Er (Sir Robert) hoffe, daß dem so seyn môge, er sehe aber B. iu Irland eben keine große Verminderung der öffentlichen
Aufregung. — Lord Althorp machte hier die Bemerkung, daß die Einnahme in Jrland während des leßten Jahres zugenom- men habe. (Gelächter.) Ueber eine solche Thalsache, sagte Sir Rob. Peel, müsse er wirklich erstaunen, da er früher niemals eine solche Wirkung durch eine solche Ursache habe hervorbrin- gen schen. Es fônne seyn, daß die ‘Aufregung in England nach- lassen werde, aber er glaube nicht, daß die mit der Verfassung vdòrgenommenen Veränderungen darauf berechnet wären, die df- Fentliche Einnahme zu vermehren; denn es könne nicht fehlen, daß Befürchtungen für die Sicherheit des Eigenthumes eintrà- ten, die immer nur nachtheilig «auf die Landes-Einnahme wirten Fönnten. Wenn der edle Lord den Einfluß der Cholera zu gering angeschlagen, so habe derselbe offenbar auf den Cours der Landes - Valuta zu viel Werth gelegt: wenn aber die Behauptungen des edlen Lords in dieser Beziehung richtig wären, so leuchte daraus um so mehr die Nothwendigkeit hervor, daß man ohne Zeitverlust eine feste Begründung für die Landes - Valuta aufstellen müsse. Er föôrdere daher die Ne- gierung auf, weil doch der Bericht des geheimen Ausschusses Über die Bank- Angelegenheiten- in dieser Session wahrscheinlich nicht mehr abgestattet werden würde, ihre Ansichten Über diesen Gêgenstand dem Hause vorzulegen. „Jch bedaure übrigens“, fuhr Sir Robert fort, „daß wir, im Begriff, uns zu trennen, uns in dem Zustande der größten Unwissenheit-úber unsere Be- ziehungen zu Fen Westindischen Kolonieen und über unsere aus- wärtigen Angelegenheiten befinden- Die einzige Mittheilung, welche wir von dex Regierung in Bezug auf die Kolonieen er- halten haben, besteht datin, daß die Geheimeraths - Befehle nicht mit Gewalt in Kraft geseßzt werden sollen. Jn diesem Falle aber halte ih es der Ehre und Würde des Landes für aùgemessen, dieselben“ ganz zurüctzunehmen. Was unsere auswärtigen Angelegenheiten betrifft, so wünsche ich, daß die Minister aussagen mögen, ov der“König- von Holland dem ihm vorgeschlagenen Traktat beigetreten ist, oder ob, wenn dies nicht der Fall ist, ° diesem Lafide kein anderer Veg úbrig bleibt, als vereint mit Frankreich den König dazu zu Fingen. Jch glaube, daß wir jeden Grund haben, uns über das gegen Por- tugal beobachtete Verfahren zu beklagen. Es herrscht daselbst jeßt Bürgerkrieg und ein Streit um den Thron des Landes ; ich bin aber überzeugt, daß weder eines noch das andere der Fall
scyn würde, wenn England nicht dazu aufgemuntert hätte. Sollte
Holland dem Traktat nicht beitreten und ein Krieg die Folge dieser Weigerung seyn,“ so würde jede Ausgabe zur Unter- haltung eines solche Krieges der richtigen Politik Englands zuwiderlaufen, Eine Ausgabe, um «die kleineren Euvropàischen Mächte an der Ausübung ihrer Unabhängigkeits - Rechte zu ver- hindern, und dies in Verbindung mit Fränkreih gegen Holland, wúrde - unverträglich mit alle den «Grundsäßen seyn, elche’ die auswórtige Politik Englands stets geleitet ha- ben, und die von den Freurdên des wahren Jnteresse des Lan- des immer unterstüßt werden müssen.“ — Lord Althorp faßte noch einmal die Bemerkungen der Oppositions - Redner zusam- men und suchte dieselben in kurzen Worien zu widerlegen, wo- bei° er die in seiner Cinleitungs - Rede "vorgebrachten Argumente in Wesentlichen wiederholte. Jn Bezug auf die Aeußerungen des vorigen Redneks hinsichtlich der auswärtigen Angelegenhei- ten, eriviederte er, daß, wenn sih das Haus in Ungewißheit über dieselben befände, die Schuld an den noch nicht beendigten Unterhandlungen liege. Die Regierung éônne es bei einem solchen Stand -der Dinge nééht rechtfertigen , wenn sie Aufftklä- rungen ge, die möglicherweise nachtheilig auf die Verhandlun- gen einwirken könnten. S® viel wolle er indeß bemerken, daß er zuversichtlich hoffe, daß die Unterhandlungen zu einem freund- schaftlichen Schluß gebracht und nicht zu einem Krieg führen würden.
London, 29. Juli. Die Portugiesischen Nachrichten, die ge- stern erwartet wurden, sind ausgeblieben. Die gestrige Times wie- derholte bloß aus dem Courier die vorgestern ejngegangenen un- verbúrgten Meldungen ber die Einnahme von Aveiro und Coimbra.
Sir T. Tyxwhitt, bisheriger Ceremontenmeister des Ober-
hauses (Usher of the black rod), will, wie es heißt, den Rest feiner Tage in Deutschland zubringen und daselbst von seinem großen Vermögen leben. i : i Der Globe bezeichnet folgende zufällig zusammengelesene drei Zeitungs-Artikel aus den neuesten Jrländischen Blättern als charakteristisch für den gegenwärtigen Landes-Zustand : ¡Mittwoch wurde Roger Hays Esq. als Friedens-Kommissar für diese Stadt vêkreidigt; die ersté katholische Magistrats Person in Waterford seit Jakob's 11. Regierung. ® (Waterford Mirror.) — „Die (protestantische) Kirchspiels - Kirche in Doon ist von dem Geistli- chen an derselben, Herrn Coote,- geschlossen worden, weil er, in dem gegenwärtigen aufgeregten Zustande, seiner perfönlichen Si- cherheit wegen, nicht wagen kann, dort Gottesdienjt. zu halten. Man fürchtet, daß es mit vielen Kirchen im Lande so kommen werde. Die Bauern weigern sich jeßt, füx einen protestantischen Geistlichen zu arbeiten. Frage: Jst ‘jenes nicht dex ehrwürdige Herr Coote, der des (katholischen) Priesters ‘Pferd als Pfandung für Zehnten verkaufte ?// (Dublin Plain Dealer.) T ¡¡Un- \cre Korrespondenten aus Baltinglaß meldon, daß 48 Familien, Nâächter vom Herzoge von Aldborough, gestern aus ihren éleinen SRohnungen in Rathbran vertrieben wurden. Das Herauswer- fen dieser armen Leute joll mit der Zehntenweigerung zujammen- häángen.// (Dublin Register.) i
“Hier sind «leichzeitig zwei Deutsche Zeitungen, der Deut- \che Anzeiger und die Deutsche Sonne, angekündigt wor- den; das erstgenannte Blatt erscheint in zwei Kolumnen, von denen die eine Deutsch und die andere Englisch ist.
N ed eran d e
Aus dem Haag, 1. August. Dem Vernehmen. nach, sind vorgestern Abends sehr günstige Nachrichten von der Lon- doner Konferenz eingegangen und sogleich durch Stafette an den König abgesandt worden. Man glaubt stets mehr an eine bal- dige Ausgleichung der Holländisch-Belgischen Angelegenheiten.
Di tsächlichen Fords sind heute an der Börse nicht Tab tr ‘ble Bat : Die Zuversicht auf eine baldige und vortheilhafte Ausgleichung unserer Angelegenheiten mit Belgien scheint allgemeiner zu werden, |o daß besonders die Holländischen Fonds der Gegenstand der Speculationen gewor-
unbeträchtlich in die Höhe gegangen.
den. Auch nach Französischen und Englischen war viel Frage.
worauf der sichert wur
worden -
Beerdigung der Leiche wahrgenommen.
«
Beweise ablege.
Vom Z30sten zum 31sten d. M. sind in Rotterdam aufs neue an der Cholera erkrankt 62 Personen, genesen 11, gestor- ben 19, Bestand 129. — Hier kam ein Beurtschiff von dort an, Schiffer hierselbst verstarb ; obschon, wie ärztlich ver- de, nicht an der Cholera, wurden doch Schiff und La- dung, nachdem einige gelöschte Ballen wieder hineingebracht
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In Rotterdam will man die Bemerkung gemacht haben, daß seit dem Daseyn der Cholera in den dortigen Gärten der auf den Pflanzen sich anseßende Morgenthau, statt wie gewöhn- lich flússig zu seyn, etwas öhliges und klebriges an sich habe.
Der Französische Konsul in Rotterdam hat dem Handels- stande angezeigt, daß durch Beschluß unseres Ministers des-Aus- | wärtigen vom 30sten v. M, die Quarantaine für Französische Schiffe, die in der Maas ankommen, aufgehoben sey.
Zu. Kampen in Oberyssel starben am 28sten und 29 d. drei Militairs im Hospital an der Cholera, drei andere waren erfranfc. So meldet die Overyssel\che Courant aus Zwolle.
Breda, 31. Juli. Die Musterung, welche des Königs Majestät gestern in der Nähe des Lagers von Reyen hielten, hat den Erwartungen, welche man davon hegte, volllommen entspro- chen. Nachdem. der verehrte Monarch, begleitet von seinen bei- den Erlauchten Söhnen Und einem zahlreichen glänzenden Stab, die gesammten Truppen der ersten Infanterie - Division, die ver- schiedenen Regimenter der ersten Kavallerie-Brigade, so wie die anwesende reitende und Feld - Artillerie in Augenschein genom- men, führten dieselben einige große Mandver aus, die ein unge- mein schönes Schauspiel gewährten, worauf sie vor Sr. Majestät vorbeidefilirten. Unmittelbar nach beendigter Musterung sind Se. Majestät nach Tilburg zurückgekehrt. |
Brüssel, 31. Juli. Gegen 1 Uhr heute Mittag traf ein von Herrn Lehon abgesandter Courier im auswärtigen Departe- ment ein, dessen Depeschen, deren Jnhalt mañ für sehr wichtig hâlt, sogleich dem Könige nachgesandt wurden. af
Der hiesige Moniteur enfkhält Folgendes: „Der Cour- riet Bêlge, dem alle Mittel gut scheinen, um die Regierung zu verleumden, hat gestern angezeigt, daß im Palast ein*Mi- nister - Rath gehalten worden scy, dem die Herren von Tallenay und Latour - Maubourg und Sir Robert Adair beigewohnt hät- ten. „Das Publikum wird begreifen‘/‘/; fügt „er hinzu, ,, welche Art von Majorität man durch solche Elemente im Minister-Rathe bilden will.////" Eine solche abgeschmackte und unverschämte Behauptung strafen wir auf das förmlichste Lügen. Niemals, bei keinèr Gelegenheit, haben. die Herren Gesandten Frankreichs uhd Englands Zutritt zu dem Minister-Rath gehabt. Und was die Majorität betrifft, deren der Courrier erwähnt, so ist "es durchaus unnöthig, dieselbe zuüsammenzuseßen, da Unter allen Mitgliedern des Kabînets Uebereinstimmung der Ansichten herrscht.“
Der hiesige Courrier macht die Bemerkung, daß, obgleich die Vermählung des Königs, wie man versichere, în den ersten Tágen des nächsten Monats stattfinden solle, -die geseßliche Publi- cation, welche 10 Tage vor der: ehelichen Verbindung stattfinden músse, auf dem Brüsseler Stadthause- noch nicht geschehen sey.
Der Ly nx richtet mehrere satyrische Fragen an den Mini- ster der auswärtigen Angelegenheiten? indem er sich dabei dersel- ben Worte bedient, welche Lekterer bei verschiedenen Gelegenßei- ten in der Kammer gebrauchte. „Wohlan! Herr von Meule- naere‘/, heißt es unter Anderem, „ist der Traktat vom 15. Nov. unser dffentlihes Recht? Sind die Ratificationen nichts als Formalitäten? Waren die Vorbehalte wegen Luxemburg nichtsbedeutend? Sollte die Ausführung des Traktates vor oder nach den Modificationen statifinden? Sind das gütliche Modificationen, die man dem einen Theil auf Verlangen und zu Gunsten des anderen auferlegt? Jst die Garantie und die Caution etnes Traktates ein und dasselbe ?‘/
Die Union fordett alle Belgier auf, -die Bittschriften an den König zur Erdffnung der Feindseligkeiten zu unterzeichnen. Europa, meint jenes Blatt, habe die Augen auf Belgien gerich- ter und werde beim Anblick der Bittschriften scin ferneres Ver- fahren reislich Überlegen. :
Der Commandeur der vier Legionen der hiesigen Bürger- Garde, Graf Stegendeputte, macht in den hiesigen Zeitungen bekannt, daß bei der Bürgergarde keine Bittschrift an den König úber politische Gegenstände cirkulire.
Das Journal de Liège beklagt sich darüber, daß zu dem Diner, welches der König in Lüttich gegeben hat, der Munici- palitäts-Rath der Stadt nicht eingeladen worden sey, und schreibt diese Rücksichtslosigkeit der Unabhängigkeit zu, von der die Mu- nicipalität in ihren Beziehungen zu der Regierung fortwährend
Der Politique meldet: „Um Sonnabend erschien eine Französische Kriegs - Brigg vor Boulogne, schickte ihre Bôte ans Land und ließ alle Lootsen des Hafens an Bord bringen. Man befragte dieselben, und da man mehrere fand, die der Schifffahrt auf der Schelde kundig zu seyn schienen, \#o behielt man sie und schickte die anderen zurúck. Man sandte hierauf Befehle nah Norden an die Lootsen von Ambleteuse, Calais und Dúnkirchen, um diejenigen aufzufordern, welche mit den Fahr- Wassern der Schelde bekannt wären. Alle diese Lootsen sind am Sonntag und Montag in ¡Boulogne angekommen und ha- ben sich an Bord der Brigg begeben. Das Schif segelte gen Westen in der Richtung nach Cherbourg, wo, wie man vermu- thet, die Englishe und Französische Flotte sich vereinigen werden. ‘“
Auf dem Museum zu Antwerpen sind gegenwärtig 6 Ge- málde aufgestellt, die sich um den großen Preis in Rom bewer- ben werden. ° :
De Lan o
München, 31. Juli. (Nürnberger Korrespondent.) Die Ernennung des Frhrn. v. Welden zum Präsidenten des Ober - Appellatiousgerichts is gestern ‘zur offiziellen Publication gelangt. — Morgen reist der Minister des Aeußeren, Frhr. v. Giese, nah seinem Landgute Teipliß ab. — Der Abgang des Feldmarschalls Fürsten Wrede aus dem Rheinkreise war, dem Ver- nehmen nach, neuerlich auf den 29sten d. festgeseßt. — Jn der Person des Hauptmanns Trentini ist dieser Tage ein Courier nach Griechenland abgesandt worden. Der schon seit léngerer Zeit hier anwesende Griechische Abgeordnete, Herr Artemond, hatte kürzlich bei dem Minister des Auswärtigen Audienz.
Müúnchen, 1. Aug. Am 13ten v. M. wurde, auf Re- quisition der Königl. Bayerschen Regierung des Rhein - Kreises, der Advokat Hallauer zu St. Wendel im Fürstenthume Lichten- berg verhaftet. — Er war einer der heftigsten Redner auf dem Hambacher Berge.
Stuttgart, 30. Juli. Das Regierungs-Blatt vom heutigen Tage enthält unter der Rubrik: Unmittelbare Königliche Dekrete, Nachstehendes :
¡Die Bundes-Beschlüsse vom 2W8sten Juni 1832 betreffend. Jn der 22sten Sikung der Bundes-Versammlung vom 28sten Juni 1832 sind folgende sechs Artikel beschlossen worden. (Nun folgen die bekannten sehs Artikel, und dann heißt es weiter : ) Indem wir diese Beschlüsse andurch zur allgemeinen Kenntniß bringen, erklären wir zugleich, zu Beseitigung kund gewordener Mißverständnisse Über ihre Bedeutung, in Vollmachts- Namen
den fen,
Sn
| Dau
mit gewissenhafter Treue aufrecht zu halten. Stuttgart, den 28. Juli 1832. Abwesenheit Seiner Majestät des Königs aus besyy Höchster Vollmacht : ' Maucler. v. Hügel. Weishaar. Schwab. Herzog
Karlsruhe, 1. Aug. Nachstehendes ist der vollst
Inhalt der (gestern erwähnten) in der neuesten Numm
Großherzogl. .Staats- und Regierungs-Blattes y tenen Verordnung :
¿Leopold von Gottes Gnaden, Großherzog vom Baden, f von Zähringen. Nachdem mittelst cines von der Bundes-Vet lung am 5ten l. M. gefaßten Beschlusses Unsere sämmtlichen| desgenossen einmüthig erklärt haben, daß „das von Uns unt
28, Dezember v. F. erlassene Preßgeseß mit der dermaligen Y
(Gescßgebung Über die Presse unvercinbar sey und daher nicht hen dürfe; nachdem auch dieetnzelnen Besttmmungett des Preß
welche als Anlaß zu diesæ Erklärung betrachtet weden müs
cinem früheren Bundes-Kommisstons-Bericht verzeichnet sind,
Inhalt sich die Buñdes-Versammlung durch ihren Beschluß y
gemacht; in ELwägung, daß die Bundes-Versammlung bej den Sinn der Bundes-Geseße, wenn darüber Zweifel erhohe den, Behufs ihrer gleihförmigen Anwendung zu bestimmen ; aj vermöge des §. 7 der Verfassungs - Urkunde die Preßfreiht den Bestimmungen der Bundes - Versammlung gehandhatF den soll; schen Wir Uns veranlaßt, dgs Preßgeseß vom
Dez. v." F./ insoweit der vorgedachte Kommissions= Bericht
als der Preßgeseßgebung des Bundes widersprechend bezcich
unwirksam zu erklären und hiernach weiter zu verordnen, wi
Art. 1. Schriften, “die in der Form täglicher Blätt heftweise erscheinen, desgleichen sölche, die nicht über 20 By Druck siark sind, dürfen nux mit Vorwissen und vorgängig nehmhaltung der betreffenden Polizei-Behörde zun Druck bij werden. —- Art. °2. Wird diese Vorschrift umgangen, #9 verfi
Schuldige in eine Strafe von 5 bis 50 Fl., vorbehaltlich det
Strafe, die wegen des Fnhalts der Druckschrift etutreten ku Art. 3. Die îm vorhergehenden Artikel angedrohtez Geldstraf| bis zum Doppeltem exhdht werden, wenn die nachgesuthte F Erlaubniß ausdrücklich vexsagt und hierauf der Oruck denno genommen worden ist. — Ark 4. Wird das- Einholen der Y
Erlaubniß umgangen oder das Druck - Verbot übertreten ,
Polizei-Behdrde verpflichtet, die Druckschrift von Anits weg Beschlag j belegen. — Art. 5. Bei Ertheilung oder Versagu Druck-Srlaubniß hat die Polizei-Behörde das Bundes-Presfges 20. Sept. 4819 „*sodann die §§ 18, 20, 214 und 22 des Pres vom 2s. Dezember v. F. zur Richtschnur zu nehmen. — Die Oeffentlichkeit deck gerichtlichen Verfahrens wegen Pre: brechen oder Preß= Vergehen ist aufgehoben. — Art. 7. All schriften des Preßgeseßes vom 28. Dezember v. F., welche mi sehenden Bessimmungen unvereinbar sind, wohin namentlich den §§. 1, 8, 12, 44, 15, 16 und 17 enthgltenen Vorschriftett die Vorschrift wegen Oeffentlichkeit des Berfahrens in den s 53, 58, 59, 66 und° 83 gehören , treten gußer Wirksamteit. Diese Verordnung is sogleich zu vollziehen. Gegeben zu þ ruhe, in Unserem Großherzogl. Stagts;Ministerium, den 28. Fuli E ce0polO. Frhr. v. Schäffer. v. Vückh. v Quiat Winter Qn Frhr. v, Weiler, Auf Befehl Sr. Königl. Hoheit des Großher Eichrodt./ Nâächstdem enthält das Regierungs-Blatt au Vollzugs- Verordnung zur vorstehenden Verordnung, fo! Inhalts: ° ¿Leopold von Gottes (Gfüfaden, Großherzog von Badet; {0g von Zähringen. «Zum Vollzug ‘Unserer Veroxdnung von| gen Tage, das @Prefigesch vom 2s. Dezember «. F. betrefénd Wir hiermit Nachstehendes fest: Art. 1. Die im. Art. l. odengedachten Verordnung erwähnte ‘Polizei- Behörde i l! zirks- Polizei-Stelle des Orts, wo eine Druckschrift erschein Art. 2. Der Verfasser oder Verleger, welcher» die nach de Artikel erforderliche Genehmhaltung nachsucht, muß von idi zelnen Blatt einer Zeitung, von jedem einzelmen Heft el! dchrift und von jeder Schrift, diè nicht uber 20 Bogen beträgt, ein mit Seitenzahlen versehenes Mänuskräpt oder l! tungen den zur ersten Korrektur bestimmten Probe - Bogel Polizei-Behödrde Übergeben. Die leßtere ist nicht verantwor! Rand - Zusäße, Einschiebungen. oder Ausstriche, welche nicht durch Handzug besonders beurkundet wurden. D leger fann diese Beurkundung verlangen, wenn g! Fnhalt geseßlich nichts zu erinnern is. Leere Z! die Polizei - Stelle selb| mit einem Striche Art. 3. Fn Betreff der Zeitschriften soll dié Polizei- B Bezirks nach Vernehmung der betheiligten Redaftoren , # sicht auf die Ankunft und den Abgang der Posten, at Weise eine Stunde festseßen, in welcher die Nachsuchung Erlaubniß jeden Tag geschehen kann. Findet darübet ® der Polizei - Behörde und den Redaktoren eine Vet nicht statt, so erfolgt dic Festseßung durch die Kreis-W Die Ausstellung - der Urkunde über Gestattung Wi sagung des Drucks darf nicht verzögert werden. — Art. 4 Fall des Artikels 3 Unserer Eingangs gedachten Verord thige Beweis Über die Versagung der nachgesuchten Dru niß im (Zanzen oder für bestimmte Theile wird durch dié M tions - Bescheinigung geführt, welche unter die Urschrift dts fenden Defrets zu seßen ist. — Art. 5. Die in den Artikel B der Verordnung bezeichneten Uebertretungen verfolgt det f Anwalt kraft seiner Amtspflicht. — Art. 6. Die Bezilts-, stelle hat jede ihr zukommende Nachricht von den in den # 2 und 3 der Verordnung bemerkten Fällen dem Staats ohne Verzug mitzutheilen ;® in dem Falle des Artikels 4 i N
ohr: v, Netzetitertt. v Ua Dien
pflichtet, eine fürsorgliche Maßregel selbs zu treffen. — * Die Artikel 9, 10, 11, 12 und 15 Unserer“ Vollzugs- V vom 13. Febr. l. F. (Regierungs- Blatt Nr. 1X.) sind auf Gegeben zu Karlsruhe, in Unserem Großherzogl: Staats? rium /, den 28. Juli 1832. : LEe0P 000 Winter. N ° Auf Befehl Sr. Königl. Hoheit des CI todt. A Dresden, 3. Aug. Hier ist nachstehende, die W des Voigtländischen Preß - Vereins betreffende Bekann! erschienen : _ ___//Es hat sich im Voigtlande, zur Unterstüßung der ein Verein gebildet, auch seine Statuten theilweise bereit? der Voîgtländischen Blätter zur dentlichen Kenntniß
{nell von hier wieder entfernt und alle Vorsicht bei
des Königs Majestät, daß durch diese Beschlüsse irgend eine
So wie hieraus schon sich ergieht, daß dex Zweck dess
Gleichwie d
¡Fsangenen nunmehr in
Gefährdung der Landes-Verfassung weder beabsichtigt wordenF1 und 3 iener Statuten, unter Anderem dahin geht, zuerkaunte noch auch habe beabsichtigt werden können, da namentlich rafen zu mildern, hierdurch aber, so wie auf andere Weise, die Art. 56 der in denselben mehrmals angeführten Wiener Se Akte ausdrücklich festsest, daß die in anerkannter Wirksamky stehenden landständischen Verfassungen nur auf verfassungey gem Wege wieder abgeändert. werden können. in keiner Beziehung ein Grund vorliegt, irgend eine mif Verfassung nicht im Einklang stehende Anwendung jener Buß, Unterstüßung und Verbreitung des in Rheinbayern durch Beschlsse zu besorgen, so wird auch die Staats-Regierung, j : bisher, fortfahren, die Verfassung in allen ihren Bestimmy, : 1! mögen solche das Recht der ständischen Theilnahme an de, Fente Star-sucht des Deutschen Nordens zu bewegen und deshalb sezgebung, oder das Steuer-Verwilligungs-Recht, oder sonj Württembergischen Staatsbürgern zugesichertes Hecht (4
\terliche Strafgerdalt unwirksam zu machen und das Ansehen der vihts-Behdrden zu schmälern, so hat fich noch zweifelloser aus den Mitgltedern des Central - Preß - Comité zu Plauen auf ordnung der Landes-Direction abgeforderten Papieren die raf ‘e Absicht des gedachten Vereins hervorgethan. Derselbe bezwecckt nänilich:
Schuler, Savoye, Geib und „andere Ehrenmänner“/ gestifteten Jeutschen Preßvereins, „tim Jnteresse des Liberalismus, die indo
unäch| im Voigtlande cinen Preßvérein zu bilden, damit das icht der Presse von hier aus immer nördlicher dringe./ Zu dem Lende sollen unter der Leitung des in Plauen bereits zusammêen- etretenen Central -= Preßcomite, im Sächsischen, Böhmischen, gyerschen, MReußschen, Weimarischen und Al'enburgischen Voigt- ande in grdfieren Städten „„adminisirativ subordinirte// Filial-Co nite’s stich bilden, welche wieder in fleineren Städten und Dödr- fern „entschiedene patriotische Männer zu Delegirten guszuwäh- len haben.“ Auf diesem Wege sollen die durch das Céntral-Comit« hestimmten Schriften vertheilt werden, wobet den Delegirten und Filial-Comité's Uberlassen bleibe, „die politische Múndigkeit des etrefenden Publikums zu prüfen ind danach zu bestimmen , ob ¡h gemäßigte Blätter odex reifere stärkere Kost besser eignen.“ such sollen die Redactionen der „freisinnigen Blätter/? ersucht erden, dem Vereine eine Anzahl Exemplare gratis für unbemit- (elte Distrikte zu überlassen. Der Ueberschuß der monatlich ein- zesammelten Beiträge soll dem Eèëntral-Comité des Deutschen reßverelis zugesandt werden, “an welchen sich durchgehends an- L uschließen sey. Nach einem späteren Beschlusse sollen selbst ver- Motene Schriften und Flugschriften angeschafft und entweder durch die P vder expvresse Boten an die Filial - Comitc's versandt werden, Auch sollte, diesem Beschlusse zufolge, die Verdfentli- ung der Eiarichtung des Vereins durch die Blätter aus dem Boigtlande in “einem „diplomatisch abzufassenden-/ Aufsaße und dur besondere Abdrücke der Statuten geschehen.
y eifreulich an sich iede Bestrebung ist, welche, auf Gehorsam ge- n Verfassung, Geseße und Behörden gegründet, Gemeinsinn und hcilnahme am dentlichen Leben zu wecken sucht, so klar liegt es 1 Tage, daß Verbindungen , welche, wie diese, denv Treiben einer rei in fremden Ländern nachgebildet, über ganz Deutschland sich iweigendy den ruhigen Bürger durch einseitige Begriff verwir- de Lektuve gufzuregen, das Atisehen der bestehenden Geseße und chôrden zu schwächen und dex verfassungsmäßigen Entwickelung j constitutionnellen Lebens durch Kduig und Stände vorzugreifen hen, weder der Pflicht, noch der Würde, am wenigsten aber dem lite und Frieden des Sächsischen und Deutschen Volkes zu ent- (hen vermögen. Fndem daher die Landes-Direction, auf Anord- 1g des Königl. Ministeriums des Fnnern, den Preß - Verein im vigtlande hiermit für aufgelds erklärt und dessen Förtdauer ver- t, spricht ste vertrauensvoll ‘die Hoffnuttg aus», daß es gewiß ht der Androhung von Strafe bedürfen werde, um «jeden Recht d Ordnung liebenden Sachsen von der Theilnahme an diesen und Mlichen Verbiydungen abzumähnen. oDresden, den 1. Aug. 1832.
Königl. Sächsische Landes- Direction. Ï v.*Wietersheim. Ackermann, §.//
Hannover, 3. Aug. Am 30. Juli wurde in der ersten immer der Stände-Versammlung, nächst mehrèren anderen, e Petition der Leibeigenen im Fürstenthum Osnabrück, wegen fyebung der Eigenbehörigkeits-Verhältnisse und mehrerer bei " Ablôsungs-Ordnung zu berücksichtigenden Punkte, * verlesen ) beschlossen, diese- so wie eine denselben Gegenstand betref- de Eingabe eines Colons zu Glandorf, zur® Benugzung bei 1 hevorstehenden Berathung der Ablösunas-Ordnung, auf den \ niederzulegen. Sodann ward die Berathung über das 1 Mapitel des Staats-Grundgeseßzes fortgesetzt. Ein Antrag (an einer den Paragraphen 2 bis 6 überhaupt zu gebenden, itinderten, allgemeinen Fassung wurde verworfen, dagegen aber fden mehrere Modificätionef in Fer Fassung des §. 2 angenoin-
Men. Ein in Bezug auf diesen ÿ. gestellter Antrag ging dahin:
& Vertretung des kirchlichen Jnteresses in den Provinzial dschaften aufzunehmen. Für den Antrag ward gesagt: Die Veistlihkeit sey szher überall mit vertreten gewesen, theilweise r stavk; man tnússe sich deshalb nicht wundern, wenn der islihe Stand die Zurücksezung, welche die Veränderungen der Neuesten Zeit mehrfach für ihn herbeigeführt, unangenehm pfinde Der geisttiche Stand sey, wo ihm éine richtige Stel- ng gegeben sey, viel zu einfiußreich, unk nicht auch eine solche ertretung mit Recht in Anfpruch nehmen zu können, oder selbst
1 eine solche, nicht dêm Yuteresse des Staats angemessen finden |
(lassen. Ohnehin kommen oft Rechte der Geistlichkeit wegen Zehnten,
eintioneh u. st. w. zur Sprache. Dagegen aber wurde bemerkt, daß | üher der geistliche Stand allein die Intelligenz vêèrtreten habe; | 1s Jey Jeßt ganz anders geworden. — Von einer anderew Seite |
Urde ebenfalls dawider angesithtt: Die Provinzial-Landschaften ürkden vermuthlich, wo es thunlich sey, gegen eine angemessene \llretung der Geistlichkeid nic)ts zu erinnern haben ; aber dar- it ey mit ¿hnen zu verhaudeln, und so- ausgedehnte Vertre- 9 wie der gesammte Bauernstand, dessen dieserhalb besonders whnt sey, würde sie doch wohl nicht in Anspruch nehmen Finn, Fröher habe der Grund der größeren Vertretung auch dem größeren materiellen Interesse im Besiße vom Grundei- thum gelegen. Bei der Abstimmung wurde der Antrag i 18 gegen 8 Stimmen verwoufen und schließlich der §. 2. i den beliebten Modificationen von großer Mehrheit an- nommen. E ‘ In der zweiten Kammer wurde Wenfalls mit der Berathung l das sechste Kapitel des Grundgesekes fortgefahren und die
Fiagraphen 6 bis 9, leßterer mit einem Verbesserungs-Antrage,
enommen. Sodann schritt man zur Wahl der Mitglieder l die Kommission wegen dêr Bundestags - Deschlôsse; sie fiel fe Herren Hy. Christiani, Schaßzrath Dr. Stúve, Geheime Eva) Rose, und die Hewren Hofrath Dahlmaren und Pr. d E hatten gleich viel Stimmen, so daß thretwegen eine Prheit e stattfinden mußte, welche am folgenden Tage mit d M einiger Stimmen auf den Abgeordneten Dr. Freuden- Q D » A
n der Sißung vom 31. Juli wurde zuvörderst über die wendigkeit diskutirt, daß die Kommission wegen der Celler ae Une hr ir Thätigkeit trete, wobei sich ergab, daß Y Mit S hauptsächlich in der Abwesenheit einzel- Beord g leder der Kommission gelegen. Sodann brachte der fon nete Dr. Zreudentheil den folgenden Tag für die Dis- s. Antrags wegen der neuesten Bundestags-Artikel in ttathues welches genehmigt ward. Bei demnächst fortgeseßter h ei 0g des sechsten Kapitels des Staats-Grundgescßes erhob V ohafte Debatte über den §. 10 desselben, welcher lautet : I ee rung der Stände ist nicht erforderlich zu denjeni- ition Mgyngen, welche der König über das Heer, dessen For- O Dienst überhaupt erläßt. Die Militair - Aus- terthan de, so wie die Rechte und Pflichten der übrigen sim en in Beziehung auf das Heer, können jedoch nur mit nung der Stände abgeändert werden. Ueber das zu_er-
de N62 x è fts A 1 ¿ “R 4 lende Nilitair-Straf-Gesesbuch isi mir den Ständen zu berathen.‘
G73
Von mehreren Seiten ward dahin angetragen, dicsent Patagrapheæ in der Weise abzuändern, daß das zu erlassende Militair: Straf- gesezbuch nur mit Zustimmung der Stände entworfen werdén kfônne. Es wurde dabei hauptsächlich angeführt, daß es derma- len, wo das Heer nicht mehr wie in früheren Zeiten durch Wer-
| bung zusammengebracht werde, Fondern die Militairpflichtigkeit |
als eine allgemeine Búrgerpflicht gelte, für jeden Familienvater dringend wünschenswerth jey, scinen militairpflichtigen Sohn gegen Stockskrafen u. a. dergleichen. körperliche Züchtigung ge- sichert zu wissen. (Den Schluß der Debatte theilt -die Hannover- sche Zeituny noch nicht mit.)
Die hielige Zeitung meldet aus Celle vom 1. August: Die hiesige Königl. Justiz - Kanzlei Hat in der Untersuchungs- Sache wider den Advokat Gans, wegen grober Jnjurien und Kalumnien, deren sich derselbe in einem fúr die hiesigen Staats- Gefangenen verfaßten und des Königs, Majestär im Juni v. J. eingesandten Abolitions-Gesuche schuldig gemacht, ein Ekfenntniß publizirt „* wodurch derselbe zu sechsmonatlicher Zuchthausstrafe und zur, Remotion pon der Advokaten - Praxis verurtheilt ist. Die von dem Verurtheilten gegen die Publication, wegen ihm angeblich abgeschnittener Vertheidigung, zur Hand genommene Nichtigkeits - Beschwerde ist von dem Königlichea Ober - Appella- tions- Gerichte, nach eingeforderten und eingeschenen Untersu- chungs- Akten, für unbegründet erklärt und ‘verworfen.
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Luzern, 27. Juli. Jn der lten Sißung votn 24, - Juli wurde ein Schreiben des Landraths yon Liestal verlesen , worin derselbe gegen jeden Beschluß der Tagsaßung protestirt, welcher. ohne Zulassung seiner Gesandtschaft gefaßt werden sollte, ferner gegen jede andere Abstimmung » als die, ob partiell® oder total getrennt werden solle, und im Falle partieller Trennung sollen nur die nich? getrennten Gemeinden befragt werden, ob sie zu Liestal halten wollen. i
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Nach einem im neuesten Blatte der Allgemeinen Zeitung enthaltenen Schreiben aus Rom vom 49. Juli, is der (le6thin erwähnte) Plan einer Genuesischen Anleihe aufgegeb®n worden, und auch das Salzfisch- Monopol wird wohl onicht zu Stande kommen. Neun Jahre sollte dée Pacht dauern, das Gouverne- ment jährlih 50,000 Scudi empfangen, und zwar den Betrag ur die ersten fechs Jahre auf der Stelle. Von allen Seiten kamen Eingaben gegen die Bewilligung eines solchen Monopols, dessen Wirkungen besonders für die niedere Klasseeder Einwoh- ner Roms, die einen bedeutenden Theil des Ic{hres von Salz- fischen leben ,° mehrfach nachtheilig gewesen seyn würden; die kräftigen Vorstellungen Ehkglands , dessen Handel sehr gelitten haben wüwde, die Furcht vor einer Zoll - Erhöhung auf Hanf, Baumrinde, Seide und andere vom Kirchenstaate nah England gehende Waaren gaben den Ausschlag; Monsignor Capaccini erklärte sich auch dagegen, die Regierung entschloß sich am-Ende, die Sache der Handels-Kammer Zu übergeben, und nun zweifelt Niemand mehr an-° der Verwerfung des Projekts. Von einem anderen Monopol ist auch die „Rede, welches freilich mehr die wohlhabenderen Klassen drücken würde, nämlih von der Ver- pachtung des Fleischverkagufs. Ueber einen anderen Vorschlag des Banquiers Torlonia, die ganze Pâpstliche Mauth zu pachten, ist noch nichts entschieden. s /
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L Berlin, 6: Aug. Aus Herzberg (Sachsen) wird gemeldet : Wie sonst immer und mit gleich herzinnigem Antheile wurde auch gestern der 3. August in unserer Stadt festlich begangew. Nach Beendigung des gewöhnlichen Freitags-Gottesdienstes, dem sie bei-
| gewohnt hatte, begas sich die hiesige SchÜtzengilde in wohlgeodrd-
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netem Zuge auf den Marktplaß, wo das Volkslied: „Heil Dir |
im Siegerkranz// angestimmt und von dem Senator Pr. Rofen- thal Sr. Majesèät dem König ein Lebehoch ausgebracht wurdé, in welches unter dem Donner der Kanonen die zahlreich versäm- melten Bürger jäuchzend einstinimten. Mittags hatten die Civil - und Militair - Beamten, die Geistlichkeit , die Stadtverordneten, die Offiziere der- Schügengilde und andere gebilde@ Einwohner der Stadt sich zu einem festlichen Mahle vereihigt. Der Saal war mit Laubgewinden und frischen Kränzen g&@schmúückt und die Versammlung überaus zahlreih und heiter. Jn Miene und Wort sprach sich unzweideutig die ehrerbietige herzinnige Liebe aus, mit welcher alle Gemüther dem bestêh Könige zugethan sind, und mit tiofer ungeheuchelter Rührung wurde eiß von demn Landrath Sommer für diese Feier gedichtetes Tischlied gesungen. Von dem zvürdigen Major und Landwehr - Bataillons: Comman- deur von Herwarth wurde Sr. Majestät ein abermaliges Lebe- hoch auvgebracht, und fromme Wünsche und Segenssprüche wur- den dem Allgeliebten von begeisterten Lippen zugerufen. Wäh- rend in den Nachmittagsstunden die Bürgerschüßzen sich zu einem solenien Srternschießen vereinigten, an welches sich fröhliche Tänze anschlossen, versammelte sich eine - andere nicht mîihder zahlreiche Gesellschaft in dem freundlichen Sommer- Lokal der Societät bei dem Dorfe Altherzberg, wo, von dem s{önen Tage begünstigt, ein Konzert im Freien veranstaltet worden war. Jn einer Laubhalle, zwischen duftenden Blumenkränzen, war die Büste Sr. Maje\tä& des Königs aufgestellt, und des Abends wurde der ganze voz der Elster umflossene freundliche Raum glänzend erleuchtet und mit wohlgewählten Transparents ge- schmückt. « ] — Zu Wittstock beging am ?25sten v. M. der dasige Su- perintendent Wegener die Jubelfeier setnes sunßfzigjährigen segens- reichen amtlichen Wirkens. Am frühen Morgen duxch einen von sämmtlichen dasigen Lehrern ausgeführten vierstimmigen Ge- sang begrüßt, wurde der würdige Jubilar demnächst von dem Magistrat und einer Deputation der Stadtverordneten "aus \ei- ner Wohnung durch die Reihen der seinen Weg mit Blumen bestreuenden Jungfrauen nach der mit Kränzen geschmückten Kirche geleitet, an deren Eingang die Didöcesen- Geistlichkeit ihn empfing und einer derx Herren Geistlichen im Namen aller eine Anrede an ihn hielt. Nach verrichteter Liturgie. und erfolgter Aufführung einer erhebenden Kirchenmusik und nachdem von dem Schul-Inspektor Prediger Gräfe am Altar die Fest-Rede gehal- ten worden war, überreichte Leßterer dem Jubilar die von Sr. Maj. demselben zu dem bereits früher ertheilten Rothen - Adler- Orden 3ter Klasse verliehene Schleife und die Glückwünschungs- Schreiben des Königl. Konsistoriums und der Königl. Regierung. Die sich hierbei kundgebende innige Rührung der zahlreichen Versammlung zeigte am deutlichsten, in welcher hohen Achtung und Liebe der würdige Jubelgreis stehe. — Mittags war im Lokal der dasigen Harmonie-Gesellschaft eine Gesellschaft aus al- len Ständen zu einem Ehrenmahle um den Jubelgreis versam- melt, wobei ihm von der Stadt ein silberner Pbvkal und von dem Magistrat und den Stadtverordneten ein Gedicht
! Neum. Int Sch. do. |
überreicht wurde. — Als {\{reibt man aus Wittstock) der Toaf
| auf den Landesvater ausgebracht und die oben erwähnten Glüc?-
wünschungs-Schreibén vorgelesen wurden, sprach sich allenthalben der lauteste Enthusiasmus für das Heil des Königs und dic Achtung gegen die hohen Behörden aus, die so das Verdienst treuer Beamten anerkennen und ehren. — Erst spät beschloß die Gesellschaft die frohe Feier. Ant folgenden Sonntag (29. Juli) hielt Herr Superintendent Wegener seine Jubel-Predigt, die auf die ihn mit Recht so hoch shäßende Gemeinde den tiefiten Ein- druck machte. Môge die Vorsehung noch viele Jahre den wür- digen Mann erhalten. E i
ul n Nachrichten aus Rastenburg zufolge, feierten am 25. Juli auch die dort und in der Umgegend lebenden Nach- fommen der eingewanderten Salzburger, und zwar in dem benach: barien größtentheils von Salzburgern bewohnten Dorfe Krausen- dorf, das 100 jährige Jubiläum des Einzuges ihrer Vorfahreti in Preußen dur Gottesdienst und gemeinschaftliches Mahbk; danfbar eritnerten sie sih dabei, des hohen Glückes theilhaftia zu jeyn, unter dem Schuß „und ‘der Regierung Sr. Majestät des Königs zu leben.
._— Aus Treuenbrießen vom ten d. M. schreibt man - Gestern Nachmittag thürmten sih einige Gewitterwolken auf, und in der fünften Stunde erfolgte plôslich ein Blibschlag, der zwischen zwei Scheunen niederfuhr und im Augenblicke zündete, jo daß diese schon gefüllten Scheunen in kurzer Zeit, che noch Hülfe geschehen konnte, in hellen Flammen standen. Der sich demnächst erhebende Sturm, welcher die Feuerfunken überall hin verbreitete, würde die Stadt in große Gefahr gebracht haben, wenn nicht zum Glück ein starker Regen eingetreten wäre. Bin- nen einer Stunde waren die beiden Scheunen, so wie 2 Wohn- gebäude nebst Hintergebäuden, ein Raub dex Flammen *gewor-
den, doch gelang es, einer weiteren Verbreitung derselben Ein-
halt zu thun. Leider hat bei den desfallsigen Bemühungen ein Handärbeiter durch den Umsturz einer Leiter sein Leben verloren, mehrere andere Personen aber sind beschädigt worden.
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C: 01:00
Das S chwerinshe Abendblatt meldet aus Rostock vom 30. Juli: „„Bis jet ist die Cholera hier nut’ gelind , inr Vergleich mit anderen Städten, wo. diese Krankheit wüthete und noch wüthet, aufgetreten, denn seit dem Ausbruche derselben in hiesiger Stadt bis heute Morgen 10 Uhr sind nux erkrankt, 27, gestorben 15, genesen 4, in der Behandlung 8. Jn Lübeck sol- len schon nahe an 400 Menschen ein Opfer derselben geworden seyn, und über 200 liegen noch an ‘derselben dort danieder. ‘“
Meteorologishe Beobachtung:
Morgens | V vid Abends Nach einmaliger
1332 | 5 Uhr. 2 Uhr. 10 hr. Beobachtung.
5. August.
Luftdruck Luftwärme . Thaupitnfkt . Dunsisättg. A CLUEU
336,9" Par./336,4" Par./335,4'" “Par. 420 ®M\| 15/42 N 18,02 R. P N T1 N 909 N. 84 pCt. | 54 pCt. 77 pCt.
e halbheiter. | halbheiter.| " trübe.
Wind W. W SW.
Wolkenzug . | W. 8. —
Verle 00746 Den 6. August 1832. Amil. Fonds und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cour.)
Quellwärme 7,7 ® R. Flußwärme 16,0 ® N. Bodenwärme 13,1 ® R. Ausdünstung 1051. [Niederschlag 0.
| Zf.|BAief.] Geld.
94 [93 103 {():3 ST 92Ï 923 957 A : T |
| — | 944 [Woll vollw. Duk.| — | 34 ---= Neue iito. | 9732 t riedrichsd
—-- Disconto
| Zf.\Brief.| Geld.
OÖstpr, Ptandbet, |-4 11005 |L0 Ponuyu. Pfandbrf. | 4 [4054 | iaur- u. Neun. d) 4 11055 (105 Schlesische æAo.| 4 — Yoz Kkst, G.d.K.-u.N|— |* —
PZ.-Sch. d. K.-u.N i —| 56
St.- Schuld - Sch. Pr. Engl. Anl. LS) Pr. Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Obl. 30)
Kurm. Obl. m.1 C.
Berl. Stadt-Oblig.| Königsbg. do. | Elbinger do, | Danz. do. in O —— Weéstor. Plandber.! 4 Grosshz. Pas. do.| 4 997 Se n A 17 S E A E E L Uh A A O A O A E U Bie C E A H C I A E A I POS
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7 ( BOrsem S Amsterdanm, 1. August Nied, wirkl. T huld 43x. 95 neue do. 817 Kanz-Bill. 1677. 67 Anl 97, Rus. 1825) 962, dU-G. 181) 25
Aus Wärti
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Loose zu 4) 1 1795. Part. - Obl Dank-
35 Met. 87-5 Actien 1133.
21 1257-
= MSoniglot Sau o ___ Diéenstag, 7. Aug. Jm Opernhause: Der Spiegel des Tau sendshôn, Burleske in 1 Att, von C. Blum. Hierauf: Therese, die Nachtwandlerin, pantomimisches Ballet in 2 Abtheilungen, von Auiner; Musik von Herold. (Mad. Lecomte, erjte Tänze- rin der großen Jtaliänischen Oper zu London: Therese, als Gasi rolle.) z VMoOonigsädtiscches Theater.
Dienstag, 7. Aug. Fra Diavolo, oder: Das Wirthshaus zu Terracina, komische Oper in 3 Atten, von Scribe; Musik von Auber.
HEEURT I T E S A E S R R U U 0ER E T: 40° H aur Uai Ct C RRE P S E A R T Neuese Nhrickcht#n
Davis, 31. Juli. Der König und die Königliche Familie werden sich nächsten Sonnabend, den 4. Aug., nach Compiègne begeben. Jhre Ma). die Königin besuchte gesternck von den Prin- zessinnen und den Herzögen von Nemours und Joinville beglei- tet, die Königl. Druckerei. E
Der hiesige Pla6- Kommandant, General -Major Bâäron Darriule, ist zum General-Lieutenant befördert worden.
Dutch eine Königliche Verordnung vom ?8sten d. wird der von seiner Badereise zurükgekehrte Marschall Soult zur Wieder- Uebernahme der Signatur des Kriegs - Ministeriums ermächtigt.
Der Herzog von Dalberg, Pair von Frankreich, ist von hier úber Straßburg nach Deutschland abgereist.
Es geht das Gerücht, daß der König Leopold sich gleich nach seiner Vermählung mit der jungen Königin nach England bege- ben wolle, wo das Schloß Claremont bereits zu seinem Empfange in Bereitschaft geseßt werde. Dem Vernehmen nach werden bei Gelegenheit der Vermählung der Prinzessin Louise mit dem Könige Leopold von der Stadt. Paris abermals sechzehn junge Töchter von Juli - Rittern ausgestattet werden, und zwar vor-
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