1921 / 227 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 28 Sep 1921 18:00:01 GMT) scan diff

Telegraphische Auszahlung.

27. September Geld Brief 3971,00 3979.00 866,60 868/40 1570,90 1574,10 2230,25 9223475

28, September Geld Brief 4070,99 4079,10

891,60 893,40 1598,40 1601 60 2267,70 227230

2902,05 2907,95 185,80 186,20 516,95 918,05 473,00 474,00 126,87 127,13 898,10 899,90

2182,80 2187,20

1633,39 1636,65

Amsterdam - Notterdam

Brüssel und Antwerpen

Christiania .

Kopenhagen E

Stzholm und Gothen- burg : S

Helsingfors .

Stalien

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New York . .

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Schweiz .

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Mer O

Wien (Dtsch, - Desterr.), abgestemp. E

I N

Budapest

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Konstantinopel «« S8

2817,15 179,80 506,95 471,00 12412 886,69

2822,85 180,20 508 05 472,00 124,38 8388,40 21507:80.. R220 1623,35 1626,65

7,92 128,65 18,02

7/63 67 125,10 D 18,48 S5

September. Geld Brief 125/85 126,15 124 35 124,65 887,00 889,00

2967,50 2272,50 479,25 474,25 471,50 472 50 180,75 181,25 886,50 888,50

4095,75 4104,95 504,25 505,75

1998/29 1601/75

' '

475 104/75 9892/00 9167,75 1618,25 126,75 125,75

Ausländische Banknoten vom 28.

Amcrikanishe Banknoten 1000—5 Doll.

2 L De fr 100 E S r O E A große (100—500 Lstr1.) 1 Lstrl. u. darunter .

Oa 0 E

2

Belgische Dänische Gnglische

r Finnische Französische Holländische Ftalienische Norwegiscbe Oesterreichische

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O E alte (1000 Kr.) . alte (10—100 Kr.) . neue (1000 Kr.). neue (10 u. 100 Kr.) 500 u. 1000 Lei. . unter 500 Lei

r O E Schweizer r 100 Su Spanische /

Tschecho-flow. Staatsnot., neue (100K. u. darüber) Unter Lo

b | A 4,859

E 105,28 2898,— 2172/25 1621,75 127/25 126,25

y Rumänische

Schwedische

T T T T R. S S ck00 S

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v wu

Der Börsenvorstand beschloß laut Meldung des „W. T. B.“ in diesem Monat y ur noch am Donnerstag dic Wertpapier- börse stattfinden zu lassen.

In Alfinderung bisheriger Beschlüsse hat der Börfen- vorstand laut Meldung des „W. T. B.“ in seiner gestrigen Sitzung folgendes bes{lossen: Am Mittw och, den 28. Sep- tember, und am Freitag, den 30. September, findet eine Börfenversammlung der Abteilung Wertpavierbörse niht ftatt. Dagegen wird eine Börsenversammlung der Abteilung Wert- papierbörse am Donnerstag, den 29. September 1921, abgehalten. Die Börsenräume werden an diesem Tage bereits um 10 Uhr geöffnet. Die Festsezüng der ersten Kurse für die zur fortlaufenden Notierung der tatsächlihen Umsäge zugelassenen Wertpapiere beginnt am Donnerstag, den 29. September, um 11 Uhr, die der Einheitskurse um 125 Uhr. Die fortlaufende Notierung der tatsächlihen Umsäße endet an diesem Tage um 2 Uhr, die der Einkheitskurse um 3 Uhr. Nach diesen Zeiten .foll in eine Grmittlung von Kursen nit mehr eingetreten werden Ieder Handel in Wertpapieren vor 11 Uhr ist an diesem Tage untersagt. Die Devisen- notierung beginnt an diesem Tage um 12 Uhr. Die Sitzung der Dreimännerkommission findet an diesem Tage cbenfalls um 12 Uhr statt. Am Mittwoch, den 28. September, werden die Kurs- makler in der Zeit von 12 bis 2 Uhr, am Son nabend, den 1. Oktober, in der Zeit von 11 bis 1 Uhr, in den Börsenräumen zur Entgegennahme von Börsenaufträgen und zur Erledigung von Ne- flamationen anwesend oder vertreten fein. Die Kurs matkler sind bis auf weiteres nit verpflichtet, Aufträge auf nur zum Ein- heitsfurfe zugelassene Wertpapiere |yäter als 12 Uhr entgegen- zunehmen. Am Montag, den 3, Oktober, findet eine Kurs- festftellung für Dividendenwerte, welhe nur zum Einheitskurs ge- handelt werden, nicht statt. In der Woche vom 3. bis 8. Oktober 1921 findet in Abänderung bisheriger Beschlüsse am Dienstag, den 4., und

am Donnerstag, den 6. Oktober 1921, eine Börsenver)ammlung der |

Abteilung Wertpapierbörse niht statt. Bis auf weiteres S e U Sonnabend die Börsenversamm- lung Abteilung Wertpapierbörse aus. An

12 Uhr statt, Sonnabends indessen um 11 Uhr. Abweichend von § 13 der Bedingungen für die Geschäfte an der Berliner Wert- papterbörse können an diesem Tage Wertpapierlicferungen gemäß den geltenden Bestimmungen erfolgen. Im übrigen bleibt es bei den bisherigen Bestimmungen.

—Die rechtzeitigeEntladung derWagen läßt, wie der Handelskammer zu Berlin von der Eisenbahndirektion Stettin mitgeteilt wird, auch im dortigen Bezirk sehr zu wünschen übrig, die Verkehrtreibenden werden daber darauf hingewiesen, im allgemeinen

Verkehrsinteresse auf möglichst rechtzeitige Be- und Entladung der | Wagen bedacht zu sein, da andernfalls citenbahnseitig cine Erhöhung |

Der Wagenstandgelder nicht zu umngeben sein werde. Cs haben auch häufig Wagen nach der Beladung noch längere Zeit gestanden, weil

den Versendern angebli nit die Frachtbriefe von den Auftraggebern |

vorlagen. Die Cisenbahndirektion Stettin hat daber angeordnet, daß Wagen zur Beladung nur dann gestellt werden, wenn der Frachtbrief vorgelegt wird. /

__— Infolge Steigerung der Fuhrunterhaltungskosten ist na einer der Handelskammer zu Berlin zugegangenen Mitteilung auch eine Erhöh ung der bahnamtlichen Nollgebühren mit Gültigkeit vom 26. September d. J. ab in Kraft getreten, (Fs betragen künftig die Gebühren für die Abfuhr von der Bahn a) für Silgut bis 20 kg 5,50 &, von 21——50 kg 9 .Æ, von 51—100 kg 12 M, für je weitere 50 kg 6 M, b) für Frahtgut dementsprechend 4,90, 7, 20, 10 und 5 Æ#. Die Säße für die Anfubr zur Bahn be- tragen a) für Eilgut bis 20 kg 6,90 4, von 21—50 ke 11,20 A von 51—100 kg 15 A, für je weitere 50 kg 6,90 Æ, b) für Fracht- gut dement)preend 5,50, 9, 12, 5,50 A. Für fverrige Güter wird eint 90 %o iger Zuschlag berechnet. Die Lagergebühren betragen für 90 kg und 1 Vionat 2 #, bei sperrigen Gütern 3 4.

Die Gebühren für zwangsweise Zuführung von Wagenl adungsgütern werden nach ciner der Handels- kammer zu Berlin zugegangenen Mitteilung der Eisenbahn- di rettion Berlin infolge Steigerung der Fuhrhaltungsfosten vom 1. Oktober d. J. ab erhöht. Es betragen daher vom 1, Ok- tober ab die Gebühren für die zwangsweise Entladung und Zuführung bei Gütern der Klasse 1 für 100 kg : für die ersten 2000 m 3,20 M (bisher 2,10), für weitere 1000 m' 0,80 A (bishèr 0,55 M), für die Güter der Klasse IT für die ersten 2000 m 4,50 (bisher 3 M) für weitere 1000 m 0,80 G (bisher 0,55 4). Die Auf- und Ab: ladegebühren betragen für Klasse I 0,60 Æ, für die Klasse : 1 0,90 4 für 100 kg. L __ Na Erkundigungen der Handelskammer zu Berlin an zu- ständiger Stelle sind nah Spanien nur für \olhe Waren Ursprung8zeugnis}e erforderlich, die im Zolltarif besonders getcnunzeihnet sind. Welche Waren bierbei in rage fommen ijt im Verkebrsbüro der Handelskammer, Berlin C. 2, Klosterstraße 41, zu erfahren. / l

Unter Führung der Allgemeinen Handel3-Ge- sellschaft, Berlin, sind dem „W. T. B.* zufolge die Badischen Motorlokomotiv-Werke A. G." gegründet worden. Die Maschinenfabrik A. Gmeinder und Cie. ‘in Mosbach bietct die Grundlage für die Errichtung der Aktiengesellschaft. Gegenstand des Unternehmens ist die Fabrikation und der Vertrieb von Cisenbahn- und Fahrzeugmaterial, besonders aber die Anfertigung und der Vertrieb einer Motorloko- motive. Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt 10 Millionen Mark. Der Aufsichtsrat besteht aus folgenden ' Herren : Direktor Franz Semer, Berlin-Nikolasfee, Geschäftsinhaber der Allgemeinen

Mannheim, stellv. Vorsitzender, Eisenbahnminister a. D Oeser, Generaldirektor. Meyer von den Vereinigten Ahsen- und Eisen- bahn-Federn-Fabriken, Konsul Menzinger in Karl8rube, Baurat Ougo Lentz, Berlin, Landgerichtspräsident Gießler in LenhkirG. Vor- stand ist Fabrikdirektor Ingenieur À. Gmeinder in Mosbach.

Die Filiale Sofia der Deutschen Bank hat laut Meldung des „W. T. B.“ ihren regelmäßigen Betrieb wieder auf- genommen. Zur Leitung ‘der Filiale wurden berufen Herr Kom- merzienrat Dröfemeier als Direktor und Herr Timotheus Wurst als stellvertretender Direktor. s

___— In der Generalversammlung der DaHhme-Uckro'er Cisenbahn m Donnerstag, den 22. September 1921, waren 6 Aktionäre mit 363 Stimmen anwesend. Unter Abänderung der vorgelegten Bilanz wurde beshlo#}sen, eine Dividende von 54 v „auf die Aktien Lit. B und von vH auf die Aktien Lit. A zu verteilen.

Der Geschäftsberiht der SchGlesischen Textilwerke

Methner u. Frahne Aktiengesellschaft, Landeshut i. Schl, für 1920/21 teilt u. a. mit: Der Beschäftigungsgrad in den cinzelnen Werken war gegen das Vorjahr cerheblih gebessert. Die Nösten arbeiteten mit voller Arbeitszeit größtenteils mit doppelten Schichten und vermochten einen beträchtlichen Teil des für die Spinnereien benötigten Rohmaterials selbst zu erzeugen ; auch in den drei Spinnereibetrieben fonnte die Produktion wesentlich gesteigert und besonders durch Hinzukäufe von gutem ausländischen ¿xlachs und Hanf das Spinnmaterial vorteilhaft ergänzt werden. Der Leinengarnversand war wie im Vorjahr kontingentiert und erfolgte über die Linengarnabrechnungsstelle in Berlin; erst mit Beginn des neuen Geschäfts]ahrs, das eine . Auf- hebung der Flachszwangsbewirtshaftung bringt, wird auch eine freiere Regelung des Garnverkehrs eintreten. An der diesjährigen Dividende nimmt laut Generalversammlungs- beschluß vom 26. Februar 1920 und 9. Dezember 1920 das gesamte auf 16 Millionen Mark erhöhte Aktienkapital teil. Nah Vornahme der Abschreibungen in Höhe von 1 942 727 Æ verbleibt ein Rein- gewinn von 5 046 580 .#, der sich wie folgt verteilt: Spezialreserve- fonds 150 000 4, Beamtenpensionsfonds 150 000 .4, Wohblfahrts- fonds 150 000 .#, Fonds für gemeinnützige Zwecke 50 000 4, 49/6 Dividende 640 000 4, Tantieme an den Aufsichtsrat 384 000 4, 18 9/9 Superdividende 2 880 000.4, Vortrag auf neue Rehnung 642 580 4. Ueber die weitere Entwicklung sagt der Bericht: Die Leinenindustrie speziell wird infolge mißliher Ernteverhältnisse in diesem Jahre bei fast allen Flachs produzierenden Ländern vor gewissen Schwierigkeiten in der Fabrikation stehen, doch ist zu erwarten, daß der freiere Wirtschastsverkehr im Innern und mit dem Auslande sid günstig auswirken wird. ___— Die Roheinnahmen der Baltimore and Ohio- Eisenbahn ergaben laut Meldung des „W. T. B.* im August 1921 eine Abnahme gegen das Vorjahr um 1 211 000 Dollar, die Rein- einnahmen eine Zunahme um 8 588 000 Dollar.

Köln, 28. September. (W. T. B.) Die Wertpap börfe bleibt am Sonnabend, den 1. Oktober, ges{lossen. Devisen werden nicht notiert.

Wien, 26, September. (W. T. B.) Ausweis der Oesterrei if ch{- Ungarischen Bank vom 15. September 1921, alle Summen in tausend Kronen (in Klammern - die Veränderungen gegenüber dem Stande vom 7. Séptember 1921). _ Desterreihishe Geschäfts» führung, Anlagen. Metallshaß: Goldmünzen der Kronen- währung, dann Gold in Barren, in ausländishen und Handels- münzen, das Kilo fein zu 3278 Kronen gerechnet, 74, Goldwecßsel auf auswärtige Pläße und ausländisGe Noten (Pfd. Sterl, Franken und Mark), eingestellt zur Münzparität nah Artikel 84 der Statuten, 11 758, Silberkurant - und Teilmünzen 4, im ganzen 11837 (Zun. 4567), Kassenscheine der Kriegsdarlehens- fasse 293 659 (Abn. 177), Eskontierte Wechsel, Warrants und Gffekten 1127477 (Zun. 195255), Darlehen gegen Hand-

ter-

Auch

| 2797 848 (Zun. 247 868), As g ) allen ! Wochentagen findet die Festsezung der Devisen und Notenkurse. um |

| Landwirtschastsrats. .

pfand 453 056 (Zun. 26 212), Effekten 623 (Zun. 164), Oester- reichishe Staatsscheine 58 438 713 (Zun. §801 758) Oesterreichische Devisenzentrale _ (Abn. —,—), Oesterreichis{ - Ungarische Bank „Liquidationsmasse“, Uebertrag vom Jahre 1920 7684 063 (—,-—), andere Anlagen 3472571 (Abn. 85 066). Ver- pflichtungen. ‘Banknotenumlauf 61 322 645 (Zun. 1 978 740), Giro- guthaben und sonstige sofort fällige Verbindlichkeiten 6 342 042 (Abn. 1 272857), Guthaben der Oesterreichish - Ungarischen Bank „Liqui- dationémasse“ 1019 465 (Abn. 11 034), sonstige, Verpflichtungen

tre 4 tr

Wagengestellung für Koble, Koks und Briketts am 26. September 1921.

Nuhrrevier Dbershlesis{hes Nevier Anzahl der Wagen

Gee

Nicht gestellt

Beladen zurück- geliefert .

20 766 8,874 133 87

19 915 8 495

e

…_ Die Elektrolytkupypfernotierung der Vereint für deute Elektro!lytkupfernotiz stellte ih laut Berliner Melbüne, von „W. T. B." am 27. September auf 3313 4 (am 26. September auf

9086 Æ) für 100 kg.

———

Kartoffelpr A e der ia des Deutscben

rtsc §rzeugerpretise für Speis ff i

Mark je Zentner ab Verladestation: N gelbfleisch.

: / weiße

Berlin, 27. September: 48—50 46—48 93—56.

Hamburg, 26. September: 48—522 40—45 v4—56.

S a E e E 48—50 _, 9roßbandelspreise frei Berlin, 27, S j iße 53—

dei B bpretse srei Berlin, 27, September weiße 93—55,

rote

Berichte von auswärtigen Wertpapiermärkten.

Köln, 27. September. (W. T. B,) (Amtlide Notierunge Holland 3956,00 G., 3964,00 B., Frankreich 87110 G. 872.90 Delaien 859,10 G, 860,90 B, Amerika 122,37 G. 12263 B“ angiand 452,75 G. 453,25 B, Schweiz 2132,85 G, 213715 B? talien 499,50 G. 500,50 B., Dänemark 2197,80 G. 220220 B Norwegen 152845 G. 1531,55 „_ Schweden 265230 G. 152410 B. Spanien 1578,40 G., 1681,60 B,, Prag 12635 G“ 126,65 B, Budapest 17,23 G, 17,27 B, Wien (alte) —= G? —— B., Wien (neue) 7,93 G., 7,97 B. ( 7

Hamburg 27. September. (W. T. B,) ' f Deutsc-Auf ralifde Damptichif-Geiellschasi 339,00 vis Zet 6g ute Zuaa 900,00 G. 510,00 B., Hamburg - Südamerika 274,00 bia 28 2,90 bez, Norddeuticher Lloyd 781,00 G., 787,00 B. Vereiniate (& elch abrt —— bis —,— bez, Schantungbabn - —,— G. er Be Brasiüanische Banf 840,00 G.. 860,00 B. Commerz. unk Zribal-Lanf 255,25 G., 266,50 B. Alien-Portlant-Zement 895,00 bis 905,00 bez, Analo-Cvntinental 729,09 bis 790,00 bez. Asbest Calmon

Handelsgefell\chaft, Vorsißender, Fabrikant Friedrich Kesselbeim,

Gerbstoff Renner 675,00 G.,, Nordd. Jutespinnerei 1100,00 G. Merse Guano 510,00 bis 516,00 bez., Harburg-Wiener Gummi 967,00 bis 975,00 bez, Caoko 170,00 bez, Sloman Salpeter 35('0,00 bez., Neuguinea 600,00 bis 620,00 bez, Otavi-Minen-A*tien 675,00 G., 705,00 B.. do do. Genußsch. 660,00 G., 680,00 B, Fest,

Danzig, 27. September. (W. T. B.) Noten: Amerikanische 124,37 G. 124,63 B., Englische 466,00 G., 467,00 B., Polni 181,00 G, 184,00 B. Auszahlung Warschau 166,00 G., 169,00 B, Posen 1,66 G., 169 B i D

Wien, 27. September. (W. T. B.) Die Hausse auf dem Valuten- und Devisenmarkt hat an der heutigen Börse wieder erbeblidhe Fortschritte gemacht. Der Verkehr war auf allen Umsatz gebieten lebhaft. Das Angebot war ganz unzureichend, fo daß neuer, liche tprunghafte Kurssteigerungen erfolgten. Die Kaufaufträge bej den Banken und Firmen waren wie biéher umfangreich.

Wien, 27. September. (W. T. B.) Türkische Lose 10 000, Staatsbahn 10.280 Südbahn 4750, Südbahnprioritäten 5475, Oester: reichische Kredit 2750, Ungarische Kredit —,—, Anglobank 3790, Unionbank —,—, Bankverein 1850, Länderbank 4650, Oesterreichi Ungarische Bank 11 900, Alpine Montan —,—, Prager Eisen —, Rima Muranyer 8230, Sfkodawerke 13 980, Salgokohlen 22 500, Brüxer Kohlen —,—, Galizia —,—, Waffen —,—, Llovd - Aktien —,—, Poldihûtte —,—, Daimler —,—, Oesterreihishe Goldrente 390, ODesterreihisde Kronenrente 115,00, Februarrente 125, Maji, rente 118, Ungarische Goldrente 1150, Ungarische Kronenrente 390, Veitscher —,—, Siemens-Schuckert 3760.

Wien, 27. September. (W. T. B.) Notierungen der Devisen, zentrale: Amsterdam 81150,00 G., Berlin 2055,00 G., Kopenhagen 45975 G., London 9590 G., Paris 18180 G., Zürich 43475 G, Marknoten 2050 G., Lirenoten 10440 G., Jugoslawishe Noten 4380 G, TschechWo-Slowakische Noten 2589 G.

Prag, 27. September. (W. T. B.) Notierungen der Devisen zentrale: Berlin 78,00 G.,, Marknoten 78,50 G, Wien 3,67% G,

London, 27. September. (W. T. B.) 24 % Englische Konsols 483, 9 9/0 Argentinier von 1886 94,90, 4 9% Brasilianer von 1889 51,00, 4 9/6 Japaner von 1899 65,00, 5 9% Mexikanische Goldanleihe von 1899 69,00, 3 9% Portugiesen 22,50, 5 9% Russen von 1906 12,00, 43 9% Nussen von 1909 7,00, Baltimore and Ohio 51,00, Canadian Pacific 150,00, Pennsylvania 51,50, Southern Pacific 106,50, Union See 162,00, United States Steel Corporation 105,50, Rio

into 28,00, De Beers 112, Goldfields 1,00, Randmines 2/,.

London, 27. September. (W. T. B.) Wechsel auf Paris 52,354 Wechsel auf Belgien 53,00, Wechsel auf Schweiz 21,944, Wechsel aut Holland 11,613, Wechsel auf New York 3727/4, Wesel auf Spanien 28,664, Wechsel auf Italien 90,18, Wechsel auf Deutscha

land 464,00. . London, 27. September. (W. T. B.) Privatdiskont —, 9 %/ Krieg8anleihe 88%, 4 %

4 9% fundierte Kriegsanleihe Töt, Siege8anleihe 78,50 er.

Paris, 27. September. (W. T. B.) 5% Französi Anleihe 81,45, 4 9% Französishe Anleihe 65,60, 39% Französische Rente 96,29, 49% Spanische äußere Anleihe —,—, d % Russen von 1906 ——, 3 9% Nussen von 1896 —,—, 4 9% Türken unifiz. 39,40, Suezkanal 59,10, Nio Tinto 621.

Paris, 27. September. (W. T. B.) Devisenkurse. Deutshland 11,25 Amerika 1410,50, Belgien 99,25, England 52,611, Holland 450,50, Jtalien 58,50, Schweiz 243,75, Spanien 183,75.

Züri, 27. September. (W. T. B.) Devisenkurse. Berlin 4,80, Wien 0,423, Prag 6,20, Holland 185,25, New York 580,00, London 21,61, Paris 49,25, Jtalien 23,85, Brüssel 40,85, Kopen- hagen 103,00, Stockholm 127,75, Christianta 73,50, Madrid 75,50, So 008 Aires 160,00, Budapest 0,824, Bukarest 465,00, Agram

,00.

Amsterdam, 27, September. (W. T. B.) Wesel auf London 11,61, Wesel auf Berlin 2,55, Wechsel auf Paris 22,174, Wechsel auf Schweiz 53,95, Se auf Wien 0,187, Wechsel auf Kopenhagen

‘50,75, Wechsel auf Stockholm 69,00, We fel auf Christiania 39,50,

Wechsel auf New, York 311,00, Wechsel auf Brüssel 21,85, Wechsel adrid 40,625, Wechsel auf Jtalien 12,821, t Amsterdam, 27. September. (W. T. B.) 5 9% Niederländ, Staatsanleihe von 1915 901/16, 3 % Niederländ. Staatsanleihe 60,25, 3 9% Deutsche Reichsanleihbe, Januar-Juli-Coupon —,—, Königlich Niederländ. Petroleum: 411,25, Holland - Ämerika - Linie —,—, Atchison, Topeka u. Santa 1047, Rock Island —,—, Southern acific 96 50, Southern Railway 26,00, Union Pacific ——

“Anaconda 931/15, United States Steel Corp. 99,00.

Kopenhagen, 27. September. (W. T. B.) Sichtweg\sel au London 20,96, do. auf New Yort 563,00, do. auf Dub A do. auf Paris 40,25, do. auf Antwerpen 39,75, do. auf Zürich 97/25 do. auf Amsterdam 181,00, do. auf Stockholm 125,00, do. aut Christiania 71,00, do. auf Helsingfors 8,50.

Christiania, 27. September. (W. T. B.) Siwtwe sel auf London 29,65, do. auf Hamburg 7,00, do. auf Paris O auf New York 797,00, do. auf Amsterdam 299,00, do. auf Züri 137,50, do. auf Helsingfors 12,25, do. auf Antwerpen 56,50, do. auf Stodck- holm 176,50, do. auf Kopenhagen 141,50.

_„St ockholm, 27. September. (W. T. B.) Sichtwechsel auf London 16,85, do. auf Berlin 3,90, do. auf Paris 32,50, do. auf Brüssel 32,90, do. auf s{weiz. Pläbe 78,90, do. auf Amsterdam 144,90, do. auf e 81,00, do. auf Christiania 57,25, do. auf Washington 451,00, do. auf Helsingfors 7,00.

Berichte von auswärtigen Warenmärkten,

Liverpool, 26. September. (W. T. B.) Baumwolle. Umsaß 20 000 Ballen, Einfuhr 15 000 Ballen, davon amerikanische R i Pia f tens 24 L 79 a(obemberlieserung 14,08. Amerikanische 4, brasilianische 24 ägyptische 100—150 Punkte höher. | es i

Bradfor d, 26. September. (W. T. B.) Am Wollmarkt war heute die Stimmung fest, die Preisbewegung nahm einc auf« steigende Nichtung.

i

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

E

Theater.

Opernhaus. (Unter den Linden.) Donnerstag: 194. Dauer bezugsvorstellung. Der Barbier von Sevilla. Anfang 7 Uhr. Freitag: Fidelio. Anfang 7} Uhr.

Schauspielhaus. AmGendarmenmarkt.) Donnerst. : 193.Dauer-

bezugsvorstellung. Friedrich der Große. 1. Teil: Der Krouprinz, Anfang 72 Uhr.

Freitag: König Richard der Dritte. Anfang 74 Ubr.

Verantwortliher Schriftleiter: Direktor Dr. T y rol, Charlottenburg.

Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle Í V.: Rechnungsrat Meyer in Berlin Verlag der Geschäftsstelle (I. V: Meyer) in Berlin

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin Wilhbelwstr. 32

Zwei Beilagen

499,00 bis 516,00 bez, Dynamit Nobel 545,00 bis 993,00 bez,

und Erste und Zweite Zentral-Handelsregister-Beilage.

haben, für ihre Tat einzustehen, die sich verbargen

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ESurste Veilage

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zum Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger

Ièr. FEC :

Berlin, Mittwoch, den 28. September

1921

wainn

Nichtamtliches.

erwidert Gesandter von Mutius, daß nh der Festnahme eines französischen Soldaten als vermutlichen Täters amtliche Nachrichten

. über das endgültige Ergebnis der Untersuhung noch nit vorlägen.

(Fortseßung aus dem Hauptblatt.)

Deutscher Reichstag. 124. Sißung vom 27. September 1921, Nachmittags 3 Uhr. (Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger *).)

Präsident L ö be eröffnet die erste Ang des Neich8tags nah der Sommerpause mit folgender Ansprade: Seit unserem Aus- einandergehen im Juli hat der Tod eine reibe und s{merzliche Ernte unter den Mitgliedern des Hauses gehalten und besonders der Fraktion des Zentrums \chwere Verluste zugefügt. Am 20. Juli {loß feine Augen ein Senior der Parlamente, der Prälat und Pro- fessor D. Hiße, der seit 1882 Mitglied des Abgeordnetenhauses und | seit 1884 ununterbrochen Mitglied des Reichstags und der National- | versammlung gewesen war und in dieser ganzen Zeit eine reiche sagial- | politishe Tätigkeit entfaltet hat. Die ganze deutsche Sozialgeseß- gebung ist unter seiner rührigen Mitarbeit gefördert worden, und noch in den leßten Monaten vor unserem Auseinandergehen hat er an den Ausschußberatungen aktiv lebhaften Anteil nenommen. Jn den Blättern, welche die Verhandlungen-über die deutsche Sozialpolitik verzeichnen, ist sein Name unvergänglich eingetragen und wird noch in ferne Zukunft hin in hohen Ehren in unserem Andenken bleiben. Das Grab hatte sich über dem Abgeordneten Hiße noch nicht ge- s{lossen, als einer der Führer der Zentrumsfraktion, der Geheimrat und Staatsfekretär a. D. Trimborn, am 25. Juli starb, und ihm folgte kaum einen Monat später, am 19. August, sein Vorstand- s{haftsfollege, der Reichsgerihtsrat Burlage. Beider Tod riß eine neue s{merzlihe Lücke in die Reihen der Zentrumsfraktion und des Neichstags. Beide führende Parlamentarier waren auf allen Sciten des Hauses Hochgeehrt und geachtet, sie haben einen hervor- ragendeu Anteil an den Arbeiten des Neichstags seit Jahrzehnten ge- nommen ; Trimborn war seit 1896, Burlage mit Unterbrehungen feit 1903 Mitglied des Hauses. Wir \{äßten in Trimboen besonders den liebenswürdigen Zug seiner nie versagenden Heiterkeit und seines oldenen Humors. Trimborn griff besonders in kritishen Situationen helfend ein und hat au als Parteiführer stets in versöhnendem und auégleichendem Sinne gewirkt. Jh persönlich danke dem Ver- L rbanen noch besonders für die Freundlihkeit und die Nachsicht, womit er dem seinem Aufgabenkreis noch nicht voll ge- wahsenen Kollegen hilfreih zur Seite ging. Burlage haben wir alle in Erinnerung als einen der treuesten, der bis zuleßt im Dienste des Hauses auf seinem Plaße aushielt und der allen ein Vorbild politischer Pflichterfüllung gegeben hat. Ershütternder aber selbst als diese herben Verluste wirkte auf uns die Nachricht von dem tückischen Meuchelmorde, dem unser Kollege, der Reichsfinanzminister a. D. Erzberger am 26. August zum Opfer gefallen ist. Dieser Mord hat unser Land in neue swere Unruhen gestürzt, denn er war nit die vereinzelte Tat eines verstiegenen Fanatikers oder eines blinden Jdealisten, sondern er war der kaltblütige Ueberfall ausgeschickter Mordgesellen. Und noch \{limmer, es hat vor der Tat Leute ge- geben, die fie offen herbeiwünschten, und es hat nach der Tat Lente gegeben, die fie billigten, die sie rectfertigten und entshuldigten. Man billigt die Tat der Mörder, die vorgeben, dem Vaterlande einen Dienst zu erweisen, und doch nicht den Mut

a Vau A TI0s bem! Baterlente feln Buse und damit bewiesen, daß fie se em Vaterlande kein Opfer bringen wollten. Man sah nicht, daß sie das Kleid des Offiziers mit Mörderblut befleckt Lhaben, daß fie vor dem Ausland die Armee herabseßten, die vorher {on {weren Angriffen aus- geseßt war. Der gefallene Kollege Erzberger hat gewiß oft im härtesten Kampfe gestanden und manchesmal eine s{harfe Klinge geführt, aber er hat auch gearbeitet im Diensle des Parlamentes und des Landes wie nur wenige. Vielleicht mag ihm dabei mancher Fehlgriff unterlaufen sein. Ich wiederhole gn diefer Stelle das, was ih an seinem stillen Grabe in Biberah sagte : Möge die Ge- {ichte ihm geben, was gewisse seiner Zeitgenossen ihm versagt hahen, mögen fie an seinem Namen gutmachen, was an feinem Leben niht mehr gutzumahen ist. Der s{wergeprüften Gattin habe ich namens des Reichstags das Beileid ausgesprochen und namens des Reichstags an dem Grabe einen Kranz niedergelegt. Am 5. September starb ferner der Abg. Reißhaus, Mitglied des Reichstags von 1893 bis 1906 und seit 1912, der zuleßt eifrig an den geseßgeberishen Maßnahmen für die Kriegsbeshädigten mitgearbeitet hat. Jch stelle fest, daß der Reichstag fich zum ehrenden Andenken an seine dahingegangenen Kollegen von den Pläßen erhoben hat. Aber damit ist die Liste der Trauerbotschaften noch nicht erschöpft. Am 21. September durcheilte die Schreckensnachricht die deutschen Gaue, daß dur ein furchtbares Explosionsunglück, das in seinen Ursachen noch nit ganz aufgeklärt ist, Hunderte von Arbeitern den Tod gefunden haben, Hunderte von Frauen und Kindern des Er- nährers beraubt worden find, Tausende Hab und Gut verloren baben. Jn tiefer Trauer steht der Reichétag an der Bahre der Dahin- geraten; er drückt den Hinterbliebenen sein Beileid aus und ver- spricht, an seinem Teile mitzuwirken, um das Elend zu lindern, wo es gelindert werden kann. In dem Ausdruck der Teilnahme und in dem Willen der Hilfsbereitschaft werden sich alle Parteien des Hauses einig sein. * (Allseitige Zustimmung.) Ich stelle fest, daß der Neichstag au zum Andenken dieser Verunglückten sich erhoben hat.

Fünf Mitglieder sind in den Reichstag neu eingetreten.

Von der Freien Stadt Danzig ist ein Beileidstelegramm für die Opfer des Oppauer Unglücks eingegangen.

Das Ministerium des Jnnern sucht die Genehmigung zur Etrafversolgung des kommunistischen Abg. Reich wegen Be- leidigung und des deutschnationalen Abg. Schimmelpfennig wegen Vergehens gegen die Reichsgetreideordnung nach.

Auf der Tage3ordnung steht eine große Anzahl kleiner

»Dem Vernehmen nah soll der Angeklagte kürzlich vom französischen Krieg8geriht in Köln freigesprochen sein. Die deutsche Negierung wird die Sache weiter verfolgen und insbesondere ihr Verlangen auf Gewährung von Schadenersaß für die Hinterbliebenen aufrecht er- halten. Sie hat von der französischen Regierung nachdrüdcklich ge- fordert, daß von dieser alle Maßnahmen getroffen werden, die geeignet sind, die Wiederkehr ähnliher Vorkommnisse zu verhindern.

Auf Anfrage des Abg. Dr. Be ck er - Hessen (D. Vy.) über die Erhöhung des Zolls für Wein in Flaschen dur das Zollkomitee der Rheinlandkommission in Koblenz von 48 auf 100 4 für 100 kg er- widert ein Negterungsvbertreter: Dur umfassende Kontroll- maßnabmen ist vor längerer Zeit bereits dafür Sorge getragen, daß die ausländischen Weine, deren Einfuhr in das besezte Gebiet von der Emser Stelle genehmigt worden ist, nit nah dem unbeseßten Deutschland gelangen. Mit der Aufhebung der Sanktionen werden auch die dem Absaß deutscher Flaschenweine entgegenstehenden Hem- mungen beseitigt werden.

_ Auf Anfrage von der Deutschen Volkspartei, ob die Regierung die in den Süddeutshen Monatsheften veröffentlichte GegenreWnung über Grausamfeiten der Feinde an wehrlosen deutschen Gefangenen und Einwohnern durch Verbreitung im neutralen wie cinstigen feindlichen Ausland verwerten wolle, wird von der Regierung erwidert, daß das betreffende Material amtlich den deuts{en Aus- landsvertretungen bekanntgegeben sci, daß die Regierung sich aber den Zeitpunkt der amtlihen Verwertung des Materials vorbehalten müsse, da sie der politischen Gesamtlage Rechnung zu tragen habe.

Der Abg. Tremmel (Zentr.) weist auf die Gründungstätigkeit im Transportversicherung8wesen hin und fragt nah der Möglichkeit der Unterstellung der Transportversicherung unter das Versiczerungs- aufsichtsgeses oder des Erlasses bestimmter Vor|chriften für die Transportversicherung dur den Neichsrat. Von einem Negierungs- vertreter wird erwidert, daß das Reichsaufsichtsamt für Privatver- sicherung bercits gegen Mißstände eingesc(ritten sei; es sei auf eine Abgrenzung des Arbeitsfeldes der Transportversicherung gegenüber aufsihtspfli{htigen Versicherungszweigen hingewirkt worden. Die Frage der Transportlagerversicherungen werde nochmals auf Grund erneuter Anträge besprochen werden. Die Frage der Unterstellung der Transportversicherung unter die Aufsicht des Reichs müsse mit Nücksicht auf die notwendige Beweglichkeit im internationalen Verkehr erst gründlich geprüft werden.

Auf Anfrage aus dem Zentrum wegen Berufung des Aus- s{usses, der für die Vergebung von Leistungen und Lieferungen ein- beitlihe Grundsätze für Heih und Länder schaffen soll, wird von der Regierung erwidert, daß der Auss{uß demnächst einberufen werden wird, Die bet den einzelnen Landesfinanzämtern ans den Handwerker- kreifen gebildeten Bauausschüsse und ein besonders sachverständiger Beamter seien damit beschäftigt, die fahliGen Unterlagen für die Beratungen des Verdingungsauss(usses zu schaffen.

Auf Anfrage von deutschnationaler Seite wegen der Belastung und namentlich der Jnanspruchnahme von Schulräumen s französische Besazungstruppen im Brückenkopf Köln erwidect die Regierung, daß mehr{ahe Vorstellungen bei den Besatzungs- behörden, insbesondere das Verlangen einer Entlastung des außer- ordentlich ftarf belegten Colinger Kreises bisher erfolglos gewesen seien. Durch die teilweise Zurückziehung der französi! ben Truppen aus diesem Gebiet dürfte in den leßten Tagen eine Erleichterung für die shwergeprüfte Bevölkerung eingetreten sein.

Auf Anfrage des Abg. Dr. Philipp (D. Nat.) gegen Be- hinderung der technischen Nothilfe durch sächsische Negierungsstellen bei den Landarbeiten anläßlih des Landarbeiterstreiks im Leipziger Bezirk erwidert Reichskommissar Cun ter, daß der Einsaß der technisGhen Nothilfe am 30. Juli auf Anordnung der AÄmtshaupt- mazñnscha#t Leipzig erfolgt sei. . Von einer Verzögerung des Einsezens der tehnis{chen Nothilfe dur die säcsischen Negierungss\tellen könne nicht gesprochen werden. Was als Notstandsarbeit in der Landwirt- saft anzusehen sct, habe im Einzelfalle die zuständige Behörde im Benehmen mit der technischen Nothilfe zu eutscheiden. Die Amts- hauptmannschaft Leipzig habe die Versorgung des Viehes und das Einfahren des geschnittenen Getreides als Notstandsarbeit bezeichnet, nit jedoch vorläufig das Mäkben des Getreides. Dieses wurde aber späterhin auch als Notstandsarbeit anerkannt.

Abg. Dr. Quaas (D. Vp.) wünscht eine Denkschrift über die Kosten der Besaßungstruppen, die Fehlbeträge der Betriebs- verwaltungen, die Kosten des Apparats der Kriegsgesellshaften und über die Höhe des deutschen Volksvermögens. Die Regierung erklärt sich bereit, eine Denkschrift dieser Art vorzulegen. Die Fertigstellung werde aber noch geraume Zeit in Anspruch nehmen, und die Auf- stellung einer Vermögensübersiht müsse vershoben werden, bis ih die Verhältnisse etwas gefestigt haben.

Der Abg. Künstler (U. Soz.) fragt, ob es wahr sci, daß der Wehrminister den Kapp-Rebellen Löwenfeld befördert und den steck- brieflih verfolglen Kapitänleutnant Ehrhardt mit voller Pension ent- lassen habe. Korvettenkapitän von Waldeck beantwortet die ersie Frage mit Nein und sagt zu der zweiten, daß die Pension selbst- verständlih nicht ausgezahlt werde, ehe Ehrhardt ermittelt sei. Die Ergänzungsfrage, des Abg. Kün stler, warum Ehrhardt, der an- geblich in München wohnt, noch nicht gefaßt worden sei, wird nicht beantwortet.

Abg. Dr. M o st (D. Vp.) erhält auf eine Anfrage folgende Antwort der Negierung: Nach den vorliegenden amtlihen Berichten ist die 15 jährige Gertrud Spielmann am 10. Juli 1921 bei ¿Friemers- heim Mittags geaen 34 Uhr von zwei \ch{warzen Kolonialfoldaten in ein Kornfeld aelleppt mit Halsabschneiden bedroht und vergewaltigt worden, während ein dritter farbiger Soldat Aufpasserdienste leistete. Durch das Hinzukommen mehrerer belgischer Soldaten wurden die Täter verscheuht. Die verbrechetrische Tat und die amtlichen Fest- stellungen darüber sind alsbald der zuständigen Besaßzungsbehörde mit-

Anfragen. : rag eine Anfrage des Abq. Sch midt - Cöpenick (Soz.) über die

Vescl'äftigung arbeitéloser deuts{er Landarbeiter in der Pro- binz Polier erwidert Ministerialrat Dr. Weigert: Die pommersche Landwirtschaft hat starken Bedarf an Arbeitskräften. Die Zahl der arbeitslosen Landarbeiter ist daber nicht erheb- lih. Nach einem amtlichen Bericht hatte sch die am 1. April für Pommern gemeldete Gesamtzahl von etwa 500 arbeit- subenden Landarbeitern mit Familie Mitte August um mehr als die Hälste verringert. Nur cin Teil der ArbeitsuBenden ist wirklich arbeitsïos, Die Vermittlung von Landarbeitern mit Familie wird hauptsählich durch den großen Wohnunasmangel auf dem Lande ehindert. Die Reichsregierung is in Uebereinstimmung mit den Sinzelregierungen nachdrücklich bemüht, die arbeitêwilligen deuts{en Lindarbeiter der Landwirtschaft wieder zuzuführen. So sird besondere Mittel der produktiven Erwerbslosenfürsorae zum Bau von Lands arbeiterwohnungen bereitgestellt worden. Ferner bemühen si die Behörden, von ausländischen Wanderarbeitern belegte Deputat- wohnungen für einheimische Arbeitsucbende freizumachen.

Auf Anfrage Hepp (D. Vp.) über die Tötuna des Kaufmanns Langerhans aus Bieber bei Trier dur französishe Besaßungstruppen

e L e *) Mit Ausnahme der dur Sperrdruck hervorgehobenen Reden der Herren Minister, die im Wortlaute wiedergegeben sind.

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eteilt worden mit dem Ersuhen um baldmöglichste Bestrafung der äter. Gine Mitteilung der Besaßzungsbehörde über das Ergebnis der Untersuchung und die Bestrafung der Täter licgt biéher leider noch nit vor. Der Fall wird weiter verfolgt werden.

Abg. Dr. M o st bittet in einer Ergänzungsfrage die Negierung, das Material über die Schändungen deutscher Frauen dur weiße und farbige Besaßungstruppen zu sammeln und als Denkschrift dem Reichstag vorzulegen. j |

Auf die Anfrage der Deutscchnationalen, betreffend die Schädigung der vogtländischen Stickereiinduslrie dur die neuerdings erteilte Einfuhrgenehmigung für Schweizer und Voralberager Stickereien, wird geantwortet, daß diese Genehmigung mit Nücksicht auf die weiter verarbeitende Industrie erteilt ist, daß aber im Sinne der Anfrager die Reichsregierung Erhebungen anstellen wird.

Die Deutsche Volkspartei hat am 5. September fol- gende Anfrage eingereiht: „Durch die Presse geht die Nachricht, daß der Schriftsteller Maximilian Harden in amtliem Auftrage der deutschen MNegierung nah den Vereinigten Staaten von Amerika reise. Ist die Reichsregierung in der Lage, zu erklären, daß sie der Reise des Schr ftstellers Maximilian Harden und seinen Meinungs- äußerungen völlig fern steht ?“

Ein Verkreter der Reichsregierung erklärt, daß i ada Reise und den Meinungsäußerungen Hardens völlig

e

Die Interpellationen Hergt (D. Nat.), betreffend Getreide- vershiebungen, und Stresemann (D. Vp.), betreffend Aus- schreiiungen gegenüber Angehörigen nichtsozialistischer Parteien, werden in der geschäftsordnungsmäßigen Frist beantwortet werden. Die Junierpellation Müller-Franken (Soz.), be- treffend das Unglück in Oppau, erklärt der Arbeitsminister Dr. Brauns bereits morgen beantworten zu wollen.

Die Reichshaushaltsrechnung für 1919 geht an den Nechnungsaus\huß. Der zweite Nachtrag zum Etat für 1921 (Neuregelung der Teuerungszulagen für die Beamten) wird für heute von der Tageszordnung abgeseßt, da einzelne Fraktionen noch darüber beraten.

Das Geseg über den Lustverkehr wird einer besonderen Kommission überwiesen. Der Geseßentwurf über Verpflichtung zur Auskunft über militärfiskalishe Gelder und zu deren Herausgabe wird in zwei Lesungen ohne Erörterung an- genommen.

Damit ist die Tagesordnung erschöpft.

Nächste Sißung Mittwoch, 2 Uhr. (Kleineré Vorlagen, Nachtragsetat und Interpellation, betreffend das Unglück in Oppau.) Schluß 43/, Uhr.

Parlamentarische Nachrichten.

_ Eine an die preußische Regierung gerichtete Anfrage, be- treffend Erhöhung der Einnahmen der Gestüt verwaltung, hat der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten, wie folgt, beaniwortet:

Eine Erhöhung der Deckgelder bei Tit. 2 und 7 in Kay. 33 (Einnahme der Gestütverwaltung) für 1920 war wegen der Beendigung der Dedzeit 1920 niht mehr möglich. Für die De@zeit 1921 ist einc Erhöhung des Tit. 2 (Decgelder der Hauptgestüte) von 500 000 auf 617 000 .4 und des Tit. 7 von 14 000 000 4 auf 37 289 000 A vor gesehen, so daß cine Mehreinnahme von rund 23400 000 .4 nenives dem Haushaltsansag für 1920 zu erwarten ist. Sine weitere Erhöhung is für 1921 nicht angängig, da andernfalls cine Abwanderung der Stuten zu den Privat- deckhengsten und besonders zu den ungekörten „wilden Hengsien“ :1 befürchten ist und dadurch der Haushaltsansaß nicht erreiht werde wird. Troß der erheblichen Erhöhung der Tit. 2 und 7 wird der Fehlbetrag im Haushalt der Gestütverwaltung nicht beseitiat, da auf der anderen Seite die Ausgaben namentlich die Gehälter und Futterkosten gestiegen sind. Im übrigen schweben Erwägungen darüber, die Gestütverrwaltung nach ertragéwirts{haftlihen Grund- säßen umzugestalten mit dem Ziele, daß ih die Verwaltung, wenn auch nicht soglei, so doch mit der Zeit selbst erhält.

Ur as meter

Der Aeltesienrat des Reich3tags beschäftigte sch estern vor der Plenarsitzung mit dem Geschäftsplan für die nächsten Lage. Heute kommt das Unglück in Oppau zur Besprehung. Der Donnerstag soll von einer Plenarsitzung treibleiben, damit der Aus- [uß füx auswärtige Angelegenheiten den deutsch-amerikanishen Friedens- vertrag behandeln fann und die Fraktionen zu den allgemeinen politischen Fragen Stellung nehmen können. Am Freitag wird die große politishe Aussprache beginnen, die an die Verordnung des Neth8präsidenten vom 29. August und die Interpellationen über diese anknüpfen wird. An demselben Tage wird wahrscheinlich auch der deuts{-amerikanishe Friedensvertrag in der Vollsißung behandelt werden. Nach dem Abschluß dieser Aussprae soll der Reichstag bis zur Beratung der Steuervorlagen im legten Drittel des Monats Oktober vertagt werden. Das Neichstagsgebäude war gestern und ist heute in den Neichsfarben beflaggt. So wird es nah besonderer Anordnung des Reichstagspräsidenten Löbe in Zukunft an allen Tagen, an denen Vollsitungen stattfinden, gehalten werden, eine Gepflogenheit, die auch von den Parlamenten anderer Staaten geübt wird.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.

Gang der gemeingefährli{hen Krankheiten.

(Nah den „VeröffentliGßungen des Reichêgesundheitsam“, Nr. 38 vom 21. September 1921.)

Pet.

Portugal. În der d vom 29. Juli bis 5. August wurden in Lissabon 3 leichte Fälle von Beulenpest festgestellt.

Rußland. Vom 1. bis 31. Mai in Wladiwostok 141 Erkrankungen und 145 Todesfälle. .

Türkei. Vom 19. bis 25. Juni in Smyrna 1 Erkrankung.

Persien. Lut Mitteilung vom 22. Juni is in der Um- gegend von Sarakhs die Beulenpest, die dort gegen Ende Mai erloschen war, erneut aufgetreten. In dem Dorfe Tscheghanerghes, unweit von Kermanschab, ist die Lungenpest ausgebrochen.

Siam Vom 29. Mai bis 4. Juni in Bangkok 1 Er-

Frankung. C 5 ina. Vom s. bis 25. Juni in Amoy 7 Erkrankungen. Senegal. Vom 26. Juni bis 2. Juli in Dakar 49 Er- frankungen und 42 Todesfälle. Porto Rico. Vom 3. bis 23. Juli 2 Erkrankungen und 1 Todesfall. : | Brasilien. Vom 22. bis 28. Mai in Bahia 1 Erkrankung. Hawai. Am 21. Mai in Paauhau 1 Erkrankung.

Cholera. Polen. Laut Mitteilung vom 25. Juli herrscht in Bialy- stt ok und Pinsk die Cholera. Siam. Vom 15. Mai bis 4. Juni 8 Erkrankungen und 1 Todesfall in Bangkok. Potcken.

Deutsches Neih. In der Woche vont 4. bis 10. Sey- tember wurde 1 Erkrankung in Neudorf (Kreis Kattowig, Reg.-Bez. Dppeln) testgestellt. Ì

Schweiz. Vom 28, August bis 3. September 2 Erkrankungen tim Kanton Zür ich. j

Serbien-Kroatien-Slawonien. Vom 15. bis 21. Mai 44 Erkrankungen und 13 Todesfälle.

Fledckfieber.

Serbien-Kroatien-Slawonien. Vom 15,bis21. Mai 8 Erkrankungen und 1 Todesfall.

Türkei. Vom 26. Juni bis 9. Juli in Kon stantinopel 7 Erkrankungen. :

Griechenland. Vom 20, Juni bis 3. Juli in Saloniki 2 Erkrankungen und 3 Todeställe.

Aegypten. Vom 30. April bis 6. Mai in Kairo 2 Er- krankungen (und 16 Todesfälle), vom 2. April bis 13. Mai in Port Said 8 (2), vom 17. Juni bis 1. Juli in Alexandrien 13 (5).

Algerien. Vom 1. bis 30. Juni in Algier 53 Er-

krankungen (und 17 Todesfälle), vom 21. Juni bis 10. Juli in Oran 12 (7), au E M