1832 / 300 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Doctrinairs lassen sich dies gefallen, Herr Dupin nicht.“ Müssen jene abtreten, so bleibt dem Könäge nichts úbrig, als Herrn Dupin und seine Freunde zu berufen, und diese werden nur dann das Ruder übernehmen, wenn sie si vergewissezt, daß nach dem Beispiele Englands der Kdnig kunftig herrschen und nicht regieren werde.“ °

Großbritanien und JFrland.

London, 20. Okt. Gestern Nachmittckz um 4 Uhr ver- sammelten sich die Bevollmächtigten der fünf Höfe zu einer Konferenz im auswärtigen Amte.

Die Her 1/04 von Kent und die Prinzessin Victoria haben am 16ten d. Ddo verlassen, und sih nah Eaton- Hall, dem Landsiße dës Marquis von Westminster, begeben, wo sie einige Tage verweilen - werden. Am Tage nah ihrer Ankunft überreichte ihnen der Magistrat von Chester im Namen der Einwohner der Stadt eine Bewillkommnungs - Adresse, welche von A Herzogin von Kent in nachstehender Weise beantwortet wurde:

¡Meine Herren, ich kann Fhnen nicht genugsam ausdrücken, wie tief die Prinzessin und ich selbs die Gesinnungen empfinden, welche die Einwohner der Stadt Chester gegen uns an den Tag legen. Die Einwohner von Chester, die fh immer durch. ihre Anhänglichkeit an den König ausgezeichnet haben, evgreifen diese Gelegenheit, uns, als Mitgliedern seiner Familie, Aufmerksamkeiten zu erweisen. Morgen, hoffe ih, werden wir im Stande seyn, Fhre Stadt zu besuchen, wodurch ein Theil meines sehnlichen Wunsches in Erfúlluug geht, daß nämlich die Prinzessin so erzogen werde, um sich mit allen Klassen dieses großen und freien Landes bekannt zu machen, wovon der Nußen und das Glúck ihres künftigen Lebens, wenn es ihr erhalten wird, abhängt. //

Die Times sagt: „„Jn der Aufregung über die Belgische Frage ist heute eine Pause eingetreten, und an einigen Orten haben wir sogar die Meinung vorherrschend gefun- den, daß die Zoangs - Maßregeln gegen Holland keinenfalls sehr übereilt werden würden, sondern daß man, sobald die Blokade der Schelde bewerkstelligt wäre, neue Unterhand- lungen zu erdffnen gesonnen sey. Wir erwähnen dieses Gerüch- tes, weil es aus achtungswerthen Quellen fließt; aber wir er- fahren aus einer Quelle, in die wir bei weitem mehr Vertrauen seben, daß dies eine irrige Ansicht der Sache ist, und daß man so lange zur Gewalt seine Zuflucht nehmen wird, bis die Ein- willigung von Seiten Hollands erfolgt ist. Zu gleicher Zeit ist es aber so augenscheinlich die Politik Englands und Frankreichs, nicht zu unnôthigen Gewalts- Maßregeln zu schreiten , daß die Befürch- rungen, welche einige unserer Kaufleute in dieser Beziehung an den Tag zu legen beginnen, dem richtigen Verstande, den fie sonst bei großen Gelegenheiten zu zeigen pflegen, keine Ehre ma- chen. Man hat geflissentlih das Gerücht verbreitet, daß eine Versammlung von Kaufleuten stattfinden würde, um gegen die beabsichtigten Zwangs - Maßregeln eine Bittschrift einzureichen ; wir haben nichts von einem solchen Vorschlag gehört, und glau- ben nicht, daß er unterstüßt werden würde. Auf jeden Fall würde eine solhe Versammlung klüger handeln, sich unter den bestehenden Verhältnissen an den König von Holland zu wen- den, oder sie hâtte schon früher gegen jeden Versuch, die Belgi- schen Angelegenheiten zu ordnen, petitioniren sollen; denn Alles, was jeßt geschieht, ist nur eine unvermeidliche Folge jenes ersten Schrittes.“ :

Eben dieses Blatt will über die Veranlassung zu der in Madrid stattgefundenen Ministerial - Veränderung nachstehende schwerlich authentische Aufklärung erhalten haben: „Als man den Tod Ferdinands V. für unvermeidlich hielt, wollte Hr. Calomarde sich die Gunst des Jnfanten Don Carlos gewinnen, dessen Partei die máäehtigste in Spanien ist. Jn dieser Absicht faßte er ein Dekret ab, wodurch dasjenige widerrufen wurde, welches Ferdinand vor ci- niger Zeit in Bezug auf die Thronfolge erlassen, und wodurch er seiner Tochter die Krone gesichert hätte. Die Königin, welche die ganze Jntriguè entdeckt hatte, verfehlte nicht, dem Könige, sobald er sich wiederbesserte, Alles zu entdecken. Ferdinand verlor keine Zeit, scinen Unwillen aufentschiedene Weise an den Tag zu legen. Er entließ sein Kabinet, und ernannte ein Ministerium von gemäßigter Gesinnung; eiße Veränderung, welche mit der öffentlichen Mei- nung-«indessen nicht sonderlih übereinstimmt. Das Ministe- rium des Herrn Zea Bermudez wird die bestehende Regierung in Portugal wahpscheinlich nicht unterstüken, und so den Eng- ländern keine Gelegenheit geben, sich ihrerseits in den Kampf zu mischen.‘

Aus Vigo (in Spanien) wird vom 5ten d. M, berichtet, daß sich das Geschwader Dom Miguels auch noch an diesem Tage im Hafen befunden hábe “und dort von dem Geschwader des Admiral Sartorius blokirt worden sey. Zwei Offiziere des Lekteren hatten am 2ten d. eine Unterredung mit dem Gouver- neur von Vigo, Herrn Samper, der seinerseits wieder auf dem „Joao VI.‘/ eine Fferenh gu dem Portugiesischen Admiral Joao Felix gehabt hat. em Vêrnehmen nach, ist es aus Sanitäts-Nüksichten dem Admiral Sartorius abgeschlagen wor- den, in Vigo einzulaufen, um sich hier mit Lebensmitteln zu versehen. 3

Die Trinidader Zeitungen enthalten ein Cirkular des Gouverneurs der Westindischen Kolonieen, worin derselbe an- zeigt , daß das Parlament Ausschüsse ernannt habe, um den ge- genwärtigen Zustand der Westindischen Kolonieen zu untersuchen, und daß deshalb keine weitere Schritte géthan werden sollten, die Kolonial - Gesegebungen zur Annahme der Geheime - Raths- Befehle zu veranlassen.

Durch das aus Ostindien zuräckgekommene Linienschiff „„Southampton‘/ erhalten wir Nachrichten von unserem Geschwa- der im dortigen Theile des stillen Meeres. Neun Linienschiffe befanden sih auf verschiedenen Stationen, zu Calcutta, Madras und Trincomalee; den Oberbefehl führte dexr Vice-Admiral Sir John Gore, auf dem Linienschiffe „Melville//, Ein Schif, der

Zebra‘, befand sich seit einigen-Monaten zu Neu-Súd-Wales; drei lagen außerdem vor Mauritius, wegen des unruhigen Zu- standes auf dieser Jnsel. Jm Allgemeinen war an Bord Alles wohl. Six John -Gore war“von Madras nach Calcutta gegan- gen, um sich mir Lord Will. Bentinek über die Chinesischen Ange- legenlsiten zu besprechen; in der Zwischenzeit ‘follte sich das Ost- indische Geschwader auf der Rhede von Madras *und im Hafen von Trincomalee versammeln, um diejewigen Operationen auszu- führen, welche die beiden Befeh{shaber etwa anordnen mdchten. Was die Chinesen selbst betrifft, so verhalten sich diese, wie Briêfe aus Canton berichten, durchaus rut die Abladungen gingen ununterbrochen fort, und die Chinesen blieben dabei, sie hätten die Englische Nation niemals beleidigt. Nicht zu verkennen war es,„daß sie von dem Vortheil ihres Verkehrs mit uns mehr als je überzeugt waren, und man hatte ihnen selbst gewisser- maßen das Geständniß abzulocken gewußt, daß, wäre der Tee- handel unterbrochen worden, ein Aufstand zu Canton und Nan- ting, wenn nicht durch das ganze Reich hätte besúrchtet werden usen, Viele Gattungen Thee werden von sehr entfernten

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Gegenden hergebracht, und da, wo keine Kanäle slch barbieten, muß der ganze Transport durch Menschen beschafft werden; eine Z Unterbrechung des Geschäfts würde also viele Tausende“ brodlos machen. Aber ein Zwist mit uns möchte noch ein weit größeres Uebel úber das himmlische Reich bringen; er würde den Trans- port von Salz von einem Ende des Reiches zum andern er- schweren, wenn nichk unmöglich machen, - und die Chinesen sind sich sehr wohl bewußt, daß wir ihnen die Zufuhr dieses unent- behrlichen Artikels abschneiden können. Jän Allgemeinen können. wir also überzeugt seym, daß eine feste Haltung auf unserer Seite sie nicht nur zur Vernunft bringen und eine Wiederho- [lung der durch ihren Stolz und ihre Eitelkeit veranlaßten Auf- tritte verhüten, sondern, auch für die Zukunft der Unannehmlich- keit vorbeugen wird, wekche für uns aus der augenblicklichen- Un- terbrechung eines Handels entstchen mußte, der dem Lande Mil-

[lionen einbringt. Pte detlande

Amsterdam,» 22. Okt. Jn. der heutigen Nummer des Handelsblad liest man: „Spätere Nachricztew aus deîn Haag scheinen diejengen, welche wir gester# mitgetheilt haben (). das gejèr. Bl. der Staats-Zeit.), volllFmmen zu bestätigen. Der Handel in Staatspapieren war heute sehr lebhaft und es

ist zu den höôheren Notirungen viel gekauft worden. ‘/ Dell ien.

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Brüssel, 22, Okt. Durch*eine heute im amtlichen Theile des Moniteurs erschienene Königl. Verordnung werden die Entlassungs-Gesuche der Herren Raikem, de Theux und Log - hen angenommen; Herr Lebeau wird dagegen zum Ju (biz- Minister und Here Charles Rogier Zum Minister des Innern ernannt. Die Verordnung ist von dem General Gob- let, als interimistischem Minister der auswärtigen Angelegenheiten, gegengezeihnet. Da der General Evain Kriegs-Minister bleibt,

so wäre nur noch die Stelle des Finanz-Ministers zu beseben. Man glaubt, daß dieselbe Herrn WBabant angeboten worden ist.

Das Memorial meldet, daß das Lager -bei Diest noch nicht abgebrochen, und auch, noch kein Tag dazu festgese idorden sey.

Der Messager de Gand berichtet, day die in Courtrai für die Französische Armee in Bezeitschaft gehaltenen Lebensmit- tel abbestellt worden seyen. o °

Der General Goethals hat seine Stelle als Repräsentant für den Distrikt Courtrái niedergelegt, weil. seine geshwäcte

Gesundheit ihm nichs gestatte, seine Pflichten gehörig zuerfllen.

Auch Herr von Jnnis hat seine Entlassung als Mitglied der Repräsentanten-Kammer eingereicht. i Bei dem Magistrat in Gent sollen nicht weniger als

17 Bittschriften eingereiht seyn, worin um die Erlaubniß nach « gesucht wird, eben so viel Bilder oder Statuen von Heiligen auf

ôffentlicher Straße aufstellen zu dürfen.

Däâän-ema'r k.

Kopenhagen, 20. Oft. * Jn der Handels-Zeitung wird gewünscht, daß auf Fornäß auf der Jätschen Küste, so wie auf Dragoe, Leuchtfeuer. angelegt werden möchten. , Viele Scefahrende wünschen überdies auch die Anbringung eines sol- chen Leuchtfeuers auf Refsnäs, ein Wunsch, in dem gewiß Alle übereinstimmen werden, die in dunkeln Nächten auf der Schhmak- fahre zwischen Aarhuus und Callundborg der Gefahr ausgeseßt sind, auf den Strand zu gerathen. es

Der Grossirer Nathanson hierselbst hat kürzlich eine hôchst interessante Schrift herausgegeben unter “dem Titel: „„Aus- führliche Aufklärungen úber das Handels - und Finanzwesen unter Christians VIL und Frederiks VI. Regierung.“ Es Heißt in derselben, daß die Kräfte und Hülfsquellen » Dónemarks sich in den leßten 10 Jahren bedeutend gehoben und entwickelt haben.

Die Population von Kopenhagen, welche in den 19 Jahren von

1802 bis 1820 fast gar niht anwuchs, da sie 1892 auf 100,975 und 1820 auf 101,366 Menschen angeschlagen war, hat sicy in den folgenden 19 Jahren um ein Zehntel-vermehrt, und belief sich 1830 guf 111,793 Seelen. Die Zahl der Gebäude “hat ian den lezten 10 Jahren so zugenommen, daß, während die Asse- kuranz von 1814 nur 46,396,000 Rbthlr. betrug, sie jeßt, un- geachtet die Assekuranz erniedrigt ist, sich über "49 Millionen beläuft. Die Zahl dex Handwerker und der Arbeitslohn sind gestiegen, während die ‘Preise dey Lebensbedürfnisse niedriger ge- worden sind. Die, Consumtion Der Hauptstadt hat bedeutend zuge- nommen. ® Auch die Zahl der angekomifienen Reisenden ist {o angélvachsen, daß sie voriges Jahr, ungeachtet der Choleka, 1/400 betrug. Die «ausgeliehenen Summen im Assistenzhause „betrugen 1806 430,992 Rbthlr. Silber, 1820 nur 316,444 Rbthlr., und_1830 nur 262,725 Rbthlr. Die Zahl der „Armen betrug-in den Jahren 1802 bis 1806"in Allem 8318, und 1829," troß der größern Population, nur 7166. Die Munizipal - Abgabe betrug 1806 die Summe®* von 246,000 “Rbthlr. Silber, und. 1831 nur 239,160 Rbthlr. ; in Christiania betrug dieselbe 35,000 Species Norwegisch, oder 52,000 Rbthlr. jährli; in Drontheim 1830 18,732 Species; iw Bergen 1829 29,175 Speciesrthlr.

Vom Professor Oehlenschläger ist eine neue Tragödie : „, Tor- denskjolds Tod ‘‘ "erschienen; avcch ist ein Trauerspiel von Hauch : /, Mastrichts Belagerung ‘/, hieselbst angekündigt.

Oberst-Lieutenant von Paulsen hat sich mit der Tochter des berühmten Thorwaldsen vereheliht. Dem Vernehmen nach, ge- denkt Thorwaldsen, selbst herüberzukommen, um vorläufig den Winter in Kopenhägen zu verbleiben.

DevtsG lan d.

Hannover, 23. Okt. Die zweite Kammer unserer Landstände hat in ihrer Sißung am 12ten d. die dritte Bera- thung über Kap. V. des Staats-Grundgesezes beendigt und das- selbe zum drittenmale mit großer Majorität genehmigt. Dage- gen erklärten sih folgende Mitglieder: Dr. Klenze, weil keiner der Wünsche der Katholiken erreicht sey, und weil §. 4 der evan- gelischen Kirche nachtheilige Q Mmungen enthalte; Schabzrath Dr. Stüve aus denfelben Gründen, und ungeachtet durch die neue Fassung von §. 13 diese, Nachtheile zum Theil gemildert seyen; Yr, Chæœristiani, weil die Rechte der evangelischen Kir- che und ihrer Gemeinden unbefugter Weise angegriffen worden wären, und in §. 5 der Rechts-Zustand der Kirche nicht gesichert sey. —* Hierauf begann die erste Berathung über Kap. V1, welches „von den oberen Landes-Behörden und von der Staats- Dienerschaft‘/ handelt, §. 1 wurde ohne Diskussion angenommen. Lebhaftere „Debatten veranlaßte indessen §. 2, der also lautet: ¡Jeder Minister oder Vorstand eines Ministerial - Departements ist dem Könige und dem Lande dafür verantworilih, daß keine von ihm unterschriebene oder kontrasignirte Verfügung eine ab- sichtliche Verlegung des Staats-Grundgesekes enthalte. Es be- dürfen aber alle vom Landesherrn oder dessen Stellvertreter aus- gehenden Verfügungen der Kontrasignatur des Ministers oder

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Vorstandes des Ministerial - Departements.‘ Professor Saa [l-

felb fagte, eine Verantwortlichkeit der Minister, fo w hier ausgesprochen sey, erscheine ihm als eine höchst mene, und als ein leeres Wort. beschränkt, daß ein Fall der Art fast nie eintreten kön erstens beziehe sich dieselbe nur auf die von einem M terschriebene oder fontrasignirte Verfügung. ja auch Verlezungen eintreten durch selbständig v Ferneë sey eine „„absichtliche/- erforderlich. Auf jeden Fall wäre dies schwer zu beweisen. sich auch auf die aus Fahrlässigk «Jrrthum erlassenen Verfügungen beziehen, welche das Grundgese6 beeinträchtigen. "Er schlage daher folgende : /, Jeder Mtnister ist verankwortlih, daß fkéin kontrasignirte landesherrliche undekeine von“ihm lassene Verfügung eine Verlesung des Staats-G halte Der Geheim Kabinetsrath Rose entgegn Wenn ex- den Antrag „des "geehrten*® Redners @ichti habe, werde* durch denselben die Verantwortlichk mehr beschränkt; denn däfúr, daß: in dem fach „Verfügung “/ stehe, schlage derse leben, wodurch sle noch mehr cingeengt würde. abe er geen diese Aenderung nicht viel zu ev auf müsse er aufmerksam machen, daß eine „der Verantwortlichkeit nur {ädlich "wirken könne. daß man in neuerer Zeit und in, neuêren Verfassung Einrichtung sehr ein leeres Spiel getrieben habe ogen, was nicht hinein gehöre. gebracht, daß sle fast nie ausgeúbt werden könne un Regierung sehr beschränke. und “Uñwissenheit aus. Mann die Stelle eines Ministers verschinähe. úübero urbheile solle, ob Jemand zu diesern Man môge freilih einwerfen, d Leute finden würde, die Ehrgeiz genug besäßen, um sich uni nisterstellen zu bewerben; aber so&he Männer wünsche y, Ein häufiger Wechsel hierin sey, s{ädlickuy spielig. Eine der Ursachen-.der immerwährenden Unruh einêm gropen Staate der neuern Zeit Habe ein Mdister absichtlih das S dann möge man ihm abe man dúrfe dies ni in des Stände-Versammlung es gelingen könne, durch Hh wegen Fahrlässigkeit Es nehme dieses selbst dex, Regierung die Kraft, die einzelnen Männer würden» durch die Furcht’, die Gep tei môge sie anklagen 7 eingeschÜchtert. Die ggnze Lehre von der Verantwortlichk&t sey Überhawt i Lasse der “Minifter sich was zu Schulden fom was eine Anklage herbeiführe, so müßte er hôch# unf wenn er nicht ‘auch Mittel fände „- derselbe dessen, da dieses im *Systeme- d&h wohl. 1 lassen werden können, so müsse es wenigstens so gestellt wi daß es nicht anscheinend alle Wirkung verfehle. ng dürfe nichb stehen bleiben, denn eine «sokrhe fdnez eweisen. Die zugefügten "Beiwörter“ des Deputirtq dig Stadt Göttingen könnten den Paragraphen nur .nos Er trage darauf an, verantwortlich, schriebene oder fkontrasignirte Ve durch grobe Fahrlässigkeit verschukdete Verlezung* des Eu Grundgeseßes "und der dur dasselbe anerkannten Rey Unterhanen enthalte. ‘/ Nach einer langen Debatte, nachdem Professor Saalfeld sich veranlaßt gesehen, sein) dement zurücfzunehmen, wurde der Paragräph in der eby Dr. Slenze angegebenen Fassung angenommen. Heidelberg, 20. Okt.

Die Verantwortlich

lassene Verordnungen.

antwortlichkeit músse

Paragraphen gan lbe vor, Zwei E

iynern. Ahy, zu weite Ausd

a

Dadurch habe

Man dehne diajelbe auf Ju Der Erfolg wäre, daß om fu Mnderen Journale, „„daß der Bericht des Schultheis von Bern sten hinliWinen andern Zwehatte, als dem Gerücht von einem Zusam-

befähigt sey?

nicht dazu.

sey gewiß darin zu sw taats - Grundggseß gg en Prozeß mic Fug und Rechts cht so weit aUsdehnen, daß» jeder I

wegen - Unwkssenheit

Dr. Klenze! “m

n zu begegnen, nicht gut hâtte 4

\{chwächen.

zu sagen : ist dafür

Die af Befehl Sr. Köniz) heit des Großherzogs in der Nähe von Pforzheim auf dm genanntan Kanzler veranstalteten Nachgrabungen nach Rönis u erfreulichen Resultaten Schon beginnt ein Röwisches Can dreihundert Fuß breit und eben so viele lang, aus der Erdt der zu erstehen; schon treten die. einzelnen Theile und Gil welche den ggnzen innern, mit Erde, Schutt und“ Wald ten“’Raum füllen, näher hervor, und" zeigen uns zur Ca daß wir hier ein Castrum vor uns haben, das án Form, 1 und Struktur® den anderwärts in" Deutschland entdeten Ausdehnung, {4

Bauresten haben und intere su

Entdeckungen gefü

an Umfang

völlig gleich Es bildet dieses

bei „„weikem úübertvifft. nur ein Glied einer ganzen - Reihe solcher Anlagen, l auf der, vifle Stunden ausgedehnten, und „ett mit Ÿ bedeckten Hochebene, durch trefflihen Boden - und reit Quellwasser ausgezeichnet , einst eine zahlreiche Römische L kerung nährte „in größerer oder geringerer Entfernung 1 ander und“ zwar meist auf hervorragenden in militairische 1 sicht wichtigen Spitzen sich verfölgen lan, indem diest offenbar bestimmt war, die innexhalb derselben angesiedelt® die Dekumaten zu hüben gegen die G der Germanischen Stämme und zugleich. die Verbindun den weiter in Schwaben, an der Donau und am Neckt | Odenwald bis nach Franken hin angelegten Kolonteen j ten, da keine der jeßt úber den Schwarzwald in das Junt Schwaben führenden Straßen den Römern bekannt war. Der verstorbene Hofrath Mett sich auch noch in seinem Testamente ein Denkmal gestiftet. hat seine Bücher und Handschriften der Großherzogl. Biblio seine Kunstsachen an Gemälden, Kupferstichen, Zeichnungen." ogl. Museen vermacht und außerdem di: # eimar zum Universal-Erben eingeseßt. L“ mögensstamm soll auf sichere Hypotheken ausgeliehen wr Zinsen - Abwurf dazu verwendet werden, um kranke Hut} von jedem Geschlecht, Alter und Stand in ihrer Krarlh! ärztlichem und chirurgischem Beistande und mit Arzne sehen, sie zu warten und überhaupt bis zu ihrer Wied sung oder ihrem Tode unentgeltlich Fufs beste zu p zwar, in ihren- eigenen Wohnungen. „Namen? „Meyer - Amalien - Stiftung. Dresden, 22. Okt, Zu GroßhermEdorf bei am 19ten d. M. Nachmittag gegen 2 „Uhr Dorfs, bei ziemlih wolkenleerem Himmel, fi tur und starkem Höhenrauche, auf freiem Fel von Süd. gegen Nord, eine lèihte Erderschütter:ng ! welche von einem starken, mithin vernehmbaren unte! Donner begleitet war. Bald darauf fing der Höhenral allmálig zu zerstreuen und die Luft- Temperatur wal

völkerung

Weimar, 24. Okt.

den Großh der Stadt

Die Stiftung 6 h {er Luft-T(!

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Die neue Verfassung von die Bestimmung, daß doppelte Wahlen stattfinden Einwohner hiesiger Stadt versammelten sich demnas

Bern, 16. Okt.

ie d 9, un zur Wahl dex Wähler zu schreiten, bie sodann die Unvo(Mpieglieder des großen Raths zu ernennen haben. Es sind sehr keit (M enig Personen als Kandidaten aufgetreten. Da die Wähler-

iten ungenau waren , §o glaubt man, daß die Wahl für utgúl- , erflárt werden wird.

es fi Der Schultheis von Bern hat einen kurzen Abriß des Be- on its bekannt „machen lassen, den er über die Resultate der in Verlassezug auf das Komplott eingeleiteten Untersuchungen an den klei-

inen Rath abgestattet hat. Dieser Bericht enthält weiter nichté, cit F was die dffentlichen Blätter schon gemeldet haben. „Er ist“, Eut der Constitutionne4 Neuchatelois, „in allgemeinen Musdricéen abgefaßt, geht in keine Details ein und scheint das all- è von Femein verbreitete Gerücht zu bsstätizen, daß man diese ganze ständ,Wache sehr vergrößert habe. Worüber man im ersten Augenbli eseß Munt , “ijt, daß als erste und fast einzige Thatsache davin des ete hindern dem- Aussthuß der Sieben anbefohlenen Ankau R g versniton und Gewehren e#ähnt wird, obgleich Alles äßt, sit n Fj dieser Umftand mit dem „instern“/ Komplott, welches die

aube

ntersuchungeu ans Licht: bringen sollen, jn gar keine Beziehung

pvith Wt, Die Erklärungen, welche die Mitglieder jenes Ausschusses Aus diesér Hinficht freftvillig abgegeben haben, sind hinreichend,

m den Zweck dieser Erwerbung zU erweisen. Der Schultheis wi- erlegt alisjevdem Fie Beschuldigungeiy, denen die Behörde hin- tlih úblex Behandlung der Gefangenen ausgesezt worden ist. Hoch giebt er zu, daß zwei Jndividuen, die ungeachtet klarer M eweise nicht gestehen llten, bei Wasser und Brod ein-

Mesperrt wurden, um sie zum Geständniß zu bringen.“ Es sind

),0 Personen verhört worden; gegen 160 Individuen, welche zu jenen gehören, die angeblich enrollirt wurden, wird eine regel- áßige Jnstruction beginnen. „Es scheint‘, heißt es in einem

jensg zwischen den Handlungen des Ausschusses der Sieben nd den fraglißen Enrollilungen gutwvillig oder mit Gewalt glauben zu „verschaffen. Dics ist, allem Anschein nach, das Ziel, elhes«man um jeden Preis erreichen wül; aber wenn die Mit- leder der Siebener - Kommission fo lange gefangen bleiben \of- en, bis dieser’ eingebildete Zusammenhang erwiesen ist, so môch- en sie, wohl sobald nicht wieder in Freiheit kommen. / Zürich, 20. Okt. - Die neue Zürcher Zeitung berichtet:

WEs ist der hiesigen Reg@rung von den eidgenö!sischen Kommis-

arien im Kanton Basel zuschristlich angezeigt worden, daß die-

lben aus zuverlässigen Quellen vernehmen, es treffe die Stade | Basel ‘außevordentliche militatrische Maßnahmen, die «auf feind- |

he Absichten schließen lassen, jo daß sie sich, zu Erhaltung des N neden ide in zu verhindern, daß der Bürgerkrieg nicht jon neuem wieder ausbreche, verpflichtet finden, den hiesigen Stand einzuladen, ein Bataillon Jnfanterie und eine Compagnie Pharfshüßen marschfertig zu halten. Das Bataillon Sulzer nd die Scharfschüßen - Compagnie Häfekt sind demzufolge von dem Kriegsräth aufgefordert worden, sih zu diesem Ausmarsch Bereitschaft zu halten.“ :

San N.

Madrid, 11. Okt. Durch „ein in der heutigen Hof-Zei- ung enthaltenes Dekret der Königin sind vier Klassen von Be-

¡Zeder Msohfiuggen für militairische Treue in der Armee gestiftet worden. daß keine von ihn, mWer erste Preis von 4 Realen wird denen ertheilt werden, die fügung eine absichiide d

chn Jahre gedient haben, der zweite von 10 Realen denen, die unfzehn Jahre, der dritte von 20 Realen denen, die zwanzig hre und der vierte von 30 Realen denen, die fünf und zwan- ig Jahre gedient haben.

Vereinigte Staaten vöôn-Nord-Amerika.

New-York, 19. Sept. Der Senator Tipton, der von dem Staat Jndiâna als einer der eifrigster A'hänger des Ge- eral Jackson gewählt und äls Repräsentant dieses Staates in den Senat der Vereinigten Staaten gesandt wurde, hat, derScioto Gazette zufolge, seit seiner Rückkehr vom Kongreß plötzlich seine [Gesinnungen geändert „und sich zum öffentlichen Ankläger des General Jeckckson aufgeworfen. i

In Bezug auf die neuen Wahlen heißt es im- hiesigen BAmerican: „Aus Ohio gehen die erfreulihsten Nachrichten ein» Von einem eben \o eifrigen und einmüthiggn Geist beseelt, ivie der“ Staat New - York, haben die Gegner der jeßigen Ver- waltung in Dhio beschlossen, alle ihre Anstrengungen auf eine einzige Klasse von Kandidaten und Wählern zu rihten. Diesem pifoye, hat der Clayistishe Kandidat. für die Gouverneur-Stelle, Herr Duncan Mc. Arthur, seinen.Namen zurückgenommen, -Und alx Stimmen werden sih in Herrn Lyman konzentriren, der hon früher von der Anti- Freimaurer - Partei zum Kandidaten ernannt worden war. Zum ferneren Beweis der einigen und ntshlossenen Bemühungen der“Vaterlandéfreunde, um wo môg- ih dem s{hmählichen Lauf "der gegenwärtigen Verwaltung Ein- halt zu thun, haben die Herren Douglas und Bond, beides na- F tional-republifanische Kandidaten für den Kongreß, ihre Namen urlckgenommen, als sie hôrten, daß Herr Duncan Mc. Arthur darein willige, als Kandidat aufzutreten. Er hat dies gethan, und der Jacksonistische Kandidat, Herr Murphy, wird von ißm als dem Felde geschlagen werden. New-York und Ohio werden iso bei der nächsten Wahl Hand in Hand gehen. Sicherlich vird Pennsylvanien, welches ein so sehr gemeinsames Juteresse uit beiden hat, nicht hinter ihnen zurückbleiben, und dann ist es lm den Jacksonismus geschehen. ‘/

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Berlin, 27. Okt. Aus Liegniß vom 23. Oktober wird \meldet: „Gestern Nachmittag gegen 4 Uhr trafen die Grafen din Ponthieu und von der Marne nebst Gefolge hier ein, wurden n den hiesigen Civil: und Militair - Behörden empfangen und hmen ihr Absteigequartier im Gasthofe zum Schwarzen Adler. Heute Morgen, bald nach 6 Uhr, seten dieselben ihre fernere Vise über Görlis nah Böhmen fort.“

Der Marschall Mortier nebst» Gefolge ist am 23sten d. Q, auf der Raise nath Paris durch Düsseldorf gekommen. _— AusBreslau wird gemeldet: Eines günstigeren Gesund- ‘its-Zustandes als jeßt hat sich die Stadt lange nicht zu erfreuen habt. Cholera- Kranke, die {hon seit 4 Wochen nur noch äu- serst selten vorkamen, snd gar nicht mehr vorhanden.

Als ein Beweis, wie wenig nachtheilig die im Allgemei- "nen so ungúnstige Witterung des vorigen Monates für die mensch-

al he Gesundheit gewesen ist, dient der Umstand, daß sich in den d met drei Wochen vom 14. September bis 5. Oktober in der Stadt

Zietseburg kein einziger Todesfall ereignet hat. Auch aus den hein-Provinzen schreibt man, daß der Gesundheits-Zustand da- elb im vorigen Monate, ungeachtet des beständigen Tempera- lur- Wechsels , ganz besonders befriedigend gewesen sey, so daß

F! B, im Regierungs-Bezirke Diisseldorf die Zahl der Gebornen

e der Gestorbenen um 726 úbeestiegen habe, während im Sep-

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Euurde hier ein zarter Zug verwisht, daß Simson doch- seinen

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schen mißt man die geringe Sterblichkeit nicht sowohl der Wit- j terung afs der günstigen Ernte und der- dadurch erlangten ge- | 9

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tember vorigen Jahres der Zuwachs nur 19 betrug. Jm Triev- | follte man vielmehr eine geduckté erwárten, ein Einziehen des Hals ses und des Nackens und eine shirmende Bewegung der Arme nach

ben hin; jeßt aber macht nur der cine Arm eine solche Bewegung,

sunden und hinreichenden Nahrung deë ärmeren Klasse bei. Aus | welche Überdies mehr auf eine von der Seite kommende Gefahr

wei anderen völlig entgegengeseßten Gegenden, nämlich aus den Kegierungs-Bezirken Stralsund, und Marienwerder, wird gleich- falls’ gemeldet, daß, troß der unbeständigen, frúben und kalten l

Witterung des Septernbêr- Monates, der Gesundheits - Zustand | Man denke sich lebhaft hinein in das zuckende Zu | : äußersiom Schreck und beantworte sich, ob es möglich seyn wird,

q mit der einen Hand dies, mit" dex andern etwas anderes zu thun, den einen Fuß \o zu siellen, den andern so. Alle Glieder, zumal

doch'im- Allgemeinen äußerst günstig gewesen sey. t M

deutet. Beides nun scheint nicht ganz das Unwillkürliche auszu- sprechen,“ wo nur der Jnstinkt entscheidet und gar keine Zeit bleibt, umher zu schauen. Noch mehr ging das Momentane dadurch ver-

oren, daß die Bewegungen zu verschieden und 4s I fa. ammenzaÿre

Ausstellung auf der “Königlichen Akademie der |?dic symmetrisch sich entsprechenden, müssen vielmehr auf dieselbe Weise

Künste. Simson. Oelgemdlde von Hübner. (Nr. 289.) „_ Simson in dem. Augenblicke, wo er die beiden Säulen elnreifit, is ein Gegenstand von großes Poesie; nur fragt sich, ob diese auch | den Farben und Formen eben \ zugänglich sey, als der Daëstéllüng | durch das. Wort. Unsere Ansicht scheint hierin von der des Malets abzuwetchen = und wir würden ungerecht gegen seine Leistung seyn, wollten wir die verschiedenen Bedingungen zweier Künste hier nicht

Unbill. Also wär hier “der Maler in ofenbarem Nachtheil gegen

bewegt werden, und hier zwar in einer krampfhaften, ungewdhnli- chen Anstrengung aller Kräfte. Das Leptere. fordert der Gegenstand, das Erftere die Art und Weise wie der Kdrper dek Seele gehorcht, aber hiemit fallen dieëmal noch eigenthümliche Bedingungen der Kunst zusammen, nach dentên trux das einen momentanen Eindruck hervorbringen kann, den Formen selbst recht schnell und leicht ge faßt werden, d. h. die recht éinfach, recht zleichactig sind. F} nun dies-der richtige Mafi'Dh, sy wird man in dem Knaben nicht nwæhe

voran erwägen. Ganz ähnlich, als bei Stilke's Aufgabe, liegt auch | 293 -Himarnfschauen, nicht mehr die in ganz verschiedenem Sinne ge-

hier das Poectische größtentheils in der Beziehung zu dem früher | ;

Geschehenen: die Nache ist poetish untrennbav d ‘li 4 | | T 142 : I nage n Peti bax von der erlittenen Boden steht, der ardere kniend auf den Säulenfuß geseßt, keincu

aber recht kräftig angestemmt ist: alles is yicht genug aas Cittem

achten Bewegungen der Hände, nicht mehr die verschiedene Stel- ung der beiden Füße loben kdnnen, vou *denen der eine auf dem

_—

die Erzählung, und es kam nur noch darauf an, oh er sich ander- s

weitig „durch um so fruchtbarere Benußung seines Einen Moments | Gf uud Gedanken; Uberdies Ter wohl die Gestalt des Kna L entschädigen fottnke. Allein hier findet ch sogleich eitte tteue, noch d e sGmächtig und selb Einzelheiten, wie 5. V A E zT i S S N , : 11S ) Í O F f F d atn nerbtr schlimmere Schwierigkeit: der Tod Simsons nämlich ist wieder un- A M ‘fre E A S, A Fen Geltch Nat

trennbar von dem Tode aller Philister, auf den der Held es nur cben abgesehen hatte, Warum nur stellte uns Hübner den Simson allein dar, und überließ es uns, die Philister außer dém Bilde zu denken? Ein Künstler, wie erz thut fv etwas nit. ohne Absicht, und diese entdeckt sich auch gar bald. Nämlich eben so sehr, als der poetische Gedünfke noch, das volle Resultat der befriedigten Rache verlangt, so räth wieder ‘der hdhere Charatter malérischer Darstel- lung ein Verbleibên bei der Hauptfigur an, ohne Vereiuzelung in viele Nebenfiguren und Umgebungen. Bloße Andeutung des Ein- uzrs Und Untêérganges genügt aber auch nicht, denn es is dies Hauptsache-und Gehalt selbst; also giebt cs keinen Mittelweg , son- dern nur zwei extreme Auffassungen. Die eine davon giebt uns Hubner, die audere entsinnen wir uns in einer sons recht gelunge- nen Septazeichnung von Bouterec vor einigen Fahren gesehen zu haben. Leßterer suchte das Ganze des Vorgangs mit Phantasiè zu umfassen, und was konnte anders die Folge syn, als daß Simson gegen die Gebäude und deren Einsturz sehr zurücktreten mußte; ia, um nur recht die Keaftanstrengung und die dabei besonders thâtigen Theile unverdeckt von den heiden Säulen zu zeigen, so hätte der KÚnstler {bsi köinen Anstand genommen, seinen Simson von hin- ten darzustellen. Allein so gab er agf der andern Seite ganz We- sentliches auf, denn er verlor mit Simsons Antliy zugleich den in- nern Ausdruck alles dessen, was in sciner Seele vorgeht. Gerade | dies nun hielt Húbner mit Recht als das Erste fest und glaubte sich | nicht weit von der Hauptgestalt entfernen zu dürfen. Aber, wie man sicht, so konnte er diesen Gewinn nur mit Verlust«erkaufen. Betrachten wir noch ferner die Bedingungen dex gewählten Aufgabe, so lag iedenfalls viel daran, die Flluston des Einsturzes recht stark heraüszuheben. Dies is nun etwas hdôchst Momentanes und als solches zwar nicht überhaupt undarstellbar , aber doch, wie es scheint, für denienigen hdheren Styl der Malerei, den nun ein- mal das Biblische, zumal das Alttestamentliche, fordert. “An einem Bilde, das ganz in der Fülle natürlicher Einzelheiten verw?ilt, tant künstlerischer Geist durch gewisse gegenseitig sich untersiüßende Züge selbs die äußerste Schwebe eines \chneli vorüber eilenden Moments noch so festhalten, daß dieser Eindruck des Augenblicklichen wir- kungsvoll und hinreißend anspricht; man denke nur an Horace Ver- nets Arcole. Ein Gewehr, das unten in den Fluß fällt, is hier selbs in dem Moment des freien Falles genommen: und der Effekt davon iff groß; aber wie is guch alles Úbrige beschaffen, wie schr } in allen Erscheinangen und auf alla Gesichtern Hast, Gefahr und ' Schlachtgewühl-zu lesen: die Kugeln streifen auf den Brettern der Brücke, die Splitter der zerschmeiterten Pfosten sprüßen durch die mit Dampf und Staub erfüllte Luft. Ganz anders nun unser Simson und ganz anders diese Sphäre, wo neben der nackten Na- türlichkeit ernstere Forderungen der Kunst sich zuvor geltend machen sollen; hier fallen alle die wirtsamsien Mittel weg, um jene schmale Schneide des Moments zu ergreifen. Und selbs geseßt, es wäre kein Hinderniß, so läßt sich ja noch gar nicht einmal ein einziger Moment finden, welcher die ganze Energie dessen in sich cinschlé}}e, was für Verständniß und Poesie unerläßlich ist, d. h. die Kraft- gistrengung zugleich mit deren Erfolg. Wie man sogleich siedot, sind dtes zwei Momente, und auf jedem derselben ruht das Ganze gleich sehr; es sind dies die beiden Säulen der Poesie unseres Gex genstandes. und an ihr selb| nur wird der Künstler zum Simsot,

wenn er die Eitte dabon cinreißt. Nichts aber giebt es, was diese f

beiden Momente vereinigen könnte, und was dazwischen in der Mitte licgt, spricht weder das Eine noch das Andere genügend aus. Daß ®in Hübners Simson die gewaltige Kraftansirengung vermißt wird, ist für d Moment, den er wählte, gar nicht einmal zu ta- dén, vielmehr ganz richtig, denn nachdem die Säulen schon gebrg- chen sind und das Gebälk schon stürzt, is ja die Kraftäußerung schon vorbei, welche, da auch hier das bekannte Naturgeseß von aft und Widerstand nicht zu umgehen is, nur so lange sichtbar wer- densokann, als der Widerstand wirklich noch dauert. Mac seyn, daß ein schr geritaee, vielleicht kaum merklicher Zeitverlauf dier Ursache und Wirkung scheidet, allein immer is er {on groß genug, um beides seiner charafteristischen Wahrheit nach in malerischer Darstel- lung vbllig unvereinbar zu machen. Auch das grôßte Talent mußte diese Mißlichkeit erfahren. Wir durften aber unsere Gedanken über die Wahl und Auffassung dieses Gegenstandes cinem denkenden &Kúünst- ler nicht zurúckhalten; daß Hübner es is, zeigt sich am besten im Folgenden.

Im alten Testament, wie es scheint, giebt Simson seinem Knaben einen Wink, sich zu entfernen, und dies ist hinreichend , um ahnen zu lassen, welchen Entschluß der rachedürstende Held gefaßt hahe; der verhaltene Grol) und das drohend bevorstehende Ercigniß werden so am fräftigsten gemalt, die Darstellung zur wirksamsten Fllusion er- hoben. Wieder ganz anders bewandt is es mit der Malerei; für sie war dies Mittel gar nicht vorhanden, so daß sie sich also nach neuen und anderen Mitteln umsehen mußte, um dasselbe zu erreichen. Demnach ließ Hübner gerade den Knahen bei seinem Simson ver- weilen; ex stellt ihn dar, wie er sich an den Helden schmiegt , er-

schrocken Über die zusammenbrechenden Säulen. Vortrefflich er- futiden, denn dies war die besie Art, um jene Wirkung zu ver- anschaulichen, und in dexr Wirkung die Sache selbsi. Vielleicht

Knaben scheint retten zu wollen. Allein es galt guf dee anderey Seite UcberwiegFendes zu erwerben, und gewiß würde auch der | Künstler jedem Einwand zuvorgekommen seyn, wäre es ihm nur: | gelungen, jenes Momentane des erdrückenden Einsturzes“ in der | Geberde des Knaben noch schlagender geltend zu achen. Neben | Simson steht er zwischen den Säulen, die Sdule auf dieser Seite # wanft , er selbs hat das eine Knie auf ihren Fuß geseßt. Und“ wie | äußert sich nun in ihm der Schreck? Er schaut aufwärts, dagegen mitder einen Hand fkrallt er sich in Simsons Gewand ein, mit der anderen macht er seitwärts cine Bewegung, von der man nur uicht ¿echt sieht, ob sie zurückziehend oder abwehrend is. Zuerst, was diesc krallende, | krampfhafte Bewegung der Hand betrifft, so ist sie gewiß fein beo- | bachtet, doch pflegt ste mehr das Zeichen des nabenden Todes als Aeußerung des Schrecks zu sein, und zumal einer o gewaltigen Erscheinung entspräche besser cine gewaltigere Bewegung. Mit dem Emporschauen wollte der Künstler die von oben drohende Gefahr ausdrücken, allein dafür gab es vicleicht „noch cine ausdrucksvollere Bew-gung; gerade im Gegentheil dieser gufgerichteten Stellung |

fallen denn auch mehrere andere Ditige, welche an und fc sich sehr» schêw erfunden sind. Mit Kränzen umwand Hübner die Sdultn, um das Fest der Philister anzudeuten, die Harfe, guf der Sistson spislen mußte, ist weggeworfen, Simson felbst afigekettet an die Säulen: Alles psetische und malerische Elemente, die in iedenk a1 dern Fall leicht ge{aßt «und verüanden werden, hier aber doch son von dem Momeytanen des Eindrutks etwas ableiten. Ueber- ‘diés kann man sage, die Kette sey nicht s{chwer und ak genug ; es ift aber befannt, wie sehrodergleichen zurückschließen läßt auf die Kräftigkeit der Personen, welche, damit umgehen. Sogar die Säu- len selb könnte“ man noch zu s{chwacch finden, vielleicht gar ihre Entfernung zu gering; ich weiß nun gar wohl, daß hiefüe ein be- stámmtes Maß gegeben war, *dsa Simson sie nicht würde aven um- spannen kbnnen, falls sie selbs dicker gewesen wären und weiter von cinandex entfernt gesianden hätten, und doch macht dic Phantasie, welche sich nicht so sehr an diese Bedingungen der Wirklichkeit und Wahrheit gebunden glaubt, fich ein Mis

Bild/ wenn es heißt, Simson habe zwei Säulen umspannt und ein- gedrückt. Die Phantasie hat hier das Einzelne nicht zu verantwor- ten, wohl aber der Maler; und eben daher kommt es, daß Lebtecer

größeres und imposanteres

hier und in ähnlichen Fällen so sehr hinter dem Dichter zurücksteht, daß er, der ihn so oft überflügeln fann, sich lieber gax nicht uf einen Wettsireit hätte einlassen follen. h i

In der That. findet sich - nur dasselbe Mißverhzältniß zwischen Malerei und Pocsie “in allen Theilen wieder. Nicht einmal in Sim- sons bloßem Gesichtsusdruck fonnte -der Maler alles das gebett, was sich doch nach der Poesik in diesem gewählten Moment konzen- trirt, nämlich das Vertrauen auf Gott, und auf die heimlich wie dergewonnene Kraft, dantt die Kraftanstrengung selb|, und Fn- grimm und Rache für das êrlittene Leid, namentlich fük seine ge blendeten Augen, endlich das triumphirende Gefühl dieser Rache eines Helden, dem sein eigener Tod süß is, wenn er nur seine Feinde sämmtlich mit sich begräbt: dies Alles giebt und fordert der Gegensiand, doch wir verlangen vom Maler Unmödgliches, wenn wir alles dies in seinem Bilde suchen. Bei Hübner i| mit Meister- schaft kaum mehr ausgedrückt, als Blindheit und cine gewisse Er- hebung zu Gott.

Was endlich den Abschluß und Zusammenklang aller Formen anlatigt, so haben wir unser Urthetl darüber hon verrathen In vielen Theilen des Bildes is ein großer und ernster Styl in Aûf- fassung der Formen, welche jene durchgehende Haxmonie verheißt, wobet sogar die Form der äußeren Umschließung wesentlich mit- spielt. Dazu kommt mün hicr namentlich noch, daß die Architektur theilweise mit dem Rahmen parallel geht und daß die beiden Säu- len Über die Stelle bestimmt haben, wo das Bild sich abschneidet. Allein nun steht die Eine Säule gufreht und unversehrt da, wäh- rend dke andere schon bricht und schicf cneigt is und das Gebdâlf \lurzt: nicht genug, um wirklich Jlluston des Einsturzes zu errei en, aber {on genug, um die Harmonie der Formen zu verletzen.

„„ Wenn das Bild nicht ganz den hohen Forderungen entsprechen will, die wir in jeder Rücksicht an Hübner machen müssen, so trifft der Vorwurf doch hauptsächlich die Wahl des Gegenstandes, über- dies scheint der Genius des Künstlers sich mit ganzer Licbe mehr auf dem Felde des Stillen und Friedlichen angebaut zu haben; ihm gelingt zwar das Großartige,-“*minder jedoch das (Kewaltige. „Näch-

ens treffen wis ihn auf seinem eigenthümlicheren Gebiete an. (Hr:

Meteorolog sche Beobachtung. 1832 | Mwgens | Nachmitt. | Abends Nach einmaliger 26. Oftbr. 6 hr. 2 Uhr. 10 Uhr. î Beobachtung.

e ‘1. e 111 Fs L 11, .ch L ; Luftdruck . |342 83 Par. |341,6 Par.|340,7% Par jQuellwärms 8,4 ? j.

Luftwärme | 0,9 °R.| 8/9%9R.| 6,3® R.sFlufwärme 7,1 ® R.

Thaupunkt 0,0 ° R.| 0,7 ° R.| 4-2,6® R.|Bodenwärme 7,3 4A Dunststtg.| 92 pCt. s | 45 pCt. | 73 pCt. |Ausdünsung 290. Wetter .…. | neblig. heiter. e! trübe. jNiederschlag 403. Bn O. VtO: | NW. Abends bedeckt. R: h Wolkenzug —- WNW. Mitternacht Regen.

e 145 N S700 E Den 27. Oktober 1832. Amtl. Fonds- und Geld -Cours- Zettel. (Preufss. Cour.)

E id |Z/. Brief. Geld. 3 | Lf Brief, GeTT

Sf. - Schuld - Sch. 4 y4 937 Grolshz. Þ s do. 4 995 ay Pr. Engl. Anl. 18| 5 | [103 Ostpr. Plandbr. | 4 [1001 | - Fr Engl. Anl. 22) 9 | [103 Pomm. Pfandbr. | 4 14054 1105 Pre. Engl. Obl. 30| 4 | 874 | 865 }Kur.- u. Neum. do.| 4 [105 E Sar R 7 | 927 | 92x mee do.| 4 [106 _— uen Ob m, L C.| 43 —— L d-i [S8 M Neum. Int. Sch. do| 4 | 93 | L-Sch. d.K.-u.N.| | 57 T E Berl. Stadt-Oblig. 4 | 941 —— u E | O 0 4 | 935 /-934 [Moll. vollw. Duk.| !| 4182 ! “lbinger do. 4 | 943 Neue A J 2 é in 5 JE3 Z G . f | 19 Danz do. in Th.\—| 34 | [Friedrichsd’or . |—| 132 | 431 Wesipr. Pfiandbr.[ 4 | 971 | . Disconto. . 4 : —_ y - Preu S. Cour M e ch se) Counrs. H 5 F ad i ei Brief | Geld. Tmsterdan Lr E 250 Fl, [Kurz I 1143 Gb e TN 250 Fl [2 Ml, | 1493 E S e Pv Q M Iv [159 il G 300 Mk, |2 Nl [4594| ; Aa L D 2M 1524 | - N O Gil e 0 6 0 S S H E |2 i [G gi g 287 A eo ev E e N P, [D t. | Ma ¿f [E Wlan in Ai, e r, 7, ¿e 460 Pl! 4QMie [2 Anu T! Augsburg Ee C4 Ti 150 Fl. |9 Tit, E L O 1 Breslau E G T T i O T S Ma | 991 2 Leipzigs ¿22 ú D E V 100 Thl. S Tace / EA 1()23 Flankludt. à. M. WZ. i... 'ADO E I Mt R a 2 Poel arg . o. d á (i) Rh] | j Woch è Wavsciniu it ¿ ¿600 El [knyz bk

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