1921 / 227 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 28 Sep 1921 18:00:01 GMT) scan diff

bebung nähertreten. bayerisde Negierung von Berli darf, und daß die Reichsregierung allen Grund Endlich bestand Einverstäudnis richte unberührt bleiben jollen, eine allgemeine Iusiizgeseßzgebung im Neich kommt, die rischen Volksgerichten nicht vorbeigeben fann. Ministerpräsident Graf Lerchenfeld: Es nachdem fih der Neichstag auf einen besiimmten S nur zwei Mösglichßkeiten, Neichéverfassung oder auf dem Wege einer lien Ergebnis zu gelangen. tritt des Reich

azu kam der politisGe Grund, daß die neue

| Grund, Plan der Aufrechterhaltung des Friedens in diesen Gegenden n etne gewisse Nücksicht erwarten

ihre Hilfe leiht.

Am 11. Oftober beginnt in London cine vom Nat zur Bekämpfung des Hungers und zum wirtschaftlichen aufbau jowie von der Fricdensgesellichaft: veranstaltete nationale Konferenz, auf der die Fragen der wirt lichen Gesundung und des W ;

die bayerische darüber, daß außer wenn an den baye-

Regierung zu stüßen. die baverishen Volksge

gab für Bayern, eltfriedens erörtert werden Daran nehmen teil Delegierte aus England, Frank- Deutschland, Schweden und Japan.

gelegt hatte, auf Grund vergewaltigen Vereinbarung zu einem fried- Wenn, wie ich hoffe, mit dem Zusamen- Verordnung des Nei8präsidenten den Vorwurf machen können, daß töderativen Staatswesens abgewichen zu dem Punkt, der weniger der Sacbe als der Bedeutung“ angenommen hat, die vielleiht bei Das ift der Ausnahme- g war ja schon seit längerem die Nede. bereit erklärt, der Aufhebung näherzutreten. dem ganzen Verlauf dieses Streits zwisGen Berlin Zusammenhang dem Ausnahmezustand, fondern dur

Oesterreich,

rankreich, Gestern ist die 6. Allgemeine internationale Kon- Naß- und Gewichtsordnung, die alle 6 Paris stattfindet, eröffnet worden, ist Deutschland vertreten.

Der Kongreß der Beamten hat, wie seiner Schlußsißung eine Entschl für die Staatsbeamten die gewe

: 8tags eine neue ergeht, fo wird kein Mensch uns wir von dem Grundyvrinzivy des

Ich gehe weiter Unistände halber eine näbherem Zusehen

ferenz über die es Jahre in 2 N A 1 onterenz en nit gerechtfertigt ist. TeLens Von fetner Aufhebun

Po: ; ewerkschaftlih organisierten Der Ausschuß hat si f

Telegraphenbüro“ mitteilt, in iehung angenommen, in der

Verordnung rfshastlihen Rechte gefordert

in der Natur begründet, entstanden war.

beiden Fragen, entsianden, Verhältnisse gegenwärtigen,

zustand aufheben kann mit rechtlicher Wirkung au für aber der Negierung nach den bestehenden aese eine Reibe von Mahtmitteln und Befugnis lusnahmezustandes zur und Ordnung zu gewährleist Utnstand, daf

Auênahme- Bayern, daß glichen Bestimmungen l missen auch bei Aufbebung Verfügung steht, welde die Sicherheit n imstande sind, Dazu kommt der weitere zustand auf Grund der Reichsverfassung

in dringenden Fällen wiederhergestellt

daß das bayerisGe Volk aus seinem Bedürfnifse heraus und bei seinem Patriotismus Bei der Erörterung über die Verein- Neihes und des Landes, dafür zu ort vom Sieger und Besiegten laut dafür zu forgen, daß fch bei Ihren Wählern eugung bilde, daß ein Ziel andes und des ganzen Neiches ¿e Sie, dem vorliegenden Antrag ihre Zu- zumal diejer Antrag #ich streng an die ver- : Die Regierung, andelt, und die Negierung, nit der Landtag {ließt

Der Aba. Schaeffer (Bayerische BVolksv.) erklärte : l vom föderativen Standpunkt qus Ein Vorteil vorr föderativen Standy darin zu suchen, daß bei Meinungsverschiedenheit den Neichêrat8ausfchuß anzurufen hat. ÆW gehegt, daß das oberste Geriht eines L ge!cßt werde, missen aber zugeben, mögli ist, festzustellen, wer eigentli den Ausnah

_ Nachdem die Völkerbundversammlung gestrigen Sißzung die Debatte über missionsbericht abgeschlossen hatie, erstatter Schan zer -Jtalien aus jammlung erfolgten Anträgen 1 laut Bericht des änderungsanträge allem solle die Kommis wünsche, daß im Fall bei der wirtscaftlihen B Uebereinkünfte

den vorgestrigen Kom- äußerte sich der führlih zu den aus der Ver- ind Anregungen, „Wolffshen Telegravhenbüros“ die Ab - Franguliz3- Griechenland ab. ston nicht dulden, wie Frangulis es g von Kriegsmaßnahmen locade die Frage, ob die Haager anzuwenden seien oder nicht, werde. Auch die rechtliche Frage der an den nicht teilnehmenden Staaten Blocadekommission.

Einem Antrage Fisher-England dagegen erteilte die hrend nah dem bisherigen eidung des Rates darüber, t, der Anïlagende und der hatten, heißt es jeßt, tion beschuldigt wird, tet ist, an der Ab- Mit dieser Abänderung fanh gender oder am Kriege un- raubt wird.

Er lehnte ; der Nusnahme auc von der Landesregtierung werden kann. Aber ih hoffe, Gefühl für die staatlickden geben wird. barungen liegt es im Interes daß jeßt nicht Ich bitte Sie, und bet unserem ganzen Volke die Üeber erreicht ist, wie es im Interesse unseres L Ich ersucke Sie,

e der Anwendun

‘aufgeworfen der an den Transaktionen gehöre niht in das Gebiet der

notwendig war. ihnunung zu geben,

4 rc 4 P Lp) rattungêmäßigen ¡mission ihre DU

Kommissionsantrag bei einer Entsch ob ein Paftbruch vorliege oder nich Angeklagte fich der Stimme zu enth daß der Staat, der einer kriegerischen Ak und der Staat, gegen den der Krieg geri stimmung teilnehmen dürfen, vermieden werden, beteiligter Staat seiner Stimme be Ein Antrag Negnald-Frankreich, die B allen Staatsangehörigen des \huldiacn S und nicht nur zu den in den betreffenden L wird von der Kommission abgelehnt. auf dem Standpunkte, daß der Wirtschaft zu Land ausgefochten werden dar Land geiragen werden kann. Au Mitgliedern des Bundes praktis cotungen aufzuerlegen sowie den gehörenden Staaten eine unnötige V pslihtungen aufzubürden.

Jn der Debatte über die Frangulis-Griechenla daß die schwächeren Sta :Anáriffkrie

stimmung.

Bestimmungen

vorliegenden Ergebnis kann man

zufrieden sein. unkt aus ift en die Landesreaterun ir haben zwar den Wunf andes als leßte Instanz ein- daß es in manden Ländern un- ) das oberste Gericht fein soll. Was nbel nd wir uns immer klar darüber er auf die Dauer nit aufre{terhalten Pflicht einer Regierung ist, bei Unruhen nwendung zu bringen. daß volle verfassung Möglichkeit, daß der Landtag on weldhem Tage an der Das ift allein Sache der r Antrag Dr. Wohlmuth der Meinung, daß man der e in allen wesentlihen Punkten s\{chusses vom 11. September Belagerungszustandes sei selbstver-

daß ein anfkla

eziehungen zu taates abzubrechen ändern wohnhaften, ie Kommission steht skricg nur von Land f, aber nit in das eigene ch sei es nicht ratsam, den kaum durhführbare Ver- Vunde noch nit an- ermehrung der Ver-

mezustand anbelangf so si

es aber die erste die notwendigen geseßlichen uns ist es der wünsGen8werte Zustand, Freiheit besteht. Es besteht nit die © von sih aus eine Bestimmung trifft, Auêunahmezustand bestehen soll oder nidt. Regierung. In diesem Sinne ist auc de aestellt. Abg. Dr. D Bereinbarung zustimmen dem Beschluß des Ständigen L entspreche. Die Aufhebung des ständlih Sache der Staatsreg Gxfolg, daß die Reichsregierung ihrer Verordnung auf die bayeris{en verstehen müssen. [ eine wesentliche omme. Abq¿ Dry, (Qilbert ( ordentlih wenig, was unsere Regierung aus Berli da es vom Ausfschußbes{luß beblih abweicht. ichtlih des S

Mittel în A

irr (Dem.) ist de könne, da fi Ausführungen Schanzers forderte nd von neuem Bürg aten nicht einfach es werden unter dem Vorwand, daß Hierauf wurde die Abstimmung über die gevorgenommen. Ueber die ost gali falls auf der gestrigen Tagesordnung stan l pannung erwartet wurde, fanden keinerlei statt, da der Berichterstatter Doherty Sein Antrag wurde ohne V und ohne Debatte angenommen. erbundsrate auf die Regelung der juristischen

schaften dafür, pfer eines ein Paktbruch : Kommissions- zi\cche Frage, die eben- Besprechung Verhandlungen - Kanada nicht erlesung des L _Der Oberste Rat wird darin Notwendigkeit einer schnellen Stellung Ostgaliziens aufmerksam

zu einer vollständigen Erneuerung Vorfchkläge hin \ich habe nur ein Erfolg B

Verbesserung, die dem g

Es fei nickcht anzen Neich zugute Es ist außer: ebracht hat,

Mittelpartei): d und deren doch in wesentliden Punk Wir lehnen die Fassung des § 4 ab. _S 7 ift von den Beschlüssen des Landt worden. Abg. Steiner (Bauernbund) ih mit dem Ergebnis der Bauer (U. Soz.) lehnen wir ab. mit der Vereinbarung einverstanden. Nach weiterer Aussprache wurde bei der Abstim

4 auf fofortige Aufhe zustandes mit allen gegen 2 S

Wohlmuth

wesend war. L aas abgegangen | erklärt für feine : Verhandlungen zufrieden. auf sofortige Aufhebung des Abg. Ackermann

Den ntrag l usnahmezustandes (Soz.) erklärt ic ebenfalls Die Bedeutung und die Tragweite des Artike erträge beim Völkerbund stand der Beratung sassungsfragen), fung der Frage be-

mung der bung des timmen ah- Saß 2 mit 14 Dr. Dirr, an- r Regierung Bayerischen Mittel-

die Eintragun war von neuem ssion (Rechts- und V ffassung der mit der Prü zu eigen machte und die Abänder Dem bisherigen Tert gefügt werden. sich nux auf rein te{Gnishe und Ver- politishen Be- die si nur als reits eingetr t r nur seine Durchfü intragungépflicht, * dritten Kommission ( fand gestern eine sehr lebhafte sproblem ftatt, in der die ver lih aufeinander stießen Nobert Cecil-Südafrika br zufolge eine En

A i S g der V Ana der U, Soz: g p

Ausnahme der Antraa aegen 8 Stimmen, bei Stimmenthaltung von aenommen, ebenso Sag 1. wurden mit allen

der 1. Kommi die sih die Au trauten Unterko des Artikels beschloß.

folgender Wortlaut hinzu „Alle Abkommen (acts), die waltungsfragen beziehen und

ziehungen nit berühren, technische Bestimmungen

Akt präzisieren, ohne ihn unterliegen nit der E _— In der Blockade) Abrüstung scharf und gegensäg

Die Anträge de gegen 5 Stimmen der partei und der U. Soz, angenommen. Tagesordnung erledigt.

soll demnach

internationalen fowie alle Abkommen, erweisen oder einen bere abzuändern, oder nu

Oesterreich, Die Verwaltungsstelle für das dem „Korrespondenzbüro“ zuf angenommen, in dem die Zumutung, die Burgenlandes, Oedenburg, gegen den Vol mit Entrüstung

Burgenland hat Beschluß Hauptstadt des den Voltswillen Ungarn zuruckgewiesen und von der Vermittlungs- 1 und das Recht chluß an Oesterreich

Abrüstung und Debatte über das {chiedenen Meinungen

olge einstimmig einen

zu Überlassen, Regierung gefordert wird, vorschlägen gegenüber unbeugsam z1 des ganzen Burgenlandes auf den Ans niht preiszugeben.

___— Die Verhandlungen wegen der Anerkennung der Reifezeugnisse Mittelschulen anstalten sind obiger Quelle gleichzeitig Verfügungen, reichischen Mittelschule höheren Lehranstalten

dasrita brachte dem „Wolffsc{en t{hließung ein, in der di »rânkung aufgefordert werden g ausézuarbeiten, 1deren schlü!|sigen ; iterbreiten wäre, französische Delegierte gegen ein folches P die Vereinigten Das s\{wierige ah gelöst werden.

Zelegraphenbüro“ gemischte Kommission für Nüstu: foll, „einen prôäzisen Anirag auf der in Form eines Antrags od Nate der nächsten Versa he Delegierte F

derartigen e temporäre Nüstungsbe\{chränkun Peiner (it te mmlung zu ur te Fisher nnd der en sich mit Nachdruck verwirklichen sei, un VBölkerbunde fehlen. nur nach und n

æorm vom Der englis

gegenseitigen | Regnald sprach

der österreichischen Deutschen S | e zum Abschluß gelanat. und Deutsch- | Absolventen n die Hohschulen Deutschlands, jene Le! Deutschlands die österreichi mulen eröffnen und für die Studierenden die die lange angestrebte volle Freizügigkei 1czulen des deutschen Sprachgebiet Verhandlungen über eine mögli Anerkennung der Hochsc und Oesterreich fortgeseßt.

Problem der

! Abrüstung. könne Die Arbeiten \

der gemischten Kommission hätten Jo daß man das Enderg

Man müsse nit Brantin Meinung f

l geliefert,

ebni arten könne. is der Unter-

positiven Anträgen q - Schweden hielt ur gefährlich, die

fudungen abw ¿zum nächsten

es im Hinblick au Frage wiederum ein Fahr zu vers daß alle Untersuungen nicht bewirkt hätten,

auf der Welt sei. au vermitteln suchte, war der Ansich Weise zu dem Problem Ste l ) vor allem deshalb

die temporâre gemischte Kommissi seßung sür die Ausarbeitung eir

Cecils Vorschlag u Versammlun

„eine andere e Debatte stimmte Cecil e temporâre gemishte Kom

Jahre warten.

hen Hoch- f die sffentlide

ser beiden Länder t im Bezug der Hoch- s zur Tatsache machen. chsstt weiigehende gegenseitige zwischen Deutschland

noch keine Ab

rüstung bedeuteten und nur eîn einziges

Bataillon weniger zwischen beiden Parteien g in irgende- g nehmen müsse. Ex orslag Cecil, weil ex rer gegenwärtigen Zusammen- meinen Abrüstungsplanes für gab Lange- Norw nlih wie kürzli in der sion also zwecklos sei einer längeren

Schanzerz-JI

hulstudien werden Versamm\un

einer anderen

erflärte ih v gegen den V

Grof/britannien und Frland.

Neuter erfährt, daß die Alliierten die Antworten der rumänischen und der südslawi Gaben, in denen die Bereitwill wird, in wirtschaftliher und sonstiger Uusführung des Vertrags von und den dem österreichischen un gewährten Frieden durchzuführen. sam mit den guten Regierung als außerordentlich wendigkeit besteht,

Diese Aeußerung Gekegenheit, äh g festzustellen, daß die Kommi rfeßt werden müsse. inem Vorichlag Nausens zu, mission nur ganz R A TUL dig VBoldiiranfung Atüstungen in großen Linien gugsarl lele Zustimmung dant, Völkcxbund

wurde gefordert, daß *

egierung erhalten r Länder ausgedrückt Zusammenarbeit die Trianon sicherzustellen d dem ungarishen Gebiet hren. Dies Unternehmen wird Diensten der 1schecho-\lowakischen lih wichtig angeséhen, da die Not- daß die leine Entente dem allgemeinen

igkeit diese

allgemeine Vor- nationalen Cecil begründete ankomme, daß der

1 uSarbeiten möge. daß es vor allen darauf l Abrüstungspeolitik die temporäre gemischte Kommission

überbaupt eine

twerden soll, damit sie ihrer Aufgabe gewachsen sei. Die gefamte Entfchließung wurde mit 22 Stimmen bei einigen Stimm, enthaltungen angenommen.

Schweden.

Auf der zurzeit in Stockholin tagendon 11. KirhGen- versammlung hielt Lord Parmoor, Mitglied dez höchsten englishen Gerihtshofs und des Geheimen Rats dem „Wolffschen Telegraphenbüro“ zufolge einen viel he achiezen Vortrag über die Pflicht - der Kirche in der gegenwärtigen Krisis, worin er forderte, daß die Autorität der gesamten ristlihen Kirche sih gegen den Versailler Vertrag richten müsse. Ein Vertrag, der Frieden und Versöhnung herbeiführen soll, tönne dieses Ziel niht erreichen, wenn er gleichzeitig ein Verlangen nah Strafe und Rache befriedigen will. Weiter trat Lord Parmoor für eine durchgreifende Revision des Völkfer- bundsstatuts ein, die auf einer öffentlihen, von allen Nationen ohne Ausnahme unter gleichen Bedingungen he- schickten Konferenz beraten werden müsse. Die wahrhafte Grundlage des Völkerbundes müssen allgemeine, reiflih über- legte Zugeständnisse sein und nicht besondere, als Folge des Krieges eingetretene Bedingungen.

Nortvegen. Das Odelsthing hat gestern nah längerer Debatte cinen Vorschlag, betreffend die Ausdehnung der Seezollgrenze auf zehn Seemeilen, angenommen.

Dicheczo-Slowakefi.

Im Aus\chuß für Auswärtige Angelegenheiten machte gestern der Mîkister des Aeußern Dr. Benes ch Mit- teilungen über die westung arishe Angelegenheit.

Laut Bericht des „Wolff\schen Telegravhenbürss“ stellte Dr, Benecsch fest, daß die ungari]che Regierung die Schuld daran trage, daß die Friedensbedingungen nicht erfüllt worden seien. Er er: wähnte fodann eine den Alliierten übersandte Note und führte aus, daß in der legten Woche ein magyarisher Politiker bei ihm erschienen sei, der ihn privatim interpelliert habe, ob nidt die ts{hecho - slowakische Negierung ihr Interesse der gütlichen Lösung der Lage in Westungarn widmen wolle. Dr. Benesch erklärte, daß er es für seine Pflicht halte, überall in friedliem Sinne zu wirken, insbesondere {on deshalb, weil cs, falls die west ungarische Angelegenheit nicht friedlih gelöst werden sollte, zut Zwangémaßnahmen kommen werde, woran die Tschecho-Slowakei direkt interessiert sei. Das Staatsinteresse würde es erfordern, in dieser oder jener Form an den Maßnahmen mitzuwirken, voraus gescßt, daß die Alliierten fich darüber einigten. Die grund- säßlihe Bedingung jedes Handelns von seiten der Tfchecho- Slowakei sei die Geltendmachung des eriedensvertrags und die Uebergabe des ftrittigen Territoriums in die Hânde der alliierten Generale. Der Delegierte habe ibm sodann cinige Einzel beiten aus den magyarischen Forderungen mitgeteilt und ibn ersudit, sie Oesterreih vorzulegen. Gr habe versprochen, die Forderungen dem Bundeskänzler Dr. Schober zugehen zu lassen. „Jch meine“, erklärte Dr. Benesch, „daß im Hinblick darauf, daß wix ein eminentes Interesse an einer rasen und friedlichen Lösung haben, es nötig ist, daß wir uns über die Lage unterrichten und énerseits mit den Süd slawen, andererseits mit Numänien und den Alliierten uns ins Ein: vernehinen seßen müssen zwecks gemeinsamer Stellungnal1ne gegenüber Ungarn“, Dr. Benesch erwähnte sodann die Verhandlungen mit dem Bundeskanzler Dr. Schober, dessen Standpunkt ex dexr ungarischen Negierung bekannt gegeben habe. Bei der Zusammenkunft mit dem Minister Banf fy habe er darauf beharrt, als exste Bedingung ‘die Erfüllung der Note der Alliierten zum festgesezten Termin oder die Lösung des Konflikts dur rashes Einvernehmén zu verlangen. Cine unmittelbare Kriegégefahr habe in“ den vergangenen Tagen nicht be: standen und er hoffe, daß es dazu au nit kommen werde. Der Minister betonte, daß die tschecho-\lowakishe Regierung niemandem irgendein Ultimatum gesandt habe und daß niemals von einer tshechischen Besetzung des strittigen Landes die Nede gewefen set. Die t{echo-|lowaki\{e Negierung sei im vollkommenen Einver- nehmen mit Südslawien und Numänien vorgegangen, Falls es bis zum 4, Oktober zu irgendeiner gütlichen Vereinbarung oder zu einem endgültigen Uebereinkommen nicht komme, bleibe die ‘Frage der Banden und Franktireure in Westungarn offen, dic der einzige {warze Punkt der Lage sei. Es sei daher möglich, daß seitens der Alliierten eingeshritten werden würde, oder daß entweder ‘die ungarische Negierung oder die österreichische Negierung durch Zwangs- mittel sih diejer Banden entledige. Die tsheho-\lowakische Regierung werde ihre Pflicht erfüllen, denn gerade in dieser Frage fönne man einer friegerishen Aktion oder anderen Zwangsmaßnalhmen ausreichen,

: Türkei,

Die Nationalversammlung in Angora hakt dem „Reuterschen Büro“ zufolge Mustapha Kemal Pascha den Rang eines Marschalls und den Titel „Shazi““ verlichen, Mustapha Kemal erklärte, er werde die Waffen nit eher niederlegen, als bis die legten Griechen vom Boden der Türkei vertrieben seien.

__ Offizielle türkishe Nachrihten aus Anatslien melden, daß die Griechen bei ihrem Nücfzug alle Dörfer in der Umgebung von Michalitsh in Brand gesteckt haben.

Nach einem Bericht aus dem griechischen Haupts- quartier vom 25. September meldet der kemalistische Bericht vom 19. September erdichtete Begebenheiten, vor allem, daß die feindliche Armee die Griechen verfolge. Die griechische Armee brach ihren Vormarsh ab und kehrte ihrem ursprüng- lichen Operationsplan entsprechend nah Eski Schehir zurück. Der Feind beunruhigte nicht nur nicht die griechischen Truppen, während ihres langsamen Nückinars Jes zu den ihnen vorher angewiesenen Stellungen, sondern wagte nicht einmal, während des Marsches der griechischen Truppen mit diesen Fühlung zu nehmen. Nur einige feindlihe Trupps versuchten, den Safaria während des fünftägigen. Aufenthalts der Griechen auf seinem linken Ufer zu überschreiten, wurden aber ins Wasser getrieben.

Ebenfalls unwahr ist, daß der Feind die Eisenbahnlinien unter- brochen habe.

Statistik und Volkswirtschaft, Arbeitsstreitigkeiten,

Aus Frankfurt a. M. wird dem ,W, T, B.“ telegraphiert, daß der Fabrikarbeiterverband, wie die „Voltöstimme“ meldet, mit allen gegen zwei Stimmen eine Entschließung ge- saßt hat, in der das Vorgehen unverantwortlicher Elemente in den Werken Höchst, Griesheim und Kesterbach abgelehnt wird, da derartige Maßnahmen im Gegensay zu den vertragliden Bestimmungen stehen, Vgl. Nr, 225 d. Bl) Weiter werden die Maßnahmen der Arbeitgeberorganisationeun bedauert, da vorher nit der Verlus einer A indiaun mif den Arbeitnehmerorganisationen gemä

worden ift, m übrigen seien die Verhandlungen zur Wiederaufe- nale der Arbeit im Gange. Die Hanauer Fabrik von Moinungvert@ed h (1 üb L Md Stn wo Aeu moatt “ibte s 1gsverschiedenheiten über den Lohnakkor Nesi ibte, Das Werk ist durch Schußpolizei besegt. P SEUNENE

Na efîner von „W. T. B.® übermitkelten Meldung des Reuterschen Büros" f etne ernjte Lage in den Kohlen- feldern von Südwales entstanden infolge eines Streites wischen den Bergwerksbesißzern und dem Bergwerksdepartement über den Betrag, der seitens der Negierung zu den Löhnen gemäß der Ab- machung bei Abbruch des lezten Streiks beigesteuert werden joll. Nach einer Versammlung in Cardiff haben die Bergwerksbesitzer beschlossen, eine große Anzahl von Zecen zu \ch{ließen. Menn dieser Beschluß ausgeführt wird, würde si die Frage der Arbeitslosigkeit in Südwales ernstlich ver)chlimmern. Einer weiteren Reutermeldung zufolge sind infolge eincs Generalstrei fs auf den linien der Great Southern and Western Nailway gestern alle Verbindungen Irlands mit dem Süden abgeschnitten.

Wie der „Temps" nah eîner Meldung des „W. T. B.“ aus gille berichtet, wird der Ausftand in der Tertilindustrie in Roubaix und Tourcoing in vollem Umfange weiter durchgeführt. Gestern vormittag dur{zogen 15000 Aus- ständige Roubaix und Tourcoing. In L ille baben die Arbeiter einer weiteren Weberei die Arbeit eingestellt. Die Zah! der Ausständigen in Lille erreicht jetzt 3000. Das Streikkomitee von Noubaix und Tourcoing, das die Fortschaffung der Kinder der Streikenden vorbereitet, richtefe einen Aufruf an die Sekretäre der Ortsverbände allerDepartements, in dem diese aufgefordert werden, die Kinder in den Arbeiterfamilien {hrer Gegend aufzunehmen.

Nach einer von „W. T. B.* wiedergegebenen Havaëmeldung aus Chicago lassen die ersten Ergebnisse einer Abstimmung unter den Eisenbahnern eine Mehrheit zugun sten des Aus- stands erkennen für den Fall, daß die Eifenbahngefellschaften ihren Beschluß, die Löhne herabzusezen, aufrechterhalten.

Verkehrswesen.

Vorläufige Einstellung des Flugyostverkehrs mit Holland und England. Mit Ablauf des September wird der Flugpoftverkehr auf der Strecke Hamburg—Bremen— Amsterdam—Rotterdam für die Wintermonate eingestellt. Am 1. Oktober findet noch ein Flug Hamburqg—Notterdam statt. Gleich- jcitig wird die Flugpostverbindung wishen Amsterdam und London aufgehoben. Damit endet vorläufig der Flugpostverkehr mit Holland und England. Voraussichtlich wird er im Frühjahr 1922 wieder eröffnet werden.

Wie dem „W. T. B.“ aus Wien gemeldet wird, wird mit Rirksamkeit vom 1. Oktober 1921 im Telegravhenverkehbhr mit Deutschland die Gebüßr für jedes Wort eines gewöhnlichen Telegrammes auf acht Kronen, cines Pressetelegramues auf 4 Kronen ind die Mindestgebühr für jedes Telegramm auf 80 Kronen festgeseßt.

l aer

Theater und Musik.

Im Dyernhaufe wird morgen „Der Barbier von Sevilla“ nit Maria Javor von der Opéra comique in Kristiania als Gast in der Partie der Rofine gegeben. Beschäftigt sind ferner Frau von Scheele-Müller und die Herren Noë, Stock, Ziegler, Helgers, Krasa und Lüdke, Musikalischer Leiter ist Dr. Fritz Stiedry. Anfang 7 Uhr. Jn Puccinis „T osca" werden sämt- le Partien doppelt beseßt sein In der ersten Auf- führung des Werks am Dienstag, den 4. Oktober, sind die Rollen folgendermaßen vertreten: Tosca: Vera Schwarz, Cavaradosst: Mobert Hutt, Scarpia : Karl Arnister,

' Angelotti: Desider Zador, Hirt: Karin Branzell, Meßner: Herbert

Sto, Svpoletta: Emil Lücke, Sciarrone: Nudolf Krasa. Musi- talifcher Leiter ist der Generalmusikdirektor Leo Blech, - szenischer Liter der Obersvielleiter Karl Holy. Die: Bühnenbilder sind nah Entwürfen von P. Aravantinos hergestellt. A Eh Im Schauspielhause wird morgen „Der Kronprinz“ in bekannter Beseßung wiederholt. Anfang 74 Uhr. i Am Sonntag, dem 2. Oktober, Mittags 12 Uhr, findet in der VolksoperetteWalhalla-Theater(Weinbergsweg 19/20) eine Mittagsvourstellung zum Besten der Hinter- bliebenen des Oppauer Erplosionsunglücks statt, wozu die Damen Ilse Bois, Vilina Conti, Vera von Dombrowska, Sophie Kanies, Margarete Kupfer, Grete Mühlberg, Ellen Pet, Grete Sellin, die Herren Harry Collin, Hermann Feiner, Eduard Lichtenstein, rig Loewe, Martin Kettner u. a. ihre Mitwirkung zu- gesagt haden. Außerdem wirkt das verstärkte Theaterorchester unter der. Leitung des Kowponisten Siegiried Schulz mit. Eintrittskarten zum Preise von 1-5 Æ sind täglich an der Theaterkasse sowie bei Wertheim zu haben. Der gesamte Ertrag wird ohne jeden Abzug den Notleidenden zugeführt. ZumBestenderNotleidendendesMittelstandes teranstaltet unter dem Protektorat des Oberbürgermeisters Böß der Berliner Sängerverein, E. V. (Caecilia-Pelodia, gegr. 1856) am Sonntag, den 2, Oktober, Nachmittags 5 Uhr, in der Stadthalle, Eingang Klosterstraße, unter Mitwirkung von Elfricde Marherr-Wagner (Mitglied der Staatsoper) cin Wohbltätigkeitskonzert, Karten zu 15 # und 9 M einschließlih Steuer sind im Vorverkauf bei Bote & Bock, A. Wert- keim und an der Kasse zu haben. : Dr. Marx Burkhardt chick seinen Konzerten, die er mit dem Blüthnerorchester, dem Deutschen Männerchor 1920 mnd der Burkhardtschen Chorvereinigung ver- irstaltet, erläuternde Vorträge voraus, die jedeêmal an den den Konzertsonntagen vorausgehenden Freitagabenden im _Feurig- saal, Lüßowstraßie 76, abgehalten werden. Jn diesen Vorlesungen sollen die zur Aufführung bestimmten Werke ausführlich am Klavier esprochen werden. Der erste Vortrag über Einführung in die Verke unserer großen deutihen Tonmeister findet am Freitag, dem 0. September, Abends 8 Uhr, statt und behandelt „Die Zeit vor Bach und Händel".

Mannigfaltiges.

Der Herr Netichspräsident besuchte gestern vormittag, wie „W. T. B." berichtet, in Begleitung des Meichs[chaßministers Bauer, des Reichswirtschaftsministers Schmidt, des Meichsjustiz- ministers Dr. Schiffer, des Reichsverkehrsministers Groener, des Reichspostministers Giesberts, des MReichsernährungsministers Dr. Hermes, des MReichsministers des Innern Or. Gradnauer, des preußischen Ministers des Junnern Dominicus, des preußi- hen Finanzministers Saemisch, des Staatsiekretärs Dr. Lewald, des Ministezialdirektors Dr, Meißner und von Vertretern verschiedener Ressorts die DeutscheAÄutomobilausftellu ng an Kaiserdamm. Der Admiral Nampold und der Geheime Mat don Opel hatten die Führung des Besuchs übernommen, bei dem der Reichépräsident die besonderen Darbietungen der deut!chen Automobil- industrie besichtigte und auch die Sieger des Grunewald- automobilrenmwens beglückwünshte. Bei einem an die Be- shtigung sich anschließenden Frühstück hielt als Vertreter der deutschen Automobilindustrie Geheimer Nat v on Opel’ eine Ansprache, in der er den NReichspräsidenten, die Vertreler der MNeichs- regierung und der preußischen MNegierung begrüßte 5 und der Hoffnung Ausdruck gab, daß der Nundgang durch die Ausstellung die Negierungsvertreter von der Bedeutung der deutschen Aut, omobil- industrie für die deulshe Volkswirtschaft überzeugt habe, In Ber- bindung mit den sportlichen Leistungen, die auf der Grunewald- rennbalzn stattfanden, würde sie mit dazu beitragen, die alte Wert- {häßung deutscher Arbeit und deuts{en Unternehmunosgèistes in aller Belt zu befesligen und das Vertrauen zu der wirtscoa1tlicben Kraft des deutsWen Volkes wieder “aufzuiihten, Der Herr N ci ch 8 - präsident erwiderte auf diese Ansprache mit folgenden Worten:

„Hochverehrte Herren! Darf ich Jhuen für die s\reundlichen

orte der Begrüßung, die Sie mir und den mit mir hier an-

| wesenden Herren ter Neichsrcglerung qewitmet haben, meinen ver- bindlichsten Dank auêsprehen. Haben Sie auch berzlid;f(en Dank für

die sachtundige Führung, mit der Sie uns ‘dur diese große Aus-

tellungéhalle geleitet und uns so einen guten Blick über die be- wundernéwerten Leistungen der deutschen Automobilindustrie gegeben haben. Ih darf Sie, auch im Namen der anwesenden Herren Reichsminister, versichern, daß @ie Besicht:gung der Ausstellung

auf uns einen tiefen Gindruck gemacht hat. Obgleich die Motor- fahrzeugindustrie zu den jüngeren Zweigen deutscher Industrie gehört,

gibt die Ausstellung doch ein gewaltiges Bild von deutscher STaffens- kraft, von hochentwickelter Technik und großzügiger kaufmännischer

„Organifation. Wenn wir nach der über uns hereingebrohenen, bei-

‘spiellos s{weren Katastroohe mit Leistungen, wie sie diese Ausstellung darstellt, wieder vor die Welt treten können, so muß uns

das mit berechtigten Stolz und neuer Hoffnung erfüllen.

Der Kampf um die Zukunft unseres Volkes wird #ich

auf wirtschaftlichem Gebiet vollziehen müssen. Nur durch Steigerung

der Leistungen nserer Industrie, durch intensive Förderung deutscher Technik und gesteigerte Veredlung unserer Qualitätsarbeit werden wir unseren P1aß in der Weltwirtschaft wiedererringen und \{ließlich auch

behauvten können. Hier liegt die große Lebensaufgabe unseres Volkes. Wird fie in allen Schichten unseres Volkes richtig erkannt, leisten alle,

Arbeiter, Angestellte, Techniker und Industrielle, jeder auf seinem Plaß das Beste, und konzentrieren wir all unsere Kraft auf die große Aufgabe: Wirtschaftliche Wiedererstarkung un)eres Vaterlandes, dann brauchen wir nicht zu verzagen, dann werden wir es schaffen ! Daß die Motorfahrzeugindustrie auf dem besten Wege ist, dieser Auf- gabe gerecht zu werden, das ist die Ueberzeugung, die wir von der

Besichtigung hier mitnehmen. Dank und Anerkennung allen denen,

die an dieser Ausstellung im großen wie im kleinen mitgearbeitet haben! Die deutsche Automobilindustrie und ihre Hilfs- und Zu- behörzweige beglückwünsche ich zu der woblgelungenen Organisation

der Ausstellung; möge guter Erfolg das Werk krönen !“

Das genaue Ergebnis der am Sonnabend und Sonntag auf der neuen Grunewaldautomobilrennbahn aus- gefahrenen Rennen ftellt sich wie folgt: Sonnabend: I. Nennen: 1. Gruvpe VITI A. 7 Runden = 140 Kilometer. Opel (Friß von Opel) 64 Min. 23 Sek. 1. Neckarsulm (Georg Klöble) 69 Min. 57 Sek. 2. Heim (Friy Heim) 72 Min. 20 Sek. 3. Fafnir (W. Uren) 74 Min. 10 Sek. 4. Brennabor (Ing. Jacobs) 74 Min. 45 Sek. 5. Opel (Breckheimer) 75 Min. 19 Sek. II. Nennen: fiel aus, weil es von keinem Leilnehmer beendet werden konnte. IIT. Rennen: Ben z, 10/30 PS (Franz Bauer

79 Min. 957 Sek. 1. Horch, 10/30 PS8 (Tanhäuser

63 Min. 23 Sek. 1. T8 Dixi, Braun, 69 Min. 35

N.A.G (Zerbst) 79 : 29. Adler (Irion) 82 : 25. Horch (Seidel) 83 : 36.

Horch (Hirlinger) 86: 21. Stoewer (Schneider) 87 : 08. Dürkopp

(Hus emann) 89 : 07.

Vor Eintritt in die Tagesordnung der gestrigen außer - ordentlihenSißung der einstweiligen Berliner Stadt- f ammlung nahm der Oberbürgermeister

Boeß das Wort, um auf das furchtbare Explofionsungl ü ck in Oppau hinzuweisen, und teilte mit, der Magistrat habe es für

verordnetenver

seine Pflicht gehalten, ohne Innehaltung der vorgeschriebenen ÎIn-

stanzen die Versammlung zu ersuchen, zur Linderung der Not der Be-

troffenen sofort eine Summe von 100000 4 zu bewilligen.

Die Verfammlung bewilligte ohne Erörterung die 100000 M. Angenommen | wurde ferner ein dringliher Antrag, den Ruhe - gehaltsembfängern undAltpensionären in Anbetracht

der durch die Teuerung hervorgerufenen Notlage auf die bereits be- willigte Erhöhung der Bezüge mit rückwirkender Geltung einen Vor - \{chuß von mindestens 3000 46 auszuzahlen. Ein Antrag

Lohmann (S. P. D.), dem Leiter des Schulwesens

die Amtsbezeihnung „Oberstadtschulrat“, dem Schuls- dezernenten die Amtsbezeichnung „Stadtschulrat“

zu geben, wurde, obgleich der Oberbürgermeister juristische

Bedenken dagegen geltend machte, nah längerer Aussprache ange-

nomtnen. Angenommen wurde ferner die Magistratsvorlage, betreffend

die Anwendung des Sperrgeseßes auf die Beamten und An- gestellten der Groß Berliner Gemeinden nah dem Antrage des vor- beratenden Ausschusses. Es folgte die zweite Lesung der Magistratsvorlage, betreffend Erhöhung der Kur- und Verpflegungskosten in

den städtishenKrankenhäusern. Die Neuregelung, die nur

ein Provisorium bis zum 31. Dezember d. J. darstellen foll, wurde mit einigen Abänderungsvorschlägen angenommen, Die Saßgungen des Ausschusses für das Wohnungswesen und das Verwaltungsseminar der Stadtgemeinde Berlin wurden ebenfalls nah den Vorschlägen der Ausschüsse angenommen, ebenso das Statut der Exrwerbslosenfürsorge mit den vom vorberatenden Ausschuß vorgeshlagenen Abänderungen. Nah Er- ledigung einiger kleiner Vorlagen wurde dann die Sißu ng geschlossen.

Der bayerische Ministerpräsident Graf von Lerchenfeld hat „W. T. B.“ zufolge das Betileidstelegramm des preußischen Staatsministeriums aus Anlaß des Oppauer Unglüdcks mit folgendem an den preußischen Minister- präsidenten Stegerwald gerichteten Telegramm beant- wortet: „Die bayerische Regierung empfindet mit wärmstem Dank das ausgesprochene Mitgefühl mit den leider so zahlreichen beruflichen Opfern des Oppauer Unglücks. Sie bittet, namentlich auch für die große Bewilligung des preußischen Staatsministeriums zugunsten der betroffenen Familien, herzlichsten Dank entgegenzunehmen. Minister: präsident Graf von Lerchenfeld.

Der Neichshilfsaus\chuß für Oppau gibt bekannt, daß kleinere Liebesgabensendungen ausdem Bereich von Groß Berlin und Umgebung beim Deutschen Roten Kreuz, Charlottenburg, Berliner Straße 137, Zimmer 2, abgegeben werden können. Das Deutsche Note Kreuz wird sie jewei!s gesammelt an den Stadtrat in Ludwigshafen weitersenden, Im übrigen liegen zu den Nachrichten, beireffend das Oppauer Explosionsunglück, noch folgende Meldungen des „W. T. B.“ vor:

Mannheim, 27. September. Die furchtbare Not der Oppauer Bevölkerung men sh gewissenlose Gauner undGaunerinnen zunuße, indem sie von Haus zu Haus gehen und fich als s{chwer heimgesuchte Oppauer Plage aue geben, um so erbeblice Beträge für die Hilfeleistung einzuheimsen. Auch Verkäufer von Anfichtskarten mit Aufnahmen des zerstörten Anilinwerks und Ortes Dppau ziehen als Beitragssammler herum und fordern für ihre Karten hohe Preise, ohne von dem glänzenden Verdienst Beiträge an das Hilfswerk abzuführen. :

Ludwigshafen, 27. September, Die vierte Toten- liste weist 14 Namen auf, sodaß die Zahl der bis jegt fest- gestellten Toten 414 beträgt. Die Zahl der noch nicht erkannten Leichen beträgt auch heute noch 7ò. Die Zahl der von den Angehörigen als vermißt gemeldeten Personen ist um 70 auf 160 gestiegen. Im Direktionsgebäude der Badischen Anilin- und Soda-Fabrik in Ludwigs: hafen gab heute vormittag der Generaldirektor Professor Dr. Bosch der Presse zunächst einige Aufklärungen über die Verhältnisse des Werkes Opyau. Was die Explosion an- ache, fo sei auf die erste s{chwächere die ungeheure Explosion gefolgt, die das Werk zum Einsturz brachte und den großen Krater bildete. Hier halte fich das große Lager von Ammonsulfatsalpeter befunden. Ueber die Ursache dex ersten Explosion fehlt jede Vermutung. Sie

beschäftigten genommen werden fann.

Fabrikgebäude

ridstraße

der Arbeiter

Leiche geborgen. oder weniger s{chwer verlegt.

märtische

märklishen Vorträge

ilder) sprechen.

,

84 Min. 19 Sek. 2. Hor, 10/30 PS8 (Lehmann), 86 Min. 16 Sek. 3. Als vierter beendete der Ehrhardt-Wagen in 90: 12 das Nennen. Sonntag: 1. Rennen: Gruppe VIA (6 Steuer-P.S.) 6 Nunden, etwa 120 km. Aga, Otto Philipp, i, Willy Heinecke, 70 Min. 12 Sek. 2. Zek. 3. Falcon, Hartlieb 69 : 36. Selve, Ernst Lepmann, 75 : 10. Selve, Willi Köster, 84 : 56. Ikl. Rennen: Gruppe VIITB (8 Steuer-P.S.) 7 Runden, etwa 140 km. Dinos, Dunlop, 77 Min. 14 Sek. 1. Die Uebrigen aufgegeben. ITI. Nennen: Gruppe X A (10 Steuer-P. S.) 8 RNunden, zirka 160 km. NAG. Riecken, 73 Min. 51 Sek. 1. Opel, Breken- heimer, 75 Min. 50 Sek. 2. Opel, F. v. Opel, 76 Min. 8 Sek. 3.

fahrtkonferenz eröff

Los Angeles,

darauf zurüdckgeführt,

ist der Direktion vollständig unbekannt, und es dürfte etwas zu Tage nits

ums

Explosion u. a., daß die eigentlicen Salzbetriebe, verbindungen hergestellt werden, zerstört worden sind. hofft, daß nach Herstellung der Gebäute der Becirieb wieder auf- Die Fabrikation des bisherigen Produkts werde nicht wieder aufgenommen werden, folange nicht über die Zer- seßung des Produkts Klarheit berrsche. Dr. Julius, daß die Urfache der Explosion von außen kam, sei fo zu verstehen, daß das Unglück von einem ter Haupterplosionsstelle be- seinen Ausgang dächtigung Dritter komme nicht in Frage. suchung werde festzustellen haben, ob ein Verschulden vorliege. Nach Ansicht des Generaldirektors ist dics nicht der Fall. an die Besprehung fand unter Führung mehrerer Herren der Direktion ein Nundgang durhch das Oppauer Werk statt.

Saarbrücden, 27 kommission des

beim Bau

Kunstgewerbemuseums

Kopenhagen, 27. September. (W. T l Christiansborg wurde heute die deut\ch-dänische Luft- Von dänischer Seite nimn.t cine Abordnung von sieben Mitgliedern mit dem Vorsitenden der Luftfahrkommission, Generalsekretär Hollnagel-Fensen, der auch bei den Beratungen den ay führt, an den Verhandlungen teil. Die deutsche Abordnung besteh O nommen, daß die Beratungen morgen oder übermorgen ihren Ab- {luß finden werden.

fommen, mebr

September.

Ferbian

Natur

Et.

aus vier Mitgliedern.

27. September.

darüber

von den dort befind-

alle dert

Bezüglich

Dr. Bosch Zalpetersäure- ¿e Direktion

Die gestrige Aeußerung des

i Eine ver- Die gerichtlihe Unter-

Im Ans{luß

Negierungs- Saargebiets hat für die Opfer des Unglücks in Oppau 100000 # bewilligt.

In der Nacht zum Dienstag bra ch vor dem Hause Fried- Untergrundbabn hölzerner Baukran unter der Last eines 400 Zentner \{hweren eisernen Trägers zusammen, wobei, wie „W. T. B.“ eingeklemmt wurde. Er wurde mit {weren Verletzungen nah der Charité übergeführt, wo er gestern vormittag gestorben ift. arbeiten wurde noch der Arbeiter Willi Schnarse als Ferner wurden vier Arbeiter mehr

Bei den Aufräumun4s-

In der Reihe der von der „Vereinigung zur Förderung des veranstalteten Volle am Mittwoch, den 5. Oktober, Abends 84 Uhr, im Hörsaal des (Prinz - Albrecht - Straße 8) über eine Künstlerwanderung durch den Fläming und das Gebiet NRüdersdorf—Chorin—O ng 110 farbigen Lichtbildern (geologishe, Kloster-, Wald- und Städte- Eintrittskarten und Vortragsverzeichnisse sind bet . Wertheim (Leipziger Straße 126), Bote u. Bock (Leipziger Straße 37) und an der Abendkasse zu haben.

unter Vorführung von

Auf Sch{loß

Cs wird ange-

(V. D. B) Däs amerikanishe Unterseeboot „R 6“ von der patifishen Flotte ist vergangene Nacht gesunken, während es im Hafen Pedro vor Anker lag. Der Unglüksfall wird daß ein Torpedorohr ofen stand. Mann der Besatzung sind ertrunken.

Zehn

Aerouautishes Observatorium. Lindenberg, Kr. Beeskow. 27. September 1921. Drachenaufstieg von 6 a bis 7 a.

Temperatur C °

oben | unten

Wind

| Geschwind.

Sekund.- Meter

6 3 3 4

,

C3

1 l

7B |

|

H

1

Bewölkt. Sicht: 55 m.

| 2,0

i f E V3 D

Metallbestand ®) . darunter Gold

Neichs- u. Darlehns- | fassenseine ; ( Noten and. Banken |

Wechsel u. Schecks

diskontierte Reichs- \chaßanweisungen ,

Lombardforderungen

sonstige Aktiven .

die Passiva: Grundkapital .

Neservefonds . umlaufende Noten. .

sonstige tägl, fällige Verbindlichkeiten : | a) Neichs- u. Staats- |. : | . | 8590 159 000 (— 100093 000) 6 972 994 000 (—3650909000)|! 1818 372 000) (-+260 650 000

b) Privatguthaben . sonstige Passiva .

Handel und Getverbe. Heute fand kein Börsenverkehr statt.

1921 M

.| 1/040 920 000 (+— 564 000) .| 1023 705 000

(—

| 3 626 159 000 -+1121003000) 8 693 000

(+ 1929 000) 982 001 000 (— 583 591 000)

82 613 929 000 (— 4426267000) 48 616 000 (+ 28 666 000) 257 198 000 (— 2160 000) 6 284 357 000 (+548 754 000)

180 000 000

(unverändert) 121 413 000

(unverändert) 82 178 940 000 (709 250 000)

1 098 629 000 1 091 665 000 18 980 197 000 (+131 052 000)|(-+ 74 333 000)

9 547 000 (+ 1144 000)

le 933 499 000

9 562 000 |

9 502 000)'(— 260 050 000 | (+ 9360 000) (+ 2 622 000) 11 883 972 000 (4+ 92 771 000)

180 000 000 (unverändert) 104 258 000 (unverändert) 59 263 661 000 (4-335 767 000)

5 402 644 000 (+ 91 951 000)

Nah der Wochenübersiht der Reichsbank vom

23. September 1921 betrugen (in Klammer + und im Vergleich mit der Vorwoche): / die Aktiva:

1919 M

1116 434 000 1 848 000) 1 096 983 000 1 793 000)

8 617 934 000

28 454 907 000 (—2786316000)|(—1644442000)

13 000

2 334 894 000 (+469 335 000)

180 000 000 (unverändert) 99 496 000 (unverändert) 28619 037 000 (+208 405 000)

14 217 367 000 | 8 334 080 000 ((—2989503000) (—1218087000) 3 440 567 000 (— 91 301 000)

*) Bestand an kursfähigem deutshen Gelde und an Gold in Barren oder ausländischen Münzen, das Kilogramm fein zu 2784 4 berechnet.