1832 / 324 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

._ Hause zurä{uæhren. Außerdem is es mein Wille, daß. einem jeden

Dom Miguel hat dagegen folgenden Tages-Befehl erlassen ¿Hauptquartier Coimbra, den 27. Oktober. . In dem Wunsche, meine Königliche Huld denjenigen Povtugie- sen angedeihen zu lassen, welche, ungeachtet der Verkehrtheit ihrex früheren Grundsäße, jeßt dieselben bereuen, wie gun Viele gethan haben und zu mrinenr Königlichen Hgflager gekommen sind? und in Erwägung, daß ih durch eine solche Handlung der Milde vielen - „Famiffien den Frieden wieder schenke, dessen sie durch die Entfernung und die Verirrung einzelner Jundividuen bevaubt worden sind: So ifi e mein Wille, daß allen Truppen, bis zum Range eines Capi-= tains hinauf, diesex mitbegriffen , welche, vergesseud ihres Eides , in den Dienst der Rebellen getreten siud, Verzeihung für“ ihr Verbre- chen angederihe, sobald sie sich innerhalb zwanzig Tage, vom heuti-s gen Datum an gerechnet, vor den geseßlichen Behdrden einstellen, - woranf den darunter befindlichen Bauern gestattet werden wird, nach =

Offiziere, welcher sich in der bezeichneten Frist einstellt und zugleich eine solche Anzahl von Soldaten mitbringt, als ihm dem Geseße nach zu befehligen zakommt, von-dem General-Schabßmeisiér meiner | Truppen eine Pension in Gestalt eines Soldes guögezahlt“ werde, | demienigen gleich, welcher ihm seinem Range nach gebühren würde. | Dicjenigen, welche, auf ähnliche Weise, die Hälfte oder den dritten» | Theil der Trupvyen mitbringen, über welche ihnen geseßmäßig der. Befehl zusteht, sollen in demselben Verhältnisse Anspruch auf Pen- ston haben. Ein jeder Soldat oder Bauer, welcher in der erwähn- ten Frift -mit vollitändiger Montur und Armatuxe erscheint, soll, außer. der Verzeihung, noch eine Gratification von 4800 Rees aus der Kriegs- Kasse empfangen. Sollte er. jedoch nur eine Muskete, oder. einen“ Vheil der Montur“mitbriysgen, so wird itjm nux, die | Hälfte jener- Gratification ausgezahlt. ; j - Unterzeikhnek mit Sr. Majestät eigenhändigem Namenszuge. ' (Gegenzez.) Graf von Bavrbacena, Chef des Generalstabes. Fur beglaubigte Abschrift: Marquis de Tancos, ° o Generdl- Adjutant.// - * ° Englische Bl&tter enthalten nachstehende Angaben : „Die Streitkräfte Dom Pedro's, wie sie. am Z. November ge- staltet waren, werden auf 16,300 Mann Jnfanterie, 244 Mann Kavallerie und 1460 Mann von der Marine geshä6ßt; die Ar- mee Dom Miguels, soll sich auf 25,000. Mann belaufen, wovon 20,000 Mann nôördlich und 5000 Mann súüdlich vom Duero sches, und seine Marine auf 2117 Mann. Die Jnfanterie Dom Pedros besteht aus den Reginentern Nr. 3, 6 und 10, jedes zu 609 Mann, aus den das 18te Regiment bildenden und | angeblich zusammen 1800 Mann starken 3 Bataillonen, aus den Cacadores Nr. 2, 3,5 und 12 zu 6—700 Mann ein jedes, aus 700 alten Freiwilligen von Donna Maria ll., aus der 1600 Mann starken Englisch-Französischen Brigade, aus 500 Wegweisern „und Artilleristen, aus 40 disponiblen Soldaten an Bord der Kriegs- schiffe, aus 300 Akademitern und Freiwilligen von Fafo, aus 7 Bataillonen neu encollirter Freiwilligen, zusammen 4200 Mann, aus 2000 nicht enrollirten Freiwilligen, die sih nur an Tagen“ dss Angriffs versammeln, und. atts 500 Invaliden; die Kavalle- rie aus 120 Engländern und Portugiesen, aus 30 Freiwilligen von denselben Nationen und aus 9L so eben von dem Schiffe „„Wellington“/ gelandeten Engländern; sie haben sämmtlich treff liche Englische Pfeéde. Die Flotte Dom Pedro's besteht aus 11 Schiffe, -nämlich 2 Fregatten; „Rhainha de Portugal“ und ¿Donna Mgqgria‘‘, und 9 Sfoops, ¿„Portuana, „Villa de Praya“‘‘/, @-der dreiundzwanzigste Juli‘, „die Regentschaft‘, ¿„Mendallo, ¡Villa Flor“, „Liberal‘/, „Fayal// und „Constitution“, mit232Ge- schÎben; dieFlotte,Dom Miguels aus7 Schiffen, nämlich dem „Dom Joao V1‘, der „Princeß I ¡„Sybille‘‘, einer Sloop und 3 Briggs, mit 230 Geschüßen. om Pedro’'s Geschwader liegt ! an der Barré von Porto und im Duero vor Anker und bessert den in dem leßten Treffen erlittenen Schaden aus; in den Sei- ten der „Donna Maria‘/ zählte man 82 Schüsse; die anderen Schiffe aber, die si sehr entfernt gehalten hatten, foaren wenig | beschädigt. Admiräl Sartorius is von séine® Wunde wieder | f

völlig hergesfteilt, - Dom Miguels Geschwader befindet sich 1e6t | zu Lissabon und ijt“ ebenfalls mit Ausbesserung des erlittenen Schadens beschäftigt; dann, heißt es, wird es unverzüglich wie- der in See stehen. Selbst die Offiziere von der Flotte des Ad- ; miral Sartorius sollen anerkennen, daß der Miguelistische Admi-

ral Felix sich in dem leßten Gefecht ausgezeichnet benommen habe. 4 Jn Villa Nova befinden sich jekt 63,000 Pipen Wein und Branntwein, wovon der größte Theil der Britischen Faktorei ge- hôrt. Dieser Wein is ganz in den - Händen Dom Miguels. Man glaubt, daß 5000 Mann von Dom Pedro's Armee hinrei- hen würden, um si desselben zu bemächtigen, und 3000, um ihn zu beschüzen, daß jedoch Dom Pedro einer solchen Streit- macht bei der Vertheidigung® von Porto nicht’ entrathen könne; indeß sicht man mit nächstem einem Angriff auf Villa Nova entgegen, der den Confstitutionnellen angeblich einen Gewinn von 157,500 Pfund Sterling einbringen würde. Gegenwärtig hat Dom Pedro keine andere Einkünfte, als die des Zollhauses von Porto, welches jedoch der allgemeinen Stockung der Geschäfte wegen sehr wenig einträgt, obgleich sich in diesem Augenblick - an 400 Segel im Duero befinden.

Vermischte Nachrichten. Die Südküste der Krimm.

¡Es ist unmöglich//, heißt es im Journal d'Odessa, „sich einen Begriff davon zu machen, mit welcher Schnelligkeit die Südküste der Krimm in jeder Hinsicht der Vervollkommnung entgegenschreitet. Wer sie vor einigen Jahren besucht hat, würde sle jeßt nicht wiedererkennen; der treffliche Zustand der Landstraßen, dieser für den Wohlstand jener ' interessanten Gegend von Ruß- | land so nothwendigen Quelle, wird bald nichts mehr zu wünschen úbrig lassen, und man wird mit Leichtigkeit den Zrößten Theil des Küstenlandes von Aluchta bis Simeis zu Wagen durchreisen können. Es arbeiten dort täglich 500 Menschen unter Aufsicht des Öbersten Schipilof, der schon große Schwierigkeiten zu be- siegen wußte, und allem Anschein nah, werden diese Arbeiten spátestens im nächsten Jahre beendigt seyn. Der Gouverneur von Tauris, dessen erstaunliche Thätigkeit nicht erschlafft, nimmt sich mit Eifer alles dessen an, was dazu beitragen kann, ein Lond zu verbessern, welches für Rußland eine seiner schönsten Pro- vinzen werden kann. Der Preis des Bodens steigt täglich, und neue Gutsbesißer lassen sih- daselbst nieder. Wenn man die Zahl der seit zwei Jahren errihteten Gebäude, ihre Eleganz, ihre geschmackvolle und nette Bauart betrachtet, so kann man über so rasche Fortschritte nur erstaunen. Ohne Zweifél werden die reizenden Pläke dieser herrlichen Gegenden in einigen Jah- ren der Sammelpla6 der s{chönen Welt seyn; man wird sich an die Küste begeben, um seine Gesundheit wiederherzustellen, wie man nach Jtalien oder Montpellier geht. Außer den Kosloffschen Bâdern, deren Ruf in Bezug auf die Heilung mehrerer Krank- heiten bereits so fest begründet ist, sollen unverzüglich daselbst an verschiedenen Orten äußerst bequeme Seebäder ein- gerichtet werden, Die Weinberge befinden sich dort in

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shulamback, Aidanel, Miskor, Koreis, Alupka und Si- !

meis. Diejenigen, welche rechts von Aluchta nah Sebasto- pol zu liégen, G wie diejenigen auf der linken Seite nah Su- da hin, können chon. mit denen der berühmtesten Weinländer wetteifern. An Orten, wo man vor wenigen Jahren nur ver- krüppelte, wilde Bäume zwischen ungeheuren Felsen sah, ruht jeßt der überrashte und staunende Blick auf unermeßlichen Pflanzungen, welche Weine liefern, die größtentheils die Blume, Frische und Stärke der geshähtesten Sorten besißen. Die Weine in den herxlihen Pflanzungen det Fürstin Galitin neben denen des Grafen Woronzoff zu Aidanel und viele andere, deren Anbau Lor fünf odex sechs Jahlen begonnen hat, sind von ausgezeichneter Güte. Die Thätigkeit, Entfagung, Erfah-

+ rung und der glückliche Erfolg der Personen, die fich zuerst mit

dem Weinbau beschäftigten, nkuntern die Eingebvrnen des Lazdes

l derinaßen auß daß sie-aus ihker Trägheiterwachen zu wollen scheinen ;

wenn sle anfangs gegen das, was um sie her vorging, gleichgültig er- - schienen? so sind sie jet von den für sie „mögliche Vortheilen überzeugt, und fangen an, fo trefföich nachzuahmen, und fremdam Beispiel zu folgen „. daß in kurzem zwischen ihren Grundstücken

[und deneu khrer Lehrmeister kein Unterschigd mehr seyn wird p

auch sieht man größtentheils den «wilden Wein verschwinden, der sih wahrscheinlih noch von den Anpflänzungeti der. Griether und Genueser erhalten hatte?" Die Liebhaber von chTrüffeln wer- den tuit Vergntksgen hören, daß man deren schr vorzügliche auf den Besibungen des General Borosdie gesunden hat, und Alles láßt glauben, daß man auch noch an anderen Orten dergleichen

2 é - + - . pz, , ; findén wird. Jn der Nähe von Simferopol sind zwei Steinkoh- }

len-Minen entdeckt worden ; diejenige, welche sich ungefähr 15 Werst von dieser Stadt befindet, scheint Kohlen von sehr guter Qualität u lieferß. Man beschäfcigt sich jest mit genauerer. Untersuchung derselben, und es ist sehr wahrscheinlich, daß man ihrer noch mehr.eñt- decken wird, da unermeßliche «Gebietssirecken noch gar nicht er- forscht sind und gewiß noch vieles Nübliche enthælten. Dei? Marmor der Krirum wird ebenfalis berühmt wérden, und sicher- lich wird man bei Anstellung von Nachgrabungen neue Gattun- gen desselben entdeœêen; man kanu cklso auß das Gedeihen der Súdküste mit Sicherheit renen und der Hoffnung {eben , daß die Aufmunterung, welche der Graf Woronzoff allem dencn zu Theil werden laßt, die dur ihre Dienste dem Lande irgendwie nüßlih werden können, den Gifer der Bewohner dieser reizenden Gegend befeuern und eine Menge von Bewunderern der s{ônen Natur dorthin locken wird. Nicht" überall gedeihen? wie hier, der Feigenbaum, die Olive und der Lorbeer «auf gewdhnlichem

Boden.‘ * 4

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Meteorologische Beobachtung.

| Morgens | Nachmitt. | Abends Nach einmaliger 6er. 2 übr. | 10 Uhr. Beobachtung.

41832 18. Novbr.!|

1 j 111 | g + E Luftdruck : [342,0 8 “ParF341, s 7 Par./§44, ; T Par.?Quellwärme 8,5 ® R, Ute 1: 8/0. 424 "M 8/09 M Po aare Zur 0 Thau unft | 2,6 d R. 3/1 0 R. 2 „0 R ou irn 3/ R Dunsisätt@| 87" pCt. 78 pt. | 79 vCt. [Bodenwärme - 4,5 ®R. CTTEV l _LUUDE, u E L :Ad8A T NW. NNW. | NNW. Aner 09/0 1 4 0- Rh. Wolkenzug | | “—- [Niederschlag 0.

Bere R Orse Den 19. November 1832.

Amtl. Fonds - und Geld -Cours- Zettel.

Z/ Brief Geld.

97x 967

|Zf. tirief. Geld. 4

(917 | 90€ ÎGrosshz. Pos, do.| 4 [4025 FOstpr. Pfandbr. | 4 1023 FPonun. Pfandbr. | 4 | 834 #Kur.- u. Neum. do. 4 1105 494 #Schlesische do,| 4 [106

- fRLst.C.d.K.-u.N.|— | 55

Z-Sch, d K.-u. N. —— | 36

D L T e

St, - Schuld -Scl.! 4

Pr. Engl. Anl. 18} 5 |

Pr: Engl. Anl.22/ 5 |

Pr. Engl. Obl. 30/ 4 | 841

Präm.Sch.d.Sech.| |. 50. | | | |

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Nenm. Int. Sch. do.j 4 | 901 Berl. Stadt-Ohlig. Königsb. do. ; Elbinger do. de

Danz. do. I 101 | 34 Westpr. Pfandbr.| 4 þ 963

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Kurm. Obl. m.1.C.| 4 | 903 | j

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Auswärtige Börsen. Amsterdam, 14. November. Niederl wirkl. Schuld 397. 58 neue do. 771. Kanz-Bill, 143. Anl. 95. Russ. (v. 1825) 94. do. (v. 1831) s. Oesterr. 821. Span, 294. 58 487.

L) 65 Q:C 35

MHambürg, 17. November. Oecst. 58 Met. €37. 48 do. 724. Bank-Actien 10744. Russ. Eng].

9437. Preuss. Präm. Scheine 964. Poln. 1061.

London, 13. November. j L

35 Cons. 835. Belg. 735. Bras. 474. Dün. E81. Neap. 77.

Niederl. 414. Port. 492. Preuss. (v. 1518) 1001. liuss. 9&4, do. neue 935.

Königliche Schausptele.

Dienstag, 20. Nov. Jm Opernhause: Das erste Debút, fomishes Gemälde in 3 Abtheilungen. Hierauf: Die Fee und der Ritter, großes Zauber - Ballet in 3 Abtheilungen. (Dlle. je Elsler: Prinzessin Jseult, Dlle. Fanny Eisler: die Fee

iviane.

D ata 21. Nov. Jm Opernhause : Baldrian und Rosa, oder: Ein Schwank vom Rübezahl, Singspiël in 4 Abtheilungen, nach einem Schlesischen Volksmährchen, von E. Raupach; Musik von C. Blum; Tanz von Hoguet. i

Im S Gaicsolelbause: 1) Heur et malheur, vaudeville comique gn 1 acte. 2) La revanche, comédie en 3 actes et en prose. 3) La famille Jabutot. vaudeville comique nou- veau enr 1 acte.

Königstädtisches Theater.

Dienstag, 20. Nov. Der Alpenkönig und der Menschen- feind, großes romantisch-komisches Original-Zauberspiel in Z Ak- ten, von Ferd. Raimund; Musik von W- Müller. |

Mittwoch, 21. Nov. Die wciße Dame , komische Oper in 3 Akten; Musik. von Boyeldieu. (Mad. Kraus-Wranizky, Kai- serl. Königl. Hofsängerin zu Wien: Anna, als leßte Gastrolle. ) Am Schlusse: Variationen aus der Oper: „Das Fräulein vom

vortrefflichem Zustande; es gießt ihrer zu Aluchta, Kut-

See‘‘, von Rassini, vorgetragen von Derselben.)

Neueste Nachrichten..

Paris, 13. Nov. Der See-Präfekt Baron Roussin, am 11ten aus Brest hier eingetroffen ist, hatte gestern Voy tag eine Audienz beim Könige. Se. Majestät arbeiteten | nächst mit dem Eonseils - Präsidenten, so wie mit den Mini des Jnnern, des öffentlichen Unterrichts und der Auswät Angelegenheiten. :

Schritten heran. Am nächsten Montag. (19ten) wird die nigliche Sißung in dem neuen Saale der Deputirten : Kay stattfinden. Schon werden die Vorbereitungen dazu getr Der Thron ist an der Stelle errichtet, wo sich an den Tagen das- Bureau des Präsidenten und die Rednerbühne j den werde. Die Pairs werden in dem mittelsten Halbzirty Bänkezur Rechten, dieDeputirten diejenigen zur Linken einnehy Zwei besondere Lehnsessel sind für den Baron Pasquier gls Pri ten der Pairs-Kaknmer, und für den Grafen Duchatel, als V teste Mitglied der Députirten'- Kamme, das somit der ein lige Präsident derselben ist, bestimmt. Eine der Tribune, ersten Ranges i der Königin, so wie den jungen Prinzen Prinzessinnen vorbehalten. Ju den Tribunen des zweiten ges soll derjenigo Theil des Publikums, der mit keinen Ein Kartenc versehen -ist, sd weit der Naum solches gestattet, zud sen werdén. - Am Sonnabend, den 17ten d.,“ versah die Deputirten sich zu einer geheimen Sißung j dem Vorsize thres Alters - Präsidenten. Jn dieser j die aus 225 Mitgliedern bestehende - Deputation gey die, dem Kammer - Reglement zufolge, an dem

der Eröffnung der Session dem Könige entgégengeht. Di putation der Pairs-Kammer besteht nur aus 12 Mitglie Ain Montag selbst haben zuvörderst die neu ernannten y und Deputirten-- den üblichen Eid «zu leisten. Da beide f mern niemals gemeinschaftlich berathschlagen dürfen, so h die Versammlung sih unmittelbar, nachdem der König seine y becndigt hat. Am Dienstag beschäftigt die Pairs - Kamme | in ihrem. Palaste Luxembourg sofort mit der Zusammensy ihrer Bureaux und ernennt die mit der Abfassung der V als Antwort auf die Thron -Rede zu beaustragende Kommis Die Deputirten - Kammer kann nicht eben so, ras vorscÿ Am Dienstag hat sie zunächst ihre 9 Bureaux dükch daz zusammenzustellen, und «denselben die Vollmachten der sei lekten-Session gewählten 12 oder 15 neuen Depütirten zur] fung zu überweisen. Am Mittwoch erfolgt die Wahl des sidenten; nur wenn sich hicht sofort tine absolute Majoritl Gunsten eines der verschiedenen Kandidaten ergiebt,

zu einer Ballottage geschritten. Es leidet kaum einen Zy daß Herr Düpin der Aeltere oder Herr. Laffitte gewählt y wird. Im leßteren Falle müßten die jezigen Minister abt Am Donnerstag oder Freitag werden die 4-Vice-Präsidenty die vier Secretaire gewählt. Neue- Quästoren sind day nicht zu ernennen, da die jeßigen, Herren Delaborde und Ay let, ihren Posten fär die ganze Dauer ihres Deputirten beibehalten. Erst nachdem diz. Buren1ts formirt und der ) dent in sein Amt eingeseßt worden, kann die Kammek s der Adresse beschäftigen. Die Deputirten ziehen sich. zu dil Behuse in ihre resp. Bureaus zurü, lvo eine aus: 19 gliedern bestehende Kommissiof ernaunt wird, du

(Preufss. Cour.) | nahme dieser leßteren

der Präsident anschließt. Zur Vorbereitung des Y Entwurfes - find gewöhnlich zwei Tage ersorderléch. nach lßt sich niht annehmen, daß die Berathungen die Adresse vor dem 26sten beginnen werden. Nach der wird es diesmal vor Allein nothwen daß „die Kammer den ihr unverzüglich vorzulegenden Ges Entwurf weggn Forterhebung der Steuern in def ersten Ÿ naten des - künftigen Jahres vornimmt. Dio Minister 1 wahrscheinlich diese Forterhebung gleich bis zum 1. April «l geh. Da das betreffende Geseß schon wor dem 1. Jan den Departements bekannt gethacht werden muß, #60 muß dki nahme desselben von Seiten beider Kammern spätestens bis 20. Dezember erfolgen. : E

Die Verhaftung der Herzogin von Berry soll Uneiri unter den Mitgliedern des Kabinets erzeugt haben.

Der Graf Sebastiani, der zur Wiederhersteliung seint sundheit den Winter úber in Rom zubringen will, hat, wie versichert, zugleich einen außerordentlichen Auftrag für die Y liche Regierung in Bezug auf die Garnison von Ankona eth

Die Nachricht von der Ankunft des Herrn Zea Bem hat sich nicht bestätigt, obgleich vorgestern alle hiesige Blätt meldeten. Noch gestern traf ein Courier dieses Diplomat London hier ein und seßte sogleich die Reise nach Madril

Der Pair und General - Lieutenant, Marquis von Mut chemaliger General- Jnspektor des Ingenienr- Wesent, st Vendôme mit Tode abgegangen. Auch der Vice - Admirah d von Rosily - Mesros, der Veteran der See- Offiziere, ist hit Paris in der Nacht vom 11ten auf den 12ten im 85sstten (d jahre, und nachdem er dem Staate ununterbrochen 70 Jaht dient, an den Folgen eines Schlagflusses gestorben.

An der gestrigen Börse hatte sich das Gerücht verbt daß es dèm Herzoge von Polignac gelungen sey, aus N Gefängnisse in Ham zu entkommen. Der heutige Nouvét behauptet inzwischen, daß die Regierung Nachrichten vet, bis zum 11ten habe, wonach die Gefangenen im Schlosst| unausgeseßt auf das strengste bewachk würden. |

Den Hochschulen zu Aix, Besançon, Paris und Stri} ist zur Unterstüßung des Elementar - Unterrichts neuerdin! Summe von 33,530 Fr. angewiesen worden. „0 | Jin Hafen von Bordeaux sind folgende Holländische | | mit Embargo belegt worden: „„Maria‘/, Capitain Val ¡„Vrouw Achina‘/, Capt. Rykens; „„Nordholland ‘‘, Capt aans; „„Onderneming ‘/, Capt. Vanmour; ¿„Harmanus (f Vanveen; „, Konkordia‘/, Capt. Dewilde; „„Verwachting 4 Kramer; „„de vier Gebroeders‘/, Capt. Schuch; „Aut Capt. WysFers. 1

Z3proc. pr. compt. 67. 40. fin cour 67. 50. proc, 7 ' | 5proc. Span. pol.

pr. compt. 81. 30. fin cour. 81. 35.

gZproc. do. 292. j

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Frankfurt a. M., 16. Nov. Oesterr. 5proc. Meta

8017. “lo ref 692. 69. 51 proc. 412, 1proc. 182. B. Ban!

1260. 1255. Part.-Obl. 1214. Loose zu 100 Fl. 1792, 5proc. Obl. v. 1832 744. Br. Poln. Lodse 51. 502.

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Nedacteur Cottel.

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Sant ei O Paris, 6. Noo. Der Kaiserl Russischè Botschafter, der Marschall Mortier und der Schwedische Gesanòte, Graf von wenhielm; hatten gestern Privar-Audienzen beim Könige.

Der Marschall Clauzel t hier angekommen.

Der Courrier du Pas de Calais meldet unterin iten 0v.: ¿Dem Kriegs-Minister sind von den «ngenteur-Öffizieren hrere Angriffspläne in der Expedition auf Antwerpen vorge- jt worden; der Marschall beobachtete indessen, jedem der’elben s verdiente Lob erthcilend, volléommenes Stillschweigen über njenigen, der nah Eröffnung des Feldzuges angenommen den soll, ließ aber auch die Meinung durchbliccken , daß die chwierigkeiten des Angriffs auf die Ciradelle leichr besiegt wer- q wurden. Man versichert, daß unsere Schiffs - Rheder von 1 Regierung Kaper-Brizfe gegen die Holländischen Schiffe ver- igt hätten, daß aber ihr Gesuch als eine äußerste Maßregel evorfen worden sey, da Frankreich nicht die Vernic®ßtung des ellándéschen Handels beabsichtige.‘

Der Constitutionnel." meldet: „Man kündigt die Bil- ug eines Franzöfischen Beobachtungs:Corps von 100,000 Stann unserer Rhein Gräzze an. Ein Marshall wúrde das Kommandv jr dasselbe“und der General- Lieutenant Pelet, die Functionen i Chefs des Generalstabs erhalten.

Die Gazette. de France giebt sêit einigen Tagen eine hillirce Beschreibung der Ankunft der Herzogin von Berry in aufreih im Jaßre 1816, und ißer Vermählung mit dem Her- je von Berry in Paris; zugleich theilt sie die Briefe mit, die ischen beiden bis zur Ankunft. der Prinzesfin in Fontaincblegu, ) sich das Königl. Brautpaar traf, gewechselt wurden.

Bei dem hiesigen Buchhändler Dentu ist éine mit dem Bild- je bder Herzogui von Berry ausgestatcète, von einem Royali-

verfaßte Lebensbeschreibung diejer Prinzessin erschienen.

Cinein neueren Blatte des Broton zufolge, beißt der Ver- ther der Herzogin uon Berry Deut, (nich? Deluze). - Die ge- hte Zeitung enthält über dieses Jndividuum folgende nähere otizen: „Stephan Gonzaga Deus, 31 Jahr alt, ist in Köln wovon er fich den Namen gegeben t) * geboren, wo er „in der jüdischen Religion - aufer{ogen d. m Jahre 1826 lebte er in Rom béi scinem Dein 1 hefannten Deuß, Ober- Rabbiner des israelitischen Kul- , Weil es ihm an Subsistenzmitteln fehlte, oder wenigstens \ fein Vermögon für seine Neigungen nicht avsreichte, be- hl) er, seinen Beschüzer zu verlassen und ging, um sich eine (ee Gemächlichkeit zu “verschaffen, zum katholischen Glau- n über. Die Fzeude in der katholischen Christenheit war allge- i und der feierliche Uebertritt des Neffen des Ober - Rabbi- 6 war für Rom ein Ercigniß. Deus, der als Katholik von len Kirchen - Färsten auf bas freundlichste aufgenoinmen ward, ite lange von den Unterstüßungen des Kardinals Albani. Im ahre 1831 kam Gonzaga Deutz nach einer Reise, die er nach n Vereinigten Staaten unternommen hatte, nah Europa zurücé d nâherte sich, entweder um sich eine neue Laufbahn zu berei- n oder aus andern unbefkgnnten Gründen, der Herzogin von erry duych einige Dienste, die er ihr bei ihrer Durchreise durch m „erzeigte. Ein gewisser Drack, sein Schwager, war un- t Karl X, um die Person des Herzogs von Bordeaux esen, und dies war fur Deuß ein Mittel, sich bei

Herzogin Eintritt zu verschaffen. Es gelaitg ihm bald, h das ganze Vertrauen der Herzogin zu erwerben, die ihn Wohlthaten überhäufce und ih mehrere bedenkliche Mis-

n gab; Deutz eutledigte sich

ntlihkeit, und gewann die Gunst der Prinzessin in im- it hôherem Grade. Später, nach ihrer Landung in Frankreich,

b sie ihm wichtige Aufträge, über deren Erfullung Deus ihr Hierauf i

t einigen Monaten in Nantes Bericht erstattete. (se ck mit neuen Befehlen nah Deutschland ab. Auf dieser tile ll er in Frankfurt am Main die Bekanntschaft einer zur tanzósischen Polizei gehörigen Person gemacht und dort die er- en Eröffnungen gethan haben; doc ward noch nichts abgeschlos- 1. Von Frankfurt becab er sich sofort nach Rom, wo er vom Vapste empfangen wurde, der ihm, wie man sagt, Briefe fúr t Herzogin von Berry mitgab; von Rom ging er nah Portugal, tach in Lissabon Dom Miguel, der ihm ebenfalls Briefe für die a einhändigte, und kehrte nun nah Paris zurück, wo er um nPreis, um welchen er die Herzogin von Berry ausliefern wollte, M Uunterhandeite; die Summe soll sich auf nähe an eine von belaufen. Zur Ausführung seines Planes kehrte er nach Pilites zurück und verlangte, der Prinzessin vorgettellt zu wer- le Personen, welche den Aufenthalt der Herzogin fkann-

‘Und schon Mißtrauen gegen Deus hegten, weigerten si an- ns, ihn bei ihr einzuführen; da sie aber endlich in die Auf- gkeit Und Treue eines Emissairs, der für die Herzogin ge- hat Aufträge ausgeführt und déeses Vertrauen stets gerecht- gatte, feinen Zweifel mehr seßen zu dúrfen glaubten, so h gten sie ihm, der ohnehin nur der Herzogin selbst über b esultae seiner Reise Bericht erstatten und ihr seine Depe- ändigen woilte, am 7. Nov. in der Mittagéstunde eine t ün 8 mit derselben hei den Demoiselles Duguigny. Er u iese Stunde ein; die Herzogin, die nicht wußte, wer nus entfioh aus dem Saale; da sie aber durth cine* kleine I durch die sie, selbst ungesehen, Alles sehen konnte, ih- bling erblickte, trat ste mit den Worten in den Saal: „Ah,

lten hei Ns mein lieber Deus! ‘/ Deus blieb einige Mi- iden, d er Herzogin, und entfernte sich, um einem der zahl- dignal “4 Haus umgebenden Polizei-Agenten das verabredete Á Us, geben: „Sie ist im Begriff, sich zu Tische zu setzen./ brdje Gene ist den Lesern bekannt. Deuk ist von mittlerer afte U ler Gesichtsfarbe, hat schwarzes, krauses Haar, kleine, : fia ef liegende Augen, einen großen Mund und dicke Lip- f Nase ist gewöhnlich, seine Hand aber fast zu schôn

derselben mit Eifer und |

| für enen Mann, so daß er eitel auf, dieselbe ist. Während sei-

"nes Aufenthalts in Nantes zrigle er die- grdßte Frömmigkeit, um |

| die’ Legitimisten desto besser zu täuschen und jeden Verdacht von l zu entfernen. Vorgestern sind dret unbekannte Uen Unter Bedeckung von Itentes nach Yaris gekoînmen und j auf die Polizei-Präfektur in Verwahrsam gebracht wordenz un- ter ihnen soll sich Deuß befinden. : ® zin Breton liest inan ferner: „Man erzähít, daß die Her- zozin von, Berry vor etwa vierzehn Tagep ia Nantes -unter der Serkleidung einer barmherzigeir Schwester con Jemanden. erkaunt wutde, der sie fes ansh und die Worte zu hr agte: „M0 dame, Sie sind sehr unvorsichetg!/‘/// Ein anderes Mal wohute sie einer Messe in der Kirche bei und zum dritten Male ward sie auf dem Spaziergange bei der Böte ertannt: Die Polizei zoar ihr seit neunzehn Tagen auf der Spur. Unter den bel ihrer Verhaftung“ anwes die Herzogin einen und sagte zu ihm: „,„Sie haben in der Garde gedient, melid Herr? „,,„Ja, Madame‘‘‘‘, entgegnete der Of- nee nan muß, wie ih, aht Kinder und kein Brodt ha- ben, um sich zu dem Gewerbe zu verstehen, zu dem ich je6t genöthigt bin.///“/ Unter den Personen, die k an den Mi- nister des Jnnern mit der Bitte gewandt haben, die Gefangen- schaft der Herzogin von Berry theilen zu dürfen, befindet sich aich die Baronesse von Gerdy.

Der Advokat -Guibourg -hat an die Herausgeber der beiden Zeitungen von Nant®, des „„Breton// Und des. „„Ami®* de la Charte‘, in Bezug auf die Verhaftung der Prinzessin, ein Schrei- bri erlassen, in dessen Eingang es heißt? „,Bei der besten Ab- sic)t von der Welt war es, in Betrachc der Schnelligkeit, mit der Sie die Verhaftung meldeten, \c;wet, Jrrthümer zu vermeiden. Bon Jhrer Königl. Hoheit getrennt, mag ih nicht alle sie be- lressenden Ungenauigkeiten borichtigen ; indessen. hoffe ih, daß sie die Demerkungen, die ih Jhnen in meinem Namen mache, nicht mißbilligen wirs. Es wird einst ein Tag kommen, wo man den Mutÿ eines s{chwachen Weibes bewundern wird, das zur Errei- ung seiner Zwecke geduldig ermüdende Reisen und Mangel an Nahrung ertrug, ja im Nothfalle auf Sítrch und in ciner Krippe s{lief, und mit der Heiterkeit eines Kriegers das schwarze Brod des Landmannes aß. Die Herzo- gin ist von einem Menschen verrathen worden, auf des- sen Treue sie um so mehr bauen mußte, als er sich ihr im Unglúcke genähert hatte. Der Elende war 500 Lieues weit herbeigeeilt und von Jhrer Königl. Hoheit mit Güte und Ver- trauen überschüttet worden. Zum Giück war er kein Franzose ; er hat die Königötochter verrathen, wie einst seine Voreltern den Gott verriethen, der zum Menschen geworden war, um sie zu erretten. Mag jeßt auf dem Goldhaufen der Polizei schla-

Ten. 7¿7/,Cu (in uuyth lid, ala Uet. ager L vwGveptb P vin, zessin, als sie sein Öpfer geworden. Daß die Herzogin die Ab- sicht hatte, den Sis ihrer neuen Nantes aufzuschlagen, habe ich aus ihrem eigenen Munde. Da- gegen ist Alles, was man über die Zusammenstellung ihres Ho- feé und ißres Kabinets gesagt bat, eine reine Fabel. Das Un- gegründetste aber, was verbreitet worden, is die Anzeige von einem allgemeinen Aufstande auf den l9ten d. M. Eín folcher Gedanke is niemals in der Prinzessin aufgestiegen.“‘ Am Schlusse seines Schreibens erzählt Herr Guibourg folgende beide Anekdoten von der Herzogin. Kurze Zeit vor ihrer Verhaftung schrieb sie noch an einen ihrex eifrigsten Anhänger: „Alles ist verloren, nur die Ehre nicht, so sagte einer meiner Vorfahren; ich dagegen sage: Nichts ist verloren, so lange man Muth und treue Freunde hat; ih rechne auf Sie, rechneu Sie sets auf mich.‘/ Als man die Prinzessin nach der Verhaftung auf ihre durch das Feuer j übel zugerichtete Robe aufmerksam machte, sagte sie láchelnd : Jh würde Jhnen gestatten, hiervon zu reden, wenn die Kugeln der Feinde Frankreichs mein Kleid durch!§chHert hätten.“

Das Gerúüchr, daß der König vor Herrn Dupin die Ver- haftung der Herzogin von Berry geheim gehalten und daß der Lestere sich dadurch sehr beleidigt gefühlt habe, scheint dadurch besätigt zu werden, daß die beiden Blätter, auf welche Herr Dupin speziellen Einfluß haben soll, nämlich der Constitutionnel Und die Sazettie des Tribunaux, sich am heftigsten gegen das Geseß aussprechen, wodurch die Entscheidung über das Schicksal der Herzogin von Berry den Kammern anheimgestellt wird.

In Schlestadt wollen die Wähler von der Oppositions-Par-

E L E L L E E E L L É E E S E

Finanz - inister der Wiedererwählung unterwerfen muß, den liberalen Kandidaten Herrn Champy gegenúüberstellen.

Gestern sollte der Prozeß gegen den Geschäftsführer der Tribune, Herrn Bascans, vor dem hiesigen Assisenhofe verhan- delt werdea, und war dieser deshalb aus dem Gefängnisse Ste. Pelagie, wo er wegen früherer Prepvergehen noch in Haft sibt, nach dem Justiz-Palaste gebracht worden. Die Anklage lautete auf Beleidigung der Person des Königs, Aufreizung zu Haß und Verachtung gegen die Regierung, so wie zum Umsturze der- seiïden, und Verunglimpfung des General - Prokurators Persil und des Prokurators Desmortiers. Diese verschiedenen Ankla- gevunkte waren auf die Nummern der Tribune vom 29. und 31. Mai und 1. Juni basirt und in eine Anklage-Akte vereinigt

worden. Da man aber eine vierte Anklage , die sich auf eine vom 6. und 7. Juni datirte und Far eines Anschlagzettels nur auf einem halben Blatte gedruckte Nummer der Tribune be- zog und die,» einer frühern Verordnung des Präsidenten des As- sisenhofes zufolge, ebenfalls diesem Prozesse einverleibt werden sollte, in die Anklage-Akte aufzunehmen vergessen hatte, so ward auf den Antrag der Advokaten der Tribune die Sache auf die nächste Session des Assisenhofes verschoben.

Großbritanien und Jrland.

London, 13. Nov. Fürst Talleyrand hatte gestern eine lange Konferenz mit dem Lord Palmerston im auswärtigen Amte.

Der Fürst ist M oft bis 3 Uhr Morgens mit diplomatischen Angelegenheiten beschäftigt, Fast sämmtliche Mitglieder des

Indivi- |

P e‘ @

“diplomatischen Corps sind ibrigens so mit Arbeiten berhäuft, daß sie auf alle Gesellschaften Verzicht leisten. 2

Graf Grey wird am Donnerstag und“ Freitag mit seiner Familie nun ganz in die Stadt ziehen, da die Ausbesserungen in seiner Wohnung in Downing-Street beendigt sind.

Sir Robert Peel befindet sich noch mir einer Menge sei- nex politischen Freunde auf seinem Landsiße. Manor - House. bei Tannworth.

Im Morning-Herald liest man: „Am Sonntag Abend sund hier zwei Offiziere der constitutionnellen Portugiesischen Ar-

mee von Dartmouth angekommen, wo sie am Sonnabend,

schwerer Havarie halber, landen mußten. Sie segelten am 5. d. mit zwei Schiffen, welche 700 Mann für Dom Pedro bestimmte Hülfstruppen an Bord hatten, von Portsmouth ab; durch wi-

enden Gendarmerie - Offizieren erkannte

drige Winde und Stürme wurden aber die Schiffe wieder an die Englische Küste zurücgetrieben, nachdem sie bereits- don dritten- Theil ihres Weges zurückgelegt hatten. Diè Capitaine Millard und Daviès, so heißen die beider Offiziere, wollen sich heute “nach “Falmouth begeben, um sich dort wieder nach Portugal“ einzuschiffen. Der Erstere kaïn por ungefähr 6 Wo- chen von Porto, um. Truppen für. Dom Pedro anzuwerben ; er war in dem Gefecht gegenwärtig, wo der Major Sxaunton fiel. Dex Oberst Bacon, Schwiegersohn des Grafen von Oxford, is

| nah Porto zurückgekehrt, und hat den Mgjor Corotyn hier ge-

lassen, der sih mit der Bildung eines Kavallerie-Regimentes von 900 Mann beschäftigt. Man erzählt sich, obgleih wir die Au- thenticität dieses Gerüchtes nicht ‘verbürgen können, daß ein vor- nehmer Edelmann, ein eifriger Anhäriger der Sache der Donna Maria, bereit sey, 40,000 Pfd. Sterling zur Ausrüstung jenes Kavallerie-Regimentes herzugeben. Die Agenten Dom Pedro's haben in den verschiedenen Bezirken der Hauptstadt Depots fúr die Anwerbung von Soldaten.“ Der Marquís von Palmella wird" täglich in London erwartet.

Die Times enthält auch die in dem (im vorgestrigen Blatte der Staats -Zeiturigo mitgetheilten ) Antwortschreiben des Oesterreichischen Gesandten in Rom, Grafen von Lükow, an den Großbritanischen Gesandten in Toskana, Herrn Seymour, in Bes zug genommene Note Sr. Durchlaucht. des Fürsten Metternich an den Großbritanischen Botschafter am Wiener Hofe, Sir Fre- deric Lamb, vom 28. Juli, so wie die Erwiedérung des Herr Seymour auf jenes Schraiben des Grafen von Lúbow, welches lebtere vom 19. September datirt ist. Jn der Note des Fürsten

tetternih wird zuvörderst der bekannten Berathungen deë Kon- ferenz zu Rom erwähnt und án dieser Hinsicht bemerkt, daß der Papst nur zwei Hauptvorschläge abgelehnt habe, nämlich die Ge- stattung des Grundsatzes der Volkswahl, ‘als Basis der Kom- munal- und Provinzial - Versammlungen, und die Bildung eines aus Laien zusammengeseßten Staatsraths, der dem heili-

Regierung auf einige Tage it

tei vem Herrn Humann, der sich wegen seiner Ernennung zum |

gen Kollegium zur Seites oder vielmehr gegenüber sehen sollte. Nun komme es aver E Sieber S

noch irgend einer anderen Macht zu, dem Oberhaupt der Kirche Gesetze vorzuschreiben, Aatentlick wenn es s um Ge- genstände handle, die außer dem Bereich administrativer Ver- besserungen lägen, welches die einzigen wären, hinsichtlih deren man Sr. Heiligkeit Rath ertheilen könne ; kurz, wenn es sich um Dinge handle, die wesentlich mit der Regierungsform zu- sammenhingeon, und wenn es gelte, in. dem Staate eine neue Macht zu begründen. In dieser Beziehung müsse das Oester- reichische Kabinet einem rechtmäßigen Widerstreben des Papstes und den einstimmigen Protestationen der übrigen Jtaliänischen Regierungen nachgeben, - indem diese leßteren, deren Jnstitutionen der Grundsaß der Volkswahl durchaus fremd sey, in dergleichen Zugeständnissen in der That eine für die Sicherheit ihrer Staa- ten bedrohliche Gefahr erblicken müßten. Ueberdies habe das genannte Kabinet selbst aus den gewissesten Thatsachen, von de- nen auch der Englischen Regierung Mittheilung gemacht wor- den, die tiefste und vollkommenste Ueberzeugung geschdpft, daß die von den Mißvergnügten verlangten Zugeständnisse in de- ren eigenen Augen nur Waffen seyen, womit sie bald die Re- gierung selbst anzugreifen und endlich gar zu vernichten gedäch- ten, indem sie fortwährende Unruhen in dem Kirchenstaat erre- gen und unterhalten würden. Hierauf erinnert der Staatskanz- ler an die feierliche und unzweideutige Zustimmung der zu Rom residirenden Gesandten der großen Mächte zu allen von dem Papste gegebenen Geseken und Institutionen, und zu den Maß- regeln, welche Se. Heiligkeit getroffen, um die auffässigen Pro- i um Gehorsam zurüzubringen ; er erinnert an die Noten dieser Gesaudten vom 12. Januar, welche dem Kardinal-Staats- Secretair überreicht wurdenz an die offiziellen Antworten auf das Rundschreiben vom 11. Januar, die ebenfalls einen synallag- matischen Charakter erhalten hätten, und an die Denkschrift vom 21. Maï. Sodann geht derselbe aufdie nachfolgenden Ereignisse über, auf das nohmalige Einrücken der Kaiserl. Truppen in die Legationen und die gewaltsame Besezung Ankona’s von Seiten der Franzosen, nach deren Erfolg das Öestevreichische Kabinet die Triftigkeit der von der Päpstlichen Regierung ausgespkochenen Meinung gewür- digt habe, daß nämlich jedes neue Zugeständniß von Seiten die- ser Regierung, sey es auf die Forderungen mißvergnügter Un- terthanen, sey es auf das in diplomatischer Weise kundgegebene Verlangen einer fremden Nation, eine Schmálerung der Unab- hängigleit des Souverains seyn würde, dem man es solcherge- stalt, wenigstens anscheinend, mit Waffengewalt abdringe, und daß, wenn eine fremde bewafsnete Jntervention Zugeständnisse zur Folge hätte, die Factionsmänner hierin ein Präcedenz-Beispiel finden möchten, dessen sie sich gewiß bedienen würden, um sich vermittelst einer Aufforderung an eben jene Fremden noch mehr bewilligen zu lassen. Es wird ferner bemerklih gemacht, daß diese Art und Weise, wie man die Dinge ansehe, den Regierun- gen von Frankreih und Großbritanten offen mitgetheilt worden, daß man ihnen die besagten Zugeständnisse als gefährlich für das übrige Jtalien und als eine fortlaufende Quelle von beständigen Unruhen dargestellt habe, denn von dieser Ueberzeugung seyen Se. Majestät der Kaiser durchdrungen ‘und hätten mit gutem

Gewissen keine andere Sprache gegen den deiligen Vater führen