1832 / 279 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

h T E.

1) die Sr. Maj. des Kaisers Nikolaus von Rußland, von Karl Wichmann (N?. 876.), : h

2) die des hdcchsseligen Kdnigs Friedrich August zu

_ Sachsen, von Ernst Rietschel (Nr. 846.), s erstere fr dic Ausfuhrung in Marmor, leßtere für den Guß in Bronze, und zwar für tolossale Größe, bestimmt. Bei Ne Ge«- lungenheit ist die Auffassung dieser so ähnlichen Gegenstände hd{ch| verschieden, und wir müssen von diesem glücklichen Zusammentreffen Vortheil zu ziehen suchen. i: /

Nicht leicht wurde einem Künstler bei tdeale: Portrait-Bildung mchr Gunst, als hier Herrn Wichmann zu Theil. Schon die Hoheit der Person, der Selbstherrscher aller Reußen, konnte dem Künstler einen Schwung geben; allein noch mehr kam ihm die an- grborene Majestät der Haltung, das Bedeutende der kdrperlichen Er

scheinung und eine so plastische und. cdle Bildung des. Kopfes zu .j

Statten; daß nicht ‘nur die Wahrheit mit den Ansprüchen der Kunst in feinen- Konflikt. tritt, sondern daß der Künstler nur natürlich zu seyn brauchte, um „ideal zu werdén. Und zu diesem seltenen Vereine von Eigeuschaften komnit och die Fugendlichkçit und der Lorbeer, welcher von diefer Versdnlichleit untrennbar scheint ; -so da? Wich-=- (nann nicht viel änders gestellt war, als eins Lysippy. Er- erkanntch auch sogleich die Forderüng scines Gegenstandes. Alles Kostum der Gegenwart warf er'fort, 1g alle Bekleidung, sich begnügend mit inem eifachen, reichen Gewvandstücke, das "Von der linken Schulter über den- Rücken heoabfällt und den Schooß. hedeckt, dagegen den cinen Fuß fasi bis an das Knie wieder frei läßt; auch schon in dem

naten (Zlisderbau suchte erden Kaise *und- den: Helden auszudrüf- ken. Die Stellung, die exr wähltè/ ist zwar nicht vbllig neu, allein . te if nmatlelich, schôn, edel’; entfernter wird nan erinnert an den ilt nden Mars in der Villg Ludovrift, in dêm vielletcht etwas von

dem Werle des Sékopas erhabten worden, näher noch®an eine-Dar- tellung deTclben Gottes vow G. Schadow. Der Kaiser nämlich e'= (chtimt hie! mit ben Händen auf sein Schwert gestüßk- das kurze Sclnvert hat e! links auf dem Sessel aufzestemmtk, \o dedurch ¡ugleich cinre-siône Wendung des sißenden Körpers von „rechts nach lis und bei aller Ruhe etne far. Entwickelung dèr Formen schr vo“theilyafte Beweccfifng_entsichte Hieröei isp der Leib in mehr ru- heer, micht aerade auf ‘echter, sonder! lässig gebogener Halkung ge=- nommen, der Hals avè! mit dem lordbeergekrdnté Haupte wie dey m: hr ehoben und vorg@ceckt, um spähend hinaus zu, schauen,

_—

gleichsam ver ein Schlachtfeld hin ,@oder M es vielmehr das

friedliche Her ‘schen und Wächen des Siegers übe ": eitver- breitete Vdlfker? Ar jeßt scheint die Miene hierüber hoch nht | den .recht@W vfschluf zu geben, noch nicht- -die *Fwounschte |

Best'mmtheit zu enthalten. Und wenn. wix nun ferner noch etne Bemerkung wagen, so bevorworten wir sogleich, daß es sich hier nur | um feinere Gränzen handelt. Die alten Künsilee ggbén cinigeik threr, wie es heißt, leichtlebenden Gdtter nicht ohne einen gewissen-beiseñ Humo* zuweilen eine gar bequeme, récht eigentlich müßtge Haltung, zunächst dem Bacchus, der z. B. den Arm über den Kopf fchlägt, dan auch dem Apollo, und selbst der genannte slyende Mars has davon sein Theil, namentlich wie er mit Kn Armen sein linkes, Knie umspännt, Eben daher und in solchen-S.nne scheint unser Kúnf- le* die lâssige'e Haltung des civgebogcien, Leibes genonzmen zu ha- ben ; aliein hiemit roteder will die spähende, fast lguschende Aufmerfk- samfeit, die slc in dêèr Stellung der Schultern, der “Hebung des Halíes und der Miene des Gesichts ausspricht, sich noch nis zum been vertragen. Wer päht, dee wird- mehr den “ganzen Leib er- heben, ier ate: mit Behagen ruht, der wird minder feslen Blickes pingusschauen: man verlangt eine innigere Verschmelzung, mit wxe[- cher das Ganze ohne Zweifel noch ungezwungener und zugleich doch auch majestätischer erscheinen witd. Denn, um es frei ju ge- lehen, so if wede: die eine noch die andere der jetzt streitenden Fn- teitionen, weder die abgespanntere Ruhe, noch das. agngespanntere Schauen, dem Ausdrucke der Majestät rechk®angemessen, Majestät

1116 r

eine bezaubernde Güte spricht aus allen diesen Zügen und ngment- lich aus dem redenden Munde, dabei ein so _nachdenklicher , sinnen- der Ausdruck, daß sih schon hier recht das feine Abwägen zwischen Gerechtigkeit und Milde zeigt, welche Rietschel als -personifizirte Gottheiten seiner Herrschaft um das Piedestal stellen wird. Wir haben die erstere davon im Thonmodell geschen, und können danach den Aufschwung des Sthls und aller Formen chen so schr rühmen, als die zarte Empfindung, die namentlich auch aus der Gestalt der „Milde hervorleuchten wird.

Der Hermelinmantel, der auf der rehten Schulter von starken Schnüren zusammengchalten wird, bedeckt als volle Masse den gan- zen Körper bis dicht unter dem aufrechtsiehenden Halskragen der

Uniform; ev läßt nur eben die rechte Hand heraus, die den Hert- scherstab. hâlk. Während nun der Künsiler im Ganzen erreichte, was der Kunst vortheilhaft ist, so blieb ev. hier doch der Natur und Zeit ganz treu und licß ‘es fogar an den Manschetten nicht fehlen. | Rauch verschmähte auch den Zopf nicht, den er in ähnlichem Falle | úbex den Mantel herabhängen ließ: Rietschel ldsie ihn in ein Bün® ¿ del freièrer Löcken auf, gewiß eine nachahmungswe-the Auskunft.

Der. Stuhl , namentlich dessen hintere Lehne, zeigt reiche, sehx ge=- | s{hmackvolle Ornamente; die Füße find vo-n Greife, hinten sarke, aber cinfähe Ständer; vielleicht“ wäre es für Abschluß des Ganzen

noch zuträglicher gewesen, sie nicht offen zu lassen, sondern gleich- fals mit ODrnagmetiten auszufüllen. ; Gegénwärliger Entwzurf im Gypsabguß hat Lgbensgrôge; er is nur ers das Huülfzmodell zur folo\salen Ausführung. Uns nun will dünfen, däß, während cine Statue, wie die Wichmann'sche, ihrer ganzén Natur unò Auffassung uach, durch kolossale Dime#- | sion nur sehr gewinnen kann, die vorliegende vielleicht cher verlie- ren dürfte, da hier Alles in dem Ausdrucke und zroar dem siillen - Ausdrucke der Güte und Milde liegt. Das Kolossale verlangt ent: | weder Fdeal der Formen oder eincn imposanteren Ausdruck. : Leider werden wir uit dem Kunstwerke Frgleich auch den K..nil | lsr aus unserem nächsten, Kreise verlieren eide gehen nach Dres | deny „und wir hätten viel Ursache, Sachsen noch mehr als das Kunsi j werk, den Küfitler zu heneiden, der zwar hier unter Rauch gehbil- ¡ det, aber dort geboren ist. e G. "Ee

| e U L N O r | | : E a D E Die Schriften Ube? die orientalische Cholkra sind zu einer sollen Fluth -augewachsen, daß man sie niht mehr übersehen kann. Man

kæmn mit Reeht sagen: die Weltseuche hat einen Wtelt=Kon- |

greß der Aerzte hervoLgehyracht, worin cia Jeder sech berufen und

| berechtigt fühlt, *seine Beobachtungen oder seine Meinwng auszuspte:

hen über eines Gegenstand, der \o viel Neucs, Räthselhaftes und - Unbegrrifliches mit slch führt.

(Gewiß, wir müssen uns freuen Über diese allgemein? Aufreguig und Theilnahme der Geister, und gewiß ist sie das einzige Mittel, Aufklärung zu erhalten. Aber wer vermag alle diese Schriften, die sich schon auf viele Hunderts belaufen, zal lesen, ?undy, was noch schwiëériger it, wer ( von der großen Menge des Erdichteten und Hypothetkischen zu sou= dern?- Wer vermag au? dem manazigfaltigen , vezxworrenen, oft sich widersprechenden Chaos der unzähligen Stimmen das Ergebniß der allgemeiten Berathung herauszufinden? Und so bleibt der große Gegenskand noch immer tn Ounkfel und Verworrenheit liegen, und dic, wohl noch nie än dezn Grade dagewesene, gleicl)zeitige Beakbei tung cines medizinischen (Gegenstandes von Seiten aüer civilisirten | Nattonen if tioch ohne feste Resultate.

Es würde daher cin großes Verdienfi- um. die Wissenschaft, ia das einzige Mittel, aus dem reichen-Schaße der nun vorliegenden |

ju zichen und Licht in das Dunkel zu bringen, scyn, wenn Femand |

abe is das erste, wonach wir hier fragew müssen; sie erheischt auf der einen Scite mehr Haltung, auf der anderen mehr Abgeschlossen= heit und, um mich des Ausdruccks zu bedieneu, mehr Selbsigenügen; | e’ so erwächst Hoheit und Würde, ers hierdurch werden die nack- | icn Formen das Ansehen dex Nacktheit und Blôße verlieren und | wahrhaft ideal werden. Desto mehr ist schon jeßt im- Gyps für ! Lebendigkeit gethan; also wicd das Werk, solbst bei "nveränderter | Uebertragung, im Marmor noch beltbter erscheinen, als in dem Ma- terial, das an sich todtere Flächen und,mehr Lçece darbietet. Al= lein wenn Einzelnes, namentlich das Gewand, schon jeßt in manchen Theilen fein und zierlich gearbeitet ist, so Yliebe zu fürchten, daß sich diese Eigenschaften im Stein noth erhdhen möchten. Uebzigens lôf’t sich das Gewand natürlich in ein Tuch auf; auch das stark Unterhöhlte einiger Falten wird seine Wirkung nicht verfehlen; vielleicht aber wären neben dem freien Wurfe noch eiüfachere Massen und namentlich eine noch mehx tm Sinne des,Steins ge- dachte Struktur zu wünschen. Das Schwert hätte der Künstler nit vbllig in der Form des. Kreuzes bilden dürfen, und man würde seine Fdee dabet auch noch verstehen. -

Wir unsererseits sahen in dem Seltenen des Gegenstandes nur die Aufforderung, dem Künstler Alles zu sagen 7 was ihn zu ferne- rem Nachdenkews über scinen vortrefflichen Entwzurf anregen kann ; mdge er eine Stimme der Gegenwart darum nicht minder hdren, weil er diesmal mehr als je für die Nachwelt arbeitet.

Wie anders war Rietschels Aufgabe: der @Criedsiniligere Herk- scher eines kleineren Landes, überdies in hdherem Alter und bereits abgeschieden. Nun fordert das lebendige Andenken der Zurückgeblie- benen, daß gerade der leßte Eindruck festgehalten werde, also das hdchste Alter, das erreicht wurde. Wer sollte dies nicht natürlich finden, nur fragt sich, ob man dem Saße vdllkge Allgemeinheit ein- räumen dúrfe. Eine Ausnahme, glauben wir, macht sich da von selbs, wo eine* welthistorische Bedeutung den leßten persbdnlichen Eindruck weit überwiegt, wie es etwa mit unserem großen Friedrich der Fall seyn würde. So mdgen wir denn hier der Frage wenig- stens nicht ausweichen, ob, wenn es gilt, die Erscheinung dieses großen Heros gegenständlich zu verewigen, nicht etwa selbst die Po- pularität seiner Gestalt als „der alte Friß“/ kunstmäßiger der Dar- stellung seines vollen Feuergeistes nachgeseßt werde, mit dem er der Genius und Beweger seiner Zeit wock, und immerdar der Schußgeist unseres Vaterlandes seyn wird. '

___In solcher Kollision befand sich Rietschel eigentlich nit, auch

ließen sich die ruhigeren, stilleren Eigenschaften, welche vorzüglich

hervorzuheben waren, ihrer Natur nach besser mit cinem vorgeschrit-

tenen Alter vereinigen. Es is unrecht „dem Künstler etwas zur

Last zu legen, was hieraus unvermeidlich folgt. Einer durchaus

idealen Auffassung war der Gegensiattd nicht günstig, denn zumal

mit dem vollen Bart ist dem Greisenalfker Alles ‘enommen, was

ihm in der Plastik Würde und Hoheit der Formen sichern könnte.

Noch mehr erheischt dies Alter Bekleidung, âber mit sicherem

Gefühl blieb Rietschel ganz bei dem modernew Kostum; schott in

der gegebenen Tracht des Haares lag hier die Entscheidung, welche bei einer Aenderung den Charakter des Gesichts unkgestältet, in der Beibehaltung aber jede idealere Auffassung der Formen vereitelt hätte. Wir sagen „der Formen“/, ‘denn an tdealer Behandlung Überhaupt hat es der reichbegabte Künstler nicht fehlen lassen; aber er war hier mehr auf cin Fdeal des Anusdrucs gewie- sen, und, wie wir thn kennen, #0 befand erx sich hier ganz auf sei- nem Gebiet. So hat denn Rietschel , in vieler RÜcksiht weniger

egünstigt als Wichmantk, dennoch ein wahres Kunsiwerk vot gro-

er Drefflichkeit geßchaffen , ganz aus Einem Geiste hervorgegangen,

in allen Theilen belebt und empfunden.

Fn der Rechten hält der sißende, würdevoll in den Stuhl ge- lehnte Kdnig den Herrscherstab , die Linke stüßt er auf ein großes Zuch. Wir find gar nicht der Meinung, daß eine Rolle das Buch bese: vert-eten haben würde, denn sie gehört in cine ganz andere

j in welchen die Meisten Úbereinstimmen, üßer die wichtigsten Punkte der Aufgabe zusammenzustellen mit einem Worte, cine Gene

die Mühe Übernähme, alle Stimmen des großen, Kongres- | zu sammeln und daraus die End- Resultate der Erfahrung, |

ral-Uebéksicht des Eugebnisses der gesammten Erfah- rug Über die Cholera zu liefern. Schon eine bloß histori- he. Zusammenstellung der Thatsachen würde von großekn Werthe seyn. s Y h

Dieses Bedürfniß fühlend, und von dem Wunsche beseelt, durch dessen Befriedigung die Wissenschaft zu fördern, hat sich die mcdi- zinische Gesellschaft von Bexlin entschlossen, es zum Gegenstande ci- ner Pwreis - Aufgabe *zu machen, und zwar in folgendem Sinne und folgenden Fragen: - o e

1) Fs dic orientalische Cholera ezneneuc Krankheit

2). J fle von Allen mitgetheilt, "oder erzeugt sie sih örtlich von selbs?

3) Fm evrsten Falle, welches-sind die Wege ihrsr Mit- theilung und Verbreitung? Miasmatischez Fortpflan - zung? Oder persönliche Ansteckung? oder Beides zugleich?

4) Welches is die von dên meisten Acrzten am wirk-

samsien befundene und durch die geringste Mortalität bewährte Heilmethode? Die Gesellschaft wüns{t, daß einer oder mehrere Gelehute ver- eint diese Arbeit Übernêhmen ; ‘ugd zwar, im der Art, daß sie aile Uber diese Hauptpunkke in Rußland, Polen, Deutschland, England und oFrankreiche ergangenen Stimmen sammeln, doch nur von fol- hen AekFten, die die Krankheit selbs gesæ hen und beob- achtet haben (wodurch ein großer Theil der, erschienenen Schrif- „ten abgesondert wird), daß ste niht Meinungen, sondern nur Erfahrungeu aufnchmen , und-daß sie über jeden der vier aufge- stellten Punkte die darin faktisch begründeten Resultate herauszie- hen, und in dem, allerdings vorkommenden Falle der sich widerspre- henden Erfahrungssäße, die Majorität der Zahl über das Resultat entscheiden lassen: als den cinzigen Weg, der in Sachen der Erfah- rung und Naturforschung anwendbar und entscheidend ist.

Wir fühlen ganz di Schwierigkeit der Arbeit, die wir dem Ver- fasser auflegen, aber wir vertrauen seiner Liebe zur Wissenschaft, um die er sich dadurch ein großes und dauerndes Verdicnst erwerben würde, daß sle ihm den Muth und die Ausdauer geben wird. Auch wird kein wissenschaftlicher Auszug der Schriften, sondern nur die Angabe der faktischen Resultate verlangt.

So wenig wir glauben , eine solche Arbeit belohnen zu können, so wird doch cin Preis von 50 Dukaten auf die beste Bea “beitung ausgeseßt. Die Preisschriften werden vor dem Monat April des Fahres 1833, in Deutscher, Französischer oder Lateinischer Sprache und mit versiegeltem Namen des Verfassers, an die Direktoren der Gesellschaft, entweder Staatsrath Hufeland oder Präsideat Ru st eingesandt.

Die Direction dér medizinish-chirurgischen Ge-

sellschaft.

X N * C4064 v4,

In Achen is vom 28. auf den 29. Sept. weder ein neuer Exkrankungs- noch ein Sterbefall- angemeldet worden. Von den in ihren Wohnungen behandelten Krankèn ist seit dêèm 28sten eine Person, genesen.

In Rostock warten

erkrankt, genes, gestorb, Bestand.

SphäLe/ sle gehbrt zu E Formen , zum Nackten , zum mehr Stylisicten. Hier dagegen schickt sih das Buch zur Ausführlichkeit des modernen Kostums, und seine Ansehnlichkeit hilft der Würde

des Ganzen vortrefflich auf. Aber in der gelinden Neigung des Kopfes liegt cine so hingegebene Uebung des friedlichen Dabei,

vermag darin das Wahre, faktisch Begründete, |

Erfahrung für den Gegenstand und die Wissenschaft bleibende Früchte E 228 : A f 9 | L ? Das Glúck mit seinen Lauken, Charakter -Gemälde in j}

In Güstrow waren erkrankt, genes, gestorb.,, Bestgy bis zum 23. September 319-102 048 39 V D - N 7 8 g 25. / E 10 6 4 26. : a 8 T 4 27; ; 5 6 2 28. : T 5 4 29. ; T 3 5 30. : 8 9 l 16 S L 206 149 16 Meteorologische Beobachtung. 1832 | Morgens | Nachmitt. | Abeitds Rach einmalig 4 De GUbE 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtun, Quo (336, i s “par. (336, 2 Par.|336,% o ’’Pay Muellwärme Sud Sue 10 | T. S M R E Dunstsättg.| 90 pCt. 51 pCt. |/ 75 pCt. Bodenwärme 11, Wetter trübe. beate. ate N I | S. S. S, Ausdünsrung -41() Wolkenzug | S. | S. Niedersclag 0.

D.

Berliner BOR

Den%. Oktober 1832.

S. C

| Anul. Eonds- und Geld -Cours-Zeltel. „(Preúfs. Cu

o f. brief Geld. þ 0 “L f ibrief. Cd Sl. - Schuld -Sch [4 | 94 | 934 JOgtpr. Plandbr. bd O0 |- Pr. Enczl. Anl. 18| 5 | 10S Pomnn Pfandbr. | 4 (4058| Pr. Engl. Anl. 22/5 f [103 HKur.- u. Neum.do.| 4 [1052 le Pr® Knoll. Ob 30) 4 | 881 | &72 FSchlesische do.| 4 4106 F3 | Kurm. Obl.m I.C.| 4 | 9274| ikst C.d.K.-u.N|—| 5612 Newn, Int. Sch. do | 4 | 924 1°— Frech. d. K.-u. N. —-| 571 Berl. Stadt-Oblig.| 4 | 95 | 9 Königsb. do? 4 | 931 e, E z | Flbincer do 44 | 947 Holl. volly. Duk.| 181 d Danz. do. in Th | 34 | e— eliL do, |— | 19 p Wesipr. Plandbr.| 4 | 978 |, Jriedrichsd'vr . |=} 136 N Grosshz. Pos. do. 4 | 995 | —= fDisconles . ... |—}? 4 - s ° AUS Ware BOrS e

Amsterdam, 30. Seplembe®ë. : Nied. wirkl. Sch. 42. ‘58 neue do. 807 38 Span. 29.° 58 do.d IPambP@r g, 8 Oktgþer. OVest. 52 Jet. 871. 42 do. 752, Bank-Actien 1136. Preuss. Präm. Scheine 1014, Poln. 1113.

Russ. Engl

Kong hre dau iele «e Sonnabefid, 6. Ökt. Jm Schauspielhäuse: Der Gefatge

theilungen. o Zu dieser Vorskellung werden Schauspièlhaus- Billets,

Mittwoch bezeichnet, verkauft.

Soktintag,, 7. kt. Im Opernhause: Gebrüder Foster, d

theilungen. :

Im Schauspielhause: Ouverture du 11&lre srançais, La” reprise de Théobald, gg: Le retour de Russïíe, vaudes| en 1 acte, par Scribe. 2) La première représentation ( Le Chaperon, vaudeville nonveau en 1 acte, par Serie Zoé. ou: L’amaift prêèté, vaudeville comique en 1 wt Par Secribe.

Die eing@gangeneno- Meldungen, um bestimmte Pläte zu) Französischen Vorstellungen sind möglichst berücksichtigt word und fênnen die Villets im Billet-Verkaufs-Bureau Sonnahbe den 6ten d. M., von Morgens 9 Uh4® an bis “Sonntag, | 7ten, Mittags 2 Uhr, in Empfang genommen werden.

In Charlotzenburg :. Zum erstenmale: Der Knöpf am Flu rock, Lustspiel in 2 Abtheilungan, von C. Schall. Hierauf: Unschuldige muß viel leiden, Lustspiel in Z Abtheilungen. () einstudirt.) S

P

L Königstädtisches Shéaté l i Sonnabend, (Okt. Das diamantene Krèfiz, Original spiel in 2 Akten, von. Deinhärdstein: * Hierauf, zum erste wiederhält: Der Bethlehemitische Kindermord/ dramatisch mische Situationen aus dem Künstlerleben, in 2 Akten, L. Geyer. Neueste-N-a h richten.

Paris, 29. Sept. Dex König ertheilte vorgestern | Englischen Botschafter und den Gesandten von Hessen und Baden, so wie dem Baron Mortier, Privat. Audienzet.

Durch eine Königl. Verordnung vom 20sken d. M. ha Kriegsschule von Sainr-Cyr eine neue Organisation erhaltet

Herr Arago ist von seiner Reise durch das südliche Fn reich hierher zurückgekehrt. i

Der General v. Rumigny ist nach Lille abgegangen, Ut Kommando über die früher von dem General Hurel fomw dirte Infanterie - Brigade zu übernehmen.

General Baudrand ist von Brüssel hier angekommen.

Bis gestern Abend war im Hotel des Spanischen Bol! ters noch keine außerordentliche Nachricht aus Madrid gangen.

Das hiesige Zuchtpolizei-Gericht verurtheilte gestern di putirten Audry de Puyraveau wegen Eröffnung einer u lichen Gúter-Lotterie zu zweimonatlicheni Gefängniß und W Geldstrafe von 200 Fr. und ordnete außerdem die Konfié! der drei von ihm ausgespielten Güter an.

Außer der von dem schismatischen Abbé Chôtel gegründ® sogenannten Französisch - katholischen Kirche kündigt ein ge Roch, der sich Doktor des Gescbes und Apostel des Evangelil! nennt, die Eröffnung einer sogenannten constitutionnellen M von Frankreich an. i

Der in den Zeitungen vielgenannte Jndische Bramitlt mun ist in Calais angekommen. 7

Heute {loß Z5proc. Rente 95. 80. Z3proc. 68. N Neap. 81. 5proc. Spän. 554. 5proc. Belg. Anl. 774- Nu Anlehn von 1332 96. 81).

Frankfurt a. M., 2. Okt. Oesterr. 5proc. Metall. 8 87s. 4proc. 76,5. 76. 21 proc. 452. Br. 1proc. 192. 194, M Actien 1363. 1361. Part. Obl. 1264. 1257. Loose zu 100) 1791, G. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 814, B. Poln. Loose 597

Redacteur Cottel.

Vere R R T N rw

bis zum 22. September 66533 28 385 30 23. - 3 12 1 24. - 4 4 1 0. ¿ 1 _— 1 26. ; 2 5 2 i ¿ 1 2 28. / 3 1 2 29. i 1 I 13 668 261 8394 13

Gedruckt hei A. W. H}

Lustspiel in 1 Akt. Hierauf : Der Zeitgeist, „Possenspiel in 4" *

p 279,

Beovlimn, a ei R C E R a E e 200 e A

ct C C I A O T i F A A P R C2 U A 14

N!ll[& Meile

Preußische Staats-Zeitung.

Sonmetag. de 760 Db er

1832.

U S B E 1A P S3 B12 ¡6 A T

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ges e:

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Amtliche Nachrtchten.

Aron 00s. Tes

Des Königs Majestät haben den bisherigen ersten Krimi- | Fichter, Landgerichts-Rath S iber, zu Lúbben, zum Direk- des de“tigen Jnquisitoriats zu ernennen geruht.

pr Eta = ———

s Im Bezirk der Königl, Regierung : u Posen is der bisherige Kommendarius an der fatholi- y Parochial-Kirche in Parkowo, Foseph Klawinski, als ¡rer an dieser Kirche bestätigt worden. D eann Ca O Una

Vom 2ten k. M. ab besteht zwischen Hamburg und London e zweite direkte Post-Verbindung- mittelst Dampfbootes , wel- ¿ Dienstags sowohl aus Hamburg, als aus London abgefer- 4, wird. E

E. Wáhrend der Jahres - Zeit, wesche die Dampfschifffahrt ge-

t, geht mithin a das Dampfboot nach Londog Y Dienstag } 5 ¿ Hamburg-ab, und wird ? | an denselben sTagen aus London abgesandt. / Zur Beförderung mit dekn Dampfboote nach London muß Korrespondenz aus Berlin abgehen : : Sonntag G - » Mittwoch } Abends, gegen die auf diesem Wege aus London kommende Korrespon-

j Sonntag | früh Berlin eintri}t.

Mittwoch Berlin, den §9. September 1832. General-Post-Amt.

Zeituúgs- Nachrichten.

Und.

Forantvrer s:

29. Sept. Der Graf v. Peyronnet hat vor einigen en in Ham zwei heftige Anfälle von Schlagfluß gehabt , die vôllig lähmten, doch befindet er sih wieder außer Gefahr. Die Gazette de France sagt: „Der Herzog von Bör- ux tritt heute sein dreizehntes Jahr an. Am 29. Sept. 1820 ah Ludwig XVIIl., Heinrih Dieudonné in den Armen hal- nd, vom Balkon der Tuilerieen herab, folge:ktde Worte, die alle derzen rührten: „Meine Freunde, Eure Freude verhundertfacht ie meinige; uns Allen ist ein Knabe geboren; er wird Euch lie- en, wie ih Euch liebe, wie alle die Meinigen Euch lieben.“/

Die Blätter von der Nord-Gränze melden von einigen Cons ntrations- Bewegungen der Nord-Armee. Das Hmuptquarrkier es Marschall Gérard wird in Valenciennes seyn. Die 10,000 dann starte Division des General Sebastiani liegt in der Um- egend von Lille. . L

Der Na tional spricht die Ansicht aus, daß das DüFinsche Ninisterium mit Hindernissen zu kämpfen haben würde, die ihm 1 R&ieren unmöglich machten. Herr Dupin wekde sich durch in RednerTalent auf der Tribune zu Hestigkeiten hinteißen en, welche die Majorität verleben und die Regierung kom- \mittiren würden; denn ihm fehle eine der wesentlichsten Cigen» hâften eines Ministers, Zurückhaltung. Die Doctrinairs ihrer- würden ihm Schwierigkeiten bei Hofe zu® bereiten suchen nd zuleßt mit der Opposition gegen ihn stimmen; U u Beschichte des Ministeriums Martignac werde sich erneuern, das ur die Vereinigung der Rechten und Linken gestürzt worden jey. ise man die Kammer auf, so werde man durch nêue Wahlen ine ähnliche erhalten; es sey nur ein Mittel vorhanden, diejem stande ein Ende zu machen, eine Parlaments-Reform; an eine silhe sey aber unter der jeßigen Kammer nicht zu denken. Den- oh sey eine solche nothwondig und werde auch früher oder spä- kt stattfinden. Wenn die Kammer muthig genug zum Beginn tiner Parlaments - Reform wäre, so müßte sie, nah dem Rathe lis National, zunächst der Charte einen Artikel hinzufügen, vodurch der Nation das ihr zustehende Recht einer Revision der Verfassung verliehen würde. Eine besondere Versammlung müßte kinn mit dieser Revision beauftragt werden, nach welcher“ kein

Paris,

arteiflampf «mehr vorhanden seyn werde; denn alle Parteien blvden dabei repräsentirt und also genöthigt seyn, sich der Ent- lhedung der Majorität zu unterwerfen.

_Die Gazette de France erwiedert auf den gestrigen An- tf des National: „Der National greift heute, wir wissen

it, auf welche Veranlassung, die ganze Stellung der Gazette U! und vertheidigt gegen dieselbe das Benehmen Lafayette's in bn Juli -Tagen. Wir danken dem National dafür, daß er Prinzipien und Thatsachen wieder zur Sprache bringt, die bei lim Kampfe mit einem solchen Gegner nur gewinnen können. nsere Raisonnements beruhen, nah dem Dafürhalten des Na- tional, auf faktischen Zrrthümern und auf Sophismen, und dies inne, meint er, nicht anders seyn, da die. von uns vertheidigte Vache eine schlechte sey. Beruhen unsere Raisonnements wirk- lch auf Sophismen und faktischen Jrrthümern, \o is unsere Sache allerdings schlecht, sind aber unsere Raisonnements richtig und die von uns in Bezug genommenen Thatsachen wahr, so it unsere Sache gut; denn nur die Sache des Jrrthums ift tine schlechte, die der Wahrheit aber eine gute. Lassen wir also dere darüber entscheiden und eine Diskussion nicht mit der wae ortheilung des Gegners beginnen. Der National meint, afayette und Odilon-Barrot hätten, indem sie erklärten, „es sey W spät“, keine Entthronung, sondern nur ein geschehenes Fak- n ausgesprochen und seyen nur die Organe des souverainen

e

| |

Volkes gewesen. Hat aber nicht Lafayette die „Handlung, die wir ihm vorwerfen, felbst verdammt, wenn er in der Erklärung

der Menschenrehte sagt, kein Individuum, keize Fraction des Volkes kônne allein die souveraine Gewalt ausüben?

Wer hinderte damals Lafayette, der im Besiße der Gewalt eines Diktators way, die Nation über die Vorschläge Karls X. zu befragen? Was riskirte er dabei, wenn diese Vorschläge verworfen wurden! War nicht eine provisorische Regierung vor- handen und würde die National-Garde nicht die fentliche Ord- nung aufrecht exhalten haben, bis die Nation entschieden hätte ? Lafayette sprach also kein geschehenes Faktum as sondetn er nahm es auf sich, ein Faktum zu vollbringen, bevor die Nation davon Kenntniß nehmen konnte, / ,

Der Constitutionnel spricht mit großer Heftigkeit von den Intriguen der Doetrinairs, die wieder in vollem Schwunge seyen, um eine Ministerial-Combination zu Stande zu bringen, deren Hauptstúßbe Herr Thiers seyn° soll, während man Herrn Dupin mit der Präsidentschaft der Deputirten-Kammer abfinden wolle. Das Publikum solle sich “indeffen beruhigen, der König weude sich nicht zu einem so gefährlichen Schritte verleiten l? sen. Das Journal du Commerce wili wissen, der Mar- schall Soult wolle untes der Bedingung, daß er Präsident des Minister-Raths werde, in den Eintritt des Herrn Guizot jn den Minister-Rath willigen; auch Herr Thiers werdx» eintreten, Hert Guizot werde das Innere und Heur.v. Montalivet die auswärtigen Angelegenheiten Übernehmen. Nur ein Punkt sey gewiß, näm- sich das Ausscheiden des Grafen Sebastiani, der nach Rom gehen wolle. j

Der Temps macht auf Anlaß der gestrigen. Beschlagnahme der Gazette de Frafice die Bemerkung, daß die Verfolgung gegen. die periodische Presse nie heftiger gewesen sey, als jeßt, obgleich die Blätter jebt gemäßigtex wären, wie jemals. Vor der Juli- Revolution sey die periodische Presse den Parteien voraus gecilt, jeßt aber müsse man die Heftigkeit in den Partien und in der Regierung suchen, während die Sprache d-r Presse eine ruhige \éy.

Der Lieferant Lepage’,* 29 Jahr-alt und Jili- Ritter, und der Arbeiter Courtan, 17 Jahr alt, erschienen gestern unter der Anklage der Theilnahme an dem Aufstande vom 5. und. 6. Juni vor der zweiten Section des hiesigen Afsslsenhofes. . Aus den Prozeß - Verhandlungen, die den ganzen Tag über - bis Abends um 6 Uhr dauerten, ergab sich folgender Thatbestand:- „Am Abend des 5: Juni wurden die Waffen-Lädeti “der Herren Gou- baud, Lemoine ‘und Merville zu* wiederholten Malen von, den Insurgenten angegriffen. Der Lektere. war so klug“ gewesen, die werthvollen und die gefährlihen Waffen zu vevbergen, und Über- ließ den Äufrührern nur Kinder-Säbel von Griechischer Form und Theater -Degen und Dolche ‘von Holz, die mit einer dün- nen Metallplatte überlegt waren, zur Beute. An der Spibe des einen der Jnsurgenten-Haufen stand" Lepage in der Uniform eincs National - Gardisten, mit einem Säbel deivasFnet urrd’ den Juli-Orden tragend. Eine Compagnie National-Gärde kam an und umríngte den Waffen - Laden, wurde abev im Rücken von einem andern Jnsurgenten-Haufen angegrisfen; ein Theil der in dem Laden Eingeschlossenen entfloh und nur die beiden Angeklagten blieben in den Händen der National-Garde.‘/ Lepage versicherte zu seiner Rechtfertigung, Niemand könne mehr als er dem jeßigen Systeme. ergeben seyn; er habe“ eine Schrift zu Gunsten der Regierung geschrieben, deren Dedication die Königin angenom- men und wofür sie ihm- durch ihren Seretair, Heren Oudard, habe danfenñ lassen; er habe sich in Uniform zu dem Leichen-Be- dgängnisse des General Lamarque begeben uid sey auf dem Heim- wege von einigen Kameraden ein Faffeehaus geflhxt worden, wo ihm geistige Getränke den Kopf etwas benebelt hätten; in diesem Zustande sey er in die Mit# eines Jnsurgenten-Haufens geraffffn und mit- diesem nur darum mitgezogen ,* weil man ihn auf seine Weigerung fúr eincn Polizei *Spion ‘erklärt und éhm gedroht habe, ihm seinen Säbol- und Orden zu nehmen. Da sich auch aus den Zeugen-Aussagen gegen keinen der beiden An- getlagten® etwas ergab, jo wurden dieselben von den Assisen frei- gesprochen. Die erste Section desselben Gerichtshofes be- \chàfcigte sich gestern mit dem Prozesse von sechs Jndivi- duen, die am 6. Juni Morgens in der Nähe der Passage du Saumon verhaftet wurden, wo die Jnsurgenten sich in einigen Häusern konzentrirt und die ganze Nacht hindurch auf die Truppen geschossen hatten; unter ihnen befand sich ein Mitglied des Vereins der Vollsfreunde, ein Drucker der Tri- bune, ein Schneider und ein Bâäckergeselle. Die Angeklagten behaupteten sämmtlich, sie seyen von den Insurgenten gezwungen ivorden, ihnen zu folgen und hätten an dem Aufstande durchaus feiten Theil genommen. Die Verhandlungen dauerten bis Mit- ternacht und endigten damit, daß die Brüder Roussel, deren ei- ner Drucker der Tribune, der andere Schneider ist, und der Ta- gelöhner Petet zu Z5jährigem Gefängniß verurtheilt, die drei an- deren aber ‘\keigesprochen wurden. Die drei- Kondemnirten wur- den dafür, daß sie nah dem Auvsspruche des Urtheils ausriefen : „Es lebe die Republik! Tod den Tyrannen! Bald werdet Jhr uns in den Barrikaden wiedersehen!// noch außerdem zu 1monat- lichem Gefängniß verurtheilt.

Das Zuchtpolizei-Gericht von Lyon hat Hevrn Bouyer-Fore, cinen der Commissaire des dem Herrn Barrot gegebenen Ban- quets, der von einem der Redacteure des Courrier de Lyon, Herrn Bonnand, wegen einer Real- ÎInjurie belangt worden war, zu zweltägiger Haft und einer Geldstrafe von 60 Fr., und Bonnand, der die Thâtlichkeiten erwiedert hatte, ebenfalls zu 69 Fr. Geld- buße ohne Gefängniß verurtheilt.

‘Aus Lyon wird vom 25sten d. M. gemeldet: „„Das pa- triotische Banquet, welches Herrn Garnier-Pagès zu Ehren hier

Die in Marseille erscheinende Gazette du Midi vom 21sten d. M. ist in Beschlag genommen worden.

Aus- Algier wird vom 10ten d. M. geschrieben: „„Die Zahl der kranken Soldaten nimmt mit jedem Tage zu; sie be- läuft sich heute auf 4000; die Nachlässigkeit der Verwaltung ist zum Theil Schuld daran; das Militair - Lazareth liegt in einer höchst ungesunden Gegend“, und lange Zeit ermangelte es der nöthigsten Gegenstände; noch jeßt giebt es Kranke, die tein Bett haben und in der drückendsten Hike unter hölzernen Barraken liegen, den lästigen Jnsekten und der ungesunden Luft ausgeseßt. Auch in Bona ist die Zal der Kranken bedeutend, und es fehlt dort noch ganz an einem Lazareth; die Kranken liegen in der Stadt zerstreut, wodurch ihre ‘Verpflegung sehr erschwert wird. In Oran dagegen ist dié Besaßung bei weitem besser daran, und “die Zahl der Kranken «viel geringer. Das hiesige Civil -La- zareth “ist gut gelegen, mit großem Kosten-Aufwande gebaut und kann hundert Betten fassen. Jn den leßten Tagen war die iße unerträglih; der Wind wehte fortwährend aus der Wüste. Die in der Stadt begonnenen Arbeiten werden nicht beendigt, der Handel geht langsam, übvigens leben wir ziemlich ruhig. Am áten d.“ M. is das neue Kriminal-Gericht installirt worden und hat seine Functionen begonnen. Die Directioy der hiesigen Ko- lonial- Verwaltung hat cine Bekanntmachung erlassen , wonach Kolonisten nur unter der Bedingung in Algier zugelassen wer- den, wenn sie beweisen können, daß sie mit Subsistenzmitteln fár* mindestens ein Jahr vom Tage ihrer Ankunft an versehen sind, da die Verwaltung weder an Geld noch an Lebensmitteln Unterstüßungen gewähren kann. ‘/

"e Geosfdritkinien und Frlians

London, 29. Sept. Die Bevollmächtigten der fünf Höfe versammelten sich gestern Nächmittag zu einer Konferenz im aus- wärtigen Amte. Vorher hatte der Holländische Gesandte ‘eine Unterredung mét Lord Palmerston gehabt.

In der Times lixft man: „Die Aufregung hinsichtlih der Holländischen Frage besteht noch theilweise ‘in der City; heute herrscht indessen die Meinung vor, daß auf keinen Fall ein über- eilter Schritt gethan. werden. wird. Daß- die P zu -ei- nem Angriff sowohl zu Lande ‘æ(s zu Wasser bereit sind, leuchtet wohl Jedem ein; aber die Ueberzeugung, daß die Französische Regierung in dieser Angelegenheit nah Anleitung des Engli-* chen Kabinettes handelt, ist eine Art von Bürgschaft für die Handels-Jnteressen, daß sie auf eine Weise geleitet werden wird, die den allgen!finen Fiikden in Europa keiner Gefahr aussebt. Aus diesem Grükde ist auch der Fonds - Markt seit einigen Ta- gen üngleich fester.“ oa e “A

In einem in der Chronica constitusional do Porto enthälkenen Tages-Befchle vom-9ten Sept. fordert der Gouver? * neur dieser Stadt, Bernardo de Sar Nogc\\fira, die Einwohner auf, falls der Feind bis in die Ringmauern von Porto eindrin gen sollte; “die Häuser und die- Straßen zu vertheidigen, wis, solches* vor zwei Jahrerr “in Paris und Brüssel geschehen sey. Die nöthigen Wassen sollen den Einwohnern vom Plak - Major geliefert" werden.

Das Paketboot „„, Firebrand‘/, welches die leste Po| aus alta vom 12ten d. M. brachte, hatte am 2Wsten d. in Cadix angelegt und eine große Bewegung unter den“ Einwohnern be- merkt, da sich das Dekœt wegen Aufhebung des Frei- Hafens seiner Vollziehung máherte. Besorgniß für die Ruhe der Stadt.

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John Russell, als Anerkennung seiner außerordentli{en Ver- dienste um das Land, das Ehren-Büävgerrecht zu, perlgihen.

Die hiesigen Zeitwngen theilen nun verschiedene Zeu- gen - Aussagen vor dem (bereits mehrfah erwähnten ) Aus{chuß zur Untersuchung der Angelegenheiten der Londonex Theater mit. Die“ Erklärungen des berühmten «Schauspielers Edmund Kean dürften wohl die interessantesten scyn. Es folgen nachstehend einige der ihm vorgelegten Fragen und darauf von ihm ertheil ten Antworten: Fr. “Glauben Sie, daß das Monopol der pa- tentirten Theater den Schauspielern und namentlich den sich erst ausbildenden Schauspielern nachtheilig ist? Antw. Wenn die Masse der Schauspieler gemeint wird, so glaube ich, daß es ihren Jnteressen nachtheilig ist; aber ih bin der Meinung, daß alle wirkliche Talente bei den beiden Königl. Theatern Platz finden. Fr. Wenn Sie aber z. B. bei Drury-Lane engagirt sind, und es zeigte sih ein Schauspieler, den das Publikum Jh nen an Talent gleichstellte, würde es nicht hart für diesen seyn, wein sih ihm kein Feld öffnete? Antw. Ganz gewiß; aber es stände ihm ja dann Covent-Garden ofen. F r. Dadurch würde al lerdings zwei großen Schauspielern ein Feld geöffnet seyn; aber angenommen, es zeigten si{ fünf oder sechs ausgezeichnete Talente, was würde aus den übrigen werden? Antw. Sie múßten ihr Glü versuchen. Fr. Wo fänden sie aber Gelegenheit, im höheren Drama aufzutreten? Antw. Der Gelegenheiten giebt es jeßt unendlich viele. Man findet nur nicht Talente ge- enug, um alle Theater zu. versorgen. Fr. Aber auf keinem dieser Theater, mit Ausnahme der beiden großen, darf das höhere Drama aufgeführt werden? Antw. Sie nähern si demsel|- ben so «sehr, daß. fast kein Unterschied mehr ist. Fx, Wird, aus enommen in-Drury- Lane, Covent- Garden und Haymarket, noch “auf einem anderen Londoner Theater Richard 11. gufze führt? Antw. Jch habe diese Rolle, wie fast alle übrigen Shakespearschen Helden, auf dem Koburg- Theater gespielt. Fr. Wußten Sie, daß Sie dadurch in eine geseßliche Strafe verfielen? —*Antw. Daran habe ih niemals gedacht. Sie kennen also die Gesche in dieser Beziehung nicht ? Anti. Nein. Fr. Sind Sie dafür, daß das höhere Drama auf

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gegeben werden soll, ist auf den 1. Oktober anberaumt. Da man besorgt, man werde nicht Theilnehmer genug finden, ‘so sind Billets in den Kaffeehäusern zu 3 Fr. das Stück deponirt. Herr Garnier -Pagès soll sich sehr unzufrieden über die Reise des Herrn Barrot geäußert haben, der, nach seiner Ansicht, das heilige Feuer der Republik in den Herzen der Lyoner ausgelöscht

den kleineren Theatern gespielt werde? Antw. Das kaun ih wirklich nicht sagen; die großen Theater befinden sich fast in einem bankerotten Zustande. Fr. Wenn Sie mit Jhrem Ta lent vielleicht seit 10 Jahren bei einem dieser Theater engagirt gewesen wären, glauben Sie, daß Sie dem drohenden Unter

habe. Herr Pagès glaubt, dasselbe wieder anfachen zu können.“

gange derselben hätten vorbeugen können? Antw. Es würde

Dôro Magistrat von Plymouth hat beschlossen, dem Lord “*

Man war da\fbst nicht ganz ohne **

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