1899 / 298 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 18 Dec 1899 18:00:01 GMT) scan diff

96% Javazucker loko 114 träge. Rüben-Rohzudcke1 9 h. 1 d. matt.

Liverpool, 16. Dezember. (W. T. B.) Baumwolle. Urasaß 7000 B., davon für Spekulation und Export 500 B. Tendenz: Ruhig. Middl. amerikanische Lieferungën: Kaum stetig. Dezember- Fanuar 419/64 Käuferpreis, E i 48/64—49 /64 do., Februar- März 47/e4 Verkäuferpreis, März-April 45/64—48/64 do., April-Mai 44/64 do, Mai/Zuni 42/64—43/64 Käuferpreis, Junt-Juli 41/64— 42/64 do., Jult-Augusî 4—4!/e« Verkäuferpreis, August-September 381/64 do., September-Oltober 354/64 d. do. |

Paris, 16. Dezember. (W. T. B.) Die heutige Börse er- öffnete matt, weiterhin blieben jedo die Parquetwerthe gut behauptet, Türkenloose höher. Goldminen von London abhängig, waren matter,

\{ließlich aber leiht erholt. |

(Söluß-Kurse.) 309% Französische Rente 99,75, 49/0 Zialienische Mente 93,90, 3 2/a Portugiesishe Nente 23,60, Portugiesische Tahbal- Obliga. —,—, 42/0 Russen 89 —,—, 49% Russen 94 —,—, 3E 0/, Ruf. A. —,—, 3 °/% Rufen 96 87,174, 49/9 span, äuÿere Ani, 67,05, Konv. Türken 22,80, Türken-Loose 128,50, Meridionalb. 680,00, Desterc. Staaisb. 696,00, Lombarden —,—, Banque de France 4370, D, de Yaris 1090, B. Ottomane 562,00, Grôd. Lyonn, 1000,00, Debeers 632,00, Rio Tinto-A. 1115, Suezkanal A. 3550, Private diskont —, Wchs. Amft, k. 207,06, Wf. a. dts. Pl, 121/16, Wö, a. Stalten 64, Wf. London k. 25,30, CGhèq. a. London 25,33, de. INabrid l, 389,50, do. Wien ?. 206,75, Huanaca 56,75.

Getretdemarkt. (S&luß.) Wetzen behauptet, px. Dez. 18,40, pr. Januar 18,55, pr. Januar-Ayril 18,90, pr. März-Juni 19,20. Roggen ruhig, pr. November 13,95, pr. Januar-April 14,00. Meek zua, pr. Dezember 23,95, pr. Januar 24,15, pr. Januar- April 24,55, Þr. März-Juni 25,10, Rüböl ruhig, pr. Dezember 55, pr. Januar ddt, pr. Jan.-April 564, pr. Mat-August 574. Spiritus ruhig, pr. Dezember 37, pr. Januar 37, þr. Januar-April 37F, pr. Mat-August 384. A i S

NRobzuder. (Sig. Rubig. 88 */2 leko 27 à 281, Weißer ZuDXer ruhig, Nr. 3, pr. 100 kg, pr, Dezember 285, do. pr. Januar 284, do. pr. E 10, L März-Juni 29F. |

St. Petersburg, 16. Dezember. S T. B.) Wechsel a, London 93,50, do. Amsterdam -—,—, do. Berlin 45,60, Cheds auf Berlin 46,30, Wechsel auf Paris 37,10, 4% Staatsrente v. 1894 998, 49/0 Tons. Gisenb.-Anl. v. 1880 —,—, do. do. v. 1889/90 1487, 34 9/0 Gold-Anl. v. 1894 —,—, 32/10 %/ Bodenkredit-Pfandbriet 98, Azow-Don Kommerzbank 575, St. Petersb. Diskontobank? 677, St. Petersb, intern. Handelsbank 1, Emisfion 455, Russ. Bank für auswärtigen Handel 362, Warschauer Kommerzbank 435. Priyat- dislont —,—.

Das Finanz-Ministerium {ägt die gesammte Zuckerprod uktion in der laufenden Campagne auf 55 196 960 Pud, von denen laut Verfügung des Minister-Comitós 355 Millionen Pud für die Bedürf- niffse der einheimishen Märkte bestimmt sind, Der freie Ueberschuß beträgt fomit 19 696 690 Pud.

17. Dezember. (W. T. B.) Auf entsprehende Gesuche ge- ftattete der Finanz-Minister auf die Dauer des Jahres 1900 zoll- freie Kohleneinfuhr für die Bewohner Warshaus. Ferner gestattete der Minister die Einfuhr von Kohlen zum Zollfay von 15 Kop. pro E zum Hausbrand für die Bewohner von Odessa, Nikolajew, ewastopol und anderen Städten, wo das Be- dürfniß nach billigerem Brennmaterial vorhanden is} , ferner für die das Schwarze Meer und das Asowshe Meer befahrenden Dampfer. A

Mailand, 16. Dezember. (W. T. B.) JtalienisGe 5 °/e Rent 100,623, Mittelmeerbahn 546,00, Msöridionaux 730,00, We@&sei auf Paris 106,90, Wesel auf Béxlin 131,90, Banca d’Italia 908

Madrid, 16. Dezember. (W. T. B.) Wesel auf Paris 26,67.

Ltssabon, 16. Dezember. (W. T. B.) Goldagio 44,

3 msterdam, 16. Dezember, (W. T. B.) (Schluß-Kurse.) 4 9% Russen v. 1894 63, 39°/9 holl. Anl. 925, 5 ?/g garant. Iiex. Gisenb.- Anl. 383/16, 5 9/0 garant, Transyaal-Eijenb.-Dbl. —, 6 9/0 Lran2Waal —,—, Marknoten 58,95, Ruff.. Zollkupons 1902.

Getreidemarkt, Weizen auf Termine geschäftslos, do, Þtr März —,—, or. Vai —,—. Roggen loko —,—, do. auf Termine flau, do. þr. März 135,00, pr. Mai 133,00.

Fava-Kaffee good ordinary 344. Bancazinn

Nntwerpen, 16. Dezember. (W. T. B.) Getreidemartt. Weizen behauptet. oggen behauptet. Hafer behauptet, Gerfte fest.

Vetroleum. (Schlußbericht.) Raffiniertes - Type weiß IUcko 934 bez. u. Br., px. Dezember 234 Br., pr. Januar 235 Br.,, pr. &an.-April 233 Br. Fest. Schmalz yr. Dezember 718.

New York, 16. Dezember. (W. T. B.) Die Börse er- dfffnete sehr schwach, dann trat auf Deckungen eine ruhigere Haltung ein. Später war dieselbe jedo auf Verkäufe wieder fallend. Der Umsaß in Aktien betrug 508 000 Stü.

Die heutigen G oldverschiffungen betragen 2450 000 Dollars.

Weizen eröffnete infolge des Regterungsberichtes stetig mit etwas niedrigeren Preisen und gab auf höhere Ernt:shäßungen und Liqui- dation demnächst noch weiter naß. Gegen Schluß trat eine Besserung ein. Das Geschäft in Mais lag anfangs träge, dann fallend infolge \{wächerer Kabelberichte, Mattigkeit des Weizens und der Lebensmittel.

(Schluß-Kurse.) Geld für Regierungsbonds: Prozentjaß 9, b: fôr anbere Sicherheiten 6, Wechsel auf London (69 Tage) 4,814 Cable Transfers 4,884, Wechsel auf Paris (60 Lage) 5,234, do. auf Berlin (60 Tage) 94, Atchison Topeka u. Santa Fs Altien 195 bo, do. Preferred 594, Canadian Pacific Aktien 92, Zentral Pacific Htiten —, Chicago Milwaukee u. St. Paul Aktien 118, Denver u. Rio Grande Preferred 70, LAllinois Zentral Aktien 1104, Lake Shore Shares 205, Louisville u. Nashville Aktien 787, New Vork

entralbahn 1273, Northecn Pacific Preferred (neuc Emifs.) 725 Storthern Pacific Common Shares 53, Northern Pacific 3°, Bonds 65, Norfolk and Weftern Preferred (Interims-Anleihescheine) 68{, Southern Pacific Aktien 37, Union Pacific Aktien (neue Gmifston} 452, 42/0 Vereinigte Staaten Bonds pr. 192% 1337, Silber, Cowmercial Bars 597. Tendenz für Geld: Leicht.

Waarenberi{t. Baumwolie-Preis in New Yor? 71/16, ds für Lieferung pr. Januar 7,25, do. für Lieferung pr. März 7,38 Baumwolle-Preis in New Orleans 75/16, Petroleum Stand white fr New Vork 9,90, do. do. in Philabelphia 9,85, do. Refinev (in Gafes) 11,00, do. Credit Balances at Oil City 166, Schmalz Wefiern ftean: 5,75, do. Rohe & Brothers 6,00, Mais pr. Dezbr. 397, do pr. März —, do. pr. Mai 39. Rother Winterwetzen loko 74, Weizen pr. Dezbr. 724, pr. Jan. —, pr. März 75, pr. Ma 744, Getreidefraht nach Liverpool 23, Kaffce fair Rio Nr. 7 61/16 do. Rio Nr. 7 pr. Jan. 5,86, do. do. pr. März 6,00, Meht, SuLno Wheat clears 2,75, Zuckter 318/16, Zinn 25,00, Kupfer 16,75 bis

Die Weizen-Verschiffungen der lezten Woche von den atlantischen Häfen der Vereinigten Staaten betrugen: nah Groß- britannien 830 000, nach Frankreich —, nach Deutschland 70 000, nach Belgien 390 000, nach anderen Häfen ‘des Kontinents 20 000 Qrts.

Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 10 373 693 Doll.,, gegen 11 099 882 Doll. in der Vorwoche, davon für Stoffe 2098 193 Doll., gegen 2066833 Dok. in der Vorrooche.

Chicago, 16. Dezember. (W. T. B.) Die Weizenpreise leuten infolge des Regierungsberihts niedriger ein, später führten Käufe für den Export und die ungeklärte politishe Situation im Auslande eine Besserung herbei. Die Preise für Mats fielen anfangs auf günstiges Wetter, später wurde das Sinken im Einklang mit dem Weizen theilweise wieder ausgeglichen.

Weizen pr. Dezember 65. do. pr. Mat 695. Mais pr. Dezbr. 304. Schmalz pr. Dezbr. 5,25, do. pr. Januar 5,45, Speck short clear 5,624. Pork pr. Dezbr. 8,90.

Wechsel auf

Rio de Janeiro, 16, Dezember. (W, T. B.) Buenos Aires, 16, Dezember. (W. T. B.) Goldagio 129,30.

Januar - April

London 7.

Verkehrs-Anstalten.!

Laut Telegramm aus Dortmund hat die erste englische Post über Vlissingen vom 16. Dezember den Anschluß an Zug 5 wegen Nebels auf See nicht erreicht und wird mit ug 11 weiterbefördert.

Laut Telegramm aus Köln (Rhein) hat ferner die Las englische ads über Ostende vom 16. Dezember n Köln den Anschluß an Zug 31 nah Berlin über Hildes- heim wegen Zugverspätung in England nicht erreicht.

Der VIII. internationale Schiffahrts-Kongreß findet bei Gelegenheit der Weltausstellung in D statt, und zwar in den Tagen vom 28 Juli bis zum 3, August 1900. Die Arbeiten des Kongresses umfassen, wie das „Centralbl. d. Bauverw.“ meldet, folgende neun Fragen, die in den zu bildenden vier Abtheilungen behandelt werden: I. Abtheilung. Binnenschiff- fahrt: Bauliche Anlaaen. 1) Einfluß der Regulterungsarbeiten auf das Verhalten der Flüsse (insbesondere der Einfluß dieser Arbeiten auf die Hohwasserführung). 2) Fortschritte in der Anwendung von Maschinenkraft zur Speisung der Kanäle. IL. Abtheilung. Binnenschiffahrt: Betrieb. 3) Nuybarmahung der natür- lihen Schiffahrtswege mit geringer Wassertiefe oberhalb ihres Ebbe- und Fluthgebiets. (Art des Betriebes, Schiffsgefäße von geringem *Tiefgang, namentlich in Anwendung auf die Kolonien). 4) Fortschriite in der Anwendung von Maschinenkraft beim Betriebe der Seeschiffahrtswege. Monopolisierung des Zug- dienstes, 5) Schutzvorkehrungen und Dienstanweisungen für die Schiffsmannfchaften. 111, Abtheilung. Seeschiffahrt: Bauliche Anlagen. 6) Die neuesten Fortschritte in der Befeuerung und Betonnung der Küsten. 7) Die neuesten in den hauptsächlichsten Sec- und Küstenhäfen ausgeführten Anlagen IV. Abtbeilung. Seeschiffahrt : Betrieb. 8) Anpassung der Handelshäfen an die For- derungen der Schiffsgefäße. (Die den Hauptbauwerken zu gebenden

Abmefsungen und die mit Rücksicht auf die Schiffbarkeit zu stellenden Anforderungen.) 9) Fortschritte in der Anwendurg von Maschinen- kraft bei der Ausrüstung der Häfen.

Auf den Pfälzishen Eisenbahnen wurden im Monat November d. I. befördert 878 271 Personen, 601 188 710 kg Güter und 164 137 000 kg Kohlen gegen 838 154 Perfonen, 522 702 420 kg Güter und 164 548 000 kg Kohlen in demselben Monat des Vorjahres. Die Einnahmen im November d. I. stellten sh zusammen auf 2444000 A gegen 2301288 ÆsÆ im Vorjahre, also um 142711 M böber. Die Gesammtsumme derselben betrug in den verflossenen 11 Monaten d. J. 26679 048 4 gegen 25 856 713 A in dem gleichen Zeitraum des Vorjahres, d. i. um 822 335 4 mehr.

Auf den Kön iglih württembergischen Staats- etsenbahnen wurden im Monat November 1899 befördert 2 496 221 Personen und 740 044 t Güter gegen 2 429 096 bezw. 708 344 in dem- selben Monat des Vorjahres. Die Einnahmen im Novbr. d. I. stellten ch zusammen auf 4 093 700 4, d. i. um 188726 4 mehr wie im November 1898. Die Gesammtsumme derselben betrug vom 1. April bis Ende November d. J. 35 209 100 Æ, d. i. um 1082 224 4 mehr als in demselben Zeitraum des Vorjahres.

Villa, 17. Dezember. (W. T. B.) Der Bahnverkehr zwishen Tarvis und Pontafel, welher wegen Schneefalls unterbroen war, ist nunmehr vollständig wieder aufgenommen.

Amsterdam, 17. Dezember. (W. T. B.) Der Verkehr der Ene Enkhuisen—Stavoren isff durch Eis ge-

ört.

Bremen, 15. Dezember. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer „Bonn“ 13. Dez. v. Buenos Aires n. „Oldenburg*, n. Ost-Asien best, 14. Dez. in Antwerpen angek. „Willehad“ 14. Dez. v. New York n. Bremen abgeg. „Aller“ 15. Dez. v. New York in Bremerhaven, „Bayern“, v. Ost-Asie fommend, 14. Dez, in Antwerpen angek. „Maria NRickmers“, v. Galveston kommend, 14. Dez. Prawle Point passiert.

16. Dezember. (W T. B.) Genua über Neapel und Gibraltar n. New York abgeg. „Gera“, v. Australien kommend, 14. Dez. und „Ems“, y. New York kommend, 15. Dez. in Genua angek, „Sachsen“ 15. Dez. Retse v. Neapel m Port Said, ¿Trier 15. Dez : Reise v. ‘Antwerpen n. “o „Mainz“ 15. Dez. Reise v. Santos nah ortges. „Preußen“ 16. Dez., v. Bremen kommend, in Shanghai angekommen

18, Dezember. (W. T. B.) Dampfer „Stuttgart“ 16. Dez. in New York angekommen.

Hamburg, 15. Dezember. Linie. v. Cherbourg abgeg. „Polynesia“ 14. Dez. in Havanna angek. „Georgia“ 14. Dez. v. Buenos Aires n. Genua abgeg. „Bethania“ 14. Dez. in Philadelphia angek. „Serbia", von Ost-Asien n. Ham- burg, 14. Dez. Gibraltar pasfiert. „Andalusia“ 13. Dez. y. Singapore n Penang abgegangen.

16, Dezember. (W. T. B.) Dampfer „Belgravia“", v. New PYork n. Hamburg, 15. Dez. Cuxhaven passiert. „Constantia“,

v. Hamburg über Havre n. Westindien, 15. Dez. v, Antwerpen abgag., |

„Valencia“, v. St. Thomas n. Hamburg, 14. Dez. in Havre, „Rhenania" 14. Dez. in St. Thomas, „Bolivia“ 15. Dez. in Colon angek. „Hungaria", v. St. Thomas n. Hamburg, 15. Dez. Cux- haven passiert. „Braßilia“ 15. Dez. in Baltimore angek. „Batavia“, y. Baltimore n. Hamburg, 15. Dez. Lizard passiert.

London, 15. Dezember. (W. T. B.) Castle-Linie. Dampfer E Castle“ gestern auf Heireise die Canarishen Inseln passiert.

16, Dezember. (W. T. B.) Castle-Linie. „Doune Castle" gestern auf Ausreise in Kapstadt angek, Castle“ heute auf Ausreise von London abgegangen.

17. Dezember. (W. T. B.) Union -Linte. „Goth“ Freitag auf Heimreise von Kapstadt abgegangen.

Ro1terdam, 16. Dezember. (W. T. B.) Holland-Amerika- linte. Dampfer „Maasdam“, v. Rotterdam n. New York, gestern Lizard passiert.

Dampfer „Tintagel

Dampfer

Heft 12 der im Ministerium der öffentlichen Arbeiten heraus- gegebenen „Zeitschrift für Kleinbahnen“ (Verlag von Julius Springer in Berlin N.) hat folgenden Inhalt: Staatsbethilfen für Kleinbahnen. Neuere Entwicklung des Selbstfahrerverkehrs in Frankreih. Von Gustav Krenke. Haftung der Kleinbahnen für fremde Verschuldung in ihrer wirthschaftlihen Tragweite. Von Syndikus Dr. Karl Hilse in Berlin, Die Kleinbahnen in Belgien im Jahre 1898. Die Uganda-Eisenbahn. Mit 2 Abbildungen. Geseßgebung: Schweiz: Bundesrathsbeshluß vom 7. Juli 1899, betr. Borschriften für die Erstellung der- Stromleitungen der ekektrischen Bahnen. Kleine Mittheilungen: Neuere Projekte, Vorarbeiten, Konzessionsertheilungen und Betriebéeröffnungen von Kleinbahnen. Betriebseinnahmen der ungarisczen Kleinbahnen im erften Halb- jahre 1899 im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Jahres 1898. Geschäftsberiht der Süddeutshen Eisenbahngesellihast für das Ge- \chäftsjahr 1898/99.

Theater und Musik.

Konzerte. Das fünfte Philharmonische Konzert, das am Monta v. W. unter Herrn Arthur Nikis{ch's Leitung stattfand und au dem Programm als „Beethoven-Abend" bezeichnet war, brachte

Bremen abgeg. }

| noch im Forte die rehte Kraft.

G) S a 1D, E D. Fe 4; Pi mi Dampfer „Werra“ 15. Dez. v. | kräftige Stimme verfügt, aber alle Ausdrucksmittel noch nicht beherrscht.

¡ Etne

Bremen | Böhmische Streichquartett mit seiner zweiten Abonnements-

„Pfalz“, n. d. La Plata best., 16. Dez. in Southampton, !

drei der {önsten Werke des unsierblißen Komponisten, und zwar die Symphonie Nr. 1 in C-dur, die große C-moll-Symphonte (Nr. 5) und das Es - dur - Konzert (Nr. 5) für Klavier mit Be, gleitung des Orchesters. Die drei Werke kamen in einer Vollendun zum Vortrag, wie man sie nur selten geboten erhalten dürfte i Eugen d'Albert, augenblicklich unbestritten einer der besten

nterpreten Beethoven’scher Klayierwerte, war der Solist des Abends und erzielte dur seine gefühlswarme Wiedergabe des herrlichen Adagio und der Ausführung des sich unmittelbar daran knüpfenden zierlichen Rondo fo starken Beifall, daß er fih zu einer Zugabe ges nöthigt sah. Besonders tiefen Eindruck rief ferner der \sich förm- lich zu einem Triumphgesang steigernde Schlußsaß der C-mol]- Symphonie hervor, dessen mustergültige Ausführung dem Dirigenten und dem Orchester reie Ehrungen eirtrug.

Ueber das Spiel des mit Necht seit lange ges{chäßten Hianisten Herrn Joss Vianna da Motta is im Grunde nichts Neves zy fagen. Das bei seinem Konzert am Mittrooh den Saal Bechstein nur \pärlich füllende Publikum ein Beweis, daß die eiyseitigen Klavier-Abende selbs guter Künstler wenig Anklang finden bekam eine eigenthümliche Auswahl von Kompositionen zu hören. Jn Beethoven?s C-moll-Sonate (op. 111) gelang das Adagto, die variationen- haft bearbeitete Arietta, besser als der Allegrosay. Die C-dur-Toccata für die Orgel, în der Busoni’shen, fehr glänzenden Klavier- übertragung zum ersten Male gespielt, konnte, obwohl fie voriüglih wiedergegeben wurde, nicht ganz befriedigen; sie ist nun einmal für den großen, mächtigen Orgelton und, was noch s{chwerer ins Gewicht fällt, im Orgelstil geschrieben. Eine Gis-moll.Etüde ron Alkan, ein sehr langes Konzertstück, in dem alle möglichen, raffiniert erfonnenen, schwierigen Finger- und Handkunststücke enthalten find, klang, als ob L von dem jüngeren, unbedeutendzren Bruder des 1888 verstorbenen, rühmlichs bekannten Franzosen und nicht von thm selbst geschaffen wäre. Das Werk bot wenig Genuß.

Der Donnerêtag brachte zwei Gesangskonzerte. Jm Beet- hoven-Saal ließ fich Fräulein Emmy Palmar zum ersten Male in Berlin hören. Sie besißt einen ausgiebtgen Mezzosopran, der leider in der Höhe dexr Weichheit hon cutbehrt, dagegen eine recht angenehme Mittellage und Tiefe aufweist. Sie versteht es, Lieder mit ansyrechendem, gut empfundenem Ausdruck vorzutragen; die Arie der Ceres aus der Oper „Proferpina® von Paesielli wollte ihr da- gegen nicht recht gelingen, doch war diefer Umstand vielleicht einer anfänglich fsich geltend machenden Befangenheit zuzuschreiben, Im Saal Bechstein trat zu gleider Zeit eine finische Sängerin, Fräulein Elza Norring aus Helsingfors auf, über deren fünstlerishe Darbietungen si nicht viel Günstiges berichten läßt, Fhre Stimme hat nur wenig Wohltlang, ihre Gefangêtechnik ist, von der üblen Angewohnheit des Tremolierens ganz abgesehen, nicht ein- wandfrei. Eine Arie aus der Oper „La Traviata“ von Verdi gelang noch am besten; hier zeigte die Sängerin eine flüffige Koloratur und einen guten Triller. Der junge Geiger Har Eugenio von Labunski spielte mehrere kleinere Kompositionen von Wieniawski, Sarasate, Bohm und Ciléóa mit weichem Ton und innigem Vortrag. Im Saale der Sing-Akademie gab ebenfalls am Donnerstag der Geiger Herr Alfred Wittenberg, ein Schüler Professor Joachim's, ein Konzert mit dem Philharmonischen Orchester. Er verfügt über einen ausgtebigen, vollen, in jeder Lage runden und weihen Ton und eine beachtenówerthe Technik, Sein Programm seßte sih aus dem D-dur- Konzert von Brahms (op. 77), der Ciacona von Bah und den Variationen in E-moll setnes Lehrmeifsters zusammen. Der reilich gespendete Beifal veranlaßte den Künstler zu einigen Zugaben, von denen die erste, das Chovin-Sarasate’|che Es-dur-Nocturno fo ausgezeichnet gespielt wurde, daß aleih darauf eine zweite erfolgen mußte. Die mit- wirkende Sängerin, Fräulein Vera Goldberg, besißt eine an- genehme Stimme, deren Wohllaut nur leider dur sörendes Tremoslieren beeinträhtigt wurde. Im Piano klang sie dagegen wei und {ön. Auch ihren Vorträgen wurde reiher Beifall gespendet.

Zwei junge Künstlerinnen Fräulein Ella Gerhardt (Gesang) und Fräulein Helene Obroúska (Klavier) hatten am Freitag im

| Saal Bechstein ein ziemlich zahlreißes Publikums versammelt.

Die Reibe der Vorträge eröffnete die voin vorigen Jahre her bercits bekannte Pianistin mit Beethoven's F-dur-Sonate (Op. 54). Sie verfügt im Piano über einen sehr weihen Anschlag, ihr fehlt aber Das zeigte sh fo recht bei Gludck's Balletmusik aus „Iphigenie auf Tauris", wo au die Klarheit der Paffagen einiges zu wünschen ließ Fräulein Gerhardt erwies sich als eine wohlgeshulte, mit Geshmack vortragende Sängerin, die über etne

Beide Damen erntiten reihen Beifall. Zu bedauern war, daß die niht immer diókret genug ausgeführt wurde.

Klavierbegleitung Beethovenfeier veranstaltete an demselben Tage das

würdige

Soiróe im Beethoven-Saale. Zur Aufführung gelangten die drei Quartette des Meisters (op. 59) in F-dur, E-moll und C-dur, und

j zwar in vollendeter Form. Da war auch nicht ein Takt, ja nicht eine | Note, die man hätte anders aufgefaßt und vorgetragen haben wollen, (W. T. B.) Hamburg-Amerika- |

Dampfer „Columbia“, v. Hamburg n. New York, 14. Dez. f y E E p C , b. Hamburg n. New York Vel | Klanges, eine solhe Harmonie im ganzen Zusammenwirken , daß

Die vier Herren zeigten eine jolche in der Abtônung des

als es wirklich gesehen ift. Í Uebereinstimmung im Gefühlausdruck, wie

alles wie aus einem ‘Gusse ershien. Einen befriedigenden Eindrud hinterließ am gleihen Abend das Konzert des Violoncellisten Herrn Foseph Malkine in der Sing-Akademie, das leider nur

! s\hwach besucht war. Die Merkmale seines Spiels find wohlklingender | Ton, gediegene Fertigkeit und geiftvoller Vortrag. ! bisweilen an der wünschen:werthen Wärme fehlen.

Doch ließ er es Die mitwirkende Geigerin, Fräulein Fngeborg Magnus zeigte zwar Temperament in der Auffassung, hatte aber noch mit der Technik zu kämpfen.

| Nur in der Cantilene war ihr Spiel ganz besonders ansprechend.

Am Sonnabend fand in der Sing - Akademie ein Konzert der Koloratursängerin Fräulein Wilma San da statt. Die Künstlerin hatte ein Programm aufgestellt, das vor allem çeeignet war, das haupt- fächlih bei ihr entwidelte techni\che Können zu zeigen. Jhrem Vor- írag gebricht es sonst noch vtelfach an der nothwendigen Wärme des Ausdrucks. Ihre Koloratur ist aber eine sehr flüssige; der Triller könnte allerdings runder und geshlofsener sein. Bei den mit Begleitung der Flôte vorgetragenen Passagen einer Händel’shen Arie ließ fie au die absolute Reinheit des Tones vermissen. Herr Kammermusiker W. Herbort, welcher die Flötenbegleitung übernommen hatte, führte sie mit sicherer, künstlerisher Beherrshung seines Instruments durch. Nicht zum ersten Mal trat der Baritonist Herr Hjalmar Arlberg an demselben Abend im Saal Bechstein vor das Berliner Publikum. In den Konzerten der Königlichen Hochschule für Musik hat er wiederholt Solo-Partien mit Er- folg gesungen. Die vornehme Art seines Vortrags, sowie seine |chône, weihe Stimme kamen am meisten in Beihooven's Liederkreis „An die ferne Geliebte" zur Geltung. Ausgezeichnet im Ausdruck waren ferner die „Vier ernsten B von Brahms. Von den Liedern sprahen besonders „Jn der Frühlingsmondnaht“ von Max Stange und „Anmuthiger Vertrag“ von Robert Kahn an; leyzteres wurde da capo verlangt. Frau Norman-Neruda, die hervorragende Geigerin, unterstüyte den Konzertgeber. Ihr Spiel war wieder von faszinterender Wirkung; an thm ist alles groß: Ton, Auffassung, Empfindung und Technik Die leßtere kounte die Künstlerin besonders in der „Teufels- triller-Sonate“ von Tartiat in ibrer ganzen Vollendung zeigen. Für den stürmishen Beifall dankte sie durch Zugabe eines Adagio von Spohr. Die Pianistin Fräulcin Johanne Stockmarr, welche A Neruda auf dem Klavier begleitete, spielte noch einige Solo- tüde mit fraftvollem Anichlag und glänzender Technik.

Im Königlichen Opernhause wird morgen Georges Bizet's Oper Carmen mit Fräulein Rothauser in der Titelrolle gegeben. Den Don Joss singt He:r Philipy. Kapellmeister Strauß dirigiert. Am Mittwoh, Nachmittag 34 Uhr, findet eine Kinder: Vorstellun statt. Zur Aufführung gelangt Humperdinck's Märchenspiel „Hänsel und Gretel“. (Hänsel: Fräulein Nothauser; Gretel: Fräulein Dietris Knusperbexe: Fräulein Reinl). Kapellweister Strauß dirigiert. Hierau

folgt das Ballet „Die Puppenfee“ mit den Damen Dell’Era und Urbanéka in den Hauptrollen. Preise dex Pläße: Erster Nang und t 4 4, Zweiter Rang 2,50 #4, Dritter Nang 2 4, Vierter ß 1 #4, Stehplay 50 4.

glihen Schauspielhause geht morgen „Auf

der Sonnenseite“, Lustspiel in drei Aufzügen von Otêcar Blumen- tbal und Gustav Kadelburg, unter Mitwirkung der Damen Poppe, Schramm, von Mayburg und der Herren Heryer, Boettcher,

Am Mittwoch, den 20, Dezember, Mittags 12 Uhr, veranstaltet Herr Musikdirektor Otto Dienel in der Marienkirche eine musikalishe Weihnachtsfeier. Die Damen Elise Klein, Lotte Dienel und die Herren Alexander Curth und Carl Rachs werden Quartette, Duette und Weihnachtslieder singen. Außer den Genannten wirken noch die Cellistin V: Hilde Schadewald, Herr Robert Schwießelmann und Herr Hans Genßel mit. Der Eintritt ist frei,

: Oberlaender und Hartmann in Scene.

Mannigfaltiges. Berlin, den 18. Dezember 1899.

Der Polizei-Präsident hat an die „Große Berliner Straßenbahn“ nachstehende Verfügun g erlassen:

„Die erheblihen Störungen, welhe während der leßten Tage im Betriebe der dortseitigen elektrishen Straßenbahnen vorgekommen find, haben vorwiegend darin ihren Grund, daß die Große Berliner Straßenbahn es unterlassen hat, geeignete Maßnahmen zu treffen, um den Bewegungswiderstand zu beseitigen, der dur die ge- frorenen Schneekörper, die auf die Geleise und in deren Nillen geriethen, hervorgerufen wurde. Die Gesellschaft hätte sh die Reinhaltung der Gleise besonders angelegen sein lasseu müssen und hätte zu diesem Zwecke, namentlich in den verkehr8reihen Straßen, ein größeres Aufgebot von Personen dauernd beshäfligen sollen, während thatsächlich das für gewöhnlich angestellte Personal kaum in wahrnehmbarer Weise vermehrt wurde. Es hâtte ferner rechtzeitig und in wirksamer Weise Salz gestreut werden wüssen, um die Schneekörper von den Schienen logzulösen. Die Verwendung von Salz, welhes im Betrieb der Großen Berliner Straßenbahn bei Thaurwetter vielfah im Uebermaße stattgefunden hat, wäre im vorliegenden Falle durhaus angezeigt gewesen.

Daß die Eigenart der Accumulatoren an den Verkehréstörungen feine8wegs in ausschlaggebender Weise die Shuld trägt, zeigt das Beispiel der Berlin-Charlottenburger Straßenbahn, auf welcher der Verkehr ih glatt abgewickelt hat. Indem ih mir vorbehalte, noch näher zu prüfen, ob und in welher Weise die Behandlung, welche den dortigen Accumulatoren zu theil wird, verbesserungöbedürftig ift, fordere ich die Große Berliner Straßenbahn auf, mir eingehende Mittheilung zu machen, welhe Wtaßnahmen die Gesellschaft in künftigen, ähnlihen Fällen nah der angedeuteten, die Reinhaltung der Gleise betreffenden Richtung zu veranlassen gedenkt. nsbesondere erwarte ich Angaben darüber, in welcher Wetse bei plôulih cintretenden Schneefällen die unverzüglihe Verwendung einer genügenden Anzahl von Hilfskräften thunlichst gesichert werden soll.“

Der Polizei-Präsident hat ferner auf Grund des § 105 0 Abs. 1 der Reibs-Gewerbeordnung für den Stadtkreis Berlin verordnet, daß im Barbier- und Friseurgewerbe an den auf den 24. und 31. Dezember d. J. fallenden Sonntagen Arbeiter über die im S8 5 der Verordnung über die Sonntagsruhe im Gewerbebetriebe vom 21. März 1895 gezogenen Grenzen hinaus während der für ben Handeléverkehr in offenen Verkauféstellen an diesen Tagen frei- gegekenen Stunden beschäftigt werden dürfen.

A Jn einer Versammlung . von Vertretern der großen RNhederetien und hervorragender Industriellen, welche N im Hôtel Continental unter dem Ehrenpräsidium Seiner öniglihen Hoheit des Erbgroßherzogs von Oldenburg statt- fand, wurde die Gründung eines Vereins zur Ausbildung junger Seeleute für die Kriegs- und Handelsmarine beschlossen. Die Konstituierung des „Deutschen Schulschiff - Vereins“ soll am 12. Januar n. I. in Berlin erfolgen.

In der am Sonnabend abgehaltenen Generalversammlung der Berliner Rettungsgesellshaft wurde die Rechnunaslegung des Vorstandes gutgeheißen und die Berathung der vom Vorstand beantragten Statutenänderung vertagt. Die Generalversammlung drückte einstimmig dem Vorsitzenden, Geheimen Medizinalrath, R von Bergmann, thren Dank für die Leitung der Gesell-

aft aus.

Amtlich wird gemeldet: Der fahrplanmäßig 8 Uhr 40 Minuten Abends auf dem hiesigen Stettiner Bahnhofe eintreffende Schnellzug 14 fuhr am 15. d. M., anscheinend infolge niht aus- reihender Wirkung der automatishen Bremse, gegen den Prellbock am Ende der Halle. Zwei Personen sind unbedeutend verleßt ; der Materialschaden i} geringfügig.

Der „Kaufmänntsche Hilfsverein für weiblihe An- gestellte zu Berlin" hat aus Anlaß seines zehnjährigen Bestehens eine Festschrift herausgegeben, der wir nachstehende Angaben ent- nehmen. Bei der Begründung des Vereins, der \sich im Laufe der Jahre aus einer örtlichen zu ‘einer nationalen Organisation ent- wielte, betrug die Mitgliederzahl 600; im Laufe von zehn Jahren stieg sie auf 11 000. Zur Erledigung der Geschäfte sind 16 Beamtinnen mit einem volkswirthschaftlich gebildeten General-Sekretär an der Spige thätig, Nah drei Richtungen hin entfaltet der Verein seine Wirksamkeit: Stellennahweis, Förderung der Fach- und allgemeinen Bildung, Unterstüßung in Nothfällen im weitesten Sinne. Bisher wurden 12 500 feste Stellungen vermittelt, darunter 1500 Lehrlings- Stellungen. Mit Genugthuung hebt die Festschrift die Thatsache hervor, daß troß des unverbältnißmäßig hohen Andranges der Frauen zum fkaufmännishen Berufe dank der Thâtigkeit des Stellennahweises die Gehälter niht gesunken, für Komtorpersonal fogar wesenilih gestiegen find. Die Förderung der Fach- und allge- meinen Bildung geschieht durch die Unterhaltung einer kaufmännischen Fortbildungsanftalt, die Lehrlingen und Gehilfinnen die Möglichkeit der Ergänzung von Lücken, der Gewinnung neuer Kenntnisse geben soll, ferner dur eine Handelsschule, die für den kaufmännischen Beruf in ein- bis eineinbalbjährigem Kursus vorbereitet. Zur Förde- rung der allgemeinen Bildung dienen die literarishen, musik-, kunst- und naturwissenschaftlihen Vortragsabente, zu denen die Mitglieder freien Zutritt haben, ferner eine reihhaltige Bibliothek von mehr als 4000 Bänden. In hohem Maß in Anspruch genommen wurde der Verein durch Unterstüßungen. Abgesehen von der Krankenhilfe, die allein einen Jahresaufwand von 120 000 Æ erfordert, erstreckt si die Unterstühung auf Gewährung von Aufenthalt auf vem Lande, von baarem Gelde und yon Darlehen. Ein besonderes Gewicht wird auf die Rechtshilfe, auf Rath und Auskunft in allen beruflichen und, soweit mögli, auh persönlihen Angelegenheiten gelegt. Sehr umfassend war die allgemeine sozialpolitishe Thätigkeit des Vereins. Seine Petitionen an die maßgebenden Körperschaften in Bezug auf günstigere Gestaltung der Lebens- und Arbeitsverhältnifse der Handlungs8gehilfinnen erfreuten sich ftets vielfaher Beachtung, auch wurde der Verein häufig um Gutachten angegangen. Das Standesbewußtsein der Handlungsgehilfinnen zu heben, Auj|klärung zu hafen, Rehtskenntniß zu verbreiten, ist Aufgabe des Verein8organs

Ueber die Witterung im Monat November 1899 e das Königliche Meteorologische Institut auf Grund der angestellten Beobachtungen Folgendes: Der diesjährige November wird wegen

seines durhgängig sehr milden Wetters in den Annalen der Wiite-s rungsgeschichte eine ganz bevorzugte Stelle einnehmen Fast während des ganzen Monats lagen nämlich die Tagesmittel der Tempe- ratur über der normalen, und zu Beginn desg Monats übertrafen die Temperaturen sowohl im Tagesmittel wie im Tages-- maximum fast überall die höchsten überhaupt im November beob-- ahteten Werthe. Demnach ließ auch das Gesammtmittel der Tempe- ratur den Dur\chnittsbetrag weit hinter sich, im Norden um etwa 40, im Süden um etwa 3%. In Berlin is seit mehr als hundert ahren ein glei milder November niht vorgekommen. Niederschläge, die wegen der hohen Temperatur meist aus Regen, nur im Osten und in den Gebirgsgegenden gelegentlih auch aus Schnee bestanden, fielen zwar nicht selten, waren aber wenig ergiebig, sodaß die Gesammtsumme derselben hinter den nah langjährigen Erfahrungen zu erwartenden Werthen zurückblieb. Lediglih der äußerte Nordosten hatte es zu naß. Am Anfang des Monats lagerte ein ausgedehntes Hohdruckgebiet im Südosten Europas, während mehrere Depressionen von Jrland nah der norwegishen Küste eilten, sodaß bei meist {wachen südli

Winden fehr rashes Erwärmen eintrat und um den 5. die hôchslen bis jeßt im November beobachteten Temperaturen noch überschritten wurden. Als sich jedoch um den 8. der Kern jener Anticyclone nah Ostrußland verlagert hatte und gleichzeitig über Südwest- Europa hoher Luftdruck sich ausbreitete, drangen die Cyclonen mehr nach Deutschland vor und verursahten auffrishende Westwinde, Niederschläge und Sinken der Temperatur. Vom 12. an verlagerte sih das \üdwestliche Hochdruckgebizet nach Zentral - Europa und sodann nah England ; unter dem Einfluß der Ausstrahlung oder nörd - lier Luftströmung hielt daher das Sinken der Temperatur au weiter an. Vom 20. an {hoben aber nördlihe Depressionen thren Wir- fungsfreis mehr nah Süden und veranlaßten, da auch jene Anti- cyclone mittlerweile sich mehr nad Südwesten juri@geicgen hatte, für Norddeutschland feuhte Westwinde, unter deren Einfluß zwar pons aber doch wieder recht mildes Wetter bis zum Monats\chluß

errshte.

Dem Zoologischen Garten hat Herr Dr. Johannes Knorr eine Zwerg-Rohrdommel (Ardetta involucris) aus La Plata in Süd- Amerika mitgebraht. Die Zwerg-Rohrdommeln leben wie ihre größeren Namensvettern im Sumpf- und Rohrdikicht versteckt. Es sind Nacht- vôgel, die selbs in Gegenden, wo sie sehr häufig vorkommen, dem Beobachter niht auffallen. Man findet die Zwerg-Rohrdommel, ab- gesehen vom äußersten Norden und Süden unserer Erde, überall, aber fle ist doch, je nah dem Klima und den Lebensbedingungen, welche ihr geboten sind, in verschiedenen Erdtheilen von verschiedenem Aus- sehen. Jn Deutschland heißt sie Ardetta minuta, in Süd-Amerika Ardetta involucris,. Sn Vorder-Indien und im tropishen Afrika giebt es neben der echten Zwerg-Rohrdommel noch eine andere Form, die si in der Lebensweise dadurch unterscheidet, daß sie gelegentlih aus den Sümpfen herauéfliegt und fich auf Mimosen und ähnlichen Bäumen zeigt.

Wien, 17 .Dezember. (W. T. B.) Auf der Station Raschiß der Strecke Wien—Eger i} in der vergangenen Naht der Wiener Schnellzug gegen einen Güterzug angefahren. Von den Reisenden ist niemand verleßt, dagegen erlitten sechs Eisenbahnbeamte Verletzungen.

Angoulôme, 18. Dezember. (W. T. B.) In der vergangenen

Seine Hoheit der Herzog-Regent Johann Albrecht von Mecklenburg-Schwerin hat das Protektorat über das Deutsche

Kolonial-Museum übernommen.

{, Untersuhungs-Sachen. 2, Aufgebote, Zustellungen u. dergl. , Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. . Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2. . Verloosung 2c. vo erthpapieren.

[65421] Bekanntmachung. z

In der Privatkiagesahe des Tischlers Karl Schmidt, z. Zt. unbekannten Aufenthalts, Privat- Flägers, gegen den Tischlermeister Karl Kühn zu Wittenberg. Angeklagten, wegen Mißhandlung, wird der Privatkläger hierdurch zur Hauptverhandlung auf den 20. Februar 1900, Vorm. 115 Uhr, vor das Köntalihe Schöffengericht hierselbft geladen.

Falls der Privatkläger weder selbst erscheint, noch durch einen mit sriftliher Vollmaht versehenen Recht8anwalt vertreten wird, gilt die Privatklage als zurückgenomnmzen.

Witteuberg, den 28. November 1899.

Kreßshmar, Aftuar, als Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[65101]

Nachdem der Reservist Friedrih Schattschneider aus Elsendorf, Kreis Bromberg, zuleßt in Glentorf, dur rechtékräftiges Urtheil Herzoglichen Schöffen- geri@ts hierselbst vom 6 November 1899 wegen Uebertretung des § 360 Nr. 3 R.-St.-G.-B. zu einer Gelditrafe von 30 A eventl. 14 Tagen Hast fowie zu den Kosten von 11 4 60 ver- urtheilt worden ist, so werden die kompetenten Be- hörden ergebenst ersucht, diese Geldstrafe und Kosten im Betretungsfalle von demselben einzuziehen, eventl. die zu subjtituierende Haftstrafe zu vollstrecken und uns mit Nachricht zu versehen.

Köuigslutter, den 5. Dezember 1899.

Herzogliches Amtsgericht. Brinckmeier.

[65501]

In der Strafsache gegen: i

1) Lemoine, August, geb. 16, Oktober 1875 zu Ancy a. Mofel,

2) Schlotthaner, Lucian, geb. 3. Mai 1875 zu Ancy a. Mosel, :

E Gmil, geb. 19. Dezember 1875 zu Ars a. otel,

4) Becker, Iakob, geb. 12. Oktober 1875 zu Ars a. Mosel,

ose 5) Carl, Alfons, geb. 29. Oktober 1875 zu Ars | P

a, Mosfel,

6) Dailly, Heinri Alfred, geb. 4. Oktober 1875 zu Ars a. Mosel,

7) Daniel, Karl Kamillus, geb. 26. November 875 zu Ars a. Mosel,

8) Geisenhoffer, Peter Michael, geb. 14, Oktober 1875 zu Ars a. Mosel,

9) Harmand, Nikolaus August, geb. 26. August 1875 zn Ars a. Mojsel,

B John, Peter, geb. 11. Juni 1875 wm Ars a. Mosel,

„Mittheilungen für weiblihe Angestellte“, das alle Standes- und Fachfragen in fahliGßer Weise bespricht. u Mithilfe des Vereins find auch in anderen größeren Städten Deutschlands ähnlihe Organisationen entstanden, die zum größten Theil miteinander in Verbindung steben.

Oeffentlicher Anzeiger.

Auf Anregung und unter

Nacht stieß auf der Eisenbahnlinie Bordeaux—Orlóans zwischen den Stationen Montmoreau und Charmant ein Schnellzug mit dem von Bordeaux kommenden Ex preßzuge zusammen. Person wurde getödtet, 22 sind verleßt.

Eine

6. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesellsck- 7, Erwerbs- und 8. Niederlaffung 2c. von Nehtsanwälten. 9. Bank-Ausweise.

10, Verschiedene Bekanntmachungen.

irthshafts-Genofsenshaften.

11) Lang, Josef Edmund, geb. 1. Juni 1875 zu

Ars a. Mofel,

12) Lehners, Julian Josef, geb. 26. Dezember 1875 zu Ars a, Mosel,

13) Paulet, Julius, geb. 14. Januar 1875 zu Ars a. Mosel,

14) Raffolte, Mathias, geb, 18, September 1875 zu Ars a. Mosel,

15) Salm, Johann, geb. 12. Januar 1875 zu Ars a. Mosel,

16) Simon, Michael, geb. 27. Januar 1875 zu Ars a, Mosel,

17) Stourme, geb. 28, Mai 1875 zu Ars a. Mosel,

Eugen,

Ars a. Mosel, i

19) Tourscher, Christof, geb. 15, Juli 1875 zu Ars. M i

90) Valence, Viktor August, geb. 24. Juli 1875 ¿u Ars a. Mosel,

21) Cigrang, Viktor Anton, geb. 26. Januar 1875 zu Châtel St. Germain,

22) Lauvray, Marie Peter, geb, 15. August 1875 zu Châtel St. Germain,

93) Strassert, Gustav Adolf Wilhelm, 17. Februar 1875 zu Corny,

24) Beaucollin, Ludwig, geb. 15, Dezember 1875 zu Gorze, i

95) Cornac, Ludwig Ernst, geb. 29. April 1875 zu Gorze,

26) Massenect, Iosef, geb. 13. Juni 1875 zu Gorze,

27) Aubert, August, geb. 28. Juni 1875 zu

Jouy-aux-Arches, 28) Hulo, Nikolaus, geb. 26. August 1875 zu

Lessy, B: Kieffer, Eugen, geb. 26. Juli 1875 zu Vaux, zul. in. Groß: Moyeuvre, 30) Ste Emil Adrian, 1875 zu Verneville, ; 31) Laguerre; Ludwig, geb. 12. April 1875 zu Bionville, 32) Marc, Jakob Ernst, geb. 18. September 1875

Cuvyry, ; N 33) Gorgon, Iosef Alfred, geb. 28, Oktober 1875

u Feandelincourt, zuleßt in Foville,

| S) Remy, Ludwig Emil, geb. 3. Mai 1875 zu ouilly, i

35) ‘Boiteug, Fakob Theophil, geb. 8. November

Sillegny, 1875 zu Sillegny geb. 1. Oktober 1875 zu

36) Mon Josef, r, 137) Grandjean, Viftor, geb. 18. November 1875 [leu, zulegt in Dechy. f i S Arnould, Ludwig, geb. 8. März 1875 zu

Kurzel, zulegt in Meh, 39) Sreidag, Franz Josef, geb. 3, Januar 1875

zu Kurzel,

geb.

geb, 2, Dezember

18) Thomy, Julius, geb. 16. April 1875 zu“

40) Cheueker, Viktor, geb. 23. Juni 1875 zu Marfilly.

41) Baudinet, Hubertus Eugen, geb. 11. August 1875 zu Remilly,

42) Hacquin, Julian Theodor, geb. 29. Oktober 1875 zu Remilly, Z

43) Lambert, Martin Emil Alexis, geb. 4. März 1875 zu Frécourt, zuleßt in Silbernachen, i

44) Decker, Oktave, geb. 5. Juli 1875 zu Sillers,

45) Marsal, Josef, geb. 9. Dezember 1875 zu Sillers,

46) Boulay, Leo Paul Dominik, geb. 16, Mai 1875 zu Argancy, zuleßt in Mey,

47) Poulain, Eduard Anton, geb. 5. September 1875 zu Ay, /

48) Schoumacher, Josef, geb. 10, Juli 1875 zu Brittendorf, i

49) Tourmanu, Johann, geb. 1. Juni 1875 zu Brittendorf, :

50) Willaume , Martin Josef, geb. 11. No- vember 1875 zu Brittendorf, 2

51) Sallin, Gabriel, geb. 24. März 1875 zu Ennery, /

52) Colin, Peter Julian, geb. 22. Juni 1875 zu Servigny,

53) Beckendorff, August, geb. 5. Januar 1875 zu Vremy, |

54) Ernest, Nikolaus Theodor Frit, geb. 18. April 1875 zu Ban St. Martin,

55) Lehnert, Johann Emil, geb. 5. Juli 1875 zu Ban St. Martin, 7

56) André, Adrian, geb. 31. März 1879 zu Borny, i

57) Fargant, Viktor Emil, geb. 5. Oktober 1875 zu Borny,

58) Hennequin, Karl Johann Baptist, geb. 11. März 1875 zu Borny,

59) Woillet, Josef Marie, geb. 25. April 1875 zu Bronyvaux,

60) Dischner, Nikolaus, geb. 17. Juni 1875 zu Devant-les: Ponts, :

61) Thibaut, Ernst Nikolaus, geb. 1. Mai 1875 zu Hauconcourt,

62) Baillet, Karl Adolf, geb. 15. August 1875 zu Longeville,

63) Hafner, Karl, geb. 11. Oktober 1875 zu Lorry b. Mey, :

64) Gueble, Emil Edmund, geb. 20, November 1875 zu La Maxe, zuleßt in Rombach,

65) Antelin, Maria Joh. Jakob Gustav, geb. 7, Juli 1875 zu Queuleu,

66) Zacharias, Arthur Andreas, geb. 10. August 1875 zu Queuleu,

67) Basftien, Peter Emil, geb. 14. Dezember 1875 zu Rombach,

68) Irsch, Julius Joh. Peter, geb, 3. März 1875 zu Rombach,

69) Labbé, Paul Viktor, geb. 5. Juli 1875 zu Rombach,

70) Frengel, Leo, geb. 7. Juni 1875 zu St. Julien,

71) Kister, Heinrih, geb. 20, Juni 1875 zu Ste. Marie-aux-Chônes,

72) Aubertin, Theophil, geb. 3. März 1875 zu St. Privat la Montagne,

73) Brette, Franz Eugen, geb. 7. April 1875 zu Valliòres,

74) Grasser, Peter, geb. 12. September 1875 zu Vantourx,

75) Felts, Karl Georg, geb. 27. Mai 1875 zuw Montigny,

76) Guillaume, Viktor Nik., geb. 25. April 1875- zu Montigny,

77) Hildebrand, Max, geb, 9. November 1875 zu Montigny,

78) Hury, Ioh. Heinri Franz, geb. 9. Juli 1875 zu Montigny, j

79) Lallement, Heinrich, geb, 30. Januar 1875- zu Montigny,

80) Muthmaun, Emil Viktor, geb. 12, November 1875 zu Montigny, 81) Müller, Emil Konstans, geb. 7. Mai 1875

zu Montigny, 82) Hein, Salome, geb. 2. Juli 1875 zu Sablon, illi, geb. 9. Juni 1875 zu

83) Kochler, Hugo Sablon,

84) Ledig, Alexander, aeb. 19. August 1875 “zw Sablon,

85) Meyer, Johann, geb. 26. Januar 1875 zu Sablon,

86) Schaltegger, Hermann, geb. 23. März 1875 zu Sablon,

87) Parisot, Eugen Paul, geb. 5. Auguft 1875 zu Plantiòres, zul. in Montigny,

88) Krüger, Theodor Albert, geb. 17. Januar 1877 zu Pulverfabrik Hanau, Gutsbezirk Wolfgang bei Hanau, zul. in Mey,

89) Viciot, Moriß, geb. 17. April 1872 zu Juvisy-sur-Orge, zul. in Meß,

alle, soweit niht näher angegeben, zuleyt in Geburtsort wohnhaft gewesen, jeßt ohne bekannten: Wohn- und Aufenthaltsort,

wegen Verleßung der Wehrpflicht, wird zur Deckung der die Angeklagten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens- in Gemäßheit der §8 325, 326 Strafprozeßordnung: und § 140 St.-G.-B., da die Beschlagnahme ein-- zelner zum Vermögen der Angeklagten gehörigen: Gegenstände niht angängig erscheint, die Bes e nahme des gesammten im Deutschen Reiche s lihen Vermögens der Angeklagten angeordnet.

Meg, den 2. Dezember 1899,

Kaiserliches Landgericht. Strafkammer.