1832 / 241 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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erschien vorgestern am Zten d. Abends ein gewaltiger Lavastrom auf dieser Seite, vom Krater aus nach der Eremitage zu, und auf- derselben Stelle fließend, die auch die Lava vom verflossenen anuar eingenommen hatte. Als er sichtbar wurde, füllte die- jer Strom schon die ganze Höhe des Kegels von oben bis ganz unten an und schien bis zu dem Piano delle Ginestre getom- nen zu seyn. “Gestern Abend war er noch eben so stark. Da- bei ift auch seine Breite weit bedeutender als aller der vorher: gegangenen. Nächstens mehr hierüber. |

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** Konstantinopel, 4. Aug. Der Moniteur Otto- man enthôlt folgenden offiziellen Artikel: „Se. Excellenz der Russische -Botscha ter -hat der hohen Pforté die Beschlússe mitge- theilt, weléhe das Kaiserl. Kabinet von St. Petersburg in Folge der ißm gemachten Mittheilung in Bezug auf die Rebellion des Exstatthalters von Aegypten, Mehemet Ali, gefaßt hae. Se. ckcajestat der Käiser besahl, daß der zu Alexandria residirende Konjul unverzüglich zurückberufen wúrde, da sich die Anwesen- heit eines Russischen Agenten in jenem Lande mit dem gegen- wärtigen Zustand der Dinge nicht vertrage. Dieselbe Verord- nung , weiche den mit Aegypten in Handels - Verbindung stehen- den Russischen Kaufleuten von dem Finanz-Minister mitgetheilt wurde, bezeichfet es als den Willen Sr. Majestät des Kaisers, daz kein seinen Unterthanen angehdriges Schiff den rebellischen Pascha mit Lebensmitteln, Waffen vder anderen Kriegs - Vortà- then untevstüken soll. Dieser Befehl wurde in den Petersbur- ger Zeitungen bekannt gemacht. Die Empdrung Mehemet Ali's wird ohné Zweifel von den anderen der hohen Pforte be- freundeten Kabinotten, eben so wie von demjenigen Sr. Maje- stát des Kaisers von Rußland, als eine verbrecherische und durch nichts zu entschulFigende Unternehmung angesehen werden, die durch die Zurückberufung der Repräsentanten aller Regierungen, weiche in der Ordnung und Geseßlichkeit ihr und ihrer Unter- anen Fnteresse_ finden, bestrast werden muß. ie Însurrec- tion, weiche in diesem Augenbli von den Truppen des Sultans betampfr wird, hak eines der unedelsten und gefährlichsten Mo- 5 tive, persönlichen Ehrgeiz nämlich und Häbgier, zu ihrem Ursprung. Während sie die niedrigen Leidenschaften der Feinde aller gesellschaft-

lichen Ordnung aufredót, bedroht sie zugleich den Handel, der durch den Reichthum Aegyptens nach dieser Previnz gelocten befreun- deten Nationen mit gewaltsamen Erschütterungen. Das sicherste Mittel, ihr in der dentlichen Meinung Europa's den Stempel aufzudrücken, den diè Regierungen ihr beilegen, ist Jsolirung. Der Undanêkbare und Chrgeizige, der, ein ganzes Land verwüstet, um mehr Machte und Geld zu erlangen und zu dem einzigen Zwet seines persönlichen Genusses, dieser Mensch wird Tich bald von der Unmöglichkeit des Erfolges überzeugen, wenn er sich von allen denen verlassen sicht, die. bei ihm die politischen- und kom- merziellen Jitteressen “des Auslafides repräsentiren. Vielleicht connte diese Lehre - dazu dienen, ihn aus seiner Verblendung zt leißen und Über seine Lage aufzuklären. Diese Maßregel, worin Se. Majestät der Kaiser von ußland mit seinem Beispiel vor- angegangen ist, wird, also eben so sehr von der Freundschaft, welche die hohe Pforte mit den Europäischen Mächten verbindet, als von dem Voctheil ihrer Unterthanen und von der Gefahr erheischt, der sie sich aussezen, wenn sie bei einer Begebenheit von so traurigem Exemvel stumm und unthätig bleiben. Sie wird das Ende dieses namentlich fúr Aegypten unhcilvollen Krie- ges beschleunigen und der Verwüstung einer Provin Einhalt

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gelmäßigen Unterricht erhalten, schon so große Fortschritte ge- macht hatten. Als der Sultan die Kaserne verließ, befahl er, dem Topschi-Pascha und dem Artillerie-Direktor eine Summe zur Vertheilung unter die Offiziere und Gemeinen der Artillerie zu Fuß und zu Pferde zu verabreichen. Auch die Bombardiere, welche auf dem Wege des Großherrn ein Spalier bildeten und während der Manöver ihm zur Bedeckung dienten ; sollten gn diesem Geschenk Theil nehmen. Jenen beiden Beamten bezeigte der Sultan seine besondere Zufriedenheit und empfahl ihnen, fortwährend mit der größten Aufwuerksamkeit über allen Zweigen ihres Dienstes zu wachen. ;

Von den bei dem leßten Feldzuge in Rumelien verwundeten Soldatèn der Linientruppen fonnten mehrere, ungeachtet der in den Militair-Lazarethen ihnen geleisteten Pflege,“ nicht wieder so tveit hergestellt werden, um zum, Dienste tauglich zU seyn. Bei der lebten Inspection wurden 55 dieser Militairs von dem Ober- arzt des Serails ihrer schweren Wunden wegen für unfähig er- flàrt, wieder in die Reihen einzutreten, und zur Verabschiedung vorgeschlagen. Auf Befehl des Seraskiers sind diese Invaliden neu gekleidet worden, und am 2% Juli führte sie der Bureau- Chef der Militair-Angelegenheiten, Osman Bey, in das Serail, um sie dem Sultan vorzustellen. Sie wurdew von Achmet Fewzi Pascha bei Sr: Hoheit eingeführt. Der Großherr empfing sie mit der lebhaftesten Theilnahme und befragte einen Jeden nach seinem Zustande. Osinan Bey ließ ihre Namen und die Schlach- ten vorlesen, worin fie verwundet worden. Nachdem der Sultan sich lange Zeit mit ihnen unterhalten und ihnen Beweise seiner Flrsorge für®*das Militair gegeben hatte, entließ er sie reich be- schenkt. Auch befahl der Großherr, daß ißhen eine Penfion aus- gejeßt werde. Außerdem bewilligte derselße den Offizieren und Beamten der Lazarethe, worin diese Verwlindeten Pflege erhal- ten hatten, eine Gratification.

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Berlin, 28. Aug. Aus Halle meldet man unter 26stew d. : ¿Nachdem in Folge der unserer Stadt von Sr. Maj. Allergnädigst verliehenen revidirten Städte-Ordnung, das Kollegium der Stadt- Verordneten bereits“ früher die Mitglieder des neuen Magistrats erwählt hatte und der Vorstand desselben aus den vorgeschlagenen drei Personen Allerhêchsten Orts bestimint worden war, fand am 24sten d. M. nach Verfügung der Königl. Regierung zu Merseburg, als der nächsten Aufsichtsbehörde der Stadt, die feierliche Einsezung der neuen Öbrigkeit statt. An dem genann- ten Tage versammelten sich früh" um 10 Uhr, der gewöhnlichen Sessionszeit des. Magistrats, die sämmtlichen Mitalieder dessel- | ben, sanunt den Herren Stadt-Verordneten, in dem großen Siz- zungssaale und erwarteten hier den Herrn Kommissarius der Königl. Regierung, Regierungs-Rath Wachsmuth, we!cher in seiner Wohnung durch Herrn Ober - Bürgermeiter Dr. Mellin, Herrn Stadtrath Bertram l. und Herrn Justiz-Rath Hr. Dryan- der, dem Vorsteher der Stadt-Verordneten-Versammlung, abgeholt wurde. :

Nachdem der Herr Kommissarius in einer kurzen Rede den neuen Magistrat in seine Rechte und Pflichten feierli ein- geseßzt hatte, uahm Herr Justiz-Nath Dr. Dryander das Wort, und machte den Magistrat und die Stadt - Verokdneten auf. ibr gegenseitiges Verhältniß ‘und die daraus hervorgthenden Ver- pflichtungen in tief ergreifenden, innig zu Hèrzen genommenen Worten, deren Schluß cin freudiges dem Gnädfgsten Landèés- vater gerufenes Lebehoch bildete, aufmerksam. ZuUlelK sprach Hr.

thun, deren männliche Bevölkerung in Masse aufgebracht wurde, um die unsinnigen Pläne Jbrahims und scines Vaters in Syrien zu unterstüßen.“ | Im Moniteur Httoman liest man noch Folgendes: „Die | jenseits Adatia belegenen Länder werden den Sommer über von epidemischen Fiebekt heimgesucht, die namentlich für diejenigen, denen dieses ungesunde Klima noch fremd if, sehr gefährlich sind. Diese Krankheiten rühren namentlich „von einem verpesten- | den Winde Her7 welcher während der großen Hitze vorherrscht | | |

und zuweilen große Verwüstungen unter der dortigen Bevölke- rung anrichtet. Der General - Intendant der Armee, Defterdar Tahir Efendi, und der Kadi des Lagers, Kudsi Musa Efendi, wurden beide von diesen Fiebern ergriffen und unterlagen der | Krankheit; der Eine auf dem Marsch, der Andere zu Antiochia.

Der Verlust dieser beiden achtungswürdigen Personen ist sehr

empfindlich. Der Feldmarschall hat die Functionen des General-

Intendanten einem der Reichs - Minister, Elhaß Edem Efendi,

übertragen. Dieser war vorher“ mit dem Transport des fár

Mekéa bestimmten Großherrlichen Geschenks beauftragt gewesen

und befindet sich gegenwärtig im Hauptquartier. Was das Amt

eines Kädi's des Lagers betrifft, so“ ist es durch Großherrliche

Verordnung dem Tscherkeschi Mehemet Efendi anvertraut wor-

den, der, als Titular-Mollah von Mefkta, zum Mollahß von

Konstantinopel ernannt war. Am 21. JZult fand die IJnwvestitur

desselben statc. Es ist ihm das -dem Kadi des Lagers ausgesekßte

Gehalt, welches aus den Einkünften ‘des Kastamonieh b&ogen

wild, und das dem Kudst Efendi früher noch besonders ertheilte

Gehalt bewilligt worden. ‘/

Der Kadi der Stadt Molova “in Natolien, Mehemet Sa- lif Efendi, hat an die Regierung über eine in jener Stadt vor- getommene seltsame Mißgeburt Bericht erstattet. Die Frau ei- nes Privatmannes, Namens Jahia, wurde nämlich von einem ungestalten Wesen init zwei ungefähr 8 Zoll langen Hörnern an der Stirn entbunden. Die Augen desselben waren rund und außerordentlich groß, seine Arme lang und dünn; an den Ellen- bogen und Knieen fehlten die Gelenke. Bald nach ihrer Ge- burt gerieth diese-Mißgestalt in kfonvulsivische Zukungen und starb nach furzer Zeit vor den Augen einiger Nachbarinnen, welche der Frau bei der Niederkunft beigestanden hatten.

Kiblili Sadeh Essehid Mehemet Vessaf Efendiz einer der Beamten der Divan - Bureaus, der seit einiger Zeit bei Achmet Zewzi Pascha als Secretair angestellt war, hat zur Belohnung seiner Dienste den Ehren-Orden erhalten. Am 24sten Zuli ließ der Sultan sich denselben vorstellen und überreichte ihm felbst die Decoration.

Am 19. v. M. begab sich der Sultan in die zu Pera be- legene Kaserne der leichten Artillerie. Dieses prächtige Gebäude ist erst vor kurzem vollendet worden. Der Großherr wurde von demn Kriegsrath des Palastes, .Achmet Fewzi ‘Pascha, von dem =ivtstonsgeneral der Garde, Achmet Fethi Pascha, von dem Ge- neral der 2ten Garde-Brigade, Namik Pascha, von den Offizie- ren sciner Suite, Riza Efendi und Mehemet Ali Bey, von dem Artillevie-Oberst der Garde, Mustapha Bey, und von dem Oberst des {fen Regiments der 2ten Garde-Brigade, Achmet Bey, be- gleitet. Nachdem eine ‘Batterie der reitenden Artillerie mand- vrirt hatte, fanden einige Uebungen der fürzlih zur Erlernung der neuen Taktik im Artillerie - Arsenal angelangten Kanoniete von Rustshuk und Nikopolis im Abfeuern der Kanonen statt wobei dieselben viel GeschiÆlichkeit bewiesen. Se. Hoheit be- lobte die Kanoniere, weil sie in der kurzen Zeit, seitdem sie re-

| schfnacckvollste geziert wat’, pereinigte sich " Anzahl Hallischer Birqe“ aus allen Ständen um ihre Vertreter

| Kommissarius von Sçxiten der Königl. Regierung die Einladung

Ober-Bürgermeister Yr. Mellin den Dank des Magislrats gegen die Königl. Regierung und die Städt-Vêrordneten aus. Bei einer von Seiten der Legterên veranstalteten festlichen Mittage- tafel im Saale des Stadtschüßengrabens, welcher auf das ge- dann eine sehr große

und ihre Obrigfoit. , Die allgemeine, wahrhaft erhebende Freude

wurde geñeigert durch die Anwesenheit der Herten Dber-Regie- runas-Râthe Krüger und von Krosigk, welche außer dein Herrn

zu diesem- Feste angenommen hatten, so wi der- eingeladeneit Chess der hiesigen Königl. Und Akademischen Behörden, „der Geistlichkeit und der Frankeschen Stifetingeß. Kräftige Toasts auf das Wohl des -allgelicbten Monarchen, der Königl. Reaie- rung und deren „anwesenden Mitglieder, des“ neuen Magistrats, der Stadt -Verordneten, so wie der alten \tädtischen Behörden, welche“ die Stadt in \{w@êren Zeiten durch anche Klippen sorg- |! fältig und glüflich hindurchgeführt, wurden unter bem Donner

|

des Geschßes ausgebracht. So wurde bei dem -Blicke auf die Zukunft der Vergangenheit nicht vergessen, und „auß den aus |

3 ( 1 +5 d ehrenwertzen

der dffentlihen Verwaltung jezt ausscheidenden ) Männern, *so wie dèn Mitgktiedern des chemaligen Gemeinde- Raths, die ihrem treuen Wirken gebührende AnerkKnnung zu Thpile/ s “etl.

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«R In Lübe ck sind vom 14. Juni, als an dem Tage des dortizen Ausbruches der Cholera, bis zum 24. August Mittags an der Seuche 1265 Personen erkrankt, 379 genesen, 709 gestorben und 186 noch in der Behandluug, Jun der leuten Zeit hat das Uebel inzwischen von seiner Strenge nachgelassen, \o daß die Bewoh- ner Lúbecks sich der Hoffnung überlassen, von demselben bald befreit zu seyn. i Jn Luxemburg waren bis zum 20. August Morgens um 8 Uhr 197 Erkrankungsfälle und 83 Sterbefälle vorgekommen, einschliezlih der Vor- und Unterstädte Grund, Pfaffenthal und Klausen. Unter Erszeren waren 7 Mann von der Garnison und unter Lesteren 5. Die meisten Sterbe- und Erkrankuncçsfälle kom- inen iw der Unterstadt Grund vor, wo fie indessen dadurch bêr- beigeführt werden, daß die Einwohner, che sie ärztliche Hülfe anvrufen, Hausmittel, die in der Regel nichts helfen, acbrauchen und den Arzt erst dann kommeñ lassen, wenn jede Hülfe schon vergebens ift.

A Bericht igun g. An gestrigen Biíatte der Staats Zeitun, Seite 957, Spalte 1, Zeile 18, statt „Bürger“ lies „Bayer“.

S E R D L badi D D ————— E E —————

Meteorologische Beodbachtuna. „„ 1832 | Morgens | Nachmitt. | Abends y Nach einmaliger 27. August. 0 L, 2 L. 19 Uhr. f Beobachtung.

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P I E A A C L R ErTEPR nar" 7 B V 12%, Es

Berliner B ör. 8e.

Den 28. August 1832. | Aiatl, Fonds und Geld -Cours- Zettel. . (Preufss. Cour TIEreTCIN E ITOO

St.-Schuld- Sch. 4 | 94 93% f Vetpr, Plandabet. | 4 1100 Pr. Engl Anl. 181 5! 4028 Pomin. Pfanódbrf, | 414051 Pr. Engl. Ant. 22/5 | [1025 FKar- u. Neum. do.| 4 1052

Pr. Enc, Obl, 20 4 | S881 | 877 Schlceïsche -do,| 4 1106

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Knrm, QUE n: L C 4 | 922 | IRist. Cd K u N | 561 | 2 Newa. Int.Sch, do.| 4 | 2927 ——_ | A.-Sch, d. M U. N | DTE

Berl Stadt-Oblis.| 4 | 952 1.95

Künissb, do, | 4 | 94 19357

Etbinger da. | del | 941 oll. vollv? Duk, Danz. do, int -Th.| 341 Neue dito, | Weatpr. DPfanúbe.| 4 | 972 973 f riedrichad’or . | —- Gz Po O 490 c

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| disches Mährchen in 5 Abtheilüngen , von Öehlenschläger.

Luftdruck |335,0"” Par. | 335,2” war. |335,5” Par. Queliwärtmne S0 M Luftwärme. | 10,79 R.| 16/1° R.| 10,7° R.fFlufwärme 15,4 ° R. Thaupunkt. 9,4° N. | 3,7° R. 8,29 R. [Bodenwärme 12,3% R. Dunfsisättg. | 90 pCt [08 Gr 82 vCt. Ausdünfiung 807, Wetter... |halbhäiter. | heiter. heitere Niederschlag O.

Wild S, S 18 Abends sernhell, Nachts Wolkenzug. | SSO. | SSW | E |

j Preufs Cou Wechsel- Cours. ———— Brief. | Geld BURLUE A UVSSE M B TE F U Dar SOERIRTE T CA I O IRONA R A CE P R URQU I n rg A 250 Fle Kurz Hel c 20 2M. L438 Abe S U 1531 ] j! O E 300 Mk. |2 Me 1.521 E S S 6 297 E 300 Fr. |2 Mt 014 [8 aen 0 N O O 1037 403 M 151P T), 2 N 41 M 00 2E 99,5 | od O 100 "hl. [8 Tage 11027 499i P Q 2M 1081 A Bete e N 100 Rbl. [3 Woch. | [9 Wera 600 #1. Kurz R

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Awswärtige Börsen,-*“

| Amsterdam, 23 August. S Nied! wir Schuld 435. 098 neue io. 837. Kunz - Bil. ((!

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E E R 4“. eiwa itiamtieE. Gli iiiBi Ee iat É

KonigliGs SGausviele, o È ___ Mittwoch, 29. Aug. Im Opernhause: Die Seumme y Portici, gpoße Oper in 5 Abtheilungen „®mit Ballets; Mis von Auber. ° °

‘Preise der. Pläße: Ein Plak iw den Logen des ersten Ry ges 1 Rehlr: 10 Sgr. 2c. s :

Freitag, 31. Aug. Im Schauspielhause. Zum ersten Die Drisllingsbrüder von Damaskus, dramatisictes morgenl{y

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Mittwoch, 29. Aug. Der Vielwisser, Lustspiel in 5 -Attq von A. ‘v. Koßebue. Hierauf: List_und Phlegma , - Vaudeville Posse in 1 Aft, frei nah Patrat, von L. Angely. Q

Herr Rösicke wird hêute vor seinem Abgange Búkne zum le6tenmale auftreten. L _ Donnerstag, 30. Aug. - Zum erstenmale: Das Bild, Lf spiel in 1 Aft, von Gustav Stern. Hierauf sz Die OÖchsenmenuctt Siftgspiel in°1 Aft, von Hoffmaun; Musik nach Haydn's Co positionen arrangirt vom Kapellmeister v. Seyfried. (Neu «i studirt.)

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Neue NacchrtGten

Paris, 22. Aug. Der König ist vorgestern früß uin Uhr, nachdem er die ganze Nacht hindurch gereist, auf da Schlosse Eu angskommen, wo Se. Mäj. von dem Präfekten dem General Clary, dem Grafen von Haubersaert und smn lichenWrtsbehörden empfangen wurden. Se. Maz. werden heu von U wieder abreisen und morgen hier zur\erwattet.

Der König hat für die armen Cholera- Kranken von Bot deaux aus dem Fonds der Civilliste die Summ? von 10,000 F angewic sen.

Le “Einem Königl. Beschlusse gemäß, Hat der Handels-Minist : au : : r S Cc | 99 ‘Personen, die sich durch edle Handlungen, namentlich duen Kavallerie-Brigade, Prinz George zu Hessen-Kassel, bei Feuersbrünsten und durch Rettung usm Frankfurt a. d. O.

Selbstaufopferung Mitmenschen aus Lebensgefahr, ausgezeichnet habe, Ehréèn-M daill:n ertheilt. : :

Die hiesigen Assisen sprachen gestern den Redacteur b! Journal du Commerce, Herrn Guille : ot, und den Redactu des Messager des Chambres, Herrn Grille, welche wegen zweit in diejen Blättern erschienenen Artikel der Aufreizung zu Hj und Brrachtung gegen die Regierung angeklagt wären, frei.

Viele -hiesige Weinhändler versanimelten sich gestern u beauftragten eine aus ihrer Mitte gewählte Koînmission mit di Tntwersung “einer Adresse, worin sie den König unm Zurücknahn der jeit einigen Tagen in Kraft getretenen Erhöhung der Thor gefällè der Hauptstadt bitten wollen. Mehrere Weinhändler unk andere Kaufleute haben in Folge dieser Erhöhung bereits dit Preije ihrer Waaren gesteigert. /

Die Seiden - Fabrikanten der Nothkreuz - Vorstadt von Lot zaben an die Redaction des dortigen Courrier ein Scteibe! gerichtet, worin sie gegen einige Zeitungs - Artikel“ protestiren, i denen die Schuld der unlängst vorgefallenen tumustuarischen Au tritte auf die Seiden-Arveiter dieser Vorstadt gewälzt worden wak

Jn Mâcon if es am 17ten d. M. zwischen den dort be findlichen Jtaliänischen Flüchtlingen und den Bürgern zu ernst haften Zwistigkeiten gekommen, in deren Folge der dortige Mäit sämmtlichen Flüchtlingen die Weisung ertheilt hat, nicht an d fentlichen Örtenzzu erscheinen und von dem Zapfenfkreich an i ihren Wohnungen zu bleiben. i

Die Fregatte „„Calypso‘/, von 52 Kanonen, ist am f6ten d von Brest in Cherbourg angekommen. Der Contre-Admiral D crest-Villeneuve wurde dört unverzüglich erwartet. Dex zu Major-Général der Marine von Toulon ernannte Concre-Admi ral Freycinet ist am 14ôten d. dort angekommen, um seinen P sten anzutreten.

Dem neuesten Gesundßeits - Bulletin zufolge, sind hier vol vorgestern auf gestern 38 Personen an der Cholera gestorben.

Heute \chloß 5proc. Rente »r. compt, 98, 95. fin cou

99, Jproc. pr, compt. 69,10. fin cour. 69. 15. 5proc. Spal Rente perp. 574. HZ5proc. Belg. Anl. 77.

Zrant furt a. M, 25, Aug. Oesterr. 5proc. Metall. 87

aproc, 705 76 S. 22proc. 461. 1proc. 192. Br, Ban!

Accien 1366. 1365. Part.-Otl. 1255, 1252. Loose zu 100 F

79%. G. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 83. Br. Dosln. Loo!e 557. 91

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OD/ i T.

Redacteur Cottel.

Ermt titinc aa D P L T T S EOR cute a

Gedritft hei A. W. Pay!

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

é 24I.

as

. Amtliche Nachrichten. ; rom e Lags

Se. Königliche, Majestät haben geruht, “den Landgerichts- direktor Delius zum Mitgliede des Ober - Landesgerichts in atibor mit dem Titel Kriminal-Rath zu ernennen.

Des Königs Majestät haben geruht, den Land- und Sitadt-

'\Wrichts-Direktor Schuppe zu Brieg zugleich zum Kreis-Justiz-

ah des Brieger Kreises zu ernennen. Des Königs Majestät haben den Ober- Landesgerichts.- Rath Kentzel zum Direktor des Landgerichts in Breêlau zu ernen-

U geruht.

Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm Adalbert ist un Hamburg hier eingetroffen.

Der bisherige Ober «Landesgerichts - Referendarius Na tor p jum Justiz- Kommissarius bei dem Land- und Stadtgerichte q Bochum bestellt worden.

Eingetretener Hindernisse wegen kann die Kdnigl. P fauen- Insel am Donnerstag den 30sten d. M. vorn Publikum iht besucht werden, welches hierdurch zur dffentlichen kenntniß gebracht wird.

Berlin, den 26. August 1832. - Kdnigl. Hof-Marschall-Amt.

Heute wird das 18te Stück der Geseß - Sammlung, ausge-

eben, welches enthäit :

| die Allerhöchsten Kabinets-Ordres unter

Nr. 1380. vom 24sten v. M., wonach die Bestimmungen des F. 2 des Gesekes vom- 23. März 1828 wegen der in dem zum vormaligen Großherzogthum Berg ge- hörig gewesenen Landestheile, vor Einführüng der Französischen Geseke, bestandenen Fideikommisse auch auf Erbtheilungen“ angewandt werden solle;

; 1381. vom 4ten d. M. wegen Bestrafung der Diebstähle n Pferden, Zug - und Lastthieren, ingleichen Nub- vich;

1382. die Verordnung, betreffend die Bestimmungen des Edikts vom 18. April 1792, §. XVIIL., Nr. 15, litt, a—i, in Bezug auf die Geld - Entschädigungen fúr zum Chausséebau abgetretenen Grund. und Bo- den vom 8ten “und die Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 11ten d. M. wegen Anwendung der Sträfgeseze Über Amtsver- gehen und Verbrechen, -ohne Unterschied, ob der-be- treffende Beamte einen Amts - Eid geleistet hat oder nicht.

Berlin, den.30. August 1832. l

Geseß-Sammlungs-Debits-Comtoir.

¡ 1 089.

Angekommen: “Se. Excellenz der Gentêral - Lieutenant drauseneck, Chef des General-Stabes der Armee, von Mag-

burg. Se. Durchlaücht der General-Major- und Commandeur der

Zeitungs-Nachrichten. AUSl6 d,

Frankrei.

Paris, 22. Aug. Der Moniteur.enthält einen Bericht ler die Reise des Königs nach Eu, wonach Se. Majestäk; ob- lich Höchstdieselben das strengste Jnkognito beobachten wollten, hrall von den National-Garden und Einwohnern mit dem hlesten Jubel empfangen “wurden. i

Die Oppositionsblätter enthalten heute wieder heftige lgriffe gegen diè Regierung. Der National sagt, eine Re- serung, die sich weder um die öffentliche Meinung, noch um le Jnteressen der Nation kúmmere, habe nur zwei Mittel dek Virksamkeit, nämlich Bestechung und Gewalt. Aus der Ab- gung der unabhängigen Staatsdiener und den übertriebenen belohnungen , die den gehorsamen Beamten zu Theil wúrden, inne man schließen, daß die Regierung diese beiden Mittel an- bende. Dennoch glaubt der National, das Ministerium werde h vor der Kammer nicht halten können. und fordert die Depu- iten auf, sich zu einer Festimmten ‘Partei zu bekennen und iht neutral zu bleiben, damit das Land erfahre, welche unter seinen tigenen Abgeordnetên seine Jnteressen vertheidigteh und welche sich hidas Budget theilten, nachdem sie dasselbe bewilligt. Dek Cou r- lier francais sagt, man sollte meinen, das Ministerium müsse nach ler glücklichen Dämpfung des Aufstandes des 5. und 6. Juni ind nach dem Tode des Herzogs von Reichstadt an Stärke ge- Vnnen haben ; dennoch sey dies nicht der Fall und die bevorste- hende Session der Kammern werde die ganze politische Schwä- t der jeßigen Verwaltung zeigen. Cine bloße Modification kes Ministeriums ‘werde dann dem Uebel nicht mehr abhelfen, sondern es werde einer ganz anderen Richtung, der Annahme nes neuen Systems Leb bn. Die Kammern wúrden selbst ann dem jeßigen Ministerium ihren Beistand versagen, wenn sie wh geneigt seyn sollten, das Périersche System zu unterstüßen.

„Unter den Vorwürfen, die das Journal des Débats gestern errn Odilon-Barrot machte, ‘/ äußert heute die Gazette de rance, „giebt es faum einen, der niht auf die Débats [elbst Anwendung fände. Allen Ovationen, die Herrn von La- sayette vor und nach den Revolutionen gebracht worden sind, hat dieses Blatt sich beigesellr. Es hat abwechselnd in den Staub

Fttreten, was es früher angebetet, und wiederum angebetet, was

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es früher in den Staub getreten. Dennoch wagen die Männer der Debats es, Herrn Odilon-Barrot zuzurufen: „,,, Nicht also verstehen wir die Rolle eines Staatsmannes.‘/// Und sie stel- | len ihm dagegen Herrn Périer zum Vorbilde guf, der, gegen seine Ansicht, fär die Abschaffung der Erblichkeit der Pairie ge- stimmt und sie bewirkt hat; oder den, General Foy, von dem das Journal des Débats im Jahre 1820 sagte: „„„Ein General, der in Frankreichs Geschichte eben nicht sehr bewandert ist, nennt Ludwig XIV., der die Gränzen des Landes erweitert, Künste und Wissenschaften befördert hat, einen unpopulairen König. © Ein Redner sollte vorsichtigèr seyn, wenn er als Geseßgeber an einem Orte auftritt, wo Alles arx die, der Majestät des Königs s{chul- dige Achtung mahnt, und zwar überdies zu einer Zeit, wo es

gen.//// “Weiterhin behauptet das Journal dês Débats, in Ge- genwart Foy's und Périers würde Niemand es" gewagt haben, die Charte anzutasten, weil “ihr politischer Glaube die ganze Charte uud nichts als die Charte gewesen sey. Was war aber nah Foy's Ansichten die Charte anders, als die Unabhängigkeit der drei Staats - Gewalten, mithin auch der Königl. Gewalt? Und ist âlso die Chartè nicht an dem Tage umgestoßen worden, wo, anstatt Heinrich V? proklamiren zu lassen, der Herzog von Orleans’ die Krone aus den Händen einer jener Staats - Gewal- ten annahm? Vernichtete die Deputirten - Kammer nicht Charte, Königthum und Pajrie, als sie die Rechte eines Minorennen verkannte? Und war es nicht dasselbe Jour- nal des Débats, das, achdem es die Unverjáhrbarkeit der Rechte der Kinder Roberts des Starken und die Unverleb- lichkeit der Charte verfochten, jeßt von einer Regentschaft nichts wissen wollte Und die Deputirten zu jener Maßregel antrieb ? Die Débats machen es Herrn Barrot ganz besonders zum Vor- wurf, daß er entweder gar keinen politischen Glauben, öder doch einen so weiten habe, daß Jedermann ihn zu seiner, Partei zäh- len kônne. Jst aber ein solcher Glaube nicht immer noch besser, als* wenn man, wie die Débats, ihn jeden Augenblick werhselt und nachdem ran heute gesagt: „Jch glaube an die Legitimität und hasse die Volksherrschafi‘/, morgen wieder spricht: „Zch glaube an die Volksherrschaft und hasse die Legitimität.//?

Der Nouvelliste äußert: „Einige Journale haben dar-

| Flúchtlinge, ohne Ausnahme, erhalten die Weisung,

so Noth thut, diese Achtung den Völtern in Erinnerung? zu brin- |

—— E NEEETE E T

j Berlin, Donnerstag den zosen August 1832.

mit dem Zapfenstreich in ihre Wohnungen zurückzukehren. Art. 2. Die- selben werden aufgefordert, an keinem öffentlichen Orte, nament- lich auf keinem Tanzsaale, zu erscheinen. ‘“ i

Nachrichten aus Toulouse zufolge, war die dortige Mili- tair- Behörde, auf die Nachricht, daß mehrere Soldaten des 5ten Artillerie - Regiments seit etwa zwei Monaten die Kaffeehäuser und Weinstuben auffallend oft besuchten, auf den Verdacht ge- kommen, daß bei denselben von nicht zur Armee gehörigen Per? sonen Bestechungsversüche gemacht würden, und hatte einige der selben verhaften lassen, die denn auch gestanden haben, daß h nen Geld angeboten worden, uttd daß fie dasselbe angenormneas, ohne daß sie jedoch die Absicht gehabt hätten, die Fahnen der jebigen Regierung zu verlassen. 4

Am lbten d. ist in Avignon die Ruße durch eine Schläge- rei zwischen den dortigen Maurern gestdrt worden, welche das Fest ihrer Schutheiligen begingen, und sich nah der Verschieden heit ihrer politischen Ansichten in zwei Parteien getheilt hatten ; die Liberalen ließen sich eine dreifarbige Fahne vortragen, die Karlisten so wie ihre Frauen trugen als Symbol ihrer Partei grüne und weiße Farben. Mehrere Personen wurden bei den hierüber entstandenen Händeln verwundet, doch gelang es, die Kämpfenden zu trennen,, ehe noch der Sieg sich auf eine der beiden Seiten geneigt hatte. Am Abend rotteten sich die Kar- listen zusammcn und schwenkten aus einem Fenster eine weiße Fahne, wodurch die Erbitterung dex Gegner aufs höchste stieg, die sih nur durch die Versicherung . beruhigen ließen, daß der Fahnenschwenker gerichtlith verfolgt werden sollte.

Aus Toulon wird vom 17ten“d. geschrieben: „Vorgestern fanden hier zur Feier des St. Napoleonstages mehrere geheime Gastgelage satt, bei denen die Büste des Herzogs v. _Reichstadr mit. einem schwarzen Flor behangen neben die des Kaisers gestellt wurde; mehrere der Gäste hielten Trauerreden. Jn den umlie genden Dörfern hexrscht große Gährung, welche von den Kar listen unterhalten wird, die eine Menge falscher Gerüchte aus streuen? Es sid Truppen von hier abgesandt, um die Ruhestd- rer im Zaume zu halten. In Korsika hat die Nachricht von dem Ableben des Herzogs von Reichstadt, die am. 10ten d. M. durch das Dampfschiff „„Golo// dort ankam, große Theilnahme

zurückgenommen worden sind, geschlossen, das Land sey jeßt ohne Vertheidigung den Unternehmungen der Empörer preisgegeben. Diese Besorgnisse sind indessez vollkommen ungegründet. Ob- gleich die Regierung der moralischen Kraft vertraut, die sie ihrer Achtung vor dem Gesege verdankt, so verabsáumt sie doch keines der zu ihrer Verfügung stehenden materiellen, Mittel, um die Parteien im Zaumê zu halten. Ueberall, wo es nôthig is, wird eine imposante Militairmacht stehen und die etwanigen Aufruhr- Vérsuche unterdrücken.“

Folgendes ist, dem Courrier de Lyon zufolge, die (be- reits erwähnte) Protestation der Seiden - Fabrikanten“ der Roth- kreuz-Vorstadt zu Lyon: „Wir unterzeichnete Seiden-Fabrikanten der Röthkreuz-Vorstadt protestiren ôfsentlich gegen die Artikel ei- niger Lyoner Blätter, welche den Zweck haben die Zusammen- rortungen in dem sogenannten clos Casati auf die arbeitende Klasse zu schieben. Wir haben uns nicht nur ofen gegen dieje Versammlungen erklärt, sondern auch den bei uts arbeitenden Perfonen- verboten, über die Bärrière hinauszugehen, um da- durcy ihre Theilnahme an den Zusammenrottungen zu- verhin- dern, die in Lyon selbst und nicht, «wie einige Blätter behaupte- ten, in der Rothkreuz-Vorstadt stattgefunden haben» Als Freunde der Ordnung, ohne welche der Gewerbfleiß nicht gedeihen kann, wissén wir die- Geseke zu- achtén und den an dex Spitze der Verwaltung unserer Kommune stehenden Beamten, deren väterliche “Fürsorge uns bekannt “ist, zu gehorchen. Wir sagen daher und werden es unaufhörlih wiederholen : Nein, die Arbeiter der Rothkreuz-Vorstadt sind keine Aufrührer ;

und was hôtten sie auch bei einer Umwälzung zu gewinnen, sie,

| die nur «in der dffentlichen. Ruhe die Mittel finden, den Unter-

| halt ihrer Familièn zu sichern? Wir wissen, daß schändliche Auf? ! heer, die hartnäckigen: Feinde unserer Ruhe, gern den Versuch machen möchten, den Frieden, dessen wir genießen, zu stdrens mögen sie. durch die Oeffentlichkeit, die wir dieser Protestätion geben, erfahren, daß wir gesonnen sind, ein Ende mit ihnen zu machen, und daß wir -die ersten seyn werden, die sie defi Bchör- den ausliefern, falls sie durch neue Aufruhr-Versuche sich. kennt- lich machen sollten.‘/ (Folgen die Unterschriften von 1413 Seiden- waaren - Fabrikanten.) E: s

Ueber den in Mäcon zwischen der Bürgerschast und den dort lebenden . Jtaliänischen Flüchtlingen entstandenen Konflikt enthält das hiesige Journal de Saone et Loire unterm 18. d. “M. folgende Details :- „„Eîne Kollision, die ohne das Ein- schreiten der Behörde eine sehr ernske Wendung genommen ha- ben würde, hat gestern Abend zwischen einer großen Anzahl hie- siger Bürger und den hier befindlichen Italiänischen Flüchtlingen stattgefunden. Die Lekteren wurden aus einigen Kaffechäusern und anderen dffentlichen Orten verjagt, und Patrouillen der Na- tional- Garde zogen durch die Straßen, um die Rückkehr der Jtaliäner in ihre Wohnungen zu bewivken. Cin Mordversuch, der am Dienstag Abend mittelst eines Dolches an einem jungen Manne aus der Stadt gemacht wurde, hat die Aufregung zu ciner solchen Höhe gesteigert, däß die Regierung die Flüchtlinge nicht länger hier lassen kann, ohne die Verantwortlichkeit für die beklagenswerthesten Austritte, die nicht ausbleiben würden, zu übernchmen. Die ganze Stadt wünscht die Entfernung der Flüchtlinge, wenn sie auch die ehrenwerthen Personen darunter von den schlechten zu unterscheiden weiß; die Kommunal -Behörde hat die nôthigen Maßregeln zur Veränderung des Aufenthaltes der Flüchtlinge getroffen. Einstweilen hat der Maire folgende Verordnung er- lassen: „„ Jn Betracht, daß zwischen den Jtaliänischen Flüchtlin- gen und den hiesigen jungen Leuten Streitigkeiten zu befürchten sind und daß dieser Zustand der Aufregung durch das Bench- men mehrerer der genannten Flüchtlinge veranlaßt worden, ord- net der Maire der Stade Mäcon Folgendes an: Art. 1.“ Alle

aus, daß vêrschiedene außerordentliche Maßregeln im Westen |

und Betrübniß erregt; in Ajaccio mußte ein Jndividuum, das | sich gegén den Ueberbringer dieser Nachuicht Thätlichkeiten erlau- | ben wollte, mit Gewalt zurüÜEgehalten werden. ““

| Das Ministerium hat eine Menge von Polizei-Agenten nach | dem Süden geschickt, um die Theilnehmer an den Karlistischen | Umtriebe#n auszuspüren. Den Berichten dieser Agenten zufolge, | wären folgende Personen die Häupter dieser Partei in den süd- lichen. Provinzen: Der Herzog v. Escars,- Herr v. Surville, | ehemaliger General-Einnehmer des Gard-Departements, der Ex- Pair Forbin des Jssarts, , cin Herr v. Beauchamp u. a. m. Diese“ Männer unterhalten eine ununterbrochene Korrespondenz mit dem hiesigen Karlistischen Comité und mit den Häuptern in def Vendée.

Am 26. Juli sind ih Dôle zwei Soldaten des dort in Gar- nison sichenden 53sten Regiments verhaftet worden, weil sie un- ter dem Rufe: „Es lebe Karl! Fort mit Ludwig Philipp! ‘/ durch die Stadt liefen.

Der Tembps rekapitulirt in seinem heutigen Bulletin die gerichtlichen Verfolgungen, zu- denen- die Regierung “sich, in der lebten Zeit gegen die periodische Presse bewogen gefunden hat. Gestern waren die verantwortlichen Geschäftsführer des Journal du Commerce „und des Messager vor Gericht gestellt, wurden aber freigesprochen. Vorgestern wurde die Tribune zu dem Mari- mum der Strafe, nämlich halbjährigem Gefängniß und 6000 Fr. Geldstrafe verurtheilt. Nicht minder strenge verfährt man gegen die Provinzialblätter; der Redacteur eines Touloner Blat: tes ist zu halbjährigem Gefängniß, der der Gazette du Niver- nais zu derselben. Strafe, und der Geschäftsführer des Ami: de la Vérité zu 37 Jahren Gefängniß und einer Geldbuße von 10,000 Fr. verurtheilt, dem leßteren aber außerdent noch sein Iournal auf 2 Monate suspendirt worden.

Der hiesige Assisenhof sprach gèstern brei Jndividuen, wel- che der Theilnahme an der Ermordung eines vermeintlichen Vet: gifters bei den Unruhen, die nah dem Ausbruche der Cholera in ‘Paris entstanden, angeklagt waren, frei, weil die Zeligen- Aussagen das Vergehen ‘derseiben niht genügend konstatir- ten.

In einem Schreiben aus Hävre vom 20. d. M. heißt es: 7,Die Lebendigkeit in unserem Hafen nimmt fortwähtkend zu und wenn die folgenden Monate so sind, wie die «verflossenen, so wird das gegenwärtige Jähr für unseran Hafen merkwürdig bleiben. In unserer Gegend ist Alles für die richtige Mitte und die beiden hiesigen Blätter getrauen sh nie heftige Ahgriffe auf die Regierung. ‘/

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Großbritanien, und. Jrländ

| London, 24. Aug. Der König kam heute um halb 2 Uhr i in Begleitung des Sir Herbert Taylor und von eine, Abthei- lung des 14. Dragoner - Regimentes begleitet, von- Windsor im St. James - Palast an. Sr. Maj. hielten gleich darauf ein Lever, welches sehr zahlreich besucht war.

Graf Grey kam gestern Morgen Northumberland durch Stamford. ; ;

Die Hofzeitung meldet nunmehr, daß der König den Lord Nugent zum Lord Ober - Kommissair der Jonischen Jnseln er-

enannt habe.

Die Morning- Post giebt in ihrem heutigen Blatte nach- stehende Uebersicht über die Portugiesischen Angelegen: heiten: „Es ift eine Lissaboner Post mit Nachrichten bis zum llten d. angekommen. Mit dieser Gelegenheit haben wir Briefe aus der Portugiesischen Hauptstadt und einen aus dem Haupt quartier des Generals Santa Martha erhalten, welche uns einige wichtige Aufschlüsse geben und uns zu gleicher Zeit in den Stand sêgen, uns eine richtigere Meinung von den

auf seiner Reise nach