1832 / 224 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

s Ludwigs X11. und X1V., das Siegel Ludwigs X17. als Herzogs von Mailand, ein Kunstschaß, dessen Verluft unerseßbar ge- wesen wärez ferner die großen Medaillen der Façade des Louvre und des Val de Grace, die berühmte antike Schaale, genannt von Rennes, mehr, als 500 Rômische Medaillen, worunter die von Antoninus: Pius, einige mit seltenen Bildnissen, z. B. dem der \: * Didiá Clara, mehrere von Othò, Mareus-Antoninus, Münzen j Von Marçus- Junius -Brutus U. #\. w. Unter den wieder auf- p gefundenen Griechischen Münzen ‘befinden sich drei von großem e Werthe, nämlich ein Antiochus.ll., ein Neoptolemus von Epirus i e und ein Pyrrhus} leider ist von den 53 goldenen Syrakusani: schen Medaille noch keine wieder gesunden worden. Auch einige DBruchstôcée der Sammlung antiker Schmucksachen, z. B. gol- dene Armbänder und, Ketteny sind“ von den Tauchern aus dem Schlamme der, Seine *hervorFezogen worden.“ Da der Werth der béi dene verhafteœn Personen gefundenen Goldbarren mit den wieder. aufgefundenen Gegenständen zusammen der Sum- me, auf die man den Verlust abges{äst hatte, fast gleichkommt, jo sinò leider von weiteren Nachfuchungen keine große Resul- tat mehr zu erwarten.

Arbeiter, die itn Gartef der Tuilericen, in der Nähe der-Oran- gerie grußen, hahen eine Menge alter goldener „und anderer Wtúnzen gefunden, deren einige aus der Römischen Kaiserzeit o zu seyn“ scheinen; Vie Arbeicer Hatten diesen Fund verheimlicht,

unp ihn für sich zu" behalten; die Polizei hat aber auf ‘erhaltene cheinizoige in ihren Wohnungen Nachsuchung gehalten und eine enge der gefundenen Münzen in Beschlag genonimen?

Das hiesige Zuchtpotizei - Gericht verurtheilte - gestern - die Wittwe Damville» wegen Fabrication von Medaillen mit dem Bildnisse Heinrich's V., zu einer Geldstrase von 1900 Fr.

Der hiesige Assisenhof sprach geskern einen. Dachdecker, Na- inens Moreau, der angeklagt war, am 6. Juni auf“einen Na- tional-Gardisten geschossenw zu haben, und einen Studirenden der JuUriöppudenz, der am 5. Juni Abends bei einer Barrière mit einer Flinte der Haupd verhaftet wurde, frei.

Briefen. aus Brest vom 31. Jult zufolge, erwartet man ort das Linienschiff Suffren “und einige andere „Fahrzeuge, elche am 18. von Toulon abgesegelt sind. Für die Ausrüstung Fregatte „Guerrière//, „Syrène“‘, „„Tèerpsichore// und dér Kor- ette „Bayonnaise// war der erwartete Befehl noch immer nicht gegangen. Am 30. Juli ist auf der Rhede von Chevbourg ne Holländische Kriegsbrigg angekommen.

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Großbrötanien und. Jrland.

London7 4. Aug. Man hält“ es für wahrschelich , daß die Wahl fr däs Amt eines Sprechers auf die Herren Littleton, Wbeëöcromby oder Sir T. Denman fallen werd, falls dkeselben Sikße inm neuen Parlamente erhalten Der Lebtere soll von dem gegehwärtigen Sprecher als der beskgceignetste zu diesém Amte bezeichnet seyn. ;

° Lord J. Russell wird im Unterhatse darauf antragen, daß zu allen Zeiten bet einem Ausschuß des Hauses Klag6n liber SBestechungen, innerhalb 28 Tagen nach geschehener Zahlung, angebrachr werden tönnên. Der - Ausschuß zur Untersuchung der Bahk- Angelegenheit | hat sein Geschäft beendigt und "wird wahrscheinlih am Montag teinen. Bericht abstatten. Er wird, wie man glaubt, die Vev- \fiebung der Frage bis zur Bächsten Session in Antrag bringen. Noch inner sind hier keine neuere Nachrichten aus Pors- tugal eiugegangen. Ein Ag endblatt sagt: „Män liest i unseren Zeitüngen, f das» essmit den Belgischen LUngelegenhßeiten zum Schlusse kommt. Die Sache isk, daß die Konferenz Dienstag den Eftwurf des Königs von„Holland modifizirtzhat, ddch so, daß derselbe durch ih angenommen“ werde? kany. “GeneraloGoblet erklärte, von keinen neuen Vorschlägen hören zu-wollen, und forderte, daß die Konferenz ihren früheren Bersprèchungen nachkomine. Lord Pal- | tnerston antwortete, er habe@bas Unmögliche versprochen, und es sey an das Unmöôgliche Ni&@mand gebunden ; Frankreich und Eng- | land wollten keinesweges Holland mit Krieg überziehen, um es A zurAnnahme des früheren Traktates zu zwingen, und Belgien würde wohl thun, wenn s den neuen gênehmigte, der jeßt nach Brússel gesandt ist, um vom Könige- angekommen zu werden. Man glaubt ‘daß er es anfangs verweigern wird; jedoch hat man, nach den Depeschen vên Sir R. Adair, keine Feindselig- feiteg der Belgier zu befürchten, und sie werden, nach einigem Toben, sich wohl fü. Es gewährt uns ein trauriges Vergnügen‘/, sagt der 4 Hampshire Telegraph, „einige authentische Details über . Walter Scott's Rückkehr nah seinem heimathlichen Heerd mit- theilen zu können, von def er, wie es jeßt leider! nur zu gewiß ijt, sich niemals wieder wird entfernen künnen. Er schiffte sich am 14. Zuli bei Blackwall auf dem Dampfschisse „James Watt“ ein und befand sich am 16ten Abends glüclih im Douglas- Hotel in Edinburg. Während® seiner Reise hatte er nur wenige Augenblicke eigentlihen Bewußtseyns; aber er schien ruhig. Am 18. Abends wurde er nach Abvotsford gebracht, wo er sich einige Zeit lang in einem ganz bewußtlosen Zustande befand, bis er endlich, seinen alten Amanuensis schend „. ausrief: „„,„„Ach, Herr Laidlaw , ich habe wohl taujendmal an Sie gedacht! //// Diese wenigen orte strengten ihn so sehr an, daß er in seinen früheren Zu- stand zWücfsank. Der Speisesaal ist in ein Schlafzimmer ver- wandelt worden, und am Tage nach seiner Ankunft wurde er in die Halle und in die Bibliothek gerollt, welche er wieder erkannte und sh zu fuen schien; t sagte aber nichts oder stieß nur einige unverständliche Worte aus, So- erlischt «dieses glänzende « Licht, welches die literarische Welt so erfreulich und so lange be- leuchtet hat; und wir haben nur zu bitten, daß es ihm bald ge- stattet seyn mdge , ruhig und in Frieden hinüberzuschlummern.“

Vor einiger Zeit ist hier- eine Napiersche Druckerpresse für 1000 Guineen auf Rechnung der Ottomannischen - Pforte ange- fauft und nach Konstantinopel versandt worden.

NTe derlande.

Aus dei Haag, 7. August. Vorgestern wurde hier die vierte Wiederkehr des Geburtstages Jhrer , Königl. Hoheit der Prinzessin Louise, ältesten Tochter JI. KK. HH. des Prinzen und der Prinzessin Friedvich, gefeiert. ,

¡Die jüngsten Nachrichten aus London‘/, sagt die Haar- ! lemsche' Courant, ¿„melden, daß die Bevollmächtigten der ; fúnf Höfe den leßten durch Se. Maj. den König der Nieder- | lande vorgeschlagenen Entwurf zu einem Traktate mit Belgien V modifizirt haben, jedoch so, daß er gar wohl von Sr. Maj. an- i genommen werden könnte, und nah den Französischen Berichten

hátte man in Paris einen Brief aus London vom 1. August des Fnhalts empfangen: ,/,„Lord Palmerston hat dein General Go- blet in Antwort auf eine ziemlich heftige Note, welche derselbe ihm gestern eingereiht, geantwortet, Belgien und Holland müß- . ten ihre. Sachen durh Unterhandlung abmachen, indem Frank-

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den König von Holland zu zwingen.//// Der modifizirte Traktat wurde am 2ten von London nah Brüssel abgesandt.“ Wie man vernimmt, wird die erste Division unseres Heeres náchstens das Lager von Ryen verlassen und die zweite es bezichen. Heute wird in Amsterdam, so wie hier Und anderwärts, in mehreren Privat - Gesellschaften der Jahrestag des Sieges über die’ Belgier bei Houthalen, so wie der. schimpflichen Flucht des Generals Daine, begangen. : « Gestern erkrankten hier an der Cholera 17 Personen, star- ben 7,. genasen 3; in Rotterdam erkrankten 13, starben b, genasen 14; in Scheveningen erkrankten 22, starben 7, ge- nasen {27 | : Buussel, 7, Aua Im heutigen. Blatte des, hiesigen Monite'urs tiest man Folgondes: „Der Courrier Belg e*mel- det auf Treu und Glauben eiñes Korrefponderten, daß cin 6stes Protokoll, welches die neuen Vorschläge der Konferenz enthalte, sich schon in den Händen des“Ministeriums befinden müsse. Da dieses Gericht geeignet ist, das Publikum zu beunruhigen, fo sind wir ermächtigt, demselben zu? widersprehen. Die leßten, dem Ministeräum aus London zugegangenen Depeschen sind vom Zten Aug datirt und ‘sagen nichts ‘von, der Existenz?° eines 69sten Protofkolies. „Ohne die Möglichkeit des Dasepyns cines solchen diplomatischen- Aktenftückes leugnen zu "wollen, hat doch das Ni- nistetium triftige Gründe, daran. zu zweifeln, und es kann jedenfalls versichern, daß es weder direkt noch indirekt Kenntniß davon erhal- ten hat. Wir sind Übrigens der Meinung des Courrier, daß jeder Grund vorhanden ist, diese Nachricht, wenn sie wahr wäre, mit Ruhe aufzunehmen. „Die Regiefung hgt ihr System und ihre Absichten zu deutlich dargelegt, als daß man von ihrer Seite einen Akt der Schwäche zu befürchten hätte. Sie wird ihr System zu vertheidigen wiffer, weil sle dasselbe für gut, echren- voll und fúr allein gecignet hält, einen sehr nahe bevor- stehenden Schluß unserer Angelegenheiten herbeizuführen? Ueber denselben Gegenstand enthält das für ministexiell gel- tende Memorial Belge Nachstehendes: „Ein uns gestern gu- gegangenes Schreiben aus Londou vom 3. August stimmt nicht mit, dem Artikel des Englischen Lauriêr (\. Nr. 220 der Staats-Zeit.) überein. Diesem Schreiben zufolge, ist" in der am 2tey d. im auswärtigen Amte gehaltenen Könferenz kein ‘Protokoll abgefaßt worden; die Atte existire noch nicht eigentlich, obgleich sie schon im Geist mehrerer Mitglieder der Konferenz entworfen wor- den. Die Holländische Antwort auf das 67ste Prorok#l ist vom 95: Juliz der König von Holland macht, unjerem Korrespon- delfiten zufolge, neue Konzessionen, indem er mehrere Vorschläge des Entwukfes vom 30. Juni modifizirt; er macht einen Unter- schied zwischen der Belgischen und dex Holländischen Schelde; er giebt Holland die Souverainetät über diesen lebteren Theil, der sich 18 Stunden weit ekstrect, und Belgien Nur die Sou- verainetôt úber den ersteren, 4 Stunden langen, Theil, indem ev die Gegenseitigkeit des Zoll- und Lootsen-Geldes zugiebt. Man “weiß, daß, dem Lraktat vom 15ten November gemäß, Belgien- mit Holland diè Souverainetät des Flusses in seinem ganzen Lauf von Antwerpen bis zum Meere theilt; eine Bestimmung, die, {wie man allgemein fühle um jeden Preis aufrecht erhalten werden muß. Der König von Holland foll ‘außerdèm die Schifffahrt auf den Binnen-Gewässern bis auf citle? gewissen Punkt ¿ugegeben haben; er verlähigt aber immer provisorisch “die Anwendung der Rhein - Tarife für die Schelde; wir bxauchen wohl nicht neuerdings zu beweisen, daß diefer leßte Punkt unzulässig .ist. „Er fährt fort, die Abtretung eines Theiles von Luxemburg ‘nur unabhängig von der Limburg's, und mit Wörbehalt ‘der Rechte der Agnaten seines Hauses, zuzugeben. Die Holláûdische* Ne voin 25. Juli soll sehr ausführlich seyn. Die Konferenz hat jène Vorschläge schon zu verschiedenen Malen erôrtert. Uhkser Korrespondent fügt hinzu, daß der General Gp- let der Konferenz am 30. Juli eine neue Note úbekreicht habe.“ Vorgestern hat. auf den? hiesigen Stadthause die öffentliche Bekanntmachung der Vermählung des Königs mit der Prinzessin Louise von Frankreich stattgefunden; der Anschlag wird drei Tage lang ausgehängt bleiben. : Das Journal d’Anvers bemerkt, daß die Antwerpeñer Adressen nichts weniger als kriegslustig seyen, und daß die Be-. strebungen, ganz Belgien noch einmal zum Petitioniren zu be- wegen , mißlungen seyen, indem eine solche Thorheit nur einmal verúbt werden könne. Zwischen den Generalen Dibbets und Magnan is eine Con- vention hinsichtlich des Rayons fúr die Festung Mastricht abge- \chlo\sen worden, derzufolge die Belgischen Truppen auf dem linken Ufer der Maas Smermaëts, das Belvedere, Kaberg, Woldre, Kan und Caster und auf dem rechten Ufex Opharera, Keer und Geensivalt beseßen. ¿

Von den eingesandten Plänen zur Errichtung eines Denk- mals für den General Belliard hat die Kommission den des Herrn Geefs gus Antwerpen gewählt. Es ist eine Statue des Generals mit der Inschrift: „A Belliard, qui füt à Lodi?”.

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Augsburg, 7. Aug, Die. Allgemeine. Zettung

hált den nachstehenden Artikele „Einige Französische und ( \he Blätter sehen fortdauernd die Bundestags - De\hlüss

dem Gesichtspunkte ihrer ‘Politik an, indem sie behaupten, | V

land und Frankreich hätten ein Juteresse dabei , daß die n mächtigen Deutschen Staaten nicht durch den Einfluß dey

den großen Mächte, Oesterreich und Preußen, unterdrütt Ÿ-5,

den. Da alle Bundesstaaten nach Art. 3 der Bundes-Akt | che Rechte haben, der Zweck der Bundes-Erhaltung der äu und inneren Sicherheit Deutschlands und der Unabhängigkeit Unverlezbarkeit der einzelnea

Art. 11 keinerlei Streitigkeiten der Bundesglieder unte F mit Gewalt verfolgt verden dürfen, sondern- eine- vit, Entscheidung eintreten muß, wenn der Güte-Versuch richterliche. Entscheidung einer Austrägal- Instayi

und dieje

liegt, welche bekanntlich wechselt, und wobei es fich treffen (M 1

wie es sich schon ‘getroffen hat, daß das Ober-Apvellationiy der kleinsten Staaten, z. B. dex freien Städte, in einer ê entscheidet, die den Kaijex P Oesterreich, oder König von ßen betrifft, so ist nicht wohl zu begreifen, wie in einem Y

dessen ganze Absicht nicht sowohl auf politische Verhältnis, F 1:

dern. aguf- einen festen die Ruhe und Sicherheit erhal Rechtszustand gerichtet ist, bei, dem der Éleinsté wie der Staat nur gleiche Rechte hat, von einer bedrfhten Unab keit die Rede seyn kann. Es ist begreiflich, sbollte man d lócif Cinfluß auf diesen in keinein anderen Europäischeß ( in dem Maße bestehenden ‘Rechtszustand zugestehen , "d größere wie der kleinere höchst eifersúchtig auf seine Sel digécit®*seyn fuß, die ihm kein Europäisches Verhältniß und beruhigend verbürgen wúrde, als sie durch die. Y Bundes - Verfassung garantirt ist. Der größer® und t der minderrnächtigen Staaten wúrde daher in der Auß des Rechts des kleinsten Staates seine cigene Selbststin gefährdet erblicken; alle würden über diesen ‘Punkt eins und würden selbst, wie die Englischen Blätter „eingestehn [i politische Macht von 15 Millionen Menschen bilden. Betrachtung ist däher selbst eine* politische Bürgschaft | daß es- den großen Mächten nicht beifallen kayn, Atteny die Unabhängigkeit der kleineren Staaten. zu machen, fann aber England und Frunkreich fúr cin Jnteresse d ben, daß sich die Staaten Deutsehland§® darauf beschrän! len, ohne Rúckfsiht auf äußere oder tnnerè Politik, al nit ihrer eigenen Ruhe und Sicherheit zu beschäftigen? diese Staaten, nâh dem Prinzip des mechanischen Gleich von Europa, in den kleineren Deutschen Staaten jette n Gewichtsteine suchen, womit man bei dem Wiegen groß! die Differenzen auszugleichen pflegt ?- Wollen si& dadurch Y land seinem eigenthümlichen Zwecke entfremden, für dit Ruße und Sichorheix zu sorge, und dadurch ohne mit aber wohl durch eine geistige, nicht gesuchtes Und denn währte Jnfkervention den ruhigen friedlichen Rechtsöbestu ler Efiropäischen Nationen zu defördérn

waffnung- und Entlasturg des Völker «von dauecgnden Lastu

lich“ zu machen? Es8 is Unkenntniß mit der Bundes-Verfis F Q

wenn sich Frankreich oder England je schmeicheln, ein Duskecr

Gewicht, wenn auch das kleinste, in irgend eine. frem] schaale gelegt zu sehen, denn der Art. 11 der Bundes-A laubt den Bundesgliedern zwar Bändnisse aller Nt, abi ein -folches, was gegen dio Sicherheit des Bundes oder ci Bundesstaaten gerichtet wäre. Euvopa if daßer bei ler il Verfassung nie anders und mehr interessirt, als die eit Staaten selbst, d. h. fúr dieeErhaltung des inneren Re standes, der, wie gezeigt, keine Unterjochung der einzelnen ten zuläßt. Diese. eigenthümliche Stellung Deutschlands - von den „Schwankungen der Politik seine geographisat| das Gemüth und der Sinn seiner Bewohner, seine Zerthi in einzelne Staaten «und Volks#tämme, deren jeder seine vidualität eifersüchtig bewahrt, werden ihm «mmêr die Y mung zufîveisen - die «Wage des Europäischen Gleichgewid halten, aber nie der einen ober anderen Schaale dew Au U geben S

Swouttgzark, 5. Aug. Die hiesige Zeitting i „Der ständische Ausschuß hat, fo wie die Beschlüsse de destags vom 28. Juni durch das Regierungsblatt vom

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verkúndet waren, und für Württemberg nach §. 3 der

sung verbindende Kraft erhielten , sich mit denselben best | und auf ein sehr grúndliches Gutachten eines seiner Ms

die einstimmige Ueberzeugung in der gestrigen Sibun! sprochen, daß diese Beschlússe die Württembergische Ver nicht verlelzen, noch gefährden. Zugleich wurde noch bes: dgß die in der Regel abwesenden Mitglieder zu gleicher Þ dieses Beschlusses auf den 14ten d. einzuberufen seyen.“

Hannover, 8. Aug,° Jn der Sißung der ersten wer ‘vom 2Nen d. M. wurde ounter, anderen Mitth der *zweiten Kammer auch diejenige verlesen, welche die! selben vorgenommene Wahl» zu der wegen der Bunde chlúfe vom 28. Juni d.- J. niederzuseßzenden gemeinsd!

Dresden, 9. August. Jhre Königl. Hoheit die Prinzes- sin Amalia Augusta, Gemahlin des Prinzen Johann, Königl. Hoheit, ist gestern Abends 3 auf 9 Uhr in Pillniß von einem Prinzen glücklich entbunden worden. Dieses hocherfveuliche Cr- eigniß wurde der Residenz und umliegenden Gegend zwei Stun- den darauf durch dreimal 69 Kanonenschüsse bekannt gemacht.

Dresden, 10. Aug. Hier ist nachstehende Bekanntmachung erschicnen: „Da, glaubwürdigen Nachrichten zufolge, der Ge- sundheitszustand der Stadt Tepliß, so wie der umliegenden Dôr- fer, dermalen wieder vollkommen unverdächtig ist, so ist die Eiñ- stellung der gegen von dorther kommende Reisende“ und Gegen- stände bisher angeordnet gewesenen Kontumaz- Vorschriften -dalo verfügt worden. Dagegen bestehen «dieselben gegen alle von der Cholera noch angestecfte Orte: Böhmens und namentlich gegen die Stadt Bilin, so wie den Urnkreis Einer Meile von solchen Orten zur Zeit noch fort. Dresden, den 8. August 1832.° Die wegen der Maßregeln gegen die Asiatische Cholera allerhöchst ver- ordnete Kommission. v. Wietersheim.“

Müúnchen, 6. August. Die hiesige politische Zeitung enthält Folgendes: „Oeffentliche Blätter haben der Abreise des Herrn Staats - Ministers des Jnnern, Fürsten von ODettingen- Wallerstein, politische Zwecke utterlegen wollen. Wir können aus ganz zuverlässiger Quelle versichern, daß der Herr Fürst lediglich zur Befestigung seiner etwas angegrissenen Gesundheit von einem Urlaub Gebrauch gemacht hat, welchen Se. Majestät der König ihm bereits in diesem Frühjahr zu bewilligen geruht haben, um auf seinem Schlosse zu Remlingen für kurze Zeit einige Erholung von den Geschäften zu genießen und eine ärzt- lich ihm vorgeschriebene Kur zu gebrauchen. Aus eben so guter Quelle wissen wir, daß der Herr Fürst auh von seinem derma- ligen Aufenthaltsorte aus die wichtigsten Geschäfte seines De- partements größtentheils und fortdauernd selbst leitet, zu diesem

reih und England nicht geneigt seyen, Gewalt anzuwenden, um

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Ende fast täglich Depeschen empfängt und absendet.““

Kommission enthielt. Es ward sodann“ zu den Verh 7 Úber das Staats ¿Grundgeseß geschritten, ‘und zsvar übt desz 6ten Kapitels, betvessend die Verordnungen; Handhaburig bestehender Geseke, und die außerordent? se6lichen Verfügungen, welche in dringenden „Fällen #* tung der, Sicherheit des Landes von de! Regierung N Mitwirkung der Stände erlassen werden. Dieser ÿ.? der „einzigen Abänderung angenommen, daß dgr dar mende Ausdruck ;„solche eilige Geseke‘/ in „solche cil? liche Verfúügungen“/, verwandelt wurde. Dik Y*

14, 15, 16 und 17 wurden arïgenommen, und zwak A nahme don 13 und 16, zu- denen abändernöe ane macht, abèr verworfen wurden, ohne weitere

Hierauf kamen die §.: 18 bis 21 an die Reihe, welt Zusamfnenseßzung.der beiden Kammern handew, her hatte die Organisation der ersten Kammer wesen Deputationen der verschiedenen Ritterschaften des M beruht. Hierzu kamen einige Standes - und Majorals“: Letztere mit einem Majorat von 6000 Rthlr. jährlicher per ferner einige Geistliche, dann die zur Ritterschaft Mitglieder des Schaßz-Kollegiums und der Präsident wi ral- Steuer - Kollegiuins. Nach dem Regierungs - Entw dieser Lebtere, so wie die Scha6zräthe, und endlich Deputationen der Ritterschaft (bestehend aus 35 Mis hinwegfallen und die erste Kammer fortan zusamm" seyn: 1) aus den von der Landesherrschaft mit einen hen erblichen Stimmrecht versehenen Majoratshert?, Zahl nicht beschränkt ist, und deren für den Fall der rechts - Verleihung zu errihtendes Majorat 40 reiner jährlicher Einkünfte eintragen soll, während bei Ve eröffneter Lehne Untheilbarkeit und Erbfolge nah del der Erstgeburt festzusezen is, und mit der Bedingun, König, so lange nicht 25 Majorate gestiftet sind, zu! "F

Deutschen Staaten is, aug E 5

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@ rer Zahl atgesehene und mit einem umfassenden Grund - Ver- gen versehene Rittergutsbesißer ernennt; 2) aus einigen Mit- dern, welche der König auf Lebenszeit ernenns, deren Anzahl 6 den vierten Theil der bei „ihrer Ernennung vorhandenen gjoratsherren oder Stellvertretern derselben nicht übersteigen, - denen weder durch Vermögen noch durch Geburt eine ng ftatisinden soll. Sämmtliche Mitglieder der ersten nmmer sollen den Namen „Reichsräthe“ führen, die Deyuta- nen der Ritterschaft „aber, im Ganzen nur 14, in die 2te Kam- pibeegehen. Bei der Berathung über diesen Entwurf erhob fich Mitglied und machte mehrere Ausstellungen gegen die Abän- r srüheren Organisation, indem er unter Anderem {agte :

verlange, wenn fie Bestand haben und nicht

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was dem Adel als fölchem beigelegt werden könne;

R chrant wohl möglich, aber ohne einen solchen Einfluß gierung auch nicht bestehen. wähnt, daß doch in einigen Ritterschaften der

Deilitair sey als ein tonftribirtes auch nicht. mehr in der se diópoitibel wie sruher. Jn dem Entwurfe liege aber die ( z der Aristokratie (wenigstens der besseren, einigerma- gigen). Man möge nicht an den Zustand Englands u Britischer König würde vor dem Gedanken einer nntew Aristoëratie zurúckschrecken; wenn er dort auf

wurde mit den Verhandlungen Úber Kap. 6, 6.

mer, fortgefahren.

tirt werden jolle.

n die jüngeren Söhne ins Unterhaus, aber die ie des Oberhauses habe schon Halt genug in sich; j würden - die Mitglieder der ersten Kammer, einsam da- hend, mié zu Boden gezogen werden; dort sey, den jüngeren hnen reicher Eltern eine unabhängige ehrenvolle Laufbahn Handel oder sonst erôffnet; hier werde ihnen nur übrig blei- M, sh mit dem, Landbauer, zu vermischen. Und frage man n endlich, ob die erste Kammer dur ihr Benehmen das hiésal verdient, welches ihr bereitet sey? Freilich habe sie

behalte.

Im Widerspruch mit den bisherigen Vorträgen wurde von ein emt Mitgliede der Regierunzs-Entwurf vollkommen gebilligt und behauptet, daß die daran gemachten Ausstellungen nur auf einer Berwechselung von Adel und Grundeigenthum beiuhten; vom Adel aber sey so wenig in dem jeßigen Grundgeseß als in dem Patent von 1819 die Rede, und er kenne nirgends“ ein R as d (del q cch 4 l daß das Mi- nisterium sich einey stärkeren Einfluß zu erhalten gesucht, sey 6 könne eine Re- Bagegen wurde von Anderen er- nt, daß i persönliche Adel durchaus erforderlich sey, bei anderen wenigstens, um Deputirter werden zu können; jedenfalls existire auch der Unterschicd von

Ly t o Col 00H C; U Io T » d 2,6 A y x fra N en jolle, außer dem Monar- Nitter - ,„Sütern ‘/, und diese seyen bis jet vorzugsweise in den uch ei sto vas, Da Uns sey der Königlichen Macht | Händen adeliger Besiger. Hiermit wurde die Diskussion für um eine folche nôthig ; denn die Dienerschaft sey so un-| diesen Tag abgebrochen : estellt, daß, eine Stelle U verlieren, {wer sey, un N So E Kd ; G fet, , eine ZU verlterea, s{chwer sey, und In dev Sibung der zweiten Kammer vom Zten ‘d. M.

S u Jen Uy , 18 des Staats- Grundgeseßesy betreffend die ZUfsammenseßzung der ersten -Kam- a Dy. Christéani erflárte sich für das Zwei- Kammer - System “nach Analogie der Norwegischen Verfassung, meinte jedoch, daß és sich zunächst darum handle, wer reptäsen-

Herr Spndikus Dr. Nolte? wollte, daß man

T4349 aant:ei (2 cks §5 0 j » 4 (, E “4 5 f ck F : j j - s U Silige ernennen solle, jo | das gegenwärtige Sysiem mit einigen Modificationen, wodurch e O, E m geben, aufs entschiedenste. | bürgerliche Elemente in die erste Kammer gebracht würden , bei-

lt Auch Dye. Freudentheil stimmte für Beibehaltung des Alten und demnach für den Kommissions-Entwurf, weil die in dem §. enthaltenen Vorschläge der Regierung@durch Erfahrung noci nicht geprüft seyen. Nachdem sich noch \hr viele Redner über die- sen.Gegenstand hatten vernehmen lckssen und namentlich der Schah6z- rath De. Stüve einen Verbesserungs-Vorschlag zu dem genannten d. gemacht hatte, erhob sich beim Schluß der Debatte noG der Geheime Kanzlei-Rath Wedemeyer und sagte, er sey “der

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gezeigt habe, so. daß

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hutirte seven und en Corporattonen , „werde follte wen, jein

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das wichtigste Vol O Entwurf Geses werden,

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lten. Cin anderes Veitglied äußerte sich hiernach. auf fol- g 2: In der Natur der Dinge. und des Menschen ‘sey 1 Ruhe und Bewegung, Stillstehen und Fort-

mîêt einander wechseln und jedes sein .Recht behaupte.

_sich dieje Elemente in einer Verfassung wieder, \o liege âlso nicht irn bloßen Zufglle, Avch bei uns stehen, beide

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hen sevn unse. wen Stellung das größere ige, me auf Grundbesi begrúdet seyn. n Ci hen Bodens, welches dadugch gegebew sey, flóße schon an sich Vorliebe für das Land und dessen Institutionen ein; mit dem lhe tines GUtes, déssen Bebauung einfövrmiger sey und einen be- inkteren Gesichtsfreis darbiete, sey nitht dk berechnende spe- tende Unruhe des Geistes verbunden oder dabei erforderlich, he der nicht entbehren fkênne, welcher nur über neue Er- höquellen zu denken . habe und «eden Anderen in sener Lei- g zu Übertressen bemüht seyn müsse. Allein der bloße Grund- ; rAche nichr hin, wn jene größere Ruhe zu erzeugen, ohne je an den dauernden Bestand eines Staates nicht zu den- ey, Es gehôre vor Allem auch dazu erblicher bevorzug- Stand, der den Gedanken entferne, mit. dem Gewerbtrei- den oder den nach Verbesseruug Strebenden wetteifern zu zen, Wonn die Betrachtung der Natur ‘der Dinge zu dem chneten Resultate fúhre, da sey vollends in einer Mo- ie die Aufrechthaltung eines bevorrechteten Standes, vor m in der Verfassung, durchaus nothwendig. Das FZnteresse, auf der einen Seite dié Bevorzugung für die Aufrechthal-

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Gefühl des eigenen Werths so im Gleichgewichte gehalten, dadur von der einen Seite die Wirkung hervorgebracht ‘/, das Kötfkigthum zu vertheidigen, aber vord der anderen ie auch nur bis zu dem Grade, daß -der-König nicht knechti- Gsinnung erwärte, indem einer solchen wiederum das Standes- iwiderf rebe» Verglêiche man, von diesêm Gesichtspunkte aus- W das Destehonde mit dem Projekte der Regierung, so rede fúr daß die bisherige ungetheilte Vereinigung aller Ritterschafts- lfirten in einer Kammer, unstreitig weit geeigneter sey, einen f cógeist unter dem ganzen Adel 21 erhalten, und daß selbst “liger Demittelte den Reicheren- me als seines Gleichen Mle.e Wenn mit der Trennung in der Verfassund auch die nung nah dem Vermögen schro}ff} gegeben sey, fo werden TLemger Bemittelte jedes Standesgefühl verlieren; denn ' Jeßt finden im Staatsdienste Vortheile für den Adel im feinen wahrlich nicht mehr stakt, und so sey für den ge- len del eben diese Vebbindung in°der Corporation das letzte, m ubrig geblieben. Raube man ihm dies, so werde er 0) weited feinen Zwang“ irgend einer Art mehr auf- h, wollen. Auch bei vierundzwanzig einzelnen Perso- e nich noch weit weniger ein Standesgeist erhalten. tes Mitglied bezeugte zuvörderst, wie bei dem Adel en Lande der größte Unwillen gegen den Entwurf sich ‘prod en. Ueberall sey gefragt, womit er dies verdient habe, “1 m doch siets die Rechte der Krone sowohl, als des Lan- eich standhaft vertheidigt seyen. Die Einrichtung, welche eet haben, beruhe auf einem geschichtlichen Fundamente; die on der Regierung entbehre eines solchen ganz und gar. . meisten Provinzial - Landschaften haben seit jeher Kurien A in denen die verschiedenen Stände getrennt gewesen ; s, ungs - Entwurf wolle nun den Versuch machen, alle d einer Kam:ner, und zwar die Ritterschaften mit ‘db genbedeutenden Vertretung, zu vereinen. Eigentlich E erne t Kamtzev vorgeherrscht. zu haben, und die A eP nun aus Elementen geschaffen, welche bis je6t di den wären. Diese und früher bereits vorgekommene

assen ihn ganz gegen den Regierungs-Entwurf stimmen.

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jy ohne Beachtung der * üblichen Klugheitsregeln gehändelt, } se zu einer Heit, wo das Land noch’ in politischer Avathie befunden, schon zu weit gehenden Anforderungen der Regie- g sich entgegengestellt und die Finanzen mit der größten Mi salt zu ordnen bemüht gewesen sey; daß sie zu einer an- j í Nacht der neu andringenden Meinungen mit derstehticher Gewalt sich zu erheben geschienen, doch . gt sie dadurch selbst von einer ) Weipbillètgung zugezogen, von der sie es nicht erwar- Wenn endlich Achtung- vor dem Rechte in einem Lande Werth habe, jo möge man bedenken, daß wir" alle gewählte Recht der Red- ( t i | ) fast cingesicht® in dicjer Corporation frei zu zeigen. ntrag gehe hierngch dahin? man- möge den bisherigen Zu- d dis auf einige durch das Nusscheiden der Mitglieder des Ober- |

und so allein dir Scha6- Kollegiums herbeigeführte. Modificationen bei-

verutretend, zwei Kammern gegen einandet über, in de- ¡imen]ebung cines jeney Prinzipe vdrzugsweise wieder wner sey behauptet, eine erste Kammer,

} des Könicthums gebe, werde auf der anderen Seite durch |

Interesse fúr Ruhe und Stabi- | von Sei : » be ì Dies sey mit o denn das nteresse für die Scholle des vaterlän?

bung ficl den.

tretung des Adels führe.

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der Majorität abgelehnt.

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ein“ Jahr bewilligten 3

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werden follen, Gegenstand der Berathung und wurde

Abstimmung von der Majorität verworfen.

waaren betreffend, eine Kommission von 5 Mitgliedern denen 2 aus den nördlichen Provinzen zu wahlen zur Prúfung dieses Gegenstandes ; auf brachte der Präfident der die Oeffentlichkeit der Stände -

jedXxr Kammwrner,

Kammer die Frage

Christiani trug darauf an, daß die Kammer die

stinmung darüber kam,

entschkeden sey.

mehrheit angenommen wurden.

SMwei MeUchatel, Z. Aug telois meldet: Der Geburtstag Sr. Majestät des

den.

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und Dankbarkeit an dieser Feier Theil genommen.

Salve angekündigt. Um 1 Uhr begaben sich die verschiedenen Compagnieen der Stadt-Garde auf militairische Weise nach dem „cail, aber ohne Waffen, unter Anführung ihrer Offiziere. Um 2 Uhr traf der Herr Gouverneur, von einer A%bcheilung der rei- tenden Garde begleitet, daselbst ein. Dieser reizende Spazier-

gang war in einen großen Fest - Saal verwandelt, wo beinahe 800 Personen Plas nahmen. Der Fußboden war zum Tanz eingerichtet, und für diejenigen, welche ‘Pro-

ben ihrer Geschicklichkeit ablegen woliten, waren Mastbäume errichtet worden. Die heiterste Fröhlichkeit herrschte“ bei diesem óeste, an dem die ganze Einwohnerschaft Theil nahm, und das nicht durch die geringste Zwistigkeit gestört wurde. Bei Tafel brachte der Präsident des Rathes die Gesundheit des Königs aus, die mit em(stimmigem Jubel aufgenommen wurde, und mehr als eininal ertônte am Abend auf dem Mail der Ruf: Vive le roi! der immer von der versammelten Menge untex lautem Jauchzen wiederholt wurde. Um“ 8 Uhr hörte die Musik auf, weil ein heftiger Gewitter- Regen alle Welt zum Rückzug zwang. Bei Sonnen-Untergang wurde wieder eine Artillerie-Salve gelöst. Die Pdsten in der Stadt waren an diesem Tage den Búrger- garden anvertrautworden, denen der Magiskrat Mittel verschaffte diesen glücklichen Yahrestag festlich zu begehen, ohne deshalb ihre Pfiichten zu vernachlässigen. Auf dem Schlosse hatte die befol- dete Garde ein zierliches Bivouac aufgeschlagen, wo ein vou dem Gouverneur veranstaltetes Mahl eingenommen wurde.

S alten.

Bologna, 1. Aug. Das Oesterreichische Infanterie-Regi- ment Albert Giulay, das hier sechs Monate lang zur Besaßung lag, ‘ist am 28. Juli nah der Lombardei aufgebrochen; es wurde durch vin Landwehr - Bataillon von dem Regimente Hohenlohe und durch eines von dem Junfanterie- Regimente Prinz Leopold von Sicilien erseßt. Man is mit dem Betragen dieser Trup- pen sehr zufrieden. Aus Ankona erfährt man, daß General Cubières, nah Entwassnung und Zerstreuung der dort versam- melten Liberalen, ganz im Sinne dér Päpstlihen Regierung handelt. Der neue geistliche Gouverneur, Monsignor Grosellini,

Meinung, daß allerdings eine jede Kammer einen klar sich aus- sprechenden Charakter habe müsse, da indessen bisher der Ge- gensaß zivischen beiden Kammern zu s{chroff} gewesen sey, so werde er für den Regierungs - Vorschlag stimmen, indem er da- von den'Erfolg ‘erwarte, daß- beide Kammern, statt in einer“ Rei- ch zu befinden, mit einander Hand in Hand gehen wür- de Der Schaß-Rath Hr. Stüve dagegen motivirte fein Dotum gegen den Ministerial- Antrag dadurch, daß er denselben sür verderblich erklärte, weil sein System zu einer doppelten Ver- (1 : j Bei der Abstimmung wurden zwar sammtliche Verbesserungsvorschläge, aber auch der §. selbst von

In der- Sioung derselben Kammer -vom 4ten d. M. war zunächst der Beschluß der ersten Kammer, daß den im Jahre 1826 auf 5 Jahre eingeseßzten provinziallandschaftlichen Kommis jarien wegen der Grundsteuer-Reclamationen die ihnen noch für in 1 Rthlr. Diäten und eben so viel an Ent- |chädigung für jeden Reisetag abermals für cin Jahr bewilligt hei der tim: ) Sodann kam die erste Berathung über das Ministerial Schreiben vom 20. Juni d. J.- die Besteuerung des ausländischen Eisens und der Éisen- an die Reihe, und es wurde beschlossen,

von seyen, nicderzuseßen. Hier- über : Versammlungen, in Folge der Vi ten der erften Kammer geschehenen Ablehnung des dies- fälligen Kommissions - Vorschlages, zur ferneren Berathung. Der. fi tru j , Zulassung von Schnellschreibern beschließen möge; als es jedoch zur Ab- 1 arb CuEIabte oe Duatdene daß er sich derjelben widerseßen müsse, weil die Zuziehung von Schnell- schreibern seiner Ueberzeugung nach im Reglement verneinend ‘det Hierüber entspann sich eine lebhafte Debatte, worauf sodann der Christianische Antrag, nachdem derselbe bei seiner Ansicht, daß die Zulassong von Schnellschreibern eine res domeslica sev, nicht länger beharrte, so wie ein Antrag des 1, Lüngel, daß die Regierung zu die:m Zweck um Anordnung von Königlichen Koimissarien erjuht werde, mit Stimmen-

Der Constitutionnel Neucha- S Der Urtótag | Königs ist heute im ganzen Lande mit úberstrêmendem Herzen gefeiert wor- Alle Neuchateller haben mit gleichen Gesinnungen der Liebe ph » e ps 4 N In der Stadt wurde dieselbe bei Sonnen-Aufgang durch eine Artillerie-

ein junger Sicilianer, residirt zwar noch zu Osimo, 4 Stunden von Ankona, aber man erwartete ihn nächstens in der Stadt, wo schon ‘Päpstliche Dragoner und Karabiniers angekommen wa- ren. Cubières war neulich in Sinigaglia, um dem Kardinal Albani seine Aufwartung zu machen, der ihn sehr freundlich em- pfing. Man hört durchaus nichts mehr von Konzessionen, wel- che die Päpstliche Regierung, machen wútde. Dor tugal. 5 :

Der Oesterreichische Béobachter enthält nachstehendes, ihm Über Paris zugekommene Schreiben aus Madrid vom 18. Juli, welches, obwohl größtentheils ältere und schon be- kannte Nachrichten, doch auch einige Details enthält, wie sie noch von keiner anderen Zeitung bisher mitgetheilt worde: „„Es sind so. wenige Tage seir der “Ankunft der Expedition?! des Ex- Kaisers Dom Pedro in Portugal verstrichen, und die von daher eingehenden Nachrichten so mangelhaft, daß es nicht wohl mdg- lich ist, eine bestimmte Îdee Úber die bevorstehenden Ereignisse zu fassen. So viel ist «gewiß, daß seit der Besekung der Stadt Porto kein militaïrisches Ertigräß stattgefunden hat. Folgende Daten sind sicher: Dev die vierte Division kommandirende Graf v. Santa-Martha, wolcher die Stadt Porto und derén Umgegend besest hielt, zog sich zurück, sobald er die Landung der Expedition bei Le- za und Matozinhos erfuhr. Er beseßte Villanova (anf linken Ufer des Douro) eund errichtete Batterjeea, welhe die Stadt Porto bestrihen. Später nahm er die Richtung nah Figueira, wo er ant 11ten mit seinen Truppen einrükte. Direkte Nach- richten aus Paœto’” reicher bis zum 10. Se O Sao Uar von allen Königlichen Autoritäten geräumt, und in der ganzen Umgegend hatte sich nicht eine @inzige Brtschaft jür Dom Pedro erklärt. Nach feinem Einzug in Porto ließ er die sámmtlichen Gefängnisse dffnen, in denen wegen politischer- Vergehen Verhaf- ¿ete und gemeine Verbrecher saßen. Die lesteren überließen sich jedoch in der ersten Nacht solchen Aysschweifungen, daß sie wie- der zur Haft gebracht weden mußten. Untex Andêren habe sie den Scharfrichter der Stadt *umgebracht. Von der Portugiesi- schen Armee waren biszum 10. Juli 5 Mann zu_ der Expedi- kionstruppe Übergegangena von“dieser waren, in Folge eines publicir- ten Amnestie-Decretes sür sämmtliche Deserteurs, 15 Mann zu „dem Grafen von Sañta-Maxtha übergetreten. Qn Laon herrschte die vollkommenste Ruhe. Ven den Königl. Freiwilli- gen, von denen „eine gewisse Zahl für “die Dauer der Ernte- Zeit nach Hause: entkassen werden sollte, hat keiner die Fahnen vellassen wollen.-— Es hatte sich ein Anstand wege des Ein- laufens einer Englischew Kriegs - Goelette in den Hafen von Lis- sabon, nachdem die Stadt én Belagerungsstand erklärt wac, er- geben, welcher dureh Vermittelung des Königl. Spanischen Bor: schafters gehoben wurde. Die Goelette erhielt die Erlaubniß, täglich einzulaufen. Gleichzeitig hat eine, Französsche Fregatte in dem Hafen Anker geworfen. Auf die Einladung, sich zu ént- fernen, hat der Capitain geantwortet, daß Tr dieser Aufforde- rung. ohne Verhaltungs - Befehle seiner Regierung nicht Folge leisten- könne. Jn den Provinzen Portugals scheint großer Enthusiasmus sür Dom Miguel zy* hertschen. - Die Entschei- dung des Kampfes zwischen den beiden eBrüdern muß von der oeit erwartet werden; alle vorgefaßten Meinungen können nur zu Jrrungen fühven.“? i

SULC( l L Der Oesterreichische Beobachter berichtet aus Kon- stantinopel vom 10. Juli: „Nachdem Jbrahim Pascha die vestung Acre eingenommen, dachte er sogleich seine Operationen weiter zu verfolgen, bevor si ihm Hussein Pascha mit der Ot tomanischen Haapt - Armee entgegenstellen konnte.

er am 13. Juni mit 20,000 Mann regulairer Truppen und Drusen vom Ber e Libanon die offene Stadt Damaskus,

deren Einwohner, zur Gegenwehr nicht gerüstet, sich nach eint-

gen unbedeutenden Gefochten ergeben mußten. „Der: Túrki- sche Statthalter Ali Pascha floh mit ? den Seinigen nach Homs in das Lager Mehmed Pascha®s. “Rüúckeñ eingetr:

seits die Aegyptiez in Syrien vor, da sich» ihnen noch feine ansehnliche Macht widersett, so kommt andererseits“ Hussein | Pascha dem Kriegssc{fuplatze imtner näher; 20,000 Mann. seiner Tkluppen waren bereits in Antiochia angelangt, und er selbst mit dem „Gros der Armee wurde täglih erwartet. Die Pforte sieht daher der Ankunft von Nachrichten über sein erstes Zusgm mentrefsen mit Jbrahim Pascha entgegen. Die Nachrichten aus Bosnien lauten fortivährend befriedigend ; die Pforte hat nun auch die Nachricht von der Einnahme Trawnicks crhalten Dfe gänzliche und baldige Beilegung der Bosnischen Unruhen muß ihr um so wünschenswerther seyus als sonach ein Theil der in dieser ‘Provinz beschäftigten Artnce zu den Operatiônen egen Mehmed Ali vèrwendet werden kann. gege _. 7 En von dey Allgemeinen Zektäng mitgetheistes | Schreiben aus Konstantinopel vom 10. Juli berichtet : Es herrscht große Bestúrzung im Pforten - Palass ; die Nachrichten aus Syrien lauten sehr ungúnstig; die Aegyptier mgchen seit dem Falle von Atre bedeutendè Fortschritte; schon i Damast von ihnen genommen. Welcher Katastrophe gehen wir hier ent- gegen, wenn die -gegen sie ausgeschickte Armee geschlagen wird oder auch nur zurückweichen“ muß und Zbrahim Pascha seine Siege zu benußen versieht! Alles, würde “auf den Sultan ein- sturmen, der Haß der alten Janitscharen :- Partei wieder erweckt werden und mächtig ausbrechen. Es heißt je6t, ‘nan wolle \hnelb eincn Abgeordneten nach Alexandrien schicken, der mit Empfehlungs ; Schreiben des hiesigen Französischen Geschäfts- tragers an Zussuf Pascha, den WŒÆrtrauten Rathgeber Me- hemed Ali’s, versehen, , Unterhandlungen anknúvfen solle. Viel durste von diejem Schritte nicht zU elipavten sehn so- bald das Waffenglück die Aegyptier begtinstigt. Uebrigens muß man Lékteren die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß ste geleh. riger als die Türken sind, mehr von dexr Europäischen Taktik er- lernt haben, mit vielem Murthe fechten und strenge Mannszucht halten. Lekteres hat ihnen großes-Zutraiten bei den Einwohnern Syriens erworben, welche fie mehr für Beschúser als Feinde ansehen, wohingegen die Türkischen Soldaten fast ohne alle Dis- ziplin „sind und Freunde. und Feinde gleich hart behandeln “Es werden so viele Truppen, als man aufbringen kann nach ‘Asien Ubergeschifft und iw Eilmärschen nach dem Kriegs-Theater G Auch werden viele Kriegs-Vorräthe auf Transrt-Schiffe Se f welche für die Armee bestimmt sind. Wir sind wahrhaft L klagen; ‘seit zwölf Jahren genießen wir keite Ruhe inchr/ und die Anstrengungen, die das Land machen muß, sind unbesHreib-

lich. Wenige Länder in Europa könnten die Opfer bringen, die in dem erwähnten Zeitraume hier gebracht worden sind; jest is aber llles erschöpft, und der Augenbli scheint gekommen, wo der Wille der Regierung an der Unmöglichkeit scheitern wird. Man glaubt, die Pforte werde das allgemeine Aufgebot unter die Waffen rufen. Der Sultan möge sich indessen wohl beden-

ken, bevor er diesen Schritt thut; das Elend ist zu groß, als daß

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