eine andere Múhe gehabt hätte, als ihn sich in schlecht kombinir- ten Anstrenguggen erschöpfen zu lassen. Dies hat den de- finitiven Rúckzug der Armee und folglich auch jener vortrefflichen Avant - Garde herbeigeführt, welhe von Mehemed Pascha kom- mandirt wurde, einem úberaus tapferen und einsichtsvollen Offi- zier, der vielletcht dazu bestinimnt ist, Jbrahim eines Tages eine andere Sprache zu lehren und* der dann in seinem Soldaten- Herzen etwas Anderes finden wärde, . als grobé "Schmähungen gegén einen unglücklichen Feind.‘ :
SBriechenland.
Nauplia, 23. Aug. (Allgemeine Zeitung). Die Angelegenheiten werden hier immer verworrener und verztweifel- ter, und nachdem wieder vier Wochen vergangen, wo weder die Regentschaft noch der Courier aus Bayern, gemäß der diploma- tischen Ankündigung, eingetroffen, fällt auch dén Vertrauungs- vollsten der Muth. Jm Peloponnes is Alles in feindlicher Bewegung : Kolokotroni kämpft seit zwei Tagen mit Grivas in Trkpolizza, der im Nachtheile Und in Gefahr seyn soll, von sei-
vem alten und erbitterten Feinde, ganz vernichtet zu werden. Die | Nationalversammlung, nachdem ste die Wahl des Königs Otto ein- |
stithmig anerkannt hat, ist nun auch der Gegenstand des Angriffes der drei Residenten, welche sich des Senats annehmen, der nach einem Be- f{chlusse der Vérsammlung seine Arbeiten einstellen und aufhdren soll. Kaum eine halbe Stuude von seinem Sibungsorte entfernt, ha- ben sich die Soldaten vom Corps des Chrysiotis einquartiert,
welche seit drei Wochen. von der Regierung ihren Sold fordern, und schon cinmal fünf Tage lang der Stadt das Wasser abge- schnitten haben. Man hatte ihnen einen Termin vou, funfzehn Tagen gestellt, bis wo man auf die Pachtgelder von Korinth
hoffte. Die fußñfzehn Tage sind vergangen, die Pa?thtgelder aus-
g?tblichenz Und’ die Soldaten fortdauernd ohne. ihren Sold. Sie
haben sich deshalb vorgestern erlaubt, den Sißkungçssaal der Ver-
sammlung zu umringen, und aus ihm neun Abgeordnete von
den „.Wohlhabendern- als Unterpfand“ für ihre Forderung» mit sich
in ihre Quartietê nah Arne abgeführt. Dies wird nun wohl
damit endigen, daß man das Geld (6 bis 7000 Réthlr.) auf-
bringt, und sie befriedigt; aber wie sie, sind 12,000 Maññ Ru-
melioten unbezahlt, und nehmen dafür nicht nur, was sie brau-
chen, sondern zerstören noch mehr, so daß jeder Tag, wo das
noch“ dauert, neuen Schaden bringt, bis am Ende nichts méhr zu zerstôren seyn wird. Po fommt mit dem nächsten Myo-
nate die Regenzeit, und die Bauern, großentheils in die Berge
geflüchxet, werden nicht herabkommen, um „ihre Felder zu be-
stellen, wenn nicht Hülfe und Sicherheit geschafft wird. Ein
großer Theil der“ Ernte ist durch ihre Flucht schon verdorben
worden, die ganze Weinlese ist in Gefahr, Und welchem Jahre
geht “Griechenland entgegen, wenn auch die Vorbereitungen zur
nächsten Ernte gehemmt, werden? Unindglich kann man diesen
Zustand in München kennen. Man würde sonst “uns nicht „so
lange ohne Hülfe, ja ohne Nachriehten lassen.
— Die Allgemeine Zeitung meldet in einém Schreiben dus Triest vom 21. Sepr.: „Man erfähre jeßt die Namen der Mitglieder. det am Bord einer Englischen Fregatte angekommec- nen Griechischen Deputation: Es sind der Admiral Miaulis, Mitglied der Natéonal-Vérsanmlung für die Jnseln „General Kö liopulos, Mitglied der National-Versammlung und der. R& gierung für den Peloponnes, und General K. Bozaris, ebcn- falls Mitglied von beiden, für Rumelien. Die Nachrichten, welche sle aus Griechenland brigen, lauten. nun heruhigender. Die Ankunft des Couriers aus Bayern, mit Depeschen für dîe Regierung und die Residentenz hate die Gemüther -augenblicklich beruhigt, undo im Peloponnes hdrten die Feindseligkeiten sogleich auf. Die National - Vérsammlung hat sich nach der Wahl der. Deputation’ “bis zur Ankunft der Regentschaft vertagt, und abgerechnet die gänzliche Ekschdpfung des dffentlichen Schaßes, die es, unmöglih macht, den Truppen ihren Sold Und . dadurch den Einwohnern Ruhe vor ihnen zu verschaffen, haben wir keineß*Gruñd wesentlicher Besorgnisse ; doch ändert das nichts an dem allgemeinen und hei®en Wunsche, | die Regentschaft baldmöglichst ankommen zu sehen, die allein die -| Regierung befestigen und dem armen Lande den Frieden bringen kann, nah dem es seufzt, Die Depütation wird ihre Quaran- taine am’ Bord der Fregatte abhalten. Noch wissen wir nieht, wann dieselbe endígen, und sie nach München wird abreison kÎn- nen; doë”, hôren wir, daß fchon früher . durch den Bayerschen Konsul dahier die nözhigen Schritte- zur Abküxzung- derselben bçi der Kaiserl. Kdnigl. Regierung, aber ohne Erfo g ges{?hen sind. Jn Gesellschaft Der Deputation befiriden sich" noch sehs der an- geschensten Griechen, die Adjutanten und Secretaire der Mit- glieder. Unter den Griechen hier hat ihre Erscheinung die léb- hafteste Freude erregt, und alle sehen nun die glückliche Beendi- gung der Angelégenheiten ihves Vaterlandes als gewiß und nahe bevorskkRMnd an.‘ N
Ll a& fd.
Berlin, 4. Okt. Se. Königl Hoheit der Prinz Adalbert |
ist am 26sten v. M. zu Schloß Fifhbach in Schlesien einge- troffen.
E Man meldet aus Neuwied vom 24. Sept.: „So wie die Städte Arensberg und Mettmann, hat auch die hiesige un- vergeßliche Beweise der Huld und Gnade Jhrer Königl. Hohcit der Gemahlin des Prinzen Wilhelm von Preußen empfangen, indem Hôöchstdieselbe zum Beweise der Dankbarkeit wegen des ihr im Jahre 1831 hier gemgxdenen Empfangs, der Mädchen- Anstalt der evangelischen Brüder-Gemeinde ein, und den Jung- frauen der Stadt ps goldene Kreuze mit s{hmeichelhaften Hand- schreiben zu überschicken geruht hat. ‘/
— Jn Bezug auf die in Nr. 266 dieser Zeitung enthaltene Meldung aus Achen über das döôktige Erscheinen der Cholera, wird uns unterm 28sten v. M. aus zuverläfsiger Quelle von dort berichtet: „Das in der Staats-Zeitung vom 24. September mit- getheilte, vom 17ken desselben Monats dätirte, Schreiben ‘aus Achen über den Verlauf der Chdlera daselbst, bedarf im Inter- esse des hiesigen ärztlichen Personals einer Berichtigung, da es eine unrichtige Meldung ist, wenn in demselben gesagt wird, -daßg die Mehrzahl der hiesigen Aerzte, besonders die älteren, noch der Meinung seyen, daß die eingetretene Kränkheit nichts, als die nicht ansteckende Brêchruhx sey. Zur Zeit, wo die Orts -Sani- táts-Kommission auf den Ausspruch ihres Arztes und mehrerer anderer zur Untersuchung zugezogenen Aerzte, unter Anderen des Dr. Hartung, welcher «im Auftrage unserer Regierung die Cho-
1112
ungezähr Zwanzig an der Zahl, úberzeugten sich sogleich nach den er- sten Beobachtungen der Kranken und Leichen, so wie nach den vorgenommenen Obductionen, von dem Vorhandenseyn der leidi- gen Krankheit. Späterhin hier eingetrosfene ausgezeichnete Deut- sche, Englische und Französische Aerzte haben keinen Augenblick angestanden, die hier herrschende Krankheit für die Asiatische Cholera zu erklären. Allerdings hat sich beim Publikum längere Zeit Meinungs - Verschiedenheit erhalten, allein es ist auch nicht zu verfennen, daß dabei in dem sehr begreiflichen Wunsche des Nichtvorhandenseyns der Krankheit, der. Zweifel seine größte : Stúge gefunden hat. Die traurigen Ergebnisse der nächsten Tage, —- es sind nämli bis jest an der Cholera 50 erkrankt und 24 gestorben — haben jedoch alle frühere Meinungs - Verschie- denheit, wie solche nach der Erfahrung an sich nicht befremdend seyn fann, vöôllig verschwinden lassen, und es iff damit das Nach- theilige derselben gehoben, ---klnsere Regierung hat zur Zeit ftch benußt, den ungünstig einwirkenden Zweifel durch eine unterm 19, September erlassene Bekanntinachung (\. den Art. Berlin in Nr. 268 der Staats-Zeitung) zu heben. ‘“ °
- Man meldet Folgendes aus Stettin vom 2ten d. M.: „Gestern Nachmittag zwischen 4 und 5 Uhr gerieth das eina hiesigen Kaufmanne gehörende Schiff „Wilhelmine“, Capitrain | Grünberg, welches zum Löschen am Bollwerk der Stadt lag, auf - eine „ganz cigene Weise in Brand, Auf dem Bollwert, etwa 15 bis -0 Schritt von jenem Schiffe entfernt, lagen h4m- lich drei Fässer mit Terpentin Del, jedes etwa 12 Ctnr. enthal- tend, welche dem Eigenthümer so eben von der Steuer-Behdörde übergeben werden sollten. Bekanntlich wird das Terpentin - Oel in der Regel in doppelte Fässex und zwar so verpackt, daß das äußere Faß, in welchem sich das erste befindet, bedeutend größer und mit Wasser gefüllt ist, so daß das Vel- Faß in demselben schwimmt, und um das Netto-Gewicht des Oel: Fasses und da- nach die Steuer bestimmen zu kônnen, wird dann bei der Ueber- gabe an den Empfänger das Wasser abgelassen. Der Absender hatte diese Verpackungsweise im vorliegenden Falle nicht gewählt, sondern die Oel: Fässer nur in Stroh und Matten verpackt. Dies tvar dem die Waare úbernehmenden Handlungs - Gehülfen enkgangen, und, in der festen Meinung, daß ‘die gewöhnliche Art der Verpackung stattgefunden',® hatte man die Spunde der Fässer geöffnet, um das vermeintliche Wasser ablaufen zu lassen, und so war es denn gekominen, daß man das reine Terpençiz- Oel „aus fast allen drei Fässern in ‘den NRinfistein laufen ließ.
lera in deú Hoöspitälern zu Berlin, Breslau, Wien und Prag beobachtet hat, das Daseyn der Asiatischen Cholera bekannt ge- macht, — welches schon am 13. September geschah, — hat kei- nesweges in der Mehrzahl der hiesigen Aerzte jene Ansicht noch bestanden; nur cin 2 welcher die Cholera in Paris gesehen haben soll, beharrte fest bei derselben, und zwei oder drei andere
schienen seiner Meinung beizupflichten. Alle übrigen Aerzte,
Zufällig war man in einiger Entfernung davon beschäftigt, Wein- F isser auf die gewöhnliche Weise mit einem.brennenden Pechspahn zu versieze!n; ein Tro; fen des- brennenden Peches fällt auf das vor: überfliejiende Terpentin-Öel, dies steht augenblicklich in F'ammen, rinnt durch einen der verdecften Kanäle, welche das Wassek *der Rinnfteine aufnehmen und in die Oder führen, in diese, und zündet acht allein das auf Pfihlen ruhende Bollwerk, sondern anch das hart an dêmselben und dicht vor dewmselbi n liegende ch Schiff „Wt!helmine“/ am Spiegel an. Die Löschmittel waren bald zur Stelle und arbeiteten mit solcher Kraft, daß es endlich getang, des Feuers Herr zu werden. Der Schade ist indeß niht unbedeutend, da der grojie Mast gekappt* werden mußte, auch alles Tauwerk urd ein großer Theil der äußeren Planken verbrannte. Man \chäibt den Schaden, denjenigen am Bollwerk ungerechnet, auf 40 0 Rthlr. “ Ein zweites mit dem Bug neben der „„Wi!helmine““ liégendes Schiff, „LaUra‘/, würde gleichfalls vom Feuer erfaft und hat bedeutend geliétèn. - Ein Glück wat es, daß kein Wind wehte, und diesem «Umstande, so wie den kräfti- gen Añstrêngungen der Löschenden und namentlih auch der Schiffs-Capitain und deren Mannschaften; besohderd* derjenigen, welche auf dem Schisfe „Laü?a// verblieben," ist es allein zu “ver; danken, daß das Feuer» nicht bis ins Jnner-. der Schiffe und dexen Ladung drang und daß grdêeres ‘Unglück verhütet wurde. Welcher Schade möglicherweise hätte- entstehen“ können, mag dar- aus abgenommen wekdert, das das Schiff „Wilhelßfiine‘/ mit Wein und Syrup, das Schiff „Laura“ mik Stickgütern, und wei andere, dicht neben ersterem liegende Schkfffe mit Zucker nd mit, selb| auf dem Wisser fortbrennendem,, Baumösl beladen“ waren,- welche, wenn sle in Brand gerathen wären, dns Feuer bei dem geringsten Winde fehr leicht úber alle übrigen Schiffe und vielleicht gar brr die-am diessei igen Bollwerke belegenen Spei: cher hätten verbreiten können.“ 2 0
Fe ° #
.«@ 0 01e f A _In Mühlhausen waren erkr. gen. gest. Best Bis zum 25. September Abends 8 Uhr 333 1&1 170 22 Hinzu bis 28. September“ Abends 8 Uhr- 16 11 H — Ueber 049 192 170 21 Darunter vom Militair 43 28 11 ‘4 ®
I I I I E Ln Sr E L L L R L E L E L
Meteorologische Beobachtung.
Morgens | Nachmitt. | Abends | Nach einmaliger O. | Zu | 10ND Beobachtung.
M7 N “C
1832 3, Oktbr. |
[a 12, j la ná / f j; Luftdruck . [330,6 1 Par.(336, 6 e Par.|336,8s 0 “Pak. QuellwäMme 8,1 ® N,
Luftwärme L M S ME 0 i R. R Ï Thaupunkt | 4,9 9 R.| 11,30 R.| 10,4 ° Ntufu árme 9,6 °® N. Ounstsättg. ns pCt. 65 pCt. | 84 pCt. [Bodenwärme 10,9 R. Wetter .…. | halbheiter. Deter | aer L 2 Ce E E Os S WSW. | | Niederschlag 0.
Woltenzug WNW. Königliche Schauspiele.
Freitag, 5. Okt. Jin Schauspielhause: Die Fúrsten Cha- wansky, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von E. Raupach. (Dlle. Sicard, aus Wien : Zaarewwna Sophia, als Gastrolle.)
Sonnabend, 6. Okt. Jm Schauspielhause: Der Gefangene, Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: Der Zeitgeisk.
Zu dieser Vorstellung werden Schauspielhaus -Billets, mit Mittwoch bezeichckt, verkaüft.
Königstädtisches Theater.
* Freitag, 5. Oft. Die diebische Elster, Oper in 2 Akten, von Rossini. [Neu einsiudirt.} Mad. Kraus - Wranizky, Kai- serl. Königl. Hofsängerin zu Wien: Ninetta, als dritte Gast- rolle. Hr. Franz Jäger, Königl. Württembergischer Hof- und Kammersänger, aus Stuttgart: Gianetto, als sechóte Gastrolle.)
Sonnabend, 6. Okt. Das diamantene Kreuz, Lustspiel in 2 Akten. Hierauf, zum erstenmale wiederholt: Der Bethlehe- mitische Kindermord, dramatisch - komische Situationen aus dem Künstlerleben, in 2 Akten, von L. Geyer.
Sonntag, 7. Okt. Zum erstenmale: Graf Benjowsky, oder : Die Verschwörung auf Kamtschatka, Schauspiel in 5 Akten, von
36 pan, 294. 58 lo. 483.
, Span. 555. 5proc. Belg. Ank 77.
A. v. Kotehue.
T Den 4. Oktober 1832.
Amtl. Fonds- und Geld-Uours- Zeltel. (Preufs. Cou
| f brief Ca
|Zf. brief. Geld f
Lg LE Ly St.- Schuld - Sch | 4 | 94 | 934 fUOstpr. Ptandbr. | 4 1100! Pr. Engl. Anl. 18| 5° f — [103 WPomin. Pfandbr. | 4 [1052 Pr. Engl, Anl. 22| 5 | — [103 WfKar.- u. Neum. do.| 4 1051 Pr. Engl. Obl. 3090| 4 | 881 | 572 FSchlesische do.| 4 |106 Kurm. Obl.in 1 C.| 4 | 927 | —=-* fRkst C.d.K.-u.N | —}þ 561 Neum. Int. Seh. do | 4 | 927 | — [eSch, d.K.-u.N.|— | 573 S I, 44.95 | — Ä Kone do A | 931 | — S Elbinger do 42 — | 943 -Tiloll. vollw, Duk.| — Danz. ‘do. in Th| —| 34 ZE Nene, , do. | — \WVestpr, Pfandbr 4 | 978 | — WFriedrichsd’or . |—| Grosshz. Pons. do.| 4 | 997 | —_— DDISCONOA — W e-.ch s el - Cœurs.
Ae 250, U UZ
O O00 U 2 Du E e, S800 R urz 153
e 300 Mk. |2 Nt. — 15 Fa 4. LSt. S Mt 6 29114 S, Ga S 2E 81x A M O2 | 1037 958 Au O 2 e tO3iehan B 400 Thl. |2 Mt. 9974 N 1:0 Thl.8 Tage — [2 P V U I — u ¿ Pee 100 Rbl. |(3- Woch. |-395/ 4 O 609 Fl. |Konrz — | F
Auswärtige Börsen. A mslerdans, 29. September, Niederl. wirkl. Sch. 424." 58 neue do. 8016 Kanz-Bill, 43! Anl, 96, VNoss: (1820) 985, do: G. 188) S2 Ott og Uet, |
Hamburg, 3 Oktober, VDest. 58 Met. 87, 42 do, 7.3, Bank-Actien 1135. Russ, Engli Preuss. Präm. Scheine 1ui{. Poln. 11134
WW arachau, 80, September Pfandbrief S0. 89 Part. -Obl. 345 344.
Wien, 29, Svptemhber.
„So Met. 872, 42.00.72 Louse zu 400 Fl 172 Pavt-CQUEO
V r E M
N Euecite Nar ch4:
Paris, 28. Sept. Vorgest?rn- mächten- der Herzog u Bassano, der Baron Pasquier, die Grafen v. Flahault und Harcourt und Herr Bertin de Vaux dem Ködnige ihre Auf tung. Gestern kamen Se. Majestat nah den Tuilerieen u präsidirten in einem Minister-Rathe.
Der Herzog Decazes hat sich bald nach seiner Ankunft der Hauptstadt nach Ctioles begeben.
Dem Temps zufotge, würden im Hotel des Ministe d auswärtigen Angelegenheiten vom Grafen Sebastiani Anst zum Auszichen getroffen.
Der General- Secretaip des Handels - Ministeriums, Blanc, ist von seiner Reise nach dem Departement der Vienne ‘hierher zurückgekehit.
Herr Bérryer ist pon Nantes nah Blois gebracht word wô sein Prozeß: vor dem dortigen Asüsenhofe im nächsten Y nat vebhaadelt- werden wird. Herr Fontaine, einer seiner
ao s p 4
vokaten, ist gestern von hier nah Blois abgegangen, und H#ff
Flahol, sein zweiter Rechts-Anwalt, hat sich von Nantes aus n Madame Berryer eben dahin ‘begeben.
_“ Herr Kä von Brouckère, Direktor der Brásseler My befindet fich gegenwärtig hier, um sich mit dem Französi Münzsystem näher bekgnnt zu machen.
Die Gazette de France zeigt in einer Nachschrift an, ihre gestrigs Nummét® fo eben von der Polizei auf der Posti im, Redactions-Bureau in Beschlag genommen worden sey 1 die gestrige Nummeupdes Brid’Dijson, eines kleinen royalistis Jouxnals; g in Beschlag genommen worden.
Unter dem Titel „la Gazette des Gazettes‘/ wird in chentlichen Lieferungen eine Sammlung royalistischer Zeitu Axikel und Aufsäße nah der Art des Voleur und des Ci de Lecture ‘erscheinen. °* :
Der Redacteur des Echo français, Herr Goumy, til gestern von dem hiesigen Alssisenhofe wegen Aufreizung zu 4 und Verachtung gegen die Regierung durch Aufnahme der Þ welche der Student Vidau bei dem Leichen-Begängnisse des 0 nerals Lamarque gehalten, zu einmonatlicher Haft und «l Geldbuße von -500 Fr. verurtheilt.
Der Präfekt des Departements des Nordens, Staatsrath ron Méchin, hat unterm '5\en d. M. aus Lilie das nachsteht Rundschreiben an die Maires -seines Departements erlist M. H.! Jn Folge der Bewegungen, die bei der Nord-An stattfinden sollen, werden viele feste Pläße der 16ten Milit Division für den Augenblick ihre Garnison verlieren. Die V regeln, die der König in seiner Weisheit beschlossen hat, und! bei es sich um die Aufrechthaltung der Würde und die Han Interessen Frankreichs handelt, werden von allen Bürgern 1 Gebühr gewürdigt werden, und sie werden daher diese Gt! heit ergreifen, um ihre Hingebung und ihren Eifer zu wit gen. Der unerláßliche Garnisondienst in den festen Plägt Sicherheit des Landes, die Ruhe der Stédte und des \0 Landes machen es nothwendig, daß die National-Garde dit wesenden Linien - Truppen unmittelbar nach ihrem Aufbru!
oselze, Jch ersuche Sie demnach, m. H. , eintretenden Falls
den Herren Festungs-Kommandanten und den Commandeutt National-Garde die Organisiung des temporairen Dienste, die Umstände erforderlih machen möchten, näher zu verabred Empfangen Sie u. s. w.“/ 2 — Heute {loß 5proc. Rente 95. 80. Zproc. 68. 30."
Frankfurt a. M., 1. Okt. Oesterr. 5proc. Metall. § 877. 4proc. 763. 761. 921proc. 451. 1proc. 192. Br, V9 Actien 1363. 1361. Part. Obl. 126. 1252. Loose zu 100} 1794. G. Holl. 5proc. Obl. v 1832 8121, B: Poln. Loose 57 °
Rédacteur Cottel.
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Gedruckt bei A. W. Hays
__ Preußi
Allgemeine
A5 Y is 7
MRAEE T ZIIBAE I S D : L U
E Er E E T A m EE t ———— —————————
E 71 CaES
Umrtechcke RaGrihten L D TCEEEA
Dea Ema U Mit Bezugnahme auf die Bekanntmächung vom 20. d. M., ¡1d hiermit zue öffentlichen. Kenntniß gebracht, daß vom 1sten M. ab, mit welchem Tage der Berlin-Stralsunder Post-Cours n Weg Úber Zehdenick und Templin verläßt und dey Chaussce- ‘traße folgt, die trt E N Temptin und Prenzlau, standenc Post-Expedition und Station aufgehoben wird. Berlin, den 29: September 1832. General-Post-Amt.
Betanntmamun q N l.
Vom 2ten k. M. ab besteht zwischen Hamburg Uid London
ine ziveite direkte ‘Post-Verbindung mittelst Dampfbootes , wel- hes Dienstags sowohl aus Hamburg, als aus London abgefer-
f
gt wird. ie
: Pährend der Jahres - Zeit, welche die Dampfschifffahrt ge-
attet, geht mithin künftig das “Dampfboot nach Londoa Dienstag | ‘Abends ul Freitag
1s Hamburg ab, und wird an denselben Tagen
ih aus London abgesandt. /
Zur Beförderung mit dem Dampfboote “tach London muß j Korrespondenz aus Bcrlin abgehen :
0
Sonntag Abends Mittwoch / (bends, aa ogegen die auf diesem Wege aus London kommende Korrespon- (nz Sonntag } rúl Mittwoch früh 1
Berlin eintrifft. Berlin, den 30. September 1832. General-Post-Amt.
Angekommen: Se. Excellenz der Herzogl. Sachsen - Ko- irg - Gothaische dirigirende Wirkliche Geheime Rath, Freiherr (n Carlowiß, von Koburg.
Abgereist: Der diesseitige außerordentliche Gesandte und vollináchtigte Minister an den Königl. Hanndverschen, Kur- lich Hessischen und verschiedenen anderen Höfen, Oberst (herr von Caniß und Dallwib, nach Kassel.
Jeitungs- Nachri ten. Alam NUblanod ©. Sf, Peters burg, 26. Sept. Die St:. PetersbUr- gische Zeitung enthäit folgende, in mineralogischer Hinsicht sehr interessante Mittheilungen, übex die kürzlich hier errichtete A le- tander-Säule: «
„Seit langer Zeit sind die Einfässungen der Newa, deren Ver- hinduigs-Kanäle, das Gestell des Monuments Peters des Großen, die Säulen der Jsaakskirche und: in leßter Zeit die riestgs Alexagn- der-Säule, Gegenstände allgemeiner Aufnrerkfamkeit. „ „Unter alley i es die Leßtere, welche gegenwältig Geschierhtschreiber, Poeten und Maler auffordert, diesés m, seiner Art einzige große Kunstwerk der Fezt- und Nachwelt zu schildern." Die Größe, so- wie das Gewicht derfelben sind bekannt; wohl möchten aber noch einige Bezzerïun gen über die Verbreitung und die wesentlichen Mexkmale des Ge-@| seins, welches ein so erhabenes und jedem treuen Sohne Rußland's heiliges Denkmal bildet, hiev nicht ohne Fnteresse seyn., #- Groß und wichtig ist die Rolle, welche dex- Granit im Felögebäude der Erde spielt, er is die Grundsäule, auf welcher viele der mächtigsten Gebirgsmassetr ruhen, — der Urfels, welcher zu den vor- jüglich ausgedehntesten Gebirgsarten gehört. Das Gebirge Finn- lands und Überhaupt des nördlichen Europas besteht größtentheils aus Granit. Fn England, Frland, besonders aber in Schottland, tritt er häufig hervor, und in Ungarn behauptet er unter Anderem die hôchsten Gipfel des Tatra - Gebirges. Jm südlichen Theile Frankreichs findet man meist Granit,“ im westlichen Theile sieht mar ihn an der Ostgrenze der Vogesen. Fn den Pyreäen, zu- mal auf dem nördlichen Abhang, if er reichlich vorhanden, und un dev dstlichen Hälfte derselben dehnt er sich in bedeutende Ket- fen aus. Fn den Alpen sind fast alle Berggipfel über den Gott hard sich erhebend, und fast alle úber die Schneegrenze hervorragende Spißen, aus Granit. Jm südwestlichen Erzgebirge ruhen die mäch- tigsten Berggruppen auf. ziemlich ausgebreiteten gleichen Gebilden; uh in den übrigen Gegenden dieses Gebirges mangelt er nicht, idem er mit andern Ur-Fels-Arten wechselt. Das Riesen- Gebivge i größtentheils eine Gebirgskette aus Granit; die Hauptmasse des ihtel-(Zebirges, die höchsten Rücken des Thüringer - Wald - Gebir- § a südlichen Abhange, der Brocken und andere Erhabenheiten u Win Harze und im Schwarzwalde bestehen ebenfalls daraus. — Fer grdßte Theil der Uralischen und Altaischen Gebirge Asiens, le auch die Westseite der Berings-Straße auf eine bedeutende Etrecke nach Süden längs der Küste, enthalten Granit in viel- hen Abänderungen. Er seßt das Himalaya - Gebirge, die Nord- M-Gränze Bengalens und einen Theil China's, Japans und Mon- dliens zusammen. — Fn Afrika aufwärts des Nils zeigt er sich in erbitdung mit anderen Urgebilden; von da verzweigt er slch nach Nubien und Abissinien; auch das Atlas Gebirge scheint meist dar- uus zu bestehen. Am Vorgebirge ‘der guten Hoffnung macht er tn Fuß des Tafelberges aus. — Jn Amcrika trifft man ihn am südlichen Vorgebirge Grönlands, in den Vercinigten Stagten, in Mexiko und den súdlichen Andes-Ketten; um Venezuela, Pa- ima und einigen anderen Orten is er im Verhältniß noch ausge- breiteter; ev fenkt sich bis an die Mecresküste von Peru und Chili herab und begleitet die Ufer des Oronoko - Stroms. Auch bildet er cen Kern Brasiliens. An der Südspiße des Feuerlandes ragt er in \harfen Klippen hervor. Man behauptet zuch das Vorkommen des- elben in den blauen Bergen Neu- Holle nds und auf Vandiemens- Land. — Dev Granit ist aus drei verschiedenen einfachen Mineralien
| tung dieser Gomengtheile.
unmittelbar und innig mit“ cingwder verbunden sind. Nach ihrem gegenseitigen Mengen- Verhältnisse, ihrer relativen Größe, threr mehr oder minder vollkommencn Regelmäßigkeit und nah threm Farbenwechsel ertheilen fe dem Gcfsein einen sehr verschicdenartigen Charakter. Er is daher klein - “oder fetn-, groß- oder grobkdrnia, | hald steht man die Bessändrheile in deutlichen Krystallen hervortre- ten, bald ihrer Kleinÿzeit wegen dem bloßen Auge verschwinden, und bilden, und alle
#0 eine scheinbar homogene Viafse
Farben - ‘Uebergänge darbieten. Fm Granit der. Alexander-= Säule if dex Feldspaty vorherrschend; er if lebhaft Feisch- roth, hin und wieder grünlich - grau von Farbe; sondert stch
in prismatischen, o\t abgerundeten Krifstallen aus, welche im ODULDMNeNe 09 (12 So Wm, der Lange. Mr Uber dVet Zoll betragen? Außer selten mur scheint der grünlich graue Feldspgth ein adularartiges Ansehn anzutichnien. Hierauf folgt -der Quarz, voix xaifchgrauer, bisweilen von weislicher Farbe, in sechsseitigen zugcdpißten, Säulen hdchstens von einem drittel Zoll im, Durchmes ser bei verhältnißmäßiger Länge; häufig sind indeß die Quarzkrysalle so, in einander verwachsen, daß sie eine zusammenhängende unregel- mäßige Masse darstellen. — Dex Glimmer, von schwarzer und dunkel- grüner Farbe, kommt in sechsseirigen, nicht über 5Lintien langen Tafeln vor» welche nesterweise gruppirt, gemeinschaftlich mit dem Quarze, die einzelnen Feldspath-Krystalle kreisfdrmig einschlicßen, was sich besonders gut an ciner pôlrten, Fläche wahrnehmen läßt. Oft sicht man auch ein- zelite fleineGlimmerblättchen niitten im Feldspath eingesprengt. FmAl- gemeinen hertscht nicht die mindeste Regelmäßigkeit in der Verbrei Aus der Ferne gesehen , zeigt sich das Gestein von röôthlichgrauer Farbe. — Alle Welttheile liefern Gra- nit ime Ueberflusse, und doch sicht man in “keinem Lande die Anwen- dung desselben in großem Maßstabe, wie bei uns, Die günstige Lage der Granitfelsen Finnlands, indem diese unmittelbar die-Ufer des Meerbusens begränzen, ohefdrdert unstreitig den Transport der ungeheuren Szçeinmassen , welcher zu" Lande \{chwerlich hätte unter- noinmen werden können; die Natur selbs bietet hier Rußlands un- vergleihlichem Unternehmungsgeiste freundschaftlicly die“ Pand.// Fraue i d L París,. 28. Sept. Der Königlich Hanndversche Gesandte hatte gestern in Neuilly eine Audienz beim Könige. Der Contre-Adruiral Ducrest de Villeneuve ist am 24sken in Cherbourg angekommen, um das Kommando úber die dortige Flottille zu übernehmen. Er „wird die* Admirals - Flagge auf dem Linienschisse „Suffren‘“/ alfpflanzen. ;
„Man wird sich erinnern“/, sagt die Quotidienne, ¿daß der diesseitige Botschafter in Madrid, Graf von Rayneval, die Nach- richt von der Versesung von París in den Belagerungs-Zusktand in 48 Stunden erhielt, woraus, folgt, daß er wichtige Nachrich- den in derselben Zeit nah Pari melden kann. Da nun bis ge\tern* Adend keine neuere telegraphisthe Depesche nus Bayonne bekannt gemacht war," dbgleich das gute Wetter eine Mitthei- lung auf diesem Wege begúnsägte, \o läßt sh äfnehmen, daß Ferdiñand Vll, am ?5stten d. noch am Leben war, indem sich feirie Gründe finden lassen, warum die Regierung “diese Nach- richt ‘geheim halten sollte.“ °
Die Gazette de -Fvance giebt heute n&hträglich noch Auszúge aus*einer der Redéñ, die Her Odilon - Barrot in den. Preß - Prozessen, des Herrn Petetin, Redasteurs deg Précurseur, vor dem Ajsisenhofe zu Lyon gehalten hat. Da sich aus densel- bei das pôlitische Glaubensbefenntniß des bérühmten: Advokaten ergiebt, so möchte es nicht, uninteressant seyy, einige Stellen daraus herauszuheben. Nach einer Vertheidigung. der Preßfrei- heit im, Allgemeinen sagte Herr Yarrot: „Diese Freiheit Yat indessen thte Guänzenz sie darf. nicht bis- zur: Verleumdung und zur unmittelbaren Aufsoxderung ciner Verlezung, der eseße gehen. Diese beiden Vergeheü“sind aber, meiner, Meinuag nach, die, einzigen, die geahndet werden müssen. Jm Uebrigen verlange ih unbedingte Preßfreiheit; auch {it in°* dieser Beziehung in ganz Frankreich nur eine Stimine zu herrschen ; vonozeher ver? langten „wir die Freiheit der Presse; sie was, unser politischer Glaube sowohl unter der Restauration, als nah der Juli- Revolutkon, die ihr allein den Sieg verdankte. Damals fennte man nicht des .Lobes genug für sie finden, und die Mi- nister selbst erdrúckten fast mit Orden, Stellen und Gunstbezeu- qungen Jeden, der nur im Entferntesten an der Redaction einer Zeitung “Theil hatte. Wie geht es nun zu, daß die neue Re- gierung sich seitdem in offene Feindschaft gegen dieselbe Preß- freiheit verseßt hat, die sie damals so sehr zu lieben schien, und der sie ihr Daseyn verdankt? Wie geht es zu, daß sie sich den- selben Beschuldigungen ausgeseßt sicht, die man früher gegen die Restauration“ vorbrachte, daß cin einziges Blatt beinahe eben so viel Prozesse, als Belgien Protokolle zählt? Die Anklage gegen den Precurseur spricht vow «den republikanischen Meinungen die- ses Blattes. Jch habe dergleichen nicht darin gefunden; auch kann dies nicht der Grund seyn, weshalb man den Précurseur verfolgt, denn Tendenz-Prozesse sind geseßlich niht mehr erlaubt. Der wahre Grund is folgender: Im Juni brach in Paris eîne Empörung aus. Die Armee und die National-Garde thaten ihre Schuldigkeit; der König zeiqte Muth und Vertrauen, und es blieb von dem ganzen Aufstande bald nichts weiter übrig, als die Neu? gier der Müßiggänger. ihren Lauf lassen sollen ; statt dessen aber l&ßt man sich zu einem
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| seitdem von dieset j i | weil er an der Möglichkeit einer Verschmelzung des monarchischen
Und unter dem Ministerium,
Hiernach hätte man der Gerechtigkeit |
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pr Petetin erélárte ‘noch im Dezember such der Republikaner mit eigener Ge- indem er der verfassungsmäßigen Mo- uaethan. sey. Warum -hat er sich Weil er „muchlos geworden ist,
nem Ende nahe sey. H v. J, daß er jeden Vei fahr *zurückweisen würde, narchie mit Leib und Leben loûgesagt ‘
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Prinzips mit den Volks-Freiheiten verzwcifelt, Und hierin liegt der einzige Unterschied-zwischen ihm und mir: er verzweifelt, ich dagegen halte aus inniger Uebekx#eugung jene Verschmelzung auch jet noch fúr mdglih, Warum will man Männer, wie Herrn Petetin, gleich des Republikanismus beschuldigen? Hac.die Regierung nicht schon Feinde genug? Js es nicht verdienstlich, wenn ein Zeitungsschreiber seine Stimme erhebt, sobald er die Verfassung verleßt“ sicht ? Wozu der gewaltige Zorn gegen einen Schriftsteller, der bei der Nachricht, daß die Hauptstadt in Belagerungs - Zustand erklärt: worden, seinem gerechten Unwillen Luft macht? Nicht genug Bürger hatten sich gegen diese Maßregel erhoben ; —- ein Be- weis, daß das Gefühl des Rechts in uns noch lange nicht leb- - haft genug ist. Die Regierung verleßt die Geseke / sie entreißt den Aufrührern die rothe Fahne, um sie mit eigenen Händen aufzupflanzen, —— und wir sollten nicht auf- das nachdrücklichste gégen solche Willkür protestiren? Weit entfernt, Herrn Petetin wegen seines Verhaltens zu tadeln, lobe ich ihn deshalb-,- Und behaupte, daß, wenn es recht viele Bürger wie ihn gäbe, der -
Aufstánde des Volkes gegen die Regierung, und der Regierung
gegen das Gesek weniger seyn würden. Jch schliéße mit der Hoffnung, daß diese Debatten ihre Früchte tragen werden. - «Das Eigenthümliche des Geschwornen-Gerichts besteht? darin, daß, dasselbe nicht bloß durch seine Verurtheilungen, sondern auch durh das Feierlihe des ganzen Verfahrens heilsame Lehxven ertheilt; und so schmeichle ih mir denn, daß aus den -gegenwär- tigen Verhandlungen in der Folge etwas mehr Wohlwollen für die Departemental- Presse als bisher hervorgehen werde. Sehr gut ist es, wenn die Emancipation der Provinz mit der Presse beginnt; und schon hat man sich in der Hauptstadt überzeugt, daß die Einwohner in den Departements ganz füglich ihre ecige- nen Ansichten haben können, ohne sich solche erst von Paris auf-
dringen zu lassen.“
Die Tribune nimmt Herrn Barrot wegen seiner Aeuße- rung über die Verträglichkeit der verfassungsmäßigen Monarchie mit den Volks - Freiheiten hart mit. „Wir schäßen“, sagt sie unter Anderem, „die Offenheit noch. höher, als das Talent; wenn Herr Odilon - Barrot uns sagt, daß er noch jekt die Anz sichten hogo, dic der Redaoteur des P ECoumvsev wor e Dv hegt habe, und daß der einzige Unterschied zwischen diesem und ihm darin bestehe, daß Herr Petetin alle Hoffnung aufgegeben habe, wäh- rend er (Barrot) noch an die Möglichkeig etner Versöhnung des monarchischen Prinzips mit den Volks-Freiheiten glaube, sv thei- len wir die Täuschung Herrn Barrots nicht, achten dieselbe aber als eine Ueberzeugung. Warum aber - läßt Herr . Barrot beim Aussprechen dieses Gedankens einen Ausdruck einfließen, der von kluger Voraussicht zeugt. Warum sagt er nicht \{lechtweg : A) Dae Die Verf 1 lich‘//, sondern: „ „ich halte sie üoch für möglich.//// Durch dieses noch hált er sich fúr die Zukunft die Thüre offen. Herr Barrot ist also, nahdem ér rein minkisteviell - war,
richtigen Mitte gehörte, jeßt ein Mittelding zwischen der richti- g@w Mitte und der Republik geworden, und kann. .in der Folge noch zum Republikaner werden. Die Versöhnung, die «r heute noch für möglich hält, „ist es vielleicht gxgen „uicht mehr, Und seine Ansicht folgt dem Strome der Umstände und Zeiten. Aber ticin! man muß sich heute entschieden und ohne Rückgedanken aussprechen, wenn mgn nicht zur richtigen Mitte zwischew Ge- wissenhaftigkeit und Ehrgeiz bei will. Jst ihm die Unver- träglichkeit beider Prinzipien schon jeßt klar, warum spricht er es nicht offen aus; hält er sie für verträglich, wozu „dann diejer Vorbehalt? Seine Gedanken verbergen, ist Falschheit, und nicht schon jekt schen, was später doch eintreten muß, verxäth Kurz- sichtigkeit. Herr Barrot mag zwischen beiden wählen.
Die Quotidienne hält nur zwei Ministerien für möôg- lih, das Dupin'’sche oder das Odilon-Barrot’sche, von denen das erstere nur den Uebergang zum zweiten bilden werde; die du rc das Journal des Débats keprásentirte Partei sey von der Ge- Revolution “ habé sich
walt fúr immer ausgeschlossen, die [ mit ihr verbündet, weil sie alleino-den Staat nicht - habe umstürzen können, jeßt aber hätten die" Doctrinairs von
Partei nur Mißtrauen und Hintansez- zung zu erwarten. Von, Herrn Dupin giebt das genann- te Blatt folgende Charakteristik: „Der beredte Deputirte des Departements der Nièvre scheint uns ein, zu dem Ueber- gange , der im Werke ist, geeignetes Mittelding zu seyn, er hat das Compgze rendu der Opposition nicht unterzeichnet, er ist noch loyaler Und getreuer Unterthan; 0 viel für die Quasilegitimität; er hat vor zwei Jahren auf der Rednerbühne gesagt: wir haben das Prinzip geheiligt, das, man uns nicht mehr rauben wird, daß nämlich die Souverainetät vom Volke kommt ; so
der revolutionnairen
Staatöstreiche verleiten; es werden Kriegsgerichte eingeseßt, Druckerpressen zertrümmert, andere versiegelt, kurz 7 “die Presse hèôrte auf frei zu seyn, wenigstens in Paris. In der Provinz bestand fie' noch, weshalh der Précurseur sih auch unverholen über jene Gewaltstreiche äußerte, dafür aber auch gerichtlich be- langt wurde.“ Der Redner rekapitulirte hier die einzelnen, ge- gen den Précurseur vorgebrachten Anklagepunkte, und widerlegte sie, nachdem er die Stellen, die dazu Anlaß gegeben, gründlich beleuchtet hatte. „„Nicht bloß. als Advokat‘, fuhr er dann fort, „führe ih hier das Wort, auh als Staatsmann, und als solcher erkläre ich, daß der Journalist, der, von der Schlechtheit des von der Regierung bs6folgten Systems in- nig durchdrungen, nichtsdestoweniger seinen Mitbürgern Ruhe und Achtung vor dem Geseße anempfichlt, cin der Erkennt- lichkeit des Landes würdiger Patriot ist; und gewiß hatte Herr Petetin damals das Recht, sich mit so vielen Anderen zu
fisammengesehi: aus Feldspath, Quarz und Glimmer, welche unbe- mt durch einander wechselnd, in körnig -krystallinishem Gefüge
shmeicheln, daß ein für Frankreich so verdexbliches Syftem sei-
viel fúr die Revolution. Am 30. Juli 1828 hat er erklárt: daß, von dem Augenblicke an, wo im Staate eine Matht vorhanden ist, die sich der Autorität des Königs entziehen kann, keine Sou- voxainetät mehr vorhanden ist. Diese Erklärung beweist, daß er in dein Tone spricht, den man ihmangiebt, und daß er sich aus Achtung für die Volks-Söüverainetät der Autorität der Kammern unteëwerfen wird. Wenn er den Belagerungs - Zustand nicht als General Profurator bekämpft hat, so hat er ihn wenigstens auch nicht vertheidigt, denn"er war abwesend, die Revolution wird ihn da: her annehmen, um ihn später zu stürzen. “ Wenn--uns indessen unser Gedächtniß nicht täuscht, so hatte er, einige Tage nachdem er der Volks-Souverainetàät jene. glänzénde Huldigung dargebracht, sich úber einige Unhöflichkeiten von Seiten .dieser neuen Macht zu beklagen; cinige Mitglieder der Souverainetät verhöhnten ihn, und andere, die noch undankbarer waren, verlangten seinen Kovf.
der Bewegung hemmen.‘
dhnung zwischen beiden Prinzipien für mdg- „,
dessen Präfekt er war, zur *
Diese Erinnerung wird vielleicht seinen Schritt auf der Bahn
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