1832 / 277 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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mißhandelt; die zweite eine Belohnung von 400 Pfd. fär die Ueberweisung derjenigen, welche bei dem Angriffe auf Hrn. An- derson am 17. thätig gewesen, und die dritte 300 Pfd. für die Verhaf- tung der Mörder des Francis Canning und Th. Cumming, die beim Abschäßen der Zehnten meuchlings umgebracht worden. Und fast keine Woche vergeht, in der die Gazette nicht eine oder mehrere solcher Bekanntmachungen enthält. Dagegen publicirt Me Evening Mail das (in dem gestrigen Briefe aus London erwähnte) Schreiben des Hrn. OD'’Connell, in welchem er sagt: „„das Blut der bei Doneraile meuchelmörderisch Erschlagenen schreie zum Himmel um Rache! ‘/ und jene Zeitung fordert den Fiskal förmlich heraus, sie wegen der Publicirung dieses Schrei- bens gericht(ih zu veyfolgen. O i

Unsere Zeitungen enthalten einen Brief des Sir John Newport, eines der: ältesten- und geæchtetsten Jrländischen ‘Par- laments-Mitglieder. „Dieser hat die Vertretung für Waterfdrd aufgegeben, und an seine bisherigen Kommittenten “nachstehendes Abschieds - Schreiben erlassen : :

„Freunde und Mitbürger! Fhr werdet, hoffe ih, mit-ruhiger und leidenschaftsloser Beachtung die Worte Eures alten, nicht wei- ter betheiligten Vertreters aufnehmen, ‘die er aus einer Erfahrung von mehr als 30 in Eurem Dienste zugebrachten. Fahren zu. Euch redet. Fch hâbe in jener Zeit Euren ehrenvollen Auftrag unter der Versicherung von meiner Seite angenommen, ihn treu und“ eifrig erfüllen zu wollen. , Jch kann mit ruhégem Bewußtseyn sagen, daß icl) "diese Verpflichtung erfüllt habe, und daß ich nie von dem Pfade der dentlichen Pflicht abgewichen sey, um irgend eci- nem Privat - Jnuteresse nachzugehen. Eure Güte hat dié bfte- ren Erneuerungen jenes gea Auftrages mit den er- freulichsten Beweisen Eurer Zufriedenheit begleitet. Die zunehmen- den Schwächen eines vorgerückten Alters würden mich früher be- stimmt haben, von ferneren Bewerbungen zurückzusiehe, hätte ich nicht den tiefen und gewiß nicht unehrenvollen Wunsch empfunden, Theil zu nehmen an dem großer Werke der Parlaments - Reform, welche seit ciner sehr frühen Periode eines langen Lebens den vor- zuglichsten O meiner Bestrebungen gebildet hat. Nach schwe- xem Kampfe is diese jeßt errungen worden durh den Gemeinsinn des Volkes, den ein Mdnister in Thätigkeit gerufen, welcher seine ehrenvolle Laufbahn mit diesem unschäßbaren Gegenstande begonnen und die Vollendung desselben glücklich erlebt hat. Bei den Wäh- lern des vexeinten Königret@hes steht es jeßt, diese Vollendung heil- bhringeynd für das Gemeinwesen zu machen. Von der weisen, Lille und verständigen Wahl Eurer Vertreter wird die Rechtfertigung jener Maßregel und das Glück des Vaterlandes abhangen. Bet dieser, wie ich glaube, richtigen Ansicht der dfentli- chen Fnteressen, muß ich tief den Wunsch beklagen, den mehrere mei- ner Mitbürger ausgesprochen haben, von ihren künftigen Vertretern Versprechungen Über ihr Mitwirken zur Aufldsung der Union zu erlangen, einer Maßregel, die, meiner Anficht nah, wenn nicht unmittelbar, doch zu einer nicht fernen Epoche den Untergang beider Fnseln herbeiführen muß und das verlangen sie jeßt, in dem Augenbli, da ein reformirtes Parlament gewählt werden soll, ohne auch nur ein einziges Fahr abzuwarten, welches die Resultate seiner Berathungen für das dfentliche Beste seyn werden. Warum haben die Bürger dieser Stadt der Reform ihren festen und ehrenvollen Beistand mit solchem Nachdrucke geweiht, wenn es ihre Absicht war, in dem Augenblicke des Gelingens jede Theilnahme an ihren Wohlthaten von sich zu weisen? Beantwortet, ich beschwöre Euch, diese Frage nach ruhiger Besinnung, bevor Fhr Euren Beistand zur Herbeiführung einer Trennung leihet, die Allen verderblich seyn muß, aber Nie- mandem mehr, als den Einwohnern von Waterford, und fragt Euch selbst, was die Annahme eines solchen Entschlusses zu rechtfertigen vermdchte. Sehr wehe würde es mir wahrlich thun, müßte ih am Schlusse unserer ehrenvollen Verbindung sehen, daß ein solcher Weg denen vorgeschrieben würde, welche, mit erhdhter Gewalt zum Gu- ten wie zum Bösen, in der Vertretung des Landes mir nachfolgen. Meine Sendung ist vollbracht mein politisches Leben ganz ge- endet mein natürliches Leben mit raschen Schritten seinem Schlusse fich nahend. Bei dem ehrlichen Rathe, den ich Euch anbiete, kann ich keinen verderblichen Ehrgeiz zu befriedigen, kein Fnteresse, Euch irre zu leiten, haben.

Rew-York, den 22. September.

i John Newport.

Es sind New-Yorker Zeitungen bis zum 1sten d. M. hier eingetroffen. Jn mehreren derselben liest man starke Aus- fälle gegen das politische System des Präsidenten, und es wikd gemeldet, daß einige von den Journalisten, welche ihn bisher sehr eifrig unterstüßten, seine Sache aufgegeben und erklärt ha- ben sollen, daß sie sich seiner Wieder-Erwählung widerseßen

würden.

Miederlah de.

Aus dem Haag, 29. Sept. Aus London wird gemeldet, der diesseitige Gesandte habe am sten d. der Kouferenz eine Note überreicht, worin unsere Regierung unter Anderem sich dar- über beklage, daß die Unterhandlungen auf dem Füße des von ihm vorgeschlagenen Traktates vom 30. Juni 1832 pldblich ab- gebrochen worden seyen, und unter der Versicherung, daß er auf feine ferneren Bewilligungen eingehen werde, auf einen Schluß der Angelegenheit dringe.

Die Truppen befinden sh noch immer in ihren Kantonni- rungen, doch sind sie dergestalt vertheilt, daß sie sih binnen 24 Stunden auf einem gegebenen Punkte versammeln können.

Man erfährt, daß die Nachtheile, welche der veränderte Zu- stand der Dinge in Belgien zur Folge gehabt hat, in der Pro- vinz Lüttich, die am meisten darunter zu leiden scheint, fortdauernd große Unzufriedenheit unrerhalte.

Der Courierwechsel heim Ministerium der auswärtigen An- gelegenheiten is seit einigen Tagen außerordentlich lebhast.

Amsterdam, 29. Sept. Die Preise der Staats-Papiere wichen während dieser Woche merklich zurück, sowohl wegen der feindseligen Haltung, welche Frankreich gegen Holland annimmt, als wegen der Bewegungen, die bei der diesseitigen Armee hemerkt werden. Eine kraftvolle Note der Holländischen Regierung scheint zur den Demonstrationen Frankreichs mit beigetragen und deren Journalisten in den Wahn gebracht zu haben, daß Holland jede Un= terhandlung abgebrochen habe; die Widerlegung hiervon, welche in der Holländischen Staats - Zeitung erschien, hatte einen günstigen Einfluß auf den Fondömarft, indem die Preise sich wieder etwas erholten. Der Widerruf der Nachricht von dem Tode des Königs von Spanien hat die bedeutend gewihenen Spawischen Fonds wie- der etwas gehoben, doch sind fie von threm früheren Stande noch weit entfernt. Die Behauptung, daß jene Nachricht in Folge einer Handels-Speculation verbreitet worde, ist lächerlich, da zwar Viele ihre Spanischen Fonds mit bedeutendem Verluste verkaufen wollten, Niemand aber gekauft und mithin auch Niemand etwas durch iene Todes-Rachricht gewonnen hat. Die Englischen Berichte meldc- ten die bevorsichende Ankunft der Französischen Flotte zu Spithead, woas mehr Besorgniß verursacht haben würde, wenn nicht die leßten Französischen Nachrichten etwas gemäßigter gelautet und Zweifel über Englands ernsthafte Mitwirkung zu Zwangsmitteln geäußert hätten; indessen verursachte jene Nachricht wieder eine laue Stim- mung für Holländische Staats-Papiere, und blieb wirkl. Schuld 424, 5proc. dito 805 pCt., Kanzbill. 157 Fl., neue Preuß. Prämienscheine 91 à 4 Fl. Nominel. Mit \{chwerem Polnischen Weizen war es am gestrigen Markt angenehmer, wodurch auch mittlere und geringe Sorten leihter von der Hand gingen; nach rothem Weizen zeigte sich weniger Frage, dennoch erhielten sich die Preise vollkommen. Auch der Handel in Roggen wax lebhaft; Gerste und Hafer blieben

, müssen wik denselben wieder verwischen; denn ein solcher Schimpf,

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ohtte erheblichen Umsaß. Es wurde bezahlt für 125. 128pfünd. weiß- bunten Polnischen Weizett 272.25 Fl., für 125. 126pfünd. bunten 299.257 . 298.260 Fl, für 125pfünd. rothen Königsberger 250 Fl, für 127pfünd» rothen Pommerschen 245 Fl., eine bedeutende Partie 134pfünd. Kubanka- ging zu 248 Fl. ab, für 120pfünd. alten Preuß. Roggen 180 Fl., für 114. 117. 118pfünd. jährigen dito 150. 170. 174 Fl., für 116.119. 120pfünd. Rigaschen 156. 162. 164 Fl., für 118pfünd. Archangelschen 160 Fl.

o Belgten.

Brüssel, 29. Sept. Morgen feüh werden Jhre Majestä- ten, der Herzog von Orleans, der Groß-Marschall, der General von Hane, der Oberst Prisse, der Major de la Gottellerie und der General Wolff von hier nah Antwerpen abgehen.

** Im Memortal Veæ lge liest man: ,, Unsere Privat -Mit- theilungen seßen uns in den Stand, melden zu fônnen, daß die Konferenz den Holländifchen Bevollmächtigten aufgefordert hat, sich auf eine bestimmte undo positive Weise auszusprechen, indem sie ihm zu gleicher Zeit erklärt hat, daß jede ausweichende oder verzögernde Antwort als eine Weigerung betrachtet werden würde. ‘/ Die Emancipation sagt: „Wir glauben, mit Gewißheit anzeigen zu können, daß unsere Regierung gestern Depeschen von der höchsten Wichtigkeit von London erhalten hat. Man weiß, daß sie sich auf die Sigung der Konferenz vom 24sten d. M. beziehen, und ohne, daß etwas ganz Genaues über. den Jnhalt derselben verlautet, so können wir doch ver- sichern, - daß die Einstimmigkeit der Mitglieder der Konferenz über, die Nothwendigkeit eines unverzüglichen Abschlusses und über die Mittel, um umærzüglih dazu zu gelangen, nicht mehr zweifelhaft ist. // - 0 5 Im Widerspruch mit vièlen unserer sogenannten patrioti- schen Blätter, welche, im Falle eines Krieges, ihre ganze Hoff- nung auf den Beistand des Französischen Armee seßen, äußert sich der Betge in nachstehender Weise: „Schande und Verder- ben über uns, wenn 4 Millionen Belgier nicht ohne Hülfstrup- pen 2 Millionen Holländern widerstehen könnten! Unser alter Ruf hat einen unseligen Flecken auf, den Feldern von- Löwen er- halten; im Interesst® des Thrones, so wie in dem der Nation,

wenn er nicht wieder gut getnacht wird, rôdtet moralisch das eine wie das andere. Wenn, wir Frankreih ju Hülfe rufen, so “wird der Flecken vom Monat August 1831 micht ausgeld\{cht. Mögen dann auch unsere Truppen noch so tapfer fechten, so wird man immer sagen, daß sie nur mit Hülfe der Fremden gesiegt haben, und die Fremden werden sich den Ruhm beimessen und allein die Ehre eines Sieges davon tragen, der uns Strôme von Blut gekostet habeñ "wird. ,— Wenn eine Nation den Fremden ihre Thore dffnet, so fühlt sie sich nicht mehr im Stande, si selbs zu vertheidigen , sie sieht sich auf dem Punkte, ganz erobert zu werden. Dahin nimmt sie zu einem* Fußersten Mittel ihre Zu- flucht; - aber zuweilen hat jie einen solchen unseligen Beistand theurer bezahlt, als, selbst den Sieg ihres Feindes, Die Ge- schichte aller Zeiten bezeugt diese Wahrheit. ‘/

__ Aus Valenciennes schreibt man unterm 27sten d.: „Die Corps, welche die Nord - Armee bilden, sind in Bewegung, aber nur gegen die äußerste Gränze, wo sie gedrängt stehen. Das 20ste Regiment is von Dôüai abmarschirt; das 1ste Bataillon steht in Cysoing, das 2te in Pont-a-Marck und Seclin, das Zte, welches von Arras kommt, in Orchies. Die Beamten der Ad- ministrationen und der Mislitair-Posten treffen von allen Seiten ein. Am 29sten d. M. wird die Dévision „Achard folgender- maßen konzentrirt seyn: Brigade des Generals Grafen von Castellane; das 8te leichte Negiment in Conde und der Umgegend , das 12te Linien- Regiment in Valenciennes und der Umgegend. Brigade des Generals*Woirsole; 22stes Linien- Regiment in, Maubeuge, Bavari und der Umgegend; Z9stes Li- nien-Regiment in Avesne§7? Landrecies und der Umgegend. Zwei Bataillone des 12ten Linien -ReFiments kommen heute in Valenciennes an. Es is nun bestimmt, -daß das große Haupt- quartier der Nord: Armee in Valenciennes aufgeschlagen wird. Das Hotel der Direction der Bergwerke*von Anzin, welches vor dem Pariser Thore, aber im Weichbilde der Stadt, liegt, is zur , Aufnahme des Marschall Gérard und seines Generalstabes ein- gerichtet. Valenciennes wird“ der Mittelpunkt der Operationen der» Nord - Armee werden, wenn sie Überhaupt operirt.//.

Die Stadt Paris, der“ bei -der vorgestrigen Feierlichkeit eine Ehrenfahne bestimmt war, hatte keinen Repräsentanten zur Ent- gegennahme derselben geschickt. "Es heißt, daß dem Herzoge von Orleans der Vorschlag gemacht worden war, diese im Namen der Stadt Paris zu empfangen, O RE aber nicht geglaubt, - den Vorschlag annehmen zu können. Ne Gründe diefer Wei- gerung sind nicht bekannt geworden. s s

Als sich vorgestern“ nah beendigter Feierlichkeit die Depu- tationen der vêrschiedenen Gemeinden im Stadthause versammelt hatten, verlangte Hr. Pirson, Mitglied der Deputation von Di- nant, das Wort und äußerte sich folgendermaßen :

__/¿Keine Dipboanatie mehr!-Die Fahnen, welche uns Se. Maje- stät Überreicht hat, zeigen uns den Weg an, den wir einzuschlagen haben. Dieser Weg ist der des Muths und der Ehre; es ist der, den wir anfänglich befolgten, auf dem uns Thorheit, wo nicht Treulo- sigkeit, aurhielten. Seit geraumer Zeit haben die Kammern ihren Willen zu erkennen gegeben; die ganze Nation ist damit einverstan- þ den gewesen; die Armee is bereit, ste zittert vor Ungeduld ; keiue Zöôgerungen mehr; Unglück denjenigen, die mit dem Vertrauen der Nation ihr Spiel treiben sollten. Es is unmdglih, m. H., daß unter den schwierigen Umständen, in denen sih das Land befindet, wir nur hierher gekommen seyn sollten, um in einem eitlen Schau- gspränge eine Rolle zu spielen. Diejenigen, welche, wie wir, die Revolution in guter und gerehter Absicht begonnen haben, wollen nicht, daß ste sich auf unbestimmte Zeit hinaus verlängere, und de- nen zur Speise diene, die sich vom Schweiße des Volkes nähren, oder vielleicht politische Kamäleons sind / bereit, uns der Rache zu überliefern, wenn ihnen Gnade und Antheil an der Beute verspro- chen wird. Wir müssen uns daher offen und frei aussprechen. Ich schlage allen Deputationen vor, sh nach ihren Provinzen zu versammeln und für jede Provinz einen Abgeordneten zu ernennen. Diese Abgeordneten werden cine Adresse an den König entwerfen und um eine Audienz bitten, um ihm dieselbe im Namen Aller zu überreichem Diese Adresse wird zuerst Danksagungen an den Kdö- nig enthalten, und in politischer Beziehung wird sie im Sinne der Meinung, welche die Kammern und die Nation laut ausgesprochen haben, und der feierlichen Versprechungen, welche die Regterung gemacht hat, abgefaßt seyn. Ì i

Dieser Vorschlag wurde mit großer Aufmerksamkeit ange- hôrt, und beschlossen, sich am nächsten Morgen wieder zu ver- sammeln, um denselben in Ueberlegung zu nehmen.

Das Fest, welches vor einiger Zeit in dem botanischen Gar- ten dem Könige zur Feier seiner Vermählung gegeben wurde, drohte zu verdrießlichen Erörterungen Anlaß zu geben, indem zur Deckung der Kosten noch 2000 Gulden fehlten, welche, wie es scheint, nachträglich nicht zusammengebracht werden konnten. Der König hat sich veranlaßt gefunden, dieses Defizit aus seiner Cha-

der Trauer - Gottesdienst zur Erinnerung an die im Septe 1830 Gebliebenen statt.

Dewtschlan d.

Dresden, 27. September. Der ordentliche Professor Medizin, Dr. Andreas Haase, ist zum Rektor der Universitt Leipzig fúr das nächste Universitäts-Jahr vom 31. Oktober j bis dahin 1833 “gewählt worden, und es hat auc diese Y bereits die erforderliche Bestätigung erhalten.

München, 26. Sept. (Nürnberger Korres

in diesem Jahre besonders glänzend zu werden verspricht bei welchem auch die {hon in Triest angekommenen Griechi Deputirten dffentlich ‘erscheinen werden. Cinen nicht minde deutenden Zufluß vornehmer Fremder verschaffte uns dez der-Ausbruch der Cholera in Wien, so daß augenblicklich a h nen und gesunden Quartieren Mangel war.

Obwohl nicht offiziell, weiß man doch als zuverlässig, \ in den nahe bei München gelegenen Gemeinden Haching, Haching, Sauerlach und Holzkirchen eine Art ansteckendex þ heit herrsht, die. in einer Woche in einer Gemeinde 15 hi? Individuen hinraffte, und von dgn Aerzten als Cholerin bu net wird. 4

Stuttgart, 28. Sept. Das Verbot der Deutshq| gemeinen Zeitung ist nun heute auch von der Württemberg y gierung den Herausgebern erösfet worden, und dieses y kann daher nun nicht mehr erscheinen.

Karlsruhe, 29. Sept. Das Staats- und Rey rungs-Blatt enthält nachstehende Verordnung in Bezu die Reorganisation der Univêrsität Freiburg: :

¿Leopold von Gottes Gnaden, Großherzog von den, Hexzog von Zähringen. Auf. den Vortrag Ünsers: nistertums des Jnnern und in Bezug auf Unsere Verordnun 6ten d. M./ die Reorganisation der Universitäs Freiburg betr haben Wir beschlossen Und dérordnen wie folgt: Art. DA her als aëademische Behörde der *Untversitäk Freiburg besu Konsistorium is aufgehoben. Art. 2. An die Stelle desselba ten cin afademischer Setiat und eine Plénar-Versammlung sin licher ordentlicher Professoren-nach folgenden näheren Bestimmuy Art. 3. Der Senat besieht: 1) aus dem zeitigen Prorektor, ?) dem im leßten Wechsel, abgegangêften Prorektor, 3) aus vier hi ren Mitglirdern aus der Zahl der ordentlichen Professoren der Univer und zwar se cinem von jeder Fakultät. Fn Disziplinar-Sachen si! Universitäts-Amtmann dem Senate mit entscheidender Stimnie hi Art. 4. Von den vier Mitgliedern , die außer dem Prorefto dem abgegangenen Prorektor den Senat bilden, tritt erstmals Ostern 1534, nach der Bestimmung des Loos:s, und späterhin Schlusse jedes Semesters nach der Reihenfolge des Eintritts in) Senat, die Hälfte aus. Feder, den die Reihe des Austritts in dieser Bestimmung oder des iährlichen Prorektors-Wechsel trifft, f wieder ernannt werden, jedoch is er befugt, die Ernennung für] unmittelbar guf sein leßkes Dienstiahr folgende Fahr, ohne Ang der Gründe seiner Weigerung, abzulehnen. Auch soll iedenfalß ununterbrochene Dauer der Dienstzeit eines Mitgliedes drei J nicht Übersteigen. Art. 5. Die von Semester zu Semesil( tc'etenden Mitglieder werden, bîs auf gurfindende Aenderun Ernennungsweise, auf den Bericht des Senats und nach s nem Gutachten des Kzxators déx Universität von Unserem N sler des. Fnnern ernan. Die erste Ernennung sämmtliche Y glieder des Senats, mit Einschluß des Provreftors, beh Wir Uns vor. Dey, im Art. 4 bezeichneten Fall auszenl men, ‘kann fet ordentlicher Professor den Eintritt in der 6 nat ohne erhebliche Gründe ablehnen. Ueber die Statthafty der Ablehnungsgründe eftkscheidet das Ministerium des Jnnen oden Vortrag des Kurators. Art. 6. Alle Befugnisse und ( schäfte des aufgéhobenen Konsistoriums gehen auf den Senat mit) in den nachfolgenden Artikeln bezeichneten Ausnahmen über A r«e. 7. Das bishere durch das“ Konsistorium ausgeübte Recht | Ernennung der Universitäts-Wirthschafts-Beamten und niedere der Hochschule angestellten Dicner hört auf, und steht dem en Senate nur zu, Unserem Ministerium des Funern übel Anstellung solcher Diener -hei vorkommenden ( achtliche Vorschläge. zu machen. Art. 8. Die Wahl i o Bestätigung des ° Prorektors geschieht auf bisherige Weist Yvt. 9. Das perivdisch- aufzustellende Budget der Universität d die damit iy Verbindung stehenden allgemeinen Wirthschaft} sollen der Berathung der Plenar - Versammlung unterworfen 1 den Art. 10. Dit Berufung sämmtlicher ordentlicher Pri ren szt Plenar- Versammlungen bleibt außerdem für wichtiget gelegenheiten vorbehalten. Sie kann von dem Kurator, wod für zweckmäßig erachtet, auf ‘den Antrag des Senats oder ohn chen Antrag angeordnet werden. Ohne Genehmigung des Kut ist «der Senat zur Verweisung ‘einer Sache an die Plenar-Versu lung nicht ermächtigt. Fh Disziplinar-Sachen isi sie gänzlid statthaft“ Art. 11. Dié Mitglieder des Ephorats, welche zul “Mitgliede? des Senats seyn können, werden auf gleiche Weist, die Senats-Mitglieder, aus den vier Fakultäten ernannt. Zur wirtsa Erreichung des Zweckes seiner Einseßung soll das Ephorat von denA yen der Fakultäten, dem Universitäts-Amte und den Aufstchts-Beall auf geeignete Weise unterstüßt werden. Art. 42. Das Ey!

è hat seine Wahrnehmungen bei der ihm obliegenden Aufsicht auf)

sittlichen Lebenswandel und ein ihrem Berufe angemesscnes Bu men der Studirenden dem Senate vierteliährig mitzutheilen, l wird gegen solche Studierende, welche seine väterlichen Warnut! unbeachtet lassen, die Aufkündigung des akademischen Bürger! in Antrag bringen Art. 13. Ueber alle vorkommende Di

mischen Senate ergangenen Erkenntnisse in Disziplinarsachen, sol! Kurator von dem Universitäts- Amtmann monatlich ein Verzei vorgelegt werden, mit einer Hinweisung auf alle gegen die At digten oder Bestraften etwa früher ergangenen Erkenntnis Ar t. 14. Der Kurator hat darauf zu wachen , daf die im§ q akademischen Geseße vorbehaltene Maßregel der Aufkündigul" akademischen Bürgerrechts, gegen solche Studierende in Anil gebracht werde, welche sich einem unordentlichen Lebenswandel lassen, oder die Ruhe der Universität gefährden, und fan 1 Ïgéccigneten Fällen den Senat hierzu anweisen. Art. 15 Stellung des Kurators zur Hochschule, sodann die Verfassun)? Universitäts -Amts, die Vèrfassung der Fakultäten unter iht kanen, und alle auf die Universitäts - Fnstitute, auf die Stift und auf die dkonomischen Verhältnisse bezüglichen Einrichkul) Deputationen und Kommissionen bleiben unverändert. A!t Y Unser Ministerium des Fnnern is mit dem Vollzuge gegenwül} Verordnung beauftragt. Der neue Senat soll längstens b) l5ten künftigen Monats gebildet, sofort die Universität wid! dfnet werden, und der Anfang der Vorlesungen am 5. N d. F. stattfinden. Gegeben zu Karlsruhe, in Unserem Groß) zoglichen Staats-Ministerium, den 23. Sept. 1832. Coo

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Wintet.“

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vom 1. Nov. d. F. an, mit der polytechnischen Schule Y siger Residenzstadt eine Forstschule verbunden, sodann die L

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Baues bestehenden Jngenieur-Schule mit der polytechnischen

toulle zu decken.

dent.) “Man sagt, daß in Begleitung Sr. Majestät dez nigs mehrere Fürstliche Personen hier anlangen werden, z reits sind viele Fremde zu dem Oktober - Feste etngetroffen,

Vakaturetn (F

Kar-Vergehen, und die von dem Universitäts-Amte und dem

Zufolge Ministerial - Beschlusses vom 6. Sept. d. F \ h

7 S . s P d N 4 A Strap nigung der bei der Ober- Direction des Wasser- und 4 Gnu selgenden Coursen namhafte Posten der couranten Effekten-

stalt vollzogen, die bisherige Fachschule für Bau-Gewerbe in"

Gestern fand in der Kirche St. Jacques sur Cay Gewerb-Schule umgewandelt und eine Fachschule für die det@dete ,

F gerliche Baukunst errichtet werden, ‘Frankfurt a. M., 1. Okt. Die Aschaffenburger ¡tung enthält die Beschreibung von einem glänzenden Ball- L welches am 27sten v. M. die dortigen Einwohner Sr. jestát dem Könige von Bayern und der Königl. Familie in f mfangreichen Lokalitäten des Theater - und Kasino - Gebäu- ; gegeben haben. / Y Das Journal de Francfort enthält unter der Ueber- L ft: „Eine Frau‘ folgenden ihm eingesandten Artikel: „Die M stellten die Lehre vom Schicksal auf. Diese Lehre athmet in ihren Werfen, und gab vielen ihrer Helden eine Art Feierlichkeit, welche sich oft an das Unglück knüpft. Aber drungen von einer unbezwinglichen Ehrfurcht gegen die ht, welche das Weltall regiert, und. die sie nicht so gut

A ten, wie wir, trugen sie immer Sorge, gleichsam um die Vorse-

1 zu rechtfertigen, großes Unglück mit großen Verbrechen in Ver- ing zu bringen. Für jede Züchtigung von Seiten des Schicksals e, wenn es nicht wirklich vorhanden war, ein Verbrechen huuen werden. Das Christenthum hat in dieser Hinsicht Fdeen der Mekfchlichkeit bedeutend modifizirt. Es spricht die ite: ¿Selig sind die, die da Leid tragen.‘/‘/ Und diese Worte (den von Jedem verstanden, der ein Herz fr Busen trägt» «und u Verstand besißt, den der Sophismus noch nicht irre geleitet i 7e Selig sind die, die dg Leid- tragen!‘ wurde im- j als ein erhabenes Wort betrachtet. Und wenn man demselben , Worte hinzufügt: /7,, denn sie werden getrôstet werden‘ ‘“, so hit man, daß ín der Versicherung etwas liegt, was nicht dieser klt angehôrt. Es handelt sich hier in der That nicht um irdische Trô- ingen. És giebt Schmerzen, die dadurch nicht gemildert werden nine Die Philosophie fagt uns durch den Mund 5. 3. oussegu's : 7, ,-Wenn ich keinen andern Beweis für das Da- hn Gottes hätte, als den Sieg des Bösen und die Leiden des Berechten, so würde das allein mich verhindèrn, an dasselbe zu cifeln.‘/‘/ Die Leiden des Gerechten, das war es, was s Alterthum nicht begriff; wo es Unglück sah, sekte es- Ver- chen voraus. Die Leiden des Unschuldigen, das ist das mäch- e Argument zu Gunsten des Gottes, der uns lehrt, daß ihm in die Schäßbe ewiger Trôstungen vorbehalten sind. Vdollt hr ein großes und edles Unglück? Sehet eine Frau, die f den Stufen des Thrones geboren wurde; ihre erste Aufre- ng im jugendlichsten Alter war das zärtliche Lebewohl eines ters und einer Mutter, die das Schaffott bestiegen. Zu 15 1hren in die Dunkelheit cines Gefängnisses gestürzt, - dann rch ganz Europa irrend, brachte sie den größten Theil ihres bens, d. h. ihres Exils, damit hin, verbannte Könige zu trd- n oder mit ihnen zu weinen. Zweimal nach Frankreich zu- [égekehrt und zweimal wieder verbannt, sehen wir sie jeßt ge- it und schweigend, die Felsen Schottlands mit den Deutschen dáldern vertauschend, noch immer bereit, “eine christliche An- hone, die Einsamkeit und die Schmerzen eines greisen sonarchen zu theilen, Sie hat den Rhein verlassen, und kehrk ht ihrem Vaterlande den Rücken. Jeder Sehritt,“den sie un- diesem gastfreundlichen Himmel vorwärts thut, entfernt sie ner weiter von dem Boden Frankreichs. Zu stolz, um uns e Seufzer und Thränen zu zeigen, können wir die Bitterkeit, he ihre Seele erfüllt, nur errathen. Vow Zeit zu Zeit n auf ihrem Wege hier und da einige seltene Diener herbei, sie mit Freuden wiedersieht, und an welche sich, für sie alle innerungen an das Vaterland knüpfen: Wie gering ist j die Zahl der Leute, welche sich. beeiléèn, das" erhg- p Ungluck zu begrüßen! Und doch war *idk Hof chedem zahlreih und so glänzend! Aber nicht allein von viten der alten Royalisten, nicht bloß vou - den getreuen eherresten des monarchischen Frankreichs erhält sle auf ihrem Pege Beweise der Hochachtung; alle edemüthige Herzen, wel- es auch sonst ihre politische Meinung seyn mag, wissen wohl, daß ichts von Dem, was die Staaten stürzt, einer Frau zur Last gelegt verden fann. Eine Zierde des höchsten Nanages, ein tröstender ngel in der Verbannung, hat sich die Frau; welche unglúcklich war, der Nähe eines Thrones geboren zu werden, nihts Anderes u Schulden kommen lassen, als die Liebe zu dem Gotte und zu (m Lande ihrer Väter, und ihre s{hwärzeften Komplotte waren ie Komplotte der Wohlthätigkeit. Und doch giebt es Leute, ie beim Anblicke eines solchen Gemäldes ungerührt bleiben; An- ire, die noch beleidigen oder verläumden! Man muß ihnen \esen fürchterlichen Muth vergeben, denn sie wissen nicht, s sie thun!‘ == Frankfurt a. M., 30, Sept. Politische Nachrichten nd Gerüchte haben im Laufe der leßten Woche den Fonds-Markt l mannigfache Bewegung geseßt. Die später unwahr befundene achricht von dem Tode des Königs von Spanien traf zusammen nit ungünstigen Meldungen aus den Niederlanden und niedrigeren Meiite- Notirungen von Paris. Es war unter solchen Umständen iht zu verwundern, daß sich viele Besißer von Staats- Papieren s Verkäufer einstellten und die Course merklich zurücckgingen. Vflerreichische, Holländische und Spanische Effekten aller Art wour- (n pr, Kassa uud auf Lieferung in starken Posten ausgeboten und inden zun Theil namentlich die Spanischen nur mit Schie igteit Nehmer. Ungeachtet der am 25. und 26. September einge netten jüdischen Fesitage war es andauernd lebhaft im Handel mit fckten, und es wurde Vieles zu sinkenden Coursen untergebracht. kriegerischen Artikel der Pariser Blätter vermehrten noch die Vesdrgniß und es fehlte wenig, so würde wieder einmal ein pani- her Schrecken an der Börse geherrscht haben. Doch am 27. Sep- mber erholten sich die Course der Oesterreichischen und Holländi- hen Fonds, da von Amsterdam die Notirungen unverändert kamen, uh die Handelsbriefe nichts von nahem Ausbruch der Feindsclig- ien erwähnten. Es fam hinzu, daß auch die Rente etwas höher htet wurde, worauf sich denn am Vorabend des Ahrechnungs ges die 5proc. Metalliques auf §7!2, Actien auf 1364 und Fn- ttalen auf 4211 stellten. Am Liquidations - Termine selbs (28. evtember ) ergaben sich jedoch neuerdings ungünstige Aussichten Wi Spekulanten aufs Steigen, indem die Post von Amsterdam "Antwerpen bedeutend niedrigere Notirungen brachte, auch die ste Uberhaupt entmuthigend lauteten. Es wurden darguf in linismittagsftunden ansehnliche Partieen Destekreichischer , Hol- bten t Spanischer Papiere zu hiedrigen E abgegeben, uf den dle e Éleinere Spekulanten, welche Bezichu! gee Engagements bfi em +ag hatten und aen, geringen Kassen Borraths nicht E ae Tonne, D urch thre Nothverkäufe die Course noch ee 20 JFndessen gingen doch die Ausgleichungen ohe Unfall j at Zon kleiner Effekten Saktung blieben Stücke übrig. Ja/ Volo P gung ulte zeigten [ich Gelddbestßer, welche Ankäufe und tonen N Bedingungen abschließen ließen. dingen s und Integralen waren auf cinen Monat fix füe den den Mot 10188 „anzubringen, #0 Wu Actien mit 3 bis 4 l. auf evt. be af. El neue G eichafts- Monat pr diesmal hon am _29. ulante nend S licß {ich ever etwas erfreulicher für die Spe- Kènigs E Steigen ay. L A U Nachricht von des Rente bele Spanien Tode und der festere Stand der Franzdstschen elebten den Papiermarkt; die Kaufluit erwachte und es wur-

Jn den übrigen Papieren ging die ganze

Ungen abgeschlossen. Der Wechselhandel war ziemlich

[he über nur sehr wenig um.

| und 1 GenretneL “todt.

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belebt. Nach Amsterdam, London, Paris und Wien war anhaltend Frage und die Vorräthe in diesen Devisen sind fast aufgeräumt. Der Diskonto hâlt sich zwischen 47 und 42 pCt.

Sale

Ankona, 20. Sept. (Allgemeine Zeitung.) Hier ist es fortwährend sehr ruhig. Die Päpstlichen Karabiniers, deren Zahl noch immer zunimmt, bewachen die Stadt bei Tage, blei- ben aber bei Nacht in ihren Kasernen, wo sie selbst wièder von einer Französischen Truppen - Abtheilung unter Anführung eines Offiziers bewacht werden. Die Auswanderungen dauern fort; auch findet zuweilen noch eine Verhaftung statt. Nach Be- richten aus den Marken ist der Enthusiasmus für die Centurien dort aufs höchste gestiegen. Nach einem gedruckten Tagesbefehle ihres Chefs, des Herrn Bartolazzi, beläuft sich die Zahk der Eingeschriebenen schon auf 50,000.

Moe uga l

Der Courier theilt nachstehenden offiziellen Bericht des

Oberst Hodges an den Grafen von Villa-Flor mit: ,¿Poco das Patas, 17. Sept.

,„Senhor! Jn Gemäßheit der Befehle Ewr. Excellenz habe ich die Ehre; Jhnen anliegend ein Verzeichniß der Todten und Verwun- deten mitzutheilen, welche die unter meinen Befehlen slehende Bri= gade in dem gestrigen Gefechte verloren hat, ‘und ih fxeue mich, melden zu können , daß unser Verlusi, in Betracht der uns gegen-

über gestandenen überwiegenden , Streitkräfte, nur unbedeutend gewesen i|. Fch halte es “âber für meine Pflicht, die glän- zende und tapfere Vertheidigung des Lugar das Antas und

der davor liegeyden Höhen zur Kenntniß Ewr. „Excellenz zu bringen, eine Vertheidigung, „die den° ältesten und erprobtefièn Truppen Ehre gemacht haben würde. Nach der glücklichen Beendi- gung unseres Ausfalles auf der linken Seite richtete der Feind, un- rer persönlicher Anfúhrung des Generals Santa “Martha , seine Hauvtkräfte gegen Lugar das Antas, wo sich cin Vorposten von 60 Mann unter Anführung des Major Shaw befand. Diesen Posten hatte ih am Vormittag durch eine Compagnie d®*2ten Bataillons des 18ten Linien - Regiments zu verstärken befohlen. „Al#zaich sah, daß der Feind auf - diesem Puykttè durch seine überwiegende Macht Vortheil zu gewinnen schien, sandte ich den Majdk Staunton mit den Grenadieren des Britischey Vataillons und einer Compagnie des 12ten. Fäger-Reaiments dem Maior Shaw zu Hülfe, indem ich den Obersi-Lieutengnt Burrell mit dem Reste der Britischen Solda- ten bei der Plaça des Flores in Reserve ließ. Dieses Vorrúcken ward unter dem Schuße unserer Batterieen auf die kúhnste und unerschröckenste Weise durch den Major Staunton ausgeführt, der den Feind angriff und denselben mit einem Verluste von 1 Offizier und 50 Many vollkömmen in die Flucht schlug; “leider muß ich „hin- zufügen, daß der tapfere Anführer fiel; êr starb" den Heldentod: Seine leßten Worte waren : „Traguert nicht um mich, ih strrbe für eine ehrenvolle und gerechte Sache: ich hofe, ich “habe. meine Schul- digkeit gethan; aber gedenkt stets der tavferen Leute, die mich beglei- tet haben.“/ Fn dem Major Staunton hat Se. Maj. einen eifri= gen und einsihtsvollen Offisier verloren; er där voqn- seinen Kame- raden und von seinen Untergebenen geliebt und geachtet. Mein ei- genes Geftthl* i| durch den Verlust dieses Freundes so Úber- wältigt, daß ich verhlndert werde, jedem Einzelnen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, wie ich es sons, wenn Zeit und Umstände es exbaubten, thun müßte; aber ich zweifle nicht, daß das umsichtige und tapfere Fenchmen des Major Shaw die Aufmerksamkeit Ewr. Excellenz auf sich gezogen habefi"wird; und es gewährt mir agufrih- tiges Vergnügen, hinzufügen zu können, daß der Theil des 2ten Ba- taillons des 18ten Linien - -und des 12ten Fäger- Regiments, wel- cher im Gemeinschaft mit dem Britischen Batatllon gefochten , sich meinte ganze Zufriedenheit erworben hat. Der Verlust des Bri- tischen Bataillons is, wie folgt: Major Staunkén, 1 Unteroffizier Lieutenant Fenkins und 17 Gemetme ver- wundet. Beim 2ten Bataillon des 1xten Regiments, nd 1 Lieute- nant und 6 Gemeine: verwundet; Erstexex gefährlih. Vom 12ten Jäger-Regiment sind 1 Lieiftenant und 3 Gemeine verwundet. Fm (Ganzen also 3 Todte und 23 Verwundete. Ce O Lo D D OOgIES

Die Chronica Constátucional do Porto vom 15. Sept. enthäit folgende Bekänntmachung : „Se. Kaiserl. Majestät, der Herzog von Bragáähza, Regent im Namen der Königin, hat dié Borstellungen angehört, welche ihm die Munizipal -Kommisston dieser Stadt, mit Bezug auf das barbarische Verfahren der Re- bellen, welche sich Portugiesen nennen ," obgleich, si den ehren-

| werthen Charakter, welcher unsere Krieger stets ausgezeichnet

hat, so gröblich Lügen strafen, gemacht hat. “Se. Majestät haben der Kommission befohlen, zu erklären, daß die getreuen und mu- thigen Einwohner von Porto sich Ksichert halten können, daß sie für - die geringste Beschädigung, die sie in Folge ihrer edel- múthigen Anhänglichkeit an eine so gerechte Sache erleiden, voll- ständig entschädigt werden sollen. Die Mittel dazu werden Se. Majestät in Jhrer hohen Weisheit zu der Zeit und auf die Art, die am zweckmäßigsten erscheinen werden, anweiser. Palast von Porto, 15. Sept, 1832.

(gez.) Luis da Silva. Monzinho- d'Albuquerque.‘/

Jn demselben Blatte befindet *fich nachstehendes, im Namen des jungen Kaisers von Brasilien erlassene Schreiben der Regentschaft in Rio-Janeiro an Donna Maria ll. :2s

,„Senhora, Meine zärtlich geliebte?*Schwester! Aus einem von Sr. Kaiserl. Majestät dem Herzoge von Braganza an Mich gerichteten Schreiben voin 15. März d. J. ersehe Jch, daß Der- selbe die Regentschaft, welche er im Namen Ewr. Majestät auf der Jnsel Terceira niedergeseßt hatte, selb übernehmen wird. Jch versichere Ew. Majestät, daß Jch dieselben Verhältnisse der Freundschaft und des guten Vernehmens, welche bis jeßt zwi- schen diesem Reiche und der besagten Regentschaft bestanden ha- ben, fortseßen werde, und habe Ew. Majestär nur zu ersuchen, die Versicherung Meiner unveränderlichen Liebe und Hochachtung zu genehmigen, mit der Jch verbleibe, Senhora, Meine theure Schwester, Ewr. Majestät guter Bruder und Vetter.

Rio-Janetiro, den 15. Mai 1832.

Durch die im Namen des Kaisers handelnde Regentschaft (0) Stanis de Lima E Sloa Jose da Costa Carvalho. Joao Braulio Moniz. Francis Carneiro de Compoz.‘ 4 SULe

Konstantinopel, 1. Sept. Nachdem der Moniteur Ottoman in dem (gestern erwähnten) Artikel einen Auszug des 5ten Bulletins der Aegyptischen Armee über die Schlacht bei Hems gegeben hat, fährt er in folgender Weise fort:

/, Das Bulletin schließt mit einem Auszuge aus einem be- sonderen Berichte Jbrahim's, worin man liest, daß er keinen Anstand nähme, zu erklären, daß 2— 300,000 Mann solcher Truppen ihm keine Besorgniß einflößen würden. Er bezeichnet sie mit dem Ausdrüke: „„„jenes Volk ‘///, indem er dadurch den Styl eines großen Mannes und einer großen Epoche nach- zuahmen glaubt, Man wird ihm am Ende auch noch den grauen Mantel und den kleinen Hut empfehlen. Jene Prahlereien, jene Parodieen machen eben so wenig denen Ehre, die dazu rathen, als dem

Thörichten, der solchen Einflüsterungen Gehör schenkt. Ein

* übrigen Theile der .Armee

umständlicher Bericht über jenes Gefecht bei Hems seßt uns in den Stand, die Thatsachen genau mittheilen und den ausge- s{chmückten Fabeln der Aegyptischen Publicationen eine gewissen- - dafte Wahrheit entgegenseßen zu können. Die Avant /Garde- ivision unter den Befehlen Mehemed Pascha's- kam am 7. Julé um 9 Uhr Morgens bei Hems an. Sie hatte den Befehl er- halten, -\{ dieser Stadt in aller Eile zu bemächtigen, um sich daselbst mit den irregulairen Truppen des Gouverneurs vòß Aleppo zu vereinigen. Durch eine weite Entfernung. von dem getrennt, seit- mehreren Tagen durch den Mangel an Lebensmitteln den härtesten Ent- behrungea ausgeseßt, in . forcirten Märschen angekömmen, von Ermüdung erschöpft und von der Hike zu Boden gedrückt, fing diese Division kaum an, ihr Lager aufzuschlagen, als der Feind erschien. Es tvar 11 Uhr Motgens. Mehemed Pascha ordnete Alles zur Schlacht an. Er hatte unter seinen Befehlen 16 Bataillone Jufanterie, davon mußten 2 „zur Bewachung des Lagers bestimmt werden, und NRagimenter Kavallerie, jedes von 6 Schwadronen. Seine Xrtillerie hatte zum größten Theil, wegen Ermüdung der Pferde, noch niht herangebracht werde, können. Das geringe Material, welches er bei sich hatte, war, aus demselben Grunde, außer Stande, mohrere Stunden hinter einander mandvriren?*— Die Aegyptische Armee, die sehr leicht ge- ählt werden konnte, da Jbrahim seine Jnfanterie in einer einzigen ‘(nie und seine Kavallerie vechts in großer Entfernung aufge- ellt hatte, bestand aus 27 Bataillonen Jnfanterie und 6 Regi- menteri* Kavallerie, jedes von 4 Schwadronen. Sein numeris sches Uebergewicht bestand- also aus 9 Bataillonen und 6 Schwa- dronen. Aber die alberne Disposition, welche Jbrahim getroffen haite, verminderte seine zahlreichen Chancen des Erfolges. Um- 2 Uhr hatte die Kanonade begonnen. Während der ersten 20 Minuten behielt die erste Linie der Ottomanischen, Truppen das Gewehr im Arm. Die Artillerie antwortete schlecht, sie datte ’iur 18 Kanonen, während der Feind deren 35 besaß.

Mehemed Pascha, der sich auf kein allgemeines Gefecht einlassen wollte, bevor er nicht wirksamer durch seine Ar- tillerie unterstüßt würde, sandte unaufhörlich Befehle ab,

die Ankunft der zurückgebliebenen Batterieen zu beschleuni- en; sle kamen nicht. Endlich, nachdem er sich mit einem Pakcha der irregulairen Truppen verständigt hatte , stellte er sich evor die Fronte seiner ersten Linie, und unter dem Feuer einer feindlichen. Batterie, welche er mit gefälltem Bajonett erobert, greift er das linke Centrum der Aegyptischen Linie an. Jn dem- selben Augenblick giebt der Pascha der irregulairen Truppen sei- ner Kavallerie den Befehl, sich auf den Rücken der feindlichen Linie zu werfen. Diese Kavallerie seßt im Galopp an, scheut sich vor “dem Feuer einer Batterie, hält an und verfehlt ihren Zweck, als die Gefahr vorüber way und sie nur noch zu siegen hatte. Mehemed Pascha se6te seine. große Fronte-Bewegung fort; seine ermúdeten Truppen agiren mit mehr Muth als Kraft; die Artillerie folgt ihm nicht, um ihn durch ihr Feuer beim Vorrücken zu beschüben; die erste Linie zeigt noch einige Energie, die zweite folgt nur langsam und mit Mühe ihre Schlacht-Ordnung behauptend. Mehemed Pascha sendet neue Befehle an seine Artillerie, sie ist außer Stande, seinen ‘Anweisungen Folge zu leisten. Jn dieser traurigen Lage hat man sich dem Feinde bis auf 150 Schritte genöhert. Die Aegypter bilden sich in Angriffs - Kolonnen, um die vorrücenden Bataillone zu empfangen. Dem Kanonen- und Gewehr - Feuer ausgeseßt, giebt Mehèmed Pascha nur seinem Muthe Gehör und will die feindliche Linie mit dem Bajonette durchbrechen. Abet seine erste Linie, die sich unter dem Feuer der Artillerie so tapfer benommen hatte, hält an: ihr fehlen die Kräfte zu einet leßten Anstrengung. Jhrerseits gedrängt, zieht sie sich, aber in guter Ordnung, auf die zweite Linie zurück, welche sich auflô| und die Flucht ergreift. Mehemed Pascha eilt auf zwei Bataillone zu, die seit dem Beginne der Schlacht dein Theile der feindlichen Liriè die Spike boten, welchen er von dèm Gefechte sondern wollte. Mit ihnen führt er einen An- griff aus, und zwingt die Aegypter zum Stillstehen. Diese energisho Bewegung hüt den Rückzug der übrigen Truppen, und die beiden Bataillone, nachdem sie sih eine Zeitlang den Anstrengungen der ganzen Aegyptischen Armee entzgegengestellt hatten, zogen sich “selbst in guter Ordnung zurúck. Dies sind die Thatsachen jenes Tages; wir haben der Mandver der unre- gelmäßigen Truppen nicht erwähnt, weil sie auf beiden Seiten ihre Gegellvart kaum durch einige Bewegungen bezeichnet haben ; sie schjenen nur Zuschauer des Kampfes zwischen den regelmäßigen Truppen zu seyn. Ibrahim hat mit frischen und gut genähr- ten Truppen übex» cine schwache Avant-Garde gesiegt, die auf eine unvorsichtige Weise, von den Entbehrungen und Mühselig- keiten eines langen Weges ers{dpft, mitten in eine Arabische Armee gewdrfen wurde, und doch fünf Stunden lang, ohne Artillerie und beinahe Ciner gegen Zwei kämpfte. Wo ist da Grund zu einem Tfiumph, den man nicht besser feiern zu können glaubte, als durch grobe Schmähungen gegen einen Feind, dessen Muth man wenigstens ehen, und den man jedenfalls der fremden Mei- nung gegenüber achten mußte? Denn Jbrahim ist Muselmann, wie die, welche er bekämpft, und er würde, wenn er im Stande wäre, solche Worte zu,verstehen, eine große Lehre in den Worten eines Königs von England finden, der seine Krone mit Hülfe Frank: reichs wieder zu erobern suchte, und nach einer verlornen Schlacht, die sein Schicksal entschied, mit Enthusiasmus ausrief: „,,„„Habt JFhr gesehen, wie meine Engländer sih geschlagen haben !‘/// Was das Verzeichniß der neuen Pascha's. von drei Roßschweifen betrifst, womit das Bulletin schließt, so wird dieser letzte Aus- bruch einer unmäßigen Prahlerei durh ein Wort widerlegt; es war nämlich nur ein einziger Pascha dieses Ranges, der Se- raskier von Aleppo, Anführer der irregulairen Truppen, bei der Schlacht zugegen. Nedschib Pascha und Dilawer Pascha,

welche namentlih angeführt werden, befanFh sich bei dem Feld - Marschall, der in Antiochien ankam. Ss i also

die Wahrheit selbst in den kleinsten Details ohne Schaam dem Wunsche, Cffekt zu machen, geopfert worden; man hat ohne Zweifel in Alekändrien geglaubt, daß den Besiegten \0- gar keine Stimme mehr bleiben würde, um die Thatsachefi* kund zu machen uud die ôffêntliche Meinung aufzuklären. Die Schlacht bei Hems war ‘tveit davon entfernt, entscheidend fúr das Schicksal des Feldzuges zu seyn. Resultat einer Unvorsich- tigkeit des Ober-Befehlshabers, der seine Avant-Garde hatte vor- rücken lassen, ohne sih die Mittel, ste zu unterstüßen, zu sichern, hätte dieser Unfall leiht wieder gut gemacht*fverden können, wenn der Feld - Marschall schnell auf dem Schlachtfelde angekommen wäre, um mit der Masse der Armee die Offensive fortzusegen. Nachdem er aber mehr als 30 Tage in Konisch verloren hatte und mit außerordentlicher Langsamkeit auf Antiochien marschirt war, theilte er seine Streitkräfte beim Eintritt in Syrien, und ermüdete das kleine Corps, welches er mit sich führte, durch Märsche und Gegenmärsche von der Küste nach Aleppo und von Aleppo nach

der Küste, ohne Nußen, ohne Zweck, und ohne daß JIdrahiu

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