinglienide werden zu der auf Mittwoch, den 19. Oktober 1921, Nachmittags 4 Uhr, im Saale der Anstalt in Kleinglienide an- beraumten Hauptversammlung eingeladen.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßszregeln.

Gang der gemeingefährlichen Krankheiten.

Nach den „Veröffentlihungen des Neichsgesundheitsamts“ d d 35 le 31. August 1921) G

Pe stt. Jtalien, Am 12. Juni wurden in Genua auf einem von L Plata (Argentinien) eingetroffenen Dampfer 2 während der Ueber-

fahrt vorgekommene Pesttodesfälle festgestellt. : Me) opotamien. In Bagdad vom 1. bis 30. April 5 ranfungen und 2 Todesfälle. i i rasilien. In Bahia vom 15. bis 21, Mai 1 Erkrankung

und 1 Todesfall. Potcken.

Deutsches Reich. Für die Woche vom 14, bis 20. August wurden nachträgliß noch 6 Erkrankungen in Neudorf (Kreis

Kattowitz, Neg.-Bez. Oppeln) mitgeteilt. C wal z. Vom 7. bis 13. August 2 Erkrankungen im Kanton

S

Züri, davon 1 in der Stadt Zürich. Fledckfieber.

Deutsches Reich. In der Woche vom 14. bis 20. August wurden nachträglich noch 4 Erkrankungen bei fremdländishen Heims- kebrern in Osternothafen (Kreis Usedom-Wollin, Reg.-Bez. Stettin) gemeldet. :

Großbritannien und Jrland. Vom 29. Mai bis 4. Juni 1 Erkrankung in Dublin. /

Rumänien. Vom 1. bis 31, März im Bezirk Orhe i 80, vom“ 1. bis 30. April im Bezirk Hotin 107 Erkrankungen (und 16 Todesfälle). N

Griechenland. Vom 23. Mai bis 12. Juni in Saloniki 20 Erkrankungen und 3 Todesfälle. :

Aeg ypten. Vom 2. bis 16, April in Kairo 33 Er- krankungen (und 8 Todes|sälle), in Port Said 8 (1), vom 4. bis 16. Juni in Alexaudrien 10 (1).

Tunestken. Nom 11. bis 17. Nunt fn Tunts 3 Todesfälle, a Tel C j Vom L bis 31. 2 De Algier 56 Er- ranfungen (und 8 Todesfälle), vom 22. Mai bis 10. Junt i Oran 22 (18). ; S

Kunft und Wissenschaft.

Ueber die Steinholzmauer der Saalburg veröffent- liht der Direktor C. Blümlein in der Nr. 3% der Fakt Si rift „Umschau“ einen interessanten Aufsagz. Die Maueranlage der Saal- burg zeigt dänach eine ähnliche Bauweise, wie jene, in der die „gallishen Mauern“ aufgeführt waren, die Cäsar im 23. Kapitel des 7. Buches seines „Gallis{en Krieges" schildert. Ein völlig klares Bild erhält man aus dieser Schilderung aber ebensowenig, wie aus der Schilderung Cäsars vom Bau der Rheinbrücke. Es ist ein Verdienst H. Jacobis, diese Frage dur eine genaue Untersuhung der Umfassungsmauer des Saal- burgfastells aufgeklärt zu haben. Bei: dort angestellten Ausgrabungen zeige es sich, daß die mnafsive jüngere Kastellmauer auf einer älteren ruhte, die drei merkwürdige Schlißreihen aufwies. Weitere Grabungen führten zu der Feststellung, daß hier ursprünglih zwei Mauern parallel im Abstand von etwa 14 m bestanden hatten, die dur horizóntale Balken verankert waren. Diese Futtermauern waren mit Gestein und Lehm ausgefüllt. Die Römer hatten also, als sie das zuerst durch Erdwälle und Holzpallisaden gesicherte Kastell aufgaben und über ihm ein neues erbauten, die einheimische bei den Ning- wällen angewandte Bauweise angenommen. Das war für fie äußerst bequem, da Holz und Steine an Ort und Stelle zue Verfügung standen, während Kalk und Sand für eine gemörtelte Mauer erst von weither hätten herbeigeshaft werden müssen. Die von ihnen an der Saalburg aufgeführte Mauer war ohne die Brust- wehr 3,20—3,50 m hoh. Die Brustwehr selbst ist wahrscheinlich auch noch mannshoch gewesen. Nach Jacobis Berelnung hatten die Nömer für die Umfassungsmauer des Sadalburgkastells niht weniger als 17 000 laufende Meter {were Balken von 1200 cbm (ungerechnet das Material für Flechtwerk an der Brustwehr), 2600 ebm Steine ohne Schotter sowie 4700 cbm Füllung gebraucht.

Unterrichtswesen.

_Zur_ Frage der Einrihtung weltliccher, religions- loser Shulen führt der Reichsminister des Innern in seiner dem Reichstag übermittélten Antwort auf eine An- frage des Abg. D, Mumm aus, daß er im Einvernehmen t ben Drewen Mintltexr fut \chGaft, LuA und Volksbildung grundsäßlih auf dem Standpunkt steht, daß weltltche Schulen fo lange nicht einzurichten sind, als reich8- und De CENe Bestimmungen zur Ausführung von Artikel 146 Absagz 2 der Reichsverfassung nicht erlassen worden sind. Bis zu ihrem Erlaß müssen nach Artikel 174 der Reichs- verfassung für die Volksshulen die bisherigen Vorschristen aufrechterhalten werden, die in Vreußen in den Bestimmungen der §§ 33 ff. deó Bolkêéschulunterhaltungégeseßzes niedergelegt sind. Die preußische Unterrichtsverwaltung hat demzufolge die Einrichtung weltlicher, réligionsloser Schulen nicht genehmigt. Dagegen ist im Rahmen der Vorschriften des Volksschulunterhaltunss- geseßes mit Rücksicht auf die schultechnishen Schwierigkeiten, die in Preußen daraus entstehen, daß in vielen Gemeinden Kinder auf Grund von Artikel 149 Absay 2 der Neichs- verfassung am Neligtonsunterricht nicht teilnehmen, mit dem Eins verständnis des Neichsministers des Innern genehmigt, daß diese Kinder in besonderen Schulsystemen vereinigt werden. Der Lehr- plan der Schulen bleibt einsließlich der Stunden für Neligions- unterriht unverändert ; dieser i\t jederzeit zu erteilen, sobald diejenigen, die über die religiöle Erziehung der Kinder zu bestimmen haben, es wünschen.

Literatur.

Das Septemberheft der Deutschen Rundschau hat folgenden Inhalt: Universitätsprofessor Dr. Friy Nörig. Die Hanje,

ihre europäische und nationale Bedeutung. Professor Gustav Berthold Volz. Die auswärtige Politik Friedrichs des Großen. Hermann Horn. Gertrud und Negina, Novelle. Hugo Elbertz-

agen. Darite und Deutschland, Die Briefe Franz Marcs. Von Paul Arger: Anton Bettelheim. Voltaires Anteil am Text der

Zauberflöte. Otto Piper f. Von Moeller van den Bruck. Entdeutshungspropaganda. Von Sylvanus. Luftfahrtrundschau.

Volle Scheuern. Von N. P, Politishe Rundschau. Uterarische Notizen. Literarische Neuigkeiten.

Das Septemberheft der von Richard Fleischer herausgegebenen „Deutschen Nevue“ hat folgenden Inhalt: C. von Weizsäcker : Zum Marokkostreit, Dr. Erwin Respondek: Konfiskatiotsfteuern und die Kunst, neue produktive Steuern zu schaffen, Cornelius Gurlitt: Mode und Kunstrihtung, Aus den Erinnerungen des Generalfeldmarschalls Grafen Walderse. Als Militärattachs im Paris von 1870. Mitgeteilt von Heintih Otto Meiner. Hugo Piffl, Oberstleutnant a, D.: Aus dem Burgenlande. rof. Dr. med. Theod. Meyer-Steineg: Der graue Star und seine Behandlung. Nichard Hartmann: Die nationalen Bestrebungen der Araber, ihre Grundlagen, Ziele und Aussichten. Fried. Noac: Crispi und Giolitti. Bruchstücke aus den noch ungedrucckten Lebens erinnerungen eines Zettungsschreibers. Prof. Dr. Walther Pendck (Leipzig): Die Entstehung der Gebirge der Erde. Paul Wenyke: Aus dem Lager der Besiegten. Briefe Franz von Roggendachs aus den Herbsttagen der ersten deutschen Einheitsbewegung (Fortsetzung). Ss Berichte. CEingesandte Neuigkeiten des Bücher- marîils.

Verkehrswesen.

Die Einnahmen der Neichseisenbahnen haben nah einer Meldung von „W. T. B." betragen :

n Dee U aus sonstigen Gepädverkehr Güterverkehr Quellen zusammen im Juli 1990, . 424610000 861 550000 84886 000 1320 945 000 1991, . 6925 346 000 1561576000 82495 000 2 269 417 090 ._. 200 826 000 700 026 000 47 610 000 948 472 000 E 0 47,3 % 81,3 9% 136,5 % 71,8 o

in den Monaten April bis Juli

1920 . , 1449839000 3416 419000 135 662 000 5 001 920 000 1921. . 1974078 000 5 836 482 000 241 439 000 8 050 999 000 4+ ,, 524239 000 2419063 000 105 777000 83049 079 000 ¿e 80/20 70,8 °%/o 78,0 % 61,0 0/6. Im Durchschnitt der Jahre 1912 und 1913 haben die Monate April bis Jult im Personenverkehr 37,22 0/9, im Güterverkehr 32,06 2/6 der Jahreseinnahme gebraht. Von der im A für 1921 veranschlagten Verkehrseinnahme hätten im Personenverkehr bei Berichtigung der erst am 1. Juni eingetretenen ahrpreigerdhung rund 1840 Millionen, im Güterverkehr 6893 Millionen Mark aufkommen müssen. Im Personenverkehr find demnah 134 Mil- lionen Mark mehr, dagegen itt Güterverkehr 1058 Milltonen Mark weniger aufgekommen. Die Lahmlegung des Güterverkehrs im Westen durch die Sanktionen, im Osten durch die unsicheren Verhältnisse in Oberschlesien hat auch die Juli-Einnahmen ungünstig beeinflußt. &Fmmerhin weist der Juli q enüber den Vormönaten eine Besserut auf. Gegen April sind 145, gegen Mai 239 und gegen Jun 97 Millionen Mark im Juli aus dem Güterverkehr mehr auf- gekommen.

Vom 1. Oktober ab wird in allen Ortsfernsprehneßen mit mehr als tausend Hauptanshlüssen ununterbrochener Dienst eingerihtet. Jn der in diesen Neven nah dem Fernsprech- gel tengue zu entrihtenden Grundgebühr ist eiu Zuschlag von 20 M mitenthalten, der die Kosten für die Durchführung des Nacht- dienstes deckt. Während der Nachtzeit werden Tanf im Ortsverkehr nicht mehr erhöhte Gebühren, sondern die gleichen Gebühren wie ani

Wissen-