1832 / 217 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

wenn er dagegen protestirt. Der schr ehrenw. Herr (Herr Stan- ley) bestreitet die Genauigkeit des Zeitungs - Berichtes, und ich füge den Wunsch hinzu, daß er dazu Grund haben mdge. Jch habe den fraglichen Bericht in den Times gelesen , wo er we- nigstens den Anschein der Genauigkeit an sich trägt, daß er nicht eiwa flúchtig, sondern sehr-umständlich ausgearbeitet ist. Jndessen will ich doch zur Ehre des edeln.und gelehrten Lords lieber glauben, daß der Bericht ungemein verfälscht und ungenau is, als daß er solcher Ausdrúcke sich wirklich bédient habe.“/ (Hört, hôrt!) Nachdem Lord Althorp und der General-An walt Einiges zur Rechtferti- gung des Lord-Kanzlers geäußert hatten, sagte Sir Rob. Jnglis, daß das Haus unmöglich solche Angriffe gegen eines ihrer Mit- glieder, wie sie an ejnem andern Ört gemacht seyn sollten, un-" gerügt .vorübérgehen lassen könne; das Haus selbst würde durch solche -.unziemliche Sprache beleidigt. Er hoffe, daß die höchste Person in der höchsten Versammlung- dieses Landes sich aús der heutigen Debatte die Lehre ziehen würde, daß Niemand, so er- haben auch seine Stellung seyn möge, ein Mitglied des Unter-s hauses auf eine unwürdige Weise angreifen dürfé. Herr Mac- auley machte bemerklich, daß, so gut auch in der Regel die Berichte úber die Parlaments - Verhandlungen in der Times wären, doch nur sehr selten die Worte der Redner genau wieder- gegeben wúrden, und in dem vorliegenden Fall hinge Alles von Worten, ja „beinahe von Sylben ab. Man habe den-Lord- Kanzler auf eine unhöfliche Weise angegriffen, Und es sey daher verzeihlich, wenn er etwas leidenschaftlih géantwortet hätte. Sir Chs. Wetherell sagte, daß, wenn er nicht gewußt hätte, sein ehrenwerther und gelehrter Freund sey General - Anwalt, er ihn für einen General-Major gehalten haben würde, weil er dgs milétairishe Manöver einer Diverston so gut ausgeführt und nicht ungeschicêt versucht habe, die Aufmerksamkeit des Hauses von dey vorliegenden Frage abzulenken. Sein ehrenwerther u:1d gelehrter Freund, der General - Anwalt, scheine der -Meinung, daß das ehrenwerthe und gelehrte Mitglied für St. Mawes dem

*Geschÿbwesen . S ee

legte darauf folgende Tabelle vor, welche die Ausgaben des lau- fenden Jahres (bis zum 5. April 1833) in sih begreift und zu- gleich anzeigt, um wie viel größer die Ausgaben im vorangegan- genen Jahre (bis zum 5. April 1832) waren: : Ausgaben-Etat. Pfd. Sterling.

D Zinsen der Staatsschuld . .. . . 124,361,512|24,340,00

: 3/,319,314| 3,340,000 635,000 1,971,600 7,087,682 35| 4,878,635 Vermischte Ausgaben . ... . . 1 2,900,430] 15,969,371 i E Gumma - - [47,858,427|45,696,376 Hieraus ergiebt sich in den Ausgaben des laufenden Jahres eine Ersparniß von 2,162,051 Pfd. im Vergleich gegen das vorige. (Hôrt, hört!) Jn Bezug auf die zu erwartende Einnahme sagte nun der Minister: Die Zölle hätten im Jahre 1832 erge- ben 16,275,243 Pfd.; im «Jahre 1833 könne er auf eine Ver- mehrung rechnen auf den Taback von 35,000 Pfd. und auf den Wein ebenfalls von 35,000 Pfd.; so daß er mit Hinzufü- gung einiger anderen VermehrUungen eine Zoll - Einnahme von 16,700,000 Pfd. wúrde erwarten können. Allein hiervon múß- ten wieder diejénigen Einnahmen abgerechnet werden, die im vorigen Jahre durch die Getreide - Zölle erwuchsen, da bei den Aussichten auf eine günstige Ernte nicht zu erwarten sey, daß in diesem Jahre eine starke Getreide - Einfuhr stattfinden würde; auch schlage er eine Ermäßigung in der Besteurung des Zuckers vor,° so daß er statt obiger Summe nicht mehr als 15,870,000 Pfund unter diesem Titel erwarte. Den Aus-, fall, der in diesem Zweige der Einnahme durch die Cholera entstanden, stellte der Minister nicht als allzu bedeutend dar, wie- wohl er immer zU berücksichtigen sey. Mehr wirke die im Lande

Anu 0 2! L. Zinsen von Schaßkammer -Scheinèn . 662,984 Andere Ausgaben des konsolidirten Fonds | 1,741,384 M 951,024 S NS2/895

herrschende politische Aufregung auf die Vermindeuung der Zoll- Einnahme, doch stehe zu hoffen ,* daß nunmehr, nachdem dem Lande die gewünschte Reförm verliehen sey, jene Aufregung ganz beseitigt werden würde, wie sie es auch zum größken Theile schon jest sey. Auch die Landes-Valuta und den Stand des

Lord - Kanzler Anlaß zu scinem Ausfall gegeben habe; das müsse er indessen bestreiten. So lange er (Sir Charles) Mitglied dieses Hauses sey, habe es den Mitgliedern - freigestanden, zu fragen, ob erledigte Stellen neu besest wären; und nun wolle man behaupten, daß dies unpassend sey, weil ein Jadividuum darin

éfnen gogen dasselbe gerichteten Tadelentdecken wolle. Uebrigens habe sein ehrenwerther und gelehrter Freund vorher angezeigt, daß er die Frage stellen werde, und es sey Schuld des General-Anwaltes, wenn- der Lord-Kanzler nichts davon erfahren habe. Auffallend sey es, bemerkte der Redner, daß man jeßt die Genauigkeit der Times hinsichtlich der Rede des Lord - Kanzlers in Zweifel ziehen wolle, da gewisse Lords doch sonst gerade dieses Blatt wegen - seiner sorgfältigen und korrekten Yarlaments-Berichte- so sehr in Schub genommen hätten. Als Vertheidigüungs-Mittel habe man auf- gestellt, day der Herzog von Wellington zugegen gswesen sey, als der Lord-Kanzler den Angriff auf „das ehrenwerthe Mitglied sir St. Mawes gemacht ‘habe. Allerdings; aber man könne nicht annehmen, daß der Herzog von Wellington mit dem Jn- aern des Eideslcistung- Amtes bekannt sey, und es wäre über? haupt eine s{lechte E aud; wenn anan einen Angriff dadurch rechtfertigen wolle, daß cis Freund des Angeégrissenen ¿ugegen gewesen sey. Der Redner’ seßte demnächst ausein- ander, wie es eigentlich sich nur darum gehandelt habe, zu er- fahren, ob derjenige, dem das? erledigte Amt Übertragen worden sey, zu gleicher Zeit die Benachrichtigung erhalten habe, daß er es ohne Entschädigung wieder aufgeben müsse, sobald er dazu auf- qsfordert werde, und ertflârte am Schlusse seinss Vottrages, daß er die Sprache, deren sih der Lord- Kanzler bedient habe, für ungeziemend und beleidigend gegen das. Haus halte. Herr N o- binson machte ebenfalls dem Lord-Kanzler den Vorwurf, daß er sich nicht gêgen-eine Anschuldigung habe vertheidigen können, ohne das Betxagen und die Beweggründe derer zu [nähe die in diesem Hause ihre Schuldigkeit gethan hätten. Er fteue sich außerorordentlich. über Mae Debatte, da dieselbe hoffentlich einer Wiederholung eines solchen Verfahrens an einem anderen Oxte - vorbeugen werde. Lord J. Russell sagte, daß diese ganze unangenehme Debatte vermieden seyn würde, wenn das ehrenwerthe und gelehrte Mitglied für St. Mawes sich ur- rünglih auf eine “einfache Frage Úber das Faftum be- chräukt und dieselbe nicht als Gelegenheit obenußt hätte, dem Lord - Kanzler eine Strafpredigt" zu halten. . Sib Har dinge fand es unpassend, daß der vorige Redner den Mitgliedern des Hauses in der Ausübung ihres Rechtes, Fra- gen zu stellen, ‘auf eine gewisse Form beschränken und ihnen alle erláutetnde Bemerkungen «gleichsam untersagen wolle. Der Lord - Kanzler habe sich in Bezug auf das ehrenwerthe und ge- lehrte Mitglied für St. Magwes des Ausdrucks bedient: „er ist seinen eigeney Konstituenten" verhaßt; dies sey über allen Aus- dru unpassend, und eine solche Sprache fnússe am Ende, wenn man sie ungerügt durchgehen lasse, der Unabhängigkeit und Würde des Hauses Eintrag thun. Herr R. Palmer gab zu hedenken, ob es nicht Zeit seyn dürfe, diese Debatte zu schließen. Menn man sich an einem anderen Orte wirklich solcher- Ausdrücke bedient habe, wie berichtet worden sey» so müsse Jedermann in diesem Hause es bedauern ; er hoffe aber, daß der Bericht unrich- tig gewesen sey, und in diesen Fall würde der Lord-Kanzler ge- wiß die nächste Gelegenheit ergreifen, FWnselben zu berichtigen. —eNach- einigen Worten de® Herrn Cressett Pelham, der anzeigte, daß er den Gegenstand am künftigen Montag förmlich vor das Haus bringen werde, verwandelte sich das Haus in cinen Ausshuß Über die Mittel und Wege. Dex Kanz- ler der Schaßkammer legte nunmehx das angekündig- te Budget vor, indem er “seinem, Vortrag in dieser Hin- sicht die Bemerkung vòranschickte, daß «er zu einem Bedauern feinen allzugünstigen Bevicht über den gegenwärtigen Stand der Figanzen geben könne. Er halte es indessen für das Beste, dem Hause die reine einfache Wahrheit vorzulegen und®es durch keine unbegrúndete Hoffnungen oder Versprechungen zu täuschen. Zugleich müsse er bekennen, daß« er sich in deé Crwartung, die Tonsumtion durch Herabsezung der Besteuerung verhältnißmä- ßig vermehrt zu sehen, getäuscht gefunden habe. Der Minister berührte: nüun den Unterschied der Einnahme in den Jahren 1830, 1831 und 1832 und suchte darzuthun, daß der Ausfall; der bei einzelnen Rubriken sich zeige, von der herabgesckten Besteuerung herrühre. Das Resultat ist im Ganzen, daß sich am- 5. April 1831 ein jährlicher Ueberschuß von 2,913,673 Pfd. erge- hen hat, während sih* von da ab bis zum 5. Juli 1832 ein - Defizit von 2,661,848 Pfund zeigt. An Ersparnis- sen, bemerkte Lord Althorp, hätten es die Minister gewiß

nicht fehlen lassen; sie hätten in weniger als zwei Jahren die Ausgaben um 334,353 Pfd. reduzirt. Auch ferner würden sie, wo es angehe, dei diesem Reductions-Systeme beharren, in- dessen hofften sie, daß, wenn es ihnen leicht gelingen sollte, auf diese Weise den in der Einnahme \sih zeigenden Ausfall voll- stándig zu decken, das Parlament keinen Augenbli anstehen

würde, sie mit den nöthigen Mitteln zu versehen, Der Minister

Wechsel-Courses zählte der Ministex, weil sie deprimirend auf den Handel wirkten, unter die Ursachen / der verminderten Staats - Einnahme. „„Glücklicherweise““, sügte er hinzu, „habe

sich indessen der Coutks zu Gunsten des Landes geändert, und man kônne sich davon die besten Resultate versprehen. Die Accisg habe im vorigen Jahre 16,516,632 Pfd. eingebracht; in diesem Jahre verspreche er sich 16,850,000 Pfd. Hierzw Zölle (wie oben bemerkt) 15,870,000 Sfkempel : « T7/000/000 O Sen e... D000 ® Po Weber .. . 1/500,000 - Bem Ote Cnnabme 200/000 o Summe der Einnahme . . 46,470,000 Pfd. Die - Ausgabe betrage . . . 45,696,376 : : BEMPS m = M E STLIA SEVECHE Mithin sey 1833 ein Uebersehuß von 773,624 Pfd. zu erwarten.. Es bleibe jedoch vom Jahre 1832 ein Defizit von 1,240,413 Pfd. zu decken’, so „daß, wenn hiervon obig& Ueber- {uß in „Abzug gebracht werde, “ein Defizit von 466,789 Pfd. bleibe. Er habe „nunmehr, fügte der Minister hinzu, etne ge- nague Uebersich® der Einnahmen und Ausgaben ertheilt. Sollte das Haus der Meinung seyn, daß sich in einem der von ihm

aufgeführten Posten noch eine mexklicheoReduction bewirken lasse, so wúrde. er da, wo die Umstände. es nur «irgend zuließen, mit Vergnügen bereit syn, dem Rathe zu folgen. Zunächst machte nun Lord Alt h orp den Antrag, daß dio dermalen geseßlèchen Steuèrn von rohen Zucker. auch im folgenden Jahre weiter erhoben werden sollen. Herr Goulbwr.n (Kanzler der Schaßkammer unter dem Wel- lingtonschen Ministerium) gab sein Bedauern darüber zu er- kennen, vom Finanz-Minister hören" zu müssen, daß die Mittel am Ende des finanziellen Jahres nicht hinreichend wären, um die Ausgaben dès Landes zu bestreiten. “Lord Althorp unter- brach den Redner mit der Bemerkung, daß im folgenden (mit dem „5. April 1833 endigenden) Jahre ein Ueberschuß von 770,000 Pfd. Seerl. seyn und sich * nur für ‘die Jahre 1832 und 1833 zusammengenommen ein Ausfall ergeben“ würde. Hr. Gouin L fort, Daß. er Den eolen Lord « {on bei dem-ærsten finanzielley, Bericht, den derselbe abgestat- tet, gegen das. angenommene System gewarnt ° habe, weil es nothwendig zu einem Defizit führen müsse; das “sey nUn eingetreten. - Lord. Althdrp versicheree Yier noch einmal, daß in Bezug auf die laufenden Ausgaben kein Defizit vorhanden“\ey, sondern sich im Gegentheil ein Ueberschuß ergäbe, der zur Tilgung der Schulden des vergangenen. Jahres ange- wandt werde. Hr. Goulburn ließ sich durch diese wiederholte Versicherung nicht anderen Sinnes machen, sondern blieb dabei, daß ein Defizit im Budget sey; ‘denn wenn Jemand ein be- schränktes Einkommen habe und so tief in Schulden stecke, daß er dieselben im nächsten Jahre nicht abzahlen könne, so müsse man doch zugeben, daß er sich in dem Augenblick, wo er zu dieser Ueberzeugung gelange, im Rückstande befinde. Er wolle gerade nicht behaupten, daß die finanziellen Hülfsquellen dieses Landes, welche der militairischen Macht anderer Länder das Gleichgewicht halten múßten, sich in einem gefährlichen Zustande befänden; aber es scheine ihm, daß man, wenn dieselben zu einer pld6lichen und ungewöhnlichen Anstrengung aufgefordert wür- den, sich nicht auf entsprechende Wirksamkeit derselben verlassen könne, Der Nedner suchte nun darzuthun, daß die Regierung nicht im Statide seyn würde, die ausgegebenen Schalzkammer- Scheine zu der Zeit, wie sie es sich vorgenommen hätte, einldsen zu fônnen, und verglich demnächst die Anlage des jeßigen Bud- gets mit dem, wie es unter seiner Verwaltung vorgelegt worden sey, und. hob die Vortheile des lebteren namentli in der Be- ziehung heraus, daß man darin viel genauer die bevorstehenden susgaben und Einnahmen berechnet habe. „„ZFndessen//, so {loß der Redner ,* „scheint mir, daß dex edle Lord in dem diescs- mal aufgestellten Bericht nicht zu sanguiniscch in seinen Be- rechnungen gewesen ist, und ih glaube, daß hei einem gewöhnlichen Laufe der Dinge ziemlich auf die Erfüllung der aufgestellten Angaben zu rechnen ist, Wenn der edle Lord gegenüber jède Idee von Aufhebung der Steuern fahren läßt, bis er nicht von dem günstigen Resultate einer solchen Maßre- gel ‘vollklommen überzeugt ist, so hoffe ih, daß derselbe das Ein- kommen des Landes mit der Ausgabe ins Gleichgewicht wird bringen und die Finanzen des Landes wird dauernd begründen können. ‘/ Unter den Rednern, die sich darauf noch über das Budget vernehmen ließen, machten sih besonders Sir H. Par- nell und Sir Rob. Peel bemerklich, denen- Lord Althorp shließlih eine ausführliche Erwiederung ertheilte. (Wir behal- ten uns vor, auch von diesem Theile der Debatte einen Auszug zu geben.) Der Antrag des Ministers und mehrere andere

| man gemeiniglich glaubt.

finanzielle Resolutionen, die derselbe vorschlug, wurden j ohne Abstimmung genehmigt. Die fernere Unterstüßun, katholischen Kollegiums von Maynooth (Jrland) wurde gs mit 55 gegen 8 Stimmen . bewilligt. Das Haus vertagt um 2 Uhr. |

" Tondon, 28. ZUli, . Dex Globe meldet : renz, die gestern wieder versammelt*"war, berathschlagt ,

wärtig, wie man glaubt, über die Antwort des Königzk

Holland, und wir hegen- die aufrichtige Hoffnung, d,

Arrangement hervorgehen wird, welches, indem es die Ÿ Englands und seiner Verbündeten aufrecht erhält und dj} abhängigkeit Belgiens begöündet, der Nothwendigkeit von

regeln vorbeugen wird, welche. alle rechtliche Leute fürchten, sen, wenn nicht der äußerste Fall sie nothwendig macht,

Holländische Regierung, von der MNustlofigkeit cines f, Widerstandes gegen die großen Mächte Euxopa's üÜberzeu; F wie man uns versichert, den 24 Artikeln beigetreten uy

außerdem gewilligk, Leopold als König von Belgien anzu

nen und direkt mit dessen Regierung Úber die weniger wi,

Artikel des Traktats, welche noch unentschieden sind, zu 6 handeln. Wir können unseren Lesern zu «der Aussicht, wünschen, daß diese schwierige Frage ihrer Erledigung nah

Sir Charles Bagot- hat seit seiner Zurúckunft au Haag fast tâgliehe Konferenzen mit unserem Minister dy wärtigen Angelegenheiten.

Dem Hof- Journal (einem in politischer Hinsih unzuverlässigen Blatte) zufolge, soll die Herzogin von By der vergangenen Woche inkognito in London gewesen seyn, follen, wie dasselbe Blatt berichtet , in Claremont Yy tungen zum Empfange einer hohen Person getroffen wet)

Niederlande

Aus dem Haag, 3k Juli. Se. Maj. der Köui | vorgestern Abends um 7 Uhr in Breda ein und sebty darauf Jhre Reise nach Tilburg fort, wo Höchstdieselben F die érste Armee - Division inspiziren „wollen. Y von Breda sind ebenfalls nach dem Lager abgegangen, y geliebten König beiden Truppen-Musterungen sehen zu |

Hier erkrankten gestern an der Cholera 2 Persone ben 3, genas 1); in Scheveningen 26, (starben 7, | 9); in Rotterdam 48 (starben 15, genasen 7). |

Brüssel, -30. Juli. « Gestern gegen Mittag bea Sir Robert Adair nah dem Ministerium der auswärtizn gelegenheiten; einige Augenblicke später fand sich auch Huy Tallenay daselbst cin. Nach einer sehr kurzen Kohtferiy Herrn von Meulengere berkef Leßterer den Minister Rut sammen , der eine 23stúndige Sißzung hielt, welcher aud | van de Weyer. beiwohnte.

Mit obiger Sigzung will man einen Ærtikel in Verbiy bringen, der im [kutigên Belgischen Moniteur eist ist Und folgendermaßen lautet: „Der Moniteuv hat“ hi úbex die neuen Vorschläge der Konferenz ge\schwiegen. Al liches Organ mußte er sich die größte Vorsicht in einem blik zur Pflicht machen, wo einige unbedachte Worte von # Seite einen Einfluß auf °die - Entschließungen Hollands || ausúbea und die Schsvierizkeiten unserer äußeren Läge vil vermehren können. Dieses Stillschweigen is, wie es in du gel geht, ungünstig ausgelegt worden; ohne die Grfinde aus oder verstehen zu wollen, hat man dasselbe gegen das Minist gerichtet, und es zum Gegenstand eiñer Menge abgeschmacte úbertriebener Anschuldigungen gemacht. Wenn die n den (e Tagen vow der Presse angenommene Sprache «keinen and Uebelstand hâtte, als die verantwortlichen Vertretey der G1 zu verleumden und bei dem® Publikum in Mißkredit zu b so würde die Regierung, starë dürch ihreeUeberzeuFung un) sichert, daß ihre Stellung sie allein in den Stand seat, úbi Zweckmäßigkeit eines Stillschweigens, das man ihr zum Vor macht, zu urtheilen, dakin verharren und die Angriffe, 1 man gegen sie verviêlfältigt, mit Vergchtung aufnehmen fl Unglücklicherweise, aber hat die Erfahrung nur zu s{ch! lehrt, daß die Uebertreibung ansteckend ist, und daß sie, man ihr nicht bei Zeiten Einhalt thut, im Stande is, betrübendsten Ausschweifungen® zu führen. Gin Journal, dem man annehmen muß, daß es sich beständig in eineln hi Fieber ‘befindet, welch feine einzige der Fragen, womit si Presse seit einem Jahre beschäftigt hat, faltblütig erörtet Journal, das bej jeder Gelegenheit die Schranken übers! und über den ‘eigentlichen Zweck hinausschweifen Fuß, h! reits unseré Besorgnisse - gerechtfertigt. Seine Angrifse sind nicht bei den Ministern stehen gebli durch ein strafbares Vergessen der Elementar - Grundl ner constitutionnellen Regierung sind dieselben „gegen erhabene Person gerichtet worden, welche, auch selbs beim! gel dieser geseßlichen Garantie, schon durch ihre unverdll Hingebung fúr die Jnteressen des Landes geschüßt seyn | Wir weisen mit der ganzen Energie und mit dem gan! willen, welche sie úberall erregt haben, den verläumderisd! wohn zurück, durch welchen man das Vertrauen der Nil dem Thron zu erschüttern sucht. Nein, heute wei! jemals wird die Regierung ihren Pflichten untreu wen ist niht wahr, daß sie Schwäche an den Tag legt oder Man beruhige sich; sie hat nicht gewartet, bis die P ausgesprochen habe, um sich selbst eine Meinung über di Akte der Konferenz zu bilden. Wenn sio7 nachdem si! Kenntniß erhielt, sich nicht beeilt hat, von den Dächen" zu schreien, was sie darüber denkt, wenn die Minister al auf öffentlichem Markte berathen haben, was noch, im des Landes zu thun seh,» so kömmt dies daher, weil die d derungen, der Politik sich nicht mit diesen Atheniensischen V vertragen, weil in dieser übereilten und s{roffen Weis! Staats-Angelegenheiten zu behandeln, weit mehr Gefahr lit Uebrigens begreifen wir bis aus gewissen Punkt die Unruße und Ungeduld, welche sich seit Tagen im Lande zu erkennen geben. Alle Welt und die Req! zuerst fühlt, daß wir uns am Vorabend einer Krisis b und daß die Fragen, welche noch unerledigt sind, auf ein die andere Weise eine Lösung, erhalten werden. Die Reg! kann unter diesen Umständen, um die Gemüther zu bell und das Vertrauen zu verstärken, nur versichern, daß. sit ! Bereitschaft befindet, daß die Ereignisse sie nicht üúberrasc! den, und daß die Entschließungen, welche sie gefaßt hal, wahrhaften Interessen Belgiens gemäß sind.“ Auch die Iu bigsten müssen -sich durch die außerordentliche Thätigkeit, * fortwährend im Kriegs - Departement herrscht, überzeugt" die Regierung kräftige Entschließungèn nicht fürchtet, L! tairischen Hülfshuellen des Landes organisiren und n! sich mit einem Zusammenhang und mit einer Schnelligkt im eintretenden Fall, die glücklichsten Resultate verspreche!

17 +1 A4

Regierung verlangt in Erwiederung für ihren Eifer und p f

1 Die F

Viele Ein 4

unbr

rengungen nur eine Sache, daß man ihr nämlich nicht hin- nd in den Weg trete, daß man ihr vertraue, und daß man ¿e zu viel Ungeduld eine Entwickelung abwarte, die ste als f nahe bevorstehend zu versprechen wagt.‘

! Der General Niellon und Herr Chs. v. Bröuckère sind

ern von Paris wieder in Brüssel eingetroffen.

Die Cholera, welche einige Tage lang an Jntensität*zuneh-

L u wollen schien, hat ihren milden Charakter wiedex, ange-

nnen. Von vorgestern auf gestern erkrankren 2 und starben ersonen. j i Dem a L

Kopenhagen, 3!? Juli. Der Franzbsische Pair Marquis St. Simon is nach Christiania abgereist, um dem Könige l Johann, ‘bei welchem er zum Gesandten ernannt “ist, seine glaubigungs-Schrkiben zu úberreithen. E E

i Am 2. Nov. wird zu Kongsberg in Norwegen das dem gate gehörende berühntte Silberwerk aufs neue zur Verstei-

@

hung gebracht. o 0

: De On D Múnchen, 30. Juli. “Se. Kônigl. Hoheit der Prinz Karl Bayern befindet sich seit dem 27. Juli wieder in München. Qr Minister der auswärtigen Angelegenlditen, Frhr: von (se, is von seiner Reise nach Brückenau wieder in Múnchen hgetrosen. s “Nach einer in der neuesten Nummer des Regierung s- (gtts-enthalteuen Bekanntmachung des Finanz - Ministeriums, im 19. Juni d. J., die Fixirung und Ablösung des Handlohns strefend, hat bereits die Fiyirung umd Ablösung des Obe? - Ei- ius nah den Gisherigen Normen im Jsarkreise für die

Staats: Und Finanz - Wirthschaft. sehr erfreuliche Resultate ge-

M hrt, indem bis lelstren März 1831 das Dber- Eigenthum und M Handlohnbarkeit a)°von 191 Häusern in Städten und Märk- h, b)evon 6310 Bauerngütern, c) yon. 6619 walzenden Grund- Én fixirt Und losgekguft wurde. Stuttgart, V). Juli. Ueber das fortwährende vollkom- ne Wohlbefinden Sr. Königl. Majestät, Höchstwelche den Ge- uh der Seebäder ununterbrochen? fortsezen, enthalten einge- ite Nachrichten aus Livorno vom 20sten d. M. die erfreulich- Versicherungen, welche auch durch fernere Berichte von da f24sten bestätigt werden. KarlsrUhe, 30. Juli. Mit Hinsicht auf die in dem himissionsbericht der zweiten Kammer der Badenschen Stände- (sammlung über den gesammten «Staats, Aufwand in den hren 41831 und 1832 enthaltene Aeußerung: „Die Völker en wohlhabendæœ, zufriedener aus dem Kriege in den Frie- stand, als sie jeßt ‘nah funfzehnjährigem Friedensstande d «enthält die hiesige Zeitlng einen Aufsaß, aus welchera h ergiebt, daß in Baden die allgemeihen WVolkslastéen mit dem ntritte des Finanz - Jahres 1851 um fast 1,400,000 Fl. _leich- waren, als sie im Jahre 1816—17 ‘bei dem Uebertritt aus 1 Kriegs - in den Friedens{tand gewesen. Ae E U Q Mee Settuta meldet» Se. heit der Kurprinz und Mitregent haben, in der Absicht, Höchst- cen Landen alsbald diejenige Erleichterung zu “Theil? werden lassen, auf welche die, der jlngsteu Stände - Versammlung wgebhene, Proposition über diesVerminderung des Militaits zu der Furch die bundesgeslichen Bestimmungen bedingten irke gerichtet war, durch Tagesbefehl vom 29sten v. M. die (rechende Reduction des Armee-Corps, so wie in deren Folge verändert: Formation, desselben dergestalt, daß künftig a) die infiterie aus 4 Regimentern, zu 2 Bataillons, Und aus 2 itn Bataillons, zusammey aus 10 Yataillons; b) die Kaval- ie aus 2? Reginentern, zu 4 Eskadrons, mithin aus 8 Egka- ons überhaupt; und c) die Artillerie aus Z Batterieen, wor- tel'eine reitendè, so wie aus einer Pionier- und Handwerker- mypagnie, bestehen solle, gnädigst anzuordnen, uud demgemäß ter Anderem zu bestîmmen geruht, daß wegen des Verkaufes r bei der Kavallerïe nunmehr überzählig werdenden Pferde, ren Anzahl sich auf ungefähr 200 belaufen wird, das Erfor- tliche alsbaád einzuleiten sey.“ | Se. Hoheit der Kurprinz und Mitregent haben geruht, den eneval-Maj®k von Stein „y Kommandant zu Marburg, unter cfôrderung zum Generab- Lieutenant à la suite der Armee, so Ne den General-Major von Westernhagen, Kommandant in finteln, in Ruhêstand zu verseßen, Mgegen aber den General- ajor von Bardefeben zum Kommandanten in Rinteln, so wie 1 General-Major Múildner von Mülnheim zum Kommandan- in Marburg zu ernennen. Schivsgriy, 2., Aug.® Gestern iff Se. Königl. Hoheit der 'onprinz von Bayern hier durch nach Dobberan ereist.

E.

In einem von der Allgemeinen Zeitung mitgetheilten tivat- Briefe aus Rom vom 19. Juli heißt es: „Wenn in n südlichen Ländern die Sonnenhike ihre rechte Höhe erreicht, it (6, als wichen alle añderen Lebens :- Erscheinungen zurúck Pr der großen Naturgewalt. Nach einem kalten Frühling und ger feuchter Witterung trat hier plößlich eine furchtbare uh ein. Am 8. Juki war die Hie 23 Grad, am láten tg sle übev 29, und seitdem hält sie sih zwischen 27 und 28. ! i also nicht sowohl die Höhe, als die Dauer, welche Hike unerträglich macht, da es in den Nächten nur um tens Z Grade kühler wird. Alles ist ers{chdpft in dem pse gegen die Feuerluft, und wenig nur hört man seitdem den Provinzen. Es is gleichsam eine politische Siesta. ftr v. Rothschild aus Meapel ist hier angekommen und wird Meinlich 14 Tage verweilen; auch der Kdnigl. Bayerische hâststräger, Graf Spur, traf vor einigen Tagen ein. Sonst fassen die Fremde das glúhende Rom. Se. Köttigl. Hoheit * Kronprinz von Bavern hat uns verlassen, wie schon fráher V. 99 der Herzog und die Herzogin Max von Bayern und è Prinzessin von Dänemark. In wenigen Tagen wérd der Merl? Vesterreichische Oberst-Lieutenant Ritter v. Prokesch,* be- int durch seine Reisen im Orient, welcher hier in Kaiserlichen ‘äften einige Monate zugebracht, nach Wien zürückreisen. O) die Malibran reiste in Begleitung des berühmten Violin- tlers Berriot (ihres Gatten) nah Neapel. Die Sieben- tate ist ruhig, wie immer. Die Röômer bleiben stets die- alle Brod und Schauspiele oder allenfalls Brod und Spott. L L alle satyrische Einfälle Pasquino’'s und Marforino’s R en, jo hâtte ich das ganze Jahr vollauf zu. thun. Rasch hene nbereilen darf man indeß wohl einmal zeigen , wie die a Spottsucht der Rômer noch immer ihr Wesen ti 10 Ul deshalb einige Beispiele anführen. Wie N do im Sommer erschien vor einiger Zeit eine Verord- its er herrenlose Hunde. Was auf den Straßen ohne Au- i n eines Halsbandes bellte, sollte todtgeschlagen werden. ch darauf liefen viele Hunde mit trikoloren Lumpen - Hals-

bändern umher, welche die Polizei fangen und tödten mußte. In der Nacht nah dem Petersfeste hôrte man drei Kanonen- schläge auf dem Plaße Colonna. Miemand war sichtbar. Rasch umhergesandte Patrouillen verhafteten mehrere Personen, über deren Schuld oder Unschuld weiter nichts verlautete. Pas- - quino erzählte darauf, eine Kanonenkugel sey vom Knie der Schildwache abgeprellt; die ganze Wache sey gegen den ge- | fallenen Schuß ausmarschirt , gáde nah dem zweiten eine geschickte Retirade gewagt und bei dem dritten perfödn- lih den Gouverneur von Rom- um Verstärkung gebeten. Die Tadelsucht der Rômer schont „nichts. Sogar die Malibran hatte, noch ehe man sie gehört, eine Partei gegen sih, wegen elender Theater - Kabalen und Preis- Erhöhung, und es gehörte ihr ganzes Talent dazu, utn siegreich aus dem Kampfe hervor- zugehen. Kardinäle uud hvße Prälaten, vom Genusse, des Thea- ters ausgeschlossen, mußten dem Fkanzösischen Botschafter sehr verpflichtet seyn, der am 10ten d. ein- sehr glänzendes Konzert und Souper gab, wo die Kirchenfürsten der weltlichen Harmonie huldigen konnten. «Dies Konzert war aber äch ö außerordeûñt- lich, ‘daß es einer anerfennenden Erwähnung berdient. Zu der wunderschönen „Stimme der Fräulein Marini, einer jungen Rö- mischen Dilettantin, zu dem trefflichen Violinspiel Berridts, zu dem Zaubergesange der vielseitigen Malibran, kam noch die be- rúhmte, jeßt zurückgezogen lebende Kanmersängerin Napoleons, Signora Camporesi (Gräfin Giustiniani), welch noch. gänzlich ihr wahrhaft außerordentliches Talent, besizt und die schönste, fri- scheste Stimme mit klassischex Methode vereint. Sie sang ein großes Duett mit der Malibran. Weit müßte man txeisen, um dergleichen wieder zu hôren. Die Palme gehöæte Keiner vor der Anderen, aber Jeder. Auch war der rauschende Beifall, laut wie man ihn nur selten im Theater hört, ganz beispiellos für diese Gesellschaft, und hier stimmten Geistliche und Wesltliche, Ultra’s und Liberale einmal völlig überein. ‘/

Die Mailänder Zeitung schreibt aus Ankona vom 18. Juli: „Das Französische Geschwader hat fit dem 15ten seine alte Stellng_ auf der Rhede wieder eingenomnien. Am Abend desselben Tages fand ein lebhafter Streit zwischen einem Französischen Offizier und einigen jungen Jtgltänern statt, cine Patrouille kam herbei, verhaftete aber Niemand, und die Sache endigte nach einem halbstündigen Wortwechsel. Da sich ‘vorge- stern Abend das Gerücht verbreitet hatte, daß in Kr Nacht Verhaftungen vorgenommen werden sollten, #\d begaben sich zwei

Individuen zu. dem Pla6 - Kommandanten, um Erkundigurtgen |

darüber einzuzielsen, wurden aber selbst festgehalten. Hierauf ward ein Offizier mit 30 Mann abgesandt, welche in dem Hause eines gewissen Mariano wiederholte Nachsuchungen anstellten, ohne daß man Jndividuen fand, die man suchte: die ganze Nächt hindurch zogen Patrouillen dur die Stadt, und auch die Woh- nungen der verhafteten Personen wurden durchsucht. Da gestern der

den Romagnolen zur Abreise gesetzte Termin abgelaufen war und kei- |

nervon ihnen sich danach gerichter hatte, so erhielten sie Befehl, binnen drei Stunden abzureisen, und viele entfernten sich auch zur See; einige sind nach Konstantinopel und Aeg1ysþten gegangen, andere wollten. sich nach Algier anwerben lassen, wurden aber nicht mehr angenommen; 14 sind daher nach Ravenna gegangen Dicse Añ- ordnungen sollen in Folge eines Vertrages zwischen Herrn von St. Aulaire und dem Kardinal Bernetti getroffen worden seyn. Als heute Herr Campitelli, Auziaro des Magiikrats, sich zum General Cubiòères begab, um sich mit ihm über die den Flücht- lingen zu bewilligende UnterÆüzung zu besprechen, erhielt der-

Institutionen angekommen seyen. Wie es heißt, sollen 85 Per sonen verhaftet werden, bis jeßt hat man erst fünf festgenom- men, viele haben sich durch die Flucht gerettet. //

Ankona, 22. Juli. (Allgemeine Zeitung.) Gefkern ist der neue Delegat Msg. Grasellini K Osimo angekommen, und motgen wird sich General Cubières dahin begeben, um ihn zu begrüßen. Zu demselben Ende is heute eine Gemeinde - De putation dahin abgegangen. Einige glauben, der General, werde sich mit besagtem Pxàälaten über „die Rückkehr der Detegation nach Ankona besprechen. Letzien. Donnerstag reisten mchreræ Ro- magnolen mit Pässen von dem Französischen General und Bric- fen an den Vice-Konsul nah Ravenna ab. Das Fahrzeug lan- dete bei Rimini, aber man gestattete den Romagnolen nichr, ans Land zu gehen. Die Oesterreicher und die Päpftlichert erklrten sie für verhaftet, bis Antwort vom Vice-Konsul zu Ravenna erfolge, dem man die Sache mitgetheilt hatte. *Viele andere Romagnolen wollen nachKorfu abreisen, nur wenige nahmen Dienste in denFranzs- sischen Fremden - Regimentern. In den Marken nehmen die Räuber úberhand und bilden ‘sih iw Centurien und Dekurkien. Man schreibt aus Rom, daß die Regierung eine starke Summe auf die Hypothek der Güter des Kapitels von St. Peter aufae- nommen habe und úber die Verpachtung der Zölle des Staates, wobei zwei Millionen voraus geliehen werden sollen, in Uñter- handlung stehe. Es heißt, die Tage des 27., 28. und 29. Juli würden von der hiesigen Französischen Garnison festlich begangen werden. Uebrigens ist hier Alles völlig rußig. I

AnlawmV

Berlin, 5. August. Die Königl. Akademie der Künste feierte das Geburtsfest Sr. Majestät, ihres erhabenen Beschúz- zers, gestern Mittag um 12 Uhr durch eine öffentliche Sibung, welche der Direktor Herr Dry. Schadow durch eine kurze Anrede über die Wichtigkeit dieses vaterländischen Festes eröffnete ; worauf eine von dem Herrn Musik/Direktor Rungenhagen nach einem Gedicht des Herrn Dr. C. Seidel komponirte Kantate unter dessen eigener Direction gusgeführt wurde. Der Sekretar der Akademie, Herr Professor Toelken , entwickelte in seinem Vor- trage zuerst das hohe Verdienst und die Bedeutung einer folos-

salen antiken Marmorgruppe, den Menelaus mit dem Leichname |

des Patroklos darstellend, deren Restitution Se. K.K. Hoheit der Großhexzog von Toskana der Akademie, als wahrhaft fúrst- liches Geschenk, huldreichst verliehen. haben. Die beabsichtigte Aufstellung der Gruppe im Festsaale war durch die Größe der- selben (die Figuren haben 13 Fuß Proportion) unmöglich ge- macht wotden. Der Redner deutete darauf hin, daß es der Akademie wie der vaterländischen Kunst zur schmeichelhaftesten Aufmunterung gereichen müsse, daß der Beherrscher von Florenz, der Wiege und Psflegerin der Kunstblüthe Jtaliens, sie eines fol- chen Geschenkes würdig gefunden. „Zugleich aber “/, se6te er hinzu, ¡fühlen wir und erkennen es- heute freudig an, daß es die ‘erhat benen Herrschertugenden unseres Königes sind, denen fremde Fúür- sten, durch solche Zeichen der Geneigtheit für sein glückliches Volk, ihre Huldigung darbringen.“ Darauf gab der Vortragende, mit Hinweisung auf die bevokstehende Kunst - Ausstellung, einen Bericht über die zuleßt stattgefundene, die Kosten und den Ertrag derselben, so wie über die Verwendung die-

- gründete Hoffnung vorhanden ,

die Garnison am Morgen vor

selbe zur Antwork, dies könne zu nichts mehr dienen, da neue | zUmal der-Salzburger Abkömmlinge, waren Ehrenpforten

„neben der beabsichtigten moralischen Einwirkung auf die

Jt 1 Pr E E

ses leßteren. Der Vortrag {loß mit einem ausführlichen Berichte úber die diesjährige Preisbewerbung, an welcher zehn Konkurrenten Theil nahmen. Der Preis wurde dem Geschichts- maler Friedrih August Bouterwec, aus Friedrichshütte bei Tarnowiß in Ober-Schlesien, zuerkannt, welcher darauf aus den Händen des Direktors das sofort ausgefertigte Dokument über eine Reise-Pension von 500 Thalern jährlich, auf drei Jahre, empfing. Endlich erwähnte der Redner noch, es sey die wohlbe- nun; \ daß die Akfädemie der Künste bald auch, der musikalischen Composition die Aufmunterung öffentlicher Preisbewerbungen und Prämien werde gewähren können. Auf einzelne Abschnitte dieses Vortrages werden wir noch zurü kommen. Die Konkurrenz- Arbeiten, in einem anstoßenden Saale aufgestellt, bleiben bis Dienstag den 7. August, täglich von 11 bis 3 Uhr, jedem zugänglich. A

Se Ahermals (meldet das «Allgemeine Pommersche L aus Stettin) is der° Tag vorübergegan- gen, welcher ein steter Festtag ist für Stadt und Land, an dem taujend und abermal tausend Gebete emporsteigen zu dem Hexrn der Heerschaaren für das Wohl des theuren Königs, dessen mil- des Scepter “uns regiert, dessen Heldenarm uns \chüúkst, dessen Vaterherz uns alle mit gleicher Liebe umfaßt. Jm höchsten Wasfenschnuck, zu einer glänzenden Parade vèrsammelt, stand e & den Thoren der Sféàdt. Ein feierlicher Gottesdienst, vom trefflichsten Wetter begünstigt, ver- einigte Alle zur erhebenden Andacht, und ein jubelndes Hurrah, in das die zahllose Menge dér Zuschauer aus Stadt und Un- gegènd freudig einstimmte, s{loß, vom Donner der Kanonen in

die Ferne getragen, diese Waffenfeier auf würdige Weise. * Am *

Mittage hatte unser verehrter Ober - Präsident eine glänzende Ge- sellschaft aus allen Ständen bei sich. versammelt, und übekall, in öffentlichen und in Privatzirkeln, feierten fröhliche Menschen den gesegneten Tag, an dem einst unser treffliche “Monarch das Licht der Welt erbliie. Und als auch hier das Wohl unseres Landesherrn mit dankerfilltem Herzen ausgebracht wurde, gab sich die Liebe Aller, die wir uns mit Freuden seine Untertha - nen nennen, durch ein laut, schallendes Lebehoch kund.

] Aus Neustadt-Eberswalde schreibt man: Am Zten August vereinigten sich auf der höheren Forst - Lehv- Anstalt hier- selbst die Studirenden aus allen Landestheilen zur Feier des Ge- burtstages Sr. Majestät des Königs. Das s{dne, vom herr- lichsten Wetter und der heitersten Stimmung Aller begünstigte Fest, ein Anklang der Fröhlichkeit der ganzen Gegend, besonders der auf dem Schüßenhause versammelten patriotischen Bürger- schaft und der auf dem Bade weilenden Fremden gewann da- durch noch eine besondere Bedentung, daß es zum ersten Mate in detn zwischen dem Brunnen und denr Zainhammer gelegenen Forstgartên begaßngen wurde, welcher noch. im vorigen Fahre eine dichte Waldmasse war und jet, auf Königliche Milde ge- seßt, ein Institut zu werden verspricht, an dent es bisher n Preußen noch fehlee.. C °

____— Am 25sten v. M. wurde zu Gumbinnen die Säkular- seier der Einwanderung der Salzburger in Lithauen auf das fest- lfchste begangen. Die Königsberger Zeitung meldet darüber : ¿Die Vorsteher der Salzburger Anstalt hatten zu dieser Feierlich-, keit ihre in Preußen zerstreuten Abkömmlinge so wie ihre Gön

ner, und Freunde eingeladen. Die E Gumbinnen waren in Alleen umgewandelt. An beiden Seiten der Straßen waren Bäume eingesest, und vor mehreren Häusern, Murmengeflechte sichtbar. Am 24. ßlili em V I M1 geflech L 24. Illi, dem Vorabende des Festes, wurde von den 3 Kirchthürmen geläutet und das Lied“ „Bis hierher hat mich Gott gebrach‘, von dem Musikchor, vom

| Salzburger Hospital bis zur altstädtschen Kirche und zurücë aus

geführt. Am 25. Zuli 7 Uhr Morgens wurden die Glocken der 3 Kirchen, geläutet, „und es denen, holten în Proze R den Eingela- denen, holten in Prozejsion den in der Salzburger Kirche aufbe

, wahrten Wander- und Heerstab dei Vorder: Alten und zogen in das

Konferenz-Ziminer der Anstalt,-wo\ekbit ein Voi steher eine pa sende Rede hielt und den Stab einem andern Vorsteher über gab, damit derselbe mit ibm den Zug nach der Stadt erdffnen möge. Unter Glockengéläute und Musik begann ‘odann der Zug mit Anstimmung des von den Alt-Vordern ‘auf ihrem Zuge so ost andachtsvoll gesungenen Liede: „Ein? feste Bura ijt unser Gott“‘, nach den Z3 Rirchen, in welchen Festpredigten gehalien wurden. «Aus den Kirchen ging der Zug nach dem Logenhautse Unter den Linden war eine Gallerie erbaut und in derselben eine Tafel vou 300 Couverts gedect. Hier nahmen die Genossen uno CEingelkadenen die Mahlzeit ein. Im Salzburger und städti- schen Hospital wurden die Kranken gespriit, so wie die städti- schen Orts-Armen ebenfalls eine reichliche Gabe erhielten. Nach der Kafel -ogingen die Eingeladenen von ihren Wirthen geleitet nach dem nahgelegenen Logenhause und verweilten dort bis zum Abend. Das Fest wurde an diesem Tage durch einen Ball be: \{lossen, der von den Vorstehern der Salzburger Anstalt arran girt war. Die Stadt war Abends erleuchtet und viele Gebäude mit Inschriften und Verzierungen versehen. Die Brücke das Salzburger Hospital und das Rathhaus waren sehr {sn dekorirt und mit Lampen verziert. In der Lindenallee waren auf beiden Endset- ten die Portraits des Königs Friedrich Wilhelm I. und unseres jeßigen geliebten Königs aufgestellt und auf das anmuthigste bekränzt und beleuchtet. Die Einwohner und die Menae der Fremden, die sich zu diesem Feste eingefunden hatten, wogten den ganzen Tag durch die Straßen. Reine Herzlichkeit, Liebe und Frohsinn beseelie Alle, und es wird {werlich ein so Mle: meiner FZrohsinn die Stadt belebt haben, als an diesem : Am andern Tage ward im Schauspielhause eine zu dieser besonders gedichtete Vorstellung, Nachmittag von 2 bis = Uhr aufgeführt. Demselben ging ein Vorspiel voran : „Der-S M bund auf Schwarzach‘/. Abends ward 1 Meile von der Statt im Fichtenwalde ein Feuerwerk abgebrannt. Reichliche Getitte wurden dem Salzburger Hospital von den Eingeladenen gespe / det und dabei die ôrtlichen Armen nicht vergessen. So Ä mie Herzlichkeit Und aufrichtigem Dank gegen Gott und PiuGne Herrscher das Fest der vor 100 Jahren stattgefundenen Slvans derung der ihres Glaubens wegen aus dem Vaterlande Li os ßenen Salzburger gefeiert, und wird diese, durch keine Sitiana getrübte Feier in stetem Gedächtniß der Bewohner Gumbi ns verbleiben.“ E Aus Posen wird gemeldet: Der fet ov G in Berlin für Besserung der Strasgef, GAA R ohren in Berl ierung der C zesangenen bestehende Vere ist auch n N Veranlassung zur Bildung eines Lokal, Ver; , »{fy s » » G [j Z E E eins zu demjelben menschenfreundkichen Zwecke geworden, der ; ; N a A L é i Sträf- MLge 0 0 Juchthause auch für die Unterbringung Crb ) avgevupter Strafzeit sorgen wird. Auf den Wunsc des Vereins hat der Herr Ober- Prásident der hiesigen P G das Kurntorium desselben übernommen. E

i 2a U Cs

Feier

breiten Straßeû der Stadt

| „un versammelten sich im Salzburzer Do, | pitalgebäude die Vorsteher mit dem Personal und E

Provinz

@

0