1832 / 319 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

N E n 2 a L I D T U E d E R S G U E D it Via mac Ín S LCES A _—_ E

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Ein Fischer-Fahrzeug is gestern aus der See hier angekommen,

Gexrfte. dessen Mannschaft aussagt, daß drei Tage lang ein furchthares

daß alte EinzahtyFz, Fnhaber, hat und wtrd deu Kredtt der Ration und her Man glaubt allgemein, daß beim

ruh der Feindseligkeiten: der König das zweite Auf- l

der. freiwilli en Anleihe meinten Einige,

Hgfer war fehr begehrt, und wurden etwas hdhere Preise in baarem Gelde geschehen, daß man wenigstens denjenigen,

bewilligt. an zahlte für 125pfünd. weißbunten Polnischen Weizen 312 Fl. / für 128. 130pfünd. dito 300. 308 Fl., fúr 127pfünd. bun-

erregt hat; da man si troß aller Anftalten und Gerüchte, ‘von

chen Execution haben. Nach der Einnahme Antwerpens kann denen man sich so lange umgeben fand, nicht bereden konnte,

sich fein Streitpunkt zwischen Belgien und Holland erheben,

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ver nicht leichter als jeßt zu schlichten wäre. Es wird davon abhängen, wie König Wilhelm handelt, ob er auch nur einen der ‘ihm’ durch den Traktat: gesicherten Vortheile wird aufgeben dürfen. “Jedenfalls macht es uns große Freudè, dem Publikum zu- versichern, daß seit zwei Jahren nicht so geringe Aussicht zu cinem Europäischen Kriege und nicht ‘so wenige Gefahr A ist, daß der Kampf wenn, es zum Kampfe kommt sih über die Niederlande hinaus. erstrecken wird. “Das Vorrücken von Ppeußgischen. Truppen an den Rhein und die Gerüchte von feind- lichèn Beéwegungen Rußlands sind bloße Erdichtungen aus den lebhaften Phantasleen Französisher Republikaner im oder in Kusammenwirkung“.mit ufisern® Conskrvativen.“/, -

Der Graf- von Guilford hat nachstehendes Schreiben an

den-Secretair der zur °Untersuchung des Kirchen - Eigenthumes d

niedergesegten Kommission erfassen : °

Sw! Fh habe Jhnen Len Empfang des--Schreibens anzuzri- gen, ‘das Sie in Fhrer Bat (05s Secretgir der Kommisston, welche zur Unteifuchung der Einnahmen der Kirche niederZesept" wordenoist, an mich» gerichtet edle Ich habe persd@lich keihe Ein?

wetidung gegetdie Verdffentlichungemeines kirchlichen Pripat- Ei-

genthumes welches vón dem revolutipnnairen Theil dex Presse un-

mäßig übertrieben worden zu machen; wohl, aber macht msine Rücksicht für öffentliche“ Freiheit, welche durch Untersuchung des Betrages und dex Beschaffenheit des Eigenthumes der Jndividuen auf eine Besorgniß erregende Weise angetastet wird, Einwendungen

dagegen. Wenn ein Eigenthum, welchés von dem ursprünglichew Besißer freiwillig unter der einzigen Bedingung eines besondern Dien-

Îes, unter dem Vorwande, daß scht tei Dien mehr damit verbinden * sey, ui Eigenthum der Krone“ oder des, Publikums gemacht wer-

den könnte, so würden alle Freisassen-Besthungen eben so abhängig

und unsicher seyn. Dies i| gber weder in diese {nos it irgend eîs

nem asdern Lande dem Rechte gemi, Went je Bedingung er-

fúllf worden ist, sd hat weder der Kdnig noch sons Jemand das

Recht, das Eigenthum in Anspruch zu nehmen, oder auf irgend. eine

Weise damit zu schakten. Fch trete auch dem Grundsaße bei, daß

das, Parlament zurücknehmen fan, was das Paxlament bewilligt

hat; aber das Kirchen-Eigenthum ist von Parlamente nicht bewilliat,

sondern nur bestätigt und durch das Geseß für unverléplich erflävt

orden.» Da ich nun in dieser Beziehung fürchten muß, einen Prä-

cedenz-Fall oder einen Gebrguch festzustellen, so kann ih nit daë=-

ein willigen meinen Rechten twas zu vergeben,-ausgenomnten went

ich von geseßlich konstituirten Behdrden Befehl diéserhalb empfange.

Wenn elne solche Kommission durch das Parlament La ez 1 0

scyt würde, ein Ercigniß, das ich nicht für wahrsclseinlich halte, so müßt e ich» natürltch“meine hürgerliche Freiheit dem Landts-Geseye unter- werfen. Aber freiwillig anerkennen, daß das Eigenthum der Kirche dffentläches Eigenthum sey, und dähex zur Verfüglittg "des Pnbli- kums stehe, würde, meiner Ansicht ttach, eitte ficht - Verlepung sevn. Eine Antwort auf die mir vorgelegten Fragen würde, cine Zustimmung zu jenem unhaltharen Grundsaße in ch chlicßen. Fch bitte, den Kommissarien zu versichern, daß ih niht dur Pafktei- geist oder durch die Abneigung, meine pecuniairen, Angelegenheiten zu verdfentlichen, sondern durch die Rúcksicht auf dffentliche Frei- heit und durch ein Gefühl meiner Pflicht T weêrde; da ich überzeugt bin, daß, wenn „einmal das Eigent um der Kirche als ein dfentliches anerkannt wird , welches ich, geblpt auf alte Statuten find’an Fie allgemeine Kenntniß der Verleihung, bestreite, es bald aufhôrn wárde, ihr zu gehdren. Fch die E ie Lte D geg.) Ford.

Der Albioór®enthält Folgendes: „Die Minister haben sich nun, wie man sagt, entschlossen, selbs eine Kirchen-Reform-Bill einzubtingen. Sie haben des trefflichen Erzbischofs von Canter- bury Vermittelung zurückgewiesen; obgleich die zur Untersuchung der Kirchen -Einnahmen niedergeseßte Königl. Kommission Sr. Herrlichkeit und dem Bischof ‘von London ihr Entstehen verdankt, welche beide den aufrichtigen Wunsch hegten, einige Veränderun- gen herbeizuführen, die. gemäßigten Und vernünftigért Leuten ge- nügen föônnten. Wir unsererfeits haben immer gezweifelt, ob dcks Niederseßen einer solchen Kommission eine ‘geseßliche und constitutionnelle Ausübung der Königl. Prärogative sey, und wir fürchten, sie wird ferneren Eingriffen- in die Rechte und Privi- legien der Geistlichkeit die Thür dffnen. Wir sind weit davon entfernt, die Geistlichkeit aufzufordern , die ihr gestellten Fragon

nicht zu beantworten; aber wir rathen ihr, auf der Huth zu*| z

seyn. Wenn nun aber zugegeben wird, daß die Kommission, geseb6lih oder nicht, die Zustimmung des Erzbischofs-erhalten hat, warum, fragen wir, wird Sr. errlichkeit nicht geftattet, den eigenen Plan vorlegen zu dürfen? Dié Geistlichkeit würde ganz gewiß höchst bereitwillig Sr. Herrlichkeit vernüyftige Vorschläge zu Veränderungen und Verbesserungen unterstüßen. Aber nein! Dies würde mit den Ansichten. gewisser Personen niht überein- stimmen, welche fest ents{chlossen sind, unsere Kirche zu beräuben und zu plündern.“ L | L E Das Linienschiff „Revenge‘/ ist von Lissabon zu Spithead angelangt. Jm Tajo befand sich noch die „Caledonia‘/, um das Leben und Eigenthum Britischer Unterthanen zu beschügen. Die Lissaboner Behörden hatten die genügendsten Aufschlüsse über den Tod von Lord William Russel's Bedienten ertheilt, der sein Leben in Folge seiner eigenen Insolenz verloren ‘hatte. Der „¡Revenge‘/ begiebt sich ebenfalls zur Schelde-Expedition. Die Kriegs-Sloop „„Nimrod‘/ bringt Lord Edward Russell mit Depeschen nach Lissabon. de In dem Briefe eines Portugiesishen Offiziers in dem Heere der Donna Maria, vom 28. Oktober, heißt es: „Unsere Unternehmung nah Aveiro, unter dem Befehl des Capitains Rose, mít dem 12ten Jäger-Regiment, ist nit gelungen, Die 5Niguelin;en waren durch eine Indiscretion in unserem Marine- Departemenr von Unserer Bewegung und deren Zweck unterrich- tet worden. General Stubbs, welcher der constitutionnellen Sache von jeher mit dem treuesten Eifer gedient hat, und zu Porto besonderer Liebe und Achtung genießt, hat Befehl erßalten, ¿u uns zu kommen; man vermuthet, daß er den Oberbefehl über die Armee erhalten werde, da vön einer spezicrtn Botschaft nah Ma- drid geredet wird, welche dem General Villa-Flor übertragen werden soll. General Stubbs is durch dén Einfluß und ‘die Fürbitten des Marquis von Palinella wieder Mein worden. Zu dem Englischen Bataillon sind 200 Mann frischer Truppen, und zu dem Französischén 30- Polen gestoßen. Unsere Truppen haben den besten Muth, und. wir 9 viele junge Offiziere, welche meinen, Dom Pedro müsse Porto verlassen Und geradesweges auf Lissabon ziehen. Sartorius hat ausgebessert, und is wie- der fertig, in See zu gehen. Wir sirid mit Befestigung und Verstárkung des Kastells da Foz beschäftigt. / / In Glasgow haben si{ch 600 junge Leute für den Dienst Dom Pedro’'s anwerben lassen. Von Portsmouth if eine’ an- sehnliche Abtheilung Reiterei vorgestern nach Porto abgesegelt. Die Britischen Rekruten werden sämüitlih unter dem Befehle

von Sir John Dople stehen.

London, 9. Nov. Man tan sh leicht denken, d i s-Erklärung gegen Holland (denn anders kann ma d D lagnchtnaha Sollkndisäer Schiffe utid die Blokade der Holländischen Küste doh nicht nenen) keine geringe Sensation

Wetteifer :

daß man es würde wirklich zum Kriege kommen lassen. Es is zu allen Zeiten s{wer, die Gesinnungen einer Nation äber irgend eine bestimmte Handlung ihrer Regierung zu entdecken, und über diese haben sich noch so wenige Stimmen vernehmen lassen, da es sehr voreilig seyn würde, jeßt schon bestimmen zu wollen, was die Britische Nation davon denkt. Die Kaufleute, welche ihren Händel“ dadurch“ gestdrt sehen, - ohne noch durch. den Krieg selb| anderweitigen Vortheil ziehén zu können „» erklären sich in- zwischen laut genug gegen das Unternehmen gegen Holland, und nennen. es gewaltthätig, . ungkrecht - und. anti-Britisch, vas ‘auch die Tories in ihren Reden, wie - in - ihren gei: tungèn thun. Die Nation im Ganßen scheint zwar die Sache für „jeßt noch mit gleihgültigen R E! zóge sech abor der- Krieg in: die Länge, so daß er-neue Auflagen nöthig machen sollte, oder brächte er in irgend éin. Lebensbedürf- „niß Theueruns, ohne däß inzwischen etwas vorgefallen -wäue, was die Leidenschaften für denselben aufregen könnte, so würde er/ und mit jhm die Minister, die ihn angefangen, im höchsten Grade unbeliebt werden. den Krieg ist, geht schon 'aus dem gemessenen Ton der liberalen Journale hervor, wann von Holland die Rede ist, deun sie ver- metêden es, so viel nur immer ckôgkih, die Volksthümlichkeit der *Hosländer aUfzureizen, um nicht der. Sache eine Wendung zu geben, weiche, inden sie dew Krieg- in die Länge zdge, “den Hol- ländern die. Sympathie der* Engländer selbst sichern dürfte. Jn- zwischen hät zan ‘hier die Hoffnung noch füicht aufgegeben, daß dieser unglickliche -Stifit bald und vielleicht ohne Blutvergießen beigelegt werden wird. Bei uns im Jnneru hat sich wenig ereignet, was für-das Ausfand Jnteresse hätte. -Die Freisprehung des Mayors von Bristol. ist bereits bekannt. Die ganze Sache hat zwar wenig Aufsehen gemacht ;" doch haben sich aus ‘der-Unter- suchung Thatsachen ergeben, welche die Regierutig und®das Par- lament anspornen mlissen, so shnell als môglich allèn größeren Städten im-Lande Polizei ¿ Anstalten zu geben, wie wir sie jeut in London haben, wenn auch mit einigen Modifiratiofen, welche diese selbs bedürfen. Wer die Akten jenes ‘Prozesses aufmerk- aim liest, und sieht, wie die große Stadt Bristol -in so kritischen ugenblicken wie damals, dem®Zufall überlassen war, wer ferner bedenft, daß es in ganz England und Schottland zu allen Zeiten eben so beschaffen is, außer, in London, wo es dis vor 2 Jahren nit anders - stand, der“fann nicht umhin, die Rechtlichkeit unse- res Pöbels zu bewundern, der vof Reichthümern umgeben, uñd oft’in bitterem Mangel f{chmaehtend, slch so énthaltsam. zeigt, daß nuv- in Zeiten großer politischer Bewegungen hier und da seine Wildheit losbriht, und sich in Raub und Brand äußert. Jn Jrland hat so eben ein Éoroner-Gericht einen Friedensrich- ter und mehrère Polizeidiener, von deen bei einem Auflaufe zwei Personen erschossen wuvden, des- Mordes angeklagt. Zwar werden sie höchst währscheinlich von. dem höheren Gerichtshof freigesprochen verden (wenizstens ist dies. das gewdhnliche Re- jultat von solchen Prozessen in Jrland); aber die Begebenheit zeigt doch, daß unsere Beamten großer Verantwortlichkeit aus- gesest sind. Auch scheint “es, daß es dex Regierung“durch ihr entschlossenes Benchmen, das Eigenthumérecht der Kirche zu be- haupten, beinahe gelungen sey, das Land in diesem Punkte zu beruhigen. Es is bereiks eine gute Anzahl angesehener Leute, welche an geseß widrigen Versammlungen Theil genorimen hat- ten, schuldig erkannt, und zu drei- bis sehsmonatlicher Gefäng- nißstrafe verurtheilt worden. O'’Connell selbst rieth, als Ver- theidiger Mehrerer, sich fr schuldig zu erkennen, was dann ver- muthen läßt, daß dieser unruhige Kopf die Uebermacht des Ge- seßes erkannt hat. Desto eifriger abev arbeitet er daran, den Wunsch nah der Auflösung der Union, oder was dasselbe meint, die Wiederherstellung des Jrländischen Parlaments volks- thumlih zu machen, und die Wähler zu bereden, Keinem ihre Stimine zu geben, der sich nicht dazu verpflichte, kein Ministe- rium unterstüßen zu wollen, welches nicht in diese Auflösung willige. Auch scheint es, allen Anzeichen na), daß die Nägung u dieser Aenderung, selbst unter den -Protéstanten, sich aus- breite, so daß wahrscheinli eine bedeutende Mehrheit der Jr- ländischen Deputirten sogenannte Widerrufcr (Repcalers) seyn werden. Da nun weder das jebige, noch irgend eîn anderes Mi- nisterium einem ähnlichen Vorschlage Gehdt geben darf, so steht zu erwarten, daß ein solcher Haufe beständiger Widersacher, welcher immer bereit ist, jede aufkeimende Partei, wenn sie nur der Regierung entgegen ist, zu verstärken, diesem, wie jedem nachfolgen- den, Ministerium höchst beschwerlich fallen wird. Ja, hat sich einmal ein folcher Phalanx im Unterhause gebüdet (an den sich unskreitig auch mehrere Englische Mitglieder anschließen werden), so bleibt der Gegenstand», eine immer offene Frage, welche im Fortgange der Zeit, wie die über. die Emancipation der Katholi- ken und der Pafklaments-Reform, immer an Stärke gewinnt, und am-Ende durchgeht. So ist nun auch die Frage über Kirchen- Reform ihrer Entscheidung nahe: Flugschriften über die Umtau- hung des Zehnten gegen eigenthümliche Ländereien, gleichere Vertheilung des Einkommens der Pfarrer, so wie der Bischöfe u, dgl. übershwemmen das Land, und zwar meistentheils von Geistlichen selbst geschrieben, sogar von Bischöfen; Versammlun- gen von Geistlichen und Bittschriften an ihre Vorgeseßten um Abstellung notorisher Mißbräuche, Gesellschaften für die Ver- besserung des Kirchenwesens u. st..w. sind an der Tagesordnung, so daß das nächste Parlament sih auf. eine entscheidende Weise damit beschäftigen muß. Graf Grey hat an die Stelle des eben verstorbenen Ober-Richters, Lord 'Tenterden, Sir T. Den- man erhoben, so daß jest die beiden Advokaten der Königin Ka- roline, Brougham und Denman, die hdôchsten Richter-Aemter im Reiche bekleiden. Zu Cork hat sih unter den angesehensten Edelleuten und Gutsbesißzern ein Verein zu Gunsten nüslicher Reformen, aber zur Aufrechthaltung- des Vereins zwischen bei- den Ländern, gebildet.

. Niederlande.

Aus deîn Haag, 10, Nov. In dex zweiten Kammer der General - Staaten haben viele Debatten Úber die Mit- tel und Wege, wie den außerordentlichen Bedürfnissen abzuhelfen, stattgefunden. Die Ansichten waren darüber sehr verschieden ; Einige wollten einer Auflage den Vorzug vor einer neuen An- leihe geben, um die Schuld nicht so sehr zu vergrößern ; Andere „stimmten dagegen“ für ein Anlehen, falls es in einem kleineren Utnfange statthaben solle. Viele gaben noch zu bedenken, ob es unter den jeßigen ungünstigen Umständen rathsam seyn möchte, an Ablôsung oder Konversirung der Schuld zu denken, und ob es. nicht besser sey, dieselbe noch is fa bis sie leichter bewerkstelligt werden könne. Man {lug sogar vor, das 1 pCt, zur Einziehung der Certifikate für die legte Anleihe noch nicht zurückzugeben, und so 420,000 Fl. in Kasse zu behalten, wofür man sonst das Land mit ‘neuen Lasten

überladen müßte. Jn Bezug auf den Vorschlag hinsichtlich

Daß- das Volk, dermalen nicht für

che baares Geld gäben, größere Vortheile gewähren müßk denen, welche Papiere ‘einlieferten; daß die Certifikate auf ien und nicht in blaoco ausgestellt werden müßten, um j triebener Gewinnsucht zuzwehren; daß der Termin zum q zeichnen auf einen Monat auszudehnen sey, und klekne A, von 40 oder 50 Fl. ausgegeben werden müßren, damit au geringere Stand Theil nehmen könne.

Die Haarlemsche Courant berichtet aus dem Haag Stey d.: „Gestern Nacht kam ein Courier aus- St: P burg hier“ durch, der, wie man sagt, die. Añtwort des Kail auf den Entschluÿ Englands und Frankreichs zu Zwangs-M, geln nach Londoæ überbringt. Der Jnhalt der Depeschen, che. er mit sih führt, .und- welcher, den umldufenden Geri zufolge, nicht. nachtheilig für die "Sache Niederlands lautet, | gesterw hier in einem Kgbinets-Rathe erwoFen worden seyr? 1 Meinung, daß durch zeitige Ausgleichung allea feind Handlungen, die-den allgéñoinen Krieg zum AusMuche brin könnten, noch zuvorgekommen werden könnte, findet n Vielen Eingangz- und man ficht noch immer“ den von Pry vorgeschlagenen Traktats- Entwurf als ein dazu géxignetes tel am

_ Aus Dordrecht vom 9. "wir? gemeldet, daß, soowi Absenden von Mund- und- Kriegsvorräthen“ nach der Citaj

“von Antwerpen unausgesezt fortdaure, so auch die Berichte

dorther über den physischen. und moralischèn Zustand der saßung aufs befriedigendste lauten. ' Ein Brief, an Bord eines beim Fort Bath stationirten nonenbootes am 5. Nov. geschrieben, euthält unter Anderem gendes: „Jch muß Euch auch Einiges über die Schelde, di großen Zankapfel zwischen den Mächten melden ;Fmöglich, daß bessere Berichte bekommen könnt, aber gewiß keine wahrere, Ÿ erwarten nun hier vor der Mündung dieses Flusse, die. ver Anglo-Gallische Flotte, von det ich jedoch kaum glaube, daß ses den Kopf gegen einen Skrom wird einrennên wollen, 6 ie] der Fußbreit bestritten werden soll,” und wo sie ‘doch nicht d als-bis zum Fort Bath durchdringen kann, wo die Therm der Schelde sind. Vor diesem liegt Sr. Majestät Linins ¿de Zeeuw „“/ nebst einigen Kanonenböten, und diese Stel ist von Natur so stark, daß schon eine. gewaltige Macht | gehört, um sich die Dutkchfahrt zu erzwingen; um so mehr soll es den Engländern Mühe kosten, da unsere Marine mi sen Herren noch eine Rechnung abzumachen hat, und - wir auf die Gelegenheit harren, um dem Admiral Malcolm zu weisen, was eine Niederländische Marine ist und vermag. ner befinden sh die Forts Lillo und Liefkeushoek, edes in Gibraltar umgeschaffen, und die Citadelle felbst i nur rit Pulvermine zu vergleichen. Ganz bomóöenfest, mit Stüen | Mörsern beseßt, und durchaus unterminirt, soll es den Fra sen nicht so leicht fallen, wie sie sagen, dic Festung zu feht und versuchen sie es, so wird man von Antwerpen sagen kön /7//Hier stand einst eine prächtige Stadt. ‘/‘“/, /

Der Englische Courier theilt folgendes Schr aus dem Haag vom 6. November mit: ¿„„Jhrem Wur gemäß, schreibe ih Jhnen diesen Brief, um Sie von der ( der Dinge in diesem Lande zu unterrichten, wie sie, allem Anfth nach, sich gestaltet, und vow der Ansicht, die ich mir durch eigene! obahtung und durch die aus verschicderen Œrellen eingezój Kunde gebildet habe. Es herrschs hier unter allén Klassen eine au ordentliche Ruhe und zu- gleicher Zeit eine Entschlossen wie man ske in Betracht der_kritischen Lage, in dere ih di Land befindet, und der herannahenden, aller Wahrscheinlidlt nach bewaffneten, Entscheidung kaum erwarten sollte. "Je hal bei Hoch und Niedrig umhergefragt und kann die Antwort welche ich überall erhielt, im Allgemeinen auf Folgendes zul führen: „, „Wir kennen die Gefahr, der wir entgegengehen; Vaterland hat sich früher hon in ähnlichen Lagen befunden, durch Gottes Güte, Gunst und Schus wurden wir gerettet; u jeßt wieder seßen wir unser Vertrauen auf seine Allmacht u Weisheit, die uns retten und gegen unsere Feinde und ihre sen Absichten {hüten wird; wir bauen ganz auf unseren red schaffenen, gewissenhaften und besonnenen Ki und seine tüchtigen Minister; denn thdricht wäre es ! uns, wenn wir ihre Handlungen bekritteln wollten , da wir nen unser volllommenes Vertrauen und unseren Beifall ken. Der Kdnig und seine Minister müssen, vermöôdge ihrer fahrung und Kenntniß, besser wissen, welches Verfahren hiér klûgste ist; ihre Jnteressen sind die unsrigen und die uns auch die ihrigen.‘ Jch kann Jhnen versichern, es ist Parteigeist verschwunden, und als einen Beweis davon wil nur anführen, daß das einzige Oppositiousblatt, welches in sem Lande existirte, der „Standart‘/, zu erscheinen aufgehör! weil seine Abonnenten es im Stich ließen. Und doch wu ein mit großem Talent geschriebenes Blatt« Jch könnte Zu viel über diese Sache erzählen, aber das Vorstehende isl Wesentliche in Bezug auf die allgemeine Gesinnung und fungsart. Die in England unterhaltene Meinung, daf Blokade die Holländischen Kaufleute einshüchtern werde, l daß sie durch ihre Furcht würden bewogen werden, auf die Ÿ ländische Regierung einzuwirken, diese Meinung, wenn sie ! lih unter ihnen gehegt wird, is ein großer Jrrthuni. § Kaufleute habén den Maßregeln der Regierung einstimmig ren Beifall zu erkennen gegeben und werden sie durch alle i! zu Gebot stehende Mittel untersiü6en, theils persönlich, t mit Geld; und nicht etwa, wie man jenseits des Kanal glaubt, eigennüßigen kaufmännischen Jnteressen, sondern in wahrhaft pat tischer Absicht Und aus Liebe zu ihrem Vaterlande. Der beste Bei von dieser Gesinnung is, daß man die reihen Kaufleu Amsterdam, Rotterdam und anderen Städte ihren Söhzen freiwilligen Dienst in der Armee als gemeine Soldaten gestal ja sie noch dazu aufmuntern sieht, und die alten Kaufleute s! ihrerseits des Nachts mehrere Stunden hindurch- auf dn Sl) wachen findet; ich habe dies hier von ausgezeichneten Edelll und verabschiedeten mehr als sechzigjährigen Oberoffizieren sehen. Ein anderer Jrrthum is der, daß man wähnt, es 1 sehr an Geld fehlen und nicht so vièl herbei geschafft wt können, um die außerordentlichen Kriegskosten zu decken. P Sie versichert, daß die Generalstaatén einmüthig für die ü Anleihe stimmen und daß alle Einzelie augenblilih ! für unterzeichnen und sie {nell zusammenbringen werd! Vielleicht möchten sicch in der zweiten Kammer ein

es nicht gehässig erscheinen würde, zumal da es wohl mögli! daß auch sie im dringenden Augenblick ihre besseren Gt sprechen lassen. An Geld is hier Ueberfluß und das Disfo! steht auf 3 pCt. Das kluge, gerechte und weise Benehmen | hiesigen Regierung, wenn es sich darum handelt, die Zinsel

Î im Nothfall kann noch

Stimmen dagegen erktären, die ih nennen könnte,

Nationalschuld regelmäßig zu bezahlen, selbst an die Belgisd

ung aufrecht erhalten. P fuss

oder die Reserve-Schuttereien zusammenberufen und da- noch 40,000 Mann mehr unter den Waffen haben wird. sind mit Offizieren, Train und -Waffen versehen, eine zweite Reserve von,

her Zahl zu aftivem. Dienst aufgeboten werden. Die inder können ih nicht davon Überzeugen, daß die renen “Englischen Marine - Offiziere =es mit. der ange- n Blokade ernstlih meinen. Als Grund geben sie añ, abyeschen von der durch die Winterstürme zu hestehenden die Sache ganz unn sey. Es würde zu viel Zeit,

U ly ê T8 O R , i 4 in einem Briefe ihre verschiedenen Gründe auseinander-

en, weshalb. sie die Blokade für unnüs halten, aber ih ver- je Ihnen, daß die Gründe für, mih überzeugend waren. anderer Punkt, der dem Holländischen Kaufmann höchlichst ft, ist das Un pFlitische der von Jhrer Regierung so verfolgten Maßregeln, da sie doch mit den wahren Han- Interessen Jhver eigenen Baumtwollen- und Garn - Fabri- q in Lancashire, Jhrer Tuch - Fabriken in Yorkshire® und. Eisen-Bergw&rke in Wales so gänzlih im Widerspruch indem dieses Land fúr seinen eigenen Verbrauch zur Ausfuhr in° seine Kolonieen jährlich für viele lionen «Gulden solcher Waaren aus England bezieht. allen diesen. Artikeln verschen sich die Velgier bekannclich }, aus Gent, Verpiers und Lüttich... Was die möglichen Fälle ven militairishen Operationen betrifft, so sind dies Dinge, denen ih durchaus nichts verstehe.“ So viel man aber dar- sprechen härt, scheinen sehr verschiedene Ansichten in dieser scht dbzuwaltem o Unter Andêrew meint man), daß bei dem 1 Schuß von den Französischen Batterieen dig Citadelle nach ngeschitem förmlichem und energischem Protest «aufgegkben jen und die Garnison sich zurückziehen wikd (?); Andere hen, man werde sie bis aufs äußerste vertheidigen, da sich starke und auserlesene Garnison von 7— 8000 ‘Mann, mit (then und Lebensmitteln reichlich vêrsehen, darin befindet, die ‘meisten ihrer Werke bombenfest sind. Bes kinem f láuft die Stadt Antwerpen Gefahr , zerstört zu werden, ders wenn die Citadelle von der Stadtseite angegriffen wird. ¡Land ist an mehreren Stellen schon unter Wasser geseßt, vie Ueberschwemmungen werden bald noch weiter ausge- werden. Was die Schelde-Schifffæehrt anbelattgt, so können /olländer ste pro tempore in einem einzigen Tage: absper- wenn sie an einem Punkf, wo nur für ein einzelnes Schiff

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Durchfahrt Raum ist, einige alte mit Steinen beballastete

ahrteischiffe in den Grund senken. Man ist hier allgemein lische, daß Belgien jeßt unter Frankreihs Kontrolle steht “leiben wird, was für äußere Formen man äuch aufstellen , und hieraus, glaube i, entspringt die eigentlihe Schwke- it einer Ausgleichung; denn anzunehmen, daß sie" wirktich der Feststellung des Betrags" der von den die Schelde be- enden Schiffen zu entrichtenden Zölle oder Tonnengel- entspringe, hieße denn doch, wie Sie selbst einsehen den, “einen sehv geringfügigen Grund vorauesezen. Daß Zoll entrichtet werden muß, wird als ein Holland gebüh- es Recht anerkannt, und es kommt nut auf den Betrag (ben, an. Die ‘Belgischen Schiffe, welhe, nah Antwerpen , sollten, nah Lord Palmerston's Vorschlag, den fan hiéë Schetna nennt, 1 Gulden odex 20* Pence Sterling für die wt als Zoll entrichten, ihre Ladung möchte bestehen, wokin wle. Jn dem von Preußen ausgegangenen Entwurf in auf die Schelde-Schifffahrt war der zu entrichtende Zoll- 4g leer gelassen, und die Holländische Regierung füllte ihn, ih hdôre, mit anderthalb Gulden' oder* 2 Schill. -6 Pce. für nauswärts und eben so viel für stromabwärts aus, welches Schilling für die Tonne ausmachen würde; die Belgier ugen 1 Schilling 8 Pence vor, der Unterschied betrüge 3 Schilling 4 Pence. Man hat berechnet, daß die derung der Holländer nur halb so viel beträgt, als der er in Bezug genommene Mainzer Tarif feststellen ¡wúrde. dies wohl ein Gegenstand, der, wie es scheint, der Anlaß zu m Europäischen Kriege werden, und Tausende von Christen- n als Opfer erheischen kann? Wohl mag man Schmach» aus- n über die selbstsüchtigen Staatsmänner, die sih auf solche ne und Folgen einlassen können, nachdem sie den alten Trak- vin Mänster gebrochen haben, eine That, deren bloße Be- tigung Jhr. Herr Pitt im Jahre 1794 schon äls hinrei- dn Grund zu einem Kriege gegen Frankreich erklärte. Na h - list, Es heißt hier allgemein, der König von Holland habe jlissen, keine feindliche Maßregeln gegen Brikisches Eigenthum diesem Lande zu ergreifen und keine Kaperbriefe zu erthcilen ; ) dbgleih Englands Verjahren gegen Holland von allen sei- alten treuen Freunden in diesem Lande hefcig getadelt wird, giebt man doch der besagten Entschließung vollen Beifall Ztihen von wahrer Größe und chchristlicher Gesinnung, und Beweis , daß noch eine freundliche Erinnerung an die alten ndtisse übrig is, welche seit Elisabeths Regierung Jahrhun- lang zwischen England und Holland bestanden. Gott gebe, Eintracht und Freundschaft noch einmal hergestellt werde, daß der jeßige unnatúrlihe und zerrüttete Zustand der até:Angelegenheiten endlich aufhödre. Auf der gestrigen Am- damer Börse blieb die 22proc. Anleihe auf 402 stehen.‘ —— Amsterdam, 10. Nov. Ungeachtet der verneinenden vort unserer Regierung auf die Aufforderung von England und reich zur Uebergabe der Citadelle von Antwerpen, haben sich [die Preise der Holländischen sowohl als der fremden Staats- fre ziemlich gut erhalten. Vicle Spekulanten bleiben des Da- jaltens, daß Holland feinen so ungerechten Krieg wird zu be- ß haben. Andere stüßen ihre Meinung auf das diesseitige gute t und den eiimüthigen Sinn von Fürst und Volk, um nödthi- s das Acußerste zur Vevtheidigung anzuwenden, und dies mag Y der Grund der hier herrschenden Ruhe und der allgemeinen lation seyn, was auch naturlich Einfluß auf die Fonds hat. gürlger Börse war es indessen etwas flauer in Folge einiger rahantische Rechnung geschehenen Verkäufe. Der Gouver- von Antwerpen hat eine Proclamation an die Einwohner die- at erlassen, um ihnen“ anzukündigen, daß die Feindseligkeiten Ad d. ihren Anfattg nehmen würden und die unschuldige liche Holland vielleicht nicht geschont werden würde. Laut Gbeat Nachrichten vom bten d. ist die kombinirte Flotte von O nach den Dünen abgesegelt, wie es heißt, mit fernerer Fand für die Englischen Schiffe nach der Schelde und für Gert ischen nah dem Helder bei Texel. Auch zirfulirte hier 1E vom Marsche Preußischer Truppen nah der Gränze, 2weck jedoch nicht angegeben wurde. Nach Geld ist kürzlich pneage wie gewdhnlich gewesen, welches den Zins - Cours von b : nen quf 37 vCt. und von Leihungén auf 32 à 4 pCt. : b t Der Handel am gestrigen Getreide - Markt war isen v cbhaft, indessen ging Polnischer Weizen zu den jüngsten te gon der Hand, auch rother Weizen blieb preishaltend , doch se wenig Frage. Man forderte für Roggen die vorigetr / fs fanden sich aber feine Abnehmex; cben so war cs mit

©

| unser Schreiben vom 2ten d. M.

ten 290 Fl. /, für 124. 427pfünd. bunten Königsberger 265. 280 Fl., für 25pfünd. rothen 248 Fs. / für 128pfünd. Demminer 260 Fl., für 128pfünd. Märkischen 255 Fl., für 116pfünd. getrockneten R04g- qtu bei Kleinigkeiten 180. Fl. , für eine Partie k10pfünd. Preußi- chen ‘dito is- ein Gebot von 465 Fl. abgewiesen, für -94pfünd. Friesische Wintergerste 122 Fl., für 101pfünd. feine Odnische 125 sl, für R alten feinen Hafer 118-Fl., für s1pfünd, -Offfrie=. sischen 105 Fl., für 77pfünd. Holfteinshen 98 Fl. , für T4pfünd. alten und neuen Futterhafer 94 Fl., für: T0pfünd. 90 Fl.

Belgien.

. Brüssel, 10. Nov. Der hiesige Moniteur enthält heute“-die Apzeíge ‘von dem in den Häfen Englands und Frank- reichs -auf Holländische Schiffe gelegten Embargo.

_ Das Memorial sagk in Bezug auf die von mehreren Blättern “verbreitete Nachricht, daß der General. Chassé dem Oberst, Buzen habe-sagen (assen, er würde beim ersten Erscheinen der Fkanzösischen Fahñe- die Stadt bombardiren: „Dieses Gs- rächt {hien uns wihtig genug, um genaue=Erkundigungen ein- zuziehen, und wir haben die Ueberzeugung érlañgt, daß dem Oberst Buzen keine Mittheilung der Art zugegangen 114400 Der hiesige Courrier meldet, daß einen beim- Generat- stabe eingegangenen Bericht zufolge, von Seiten Hollands eine große Menge Emissarien mit Tauben nah mehreren Städtef des Nord - Departements gésandt worden wären; durch diesks Mittel” würde man in Holland und in Ver Citadelle von Ant- werpen den Einmarsch der Französischen Armee, eine Stunde, nachdem derselbe erfolgt sey, erfahren. - : ° Gestern Mittag trafen hier, unter Begleitung eiuer. Abthei- lung Artillerie, mehrere Wagen mit Geld vou Antwerpen ein: Aus Valenciennes schreibt man vom Sten d. M. : ,¡„Gesteun Morgen um 4 Uhr traf beim Marschal Gérard ein vom- König abgesandter außerordentlicher Courier ein. E& ist jeßt außer

Armee die Belgische Gränze auf allen Punkten überschreiten, und sih unter den Mauern von Antwerpen vereinigen wird. Heute oder morgen wird das hier stehende Ingenieur - Corps gegen die Citadelle der hiesigen Stadt das Mandsver der Erdffnung der Laufgräben ausführen. Mit Unrecht. haben vexschiedene Jour- nale gemeldet, daß Abtheilungen Französischer Truppen das nach Antwerpen bestimmte Belagerungs-Materiäl begleitet hätten. Die deshalb eingezogenen genauen Erkundigungen sesen uns in dæn Stand, versichern zu édnnen, daß kein Fran dsisher Soldat vor dem Einrücken der Armee einzeln in jenem Lande agiren wird. ‘/

Antwerpen, 9. Nov. Heute is hier folgende Procla- mation von Seiten des Magistrats erschienen :

;¿Mitbürger! Fhr kennt die von Frankreich und England at- geordneten Maßregeln, um Belgien zum Besiß des Gebietes zu verhelfen, das ihm der Traftat vom 15. November 1831 anweis. Die Benachrichtigung des Herrn Obersten, ersten Plaß - Komman- danten, vom gestrigen Tage, übereinstimmend mit der Depesche, welche wir von dem Herrn Minister des Fnnern, als Antwort auf / erhalten haben, hat Euch auch damtt bekannt gemacht, daf, wenn die gegen den Holländischen Han- del gerihteten Maßregeln fich als unwirksam erweisen, die Citadelle von Antwerpen hôchstwahrscheinlich einer der Hauptpuukte der Feind- seligkeiten werden wird; daß aber der Angrif auf eine Weise kom- binirt werden soll, um unseren Gegnern jeden Vorwgnd ju chmen, cine friedliche Bevölkerung den Drangfalen des Kritdges mquszuseßzen. Da indessen diese Sorgfalt der Regierung nicht voll ändig übér die Folgen beruhigen kann, welche ein Angriff auf die Citadelle für die Stadt nach sich zichen könnte, ss haben wir in dem Umfange unse- rer Befugnisse diejenigen Vorsichts-Maßregeln ergriffen , welche ein mögliches UnglÜck nothwendig machen dürfte. Die fcühex er- nangate Kommission zum Löschen des Feuers in außerordentlichen Fällen iff wieder in volle Thätigkeit geseßt, und beschäftigt sich eifrig mit dem Zwecck ihrer Zusammenstellung. Alles, was die Ein- wohnerschaft im Gattzen interessirt, ist Gegenstand unserer Sorgfalt gewesen; Fhr werdet ohne Zweifel Eurerscits die besonderen Maß- regeln ergreifen, welche die Lage jedes Einzelnen erheischt; und von» Eurer Mitwirkung müssen wir, wenn dic {Kefahr sich zeigt, die Wirksamkeit der von uns angeordneten Maßregeln er=- warten. Indem wir Euch zur Vorsicht auffordern, wünschen wir indessen keine Bestúrzung zu verbreiten; die Unwirksamkeit des ersten gegen Holland" angewendeten Zwangs - Mittels ist noch nicht gewiß. Bereiten wir uns daher auf die mdglichen Ereignisse vor, ohne es indeß zu unterlassen, den Grad ihrer Wahrscheinlichkeit zu be- rechnen. Vorsicht und Ruhe muß bei dieser Gelegenheit unser Wahlspruch seyn! Eure Behörden werden sich demselben getreu zeigen. Auf dem Stadt-Hause, am 8. Nov. 1832.

(gez.) Der Mrgerime ser, Gevard Legrelle | Auf Befehl: der Secretair, Wellen s8.//

_ Das hiesige Journal begleitet obige Bekanntmachung mit folgenden Betrachtungen: „Die Möglichkeit des Bombarde- ments der Stadt Antwerpen“ ist gegenwärtig der Mittelpunkt aller Besorgnisse. Nach zwei Jahren des Elendes und der Unruhe wohnt jeßt der Schrecken unter unseren Dächern, und man befärchtet eine große Katastrophe. Wir können uns in- dessen immer noch nicht von dem Glauben trentien, daß die Befürchtungen übertrieben sind; wir hoffen noch, daß die Kata- strophe nicht stattfinden werde. Schon gestern haben wir aus cigener Bewegung dem Gerüchte von dem angeblichen Schreiben des Generals Chassé an den Oberst Buzen widersprochen; ein ministerielles Blatt bestätigt unsere Behauptung (vergl. Brüssel). Wir wiederholen es: das Feld der Hoffnungen ist noch größer, als das der Besorgniß; indessen räumen wir ein, daß Klugheit und Vorsicht die Proclamation des Magistrates nothwendig machten.‘

__ Im Phare liest man nachstehende augenscheinlich zur Ermu- thigung der Einwohner geschriebene Bemerkungen: „Wir haben seit einigen Tagen die Ankunft vieler Fahrzeuge bei der Citadelle angezeigt; aber gestern erst haben wir die Bemerkung gemacht, daß diese Fahrzeuge bei der Ankunft gar nicht tief im Wasser gehen, während bei der Abfahrt der umgekehrte Fall eintritt, woraus zu schließen ist, daß sie leer ankommen und beladen ab- gehen. Einige Personen, welche diese Bemerkung ebenfalls ge- macht haben, sind der Meinung, daß die Citadelle gegen den 15ten d. M. geräumt werden wird, und glauben, diese Vermuthung durch die lebhafte Verbindung zwischen Holland und der Ciíta- delle bestätigt zu finden. Auch an der heutigen Börse glaubte

4 -Regierungs:-Chef gewäh!

Zweifel, daß am 15ten d. M. und vielleicht noch fruúßer die Nord- -

Wetter auf. dem Meere gewesen sey, und man kein Kriegs\{i}ff} gesehen habe. °

Auf ein Holländisches Schiff im Hafen von Dönkirchen ist" Embargo gelegt worden.

° Polen. Warschau, 11. Nov. Die hiesige Allgemeine“ Zei» tung. meldet: „Um ten d- M.’ verkündete Se. Durchl. der Fürst Statthalter den in den Sälen des Schlosses veksammelten Behörden, die ihre Glückwünsche zu der Geburt Sr. Kaiserl.

. Hoheit des Großfi#ften Michael Nikolajewitsh darbrachte?, ei- nen neuen Beweis von der Huld unseres gnädigen Monarthen.

Dem Manifest vom 1. Nov. 1831 ufolge, waren alle“ diejeni- gen von der allgemeinen Amne}stir ausgefclossen und sollten vor Gericht gestellt werden, welchê am 7. Sept. 1831 einen agderen an dem revolutionairen Reichstage zu Zakvoczym und Plozk Theil genommen und unter Anderem ine ProclamatiÎn an die Armee erlassen hatten, worin sie dies Jetbe zur Augdauer in dem Kampfe geuen ihren rechtmäßigen Nönarchen aufforderten. Se, Maj. ®verinieden® den Weg, den Jhnen in diesem Fall die Gerechtigkeit selbst vorzeihnete, und indem Sie lieber dem Antrieb “hres väterlichen Herzens folgs- ten, gerußten Sw, alle diese Personen von jeder weiteren Ver- antwortlichkeit zu befreien. Viele Mitglieder jenes Reichstages, denen diese neue Gnade kundgethan #Gurde, erneuerten ihre laus ten Lobpreisungen und ihre innigen Gebete für das Wohl des Monarchen , «dessen Milde und dessen Tugenden eine unerschüt- terlihe Bürgschaft für das Glü der Völker sind, welche die Vorsehung seinem Scepter unterwarf.“/

In diesen Tagen starb hier in einem Alter von nahe an 100 Jahrèn der Kammerherr Niewiescinski, der als solcher am

Hofe- des Königs Stanislaus August angestellt war.

Ím hiesigen JFsraelitischen Hospital befindet sih eine 105 Jahr’ alte Frau, die noch bei vvllkômmener Geistesgegenwart ist und sich deutli? ihrer Erlebnisse von beinahe hundert Jahren her erinnert. :

. Die Vieh- Krankheiten , welche an vielen Orten des König- reihs Polecñ Verb fangen jeßt au, nachzulassert.

Auf den lezten Warschauer Märkten ja lte man für den Korzez Roggen“ 13-1414 Fl., Weizen 21 —27 Fl., Gerste 9—12 Fl. und Hafer 6: —71 F{.

D .Deutschla.n d.

München, 9. Nov. Se. Majestät der Kdnig Otto von Griechenland sind gestern nach Tegernsee zu einem Besuche bet J. M. der verwittweten Königin abgereist.

Jn der verflossenen Nacht starb dêr General der Jnfanterie, Karl Graf von Beckers, in Folge wiederholter Schlag: Anfälle. Dâs feierliche Leichenbegängnis wiud -Sonntgg Nachmittags 4 Uhr ‘gehalten werden.“ j

_ Die Würzburger Zeitung berichtet: „Man vernimmt aus sehr “zuverlässigen Quellen, daß Herr General-- Major von + Heidegger sener Theilnahme an der Regentschaft von Griechen-

4 land enthoben worden sey, und zwar in Fotge einer Mittheilung

des Griechischen National - Kongresses, so wie der noch hier be- findlichen Grigchischen Deputation; welche beide im Namen ihrer Nation auf das bestimmteste gegen Herrn von Hkidegger si erklärt haben sollen. Der Lestere wird. daher auch nicht in einer andern Eigenschaft den Zug nah Griechenland mitmachen, son- dern in Bayern zurückbleiben. Die Unpäßlichkeit Sr. Maj. des Königs ist noch nicht beseitigt.“

y Die Münchener politische Zeitung sagt: „Das Jour- nal des Débats und nah ihm mehrere Deutsche Zeitungen haben das Schreiben Sr. Majestät des* Königs von Bayern an den Griechischen Senat, datirt vom 22. Juli d. J., gegeben. Diese Mittheilung scheint aus einer Griechischen Uebersegung des Originals, welche wahkscheinlich ‘wieder ins Französische über- tragen wurde, entstanden zu seyn, und ist mit dem Ortginals selbst nicht gteichlautend. Wir sind ermächtigt, jenes Schreiben genau, wie es erlassen worden, hier mitzutheilen. (Nun folgt das Schreiben in Franzbsischer Sprache, nah wörtlicher Ueber seßung lautend): E ?

„Der König an den Senat von Griechenland. /

/- Meine Hexren Mitglieder des Senats von Griechenland! Jch habe mit ganz besonderem Vergnügen die Adresse erhalten, durch welche Sie Mir unterm 13. April d. F. die Getühle Jhres. Volkes ausdrüctten in Betreff der Erhebung Meines sehr theuern und. viel« geliebten Sohnes, des Prinzen Otto von Bayern, auf den Thron des wiederauflebenden Vaterlandes der Miltiades und Perifkles. Fch lege unendlichen Werth auf diese allgemeine Stimme einer durch lange Leiden úber ihre wahren Fnteressen belehrten Nation, und gern erfenne Fch in dieser Mir durch. Fhr Organ kund gewordenen Stimme den Willen des Allmächtigen, der in jeiner Barmherzigkeit beschloß, den Leiden cin Ziel zu seßen, unter deren Gewicht Griechen- land niedergedrückt lag. Sie werden sch endlich erfüllen, die Besci:lli}Ne der Vorsehung, und cin Prinz Meines Blutes if es, der von ihr becus- fen scheint, unter die Völker der wiedergebornen Hellas die Tage des aid dens und des Glückes zurÜckzuführen. Jch preise dafür den Himmel mit Fhnen. Bald wird Fhr neuer Souverain Fhren Wünschen entspres cen. Seiner Ankunft in Griechenland wird die der Personen vors ausgehen, die Fc) wählte, um während seiner Minderjährigkeit den Negetitschafts-Rath zu bilden. Sie sind, gleich Meinem Sohne, von densel)en Gefühlen wie Jch durchdrungen für das Wohl Fhres Vaters landes. Umgeven Sie dieselben mit Fhrem Vertraucn und Jhretr Einsichten. So werden Ste die g“ücklichen Resultate sichern, die deren Erscheinung in Fhrer Mitte herbeiführen soll, und die dag unvecänderliche Ziel der vereinizten Bestrebungen aller guten Bür- ger seyn müssen. Ucbrigens bitte Fch Gott, daß er Sie, Herren Senatoren, in seinen heiligen und würdigen Schuß nehme. Geges ben êm Bade Brückenau, am 22. Fulti 1832.

(Unterz.) Ludwig. (Gegenaez.) Freiherr von G ise.

Die Allgemeine Zeitung enthält nachstehende, von der Donau datirte Betrachtungen: „Griechenland hat nun seinen König, hat sein lange vergeblich gesuchtes Centrum, um wels ches die in chavtisher Unordnung bewegten Elemente ih sam- meln, sich ordnen können. Dieses Ereigniß is von großer Wichtigkeit für Europa, es is von grdßerer für Griechenland selbst; ob von segensvoller oder unheilbringender? wird sich erst

man an die Räumung der Citadelle zum 15ten d. M. Indessen fand diese Ansicht doch auch einige Ungläubige, die den Umstand mit den beladenen Fahrzeugen dahin zu erklären suchten, daß aus der Citadelle Alles fortgeschafft würde, was zur Vertheidi- gung nicht unumgänglich nothwendig sey, oder dieselbe gar

aus der Weise zeigen, in welcher die auf den fremden Boden gepflanzte Regierung ih mit demselben einigen kann. Als im Jahre 1828 Capodistrias in Griechenland erschien, wurde er als der Bringer des Heils empfangen. Er verstand seine und seines Landes Lage nicht. Verfiele die neue Regierung (was wir aber in Betracht ihrer Zusammenseßung keinesweges besorgen) in seine Fehler,

hindere.

Als Beweis, daß die Besorgniß in hiesiger Stadt doch nicht so übertrieben groß seyn könne, führen einige Blätter an,- daß das Theater seit kurzer Zeit immer sehr zahlreich besucht sey. Die Begierde, Neues zu erfahren, und si gegenseitig auszu- \prechen, dürfte indessen dazu Vieles beitragen.

glaubte auch sie die Schwächen und Gebrechen des alt gewordes nen Europa's auf dieses Brachland pflanzen zu müssen, so würde sie es vollends zu Grunde richten, oder von ihm ausgeworfen werden, wie fremdartiger Stoff. Griechenland ist ein reicher, im glücklichsten Klima gelegener Boden, der bequem zwei und

Gestern war hier s{dônes Wetter béi Süúd-Süd- Oft- Wind.

cin halbmal die Bevölkerung nähren kann, die er dermalen trägt.