1832 / 292 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ganze Jugend in unsere Gymnasien Eingang ' finden? Der Slementar- Unterricht is in Frankreich noch sehr M und zwi- chen diesem und den Gymnasien ift keine Mittelstufe vorhanden; die Folge davon if, daß jeder Familtenvater, selbst in den niederen Búrgerklassen, der den ehrenwerthen Wunsch hegt , seinen Kindern cine angemessene Erzichung/ zu geben, ih genöthigt sicht, sie ins Gymnasiam zu schicken. Dies hat zwei große Uebelstände. Die fungen Leute, die sich für keine hdhere Laufbahn bestimmt fühlen, betreiben im allgemeinen ihre Studien nachlkässig und wenn sie mit dem achtzehnten Jahre in den Stand und die Gewohnheiten ihrer Familie zurücktreten, so sind, da in ihrem gewöhnlichen Leben nichts ste an ihre Studien erinmert, die wenigen klassischen Kenntnisse, die sie sich erworben, nach einigen Jahren wieder vergessen. Oft auch kommen diese jungen Leute auf den Gymnasien in Verbindungen und nehmen Neigungen an, die es ihnen shwer und fast unmöglich machen, in die untergeordneteren Verhältnisse ihrer Väter zurückzu- kehren; hieraus entsteht eine Klasse von unrlhigen, mit ihrer Lage, thren Nebenmenschen und sich selbst unzufriedenen Leuten , die, da ih emeine gescllschaftliche Ordnung, in der sie sich nicht an ihrer Stelle fühlen, zuwider is, mit einigen Kenntuissen und cinem hd- heren oder’ geringeren Grade von Talent, alle aber mit schranken- losem Ehrgetz begierig ieden Weg einschlagen, der sich ihnen dar- bietet, es sey nun der der Servilität oder der des Aufruhrs. Es fragt sich nun, Herr Minister, ob wir gegen den Staat und gegen die Gesellschaft die Verantwortlichkeit auf utts nehmen wollen, eine solche Klasse von Unzufriedenen\elbst zu erziehen? Allerdings muß cine gewisse Anzahl von Freistellen für begabte aber unbemittelte junge Leute errichtet werden; dies is eine heilige Pflicht gegen das Talent, die selbs auf die Gefahr hin, daß man fich bisweilen täuscht, erfüllt

werden muß; da aber nicht Alle aufgenommen werden können, so

muß man es auch nicht Allen zu leicht machen, aus dem Stande

threr Väter herauszutreten. Unsere Gymnasien müssen jedem ‘oen

bleiben, der das Schulgeld bezahlen kann, aber man muß nicht un-

besounen die unteren Klassen in dieselben lockcn; dies geschicht in-

deß, wenn man keine Mittel-Anstalten zwischen den Elementarshu-

len und den Gymnasien errichtet. Deutschland und Preußen ins-

besondere sind reich an Anstalten dieser Art; ich meine, die Bür-

perrd ulen/ ein Name, der sich vielleicht nicht zu uns verpflanzeñ

äßt, dex aber an sich den Gegensaß gegen die Gelehrtenschulen ge-

nau bezeichnet und übrigens eben so ehrenvoll für die Bürgerklasse

ist, die, indem ste ihre Kinder in diese Schulen hickt, sich nicht er-

niedrigt/, als für die niedere Volksklasse , die sich durch den Besuch

derselben erhöht. Es sind also zwei Grade vorhanden : 1) die Ele-

mentarschule, welche die Grundlage des ganzen Volks- Unterrichts auf dem Lande und in den Städten bildet und 2) die Búrgerschule, . die in allen Städten von einiger Bedeutung, wo sich eine Mittelklasse

befindet, denen, die sich nicht den gelehrten Fächern widmen wollen, eine umfassendere Erziehung gewährt. Auch giebt es verschiedene Grade unter den Bürgerschulen „und der höchste wird manchmal Progymnasium genannt. Jm Allgemeinen sind die Deutschen Bür-

gerschulen, die in den klassischen und wissenschaftlichen Studien, un-

ter unseren städtischen Gymnasien sichen, denselben in dem Unter-

richte in der Religion, Geographie, Geschichte, den neueren Spra- chen, der Musik, im Zeichnen und în der National - Literatur bei weitem überlegen. Nach meiner Ansicht -ist es daher von dur hdch- Îen Wichtigkeit, in Frankreich Bürgerschulen zu errichten, und eine gewisse Anzahl unserer städtischen Gymnasien in solche umzuschmel- zen ; ich betrachte dies als eine Staats - Angelegenheit. Fn einigen Theilen Deutschlands nennt man dieselben Mittelschulen und vielleicht könnte dieser Name bei uns aufgenommen werden. ‘/

¡Das Bedürfniß nach solchen Anstalten scheint mir allen. den- Gesuchen zum Grunde zu liegen, welche die Städte an Sie rich- Fen, worin sie darauf antragen, daß entweder der Studienplan der städtischen Gymnasien geändert und neben dem klassischen und -wis- senschaftlichen Unterricht auch ein Unterricht von allgemeinerem Nußen eingeführt oder daß neue Anstalten errichtet werden , die ste nicht recht zu benennen ‘wissen, denen sie aber manchmal den Na- men von Gewerbeschulen geben. Wir müssen uns wohl hüten, die klassischen Skudicn auf unseren Gymnasien zu beschränken und dür- fen also= nicht zwei Arten von Schülern in dieselben zulassen, was nicht nur der Disziplin nachtheilig seyn, sondern auch die schwic- rigen, Studien zum Vortheil der leichtern herunterbringen wúrde. Even so wenig dürfen wix Anstalten, deren Zdglinge sich noch kei- nem bestimmten-Beruf gewidmet haben, Gewerbeschulen nennen. Das Volk fühlt nur seine Bedürfnisse, und Fhnen Herr Minister, steht zu, die besten Mittel zur Befriedigung derselben ju wählen. Also auch über diesen höchst wichtigen Punkt würde es eicht seyn, sich zu verständigen, da der allgemeine Wunsch und zahlreiche, mehr oder minder gelungene Versuche cin Geseß “über diesen Gegenstand zugleich nothwendig und leicht machen. ‘/ : E

Von S. 95 geht nun Herr Cousin zur Bezeichnung derjenigen Behörden über, die in Frankreich mit der Beaufsichtigung des Volks- Unterrichts „zu beauftragen sind und macht ‘auch hier, seinem oben ausgesprochenen Grundsaße treu bleibend, daß jede Neuerung oder Verbesserung auf bestehende Verhältnisse begründet werden müsse, wenn sie, keim Luftschloß werden solle, den Vorschag, die Hierarchie der Verwaltungs-Beamten, nämlich die Präfekten, Unter-Pkäfekten und Maires nebst den von ihnen repräsentirten und präsidir- ten Departemental- und Kommunal - Conseils für diesen Zweck zu benußen. Wie jede Gemeinde cine Schule haben sollp so muß, nach der Ansicht des Herrn Cousin, auch jede dieser Schulen unter einem Beaufsichtigungs- Comité (Schul - Vorstande) fichen, welches aus den Magisirats- Mitglicdern gewählt werden und in welchem der Maire den Vorsiß führen soll. Ueber diesen einzelnen Comités. soll dann im Haupt - Orte des Departements ein Central- Comité unter dem Vorsiße des Präfekten stehen, dessen Mitglieder aus dem Departements-Conseil zu wählen wären. Für den gegen- wärtigewBustand Frankreichs bezeichnend if folgende Aeußerung des Hrn. Cousin über die Theilnahme des Klerus am Volks-Unterrichte:

„Nächst der Verwaltung müßte die Geistlichkeit die bedeutendste Rolle beim Volks-Unterrichte spielen, und man darf- sich daher fra- gen, wie dieselbe cine solche Rolle hat ausschlaget können? Es is

aber leider eine beklagenswerthe Thatsache, die sich nic wegleug- nen läßt, daß die Geistlichkeit in Frankreih im Allgemeinen gleich- gültig, wenn nicht gar feindlich, gegen den Volks-Unterricht ist. Sie mag es sich daher felbst zuschreiben, wenn das Geseß ihr keinen gro- ßen Einfluß auf den Elementar- Unterricht cinräumt, denn ihre Pflicht war es, dem Geseße darin voranzugehen und sich selbst im voraus einen Plaß darin anzuweisen. Das Geseh, das sich an die Thatsachen hält, wird sich also nur wenig auf den Klerus stüten ; ihn aber ganz ausschließen, würde ein ungeheurer Fehler seyn , denn dadurch würde man den Klerus entschieden dem Elementar - Unter- richte gegenüberstellen und cinen offenen, skandäldsen und gefähr- lichen Kampf herbeiführen. Die natürliche Mitte zwischen beiden Exrtremen ist, den Pfarrer in den Gemeinde-Schulvorstand und den höchsten Geistlichen des Departements in das Schul -Comité des Departements aufzunehmen. Den Geistlichen den Vorsiß in die- sen Comité's geben, wie es unte“ der Restauration geschah, würde zur Folge haben, daß diese-Comité’s sich niemals oder doch frucht- los versammelten; andererseits aber dieselben ganz davon ausschlie- ßen, wie gewisse Leute, die sich für große Philosophen halten, gern möchten, würde eine in jeder Beziehung schlechte Neuerung seyn. Die Geistlichen müssen zu den Schul - Vorständen zugelassen wer- den, denn sie haben ein Recht dazu und sollen, die Religion in denselben repräsentiren. Die rechtlichen und verständigen Männer, welche diese Vorstände bilden müssen, werden allmälig ihre geistli- chen Kollegen mit sich fortziehen, ohne die denselben huldigen Ucksichten zu verleßen. Ohnehin is der Klerus jeßt besiegt und die Zeit gekommen, ihn zu {onen. Napoleon war nicht furhtsam; dennoch hat er mit der Geisilichkeit, wie mit dem Adel, der Revo- lution und Allem, was eine wirkliche Macht war, unterhandelt, und man müßte absichtlich die Augen verschließen, wenn man leugnen wollte, daß der Klerus eine wirkliche Macht in Frankreich is. Wir bedürfen als9 dex Geistlichkeit und dürfen nichts verabsäumen, um

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dieselbe auf die Bahn zurückzuführen, auf welche: sie durch ihr vor | Augen liegendes Fnteresse, durch ihren heiligen Beruf und - durch ihre der Europäischen Civilisatien geleisteten Dienste, Anspruch hat. | Wollen wir aber den Klerus beim Volks - Unterrichte auf unserer | Seite haben, so ‘darf dieser auch nicht von Moral und Religion ent- | blóßt seyn, denn in leßterem Falle wúrde es die Pflicht des Klerus | seyn / denselben zu bekämpfen und ec würde. darin dic Beistimmung | aller gutgesinnten Familienväter und des Volkes selbs hâben. Gott sey Dank, Sie sind zu aufgeklärt und zu sehr Staatëmann, Herr Minister, als daß Sie glauben könnten, es könne “wahre Volks-Er- | ziehung ohne Moral, populaire Moral ‘ohne Religion und Religion | ohne Kultus geben. Das Christenthum muß also die Grundlage | des Volks-Unterrichts bilden und.man muß sich nieht scheucn,“ die- | sen Sah laut auszusprechen, denn. er ist eben so volitischtlug als ehs | renwerth. Unsere Volksschulen müssen also christltehe seyn und zwar | aufrichtig und ernstlich. Allnrälig wird der Klerus die Augen dif= | nen und uns wirksam unterstüßen.// : A E

Eine andere wichtige Neuerung, die Hr. Cousin in Vorschlag, bringt, if diese, daß er die h! here Leitung und Beaufsichtigung des | Volks-Unterrichts der Universität entzogen wissen will. Jeßt wer- |

sichtigt, welche die Gelehrten-Schulen zu inspiciren haben und die zu | diesem Behufe bei den sogenannten Akademieen angesiclit sind. QU Cousin findet die Verschiedenheit zwischen den höheren Lehr Anstal-= | ten und den Volksschulen zu groß, als daß eine und dieselbe Person | dieselben zugleich und mit Erfolg inspiciren könnte und wünscht | daher, daß in jedem Departement ein besonderer Fnspektor für die | Elementar-Schulen bestellt werde. Wie ieder Maire hinsichtlich der Schule seiner Gemeinde, so hätte dann dieser Jnspektor hinsicht= | lich des ganzen Departements. dem Prêfeften Bericht Übe den Zu- | stand der Volks-Schulen zu erstatten und der Prafekt- hierauf das Ganze in seine dircfte Korrespondenz mit dem. Minister auf zune i)- men. Auf diese Weise würden die Volksschulen von der complici-- ten Organisation der Universität ganz gesondert und durch die Prä: fekten und jene oben angedeuteten Departements-Fnspebtoren in di- rekte Verbindung mit dem Minisier des dentlichen Unterrichkes ge- seßt werden. , j | :

Der zweite Theil des Berichtes (Seite 195" bis 122) enthält statistische Angaben über den Zustand des Volks - Unt rrichtes in Preußen, denen die im Fahre 1521 angefertigten Tabellen ( wonach Preußen schon damals 2462 Stadtschulen mit 3745 Lehrern, und 17,623 Dorfschulen mit 18,140 Lehrern zählte) und die im Fahre | 1825. angeordnete umfassendere Zählung, deren Resuitate in der S P A vom 29. März 1525 nicdergelægt sind, zum Gyuunde iegen. V dritte Theil-- (Seite 132 bis 239 if einer bis in das kleinste Detail eingehenden Beschreibung der Organisation der Preu- ßischen Schullehrer - Seminarien gewidmet, an welche sich. als An- hang einige Dokumente in Bezug auf dez Volks-Unterricht, die im Bexichte jelbs nicht Plaß finden konnten, anschließen.

Wir können diescn Auszug nicht besser, als mit den eigenen Schluß - Bemerkungen des Herrn Cousin beschließen:

¡Fch beende hiermit diesen langen Bericht‘/, sagt der Verfas ser; „„môdge er Fhnen bei der wichtigen Arbeit, womit Sie beschäf tigt sind, von Nußen seyn. Mein berühmter Freund, Herr Cuvier, hat Frankreich bereits mit dem Elementar - Unterrichte in Holland bekannt gemacht. - Die Erfahrung Deutschlands, und insbejondere | Preußens, darf nicót für uns verloren gehen. - National - Eifersucht und Empfindlichkeit würde hier schr übel angebracht seyn. Die wahre Größe eines Volkes besteht nicht darin, andern nichts nach- zumachen , sondern überall das Gute zu entlehnen, es sich anzueig- nen und zu vervollkommnen. Fch bin gegen künstliche Nachahmun- gen so sehr, wie irgend Einer, eingenommen; es würde aber kleitt- lich seyn, eine Sache nur darum zu verwerfen , “weil. ste von An- dern gut befunden worden is. Bei der Schnelligkeit und Schärfe des Französischen Verstandes , hei der unzerstdrbaren Einheit un- seres National - Charaëters können wir uns das Gute anderer Völker ancigney,. ohne darum befürchten zu dürfen, daß wir je mals aufhôren werden, wir selbs zu seyn. “Fi Mittelpunkte von Europa gelegen, jedes Klima besißend, in Berührung mit allen civilisirten Völkern und in unutiterbrochener Handels- Verbindung mit ihnen, ist Frankreich wesentlich kosmöbolitisch, und hierin liegk | die Ursache scines großen Einflusses. Ohnehin bildet das civilisicte | Europa jeßt nur eine Famtkie;, wir ahmen den Engländern Vieles nach in «Allem, was das äußere Leben , die Gewerbe, die Mechanik betrifft; warum sollten wir uns scheuen, von den guten, rechtlichen, frommen, gelehrten Deutschen etwas zu entlehnen, das auf das in- nere Leben und dié Bildung des Geistes Bezug hat?

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Meteorologische Beobachtung.

1832 jar ens | Nachmitt. | Abends | Nach einmaliger 17.*Dftbr.| 6 Uhr. | 2 Uhr. {f 11hr. Beobachtung. " L 1p 111 »@ E |

Luftdruck . |839,4 6” Par.|340, 0 9 Par./341, 1 4 ‘’Par fQuellwärme 8,3’ Wi | uftwärme 6e M M 4/99 Nies | Sn Z0°R| 23°R| L1s° R[élifwärme 9,2% R. Dunsisâttg.| 77 pCt. 59 vCt.. 78 pCt: Bodenwärme 9,09 N, Bio Hs | v M | Ss AuMinstung OTO!: Wolkenzug-| * ÎÑW. - | Niederschlag 43, ©®

Berner Börse Den 18. Oktober 1832. Amtl. Fonds - und Geld -Cours- Zeliel. (Preufss. Cour.)

| e fiibriuef. Geld,

T7 Brief Gel T

den nämlich die Elementar-Schulen vou denselben Fnspektoren heaguf- |

rung „auf Kamíschatka, Schauspiel in 5 Akten, von Kokeby,

Zeitung befindliche lêbte Artikel ‘unter London gehört auf j "erste Ssite hinter den ersten Artikel der dritten Spalte.

C GUGRA D220 AL D O St. - Schuld -Sch.| 4 | 9311| 93 f Grolshz. los do.| 4 | 991 | 99 Pr. Engl. Anl. 18| 5 | [103 Ostpr. Piandbr. | 4 |100! _ Pr. Engl. Anl. 22/5 | (1035 §Pomnu, Pfandbr. | 4 (1058 | Pr. Engl. Obl. 30/ 4 | 872 | 87 fKaur.- u. Neum. do.| 4 [105 Präm.Sch.d.Seeh.| | 522 | 52 FSchlesische do.| 4 |106 Kurm. Obl. m.1.C.| 4 935 | 93 [Rkst.C.d.K.-u.N.| | 56 Neum. Int. Seh do.| 4 | 93 | 1Z.-Sch. d. K.-u.N.|— | 57 -— Berl. Stadt-Oblig.| 4 | 95 -— | Königsb. do, 4 | 934 | 934 Hlloll. vollw, Duk.| | 182 | Elbinger do. 45 | 947 Neue do, |— 19 Danz. do. in Th.| | 344 WFriedrichsd’or . |— | 132 | 131 Westpr. Pfandbr.] 4 | 971 | Disconto... |—| 4 5 D C R I U N T G I I V E Preuss our, Wechsel-Cours. Frie Getd, Amslerdam 25, 200! [Kurz | 1433 dito ¿O0 L /2 Ut 143 4142! E e S 300 Mk. [Kurz “11928 B, 2 t 1:15 [1243 Bona R E, 4 LSt. 13 Nt. 6 291 A 300 Fr. |2 Nt. i V O A O 150 Fl. |2 Mit. 1037 [1035 o 150 Fl. [2 Mt. 1037 1403 Le 4100 Thl. |2 Mt. 99) E N 100 Thl. (8 Tage [1031 Frankfart a. M WZ 150 Fl. |2 Mt. [1034 |1022 E e e 100 Rbl. |3 Woch. | 304 | A S 600 Fl. |Knrz wi

Auswärtige Börsen. ÁAmsterdam, 13. Oktober. Niederl. wirkl. Schuld 414. 58 neue do. 794 Kanz-Bill. 155, 68

Anl.97, Russ. (v, 1835) 974., do, (v. 1834) 874. 38 Span, 294, 58 492,

amburg, 15. Oktober: Oest. 52 Mat. 87. 48 do. 76, Bank-Actien 1128, Russ, Engl, gy Preuss. Präm. Scheine 1024. Poln, 1114. Sti: Petersburg, 10. Oktober. Hamb. 3 Mon. 924,15. Silber - Rubel 364. Kop. 58 Inscr) 1831 881. | Warschau, 14. OVktober. Part.- Obl. 345 : Wien, 13. Oktober. | 52 Mot, BTUE, 42 do. 7 2 Lonse zZn 100 71. 1801

Pfandbriefe 882.

Königliche Schausptele. Freitag,. 19. Okt. Jm Opernhause: Die Hochzeit des f

Im Schauspielhause: 1) La roprise de: La grande dap,

drame-vaudeville nouveau en 2 actes. 2) Le diplomale, yy deville eu 2 acts, par Seribe,

Konigstadtischas TheattLr. Freitag, 19. Okt. Graf Benjowsky, oder: Die“ Versy

Berichtigung. Der im gestrigen Blatte der StyF

P E r I L E E T T A N Aa

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I €ueste Nawhricwte.n. n Paris, 12 Okt. ** Der Herzog von Dalmatien hay neuer Conseils-Prásident ein Rundschreiben an die oberen (j und Militair-Behörden gerichtet, worin es im SGesentlit heißt: „Méin Herr! Der König. hat mir die Ehre erzeigt, nd an die Spike seines Conseils zu stellen, Die Absicht Sr, f jesiàt ist, der Verwaltung dadurch jene Einheit zu verlei welche das Wirken derselben energischer und ihre Verant] lichkeit wahrhafter macht. Jndem er mich zu diesem hohen berief, hat der König vielleicht einige alte Dienste und dai us ich für mein Vaterland zu thun das Glick hatte, berü Vor Allem aber wollte er ofen zu erkennen geben, daj h Ministerium die Würde Frankreichs eifersüchtig bewachen y auf den Ruhm des Landes nicht weniger als auf seine Sit heit halten werde. Jch wage, zu glauben, daß mein ganzes! ben dafür Bürge ist. Das von meinem berühmren Borginy angenommene politische. System wird auch- das meinige sy Dasselbe is das wahre nationale System; beidé F

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Kammern | bent es dafúr erklärt. Die Aufrechterhaltung der Monarchie j der Charte i die ersie Bedingung de dentlichen Freihd Diese Freiheit kann nur eine ‘feste seyn, indem sie eine 6 regelte ist; se ehrt. und befestigt sich selbst durch die tung vor den Geseßen? Ordnung im Innern und Friede nah Außen werden die sichersken Unterpfänder ih Dauer seyn. Frankreich kann daher auf meine Anskrenguny zur Aufrechthaltung der Ordnung und des Friedens rechnen, F bitte Sie um Jhre- thätige und offene Mirwirküngz die Regi rung’ bedarf Jhres ganzen .Muthes und Zhrer ganzen Klughi Jeder «Versuch der Unordnung soll kräftig unterdrückt wert Wägt die Partei der vorigen Regierung noch ferner der gest lichen Autorität zu troßen, F wird- strenge Gerechtigkeit. si n fen. Die thdörichten Hoffnungen derselben müssen vernichtet den und mah wird Maßregeln treffen, um die leßte Spur ên einigen Departements stattgefundenen Unruhen zu verwiih Die Anarchie ist in den Tagen des 5. und 6. Juni in durch die Hingebung der National - Garde und der Lin Truppen besiegt worden. Die Factionen haben an diesen h genswerthen Tagen zugleich ißre Verwegenheit und ihre Schil an den Tag gelegt. Die Regierung kennt alle Pläne dersel und fürchtêt sie nicht. Beieinem Aufrüßhr wúrde das Land eitistinni der Regierung alle die Unterstú6ung gewähren, deren dieselbe d dürfte. Durch Aufrechthaltung der Ordnung, mein Hetr, wérden i für die Befestigung. des Friedens arbeiten. Cine Regierung, l

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fich im Jnnern Achtung zu verschaffen. weiß, kann ohne Gii|ov urg und Braunschweig über Erxlebed und Helmstedt wird r den bevorstehenden Winter micht eingerichtet.

nach außen hin eine feste und unabhängige Politik befolus In Uebereinstimmung mit den Mächten, unseren Verbündet werden“ wir die Lösung aller großen Europäischen Fragen

schleunigên. Unsere muthigen,“ aber folgsamen- Heere lenw j

serer Mäßigung den Beistand der Kraft, Europa weiß e es fennt auth unsere Treue gegen die von uns eingegan Verpflichtungen und unseren féêsten Willen, den Frieda Welt aufrecht. zu erhalten. Dies is, mein Herr, der Ph Regierun des Königs: durchdringen Sie sich mir dem 6 ihrer Politif, und verbreiten Sie denselben.“ J

Durch Königl. Verordnungen vom ge|\trigen Tage sind# gende 59 Pairs kreikt worden: Der General-Lieutenant Hi von Fezensac, die Marschälle Marquis von Grouchy und Gérard, die Grafen von Rayneval, von Reinhard, Röd von Rumigny, von Turgot, von Preissac, Ornano, Montli Montguyon, Nicolai, Morand, Laferrière - Levèque , Labrfh Heudelet, Berenger, von Canouville, Chastenai- Lanty, die nerale von Tolbert, Desroys, Dutaillis und de -la Grat die Barone Zangiacomi, Thénard, Sylvestre de Sacy, Rolsl (Vice-Admiral), Neigre (General-Lieutenant), Mathieu-Favitl Malouet, Lallemand, Hax6 (General-Lieutenant ), Grenitty W Freville, Durand de Mar@uil, die Generale Brayer, Berthytl und Athalin, der Vicomte de-Caux, die Herren Bertin de Lw Staatsrath Allent, Aubernon, von Berbis, WV. Cousin, Gent

‘Baudrand, Villemain, Besson, Boyer, Canson, Devaisne, U

pleix de Mezy, Maurice Duval, Felix Faure, Gautier, Hull Conté, von Lamoignotn, Rousseau und Tripier.

Dem Journal du Commerce zufolge, würde dt hu zog von Broglie in einigen Tagen das diplomatische Cor sich versammeln, uin denden die politische Linie zu bezeidn! die das neue Kabinet in den innern wie in den äußern-Anj{! genheiten befolgen wolle. 2 |

Die Oppositions - Blâtter von beiden Farben enthalten heftigiten Angrissemgegen das neue Ministerium, das nut dem Journal des Débats und der France nouvelle unters

wird. Besonders zeichnen sich durch ihre Bitterkeit der Ten der Constitutionnel, der National --und der Courrier fi çais aus.

Heute {loß 5proc. Rente lin cour. 96. Z3proc. fio c 67. 95. Sproc. Span. perp. 574. 5proc. Belg. Al. 772, p Rôm. 814. Neues Anlehn von 1832 96. 39.

Frankfurt a. M., 15. Okt. Oesterr. 5proc. Metall. 9 874. 4proc. 7677. 7615. 21proc. 451. 1proc. 1921, Br. Ban Actien 1356. 1355. Part.-Obl. 1257. 1953. - Loose zu 100 180. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 797. B. Poln. Loose 56.1 55%

Redacteur Cottel. Gedruckt hei A. W. Hayb

m Anschluß an di

trágt 84 Meilen. (eile bestimmt worden, ck frei mit sich führen, lequng des gewöhnlichen Päckétei-Porto mitnehmen kann.

Ff der Gendarmerie

Preußische

Allgemeine G)

»faats- Zeitung.

»garo, Oper in 2 Abtheilungen; Musik von Mozart. (Mad. Reiz vom Großherzogl. Badenschen Hof-Theater zu Karlsruhe : die (u | fin, und Hr. Reichel, von demselben Theater: Figaro, als Gi rollen.)

Amtliche Nächrichten. Kronik des Tages.

DeékanentmaG ung. Für den Zeitraum vom 1. November d. J. bis zum 1. Mai J, während dessen die Braunschweig - Magdeburger Schnell-

(s über Helmstedt, und Erxleben nicht coursirt, wird eine wd- entlich zweimalige dreispännige Schnellpost zwischen Braun-

weig und Halberstadt, über Wolffenbütcel und' Rocklum, ein-

rihtet, welche in Braunschweig mit der bereits bestchendén chnellpost nach und von Köln, und in Halberstadt mit den nellposten nach und von Magdeburg und Berl, in genauer erbindung steht. Sie wird aus Braunschweig abgefertigt: Dienstag und Freitag 9 Uhr Abercos

«ch Ankunft der Schnellpost ais Köln, und trifst in Halber-

adt ein:

: Mittwoch und Sonnabend gegen 5 Uhr früh.

us Halberstadt geht sic ab nah Braunschweig : Dienstag und Sonnabend 6! Uhr Abends

1d fommt in Braunschweig an:

Mittwoch und Sonntag ? Uhr früh, 1 Schnellpost nah Köln. a

Der Hauptwagen hat Raum für 6 Personen, die über se Anzahl sich meldenden Personen. werden mittelst, Bei-Chaisen

fördert.

Die Enkfernung zwischen Braunschweig und Halberstadt Das Personengeld is zu 10 Sgr. pro wofür jeder Reisende 30 Pfund Ge- außerdem aber noch 20 Pfund gegen

Während des oben gedachten Zeitraums wird die wdchent- dreimalige Schnellpost zwischen Halberstadt und Magdeburg der Art verändert, daß ke Ï

Dienstag, Mittwoch und Sonnabend 6 Uhr Morgens Halberstadt, und

Dienstag, Mit:woch und Sonnabend 12 Uhr Mittags Magdeburg abgefertigt wird. Sie legt den Weg in 6 Stunden zurück und steht in Mag-

urtg mit der täglichen Schnellpost nach und von Berlin in jauem Zusammenhange.

Die bisherigen Bestimmungen wegen des Personengeldes wegen des Reise- Gepäcks zwischen Halberstadt und Mag- rg und zwischen Magdeburg und Berlin erleiden“ keine Ab- erung. AuFer dieser dreimaligen Schnellpost besteht zwischen Hal- adt und Magdeburg eine wöchentlich zweimalige Rêitpost. Sié geht aus Halberstadt ab:

Donnerstag und Sonnabend Abends d wird aus Magdeburg abgefertigt:

Sonntag und Freitag 124 Uhr Mittags.

n Magdeburg steht diese Neitpost mit der Schnellpost nach

d von Berlin in genauer Verbvindung. Die in früheren Jahren während des Zeitrautnus vom 1.

émber bis zum 1. Mai bestandene Reitpost zwischen Mag-

Diese Veränderungen werden hiermit zur allgerneinen Kennt- gebracht. y Birlin, den 17. Oktober 1832.

General-Post-Amt.

Das 20e Stüek der Geses-Sammlung, welches heute aus-

zeben wird, enthält:

die Allerhöchsten Kabinets- Ordres, unter

M. 1389, vom 20. August d. J., betreffend die Aufhebung

der Konsense und Confiumationen der Lehns-Kurien zu Cessionen oder Verpfändungen von Lebhns-Hypo- theken im Herzogthum Sachsen»; vom Z1sten desselben Monats, betreffend den De- nunzianten-Antheil von Geldstrafen wegen Chaussee- Polizei-Vergehen und die Anwendung der mit dem Chausscegelò - Tarif vom 28. April 1828 publizirten Straf- Bestimmungen auf alle dffentliche chaussirte Wege, und vom 13ten v. M., das Aufhören des der Ostpreu- bischen Landschaft bisher®* bewilligten Kapital - Jn- dults, so wie die Erhdhung des Quittungs - Gro- schen, Behufs der Bildung cines Tilgungs - Fonds, betreffend; _ ferner die Publications-Patente, unter 1392, vom 25. September d. J., die Beschlüsse der Deutschen Bundes: Versammlung vom 5. Juli, und unter ' 1393, vom s5ten d. M,, die Beschlüsse derselben vom 28. Juni J., beide die Aufrechthaltung der geseßlichen Ordnung und Ruhe im Deut- __ schen Bunde betreffend. j Mgleich wird den resp. Abonnenten bekannt gemacht, daß dem 1 sten d. M. ein neuer Pränumerations- Ter- eingetreten ift. ; erlin, den 20. Oktober 1832. Geseg-Sammlungs-Debits-Comtoir.

1399,

! 1391,

Angefommen: Se. Excellenz der General - Lieutenant, und Kommandant von Berlin, von

pelskirch, aus Pommern.

Der General-Major à la Suite Sr. Majestät des Kaisers |

\ Rußland, von Man suroff, von Dresden. nadgereist: Der Königl. Großbritanische Kabinets-Courier ‘sp, nah London.

Wern,

E E L E L L E Ä R E:

Sonnabend den

Zeitungs-Nachrichten

N uslan d, L L.

Frurnet

Der Maëschall Soult, der Herzog von Broglie, die Grafen von Montalivet, von Argout und von Rigny und- die Herl?n Thiers, Humann und C uizot speisten vorgestern in den Tuilericen - beim Könige. Abends fand ein Minister-Rath statt, der bis um 1 Uhr Morgens dauerte und nach dessen Beendigung Se. Majeskät nach Neuilly zurückkehr- ten. Gestern kam dex Kötig um 1 Uhr zur Stadt, arbeitete mit „dem neuen General Jutendanten der Civil: Liste, Grafen Montalivet, hielt um 4 Uhr einen zweistúndigen Minister-Rath und begab sich Hierauf wieder 1gch Neuilly zurü.

Man sagt, daß der Niederländische Gesandte, der im Begriffe stand, nach dein? Haag abzureisen, Paris nicht verlasseh worde.

Der RèquetéNAmeister und Chef der allgemeinen ‘Polizei im Veinisterium des* Innern, Herr Foudras, hat, seiner schwächli- chen Gesundheit wegen, seinen Abschied genomincn.

Det heutige Moniteur enthält die ausführliche Verordnung Über die in- dét Ressorts einiger Ministerien eingetretenen Ver- änderung, die im Wesenclichen folgende sind: „Art. 1. Das Ressort des Handels Ministeriums umfaßt künfcig: Das Personal der Präfekten, Unfêr-Präfekten, General-Secretaire, Präfektur- Räthe und Maires, der Mitalieder der Departements: und Be- zirks -Conszils: die Zusammenberufung der Departements- und Wezivis- Conseils, die Vollziehung der Gesetze über die Departe- mental- und Munizipal-Organtfation, die National-Garden und die Übrigen Militair -Sachen, bei denen die Civil-Behörde kon- kurrirt. Art. 2. Zu dem Ressorr des Miniskeriums des Innern gehören hinführo die Angelegenheiten des Buchhandels und der Druckereien. Art. 3. Zu dem Ressort des Ministeriums des Innern : Das Königl. Jrstitur von Frankreich, das naturhistorische Mus- seum, das Collège de - France, die dffentlichen BVilkliotheken, die Akademicen und wissenschaftlichen Gefjellschaften, die literarischen und WVissenschastlichen Unterstüßungen und Subscriptionen , die Sczule der orientalischen Sprachen u. \. w.

Das Journal des Dóbatks, das einzige Blatt, das, zu nächst der France nouvelle, das neue Ministerium vertheidigt, äußert sich im Wesentlichen also: „Das Ministerium ist konsti- tuirt, sein erster Akt war diz Zusammenberufung der Kammern; aus dem Votum derselben wird das Geschick Frankreichs hervor- gehen. Dieser Gedanke beruhigt uns; wenn ein Streit, der die ganze Zukunft des. Vaterlandes in sich schließt, von der Redner- bühne herab entschieden werden soll, so haben wir gute Hoffnung. Konnte der König in seiner Wahl s{chwanken? Auf der cinen Seite das Geschrei der Propaganda, das Verlangen nach Krieg unter allen Umständen, gesellschaftliche Unruhen, Theorieen , die durch die Erfahrung aller Völker und durch die unsrige insbe- sondere verworfen worden, Übrigens feine Einheit und Üeberein- stimmung der Ansichtenck indem der Eine cine Quasti-Monarchie, der Andere cine Quasi-Republik, der Dritte ein Kaiserreich wollte ; auf der andern Seite im Gegentheil der Wunsch der Staßhilität, die Treue gegen die Charte, die Aufrechthaltung der Revolution auf der Bahn, die se s selb gebrochen, die Freiheit mit einem Könige,- der Friede, verbunden mic Belgiens Emancipation; mit eiten Worée, im Jnnern zahlreichere und unverleblichere Frei- heiten als emals, nach außen hin mehr Bürgschaften für unjere Unabhängigkeit und Sicherheit als tons. Wurde dieses System

Pari s212, Oft.

von Périer erfunden ? Nein, die Gewalc der Dinge hat es geschaffen.

Dicses System*zähite in der Deputirten-Kammer vier Vertheidi- ger, ausgezeichnet durch Einfluß, Talent, Hingebung und Muth. Die Krone mußte, wen® sie niche dem Grundgeseße der reprä- sentativ-Regierung untreu werden wollte, diese Männer berufen; sle hat es gethan; sle wollte, daß alle Männer von Talent und Herz in ihrem Rathe glänzten und dachie daher auch an den Mann, der gewissermaßen das System des 13. März begonnen hat, indem er auf der Unabse6barkeit der Richter bestand und ven Straßen-Ausruhr und die Propaganda so oft zu Boden schmet- terte. Da er das ihm gemachte Anerbieten ausschlug, so muaßte das Ministerium sich ohne- n konstituiren, und die Krone berief daßer die brigen Organe der Majorität zu sich. Die Opposi- tion hat sich Über die Abwesenheit eines Conseils-Präsidenten be- schwert; der größte militairische Name Frankreichs füllt diese Lücke aus; es fehlte dem Depgktenment der Auswärtigen Angele- genheiten ein Oberhaupt, und diescs Portefeuille is cinem der ersten Mitglieder der Pairs-Kammer, “tnd einem Manne

übergeben, der sehzehn Jahre seines \{dnen Lebens in der loyalften |

und glänzendsten der Dppositionen zugebracht hat, und der durch

scine treue Anhänglichkeit an die Sache der consitutionnellen Frei- |

heit in Europa berühmt ist. So konstituirt, wird das Kabinet dem Strome von S unaen Troß bieten, die keine Anklagen gegen das Ministerium, soadern gegen die- Opposition: selbst sind, welche zu solchen äußersten Mitteln greifen muß. Es wird, in der Ueberzeugung, daß aíle Juteressen der Ordnung und Frei- heit, daß das Sciksal der Juli- Monarch? an seine Sache gr Enüpft is, ohne Furcht“vor den Kammern auftreten, die mit Sach- kenntitiß über das System unb die Menschen entscheiden werden.‘ Die France nouveélle theidigung des Mivisteriums mit folgenden Worten: „Der Um- stand, daß von den acht bisherigen Ministern vier am Ruder bletben, beweist, wie uns däucht, hinlänglich, daß die vier neuen Minister nicht sowohl eintreten, um ein neues System in An- wendung zu bringen, als um demjenigen des 13. März das Ge- wicht ihres Talentes zu leißen. Könunten wir irgend vermuthen, daß eine rúckschreitende Politik das neue Ministerium beseelte, so würden wir keinen Augenblick Anstand nehmen, dasselbe zu bekämpfen, denn wir sind für unsere Juli - Revolution eben so sehr eingenommen, als jene Besesscnen, die sie durch ihre Thor- heiten zuleßt nur ganz und gar verscherzen würden. Ueberzeugt aber, daß das Ministerium des 11. Okt. der getreue Nachfolger desjenigen des 13. März ist, werden wir alle aufgeklärte Män- ner zu dessen Beistand aufrufen; denn in dem Spsteme des

U v E L T T 0

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schließt einen ähnlichen Aussak zur Ver- |

0sen. O ftober

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13. März allein liegt, unseres Erachtens, Frankreichs Glück" uns Ruhm, außer demselben aber blofj Gefahr und Anarchie.“

Alle übrigen Blätter nehmen Partei gegen das Ministétium. So sagt z. B. der National: „Das Ministerium is nur eine neue Ausgabe desjenigen vom 13. ‘März; man hat Herrn PE- rier verloren und giebt uns nun wenigstens eine Münze von scinem Gepräge; die große Last/ die er allein.trug, wird unter einige Ohnmächtige getheilt “Einer bekommt die Telegraphen, dieser die Personalien, der dritte die geheimen Fonds. Die Sprecher, die sich lange Zeit hinter den handelnden Personen ve:- steckt hielten, wollen jeßr dem allgemeinen Untvillen, der ihren Meister tddtete, Trotz bieten und wenn sie nicht daran sterben, wie er, fo liegt der Grund darín, daß nicht einer unter ihnen ist, der ein Herz im Leibe hâtte. Was war das Ministerium des 13. März? Der Ausdruck eines mit den Jnstitutionen und der Juli - Revolution unverträglichen Willéns. Wir haben die- sen Willen vor dem Lande verkläît, noch ehe er an unsere Freit- heiten Hand anlegte;- „wir haben ihm seine Maske abgerissen, noch che e Zeit hatte, dieselbe abzulegen. Nur wer überrascht wird, kann jeßt noch Unwillen fühlen; wir“ äber sind nicht übex- rascht. Das Geschehene ist der Beweis sür Alles, was wir übcr die Unmöglichkeit gesagt haben, in einer und derselben Verfassung zwei Dinge mit einander Zu vereinigen, . die, ihrer Natur nah, einander so feindlich sind, wie ein Königthuîn, weiches faktisch, und ein Land, welches von Rechts wegen souverain ist. Wir nehmen dieses neue Ministerium als ein “Ministerium des 7, Zuni an. Wir werden diese unerschrok- kennen Sophisten im Handgewenge mit der Majorität sehen, die sie i Furcht zu segen oder zu bêéstehen hoffen... Macht. die Ma- jorität gettreinschaftliche Sache mit ihnen, so werden wir, nach dieser neuen Erfahrung, niht mehr die Einzigen seyn, welche behaupten, daß die revidirte Charte eine bessere. Waffe für die Krone als fir das Land ist, und vielleiht wird man alsdann begreifen, daß, wenn in Frankreich die wahre Repräsentativ- Regierung gegründet werden \vll, dieser Grund-Vertrag geändert werden_muß.// Der Temps nennt die Erhebung der Doc: trinairs einen Staatsstreich gegen die dfentliche Meinung, und den 11.Oftoberden8.August der Juli-Monarchie; der Kampf zwischen dec Regierung und-den Landes-Jnstitutionen sey WGtsWedin und eit großes Drama begonnen; ein „Ministerin, das den Kriegs- Minister zum Chef und den Polizet- Minister zum Organe des eigentlich leitenden Gedankens habe, könne unter den Depuükir- ten eines. freien Volkes keinen Beifall finden. Nicht minder stark spricht sih der Courrier francais aus, der sich mie einer kräftigen Opposition in den Kammern trösteto „Das Mi- nisterium des 11. Oktober’, sagt dieses Blatt, ;,is ein Ministe- rium des Belagerungs- Zustandes und der Ausnahme - Gesege ; die Kreuzzüge gegen die Presse wêrden noch strenger werden und man wird nur auf einen Vorwand warten, um den Ueber: rest der -Charte zu konfisciren oder zu suépendiren. Der Mes niteur vom i1ten wird die Déßutirten in der Mitte ihrer Kom- mittenten übekrashen und sie werden also Zeugen der Wirkung seyn, die das doctrinaire Ministerium hervorbringen, der Gefühle, die es erregen, der Besorgnisse, die es in den Departements erwecten wird. Jndem sié diese Gefühle ihrer Kommittenten aussprechen, werden die Deputirten ihre Pflicht gegen-Frankreich erfüllen und jenes Hof-Mimsterium stürzen, das eine leibhafte Protestation gegen die Juti-Nevölution ist. Es is nicht wahrscheinlich.,. daß dasselbe die Majorität erhalten werde, doch auch nicht ganz un- mêglih, und großentheils wird dies von dem Benehmen der Opposition abhängen.“ “Das Jouthal du Commerte glaubt, daß bald Zwistigkeiten im- neuen Kabinette entstehen werden, namentlich in Bezug auf die aus!bärtige Politik; es fügt hinzu: „Was kúmmern uns aber die Zwistigkeiten dieses todtgebornen Ministeriums, das -bestimmt i|, an den Stufen der Rednerbühne in fünf Wochen seinen. Geist auszuhauchen, wenn es sein Daseyn bis dahin fristet? Das Land kann its Gefühl “seiner Kraft und seines Rechtes ruhig s\epn.‘/ —. Der Messager macht“ auf folgende Ümstäánde bei dem neue Ministerium aufmerksam: daß ‘das Ministerium des Innern un ter Herrn Thiers zu einem bloßen Polizei-Ministerium geworderz sey, da die Personal-Sachen und die National-Garde auf das Handels: Ministerium übertragen worden; daß die Abzweigung des Kultus vom döffentlihen Unterricht eine Rüsicht auf den katholischen Klerus sey, da der neue Unterrichts-Minister, Herr Guizot, Protestant ist; daß die Vereinigung des Kultus mit der Justiz ein Gedanke des Herrn Dupin sey und daß die Telegraphex diesmal nicht dem Conseils-Prásidenten übergeben worden seyen. —- Die Tribune nennt das je6ige Ministerium die eingeflcischt Contre-Revolution und findet es unbegreiflich, wie ein, seiner ganzen Natur nach so krieaeris gesinnter Mann, wie der Mar- [hall Soult, sich an die Spibe desselben habe stellen und sol chergestalt die ganze Verantwortlichkeit und Unpopularität des Ca- hinets auf sich nehmen können, um die Leitung der äußern und innern Politik eigentlich doch allein den Herren von Broglie und Guizot, nach denen das Ministerium schon jest benannt werde, zu Überlassen. Im Constitutionnel lie man Folgendes: „Man wird

| sich erinnern, daß in der vorizen Session Herr Guizot in der | Deputirten-Kammer behauptete, Ludwig Philipp sey auf den

Thron gerufen worden, weil er ein Bourbon gewesen, und daj Herr Dupin sofort die Rednerbühne bestieg und erklärte, Lud wig Philipp sey zum Könige der Franzosen gew3hlt worden,

| nicht weil er, sondern obglkich er ein Bourbon gewesen | ¿(Durch die Ernennung des neuen Ministeriums‘ ‘,

jagte utis heute ein Mitglied der Majoritát der Kammer, „,,hat s Weil über das Obgleich die Oberhand gewonnen.//// Diese Aeuse- rung s{ildert in wenigen Worten das ganze Verhältniß.// Die Quotidienne ist der Meinung, daß das Minifterium in seiner jeßigen Gestalt in einem eben so grellen Widerspruch mir der öffentlichen Meinung als mit der Majorität in den Kam- mern stehe; die doctrinaire Partei werfe ‘damit allen ihren Seg- nern den Handschuh hin, und es gehöre eben kein besonderer

èuth dazu, ihn aufzuheben. Die Gegenwart dieses Mini: steriums fo eine Anomalie, während es ihm an einer Zukunz 4

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