“ab und empfingen sogleich die Behörden. Hierauf wurde ein Diner servirt, zu dem 60 Personen eingeladen waren. Am Dien- stag gegen 11 Uhr werden JI. MM. Cambrai verlassen und in Lille übernachten. :
Der hiesige Moniteur erklärt, daß Herr van de Weyer weder nah Paris noch nach London gereist sey, sondern mit dem Könige nach Brüssel zurückkehren werde.
Im Memorial-Belge liest man: „Wir haben zu ver- schiedenen Malen gesagt, daß weder ein 69stes noch ein 70stes Protokoll existire; Privat- Mittheilungen aus- London seben uns in den Stand, diese erste Behauptung zu bestätigen. Aber es scheint gewiß, wie wir auch hon vermutheten, daß die Konfe- renz eine neue Ausgabe des. Traktates vom 15. Nov. entworfen und auf eine“ dienstwillige Weise mitgetheilt hat, um das Ter- rain zu sondiren.
er Lynx enthält -in seinem heutigen Blatte unter der Ueberschrift: „Das Kdöüigreich der Niederlande“, einen Artikel, worin es unter- Anderem heißt: „Selten durchläuft man die Zeitungen, sowohl fremde als“ einheimische, ohne auf die Wörter : Niederlande, Belgien, Holland, zu stoßen. . Man hält oft un- willkürlich inne Und sagk sich: „„„„Glücklich das Volk, von dem die Geschichte nicht spricht!‘/// Dies is ohne Zweifel eine große Wahrheit; aber. zu gleicher Zeit haben wir die Ueberzeugung erlangt, daß es noch wahrer ist, zu sagen: „„„Unglückliches Land, von dem die Zeitungen so viel sprechen. // Jn dieser Fluth von Artikeln, welche sich mit den beiden Theilen des Königreiches der Niederlande beschäftigen, muß es aber dem aufmerksamen Leser am meisten auffallen, daß man sich so häufig ganz fal- scher Notizen bedient, “um seine Meinung zu begründen. Die Masse von Jrrthämern, die man auf diese Weise verbreitet hat, ist ungeheuer, und es würde ein unnüter Zeitverlust seyn, sie aufzuzählen und widerlegen zu wollen; es is besser, ‘sie dem gesunden Sinn der Leser zu überlassen. — Wenn aber ein Jrr- thum dieser Art in einer berühmten Versainmlüng von einem hohen Beamtenz der einen großen Einfluß ausúbt, vorgebracht wird, so nimmt derselbe einen Charakter der Bedeutsamkeit an, welcher nicht erlaubt, ihn mit Stillschweigen zu übergehen. Dies ist in einer Sißzung des Unterhauses der Fall gewesen, wo der Lokd Palmerston gesagt hat, daß bei den früheren Arrangements zwischen Holland Und Belgien-die Minister nur die Interessen Englands im Auge gehabt hätten. Das möchte hingehen , auch haben die Belgier nie daran gezweifelt. Aber Lord Pal- merston hat hinzugefügt, daß die Errichtung des Königreichs der Niederlande im Jahre 1815 den Zweck nicht erfüllt habe, den man hätte erreichen wollen. Eine solche Behauptung, vor den Repräsentanten dek Englischen Nation ausgesprochen, verdient, daß man sich dabei aufhält und sie mit der Fackel der Geschichte in der Hand beleuchtet. — Die Niederlande mußten ,- vermöge ihrer Lage zwischen dem Nörden und Süden von Europa und verinôge ihrêr angehäuften Bevölkerung und ihrer Reichthümer, von einem “großen Gewicht seyn, seitdem man von einem Gleich- gewicht in Europa gesprochen hat. Als alle Provinzen dieses schônen Ländes demselben Monarchen gehorchten, vertheidig- ten sie sich ohne fremde Hülfe. Auch richteten alle Mächte Europa’s, „England an der Spiße, ihre Politik immer auf den einzigen Punkt, die Vereinigung der Niederlande mit Frankreich zu verhindern. — Die Gefahr neuer Jnvasio- nen “vermehrte, sich in dem Grade, als der Verfall der Spa- nischen Monarchie sich. in dem Europäischen Gleichgewicht fühl- bar machte. Auch is die Geschichte da, um és zu bezeugen, daß Europa während der Regierung Ludwigs AIV. „nur immer Waffenstillstände mit ihm abgeschlossen hatte, weil es wußte, daß seine Absichten, sein Ehrgeiz und seine Mittel immer darauf ge- richtet waren, einen oder den anderen Theil dieses shöônen Lan- des in Besi zu nehmen. Und was ist unter der Republik, un- ter dem Konsulat, unter dem Käiserthum geschehen ? Frankreich beseßte diè Niederlande, und der Krieg, besonders mit England, hôrte feinen Augenblick auf. “Und wann befestigte sich der Frie- den in Europa wirklich und dauerhaft 2? Als dié Niederlande von Frankreich getrennt wurden. Der Friede von Europa kant nicht bestehen, wenn Frankreich sih durch die Niederlande oder auch nur durch einen Theil derfelben vergrößert; unbestreitbare That- sachen beweisen die Wahrheit dieser Behauptung. — Lord Palmerston hat ohne Zweifel vergessen wollen , daß die Errich- tung des Königreichs der Niederlande dem beabsichtigten Zwecke vollkommen entsprochen hat. Und mit diesen Elementen steht Lord Palmerston nicht an, im Angesicht seiner Nation zu be- haupten, daß die Errichtüng des Königreiches Belgien, wie sie jeßt stattgefunden hat, in eiffiger Zeit für wirksamer erkannt werden wird, als das Arrangement des Jahres 1815 ?“/
Vorgestern ist hier: während eines heftigen Gewitters das Dach des Theaters im Park eingestürzt.
Schweden. und Norwegen.
Stockholm, 7. August. Unsere Artillerie hat an dem in der Blüthe seines Lebens verstorbenen Battekie-Chef Baron Stael von Holstein, Adjutanten des Kronprinzen, einen {merz- lichen Verlust erlitten. i:
Von dem bekannten Schwedischen Statistiker , Obersten Karl von Forssell, is eine statistische Beschreibung des Skara- borgs- Lehns erschienen. j
“Oberst-Lieutenant Wirgia , Pla6 - Kommandant in Gothen- burg, ist durch einen Gefangenen daselbst- mit drei Messerstichen gefährlich verwundet worden. Der Britische General-Lieutenant -Peachy, welcher zu sei- ner Belehrung bereits Deutschland, ‘Preußerk und Rußland durch- reiste, ist kürzlich auh in Schweden angekommen.
Deutfß@G6l and;
Schwerin, 16. Aug. Am llten d. M. if die Cholera in Doberan ausgebrochen, weshalb ein großer Theil der dor- tigen Kurgäste und Fremden den Ort verlassen hat. Ihre Kd- nigl. Hoheiten der Erbgroßherzog und" die Erbgroßherzogin sind von dort nach Ludwigslust abgereist. — Von den Pferderennen haben nur die beiden ersten am 11ten d. stattgehabt. ;
Aus Rostock vom 13. August wird gemeldet: „Wenn gleich wir uns anfangs noch mit der Hoffnung schmeichelten, daß die Cholera hier nur in einem gelinden Grade auftreten werde, so nimmt doch die Krankheit jeßt einen ernsteren Charakter an. Jn der Mitte der vorigen Woche erkrankten innerhalb 24 Stunden 17 Personen, und seit gestern sind 15 von der Cholera befallen und 9 ein Opfer derselben geworden, so daß jeßt im Ganzen seit dem Ausbruche derselben bis heute Morgen 10 Uhr erkranft sind 94, genesen 8, gestorben 55, in der Behandlung 31. In diesem Augenblicke wüthet die Krankheit am heftigsten in der Badstuberstraße und auf der Lastadie, woselbst ganze Häuser von der Seuche heimgesucht sind.
Nach einem ‘Publikandum der hohen Landes - Regierung vom 13ten d. M. hat sich in Súlz die Cholera bei dem am 4. Au- gust erfolgten Tode eines schon am 1sten erkrankten Knechts ge-
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zeige. Demnächst sind aber noch zwei Personen im dasigen Stadt- und Amtsgebiete an dieser Krankheit gestorben; indessen war am 8. August kein Kranker mehr in Bestand. Dagegen ist weiter im Dorfe Petersdorf am 7ten d. M. ein aus Rostock dorthin gekommener Matrose unter verdächtigen Symptomen erkrankt und nah Verlauf von einigen Stunden verstorben ; die stattgehabte Legal-Untersuchung der Leiche hat ergeben, daß dieser Todesfall ebenfalls der. Cholera L sey. Eine andere bereits am Tage zuvor in demselben Dorfe an der Cholera er- krankte Person ist, nach schneller Anwendung geeigneter Mittel, bereits wieder genesen. — Neue Ausbrüche der Cholera sind er- folgt in der Stadt Ribnig, woselbst am 9. August die Frau eines dortigen Arbeitsmannes, von dem Besuch bei ihrer an der Cholera in Rosto erkrankten Tochter zurückkehrend, unter ver- dächtigen Symptomen erkrankt und am 10ten nah dem Aus- spruch des Arztes an der Cholera verschieden ist. Bis zum 11ten Abends 6 Uhr waren keine neue Erkrankungsfälle vorgekommen.
Hannover, 17. August. Jn der Si6ung der ersten Kam- mer vom 16. August wurde von einem- Mitgliede darauf ange- tragen: Das Haus möge beschließen, daß das verehrliche Prô- sidium ersucht werde, sich von dem. Präsidio der zweiten Kam- mer darüber genaue Auskunft zu verschaffen, ob eine Aeußerung des De. Christiani, folgendermaßen lautend: „Zeßt mdge ein Ritter, der im Jnteresse des Landes stimme, immerhin wohl seltener seyn, als ein weißer Rabe‘/ — in dem Maße in der zweiten Kammer wirklich vorgefallen sey? welcher Antrag ein- stimmig angenommen wurde.
In der zweiten Kammer gab in der Sißung vom lten d. M. der s. 36 Fs Staats-Grundgeseges Kap. 6, welcher lau- tet: „Alle Anträge, welche vom Könige oder dem Ministerium an die Stände ergehen, sollen jederzeit an die gesammte allge- meine Stände-Versammlung gerichtet werden, so wie auch um- gekehrt Erwiederungen und Anträge nur von beiden Kammern gemeinschaftlich ausgehen können ‘/, dem Professor Saalfeld zu dem Vorschlag Anlaß, dem §. dié Bemerkung hinzuzufügen : „Jede -Kammer hat das° Recht, einseitig eine Adresse, eine Be- schwerde oder eine Anklage zu erlassen.’ Es sey dies dem, was in ‘anderen Staaten angenommen sey, gemäß; úberdies können getrennte Interessen der Kammern eine solche getrennte Aeuße- rung durchaus nothwendig machen: Namentlich könne dies bei Anklagen der Fall seyn. Dr. Christiani und Pr. Freudentheil bemerkten: Es sey dies schon bei einem frühern Paragraphen beschlossen. Geheime-Cabinets-Rath Rose meinte: Eben wegen der getrennten Interessen der Kammern sey zum Besten der Sache nothwendig, daß beide Kammern sich vereinigen; und des- halb hoffe er, man werde von dem neulich gefaßten Beschlusse zu- rückgehen. Er könne nur der Silbe ¿B ttinlung politische Rechte einräumen, nicht den einzelnen Kammern. Wollte man dieses, so könnte „gar leiht die eine Kammer Wünsche vortragen, von denen die andere das Gegentheil verlange. «Die Stände- Versammlung verliere hierdurh ganz die Bedeutung der Aus- drucf des Gesammtwillens zu seyn. Man mdge sich nur verge- genwärtigen, wie die Sache sich stellen werde. Wo der Antrag einer Kammer auf wirklichem Bedúrfniß ruhe, da werde man jederzéit denselben auch. in der andern Kammer durchsez- zen. können. Beruhe er aber nicht auf solhem Bedürf- niß, so. wäre auch -nihts verloren, wenn er nicht durchginge. Dann sey es besser, daß nichr durch übereilte Separat - Anträge die Schwierigkeiten der Sachen ndch vermehrt würden. Pr. Christiani entgegnete: Wenn die Kammern so gebildet wer- den sollten, wie die Regierung vorgeschlagen, so werde er die Nothwendigkeit der Vereinigung stets für ein Unglück halten. Zu Erklärungen auf landesherrliche Propositionen möge man die Zustimmung beider fordern; bei Beschwerden dürfe dies nie ge- schehen ; denn-die erste Kammer mdchte sehr häufig die Beschwerde gar nicht fühlen. Er müsse deshalb gänzlich bei detn neulichen Beschlusse beharren. — Mehrere andere Mitglieder sprachen sich nun noch für oder gegen. die Frage aus, über deren endliche Entscheidung die Hannoversche Zeitung noch nichts mit- theilt. ‘ Braunschweig, 16. August. Hier is folgende Bekannt- machung erschienen: „Jn Uebereinstimmung mit der Landesre- gierung ist die Einberufung gesammter Landschaft, um über die Landesherrlichhe Proposition einer neuen Landschafts-Ordnung zu berathen und abzustimmen, auf den 27sten d. festgeseßt, und sind die bei Eröffnung des Landtags zugegen gewesenen Mitglieder von uns besonders eingeladen. Die bei der Erdffnung nicht er- schienenen Mitglieder haben, falls sie der bevorstehenden Ver- sammlung beiwohnen wollen, zuvörderst sih beim Herzoglichen Staatsministerium zu melden und den s. 42. seq. der Land- schafts - Ordnung ein Genüge zu leisten.
Braunschweig, am 14. August 1832.
Die Präsidonten beider Sectionen der Landschaft. H. von Plessen. W. Bode.“
München, 14. Aug. Des Königs Majestät haben, wie das gestrige Regierungs-Blatt meldet, unteim 13ten Juli d. J. den Staatsrath Aug. Freiherrn von Giese zum Staats-
Minister des Königlichen Hauses und des Aeußeren in proviso- |
rischer Eigenschaft zu ernennen geruht.
Der Königl. Bayersche Gesandte am Großbritanischen Hofe, Freiherr von Cetto, hat das Ritter - Kreuz des Civil - Verdienst- Ordens der Bayerschen Krone erhalten.
Stuttgart, 10. Aug. Am Schlusse einer ausführlichen in der Stuttgarter Zeitu ng aufgestellten Nachweisung, „daß die neuesten Bundes - Beschlüsse in keiner Beziehung im Wider- spruch mit der Württembergischen Verfassung und Gesetzgebung
ehen und der Handhabung der Württembergischen Verfassung in keinerlei Weise Eintrag thun“/, heißt es: „Wer nicht behaup- ten will, daß die Verfassungen der einzelnen Deutschen Staaten den Grundsaß der Volks - Souverainetät aufgenommen , daß sie den Ständen die Befugniß eingeräumt, die Regáerungen und durch die Regierungen die Völker mittelst Zurückhaltung der nothwen- digen Staats-Bedürfnissezu tyrannisiren, daß sie die Bundes-Gesehb- gebung und den Bundeszwek der Gesetgebung des einzelnen Bundes- landes untergeordnet, daß sie die Ehre der Bundes-Organe jedweder Schmähung und Verleumdung in den öffentlichen Verhandlun- gen der einzelnen Bundesstaaten so wie ihren Wirkungskreis allen Eingrissen der einzelnen Landes-Behörden preisgegeben, daß sie endlich die authentishe Auslegung der Bundesge|eßgeber ent- zogen und auf die N hin, die verschiedensten authentischen Interpretationen aufgestellt zu sehen, den Behörden der Bundes- länder übertragen haben, wer Alles dieses njht behaupten will, der wird mit uns eine Verlegung oder Gefährdung der einzelnen Landes-Verfassungen in den sechs Artikeln nicht aufzufinden ver- mögen. Wir ehren dié Gesinnung, welche eifcrsüchtig die con- ‘stitutionnellen Einrichtungen bewacht, aber wir bedauern den Man- gel an Gründlichkeit und die Schwäche, welche, statt selbstthätiger besonnener Prüfung, von dem Geschrei sich betäuben, von Vor- urtheilen sich blenden und von Wahngebilden, die vor dem ersten ruhigen hellen Blick zerfließen, sich fortreißen läßt, Wir theilen
díe vielgehegten Wünsche einer reicheren, den Regierungsfor der einzelnen Bundesstaaten mehr analogen und eben die Geister mehr anziehenden und beruhigenden Entwickelusnfang der Organisation der Bundes-Regierung und einer baldig
sinnigen Erledigung der dem Bunde vorbehaltenen Geseßgehyßien sich vergleichen und die Flotte absegeln,
hinesische Flotte und Batterieen gemacht werden soll, dadysseselbe vollständig seyn; denn Alles hängt von einem glücklichen
H Hixy ti E K E ft
so múfte
der Expedition nichts als eiu
ab. Sollte übrigens aus
en f Port- Krieg hervorgehen, sollten die hohen kontrahirenden Par-
so wird diese Ab-
über gewisse Rechtsverhältnisse der Deutschen Staatsbürger, ise das Zeichen zu jeder Art von Beeinträchtigung geben, welche
wir verabscheuen das Treiben derjenigen, welche Einheit lands und Nationalität als Losungswort proklamiren
Einheit und Nationalität mit Füßen treten und tung und den Bedingungen ihrer Existenz zu untergraben suchen sie Frankfurt a. M., 15. Aug. Die Speyerer Zeitu ) meldet nun ebenfalls, -daß mehrere Regimenter aus R den Rückmarsh nah Altbayern “angetreten haben. nannte Blatt fügt hinzu, daß sich diese das musterhafteste benommen häcten. Münchener Nachrichten zufolge, Statue des verewigten Königs Maximilian; die Masse deg | henden Erzes, wird bemerkt, habe gegen 300 Centner betta wovon 83. Centner sich einen anderen Weg gebahnt hätten,
oben
Schweiz. Folgende Publication ist gestern (
Basel, 12. Aug. erfolgt:
¿Wir Bürgermeister und Rath f 19 V auf die uns zugekommene Anzeige, daß tn Folge einer Verfüg des in Liestak gebildeten sogenannten Landraths der Versuch gen werden will, eine sogenannte Verfassung für den Kantoy B Landschaft beschwdren zu lassen und die Bürger an die dott y standene einstweilige Ordnung der Dinge durch einen Eid zu j den — veranlaßt, dasjenige in Erinnerung zu bringen, was jd reits am 4. Mai d. F. dffentlich bekannt zu machen im Falle y ren, als das nämliche Vorhaben waltete, allein unterblieb, d y hohe Vorort durch Vermittelung der Herren Kommissarien form dagegen protestiren ließ. Wir haben damals erklärt, daß dur | Großrath5-Beschluß vom 22. Febr., womit einem Theil der Bent unseres Kantons die bisherige Verwaltung einstweilen entzogen de, derselben das Recht nicht eingeräumt worden is, sich des zu konstituiren, daß vielmehr eine endliche Abstimmung der gest ten Bürgerschaft aller Gemktinden immer vorbehalten blicb, / sich nun seither die Lage der Dinge in unserem Kanton nicht d dert und die rehtmäßtge Regierung unseres Standes auf Me nicht verzichtet hat und nur die einstweilige Verwaltung denn Gemeinden entzogen wurde, deren Mehrheit bei der seiner Zeit genommenen Abstimmung* sich nicht für das Bleiben bei der my nommenen Verfassung ausgesprochen hatte, so sahen wir unz nur veranlaßt, die hohe Bundesbehdrde von dem uns zur Kund langten Vorhaben in Kenntniß seßen zu lassen, sondern 1 testiren hiermit förmlich gegen ‘eine solche unbefugte hi lung und- verwahren auf das feierlichste sowohl die Fd unseres Standes, als die den Búrgern zustehende Befug über das Trènnen oder Bleiben bei dem Stande Basel und {i Verfassung ers ‘noch förmlich abzustimmen; eine Befugniß, wi demsclben sowohl durch den Großen Rathz als auch, durch seithed wiederholte Erklärungen von uns und unseren Standes- Gesan schaften stets vorbehalten worden is. Wir versehen uns au, werden die sämmtlichen Bürger des Kantons die Wichtigkeit Eides beherzigen und bedenken, daß dic Ehrfurcht vor der Heiligl einer solchen Handlung gebiete, sie nicht vorzunehmen, wenn si) der Ehre, dem Rechte und der Pflicht im Widerspruch seht.
Basel, den 11. August 1832.
Bürgermeisier und Rath des Kantons Basel,
Laut o eben eingetroffener amtlicher Nachricht der Tagslahu Gesandtschaft, hat die Bundes=Behbrde unterm -9ten d. den ( ndssischen Herren Kommissarien in Liestal aufgetragen, die bei tigte Verfassungs-Beschwdrung zu untersagen.
j Kanzlei des Kantons Bagsel./
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Der in Kanton erscheinende Chinese- Courier ent nachstehenden Artikel: „Es wird gefragt, was Fremde 1 den Chinesen verlangen? Die Antwort ist: Seht Vit besonders aber mehr Berücksichtigung, als man uns bis jekt Theil werden ließ; billige Zölle und Hafen - Abgaben. — H auf exwiedern uns die Vertheidiger der Chinesen und die ÿ wunderer thres ausschließenden Systems, „daß, wenn wir hie Handel treiben wollen, wir uns auch den Bestimmungen zuf gen haben, welche sie einzusezen für angemessen erat Diesés Argument können wir- mit Leichtigkeit durch die hauptung widerlegen, daß, wenn nur die wirklichen Kais lichen Abgaben bezahlt zu werden brauchten, kaum ein 6 zur Klage vorhanden wäre. Nicht über die Kaiserlichen Abgabti klagen wir uns, sondern über die habsüchtigen Erpressungen der N darine, welche zu hrem eigenen Vortheil die Zölle ungefäht 30 pCt. erhdht haben. Ueber das auss\chließende Systen Allgemeinen beklagen wir uns. Wenn man dem Gouve von Canton eine Vorstellung überreichen will, so muß dit durch die Hände zahlloser Beamten gehen, welche Alle viel Gründe haben, es zu verhindern, ihre Bestimmung erreiche; und es is nicht zu bezweifeln in den meisten Fallen, wo eine offizielle Antwort vom Gol neur ertheilt wird er mit dem eigentlihen Sinn der Bitt
des Kantons Basel sehe
den sie dels zu
wählt
wortet, der ihm von parteiischen Beamten abgestattet wird. D System von Falschheit, welches die Chinesen bei allen ird bindungen mit den Fremden beobachten, wird denen kaum glaubt scheinen, die nit aus eigener Erfahrung wissen, daß bi al Angelegenheiten, sie mögen nun den betreffen, die Wahrheit nicht einen Augenblick bei ihnen |! Vorschein kommen darf; und sehr oft werden falsche Beh tungen so ganz ohne Noth vorgebracht, daß man auf den danken gebracht wird, es möchte diesem Volk ein natúrlid Hang zur Lüge ifine wohnen. Diese Behauptung hat nil Gewagtes. diese Meinung von dem Chinesischen Volke.
f nur
Deutsse Regierung nur ersinnen kann. und bn Genuß
demselben Augenblick die einzige positive Einrichtung füy didilegiem zU seben, in ihrer (sen National - Eitelkeit
je unbezwingliche Nation ist , für die sie sih hält. heinbay ¡ht geneigt, einem Reciprocitäts - System beizutreten, das in Das F ganzen Welt anerkannt wird, Regimenter überal {}; Völker giebt, die nicht allein die Absicht, acht besiben , sie von der Hohlheit ihrer
mißlang der Guß Fe Eitelkeit ihrer Ansprüche zu úberzeugen.
inger einbilden dürfen, daß Alles V 1dwenn der Britisch - Chinefische Handel erst geöffnet und frei wird, (in werden wir uns in der größten Vollkommenheit eines Systems x Erpressung und brutaler (es bisher Erduldete nur st vermuthen, daß sie es erst noch weiter mit uns treiben können, hne uns zu ernsthaftem Widerstand zu zwingen, ¿gewiß thun; und wenn diese verschlagenen ngeheuren Zufluß des Britischen Handels wahrnehmen, so wer-
Um die Fremden in cines von den gewünschten Pri- es nothwendig, daß der - Chinesi- ein Stoß versest werde, und durch eine eindringlihe Lehre erfahre, daß sle nicht Und ist sie
auch nur
ist
so muß man ihr zeigen, daß sondern auch die Prahlereien und von Wenn dies ver- Chinesen sich noch einige Jahre wahr ist, was sie von sich glauben,
Cc
wird, und wenn die
“Politik zu erfreuen haben, wogegen Kleinigkeit is. Wenn die Chinesen so werden sie Politiker erst den
dür den Glauben an die Unentbehrlichkeit ihres Han-, noch weit größerer Unverschämtheit veranlaßt werden
und feine Hoffnung zu irgend einer Genugchuung geben, als durch endliche Züchtigung, die dann um so strenger ausfallen müßte je länger sie verschoben worden war.“/
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.
Mew: Dorf, 17. JUlt Senat suchte der ‘Präsident Jackson seine Weigerung der Sanction e in beiden Häusern passirten Bill wegen Erneuerung des Freibriefes der Bank der V. Skt. (in hien, Zuvörderst sagte er, er halte die i j der jebige Freibrief noch 31 Jahre zu laufen hat. Hierauf ntwortete einer der Senatoren: Da Se. Excellenz gegen die srneuerung überhaupt sey, so mache die Zeit keinen Unterschied. a überdem der Präsident für die nächsten vier Jahre wieder- zu werden hofft, so würde der Freibrief ablaufen , che i von einem anderen Oberbeamten der Union in Erwägung ge- jinmen werden könnte, ob derselbe zu erneuern. idelte der Präsident das Vorrecht der Bank als ein Monopol 1d gab. den Grund dawider an, daß ausländische Actienbesißer hren Einfluß im Fall eines Krieges wider das Interesse der nion gebrauchen könnten. ,
Wie schon gemeldet, hat der Senat die Tarif- Bill mit Z2 gen i6 Stimmen angenommen; dieses ist jedoch mit einigen Imendements geschehen, die nun wiedêr an die Repräsentanten hen müssen. s Zolles vom Kafsee und Thee und Verminderung desjenigen (im Wein um die Hälfte.
Jm Handels-Journal wird aus Washington gemeldet: \t der am 23sten v. M. bei verschlossenen Thüren gehaltenen igung hat der Senat seine Debatten úber die Gränz - Angele- mheit des Staates Maine beendigt. u Senat dem Präsidenten anempfahl, die Entscheidung des
gs der Niederlande niht anzunchmen, sondern eine Unter- wollung anzuknüpfen, um die Frage vor einen neuen Schieds- liter zu bringen.“
Das Louisville-- Journal theilt folgendes Schreiben s General Atkinson vom 16ten v. M. als die neueste Nach- iht von der nordwestlichen Gränze mit: „Es ist eine schwie- ge Sache, zu bestimmen, wann dieser peinliche Seldzug gegen je Jndianer beendigt seyn wird. Jn 10 Tagen werde ich die jeindseligkeiten wieder beginnen und Alles thun, was in meinen ráften steht, um ein schleuniges Ende herbeizuführen.“
Nord-Amerikgnishe Blätter äußern ihre Verwunde- ng darüber, daß der lediglich zum Studium der Blin- en-Xnstalten nah Europa gereiste Di. Howe seise mit politischen Zwecken verbunden habe, von denen seine [reunde in der Heimath, «die ihn mit Empfehlungen an ange- (hene Männer in Europa versehen hätten, durchaus keine Ah- ung gehabt. *)
Dem Courrier des Etats-Unis zufolge, haben sich e Zoll - :
(l dieses Jahres auf 6,058,000 Dallars belaufen.
Vom 17. bis 21. v. M. sind, wie der Courrier des ) ktats-Un is meldet, inoQuebeck 1754 Und vom 19ten bis 25ften daß die Vorstellung jn New -
Durch eine Botschaft an den
Philadelphia) zu moti- Maßregel für voreilig,
Demnächst
Die vornehmsten sind die gänzliche Abstellung
Das Resultat war, daß
hier scine
Einnahmen im Hafen von New-York im ersten Quar-
York 1121 fremde Auswanderer angekommen. Brasilien
Nachstehendes ist die Fortse6ung des (gestern abgebrochenen) gar nicht bekannt i| und nur in Gemäßheit des Berichte 1 Aline des i iz, Über den gegenwärtigen Zustand von Brasilien: „Die Urtheile in erster Instanz sind fast im ganzen Reiche Leu- (i anvertraut, die nicht die geringste Kenntniß von Rechtsgelehrx- infeit haben, die Orte ae O e O bei Nie- d je DiplnFnden Raths erholen können, und die daher durch thre eigenen e s E \hreiber geleitet werden, die zum größten Theil treulos oder un- send sind, so daß man sie aljo nur als blinde Werkzeuge der Lei- ishaften Anderer betrachten kann. — Die Appellations-(Gerichts- fe, let und in so weiten Entfernungen von den Parteien or- \isirt, weit entfernt, den®Bürgern cine Sicherheit zu bieten, die , " dazu, ihre Leiden zu verlängern. Das Appellations- Tribunal, Täglich und stündlich bestätigt hier die Erfah! hes aus 18 Desambargadores bestand, sollte nach der späteren Eikrich Der ZeitßFingderen nur 9 zählen. Dadie Regierung nicht mehrMagitratspersonen
Justiz-Ministers an die Repräsentanten-Versamm-
scheint zu nahen, wo die Lage der fremden Einwohner entwedet Ptkennen konnte, als das Gese bestimmt, so hat sie die geseßliche
‘ -- . (l s is L T j to5 ov P o d i l- Me elt 7 Ner A nt d P itglieder in der Ausúbung ihrer A a R weil Gi Mis S 2ólle, F DUdget, welches einen Gehalt für sie ausgeworfen hat, das Tine billige Auflage der Zölle, Ft derselben gewissermaßen anzuerkennen schien; die Anderen sind
und es ist daher wohl zu berücksichtigen, was man hauptsá s
von den Chinesen verlangt.
freiung von den verschiedenen Erpressuhgen der Mandarint, ine Beschäftigung gelassen worden, bis die Versammlung in dieser
Abschaffung des Hong-Monopols, ein größerer ) mößigerer Raum zur Benußung der Fremden und eine Verbindung mit Macao sind einige der
Kibunal
und VWiischt einen Entschluß gefaßt haben wird. —
wünschenswerth" gänzlich aufgeld# worden.
i Das Appellations von Maragnan i durch dcn Aufruhr im vorigen Septem- Man hat interimistisch drei Desam-
Forderungen. — Dies is allerdings ein inhaltsreiches Vet!Pgadores ernennen müssen, um den Lauf der Justiz in dieser Pro- niß; da aber die Erlangung eines Vortheiles überhauge {l i nicht ganz zu unterbrechen; sobald aber die Berechtigten, nach an
rig seyn und große Bemühungen erfordern würde, so etwas außergewöhnliche Behandlung der Angelegenheiten, sich auf eine effektive Streitkraft übt, leiht das Ganze gel nen. Ausgenommen den M. Maxwell, haben die Chinesen niemals die Wirkung frtPür Streitkräfte auf ihre feigen und unbrauchbaren Truppen t!}ti ten; und diese Beispiele, obgleih den damaligen Zwecken
wundernswerth entsprehend, würden doch nur unbedel f » im Vergleich zu der Wirkung seyn, die jeßt hervorgebrach! Pngzei den könnte, Wenn irgend ein friegerischer Angriff gegt! Y\ diese
er,
er Magistrats-Personen und die Unwissenheit der mei
n (lng des Urtheiles in den Sachen, in welche sie verwickelt sind, lhre Aemter wieder eingeseßt seyn werden, sollen sich ihre Stell- M Ee augenblicklicch Gd a 4A u E | eta d /Die Verwaltung der Kriminal - Justiz is abscheulich. Fall ‘mit Capitain Weddel und gel an prompter- Besirafung des Verbrechens verliert der gute
Aus
der das Geseß achtet, allen Muth. Die S ENallateit |
en unter
gd hier eingegangene. und der Redaction von schr ach- ür
diger Hand mitgetheilte Privatbricfe aus Boston bestäti- Angabe.
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ihnen sind Schuld an dex Ungestiraftheit dex Angeklagten. Untes tausend Thatsachen, die ih anführen könnte, wird es genügen, Sie daran zu erinnern, daß die ganze Hauptîadt Zeuge der traurigen Ereignisse des 14. Juli und 7. Oft. gewesen is, und daß dennoch der größte Theil der Verbrecher nicht vor Gericht gezogen und die Angeklagten fast sämmtlich freigesprochen worden sind. Schon wagt es Niemand mehr, gegen Angeschuldigte Zeugniß abzulegen, denn man kompromittirt sich hne Hoffnung, daß die Gerechtigkeit jemals ih- ren Lauf habe. Der ängsiliche Gang des Verfahrens und so viel verlangte Formalitäten geben zu häufigen Nullitäten Anlaß, und daz Geseßz, welches sich so viel Mühe gegeben hat, den Unschuldigen zit retten, scheint sich eben nicht sehr um das dfentliche Wohl bekummert zu haben. — Es geht daraus hervor, daß die Magistrats-Personen die Schlüssel zu dem Geschick der Bürger in Händen haben, und täg- lich sieht man mit Schrecken und Unwillen der Gesellschaft ‘Wesen wiedergeben, die mit den abscheulichsten Verbrechen belastet sind, während Andere für geringe Vergehen Jahre lang im Gefängnisse schmachten. — Nein, es ist niht mdgiîich, daß ein solcher Zustand der Dinge fortdaure. Der Gerichts- Kodex, schon von einer der Kammern angenommen, hat, indem er die Kriminal-Sachen einer Jury Überweist, dem Uebel theilweise abgeholfen; aber die täglich zunehmende Fmmoralität isff eine Mauer, gegen welche die Kraft der besten Fnstitutionen sich bricht.‘
,¿Srhadbene und schr würdige Herren Reyräsentanten! Bei uns ist die Moral immer eine religidse Folgerung gewesen, und glÚccklich das Volk, dessen Tugend « Grundsäße, aus der Religion abgeleitet, weder von der Laune der Menschen, noch von seinen eigenen Leiden- schaften abhängig sind. So lange die christliche Religion geachtet, thre Moral gelehrt und von den Geistlichen das Beispiel eines tadellosen Wandels gegeben wurde, ließen die Brasilianer, noch halbe Barbaren, und selbs unter dem schimpflichen Joch ciner des- potischen Regierung, einen Grundzug der Ehre und Rechtschaffen- heit und eine gewisse Verehrung der Tugend durchblicken, die man jeßt fast gar niht mehr antvrift. Führen Sie daher die Religion auf ihren ersten Stand zurúck; warten Sie es nicht ab, daß die Kirche selbst eine so nothwendige Reform bewirke, die Mehrheit der Prälaten und der anderen Geistlichen haben die Pflichten ihres Standes gänzlich vergessen; sich mit einigen äußeren Handlungen begnÚgend 7 denken sie nur daran, die Vortheile ihrer Stellutkg zu genießen, ohne sich um den ungeheuren Schadey zu befümmert1, den ste der Religion zufügen; und das Volk zieht in der That kei- new Vortheil von den bedeutenden Summen, welche man von ihm für die Aufrechthaltung des Kultus fordert. — Ohne daß die Ver- sammlung in das geisiliche Gebiet eingreift, ohne daß ste den kirch- lichen Behdrden Grund zu Klagen giebt, kann sie, indem sie von dem Rechte, das Niemand thr bestreitet, (Kebrauch macht, nur Dis- ziplinar- Geseße zuzulassen, die init den (Geseßen, Sitten und Ge- bräuchen des Brasilianischen Volkes im Einklang sind, fene unum- gättglich nothwendige Reform beginnen und vollenden; denn ‘es is nicht anzunehmen, daß die Geistlichkeit Brasiliens, die Reinheit der Absichten der Repräsentanten der Nation und die Rechtmäfigkeit ihrer Berathungen kennend , die Reihen der Stdrer der dffentlichen Ordnung vermehren und das beklagenswerthe Beispiel der Fanati- ker und Abergl@äubischen nachahmen könnte, welche im Namen der Religion, die das Verbrechen verabscheut , die Erde mit Grausam- keiten _und Elend Úberschwemnien./
„Wenn die Deputirten - Kammer mit der Regierung die drin- gende Nothwendigkeit anerkennt, der allgemeinen Jmmoöralitdt ein Ende zu machen, wenn sie das vorgeschlagene Mittel annimmt, so werden ihr unverzüglich wichtige Arbeiten, an die nur noch die leßte Hand gelegt werden muß, vorgelegt werden. Eitte andere nicht weniger fruchtbare Quelle der Fmmoralität ist die Frechheit der Presse. Ein noch unwissendes Volk und cine aufbrausende Fugend, deren erste Schritte eine noch úbel festgeseßte Laufbahn der Freiheit betreten, ergreifen mit Ucebercilung und ohne die geringste Untersu- chung iede Locéspeise, die ihnen unter dem Blendwerk der Presse vorgeseßt wird. Der Erste der Beste, ohne Kenntnisse und ohne Sitten , © verbreitet ungestraft die irrigsten Grundsäße, greift
_zogen®werden.
das dffentliche und Privât - Leben desz rechtlichen Bürgers at, entflammt die Leidenschäften und bereitet den Umsturz der Gesellschaft vor; wir haben freilih ein Geseß zur Bestrafung dieser Mißbräuche; aber ès is ungenügend zur Unterdrúckung derselben. “Die Schrift- steller entdecken viele Mittel, um sich der Verantwortlichkeit zu ent- ziehen, und andererseits” obgleich die Folgen des Mißbrauches der Presse o bedeutend sind, is es doch das ‘Verbrechen, für das die bestehenden Gesehe die meiste Nachsicht gezeigt haben. Man muß dafür sorgen7 daß der Schriftstell® nicht mit dem Véêértrauen der Leser sein Spiel treibt, indem er seinen, ott sehr verächtlichen, Na- men verheimlicht, und sich dadur nicht einer prompten Bestrafung seiner Verwegenheit, entziehen kann. Die Beleidigungen, die Ver- leumdungen, die Drohungen, welche Sie durch das Geseß vom 26. Dkt. v. F. unter die polizeilichen Vergehen klassifizirt Me müssen, wenn sie gedruckt sind, auf dieselbe Weise vor Gericht ge- Die Einfachheit des Verfahrens, die unverzügliche Anwendung der Strafe, werden die Erinnerung an die Beleidigung schneller verwischen; auf diese Weise wird man das traurige Aeu- ßerste vermeiden, ‘zu dem beleidigte Etgenliebe leicht greift, und, zu gleicher Zeit wird man die Unverschämtheit der Personen: ohne Ehr gefühl und ohne Erziehung im Zaum halten kdnnen.
¡Das Schicksal der (Gefangenen®ist schon bedeutend erleichtert; sle erhalten täglich zwei Mahlzeiten; die eine wird von der Regie-= rung, die andere von einem frommen Stifte geliefert. Man be- leidet die Nackten, und ¡hre Prozesse werden ctwas mehr beschleu. nigt. Diese Art von Verbesserung in dem Reglement der Gefäng- nie, 0 wie die größere Ordnung und Regelmäßigkeit in dem Gang des gerichtlichen Verfahrens, dankt man der Thätigkeit und dem un- ermüdlichen Eifer des Präsidenten des Appellations- Tribunals. Wenn die Regierung nicht von dieser Mägistrats-Person unterstüßt worden wäre, so würde in diesem Zweig der Verwaltung- nichts geschehen seyn. Er hat aus Menschenliebe hdchs beschwerliche (Geschäfte übernom- men, zu denen er durch seine Stellung nicht verpflichtet war. — Das Magazin von St. Barbe und die Gefängnisse der Fhsel das Cobvras find gehdrig in Stand gescßt worden und beinahe schon ganz beendigt; sie sind. geräumig genug, um 1900 Gefangene in 11 ver- schiedenen Abtheilungen aufnehmen zu können; dabei befindet sich ein Hospital, welches für ungefähr 30 Kranke eingerichtet is. Al les if reinlih, wohlgelüftet, sicher uwd vom Mittelpunkt der Stadt entfernt; die Einwohner haben nichts mehr zu befürchten. Auf den beiden Fnseln sind Lokale für die Stßungên , für dîe Wachen und für die Gefängnißwärter eingerichtet. Alles, was das alte Ge- fängniß Schreckliches hatte, is verschwunden und jene Hôlie für Lebende mit allen ihren Qualen auf immer vernichtet. Es war unmöglich, daß die im Budget“ ausgeworfene Summe zu so vielen Auvgaben hinreichte, die übrigens Menschlichkeit zur dringen= den Pflicht machte; aber die Mehrausgabe dieses Fahres wird durch die Ersparnisse im folgenden wieder eingebracht "werden. — Das Calabouço (Gefängniß der Schwarzen), ein tyrannischer und uner träglicher Kerker, besteht och. Wenn man die darin befindlichen Gefangenen nicht nach der altem Cadea bringen will, was für die Arbeit, zu der sie bestimmt sind, so vortheilhaft wäre, so muß man es so bald als möglich vollständig reinigen und luften, was feine bedeutende Kosten veranlassen und wodurch der Menschlichkeit ein wesentlicher Dienst geleistet würde — Dem s{chmählich gemißbraguch-= «en Rechte, welches die Herren besaßen, ihre Neger Monate und Fahre lang in dem Calaboucço zu begraben und sie dort unter den Augen der Behörde auf eine unmenschliche Weise peitschen zu las sen, ist kürzlich ein Ende gemaht worden. Sie dürfen daselbst nicht länger als einen Monat auf Befehl ihrer Herren eingesperrt werden, die ihnen nicht mehr als 50 Schläge ertheilen lassen dÚr- fen. Die Regierung ist der Meinung gewesen, daß die Gerichts barkeit des Herrn sich nicht Über Bestrafung der Fehler hinaus er- strecen und die Bestrafung der Verbrechen, welches eine Befugniß der Justiz ist, nicht in sich begreifen darf. Sklaven sind Menschen, und die Geseße verwerfen sie nicht. — Wenn die Hauptstadt gegen- j wärtig zweckmäßige Gefängnisse besißt, so kann man cin Gleiches
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Es möge einen Ungewitters gewähren, durch den Sturm he angränzenden Häuser bedeutend be hat die katholische Kirche ,
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(Schluß folgt.)
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Berlin, 20. Aug. M
verlan Interesse b ift auch jede ver- agen; und so lange dies nicht sammlung nur Versprechungen und Hoffnun-
¡Fn den leßten Zeiten gen, die Gefängnisse zu erb dem sie erfahren haben, es kein Mittel, sich ih rung hofft, daß die -BVeesamm den neuen Kodex wieder Verbrechen „in Einklang
etrieben. Die Regie-
nicht vot dent Provinzen und dem Reich im Allgemeinen sagen; es t , den Staats-Einkünften eine hinre Erreichung dieses Zweckes, welcher schnelle Maßregeln entziehen. Da jede Munizipalität ein besonderes haftung und Züchtigung der Uchelthäter hat, so pflichtet, zu den Ausgaben beizutr geschieht, kann die Ver
chende Summe zur
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haben die Gefangenen ihre Anstrengun- rechen, aufs Aeußerste j daß der Einbruch kein Verbrechen ist, suchen zu widerseßen. | wenn sie in dieser Sesston n die Strafen mehr mit den so wichtigen Punkt nicht es, daß die
Seit»
giebt
éseßgebende
der Strafen fesiseße, wel- Ordnung nicht unter- Gescß-hringt eine Beamten in Ge
außerordentlich
an meldet aus Solingen vom 14. d, :
entlud sich über unserer-Stadt ein so fürchterli- als seit Menschengedenken hier noch nicht Statt Begriff von der Hesftigkett dieses
rabgeworfen ,
reignisse
darauf fiel ein starker Plabregen, von de gelschlag und Sturmwind begleitet. den vom Hagel zertrümmert und ‘der cher von den Häusern.
Etwa gegen
überzogen. Donners. m fürchterlichsten, Ha- Alle Fensterscheiben wut- Sturmwind hob die Dâä-
daß die Thurmspike der reformirten Kirche und durch deren Sturz die schädigt wurden; außerdem eine Windmühle und. mehr oder we- chern, Fenstern 2c. bedeutenden Scha- Jh Feldern und Gärten wurde áume wurden entwurzelt. scheid und Burg nach® L Verwüstungen angerichtet. p wird unter demselben Datum gemeldet : des heutigen Tages. C ganze Himmel mit „dunkeln Wol- welche eine einzige zu bilden schienen, man von allen Seiten das Krachen des
Vieles- zerstört Das Gervitter ennep hin gezogen,
Jekt Bald
Ganz Lennep stand fast unter Wasser.
Bäume wurden tit der Wurzel aus der E abgebrochen und so zu Boden geschmettert. aus der Luft und fanden ihre rere Kühe, welche im Stall entrissen, indem sie von einigen Le Auf der Chaussé fähr 8 Minuten von Lennep, Stroh geladen hatte, vom einen Abgrund von 20 Wege von hier nach Pferden und N
e waren
Passagiere, wurden der wie abgemährt
Ín den
Am nämlichen T in einen Pferdestall gefa d, vom Schlage getroffe emselben Tage de dasselbe brannte bis auf den Grund ab. “
K
E S
In Paris waren
2 28
29. 30, 3l.
Ueberhaupt .
Meteorologische Beobachtung.
1832 19. ugust.
Luftwärme . Thhupunkt . Dunstsättg. NBerteo Witid
Wolkenzug .
W., W.
Morgens 6 Uhr. |
11,20 R. 9,49 R.
86 pyCt. bedeckt.
Nachmitt. | Abends 2 Übr. |
336,1 Par./334,7"" Ppar./334,3”" par. Quetwärme i Flufwärme 17,6 ® R, Bodenwärme 13,7 ® N. Ausdünstung 562, Niederschlag 3055, W, Nachm. l Uhr, Abends 5
[ubr und später Regen.
17,1 ® R. I N 66 pCt. bewölfkt.
W. 98.
10 hr.
12,2® R. 10,4 R. 87 pCt. regnig.
Auf dem Postwagen, mit dex Chausséé auf-
; alle noch im Fe zerschlagen und liegt auf de An me
rde gerissen, andere Die Vögel fielen n Tod in den Wasserfluthen. - wurden dem Untergange uten aus dem Wasser “gezo- e nah Rade vorm Wald, ungc- wurde ein Fuhrmann, welche Sturme mit Karren und Pferd in —30 Fuß- tief geschleudert. Hückeswagen ward der enschen, durch den Wind von gehoben und 10 Fuß weit in ein Kartoffelfeld geworfen. Conducteur, so wie zwei Alles Getreide liegt danie die hier um Lennep sehr gut standen, -— In dem Blarte für de über dasselbe Gewitter berichtet : mit Hagel beladenes Gewitter über unsern schreckliche Verwüstungen an. Neuenhausen, Wevelinghoven, Else Hfzweiler, bis nah Gladba dem Halme stehende Frucht gleichsam dahin gestrecckt. steine von 10 Loth Schwere gefunden, mehrere Dachpfannen und überhau sterscheiben entzwei geschlagen worden sind. vorläufig nicht anzugeben.
Mety-
Der sehr stark ver!est. ; alle Gartenfrüchte, 1, sind vernichtet! n Kreis Grevenbroich wird Den 13. d. M. zog ein schweres, Horizont und richtete Feldern von Grevenbroich, n, Garzweiler,
ch zu, is fast “a
lde auf r Erde hreren Stellen hat man Hagel- wodurch: auf den Häusern pt fast allenthalben die Fen- Der Schaden ist age ist zu Gríim- hren, wodurch ein n, todt blieb. r Bli6 in ein Haus, ünd
Zu
gestorben 16,515
. « 16,864
Nach einmaliger Beobachtung.
C: CETYSR 7,9° R
Derr er Bürg Den 20. August 1832.
AmtIL. Fonds und Geld - Cours- Zettel. (Preufs. Cour.)
St.- Schuld - Sch.
[Zf.|Brief.| Geld]
4
Pr, Engl. Anl. 18} 5 [1
Pr. Engl. Anl. 22
9 11
Pr. Engl. Obl. 30| 4
Kurm. Obl. m.1.C. Neum. Ini.Sch, do. Berl. Stadt-Oblig. Königsbg. do.
Elbinger do.
Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbe. Gratta Pas. do.
4 4 | 4 4
| 45
4 [&U
94 03 03 8e 927 G2 951 94 342. 974 00
| 931
——
|4/.| Brief. Geld.
Üstpr, Pfandbrf. | 4 Pomm. Pfandbrf. 4 Kur- u. Neum. do. 4 Schlesische do,
Rkst.C.d.K-u.N|— Z.-Sch. d. K.- u. N.| —
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Holl. vollvyy. Duk. Neue dito,
Friedrichsd’or .
TUALOLIO. c eue
1052
997