1832 / 282 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

F L

g L R E A

S R A A E E ER E P R R G E H z E

er duch die List fremder Diplomaten getäuscht wird, oder Details, welche mit seinem Amte verbunden |

die Millionen

sind, nicht genau kennt, so schlagen wir die Hände über den | glieder der Barre das Beispiel angemessener Gesinnungen geben

Kopf zusammen und wundern uns, wie er so albern seyn kann.

Die Presse fallt úber ihn her, und dúnkt sich wunderbar klug, | Ehre u. st. w.

wenn “si? ausgefunden, dag er nicht ‘allwissend ist. Es ist ein

vevderbliches System, das auf diese Weise die größte Thärigkeit Und das ausgezeichnetste Talent im eineru Men Maße unnü6- itglied. giebt sich

für das Land macht. Das müßige ! Feine “Núhe um die Angelegenheiten. Es ist durch den Einfluß sciner Familie an irgend einem Orte in's Haus gekommen, und it, gleich den Mitgliedern des andern Hauses, eine Art evrb- lier Gese6bgeber. Die Gründe, veranlaßt haben, sind. verschiedenartig; oft ist es bloze Citelfeit und die Auszeichnung, daß seine Briefé kein Porto zu bezahlen brauchen; oft die Annehmlichkeit, seinen Gläubigern

Tros bieten zu können; häufig auch die Hoffnung, für sich oder |

scine Familie. etwas zu erhaschen. Jegt, da das Parlament re-

» formirt worden ist, werden diese Art von Mitglieder bald zu den politischen Natur-Seltenheiten gehören. Der Spieler (oder | vielmehr Spekulant) dankt seinen Siß gemeinialih dem Gewicht |

seiner Börse. Er kauft. denselben in der Hoffnung, eine gute Rechnung dabei zu finden. pirlomentarischen Geschäfte scine Aufmerksamkeit, aber er ist est thâtig, sobald seine eigenen" persbdnlichen Jnteressen mit: tns Spiel kommen. Die Ausschüsse sind besonders die Schaupläßze seiner Thätigkeit. Dort, wo eine Menge lokaler und pevrsdnli-

cher Jnreressen ins Spiel kommen, bietet sich der Jnfkrigue eiw

weites Feld dar, und die mäßigen Mitglieder sind seine besten Werkzeuge. Jn dem neuen Parlamente werdsn solche Mitalie- der weder so leichten Zutritt, noch so willige Werkzeuge finden.“

Der Morning-Herald sagt: „Das sind in der That schr sianreihe Politiker, die die Entdeckung «getmnatht haben, daß der König von Holland nur gezwungen zu werden wünscht, die Bedingungen aufzugeben, welche “er für den Frieden mii Belgien gestellt hat, und daß, um ihm in dieser Beziehung gefällig zu seyn, die Französischen Truppen und die vereinigten Flotten Frankreichs und Englands - in Bewegung gesept werden sollen. Aber obgleich diess Jdee sehr sinnreich ist, so ist sie doh auch sehr abgeshmackt. Der König von Holland ist nit etwa ein König, der, nachdem er fremden Drohungen und fremdem Ein- fluß alle Arten feiger Konzessionen gemacht - hätte,” sich be- müßte, seine Popularität durch eine dramatische ZurschaUstel- lung patriotischer Gesinnungen wieder. zu gewinnen. Er hat von Anfang an einen entschiedenen und männlichen Ton“ ange- nommen, und hat sich durch, nichts verkeiten lassen, ihn zu ändern. Er prahlt nicht den einen Tag, um an dem andern zu bitten und u betteln. . Sein Entschluß ist so unbeugsam gewesen, daß der-- elbe den Namen Hartnäckigkeit erhalten und vielleicht verdient hat; aber, wie es auch heißen mag, ‘és ift etwás weit Achtungs- wertheres, als Ausflüchte suchen und hin und her s{chwanken, und eiwas Heroischeres, als der kriegerische Dunst und. das ängstliche Zuräckzichen Frankreichs, oder als die schwankende Unentschlossen- heit Belgiens. Der König von Holland mag dét beharrlichste Monarch in Europa seyn, aber er ist gewiß auch einer der recht- lichsten, und obgleich wir nicht mit seiner Politik übereinstimmen, so können wir doc nicht umhin, zu wünschen, daß seine Geg- ner sich seine Festigkeit zum Muster nehmen, und bei Verthei- digung einer gerechten Sache eben \o- viel moralischen Muth zei- gen mgen. ‘“ 0

Im Sun liest man: „Wir „find ersucht worden, zu mel- den, daß Sir John Milley Doyle, der im Begriff ist, der con- stitutionnellen Sache in Portugal seinex Beistand zu leihen, nic- mals auf das Ober-Kommando über die Armee Dom Pedro's Anspruch gemacht hat. Wir glauben, daß Sir“ Jehn Milley Doyle, im Fall er nah Portugal geht, sich gern den Befehlen des Gra- fen von Villa-Flor, für den er die größte Hochachtung hegt, üÜfter- werfen, und daß keine Eifersucht, die man bei einem an Rang hdheren und erfahreneren Offizier als Graf Villa-Flor voraussttzen könnte, bei unserem tapferen Landömanne zum Vorschein fommen wird. Sir John Milley Doyle is einer der ältesten Ober-Offiziere in Portugiesischen Diensten, aber Graf Villa-Flor genießt das Ver- trauen des Kaisers, und da er mit Freuden die Rathschläge des- Sir John Doyle benußen wird, so kann der Letztere eben so wirksame Dienste leisten, als ob er den ‘Ober-Befehl hätte.//

Die Jrländischen Einwohner der Stadt Bolton haben Herrn O’Connell und den weiblichen Mitgliedern seiner Familie, als Zeichen der Dankbarkeit für seine Anstrenguißgen ,. mehrere ausgesuchte Arbeiten ihrer Fabriken zum Geschenk gemacht. Unter den dem Herrn O’Connell übersandten Gegenständen befindet sich eine sehr shône baumwollene Bettdecke, eine zierliche Steppdecke, verschiedene Arten gewebter Tücher u. \. w. Das Geschenk ist von einer Adresse der Geber begleitet. h

Am vergangenen Dienstag wurde auf der Coquet-Jnsel (bi Newcastle) ein Wallfisch an's Ufer geworfen. Ein alker Mann entdéckte ihn zur Zeit der Ebbe in dem Augenblick, wo er, füh- lend, daß das Wasser ihn verließ, eine verzweifelte Anstrengung machte, um zu entkommen., Da der einzige Bewohner der Jn- sel nicht oft mit dem Besuch von Sästen lchen Umfangs beehrt worden, so zog er augenbliÆlih eine ‘Flagge auf, um Beistand vom Lande zu erhalten. Dieser ließ sich auch nicht lange erwar- ten, und man bemächtigte sich des Wallfisches, nachdem man ihn durh mehrere Schússe verwundet und mit einem Speer durch- bohrt hatte. Er maß 50 Fuß.

Die Balance, ein auf der Jnsel Mauritius erscheinen- des Blatt, enthält Nachstehendes: „„„„So lange Herr Jeremie unter uns bleibt, kann Niemand für die Ruhe auf der Jnsel stehen. Welchen Charakter er auch annehmen mag, ob als öf- fentlicher Beamter, ob als Privatmann, wird seine Anwesenheit immer gleich gefährlich für uns seyn. Jn unseren Augen wird Herr Jeremie immer der Verfasser des Anti-Kolonial-Pamphle- tes, der Apostel der Heiligen in England seyn!‘/// „Derglei- hen Bemerkungen hörte man gestern fast überall. Gegen 3 Uhr Nachmitcags erfuhr man®erst mit Gewißheit, daß der Oberrich- ter die Mitglieder der Barre hatte zusammenberufen lassen, um die Vollmachten des Herrn Jeremie zu regiftriren. Nachstehendes ist die Abschrifr eines Schreibens, welches der Oberrichter bei dieser Gelegenheit mit zirkuliren ließ:

¡¡¡„Souvernements- Haus, 13. Juli 1832.

Sir, ih habe die Chre, Sie zu benachrichtigen, daß ic, nachdem der bedrohlithe Zustand der Kolonie ernstlih von mir in Ueberlegung genommen worden ift, es für meine Pflicht ge- halten habe, den Wünschen der Einwohner nachzugeben, und dem General - Anwalt Herrn Jeremie demgemäß den Befehl er- theilt habe, «nah England L um den Ministern Sr. Majestät über den ¡Quand der, Jnsel Bericht zu erstatten. Vor der Abreise dieser Magistrats - Person aber if es mein be- siimmter Wunsch und meine Absicht, daß die Königliche Auto- rität durch die Einregistrirung der Vollmachten des Herrn Je- vemie und durch Jnstallirung des Herrn Cooper anerkannt werde.

welche - ihn zum Eintritt

Er schenkt nit allen Zweigen der

| werden , welches die Kolonie von. ihnen erwartet. Jch habe die n (gez.) Charles Colville.‘/‘/ ¡Die Einregistrirung der Vollmachten des Herrn Jeremie

funden. lieren if. Herr Jeremie muß den Boden verlassen, der unter unseren Füßen zittert, und znyar mit der ersken Gelegenheit, | welche sich darbietet. Mit seinex Abreise wird die grausaine Un-

worden sind.“ Belgien.

Brässel,, 4. Okt. : | der auswariigen Angelegenheiten einen Courier aus London, der,

4

4 wie 1mnan glaubt, *fnen entscheidenden Beschluß dex Konferenz

Úberöringen wird. _ Auf die Anrede des Prásidenten des Handels-Tribunales in Anrwerpen erviederte der Köniz unter Anderem: © „Was Len Handel betrifft, so wissen Sie.,„..daF tch mich ein wenig darauf | verstehe, und Sie können darguf rechnen, daß ich nichts, versäu- | men werde, um das Aufblühen desselben zu befökdern. Die

| Schelde -F®age ist- nicht bloß ciae Frage von Staat zu Staat: '

! sle ijt eine Europäische. Sie dúrfen dem Handelsstände sagen, daß ex über die Löôjunzg derjelben ruhig seyn kann.“/

Man schreibt aus Valenciennes vom 2ten d. -M.: „Da nunmehr die Concentrations- Bewegung der Nord - Arme? been- digt ist, so bleibt die Zusammensezung und Stellung der vet- sch@denen Corps bis auf weiteren Befehl auf folgende Weise festgeseßt: Das Hauptquartier des Marschalls Gérard in Valen- ciennes. Das Hauptquartier der Division Sebastiani in Lille; die iste Brigade, bejteßêid aus dem 20jten leichten und dem Zten Linien-Regimente, ünter den Befehlen des Generals Harlet,

| vor Lille; die 2e Brigade, bestehend aus dem &8ten- und dem

i9ten Linien - Regimente, unter den Befehlen des Generals Ru- migny, in Lille und der Umgegend. Zwei berittene Batterieen und eive Compagnie Sappeurs folgen déeser Division. Das Hauptquartier der Division Achard bleibt in Valencien- nes; die ste Brigade, bestehend aus dem 8ten leichten und dera 12fen Linien - Regimente, unter den Befehlen des Generals von Castellane, in Condé und „Valenciennes; die 2e Brigade, bestehend, aus- edem ®2sten und- ssten Linien - Regimente, unter den Befehlen des Gonerals Noirot, in Maudbeuge, Quesnoy Und Avesnes. } Sappeurs folgen dieser Division. Die Brigade leichter Ka- vallerie des Herzogs von Orleans, bestehend aus dem {sten Hu- “faren- und dem 1sten Lancier-Regimente, steht in Lille und St. Amand. Die Brigade leichter Kavallerie des Generals La- woestine, bestehend aus dem 7ten und 8ten Jäger- Regimente, theils in Mau”ubeuge,- theils in Berlaimont und der Umgegend. Die Kavallérie - Division des Getteral - Lieutenants Dejean wird ihr Hauptquartier in Arras haben; die Brigade unter den Be- fehlen des Generals ‘von Rigny, bestehend aus dem 2ten Husa- ren Und 1ssten Jäger-Regimente zu Pferde, steht in Valencien- nes und der Umgegend; die 2te Brigade, unter den Befehlen des Generals Latour - Maubourg, bestehend aus dem 5ten und 10ten Dragoner-Regimente, in Cambrai und Arras. Die Re- serve wird aus einer Batterie zu Pferde, einer Batterie Zwölf- pfünder, aus dem Artillerie: und Jngenieur- Train, aus den «Militair-Cquipagen u. s. w. bestehen.“

Deuts ch land.

Hannover, 4. Okt. Jn dêr Sibung der zweiten Kam- mer- vom 28sten- v. M. erneuerte Hr. Synd. Lünbel bei der Berathung über §. 10 von Kap. TV. des Staats - Grundgesebes, - unter Ameignung der dazu beschlossenen Modificationen, seinen früheren Antrag wegen Erlassung einer allgemeinen Städte- Ordnung, und führte als neue Momente zur Unterstüßung dieses Antrags im Wesentlichen noch an, wie die Regierung schon im Jahre 1815 von der Nothwendigkeit einer allgemeinen Städte-Ordnung überzeugt gewesen, und einen desfallsigen be-

, stimmten Vorbehalt in mehreren städtischen Verfassungs-Urkunden

jener Zeit ausdrücklich niedergelegt habe, daher um so weniger zu begreifên sey, wie man jeßt einzelnen Städte-Ordnungen den Vorzug geben könne; daß es bei: solcher Lage der Sache, und da es früher oder später do “zu einer allgemeinen Städte- Ord- nung kommen . müsse, * höchst bedenklich sey, sich durch das Grundgeseß die Hände zu bihden; was um so gefährli- cher - sey, ‘als durch Erlassung spezieller Städte - Ordnungen der Regierung “einer * der wichtigsten Théile der Verfas- | „sung ganz überlassen und dem ständischen Einflusse entzogen werde; dapß„auch die ohnehin {on übertriebene Vervielfältigung der Geseke auf dem. vorgeschlagenen Wege vermieden werde; daß die beschlossene allgemeine Regulirung "der Land-Gemeinden eine analoge Bestimmung noch dringender erheische; daß, gleich wie die Entziehung- der früheren SelbststähdidFkeit die Städte ruinirt habe, auch nur deren Herstellung® und das allgemeine Band einer gemeinschaftlihen Städte-Ordnung ihre Lage wieder ver- bessern und gründlich und durchgreifend helfen könne; wogegen spezielle Verfassungs - Urkunden für die einzelnen Städte im- mer nur etwas Halbes und Stäckwerk bleiben würden. Herr Prof. Saalfeld erklärte sich wiederum entschieden für den Antrag, und bemerkte zur Beseitigung der beiden Haupt-Bedenken, daß theils in den Fällen der nicht zu verschiebenden Reform durch vorläufige Verfügungen geholfen, theils die zu große Centralisation nicht eingewandt werden könne, da die Berücksichtigung der besonde- ren Lokalitäten und Verhältnisse ausdrücklich in der Ansicht liege. Auch Hr. Assessor Bening sprach sich nochinals für eine allgemeine Städte-Ordnung aus, hielt aber bis zu deren Erlassung einige nähere Bestimmungen für die Wahl der Bürger-Repräsentanten erforderlich, in welcher Hinsicht er einen Vorschlag machte. Herr Pr. Stüve hielt aus den früheren Rücksichten und nach Lage der besonderen Verhältnisse des Landes die Erlassung einer allge- meinen Städte-Ordnung nicht für räthlich, und erklärte sich gegen den Beningschen Vorschlag. Jndem Dr. Freudentheil den Ansichten des Dr: Stúve über eine allgemeine Städte-Ordnung im Allgemeinen beipflichtete, hielt derselbe jedoch für erforderlich, den Weg dazu nichr grundgeseßlih zu verschließen, Und propo- nirte zu dem Ende die Einschaltung der Worte: „mit Vorbehalt einer demnächst, „zu erlassenden allgemeinen Städte - Ordnung.‘ Herr Geh. Kabinets-Rath Rose inhärirte seiner frühern Ansicht Über die allgemeine Städte - Ordnung, hielt aber den eben bean- tragten allgemeinen Vorbehalt noch bedenklicher, wie einen defini- tiven Beschluß, indem ein solcher Vorbehalt zum Nachtheile der Städte und der dentlichen Freiheiten dahin führen werde, daß die Regierung entweder in Erwartung einer demnächstigen Städte-Ord-

nung temporisiren, und die Reformen im Einzelnen hinausschieben,

Zwei berittene Batterieen und eine Compagnie !

| Jch ersuche Sie daher, keine Zeit zu verlieren, um sich im Ge- : rihtshofe einzufinden, und ih hoffe zuversichtlich, daß die Mit-

und- die Jnitallirung des Herrn Cooper haben demnach stattge- | Was auch die Folgen davon seyn mögen, -o kdnnen wir mit voller Ueberzeugung behaupten, daß feine Zeit zu ver-.! , Vorbehalts der Uebertragung der Polizei auf eine von der y ‘gierung zu designirende Magistrats- Person, so wie das eiz,

ruhe verschwinden, in welche wir seit seiner Ankunft verjest -

Man erwa-tet heute im Ministerium :

hie Herausgabe beforgt, wie schon bekannt, Dr. Eckermann, un- Heirath und Theilnahmè des Hofraths und Bibliothekars j, Riemer. i

Es fommen in neuerer Zeit häufig Klagen vor, daß Rei-" de auf offener Straße beschimpft oder gar angegriffen werden. das Ober-Amtsgericht von Tübingen sah sich deshalb zu der Be- uintmachung eines am 26sten“ v. M. gefäliten Erkenntnisses ver- (aßt, nach welchem ein lediger Bursche, weil er cinen Neise- gen nächtlicher Weise aus Muthwiilcn anhielt, zu einer sechs- ¡chentlichen Polizeihausstrafe, 2 Andere, die diesen hierzu auf- derten, zu l4tägiger Gefängnißstrafe, und eine hierbei anwe- de Weibsperson wegen falschen Zeugnisses zu gleicher Strafe urtheilt worden sind. Zugleich wurden die Schultheißen- mter aufgefordert, dies dffentlich, namentlich aber auch in den hulen zur Warnung bekannt zu machen, und jedem Fremden, e auf offener Straße injurirt werden sollte, sogleich die promp- | Rechtshülfe zur Entdeckung und Bestrafung der Thäter cisten.

rank fuert a. M., 5. Okt, Das hiesige Amtsblatt hält Folgendes: „Jm §. 9 des Preß -Geseßes vom 20. Sep- | her i819 ist bestimmt: „„„„Alie in Deutschland erscheinende | nuckschriften, sie mögen unter den Bestimmungen dieses Be- hsusses begriffen seyn oder nicht, müssen mit dem Namen des berlegers, und infofern sie zur Klasse der Zeitungen oder Zeit- hristen gehdren, auch mit dein Namen des Redacteurs versehen n, Druckschriften, bei welchen diese Vorschrift nicht beachtet ;, dürfen in feinem Bundessiaat in Umlauf gese6t, und mús- n, wenn so!ches heimlicherweise geschieht, gleich bej ihrer Er- einung in Beschlag genommen, auch die Verbreirer derselben, (h Beschaffenheit der Umstände, zy angemessener Geld- und jefanzniÿ- Strafe verurtheilt werden.//// Es werden demnach - lle hiesige Buchhändler, Buchdrucker und alle Personen, wel- e dieses betrie, wiederholt aufmerksam gernacht, bei Vermei- ung der angedrohten Strafen den vorgedachten gescbzlichen Vor- risten pünktlich nachzukommen.

oder den Vorbehalt nicht beachten, im Einzelnen reformircy beim spätern Erscheinen einer allgemeinen Städte- Ordnun | Verhältnisse mannigfah zu verlegen genöthigt seyn wyy In gleichem Maße hieit er auch den Bening’schen Anirag, y, besonders die Annahme einer willkürlichen Zahl von Vertret nicht für anpassend, -und trug zugleich auf Wieder - Aufhehy der bei ‘der ersten Berathung zu den Art. 2, 4, 5 und 6 ge ten Beschlüsse und auf Wiederherstellung der ursprüng Fassung an; und urgirte dabei besonders die Nothwendigkeit \

dringende Joteresse der Städte bei Einsendung der Rechnun an die Regierung und das Unpass-nde der bloßen Mittheilung 6j gedruckten Auszugs zur Nachricht, endlich die Zweckmäßigkeit j Präsentation von Z Kandidaten zum Magijtrars: Vorstande Zun Schlusse proponirte Herr Syndikus Oppermann gy schärfere und bestimmr:ere Fassung der Artikel 2 und 3 dah „Art. 2, Den Stadten steht das Recht zu, ihre Moagisin so wie die sonstigen städtischen Beamten und Diener, sel, wählen. Bei der, Wahl des Magistrats konkurriren die Wi gerichaften durch ihre Vertreter; die hdhere Bestätigung U. s) Art. 3, statt namentlich u. s. w., „namentlich haben sie aud Recht, ie zu deù“ dentlichen Bedürfnissen ihrer Stadt derlichen Geld-Zuschüsse, Leistungen und Lasten zu bewilligen, auf die Bú"gerschaft zu vertheilen, auch überhaupt die aemy Lasten und Leistungen zu,reguliren. ‘/ Bei der Abstimh wurden sämmtliche Verbesserungs : Anträge / mit Ausnahm Freudentheilschen und des ersten Oppermannschen Antrages gelehnt, und mit diesen uid dén früheren Modificationen y §. 10 zum zweitenmale angenommen. Se. Hoheit®* der Kurprinz und Ny

Kase 8 De gent haben dem Bischof von Fulda, Pfaff, das Broßfrel h Hausordens vom goldnen Löwen verliehen.

Wegen der ausgeþrochenen Cholera is das Besuchen Wilhelmshöhe Allen, welche keine Diên|stgeschäfte daselbit hab bis auf weitere Verordnung gänzlich, untersagt, Diejenigen h gegen, welche in Berufsgeschäften nah Wilhelmshöhe- komp müssen sich zuvor einer Räucherung in dem dazu bestim Lokal unterwerfen. , 4

Die errichteten Cholera - Hospitäler stehen beinahe nody weil Kramnkheir und Fo sich bis jet zu {nell folgten. ersten Kranken, wrkchkr dorthin tran\portirt wurde, folgte i) Ferne eine große Menschenmenge. Die Zahl der bis jest (1j Oft.) von dev Krankheit* ergriffenen beläuft sich auf 40, wy bercits 30 gestorben sind. i

Leipzig, 7. Okt. Jhre Majestäten der König und) Kdnizin von Bayern sind am* 4ten d. Mittags in Anésh angekommen, von wo Sie nah kurzem Verweilen Jhre Ri foriseßten, um in Eichstädt zu übernachten.

Müúnchêñn, Z. Ort. Die hiesige politische Zeitu berichte : „Zufolge Allerhöchsten Befchls ist das diesjährige toberfest vom 7ten aufden 1áten d. M. verlegt worden.

Stadt: Kan ile In Folge (iner leßten Rei“e durch das Fürstenthum B ir- enfeld hat Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Olden- | urg am 28. August d. J. f

folgendes Hand Schreiben an den Ptaatérath Fischer erlassen: „Jch kann diese Gelegenheit nicht

rien, Mich mit eigenen Augen von dem ruhigen Zustande nd von der Lage Birkenselds überzeugt zu haben! Jch karn hnen, und allen Behörden und Angestellten nichr genug Meine | ufriedenheit und Genugthuung darüber ausdrücken, indem Jch | m rechtlichen und treuen Sinne“ der Bewohner zugleich gern | nd mit Vergnügen die Gerechtigkeit widerfahren lasse, die ih- |

Benehmen gebührt. Zugleich jpreche Jch die zuversichtliche offnung aus, daß Jedermann bemüht seyn wird, dahin nit- wirken, dieses schône und in unseren Zeiten um so beruhigen- e Verhältniß zu wahren und zu fördern.“ Bei Bekannt- ( «hung dieses Hand-Schreibens fügk Siaatsrath Fischer hinzu: bis zu diesem" Tage auch die Abgeordneten der Griechi(|Die bet dieser Gelegenheit von einzelnen Geincinden vorge- j National - Versammlung hier eingetroffen seyn werden, wiffachten Wünsche und Petitionen werden alsbald nah der Rük- dem Könige Otto die- ersten Huldigungen aus seinem neuen hr Sr. Königl. Hoh, nach Oldenburg mit der höchsten Entschei- | che darzubringen beauftragt “find, so wird dieses in seiner sing versehey werden; die allgemeinern, mehr in das Fach“ der | ohnehin einzige Fest in diesem Jahre einen Glanz und eine Fesegebung eingreifenden, wahrscheinlich bei der nahe bevorste-

schichtliche Bedeutsamkeit erhalten, wie faum eines vor issuden landständischen Verfassung des Fúrstenihums Gegenstand

r Verhandiung werden. Jn SBezug auf die bloßen Armuths- erstüßungsgesuche hat Se. Königl. Hoh. geruht, 500 Gulden Allgemeinen zu einer, dem Gutachten der Amts-Armen-Kem- ssion im Fürstenthum untterlicgenden, milden Gabe zu bestim- Je erfreulicher die Erscheinung in unsern Zeiten ist, ein soxzsamer Fürst der entlegensten Provinz scines Landes Vaters die frohe Verheißung einer s{hdneren Zukunft, eincilffe Gegenwart schenkt, um mit eigenen Augen sich zu úber- lichen Glückes auch für sich und die Jhrigen erblicken. Nffugen, ob die Verwaltung in dem von ihm vorgezeichneten unwahrscheinlich ist “es, daß diese Rücksichten unseren geliePeiste des Rechts und der Milde gehandhabt wird; je seltener König bewogen haben, die Feier um wenige Tage zu verschieisie Erscheinung sich darbietet, daß er mit solchen Beweisen der | damit möglichst Vielen der Seinigen ein Fest bereitet werde, ufriedenheit heimkehrt; desto mehr müssen wir uns Glück | Bayern seit langer Zeit keines gefeiert.‘ wünschen, daß der schlichte , „einfache Sinn unserer Landbewoh-

Der Freiherr ‘von Hallberg zu Birkeneck Fordert in Miiser jenem ruhestörenden Geiste der Unzufriedenheit nirgends Ein- chener Blättern alle diejenigen, welche, gleich ihrfi, den Fang ‘verstattet hat. Alle Unterthanen glückli zu machen, ljeat nig Otto 1. als Freiwillige nah Griechenland begleiten wolußer der Macht des besten Fürsten und der vollkommensten Re- auf, ihm ihre Nänfen anzuzeigen, um vereint bei Sr. Majisierung. Solchen Änspruch kann kein vernürkftiger Mensch ma- dem Könige die Erlaubniß dazu zu erbitten. en. Aher- strenge Gerêchtigkeit Und väterliche Sorgfalt zur Ab-

Der ständische Geseßgebungs - Ausshuß schreitet, wie ffllung der ihrer Abhülfe möglichen Uebel“ kann sie ben, und Nürnberger Korrespoyd®ent berichtet, in seinen Aflisenschliche Milde da walter lassen, wd dié Strenge-des Geselzes rasch vorwärts. Die oinzelnen Referenten sind mit ihren \lhusehr verwundet. Denn kicht blo -den kalten Verstand, son- trägen über das Straf-Geseßbuch zu Ende, und demnächst Fern auch das warme empfänglihe Herz hat de Schöpfer in die erste Berathung in gemeinschaftlicher Si6ung statt sn Menschen. gelegt, und der Staat und alle seine Einrichtun- wozu sämmtliche, „Mitglieder einberufen werden. So vielMn sollen den Charakter der Menschlichkeit tragen, “/ vernimmt, hat der Referent, Baron v. -Eberz, auf Beibehal i der Todesstrafe votirt: * y ] Oesterrei c.

Der Buchhändler Volkhart von Augsburg, dessen Unt Wien, 28. Sept- (Allgemeine Zeitung.) Die S- chung bis zum. Defensions - Verfahren gereift ist, will sich fiMängen der Naturforscher in Wien sind geschlossen. Wie überall, Defensors bedienen. Ex ofsició wurde ihm vom Gericht! |twährten auch hier die besonderen ein weit höheres Juteresse, Königl. Appellationsgerichts - Advokat Pr. Knöpfle von hier, Fls,die allgemeinen. Jn jenen fühlt man sich zUm Ausspruche | ausgezeichneter dffentlicher Anwalt, zugetheilt. Jnquirent is|Finer Ueberzeugung, seiner Meinungen und Erfahrungen vor- Stadtgerichts- Assessor Frhr. v. Aretin. 1gôweise verpflichtet; in diesen läßt man Rücksichten vorwalten

Die Landwirthe, welche durch obrigkeitliche Zeugnisse Wind glaubt Höflichkeiten Üben zu müssen. Jn der diesjährigen weisen können, daß sie die Verlegung des Oktoberfestes zu ersammlung is iße Erwartung der fremden Gelehrten in Be- erfahren haben, und mit ihrem Vieh schon auf dem West "Fi auf die einheimischen, so wie auf Land, Stadt, Regierung ren, erhalten eine Zehrvergütung, wenn sie am 13ten Hnd Personen auf das Ueberraschendste befriedigt und überbo-

in worden; desto fester wird aber auch das Band der Achtung seyn,

richfig in München erscheinen. i d Die Münchener politische Zeitung widerlegt (P jeßt geschlungen worden ist. Jn allen Zweigen entwickeln d Oesterreichischen Gelehrten eine: Reichthum an Wissen, an

die Nachricht von einer angeblich in den Gemeinden Hachin! fahrungen und an Mitteln für weitere Forschungen ; in allen

herrschenden ansteckenden Krankheit durch die bestimmte Visa cherung , daß der Gesundheitszustand in und um Múnchen "Feigen auch eine Wärme und Reinheit des Bestrebens in solchem fange, daß die Fremden zum Ausspruche ihrer Hochachtung

der erwünschtesten Art sey. ng Nürnberg, 2. Okt. Gestern Abend traf die Frau Ft dieselben jede Gelegenheit wetteifernd ergriffen. - Alle schie- n bestrebt, in ihren Bemühungen und Leistungen die reine,

zogin von Angoulème mit der Prinzessin Tochter der Frau zogin von Berry hier ein, übernachtete im Gasthause zum Wn aller Gefallsucht der Zeit unbeflecte Liebe zur Wissenschaft an Tag zu legen. Die reiche Ausstattung der Kabinette, Muscen

Roß und seßte diesen Morgen ihre Reise fort.

Stuttgart, 4.'Okc. Am 28. Septbr. wurde das ("F andern wissenschaftlichen Sammlungen in Wien; die Bez wirthschaftliche Fest zu Kannstadt, in Gegenwart Jhrer NMwilligkeit , mit welcher die Regierung dieselben öffnete, und ! nicht mindere der darin angestellten Personen, so wie vieler

stäten des Königs und der Königin, auf gewohnte Weise, b stigt von dem'herrlichsten Wetter und besucht von einer zahl! derer gelehrter Männer und Freunde der Wissenschaft, die Je- "_ E der Gesellschaft ihre Schäße mit einladender Freundlich*eit

Menge von Zuschauern, gefeiert. , Die J. G. Cotta’sche Buchhandlung in Stuttgart und Flölegten, boten den Fremden eine herrliche Ernte dar. Was Fébesondere den regen Cifer in diesen Tagen fast bis zur Be-

bingen kündigt die bevorstehende Herausgabe der nachgelässt Schriften Goethe'ss an. Sie ‘erscheinen, seiner ci zenen tisterung steigerte, war die hôchst würdevolle und auszeichnende willigen Verfügung gemäß, in drei Lieferungen, jede zu 5 Meise, mit welcher die Regierung die Versammlung aufnahm den, und enthalten unter Anderen den völlig abgeschlossenen 1! behandelte. Alle Minister, vom Fürsten Staats - Kanzler | ten Theil des Faust in fünf Akten; Gottfried von Berlichi) Fefangen, wohnten abwechselnd nicht nur den allgemeinen, \on- | (ein neues Stück in fünf Akten); Gedichte, Aufsäge vern auch vielen besondern Sißungen bei, und die Fremden sa- denen Inhalts, eine Pflanzen - und Knochenlehre, Mineral/Ptn insbesondere mit Erstaunen und Rührung den Mann, in | Geologie, Meteorologíe, Farbenlehre u. s. w. Durch diese Fen Händen die {were Last der äußern Verhältnisse des gro- kündigung wird zugleich das frühere Gerücht widerlegt, als ) L iches liegt, mit eben so vieler Bescheidenheit als Kennt- Göthe in seinem Testament verordnet, daß sein literatischer N ß, mit ihnen wissenschaftliche Fragepunkte besprechen, ihre Zwei- | saß erst 10 Jahre nach seitiem Tode im Drueê érstheinen

Bayern wird hier. ¿zwei gekrönfe Häupter aus dem than Hause Wittelsbach jubelnd begrüßen Und die ersken Helw welche in ihrem neuen Monarchen eine Bürgschaft des Gl des Friedens "und? der Wohlfahrt auf ferne Zeiten hinaus ihr Vaterland empfangen, werden in dem erhebenden Bilde im weiten Kreise der treuen und fröhlichen Seinen wandi()

ttwägen, ihrer EntdeEungen sich fvouen und mie glänzender |

C E C E ea

| liche Streben einer so großen Zahl über Tausende von Meilen

‘obige Angabe für vollkommen ungegründet erëlàrt Und versichert,

fiber.

pibeilassen, ohne Shunen uüoch einmal die Genugthuung! auszu- |

| zersteeut oder gefangen hat.

! nicht geeignet, den allgemeinen Unmuth zu zerstreuen, welcher noch

zusenden für seine vielfältigen Segnungen und sein heißes Gebet,

E S

Kraft der Rede das Jnteresse der Wissenschaft verfechten. Die größte Freiheit und Unbefangenheit herrschte in allen Versamm- lungen. Jhre Resultate waren vollkommen entsprechend, wenn

man den Hauptzweck derselben nit aus den Augen verliert, nämlich durch persdnliches Zusamme?seyn auch das wissenschast-

E R

auszebreiteter Gelehrten" in sich zu vereinigen, und dem Auge das ganze Feld der LeiTungen für cinen und denselben Blick úberschaubar hinzustellen. Ein anderer Vortheil, der vielleicht nicht weniger wichtig is, besteht darin, die Kleinländerei und Kleinstädterei aus der Gelehrten - Republik vertreiben zu helfen, und in deù öffentlichen Besprehungen von der Kanzel, im Lehr- buche wie im Tagblatte, dem Tone wechselseitizger Achtung, der allein den Förderern der Wissenschast geziemt, die Herrschaft zu sichern. Daß auch dies ein Ergebniß der Versammlung seyn verde, läßt, sich mit Zuversicht erwarten, Der Charakter der Versammelten bürgt dasúr. eo i p g En.

Nom, 27. Sept... Der. zum Apostolischen Nuntius am Kaiserl. Oesterreichischen Hofe ernannte Ckzbischof von Tarsus, Moansignor Ostini, ist am 22,ien d. M. voi hier nah Wien ab- gereist. ck

Ggnua, 29. Sept. Die hiesig© Zeitung hatte. neulich nath einem Handels-Schreiben aus Konstantinspel gemeldet, der durch seine Verdienste um die Organisation dey Túrkischen Armee bekannte” Kommandant Calosso sey bei dem Suitan in Ungnade gefallen. Dasselbe Blatt enthält in Bezug hierauf heute èin Schtéiben von Calosso’s Gemahlin, welche von Konstantinopel hierhergefoinmen i, um ihren Sohn zu besuchen, worin diese

daß ihr Gemahl noch immer in Diensten des Großherrn stehe und der Gunst desselben noch in gleichem Grade genieße, «wie

Triest, 25. September. Uebermorgen verläßt der Königl: Bayerische Hofrat), Herr Thicrich, die Kontumaz, und wird sogleich seine Reise nah München fortsezen. Die Griechische Deputation endiat ihre Kontumaz-Zeit erst am 5. Oktober. Das mit derseiben gekommene Russische Schiss ist keine Fregatte, son- dern ‘éin“Linienschiff.

Ur Lei °ck

Die Allgemeine Zeitung meldet aus Konstantinopel vom 11), Sept. : „Fortwährend lauten die Nachrichten vom Kriegs- schauplalze nieder schlagend für die Pforte; Fbrahim Pascha rúckb immer vor, und soll bereits im Besiße von Koniah seyn, nachdem e! die U-berbleibsel der ceschlagenen Großherrlichen Armee vollends Nicht günstiger sollen die Berichte von der Flotte lauten; ein in den Gewässern von Cypern vorge- fallenes Seetresfen soll zu Gunsten der Aegypter ausgefallen und Leteren-5 Kriegsfahrzeuge, worunter eine Fregatte, in die Hände gesallen- seyn. (Briefe aus Syra vom Z. Sept., Úber Livorno, erwähnen dieses Gerüchts auf gleiche Arc, mit der Bemerkung, daß die Z- eroberten Schiffe bereits in Alexandria angelangt seyen.) Maci) diesem Treffen foll die Großherrliche Flotte sich in den Hafen von Rhodus zurückgezogen haben. Dergleichen Nachrichten sind

durch eine fürchterliche Sterblichkeit hier in der Hauptstadt ver- mehrt wird. Die Pest wüthet nämlich aufs grausamste, so daß Jeder, dessen Vermögen es nur irgend erlaubt, aufs Land flüch- tet; zugleich seßt die. Cholera ihre Verdeerungen fort. Die' don. lauter Griechen bewohnt: Vorstadt Tatakola, welche etwa 600 Häuser zählt, ist durch eine Feuersbrunst heimgesucht worden, welche 400 davon verzehrte. Natürlich liegen unter solchen Ver- hältnissen die Handelsgeschäfte gänzlich danieder. ‘/

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-York, 9. Sept. Bei Gelegenheit der kürzlich statt- gehabton 56sten Jahresfeier der National- Unabhängigkeit äußekt der Washington Jntelligencer: „Wir preisen die Wieder- kehr des Tages, der unserem Lande unter den Völkern der-Erde einen Pla verschafft hat. Die Hoffnungen der edlen Vater- landsfreunde, welche vor 36 Jahren ihr Gut und Leben an die Unabhängigkeit ihres Landes seßten, sind mchr als in Erfüllung gegangen. Eine glückliche Bahn, wie die Welt: Geschichte noch kein Béispiel- aufzuweisen hat, sind wir gewandelt. Mehr als éin halbes Jahrhundert ist vergangen, und immer noch sind wir ein vereintes Volk glúcklich daheim, außerhalb geachtet .— auf die Vergangenheit bliéen wkr mit Stolz, auf die Zukunft mit Freude. Sicherlich hatte nie ein Volk so viel Ursache, mit vereinter Stimme seinen Dank zu dem Gott alles Guten empor-

daß Er uns lehre, unsere dreimal glückliche Lage recht zu wür- digen „Und weise- zu {äßen./ Die Partei der National- Republikaner zu- Waczingion beging das Fest durch eine Rede des Herrn J. C! Lee in der City - Halle. Darauf ver- einte man sich in einem geräumigen Pavillon guf der Bank des Potomac zu einem glänzenden Diner, an dem ungefähr 200 Bürger Theil nahmen, unter welchen sich mehrere Mitglieder des Kongresses und mehrere Herren aus Georgestown und aus be- nachbarten Theilen von Maryland befanden. Herr Clay war als Gast der Gesellschaft gegenwärtig und wurde auf höchst en- thusiaitische Weise begrüßt; er brachte folgenden Toast aus: „Das Vo!k der Stadt Washington; weder durch Patronat noch durch Proscription der Macht verleitet, unterhielt und offenbarte es standhaft den Geist und die Unabhängigkeit freier Amerika- nischer Männer.‘ Auch die Freunde der Verwaltung begingen das Fes durch Ablesung der Unabhängigkeits - Erklärung, gottes- dienstliche Feier und nachher durh ein Diner im Hotel der Herren Mac Carty und Demarest.

Bei der Abstimmung úber die Tarif.Bill in der Session des Senats vom 9. Juli waren sämmtliche Senatoren anwesend und gaben ißre Stimmen ab, was als ein Zeichen des hohen Jn- teresses für diesen Gegenstand anzusehen is, zumal da es nur selten vorzukommen pslegt. Der W shingtonher Korrespondent des Nichmond Emquirer meint, daß, einschließlich der früße- ren Reductionen, die in der leßten Session aufgehobenen Taxen die Summe von {1 Millionen Dollars jährlich übersteigen.

N

Berlin, 9, Okt. Der mit einer außerordentlichen Mission an den Kaiserlich Russischen Hof beauftragt gewesene Königl. Großbritanishe Großfiegelbewahrer, Lord Durham, traf, von Frankfurt a. M. kommend, ‘atn 3ten d. M. in Koblenz ein und se6te am folgenden Tage seine Reise nah Köln fort.

Aus Kottbus mêldet man unterm Zten d. M.: „Heute erfolgte auch hei uns in Folge der uns verliehenen revidirten

¿

Wiederholentlich und aufs herzlichlte sprachen sich bei dieser Ge-

E T h E T P PI C E

I

legenheit die ehrfurhtsvollen Gefühle der Dankbarkeit gegen den pa prt L aus, unter dessen weiser Regierung E gesellschaftlichen Einrichtungen im Ganzen, wie in ihren kleine- ren Kreisen, in steter Vervollkommnung vorschreiten. Heil den Regenten, der in den Herzen seiner Unterthanen die Grundveste seines Thrones findet !‘/

Ausstellung auf der Königlichen Akademie der Künste. | g Drei Gruppen treten unter den Bildwerken hervor, zwet 1n "d rau cine in Gyps; leßtere verdient die nächsie Aufinerksamkeik- 69 (L : j Ein sterbender Krieger, dem der Genius den Steg ver- kündet, 47 Fuß hoch. Von Friedrich Drake. (Nr. 778.9 Wahrhaft erfreulich ist es, dasselbe warme innerliche Strebn/ das eine Malerschule vewecat, gleicherweise auch unter den jüngern x NMt0- nexn zu finden. Es i hier nicht Einer allein, sondern es ist ete ganze Schaar, in der sich die Kunst unserer berühmten Bildner ver- vielfältigt und verjüngt; Nietschel und Drake aber gehen ihren Al- tersgenossen wacker voran. Lezterer zeigte sich seit einigen Jahren in immer steigender Ausbildung, doch mit seinem diesmaligen Werk zieht cr die größten Hoffnungen guf sich. Wir sehen ihn auf einem selbstsiändigen Wege der Kunst, was scherlih in der Nähe und Schule eines Meisters, wie Ranch, nur ‘noch mehr sagen will, denn je überwiegender der Meister, um so ardßer ist für den Schüler die Gefahr, Nachfolger, statt Fortgänger, zu werden. e : Drake gab uns einen sterbenden Krieger,“ zusammengesunken, 1m Augenblick des Verscheidens. Er ist über seinem Schild-hingestreckt- in sißender Stellung, der ôbere Theil des Körpers will so eben nach- sinken; ein Genius ist bemúht, ihn sanfteer auf die Erde niederzulasen und zu betten ; in der Linden hält er einen Krênz dar. Aber der Ste ?- bende. sicht ihn nicht mehr, sein Haupt fällt hinterwärts herab, das tief eingefallene Auge bricht. Der Ausdruck des Todes, nicht von der grassen und schagurigen, sondern von der elegischen Scite gefaßt, l auf verschiedene Weise in den Gliedern zu lesen. Wir gewahren ihn in, dem einen Bein und Fuß als den „„langhinstreckenden//. in dem andern untergeschlagencit als den „„gliederldsenden// und, um noch ser- ner bei Homerischem Ausdruck zu bleiben, so hängt der Kopf, rüc- wärts Übergebogen, recht ¿U A wie cin Mohnhaupt. Der Kdr- per ruht äuf der rechten Seite, hier hat er in der Brust die Todes- wundé empfangen; der rechte Arm,- man mdchée sagen, fließt herab, der Hand ‘ist das" Schwert entfallen, se ist nervlos und unvermd® gend und ddch-versucht sie, wie nöch aus alter Gewohnheit, sich auf den Kndcheln zu semmen und zu heben. Umsonst: hohl dröhnend wird der ftarke Kdryer mit der gewdlbten Brust hiasürzen, die athemvolle Brust -wird einsnken. "Gleichfalls l@ßt der linke Arm, der auf dem Oberschsenkel aufruht, die Hand herabsinken, alle:y hier ist das Leben noch nicht ganz entflohen; wir glauben, die Finger in zitternder, zuckender Bewegung zu schen. Von Dunkel und s{wt- rer Betäubung „das sieht man, ist hon das «geschlossene Auge um- fangen uyd was den Mund noch dffnet, das it dec leßte mit dum- pfem/ unartikulirtem Ton „gus den innersten Eingeweiden ausgeso- ßene Lebenshauch. Dagegen zeigt der leichte, jugendliche Genius,“ mit dem Mohnkranz, ein sanfteë, inniges Bedauern, ‘aber auf einem Antliß, das, von Schmerz und Tod unberührt, Regionen eines stil- len Friedens angehört. E Wie schôn gedacht- den Sterbenden-sißend auf der äußeren Wdl=- bung seines kreisrunden Schildes ruhen zu lassen, denn wenn er nun mit Brust und Kopf herabfällt, so wird er mit den edelsien Theilen noch tiefer zu liegen kommen, wodurch der Begriff des todten Hlf- sinkens und dann ferner auch der des sanften, nachlassenden Unter- ftüßens recht fühlbar wird. Z Ueberhaupt leitete die glücklichste Wahl unseren Künstler ; man bedenke zumal, wie karges Feld dem neueren Bildner im. Vergleich ck mit dem Griechischen anen i. Das Nackte bleibt nun einmal für die Plastik das Hdchste, thr hdchster Aufschwung ist, die Schdn- heit, die freie r 1A den Adel der menschlichew Gestalt zu ver= herrlichen. Von Affekten und Handlungen sind ihr dabei nur die=* jenigen vollkommen gerecht , die flch Über den ganzen Körper etr- strecken, hier cinen natürlichen und wesentlichen Ausdru%hahen und für Entfaltung seiner Schönheito mitwkrken. Alles dies leistete nun die getroffene Wahl, die ihrex Natur nach Jugleich Mt ein ideales Gebiet/,in das Gebiet reiner Poesie, hinagufreicht und also in sckch ab- geschlossen und verständlich ift. Aberedie s{hdnen, edlen und kräfti- gen Formen, die Drake.seinem Verscheidenden anerschuf, snd darum nicht verschwendet, weil sie kein volles und freudiges Leben athmen: denn mun müssen wir erst reht voll Schmerz ausrufen: Welch? éi- nem herrlichen Bau des Lebens seßt hier der Tod seinen Fuß nichts- achtend auf die Brust! - Die Schdtheit und Kraftfülle steigert den \shmerzlichen Eifdruck des Todes, der Tod wieder erbdht nur un- sere Liebe für die Herrlichkeit solcher Formen. i So ift der Moment des Todes in der alten Kunst dfters mit Begeisterung ergriffen worden, und woran wir hier. zunächst denken müssen, ist die kolossale “Gruppe des Patrokles und Ajax, oder wie andere lieber wollen, des Wenelaos: cities der {dnsten und 1o6- artigsten Werke aus der Nachlassenschaft des Alterthums. Neben den Tod hat hïéèr der Künstler noch -die rettende Theilnahme des ästeren Freundes gestellt, der,- selbst den Entscelten "noch hâlt und nicht iwvill hinstürzen lassen, zugleich aber drohend umhewo blickt, und so, indem er hinausschaut, um den Gegenstand seiner A A Rache zu finden, uns mitten in das Schlachtgäwühl selbst verseßt. Wie herrlich, reich und ftark nun dies von dêm Grie- chen gedichtet ist, so hat doch die ganz andere Erfindung Drafke’s den Vergleich „nicht durchaus zu scheuen. Seine Grippe vergrdfiert sich allerdings nicht in der Phantasie “zu kinem ganzen Schlacht- ge, sie zeigt uicht die “Sorge des Freundes, den Retter der Leiche, den Rächer des Todes, sondern sanfter und süßer gedacht, in sich abgeschlossener und genügter, giebt sie uns als Genius den milden Bruder des Todes, den fiedvollen Schlaf, allein dieser ist zua gefaßt als Bringer des Nachruhms, der, von ihm unge- chgut und ungenossen, dem Helden zu Theil werden foll, mehr zu unserm Trost als zum seinigen. Wer wollte auch in diesex Erfin- dung Poesie und Gefühl verkennen. Wenn cs aber leicht war, bei dieser Fassung ins Empfindsame abzuirren, so kann doch Drake cin solcher Vorwurf nicht treffen; zartgebildet erscheint sein Genius, aber nicht kraftlos, es ist ein leichteres Leben in seinen Gliedern, ohne \chaal und entnervt zu seyn. Fm Gegentheil bemühte sich hier der Künstler ausdrücklich, in der Bewegung dem Zierlichen zu entgehen , vielleicht nur schon zu ausdrücklih. Um unserer vollsten Anerkennung noch mehr das Gepräge der ganzen Aufrichtigkeit und Wahrheit aufzudrücken, so halten wir hier auch mit dem nicht zu- rüdck, was den Anschein eines Tadels haben könnte. Es bleibt nocch eine feine Gränze auf der einen Seite zwischen gezierter und wahr rer Grazie, und auf der andern zwischen Grazie und unbefangener, wenn auch immerhin {on gewählter Naturwahrheit. Was das beste ist, so irrte nun Drake nach jener Scite hin gar nicht ab, auf dieser hâtte er vielleicht einér Gestalt/ wie er sie in seinem Genius empfand, der Anmuth noch um cinen Schritt näher treten Enten, ohne das Ungesuchte zu verlieren. _ Fn der Art, wie der Gehius mit der Linken den Kranz faßt, erkennen wir zwar-nicht die geringste Spur jenes Überzierten Haktens mit den Fingerspitzen, allein er faßt schon cin wenig zu handfest, da doch die Bewegungen eines Wesens aus der Welt der Träume und der Ruhe auf das äußerste geld und sanft sehn sollten. Dasselbe fühlen wir bei der etwas zu eci- gen Biegung und der ganzen Haltung dieses linken Arms, in gleichen bei der Einbiegung des Leibes „Über der rechten Hüfte, wo der Genius den Fallenden stüßt. Nicht auf das Richtig oder Unrichtig geht hier unser Bedenken, sondern nur auf das Schdn und Schdner.. Noch“ sanfter, noch weniger angestrengt mdge diere Bewegung sey, noch entfernter, von aller Eckigfcit und Haftigfeit -

Städte-Ordnung die feierliche Einführung des neuen Magistrats,

um n glet Formen und {n dey ganzen Erscheinung dem Ausdru

E S T2 -

wr -—

e g Sre

Cas 4 "