1899 / 288 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 06 Dec 1899 18:00:01 GMT) scan diff

Woche ber bis 2. Dezember 1899

nebst entsprehenden Angaben für die Vorwoche. ‘Zusammengestellt im Kaiserlichen Statiftishen Amt. E | 1006 kg in Mark. ; (Preise für prompte [Loco-] Waare, soweit niht etwas Anderes bemerkt.) D E R

Wo e [Dagegen

A bis2./12.

Wien. 1899 woche

en R 115,82| 115,87

Weiten: Teig iges L R O66

rischer, R 94/69| 94,73 Geiste, art O “T 147,11 147/17

104,16| 105,30 134,43| 135,16 88,39) 88,39 -— | 123,91

Roggen . . i 1 96,11| 98,62 Weizen, Sax N ò 128,17| 128,20 Hafer G. ® 0 0 Q 0/-0/./#0::§.. D . 85,45 83,28

\f Roggen, 71 bis 72 kg per hl 95,97| 96,42 Weizen, Ulka, 75 bis ms V L ALESS 101/38 ga. Roggen, 71 bis 72 kg per hl „. Ï L 99,91| 101,35 en, 75 bis 76 de E p 114,15| 119,43 arts.

mguen | lieferbare Waare des laufenden Monats Lea 14888

Antwerpen. Donau, mittel 125,96] 129,88 Azima, 74 bis 76 kg per Ca 121,28/ 121,16 Red Winter Nr. 2... 125,72| 126,41 Kansas . . j s 123,94| 124,22 M O a aaa a o 2 ol 124750) 125.19 La Plata, mittel 124,51| 127,05 Bombay, Club white . 129,36| 130,44

A msterdam.

Weizen

A 9Wws-, . . . * * . . 116,15 t. Petersburger . j ¿ 117,76 mi! s e 118,57 amerikanisher Winter- . j 123,51 ondon. a. iger vaDO (Mark Lane). Lad 7) viean

eng we . 0.000 0 . [1 ' Weizen { ; R 123,56| 124/31 b. Gazette averages.

‘Hafer | englishes Getreide, 119/04| 119,64 A Mittelpreis aus 196 Marktorten 145/37| 147/24

Liverpool.

Roggen Weizen

122,40| 122,40 138,34| 138/34 ; . .| 127;80| 128/49 Oregon G 140,21| 140,21 S U L 12990| 131/78 pring Nr. ; j; rd Kansas » « e «1 129,43] 130,37 anitoba Nr. 1 E N 120 88| 124,01 14380) Lud Gerfte { Sauavisdie 112/95| 110/98

Chicago.

Weizen, Lieferungs-Waare ( e “*vrgatai 24 107 08 10948

New York.

Weiz { ai Winter Nr. 2 . Le So T 8 eizen per Dezember . ; s

Lieferungs-Waare \ ) ¿x Mai 114,68| 117,15

Bemerkungen.

1 Tschetwert Weizen ist = 163,80, Roggen = 147,42, Hafer tas 98,28 kg angenommen; 1 Imperial Quarter ist p die Weizennotiz an der Londoner Produktenbörse = 504 Pfd. engl. gerechnet; für die Gazette averages, d. h. die aus den Umsäßen an 196 Marktorten des Königreichs ermittelten Durchschnittspreise für einheimishes Ge- treide, ist 1 Imperial Quarter Weizen = 480, Hafer = 312, Gerste = 400 fd. engl. gele 1 Bushel Weizen = 60 Pfd. engt. ; 1 Pfd, engl. = 453,6 g; 1 Last Roggen = 2100, Weizen = 2400 kg.

Bei der Umrechnung der Preise in Reichswährung sind die aus den einzelnen Tages-Notierungen im „Deutschen Reichs- und Staats- Anzeiger“ ermittelten wöchentlichen Durchschnitts - Wechselkurse an der Berliner Börse zu Grunde gelegt, und zwar für Wien und Budapest die Kurse auf Wien, für London und Doe! die Kurse auf London, für Chicago und New York die Kurse auf New York, für St. Peters-

urg, Odessa und Biiga die Kurse auf St. Petersburg, für Paris, Antwerpen und Amsterdam die Kurse auf diese Pläye.

Deutscher Reichstag. 116. Sißung vom 5. Dezember 1899, 1 Uhr.

Ueber den Anfang der Sißung wurde in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet.

Es folgt die dritte Lesung des Gesezentwurfs, be- treffend die Abänderung der Gewerbeordnung. Eine Generaldiskussion wird nicht beliebt. Zur Spezial- diskussion liegen eine Anzahl Kompromißanträge der Abgg. Dr. von Frege-Welßien (d. kons.), Freiherr Heyl zu L S (nl.), Dr. Hiße (Zentr.) und von Kardorff

) vor; außerdem einige Anträge der Abgg. Albrecht und Genossen (Soz.), welhe in zweiter Lesung abgelehnte Anträge wieder aufnehmen.

Die Artikel 1 und 2. werden ohne Debatte unverändert angenommen, desgleichen Artikel 3 (Gesindevermiether und Stellenvermittler) in einer nah dem Kompromißantrage des Abg. Dr. von Frege und Genossen lediglih redaktionell ver- Ra Fassung. Unverändert gelangt auch Artikel 4 zur

nnahme.

Artikel 4 a s{lägt folgenden neuen § 41 þ vor:

„Auf Antrag von mindestens zwei Vritteln der betheilizten Geschäftsinshaber kann für eine Gemeinde oder mehrere örtlih zu- fammenhängende Gemeinden durch die höhere Verwaltungsbehörde beftimmt werden, daß in Barbier- und Friseurgeschäften an Sonn-

und Festtagen ein Geschäftsbetrieb nur soweit es darf, als eine Beschäftigung von Gesellen und Lebrlingen gestattet ist."

Die Abgg. Albrecht und Genossen beantragen folgende

Fassung: ; „In Barbter- und Friseurgeshäften darf an Sonn- und Fest- tagen ein Geschäftsbetrieb nur insoweit stattfinden, als eine e s{äftigung von Gehilfen und Lehrlingen gestattet ist.“ Die Abg. Dr. von Frege und Genossen wollen da- gegen den § 41b wie folgt gefaßt wissen :

7 u g von mindestens zwei ‘Dritteln der betbei Gewerbetreibenden kann für eine Gemeinde oder mehrere örtlih zusammenhängende Gemeinden dur die höhere Verwaltungsbehörde vorgeschrieben werden, daß an Sonn- und Festtagen in bestimmten Gewerben, deren vollständige oder theilweife Ausübung zur Be- srletiaun alier oder an diesen Tagen M hervortretender

edürfnisse der Bevölkerung erforderli ift, ein Betrieb nur

insoweit stattfinden darf, als Ausnahmen von den im § 105b, Abs. 1 getroffenen Bestimmungen zugelassen sind.

Der Bundesrath ist befugt; Bestimmungen darüber zu erlassen, welhe Gewerbetreibende als betheiligt anzusehen sind und in t Men die erforderlihe Zahl von Gewerbetreibenden estzustellen ift.“

Abg. Beb el (Soz.): Durch den Antrag Frege wird die Sach- lage etwas vershoben. Wir find durh diesen Antrag überrascht ; derselbe erweitert zwar den in zweiter Lesung gefaßten Beschluß, doch wird unser Antrag dadurch nit überflüssig. Bn der Zwischenzeit hat das Organ der Barbiere und Friseure, „Der Friseur“, die Verhand- [lungen besprohen und gemeint, das Beste wäre die Annahme unseres Antrages. Jh \chlage vor, unsern Antrag als leßten Absay dem Antrag Frege hinzuzufügen.

Abg. Dr. Hitze empfiehlt den Antrag Frege; so weit wie der Antrag Albrecht braliche man nit zu gehen.

Der E Frege wird angenommen, der Antrag Albrecht abgelehnt. Die Artikel 5 und 5a passieren ohne Debatte. Artikel 6 giebt dem Bundesrath die Befugniß, für bestimmte Gewerbe Lohnbücher und Arbeitszettel einzuführen; außerdem sah die Vorlage einen neuen 8 137a vor, welcher die Mitgabe von Arbeit an die Arbeiterinnen und jugendlihen Arbeiter nah Hause betraf und in zweiter Lesung von der Mehrheit ab- gelehnt wutde. Es liegen mehrere Anträge auf Wieder- herstellung dieses § 137 a vor.

Abg. Richter (fr. Volksp.): Wie wollen die Verhandlung nicht ablehnen über solche Mat tapdes, bei denen die Abstimmuag der Tendenz der wirklihen Mehrheit des Hauses entspriht. Wir wollen aber Wiederherstellung oder Ablebnung dieses wichtigen Fans niht abhängig machen von einer Zufallsmehrheit, die ih sehr leiht bei der shlechten Beseßung des Hauses herausftellen könnte. Wir beantragen daher, die Berathung über diesen Abschnitt der Vor- lage für heute auszuseßen und \päter bei einem stärker beseßten Hause wiederaufzunehmen.

Der Abg. Dr. Hiße {ließt sih dieser Anregung an. Das Haus beschließt, diese Materie für heute auszuscheiden.

Die Artikel 6 a, 6b, 6 c bleiben unverändert.

Artikel 6d schreibt ein Lohnzahlungsbuch für minderjährige Fabrikarbeiter vor. Nach den Beschlüssen zweiter Lesung soll in die Arbeitsordnung ein Passus Me werden, wonach die Lohnzahlung niht am Sonnabend oder Sonntag stattfinden darf. Auf Anirag der Abgg. Dr. von rege und Genossen werden, entgegen dem Beschluß zweiter Lesung, die Dane „Sonnabend oder“ heute gestrihen und zwar ohne

ebatte.

Die Artikel 7 und 7b werden in der Fassung der zweiten Lesung bestätigt. (Artikel 7 a entspriht dem vorher angenom- puines besonderen Antrag des Abg. Freiherrn Heyl zu Herrns-

eim.) -

Artikel 8 betrifft die Arbeitszeit der Angestellten in offenen

Verkaufsgeschäften und die Ladenschlußstunde.

__81839c, Absaÿß 1 normiert die Ruhezeit von 10 Stunden für die Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter. Nah Absag 2 soll in Gemeinden über 20 000 Seelen und in Geschäften mit mehr als einem Gehilfen die Ruhezeit 11 Stunden betragen. Die deutshkonservativen Abgg. Dr. von Frege, von Löbell und Jacobskötter beantragen, diesen Absaß wieder zu Le event. die Grenze bei Orten von 100 000 Einwohnern zu ziehen. Jn Absaÿ 3 wird eine 11/„stündige Mittagspause festgeseßt; die- selben Antragsteller wollen sie auf 1 Stunde reduziert wissen.

Abg. Jacobsköôtter begründet diese Anträge. Man dürfe nit den Angestellten Wohlthaten zweifelhaften Werths erweisen, noch weniger aber den Inhabern direkten Schaden zufügen.

Abg. Bassermann (nl.) tritt diesen Anträgen entgegen und empfiehlt das Festhalten an der Kommissionsfafsang.

Staatssekretär des Jnnern, Staats-Minister Dr. Graf von Posadowsky-Wehner:

Den verbündeten Regierungen wücde die Annahme der konser- vativen Anträge durchaus genehm sein. Jh glaube auth, daß die Verhältnisse, die der Kommission vorgeschwebt haben, in Städten von 20 000 Seelen solche geseßliche Anordnungen noch nicht nöthig machen, wie hier vorgesehen sind. Jh will über die Länge der Nuhezeit nicht weiter sprehen, möchte Ihnen aber dringend anheim- stellen, wenigstens die konservativen Anträge so weit anzunehmen, als es sich um die Mittagspause handelt. Das Bedürfniß für die Länge der Mittagspause rihtet sich nach der Länge des Weges, den die Betheiligten zurücklegen müssen, um in ihre Haushaltung zu gelangen, oder in die Lokale, wo sie thre Mahlzeit einnehmen. In Städten aber bis zu 50000 Seelen sind die Entfernungen verhältnißmäßig fo gering, daß man auch im Laufe einer Stunde meines Erachtens schr wohl die Mittagsmahlzeit einnehmen und den Hin- und RNückweg zurücklegen kann. Jch bitte Sie, fi doch an die thatsächlihen Verhältnisse zu erinnern, daß in Städten bis zu 50 000 Seelen sehr häufig noh ein reger Marktverkehr \tattfindet, daß sich dort der Wochcnverkehr auf die Markttage zusammendrängt, daß an den beiden Markttagen die Geschäfte, die vielleiht die ganze Wothe leer stehen, überfüllt sind (sehr richtig! rechts) und daß es ih praktis außerordentlich {wer durchführen läßt, jedem Angestelltèn, der niht im Hause seine Beköstigung empfängt,. eine anderthalbstündige Mittagspause zu gewähren.

Meine Herren, ih fürhte aber auch eine Umgehung der weit- gehenden Vorschrist. Der Prinzipal känn die Bestimmung, wenn sie ihm zu scharf ersheint, dadurh umgehen, daß er erklärt: ih “gebe meinem Angestellten Mittagskost. Dann fragt sich aber, wie die Mittagskoft beschaffen ‘ist. Vielleiht versteht er darunter, wie es von einem der Herren mitgetheilt wurde, warmen Kaffee und Butter- brot; dann ist er die Verpflihtung der Mittagétpause los, es wird ein Abkommen darüber getroffen, und der Angestellte hat gar keine Mittagspause, was wir niht wünschen können.

Meine Herren, ih kann nicht verhehlen, daß seitens einzelner Regierungen gegen diese Bestimmungen s{chwere Bedenken geltend ge- macht worden sind, offenbar auf Grund von Anfragen bei den be- theiligten Kreisen. Jch glaube, wenn Sie mindestens insoweit den konservativen Anträgen ftattgeben würden, daß Sie in den Städten bis 50 000 Seelen eine Mittagspause von einer Stunde festseßen und in Städten mit ih lasse die Zahl offen, meine Herren in größeren Städten eine Mittagspause von anderthalb Stunden, dann würden Sie, glauke ih, der Ausführung des Gesehes einen wesent- lihen Dienst leisten. (Sehr rihtig! rechts.)

Abg. Freiherr Heyl zu Herrnsheim: Wir legen das größte Gewicht darauf, P die u ftündige Mittagspause aub in den kleineren

[ immer noch einen Arbeitstag von 114 Stunden, während ‘man

in der Großindufstrie längst auf die 9{stündige Arbeitszeit gekommen ist, der Angestellte in den Komtoren der rogelcvalte k längst son eine weiftündige Mittagspause genießt. Weshalb soll“ dex 4 den offenen Verkaufsgeshäften Angestellten niht endli auch eine freie Pie von 1 Stunden Mittags zur Verfügung gestellt werden? Soi Gin darin eine humane Bestimmung, einen sehr nothwendigen 0 y Abg. U (Soz.) führt aus, in der zweiten Lesung sei man schon auf das Minimum von Ruhezeit herabgegang:n, welches den Angestellten gewährt werden solle. Die Anträge, die von der beschlossenen Ruhezeit wieder abbröckeln mollten, aingen bloß von der konservativen Seite aus; die Mehrheit werde \sich hoffentlih feft a, Die Beschlüsse zweiter Lesung ließen ja au zahl eihe Aus- nahmen zu; nicht weniger als 30 Tage im Jahre sollten diese Beschränkungen nicht gelten. Die Herabfeßzung der Ruhepause Mittays auf eine Stunde liege dem Staatssekretär besonders am Herzen; er meine, eine Stunde sei für das Einnehmen des Mittags- mahls genügend. Gewiß, wenn es sih bloß darum handele, das Essen hinunterzuwürgen. Aber wo bleibe denn das Ausruhen, das do auch ein. Zweck dieser Pause sei? Es liege nit der geringfte Grund vor, von den Beschlüssen zweiter Lesung abzuweichen, nament- lih was die Gewährung von Sißgelegenheiten betreffe, welhe die Rom- P jept e Se “omi x g. Dr. e: Vie freie Kommission hat ch in keiner Weise zur Aufgabe adt die Beschlüsse zweiter Lesung za beschränke An diejem Punkt ist das am allerwenigsten geshehen. Wir bitten aub, bei den Beschlüssen zweiter Lesung zu bleiben. Wenn wir den Fusaß, betreffend die Gewährung von Sigzgelegenheiten wieder zu streichen beantragen, so geschieht das deshalb, weil uns die Hegierung die Zusicherung gegeben hat, daß auch ohne diefe Erweiterung der Gewerbeordnung in dem Sinn unserer Beschlüsse verfahren wird.

Staatssekretär des P Staats-Minister Dr. Graf von Posadowsky-Wehner:

Meine Herren! Ih würde dem hohen Hause dankbar sein, wenn es diese Bestimmung fstreihen wollte, denn ih glaube, diese Bestim- mung muß doch detaillierter erlassen werden, als es hier im Gesey geshehen kann. Jch kann aber die bestimmte Erklärung abgeben,

daß, als wir den § 135 g formulierten, wir hauptsählich im Auge

hatten, den von weiten Kreisen der Bevölkerung und von den ver- shiedensten Parteien geltend gemahten Wunsch, den Angestellten in offenen Geschäften Sißgelegenheit zu geben, auf diesem Wege und auf Grund dieses Paragraphen zur Ausführung zu bringen. Wenn Sie also auch hier diese Bestimmung streichen, so wird der Bundesrath in jedem Fall eine spezielle Anordnung in gleichem Sinne erlassen, weil er glaubt, daß eine sle Anordnung den gewöhnlichsten Vorbedingurgen humaner Behandlung der Angeftellten entspricht.

Nach weiteren Bemerkungen der Abgg. Beckh-Coburg (fr. Volksp.) und Jacobskötter ändert der Abg. Dr. von Frege seinen Eventualantrag dahin um, daß statt „100 000“ gesezt werden soll „50 000.“

Die konservativen Anträge erlangen nur die Stimmen der anwesenden Mitglieder auf der Rechten. Die Absäße 1, 2, 3 werden lediglich redaftionell verbessert angenommen, Bos 4 (Gewährung von Sigzgelegenheit) wird wieder ge- trichen.

Der § 139d führt die Ausnahmen von § 139c auf. Diesen Ausnahmen will ein Antrag der Abgg. Eickhoff (fr. Volksp.) und Genossen auch die Arbeiten hinzufügen, die zur Verhütung des Verderbens von Waaren unverzüglich vor- genommen merden müssen.

Abg. Dr. Müller- Sagan (fr. Volkép.) begründet kurz diesen Antraa mit dem Hinweis auf die analoge Vorschrift des § 105 cs.

Der § 139d wird mit dem Antrage Eickhoff angenommen.

Der Rest der Vorlage wird nah den Verbesserungs- anträgen der Abgg. Dr.- von Frege, Freiherr Heyl zu L S, Dr. Hiße 2c. angenommen. Das Geseß soll am 1. Oktober 1900 in Kraft treten.

Damit ist die dritte Berathung vorbehaltlich des 8 137 a. und der Gesammtabstimmung erledigt.

Schluß 31/4 Uhr. Nächste Sißung Mittwoch 1 Uhr (Antrag Bassermann u. Gen, betreffend das Vereinswesen, Fortseßung der Berathung der Anträge auf Erlaß eines Reichs- Berggeseßes).

Statiftik und Volkswirthschaft.

Zucker-Gewinnung und -Besteuerunag.

Aus der Statistik der Zucker-Gewinnung und -Besteuerung, die im 4, „Bierteljahrsheft zur Statistik des Deutschen Reichs“, Jahr- gang 1899, veröffentliht ift, ergiebt si, daß im Betriebsjahre 1898/99 im deutshen Zollgebiet 402 Rübenzuckerfabriken (Fabriken mit Rübenverarbeitung), ferner 49 Zuckerraffinerien und 6 selbftändige Melasse-Entzuckerungsanstalten im Betriebe gewesen sind. Dtese

[Fabriken haben im Ganzen an Zucker erzeugt (sämmtliche Fabrikate

auf Robzucker umgerechbnet): 1 722429 t gegen 18444C0 t im Be- triebsjahre 1897/98. Die 402 Rübenzucker fabriken haben 12 150 642 t Rüben in 56 621 zwölsstündigen Arbeiteshihten, mithin durhshnitt- lih in einer Schicht 215 t verarbeitet.

Die verarbeiteten Rüben wurden auf 426 458 ha geerntet, und ¿war sind von den Fabriken selbs auf 44094 ha 1417064 & (11,66 v. H ), von Aktionären oder Gesellschaftern auf vertragsmäßig angebauten 146 974 ha 4261 542 t (35 07) geerntet werden, während 53 27 v. V der verarbeiteten Rüben hauptsäl:ch in Kaufrüben, zum kleineren Theile auch in sogenannten Ueberrüben (von den Gesell- schaftern über ihre Verpflihtung binaus gelieferten) bestanden haben. Der Preis der Kaufrüben bewegte ih iviscden 1,62 und 2,14 A für 1 dz und berechnet sich im Durchschnitt auf 1,83 4.

Das Ergebniß der Rübenernte von 28,5 t auf 1 ha war um 2,8 & geringer als im Vorjahre, dagegen fiel der Zuckergehalt der Rüben besser aus, denn zur Darstellung von 1 kg Rohzucker wurden nur 7,48 kg Rüben gegenüber 7,80 kg im Vorjahre von den Rüben- zuckerfabriken verbraucht. ¿

Die Zuckerra!|finerien- haben annähernd ebenso gearbeitet wie im Vo:jahie, wenn man berücksichtigt, daß eine Raffinerie weniger im Betrieb gewesen is, Die Melafse-Entzuckerunasanstalten haben zwar etwas wentger Melasse verarbeitet, doch stellt sih die Erzeugung von Zucker ziffermäßig etwaz böber als im Vorjahre.

Die Ausfuhr von Zucker der Klasse a (Rohzucker) zeigte mit 499 603 t gegenüber dem Vorjahre mit 478941 6 eine geringe Steigerung, die namentlich bei dem Absay nah den Vereinigten Staaten, nah British-Nord-Amerika und nach Dänemark und Schweden hervorgetreten ift, während die Ausfuhr nah Großbritannien abgenommen hat. Von Zudcker der Klasse b wurden 436 785 t, im Vorjahre 478 812 t ausgeführt; zurückgegangen ist der fe haupt- \ählih nah British-Ostipdien und Japan. Die Klasse c zeigt eben- falls eine Abnahme, indem nur 19 827 t gegenüber 25 116 t im Vor- rey tin das Autland rofbritan wutden. Auch bei dieser Zuckergattun

hat der Absay nach Großbritannien und Japan abgenommen, währen

nah Uruguay beträchtlich mehr abgeseyt worden ift. Inland sind gegen Entritung der Verbrauksabgabe und des CEingangétzolls im Ganzen 680331 t Konsumzucker gegenüber

636 399 t im Vorjahre in den freien Verkehr geseßt worden, was

einem Verbrauch an Konsumzucker von 1238 kg gegen 11,75 kg

Städten zur Durchführung gelangt. Der Angestellte behält dabei

1897/98 auf den Kopf der Bevölkerung entspricht.

und B 1898 in den deuts

Einschränkend a Folge des milden Winters. Einfuhr von ca. 3 Millionen Doppelzentner, 1897 : 1 Million) und künstliche Eis-

erzeugung halfen den großen kapitalkräftigen Betrieben darüber hinweg viele kleine Brauereten, besonders auf dem Lande, mußten aber des- halb ihren Betrieb einschränken oder ganz einstellen. Jn der Minder-

E Bierbranérei und Bierbesteuerung. Die im 4. „Vierteljahroheft d

der in den Haupt -Bergbaubezirken Preußens

Reichs“ Jabrgang 1889, veröffentlicht jer

Steuergebieten, aue gegen das Vorjahr wieder zugenommen ha diehen, und der milde Winter sowie eine ziemli Weinernte bildeten ebenso wie 1897 eine günstige starken Bierverbrauch. i Wenn troßdem Erzeugung und Verbrau nit überall die er- wartete Höhe erreichten, so hat man dies wohl hauptsächlih der naß- kalten Witterung des Frühjahrs und des Sommers zuzuschreiben. uf die Biererzeugung wiikte auch der Eismangel als

Eis vom Auslande (1898:

zur Statistik des Deutschen en Nachweise über Bierbrauerei efteuerung zeigen, daß die Biergewinnung im Fahre men in Württemberg, ndel und Wandel ge- erirge Obst- und orbedingung für

erzeugung obergäri erzeugt wird, ist die

Württemberg 4,06 Mi (1897: 2,74), im deutschen toliter (1897: 66,38). rg und Elsaß-Lothringen beziehen nungsjahr 1898 (1. April 1898/31. Baden auf das Kalenderjahr 1898. ung der Ein- und Auéfuhr der jähr opf der Bevölkerung berehnet worden: im Brausteuergebiet auf 103,8 1 (1897: 103,3), in Bayern auf 247,6 1 (1897: 243,5), in Württem- berg auf 191,2 1 (1897: 194,8), in Baden auf 164,21 (1897: 154,8), in Elsaß-Lothringen auf 82,3 1 (1897: 76,0) und im deutschen Zoll- gebiet auf 124,2 1 (1897: 123,0).

Nachweisung

im IIL. Vierteljahre 1899 verdienten Bergarbeiter - Löhne. Mit Aus\{chluß der fest besoldeten Beamten und Aufseher. I. Durchschnitts-Löhne sämmtlicher Arbeiter.

in Elsaß-Lothrin ollgebiet (eins

i

ch

en Bieres, welches meistens in kleinen Brauereien deutlih zum Ausdruck gek m Brausteuergebiet wurden 42,3 (1897: 41,4) Millionen Hekto- liter Bier erzeugt, in Bayern 17,5 Millionen (1897: 16,98), -in [lionen (1897: 4,10), in Baden 2,95 Milltonen illionen (1897: 0,96) und teßlich Luxemburgs) 67,97 Millionen Für das Brausteueraebiet, für Württem- ch diese Zahlen auf das Rech- ärz 1899), für Bayern und F ist unter Berücksichti- ihe Bierverbrauch auf den

en 1,06

Art und Bezirk des Bergbaues

Gesammt-Belegschaft

Verfahrene

\chihten auf 1 E

Verdiente reine Löhne (nah Abzug aller Arbeitskosten, sowie der Knappschafts-, der R und Altersver| eiträge

Jahres- mittel 1898

III, V.-J. | V.-J. 1899

(auf

Zahlen)

insgesammt im

auf 1 Arbeiter und 1 Schich

auf 1 Arbeiter

ITII. V.-J.

1899 M

II, V.-J.

1899

Ns

ITI, V.-J. 1899

Cid

1.

5,

7.

8.

9.

a. Steinkohlen- ® bergbau in Oberschlesien .

in Niederschlesien ; di / im Ober - Bergamtsbezirk

Dortmund:

a. Nördliche Reviere 1) . b. Südliche Reviere 9) .

Summe O.-B.-A. Dort- mund (a, b und Revier

Osnabrück) .

bek Saarbrücken (Staats-

werke) . bei Aachen .

b. Braunkohlen-

bergbau

im Ober - Bergamtsbezirk Q Se 0

c. Salzbergbau

im Ober - Bergamtsbezirk De a C

d. Erzbergbau

in Mansfeld (Kupfer schiefer)

m Oberharz . . n Siegen-Nafsau

sonstiger rechtörheiniser ;

linksrheinisher .

1) und ?) f. Anmerkung *) und §) der unteren Nachweisung.

3) Hinzu tritt der Werth der Brotkornzulage: im Il1. V. -J. 1899 I1I. V. - J. 1899 - Jahres mittel 1898 = 9,09

IT, Zahl und Durchschnitts-Löhne der einzelnen Arbeiter-Klafsen auf 1 Schicht.

61 443 20 153

145 743

51 842

13 090 202

48 765 773 16 673 738

4 464 410

11 689 231

4 084 020

44 312 195 15'347 943

4,05 3,89

Art und Bezirk

des Bergbaues

Bergarbeiter 1)

Dauer einer Schicht der unterirdis{ von der

beschäftigten eigentlichen |

198 321

38 358 10 028

27 086

4458

13 324 3177 19211 7746 3998

Gesammt-

Belegschaft

Unterirdish be- schäftigte eigentliche Bergarbeiter

reines Lobn_

27 151

4 335

13 307 3 338 20 069 6 072 3 3093

78

78

78 78 74 74 75

65 594 875 10 167 590

2 825 677

6 196 053

1 266 199

3 342 417 532 484 8) 4710 075 1 676 844

676 588

0,11 A 0,08

59 801 770

9386 160 2 536 406

5 841 604

1171372

3 082 493 515 975 3) 4 335 188

I 539 481 616 136

2,16 8)

4,00

3,47 3,49

2,93

3,63

3,22

3,33 2,94 2,92

| für 1 Schicht.

2,14 ?)

von der Gefammt-

1.

Sonstige unter- irdish_ beshäftigte Arbeiter

Ueber Tage be- schäftigte erwachsene männliche Arbeiter

Jugendlihe männ- lihe Arbeiter (unter 16 Jahren)

Weibliche Arbeiter

Belegschaft |

reines Loyn

im ILI, V.-J. 1899

| a R A

im Iahre®s- 1898 von der

00 | zck= mittel

j l

im

Belegschaft

Gefammt-

|_reines Lohn

TIL, | V.-J. | 1899

im Jahres-

mittel 1898 von der

K

Belegfchaft

Gesammt-

reines Lohn

im TLI. V.-IJ.

1899 |

A

|_reines Lohn

Gesammt- Belegschaft

voa der

ck—— p D

a. Steinkohle n- bergbau in Oberschlesien in Niederschlesien . im Ober-Bergamts- bezirk Dortmund: a. Nördliche Reviere 5) . b. Südliche Reviere s) .

2,49

3,22 3,15

Summe O.-B.-A. Dortmund (a, þb und Revier Osna- O s

bei Saarbrüdcken (Staatswerke)

bei Aachen

b. Braunkohlen - bergbau

im Ober-Bergamts-

bezirk Halle Í

e. Salzbergbau.

im Ober-Bergamts-

bezirk Halle ._.

d. Erzbergbau in Mansfeld (Kupfer- \ciefer). . im Ober 2D in Siegen-Nafsau é sonstiger rehts- rheinis U linkörheinisher .

s SuulGlies

8,7%: 8 9 ür 18,90/4: 8 Stunden it 6 Nördlihe Reviere: , West- en erYaujen. Sn is i?

Anmerkung ?) bei 1.

9 10

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eviere: Süd-Dortmund, Witten, Hattingen, Süd-Bohum, Süd-Essen, Werden.

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den s{önsten und beliebteîten Gaben ah

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nadiatisé gehört e seit einer Reihe Fahren

esmal in glänzen # rene Kunst in Meister-Holzschnitten“ C erlag von Rich. Bong, Berlin W. 57; Preis 18 46). Um die reihe Fülle | gebotenen zu carafterisieren, sei nur darauf hingewiesen, daß der vor- liegende neueste Band allein über 300 Illustrationen in Schwarz- und Buntdruck enthält, darunter 80 große Kunstbeilagen, die in ihrer künstlerish-technishen Vollendung jedes Auge erfreuen müssen. Text wie in der Bilderfolge bietet jeder Band eine BEON | Darstellung des Kunstschaffens aller Nationen auf den Ge n der Malerei, Skulptur, Architektur“ und Kunstgewerbe, unter Be- rüdsihtigung der vershiedenen Rihtungen und Strömungen. In ihre! Gesammtheit stellen die bisher ershienenen Bände sona eine Kunst- geshihte unserer Zeit dar, die durch ihren Bilderreihthum und die trefflide Auswahl der reproduzierten Meisterwerke wie durh den fesselnden Begleittext als ein groß A Sammwelwerk, namentli jeßt an der Neige des Jahrhunderts, Alle Brennpunkte unseres modernen gesellshastlihen Lebens: die Bühne, das Atelier, der literarishe Salon, der Sport x., finden in Text und Jllustration gleihe Berücksichtigung. Romane, Novellen und Humoreéken endli sorgen für die literarishe Unterhaltung. Der vornehm aus» gestattete Prahtband empfiehlt sih auch diesmal als ein glänzendes und zuglei sehr preiswerthes Festgeschenk.

Gewand. erschienene Pra : ûlle des darin Dar-

esondere Beachtung verdient.

Jugenderinnerung eines alten Mannes os A

von Kügelgen). Billige Geschenkausgabe. Zweite Auflage. Mit dem Bildniß, des Verfassers und einem ausführlichen Vor- und Nach- wort. 89%, XIV u. 522 S. Preis geh. 2 #4. ? Wöpfke, Leipzig-Ns{ch. Von der wohlfeilen Ausgabe diefes in seiner Art klassishen Buchs, in welher2 der vielseitig begabte Künstler Wilhel von Kügelgen eir e frishe und lebensvolle Schilderung der ersten Jahrzehnte des ablaufenden Jahrhunderts, also der Zeit der

Verlag von Richard

napoleonishen Fremdherrshaft und der Befreiunogskriege, entrollt, ift binnen Jahresfrist bereits eine neue Auflage nöthig geworden. Sie ist mit dem Bilde des Verfassers in H-liogravüre geschmückt und mit einem Vor- und Nahwort versehen, welche die Lebensbeshreibung vervollständigen. Es bedauf für dieses anerkannt gute Buch, das on einen erzieherishen Werth für die Jugend hat, keiner neuen Em- pfehlung.

„Zeichen schule“. Anleitung zum Selbstunterriht mit einer Sammlung von Vorlagen für Anfänger und 80 Illustrationen von G. Conz, Professor am Königlichen Katharinenftist in Stuttgart. Verlag von Otto Maier in Ravensburg. Preis 7 Æ, elegant ge bunden 8 A Auch in 7 Lieferungen zu je 1 #4 beziehbar. Dieses Werk, von dem uns die erste Keferung vorliegt, will ein Rathgeber sein für solhe, die das Zeichnen als wichtigen Theil der allgemeinen Bildung zu erlernen wünschen, dabei aber niht in der Lage find, ihre Studien unter der Leitung eines erfahrenen, eas gebildeten Lehrers betreiben zu können. Als Ziel dieser Studien betrachtet der Veifasser das Zeichnen nach der Natur, d. h. nah irgend welchen körperhaften Gegenständen. Denn, so nihtig auch das ornamentale Zeichnen für gewisse Zwecke ist, fo läßt sh doh nicht bestreiten, daß das Zeichnen nach Körpern in viel höherem Maße den Werth eines allgemeinen Bildungsmittels hat und daß die Neigung der Meisten immer wieder auf die Nachbildung der Wirklichkeit hindrängt. Gegenüber dem hergebrahten Vorwurf des „Dilettantismus* führt der Verfasser in treffender Weise aus, wie sehr die Bestrebungen des Dilettanten geeignet sind, das Verständniß niht nur der Natur, sondern auch der Kunst zu fördern, vorausgeseßt, daß fie mit dem nöthigen Ernst be- trieben werden und sih auf erreihbare Ziele beshränfen. In der oben angezeigten Schrift find nun in klarer und anschauliher Weise die Mittel und Wege angegeben, welhe dem Schüler, der auf Selbst- unterriht im Zeichnen angewiesen is}, seine Aufgabe erleihtern können, Ein wohldurchdahter Stuodienplan, systematische und praktisGe Anweisungen, welhe von Verständniß für die Bedürfnisse des Lernenden zeugen sowie die große Zahl der damit verbundenen Illustrationen sind geeignet, wenn auch niht jede Schwierigkeit zu beseitigen, do jeden, der Lust zur Sache besißt, zu einem befriedigenden Resultat zu führen. Die „Zeichenshule“ von G. Conz umfaßt außer 48 Vorlagc-Tafeln füc den Anfangs-Unterriht 128 Seiten Text und 80 Abbildungen.

„L’Interprète militaire“ ift der Titel einer Samm- lung von Uebungsstücken für die Vorbereitung zur Dolmetscher- Prüfung und zum Selbstunterriht, welhe der Hauptmann a. D. von Scharfenort, Bibliothekar der Haupt-Kadetten- Anstalt und Lehrer an der Kriegsakademie, zu)ammengestellt hat. Der Inhalt des im Verlage von A. Bath in Berlin cilcdienenea kleinen Buches ift in zwei Abschnitte getheilt, welche si gegenseitig ergänzen. In dem französischen Theil giebt der Verfasser außer einer zusammenhängenden Darstellunz des Krieges von 1870 bis zur Schlaht von Sedan Uebungsftüucke über Proflamationen, Vereinbarungen, Festungsüber- gaben, Verhandlungen über CT Ene, Mauerans(hläge u. \. w. Der für die Prüfung si vorbereitende Offizier \oll dur ein ein- gehendes Studium dieser Texte in die Lage ver'eßt weiden, mit Zuhilfenahme des alphabetishen Wörterrerzeidnifses. jede Verfügung seiner vorgeseßten Behörde an die Bevölkerung im Feindeslande französisch abfassen z1 können. Es find daher nur Stoffe guf- E, welche dem Dolmetscher von Nutzen find. Der fran Uge

heil enthält gleihzeitig die Lösungen der in dem zweiten Abschn tte gestellten deutshen Aufaaben. Sie follen dem Offizier Gelegenheit eben, in freter Uebertragung des deutshen Gedankens der fremden

prache in ihren vielen Gigenthümlichkeiten gerecht zu werden. Diese Anordnung läßt das Bu auch ganz befonders zum Selbststudium geeignet und empfehlenswerth erscheinen.

Das neueste (9.) Heft der Kriegstehnisckchen Zeitschrift für Offiziere aller Waffen“ (zugleih Organ für kriegötehnische Erfindungen und Entdeckungen auf allen militärischen Gebieten; ver- antwortlih geleitet von E. Hartmann, Oberst z. D) enthält einen bemerkenswerthen Aufsaß über größere Piontierübungen unter Bezug- nahme auf die Uebung, welche in Schleswig in ter Zeit vom 26. Juni bis 3 Juli d. J. ftatifand. Die Anforderungen, die im Krie,e an die Leistungen der Pioniere zu stellen sind, haben sich mit der Ver- volkommnung der Feuerwaffen und mit der vermehrten Ver- wendung künstlicher Hilfsmittel im Kriege gesteigert. Jn erhöhtem Maße muß außer der Beherrshung der reglementarischen Formen von der Pioniertrupve verlangt werden, daß sie ihre Arbeiten unter den erschwerenten Einflüssen des Krieges, in gespannten taktishen Lagen sowie unter Ueberrashungen und Stêrungen durhzuführen ver- mag. Dies erfordert eine gründlihe Ausbildung des Offiziers wie des Soldaten, und die alljährlichen größeren Pionierübungen dienen dazu, der Waffe die ihr im Manöver fehlende Gelegenheit zu ihrer felde mäßigen Ausbildung zu geben. _ Die in diesem Jahre abg | Uebung erhielt dadur noch ein besonderes Interesse, daß sie auf dem denkœürdigen Kriegsshauplay der für die Pioniere so ruhmreichen Greignisse von 1864 stattfand. Die Uebung wurde von dem Inspekteur der 3. Pionier-Inspektion geleitet; es nahmen daran theil die Pionier-Bataillone von Rauh und Nr. 9, die Komman- deure der noch zur [lone Nr.

7, 8 und 10, scwie, einige besonders kommandterte Offiziere. Uebung diente ein slrategisiatetiige Rahmen als Grundla

für die ganze Dauer beibehalten wurde. Der Verlauf de wird in dem durh Abbildungen erläuterten ussas unter legung dienstlichen Materials eingehend geschi _und : Verfasser u i; Dee ane, S mit den 4

anzustellen. uffaß soll in nachsten Pest di technischen Zeitschrift“ zum obiak g | E mentspreis der im Verlage der Köaiglichen Hof-

E. S. Mittler u. Sohn erscheinenden chrift (jähr!