1832 / 324 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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fSnnefi; zu gleicher Zeit aber habe der Kalfer niemals abgelasseh, den Papjt auf das dringendste aufzufordern, daß* derselbe nicht nur die bereits bekannt gemachten législativen Anordnungen voll- siándig zur Ausführung bringen, sondern auch déescn. Anoxdnun- gen einen -Charakter der Dauer verleihey möôge, damit sie nicht künftigen Veränderungen ausgeseßt würden, ohne jedoch nú6- - lichen Vervollfommnungen hiermit den Weg zu versperren. Wie sehr sich das Oesterreichische Kabinet diese Sache habe angelegen seyn lassen, liege dem Großbritanischen Kabinet vör- Augen; aber es habe noch mehr gethan, da es aufs lebhafteste wúnsche, allem ge-

rechten Anlaß zu Mißhelligkeiten in den Päpstlichen Staatens ein“

Ziel zu seen; es habe nicht ermangelt, der Rômischen Regkerung die Einführung der bestmöglichsten Mrdnuyg in den verschiedenen Verwal-

tu@gszweigen ernftlich anzuempfehten;® es habe erfahrene und mit

“den Italiänischen. Verhältnissen genaU bekannte Oesterreichische Beamte zur Verfügung dieser Regierung gestellt, um sie in der Anordnung aller bei so schw?erizen Umständen, wie sie aus den seit achtzehn Monaten in einem beträchtlichen Theil der Römi- schen Provinzen fortdauernden Unruhen“ hervorgehen mußten, nue irgend zulässigen und anwendbaren Verbesserungen Ju unter- sigen. Auf sollze Weise habe Oesterreich den Einfluß, den ihm der Feste wid uneigennüßige Charakter seiner Regierung bei dem oFömischen Hofe vérschasst habe, auszuüben. unternommens Jede Gebiets-Vergrößerung ablehnend, aber fest entschlossen, im Ein- peitändniß mit seiney Verbündeten den Besißes-Zustaud, wie er durch die Verträge auf der Jtaliänischen Halbinsel festgestellt ist, und namentlih die Unversehrtheit des heiligen Stuhles auf-

recht zu erhalten, sey der Kaiser entschlossen, sich Allem zu widerseßen, was dazu beitragen könnte, die zeitliche Gewalt dieses Stuhles umzustärzen, oder einige seiner

Provinzen von ihm loszureißen. Se. Kaiferl. Mazestät seyen fest überzeugt, daß die hinsichtlich einer Veränderung der Regik- rungsform vorgeschlagenen Zugeständnisse in den Augen“ derer, welche sie forderten, nur cin Mittel wären, um ihren eigentli- chen Zweck zu erreichen, der darin bestehe, sich von der Gewalt des heiligen Stuhls ganz unabhängig zu machen, und Zaß diese Zugeständnisse nur zu neuen Anmaßungen und neuen Unruhen führen würden. Demnach glaube sich der Kaiser aus Núcksicht für Jtaliens Ruhe verpflichtet, die Unterstüßung sotcher Forde- rungen zu verweigern; und indem Se. Majestät auf ‘diese Aeise der Stimme Jhres Gewissens gehorchten, dienten Sie wahrhaft dey Sache des allgemeinen Friedens, der das Ziel Jhrer Wün- sche und Jhres unausge|seßten Stkebens sey. Am Schluß sei- ner Note fügt. der Fürst Mettérnih noch hinzu, daß das VDesterreichische Kabinet. dent Beweggründen der für ihre eige- ne Srhaltung bedachten Französischen Regierung vollkommene Gerechtigkeit widerfahren lasse und sich der Hoffnung hingebe, daß eine Verständigung und Besiegung aller im Lauf der Ereig- nisse möglichen Schwiekigkeiten stets leiht zu“ bewerkstelligen seyn werde; daß es daher auch von den administrativen Maß- regeln „eines unabhängigen Staats keine ernstliche Verwickelung befürchte; „daß jedoch der“ Kaiser, stark durh die Aufrichtigkeit seiner friedlichen, gerechten und versöhnlichen Geflnnungen , zu gleicher Zeit die feste- Ueberzeugung hege, er werde in allen Fäl- len S. Großbritanische Majestät eben so geneigt finden, wie er seibst es sey, die unauflôslichhen Bande der Freundschaft und ¿llianz aufrecht zu erhalten und befestigen, die so lange Zeit die beiden Monarchen vereinigt haben, und deren Bürgschaft in einer betderscitigen Geradheit der Grundsäße und in Gleich- heit der Ansichten und Interessen bestehe.

Jn dem Aatwort-Schrefben des -Herrn Seymour an den Grafen von Lüßow bemerkt der Erstere, daß er die ihm úber- fundte Note des Fúrsten Metternich bereits kenne; da er aber vor kurzem von London den Befehl erhalten, Rom zu verlassen, fo glaube er, annehmen zu müssen, daß die Bemerkungen bro Fitsten Meottovnich dic Großbr icauisuhe egierung zu keiner an- dern Ansicht Über den Zustand der Römischen Angelegenheiten gebracht hätten; diesen Instructionen zufolge, müsse er vielmehr «lauben, daß seine Regierung die von dem Papst in der inneren Verwaltung seiner Staaten vorgenommenen Verbesserungen nichk fúr hinreichend halte, um den im Jahre 1831 ausgedrückten Teúnschen und Hoffnungen der Mächte zu entsprechen. Das es unier den Unterthanen Sr. Heiligkeit Jndividuen gebe, die zu der von dem Grafen von Lüßow erwähnten Faction gehörten, und die sih mit keinem noch so großen Zugeständniß begnügen würden, wisse die Engkische Regierung sehr wohl, halte dies aber für fein Hinderniß, welches die Päpstliche Regierung zurückhalten könnte, zu ihrem und des Landes Vortheil die Wünsche des vexständi- gen Theils der Römischen Bevölkerung in ausgedehnterem Maß. zu erfüllen; ja 7 man werde auf diese Weise sogar dahin gelangen, die Mißvergnügten in zwei Theile zu sondern, von denen der eine durch die neuen Bande nur um so fester an seinen Sou- verat;? geknüpft werden, der andere aber durch seine ungerechten Forderungen jeden ferneren Einfluß verlieren würde. Von die- sem Gesichtspunkt aus sey die Regierung Sr. Großbritanischen Majestät bicher die Schwierigkeiten in den Römischen Staaten auszugleichen bemüht gewesen; aber man scheine über die Mittel zur Erreichung dieses Zwecks nicht einig zu seyn. Endlich ver- sichert Herr Seymour, daß er aufrichtig wünsche, seine trauri- gen Prophezeiungen möchten nicht in Erfüllung gehen, und er- klárt, daß er diese Gelegenheit, »vielleicht die lebte, die ihm in dieser Angelegenheit zu einer Mittheilung an Se. Excellenz den Desterreichischen Gesandten geboten werde, gern ergreife, um die zbeberzeugung auszusprechen, daß die Gefahren sich in dem Maße vermiudern E tar die angedeuteten Verbesserungs- Maßregeln in Ausführung bringe. i i O meldet, daß man in Schottland aslacmein von einer ausgedehnten Reform spricht, welche Graf Grey mit der Lokal- Regierung des Landes vorzunehmen beab- sichtigt: hauptsächlich soll dabei auf die Erwählung des städti- schen Magistrats durch die Eimwvohner hingewirkt werden.

Die Lords-Kommissarien der Admiralität haben angeordnet, daß der Flotte in der Folge Chokolade statt Cacao geliefert werde.

Es giebt gegenwärtig in England 284 Sparbanken, in Wa- (es 22und jn Jrrland 77. In England beläuft sich die Zahl der Personen welche Geld in desselben niedergelegt haben, auf 74,169; in Wales auf 10,374; in Jrland auf 37,898. Jn England hat im Durchschnitt jede Person einen Antheil von

G 32 Pfd. Steriing, in Wales von 31 Pfdò. und in Jrland von

26 Pfo. A z E

ere Kriegs-Sloop „Favorite‘/ hat am 15. Aug. in der vie Venn Flusses eine Spanische Brigg, mit 425 Scla- ven an Bord, genommen. Von Herrn Richard Lander, welcher fie neue Expedition nach dem Niger unternommen hat, sind Briefe vom 6. Sept. von der Insel Loz an der Afrikanischen &.iste eingegangen. Die Reise sollte an demselben Abend wei- x yach Cape-Coast gehen. Alles war wohlauf an Bord, be- ronders werden die Dienste des eisernen Dampfschiffes gerühmt. Briefe aus New-York vom 28. v. M, berichten, daß die ¿bung ui? die Stelle eines Gouverneur von Pennsylvanien

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_zu Gunsten ‘des Herrsu Wolff ausgefallen sey, der zur Purtet | des „jeßigen Präsidentèn der Vereinigten „Staaten gehört, und daß dieses Ereigniß ‘als eine günstige Vorbedeutung . für die

Wieder-Erwählung des General Jackson betrachtet werde. :

. ) Niederlande.

Aus dem Haag, 15. Nov. Jn der- gestrigen Sibung der zweiten Kammer dex Generalstgaten wurde der Be- richt der Central - Section über die beiden Geseß-Entwürfe zur Deekungeder außerordentlichen Staäts-Bediwfnisse-( freiwillige n- leihè-Und gezwungene Geld-Erhebung) abgestattet. -Auf den An-

f trag” des Prâsidenten wurde der Bericht zum“ Druxk verordnet, üm am nächsten Sonntag zur öffentlichen

isfussiog zu komnmien.

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. Bis gestern Abend haben [ih dié„Englische“ und Französische Legation noch hier. befunden. ° A ; s i: Die Staats-Courxant meldet: ¡„¿Einige Lootsen haben

| am !3ten d. dem Kommandanten des vor- Goederecede vorgescch0o-

benen Postens angezeigt, daß sie eine Französische Kriegs- Fregatte

| auf der See gesehen hätten, die eine Schaluppe ausschikte, um

die ôstléhe Schelde“ zu untersuchen. * Diese Fregntte hatte, sich ötiter ihren Aligen eines Holländischen .Kosss bemächtigt und sodann ihze Richtung gegen einige .Fischerfahrzeuge „genommen. Man hatte an demséêlben Tage vom dem Goedereeder Thutm. el- nige êleine Kriegsfahrzeuge signälisirt. Der genannte Komman- dant „hat ein®Französijches Kauffahrteischiff, welches das Weite suchen wollte, ip Beschlag genommen und es utter, den Bereich. seiner Geschüße bringen lassen; aber bald naher empfing er Fen Befehl, dieses Schiff fine Reise fortseßen zu lassen und dié Englischen uwd Französischen Kauffahrer weder beim Einlaufen noch beim Auslaufen zu bheunruhigen.“/

Das Dampfboot? der „Batavier‘/, das bisher zur Post-Ver- bindung zwischen Holland und England diente, ist von der Re- gierung requirirt und bewaffnet nach Helvoetsluis gesandt wor- den; um vor unseren -Häfen zu kreuzen, um sowohl zur Ver- theidigung derselben zu dienen, als so viel wie möglich das Ein- laufen Holländischer Kauffahrteischisse zu befördern. Dem Ver- nehmen nach, ist man in Rotterdam damit beschäftigt, noch zwei andere Dampfboote zu demselben Zweck auszurüften.

Von der hiesigen Artillerie sind einige Stücke nah Sche- veningen abgeführt worden, um daselbst als Küsten - Batterie aufgestellt zu werden.

Aus Dordrecht schreibt man, daß täglich Truppentheile durch diese Stadt kommên, die als Verstärkungen zur Armee abgehen.

E Mus Rotterdam wird gemeldet, daß eine ansehnliche Zahl freiwilliger Jäger, worunter namentlich diejenigen, die inm vori- gen Jahre den siegreichen Feldzug des August mitgemacht habèn und seitdem remplacirt worden sind, sich bereit ßZalten, um auf den ersten Wink wieder zur Armee abzugehen. Jm Haag hat das Volontair-Corps der Schutters zu Pferde sein früheres An- erbieten erneuert, im Fall der Noth äuch außerhalb der Stadt Dienste thun zu wollen. Aus England ist der Oberst Scheifk zurückgekehrt, um als freiwilliger Jäger im “Heere zu: dienen. Kurz, wo nur ein Holländisches Herz sich regt, da giebt sich auch die lebendigste Begeisterung kund. Í

Die Besakbung der hiesigen Residenz wird zur Erfeichterung des Estafetten- Dieñstes durch ein Kavallerie - Detaschement ver- stärkt werdem j

Der Morning - Herald enthält ein Schreiben aus Rotterdam vom 9ten d. M., worin es unter Anderem heißt: ¡Diejenigen Engländer, welche im Jahre 1813 zufällig in Hol- land waren, als unsere Schiffe Wilhelm von Nassau nach Sche- veningen brachten, und als Se. Majestät mit unserem Gesand-

ten, den Ford C Tancarty, an seiner Seite in den Oaao oinzag, werden i ) erinnern, wie ste uno tr Land von den Einwohnern

aller Klassen fast vergöttert wurden. Diese Gefühle sind noch nicht ganz erloschen, und keine Bemerkung hört man in Gesell- schaft der Holländer öôfter, als die, daß sie es nicht eher glauben werden, als bis sie es schen, daß England in Uebereinstimmung mit Franfreih gegen sie handeln werde. Dabei fahren sie fort, jede Vorbereitung zum Kriegè zu treffen, kein Murren des Mißvergnügens hat bis jet ihre patriotische Ein- stimmigkeit -gestdre. Im Kriegs - Departement wird jet die Verordnung vorbereitet, wodurch alle Männer jeden Alters,

aufgefordêrt werden sollen, sich. entweder mit Gewehren oder mit Piken zu bewaffnen, um Theil an der Vertheidigung der Städte und der Ufer zu nehmen, falls sie angegriffen werden sollten. Es ist möglih, daß diese Art - extemporir- ter Krieger und ungedienter Veteranen einem Französischen Marschall ein Lächeln ablocken, oder dem Figaro und seinen trivialen Kollegen Stoff zu einem Epigramm geben mögen; aber dieser allgemeine Aufruf ijt nichtédestoweniger trefflih dazu geeignet, den militairischen Eifer, welcher die wirkliche Streitkraft des Landes belebt, auf's höchste zu steigern; und jedenfalls werden die alten mit Piken bewaffneten Bauern den Dienst leisten können, daß sie die Kugeln auffangen, welche kräftigeren und gefährlicheren Leuten bestimmt waren. Jch trat neulich zufällig in die Wohnung eines bejahrten Landmannes, der fünf Söhne hat; drei derselben stehen bei der Armee an der Gränze, die beiden andern helfen ihm bei der Bebauung seiner 500 Morgen Land. Er erklärte mir mit einem Enthusiasmus, der einem Bewoh- ner des Südens Ehre gemacht haben würde, daß er und seine beiden ältesten Söhne bald Piken aus dem Delfter Arsenal erhalten würden, und daß sie, ehe sie es mit ansáhen, daß man ihr altes Niederland mit Füßen träte, ihrem Eigenthum den Rücken keh- ren und bei der Vertheidigung des Vaterlandes und für ihren wackern König mit Freuden sterben wollten. So spricht ganz Holland. Diese Maßregel der allgemeinen Bewaffnung zeigt übrigens, daß man den Drohungen nicht zu weichen gesonnen ist. Während der leßten 14 Tage sind der Citadelle von Ant- werpen bedeutende Vorräthe von Munition und Lebensmitteln zugeführt worden; dieselbe befindet sih überhaupt in dem vor- trefflichsten Vertheidigungs - Zustande. Was für Resultate er- wartet man denn wohl eigentlich von der Belagerung der Citadelle? Daß furchtbarer Widerstand geleistet werden wird, selbst wenn man der Festung niht zu Hülfe fommt, is gar nicht zu bezweifeln; wenn aber im andern Fall der Prinz von Ora- nien zu ihrer Entseßung vorrúckt, und, wie es nicht sehr un- wahrscheinlich ist, die Belgier über den Hauf:n wirft, was dann? Die Belagerung múßte alsdann aufgehoben, und die Französische Armee hinreichende Verstärkung erhalten, um, auch ohne den Beistand der unzuverlässigen Verbündeten, mit den Holländern fertig werden zu können. Was den Antheil Englands an der Sache— die Blokade betrifft, so seyn Sie überzeugt, daß die Folgen derselben keine Erledigung der Holländisch-Belgischen Ange- legenheiten herbeiführen werden. Daß manche Jnkonvenienz mit der- selben verbunden ist, kann nicht geleugnet werden, namentlich hat die Unterbrechung der Schifffahrt die Arbeitslosigkeit vieler

Leute in Amsterdam und Rotterdam zur Folge. Jn beiden

/ es erfordexlich seyn sollte , auch zur

welche nicht durch Krankheit oder Unfähigkeit verhindert werden, |

Städten mögen jest durch die neueren Sreignisse vielleicht 104 Menschen ohne “Arbeit n, Und. wenn dies fortdauert, sq die Regierung dadurch allerdings in Verlegenheit gesebt wer aber die Wohlhabenden haben dem Staate bisher mit sol Bereitwilligkeit {hre Börsen gedfnet, daß sie ohne Zweifel, y Unterstüßung dieser gy Leute beitragen werden, von denen auch viele zur Armee] gehen dúzften.// i O S —BD 6-9-1 6-0 e

Brüfsel, 15. Nov. * Jn def {bereits gestern ertvähn „Sibung der Repräsentanten-Kankmer. vom 14ten : äußerté sich der Minkster des Jnnern in Bezug auf Aeußerungen , de® Hervn mnortier unter Anderm folgende, ßene .,, Jch glaubte nicht vor der definitiven KDdnstituiru Kammer das. Wort nehmett zu müssen ; aber ich fann' einen chrenwerthen Herrn Dumortier ents{chlüpsten Ausdru nicht beantwortet lassen. Bevor derselbe nämlich noch- die Aus dersezung des von der Regierung hefolgten SyFems verno has, erklärt eu, daß die Regierung die mee braudmarke; y klärt dies, m. H., in dem Augenbli, wo die Französische Y im Begriff is, enen Traktat auszuführen, der, den Gesegzen den Wünschen. der Kammern gemäß, abgeschlosse wurde. Y m.“ H. , „die Armee wird dädurch nicht gebrandmarkt, d, sich einer Nothwendigkeit fügt, der sich in diesem Augenbli ganze Land unterwirft. Nein, die Armee wird nicht geb marêt; denn bei der geringsten Beeinträchtigung des Belgis( Gebietes, bei dem geringsten Angriff gegen das Land, wird) sere Arnne, bie billig, aufgerufen werden, den Angriff zu zuweisen und die Ehre so wie das Gebiet Belgiens ZU schi Dies wird die Rolle der Armee seyn, und ich finde es in} That hôchsk, auffallend, daß" man, bevor man noch gehört weiche Vorsichts-Maßregeln die Regierung ergriffen hat, um Ehre der Armee rein zu erhalten, diese für beflecêt erflárt,« Herr Devaux ließ sich darauf folgendermaßen vernehmen: | ist der Zweck des Hrn. Dumortier, die Anfichten dek Kamni bald als möglich zu den Füßen des Thrones gelangen ZU las «aber dazu ist vor âllen Dingen ûöthig, daß eine Kamnkr eris die gegenwärtige Versammlung ist nur ein -Theil der Kamme Bei mehreren Wahlen st|ôßt man auf Schwierigkeiten ; es bi noch zu bestimmen, ob die interiméstischen Minister der au tigen Angelegenheiten und der Finanzen, die Herren- Goblet Duvivier, und die neu bestätigten Mitglieder der Gericht ihre Pláke als Repräsentanten einnehmen“ dürfen? dhne sich neuen Wahl zu unterwerfen. Wir haben bis je? nur muthmaßliche Kammer, und Fiese kann Feine Meinung ( drúcken.. Jch glaube daher, daß wir aus Achtung für y Reglement, aus Achtung fúw die Rechte unserer Koilegen, für „die Regeln des gesunden Verstandes das thun ms was die Umstände vorschreiben. / —. Herr H. v. Brout erklärte, daß er“sich, obgleich Mitglied eines Gerüchtshofes, lange als Ropräsentant betrachte; bis ein förmlicher Vors gemacht worden sey, “ihn à E So lange dies n geschehen wäre, betrachte er sich und seine Kollegen, die di gleichen Fal] befänden, so wie die interimistischen Minister, rechtmäßige. Deputirte. Hêrr Julien theilte diese Ansicht, 1 sah daher. kein Hinderniß, warum man nicht sogleich zur dei tiven Konstituirung der Kammer ‘schreiten wolle; die Unies chung wegen der Rechtmäßigkeit der Wahlen der neu erd Repräsentanten würde offenbar viel zu viel Zeit fortnehmen, daß ian darauf warten könne. Bei der Abstimmunÿ | den Vorschlag des Herrn Dumortier, der (wie bereits geme mit 34 Stimmen gegen 30 verworfen wurde, enthielten wogen des Über ihre Befugniß erhobenen Streites, die Hey von Brouckère, Duvivier, Goblet, Jonet, Lebeau, Nayte Raymekers und Rogier des Mitstimmens. Nach eint his auf folgeñden furzen Berathung entschied sich die Karmnme | hin, daß die durch die neue Gerichts-Ordnung in ihren frü Stellen bestätigten Beamten ihren Si6 als Repräsentanten aufzugeben brauchten, daß aber die Ministér ad interim, | gegenwärtigen Fall also die Herren Goblet und Duvivier, einer neuen Wahl unterwerfên müßten.

Die Thron-Rede des Königs giebt dem-Journal de Lig zu folgenden Bemerkungen Anlaß: „Jm Anfang der Rede ti gesagt, daß sih in den vier Monaten, welche seit den der vorigen Session verflossen sind, wichtige Thatsachen fl Zukunft des Landes ereignet haben. Welches sind denn wichrigen Thatsachen? Belgien, so sagt man uns, isk von Mächten Europa's anerkannt, und unsere Flagge in dem (1 ten Theil der fremden Häfen zugelassen worden. Schöner} theil! Dadurch ist uns kein Mittel verschafft, unsere Prots zu verkaufen; durch die Aufnahme unserer Flagge habet noch feine Marine oder eine Herabseßung der Zölle langt. Die einzigen Märkte, die uns wirklich ofen s werden zu weit niedrigeren Preisen versorgt, ali d wir die Konkurrenz bestehen könnten. Wenn man die Anerkennung des Belgischen Staates durch die fre Mächte nur in Bezug auf unsere politische Existenz betrat! will, so bietet dieselbe nicht mehr Bürgschaft für unsere U hängigkeit, als eine ähnliche Formalität den Thron Napoli

| gesichert hat. Die Verbindung des Königs Leopold mit t

Tochter Ludwig Philipp's ist ein Umstand, der nicht den gti sten Einfluß auf das Geschick des Landes äußert. Das also Alles, was uns die Vergangenheit Erfreuliches darbit vielleicht gleichen aber die Hoffnungen, welche wir zu hege! rechtigt sind, das Uebel aus. Ünsere von ganz Europa erkannte Unabhängigkeit soll durch die Mächte, welt! Traftat vom 15. November garantirt haben, auf friedl Weise befestigt werden. ¿an hat uns das son

oft gesagt, und doch können noch in diesem Auget die Blokade und die Belagerung der Citadelle nicht als sachen betrachtet werden. Der Einmarsch der Französischen mee ist noch nicht bewerkstelligt, und dbgleich man ihn fei! angekündigt hat,“ so finden sich doch noch Ungläubige. Mat greift Übrigens nicht, wie ein Krieg zwischen Holland und ® gien zu einem allgemeinen Krieg hätte Anla) geben kn wähkend eine Französische Einmischung angeblich jeden Gl dazu entfernen soll. Begreife das, wer da kann! Eine (! zuverlässige Thatsache, die wir indessen'auch ohne die Thron

schon wußten, ist die, daß das Land auf neue Opfer gefaßt seyn muß

Von der Stelle, welche sich auf die Belgische Armee bezieht, wo! wir gar nicht reden; sie wird ohnedies schon Aufsehen genug erre! Die Kommunal- und Provinzial - Organisation, Verbesserut! in den Bürgergarden- und Miliz -Geseken, Modificationen ! Straf- Kodex, dies. sollen die Haupt - Gegenstände der Se!) seyn, an. deren Schluß, wenn man Zeit hat, und went

Niemand widerseßt, man sih mit dem öffentlichen Unterricht F \ 1ds zuerkannt.

schäftigen wird. Kurz, dieses wichtige Aktenstück leh nichés, klärt nichts auf, stillt keine Unruße und erweckt

Hoffnung !‘/

Hataillon in den hiesigen Kasernen unterzubringen, und es

en Bataillon des 12ten Linien - Jnfanterie- Regiments in

) an„die chirurgische Schule în Landshut verseßt, und der

n worden.

j mit zwei ‘Prinzessinnen Töchtern zum Besuche bei Jhren

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gen, am 18ten d. M., feierlich erdffnet wêrden.

Ymgens von Frankfurt ein Auflauf vor demselben Gebäude,

erburg anbelangt, so _muß diesem durhagus widersprochen den. -Von deu Deputirten ist keiner du Festungs - Arres ver- eilt worden, dagegen erlitten die "2

Hoffmann wegen Verweigerung der Steu"ern einen achttägigen

her ist noch kein Urtheil erlassen, eben so wenig gegen den testationen angeklagt wurde; die übrigen der 16 weggegange-

Deputirten waren zwar?in Untersuchung, doch scheint die jerung, da sie den Verfasser der Protestation nicht ermitteln

(t zustand, die Steuerverweigernden nach Exequirung, wenn

schreiten, von diesen ihr geseßlih zu Gebote stehenden Mit-

München, 15. Nov. Heute kommt das. 2e Bataillon des | sondern solche auch *in das erste Quartalhæft des Monàtsblai- , linien - Jnfanterie- Regiments (König Otto von Griechen- | tes k. J., mit der Bitte aufzunohmen: „die Resultate. ) hier an, wird morgen Rasttag halten, uyd dann seinen“) dem Verein zu n Zeit- mitzutheilen./°* Um den mit ch nah Griechenland fortsezen. Es war anfangs im Plane, | 50- Rthlr. ausgeseßten Preis -für dasfenige Hand - und

ju verpflegen'; indessen hat die hiesige Bärgerschafr sich selbst (n, dasselbe ins Quartier zu nehmen.

Das Gerücht, daß General Heidegger vor“ der Hand nicht [ gust 1832" eingehen sollten,

wurde“ daher tdiederholt ein erhöhter Preis von..100 Rthlr. bis zum Ende August 1833 ausgesetzt. Außzr diesem Preise blie- ben noch 50 Rthlr. âbær die Schafpocken - ber 1834, 20 Rthlr. - fr die im Jahre 1833 Quantität Türkischen über die Lungenseuchs des Viehes, terung bis Ende 1833,

Griechenland gehe, hat sich nicht bestätigt; vielniehr kann

die Abreise diéses verdienten Miklitairs wit Zuvérlässigkeit

n. L (

Die nach Griechenland bestimmten Truppen wevden úbetall

n Bayerischen Städten, welthe ste passiren, mit der größten schkeit empfgngen.. Ein solcher Empfang wurde z. B. dem,

fach zu „Thei, wo den Offizieren und Unter - Offizieren ver Stadt ein Soup®r- gegebéèn wurde und wo unter An- j ifi ungenannter Fund des Militairs 300 Pakete Rauch- { unter- die Soldaten vertheilen ließ.

Hofrath Textor is von der Universität Würzburg als Var-

(sor Hofmann von Würzburg (nicht von Mengen, als rent im Medizinal-Fache der hiesigen Kreis - Regierung beige- Dr. Ussamer und Pry. Ballnig an der chirurgi- Schule in Landshut wurden von dieser Anstalt entfernt, le6tever ist aus dem Staatsdienste, wie verlautet, entlassen. Stuttgart, 14. Nov. Gestern Abend sind Jhre Durch- ten der Erbprinz und die Erbprinzessin vön Sachsen-Alten-

iglihen Majestäten hier eingetroffen.

Weimar, 17. Nov. Unsere Stände-Versammlung wird Zu diesem ck haben sich mehrere Abgeordnete bereits ‘eingefunden. Hangu, 15. Nov. “Am gestrizen Abend bildeten sich vor Postgebäude bei der Ankunft des Postwagens aus Frank- bedeutende Menschenmassen und bedrohten die mit der Vi- in des Postivagens beauftragten Zollbeamten, zerstreuten jedoch, nachdem die Polizêi- Behörde, von der Bürgergarde übt, eingeschritten hatte=und der Postwagen weiter gefah- wars. Auch heute wiederholte sich bei der Ankunft des

/doh die Bürgergarde, - die’ heute bedeutend verstärkt, die je nah der Post besest hatte, ebenfalks bald zerstreute. Ruhe wurde rasch hergestellt.

Viesbaden, 12. Nov. (Frankfurter Journal.) Was n-dffentlihen Blättern unrichtig angegebenen Verhaftungen Deportationen von Landes - Deputirten. nah der Festung

bgeordneten Kindlinger st in“ ihren betreffenden Aemtern; gegen Geheimen Ratl

mann und Dkp. Ruß, welcher als Verbreiter der landständischen

je, mit der von den 5 Männern beschlossenen Ausschließung nügen und bald neue Wahlen anordnen zu wollen. In ganz su findet übrigens keinerlei Widerstand gegen die Regie- jimßregeln ftatt. Vor dem Eintritt des Steuerzahlungs- ins hatte unsere Regierung, welcher verfassungsmäßig das

inn binnen 8 Tagen keine Zahlung erfolgt wäre, zur Auspfändung Versteigerung der gépfändeten Sachen gegen Baarzahlung

feineck Gebrauch gemacht, sondern sie erließ den Schuldnern Avspfändung und ertheilte dagegen den Beamten den Be- : ¡Die Steuerpflichtigen, welche auf eintinalige Aufforderung t gezahlt hätten, zuerst mit einer Geldbuße von Z3—15 S3 bann aber mit einer ahttägigen Gefängnißstrafe zu belegen.‘

S Jtalien.

Rom, 8. Nov. Am Z3ten d. M. ward in der Sirxtini- Kapelle des Vatikans zum Gedächtniß an die verstorbenen ste vom Kardinal Falza - Cappa und am «(ten zur Feier des \enstages des heiligen Karl Borromäus in der Lombardi- Kirche in Anwesenheit des Papstes feierliche Messe gelesen. Die hiesigen Maler Agricola und Minardi, Mitglieder der demie des heisigen Lucas, sind von der Florentiner Akademie hnen Künste zu Mitgliedern ernannt worden.

Bologna, 8. Nov. Die Päpstlichen Truppen sind am d., aus Kavallerie, Jnfanterie und Artillerie bestehend, tingerückt. Der Kaiserl. Oesterreichische General Hrabowsfi ihnen mit seinem Generalstabe entgegen geritten.

Ilan

Berlin, 20. Nov. Die Königl. Märkische dkonomische ellschaft zu "Potsdam hielt am Láten d. M. ihre Haupt- \st-Versammlung. Der zeitige Direktor derselben, Herr Re- ngé-Rath Dr. Augustin, eröffnete solche durch eine Ueber- der wichtigsten Momente des gegenwärtigen Zustandes der wirthschaft in ihrem ganzen Umfange. Demnächst legte der- die mit dem Motto: Non ignarns mali, miseris succurrere ) tingegangene Preisschrift, 1) úber die sogenannte Läâmmer- e, welhe die saugenden Lämmer befällt, und in manchen ren sich sehr allgemein und oft äußerst mörderisch zeigt, und er die sogenannten weißen Lungen - und Fadenwäármer in ingetveiden der Bauchhöhle, auch zuweilen "der Brust- 1 welche fast alljährlih einen so großen Theil der sen Zuzucht im Spätsommer, Herbste und dem zu- folgenden Frühling hinwegrafft; nebst dem beifäl- utachten Tder Deputation über die Preisschrift, zur theilung vor, und entwickelte die Beantwortung der ‘gebenen Fragen : 1) Wie sind diese beiden Krankheiten am en zu vermeiden? und 2) wie ist ihnen, wenn sie sich zei- am leichtesten und s{nellsten Einhalt zu thun, und hat on Mittel als bewährt erprobt, um die Krankheit zu

a au in einem Gutachten des Herrn Ober - Amt-

y Karbe zu Petershagen der úberaus günstige Erfolg des êr Preis\chrift empfohlenen Verfahrens bezeugt ward, so “e nach allgemeinem Beschluß, unter den in der Preisfrage estellten Bedingungen, der eingereichten Schrift der Preis thlr. aus dem v. Seydlibschen Prämien-

ters Als Verfasser derselben ergab sih der Herr i Mfts - Rath Freiherr von Monteton auf Priort. aber das in dieser Schrift empfohlene Verfahren so

Í 0 L : ( Ü . G j *Deutschland. * 14 u g als möglich zur Publicitä

Húlfsbuch (Rathgeber) mann, welches die _ in dêr Preis-Aufgabe näher angegebenen Be- dingungen erfüllt, und worüber die Preisschriften bis End Aw

Rthlk. seßt: „Wie verhält sich die Milch - Erzeugung des Wiesenheues,

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gelange, ‘wurde beschlossen reisshxift nicht allein sogéeich dem Dru zu bergeben,

für den fleinen Gu@bestker und ‘Land-

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hatte * sich ‘Nieinand beworben. Es

mpfung bis *Dezem- gebate größte Weizens (zea allissima) und 30 Rihlr. äls Folge der Schlämpe-Fút- unter dèêèn jm Monatsblatte angegebenen Bedingungen , augeseßt, Endlih wurde noch folgende Preis - Aufgabe his° zum Ende - 1833 gegeben, und. mit 50 alis dem - von Sepydlibschen Prämien - Fonds ausge-

der Kartoffeln, Oelkuchëên und Roggenkleie, an Kühe gegeben, zu einander?“ Hierauf kamen folgende Abhandlungen und Mittheilungen zum Vartvage: «) über die Länge des Häcksels vom Herrn Amtsrath Hubert zu Reudniß; b) eine vortheil- hafte Art, die Birken in Forsten zu pflanzen, von dem Herrn Kreis - Deputirten und Ritterguts - Besizer von Lochow auf Petkus; c) über den Kartoffelbau und den Nußen der Pflan- zung dét Kopf-Enden von denr Freiherrn v. d. Hagen -auf Nakel ; d) das Pflanzen der Keim-Augen der Kartoffeln von- dem Herrn von Etdmannsdorff; e) Resultate der Aussaat des Kolza, von dem Herrn Freiherrn von Erxleben, mitgetheilt von dem Herrn General-Lieutenant von Minutolis; f) Fortseßung der Erfah- lungen des Herrn Baron von Kottwis zu Nimptsch; g) Ertaß rungen über die Ackerschnecken und daraus resultirende Vorbeu- gungs- und Vertilgungsmittel, vom Herrn Ober - Forstmei- ster von Schmeling auf Neuenhagen bei Kösslin ; h) das von dem «Herrn Ober - Amtmann Lüdcke zu Alt - Landsberg eingesandte, demselben von dem Erbpächter Herrn Paasch zu Herzfelde mitgetheilte versteinerte Gehirn von cine Jährling (einjähriges Schaf), welches die Dreh- Krankheit hatte; i) die von dem Herrn von Bredow auf Wagniß dem Verein zur Be- förderung des Gartenbaues mitgetheilten Erfahrungen (s0nchus canadensis macrophyllus W. Spr.) betreffend; k) Anwendung des von dem Herrn- C. F. Mourgues zw Berlin erfundenen Cement-Mösrtels zu Dächern, wasserdichten Mauern, und Be- seitigung der Nässe an leßtere; 1) an nüßlichen Maschinen waren eingegangen: 1. eine Rapssae-Maschéne, und 2. ein Flamländischer Pflug, beide von Hohenheim, und 3. verschiedene Wasch-Maschi- nen. Bei ‘dem: nach der Sisung gehaltenen Mahle ward eine aus dem Mehle der sogenannten Moha (Panicam germa- nicum, Banh., italicum L.. Setaria italica. Spr.) bereitete Mehlspeise sehr schinackhaft befunden,

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Ausstellung auf der Königlichen Akademie der Künste.

. Sonntag am 18ten ward die Ausstellung geschlo}en, nachdem sie sich aht Wochen lang eines stets zahlreichen und in den leßten Tagen sogar gedrängten Besuches zu erfreuen hatte. Dabei macht es auf jedermann einen fast wehmüthigen Eindruck, die Kunstwerke, welche sich in dieser Anordnung gleichsam mit einander befreundet hatten und in solcher Vercinigung cite# crhbhiru Genuß barbvren,

sich nun plôhlich getrennt 7 vereinzelt und in alle Welt zerstreut zu denken. Nur zwei Gegengewichte giebt es gegen dieses ele ische

Gefühl, erstlich, daß Lesstngs Leonore doch jeßt hiesiger Re idenz verbleibt, da sie glücklichster Weise in den Besiß Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen gekommen; denn Lessings berühmtes trauerndes Königspaar befindet sich weit von feinem Vaterlante, im Winter- palais zu St. Petersburg. Ferner, daß auch jenes andere Werk, wel- ches zugleich zu Thränen hinreißen und mächtig erheben fonnte, eine dffentliche Aufstellung, zwar weit von uns, aber doch nahe dem Ort seiner Entstehung, erhalten wird : Bendemanns trauernde Ju- den, vom Düsseldorfer Kunsiverein bestellt, sind, nach dessen rúßm- lichem Grundsaß, große Werke von hôchstem Werth nicht in Pri- vatbesth kommen zu lassen, der Kirche Maria Kapitol zu Köln am Nhein abgetreten worden. Eine andere Art von Trost und Gewinn erwächst jeßt für die Privatbesißer der einzelnen Kunstwerke noch dadurch, daß jedes Stück, welches auf der Ausstellung Beifall er- warb und hier bestand, wo man doch in jedem Theil der Kunst- leistung das Beste finden konnte, und unwillkührlich zum Maßstab nahm, nun in seiner Absonderung mit der ungetheilteren Aufmerk- samkeit auch zugleih eine weit grdßere Wirknng erhalten werde. Und es ist sehr viel verkauft worden; in der That, schon mit dem Beginn der Ausstellung war die Verlegenheit nicht auf Seiten der Künsiler , sondern der Sammler, weil fast alle Werke von entschie- denem Werth schon vor der Ausstellung ihre Besißer gefunden hat- ten. Der Düsseldorfer Kunstverein, welcher der Quelle um so viel näher steht, schien hauptsächlih hieran Schuld, und namentlich konnte sich diesmal der Berliner Kunstverein von jenem jüngeren beeinträchtigt glauben. Aber was kann für das Erblühen und Fort- kommen der Künste erfreulicher seyn, als eine solche Rivalität è Geschlossen also sind nun bereits jene Thüren, unzugänglich jene Räume, in denen wir oft, bei einbrehendem Nebelwetter, eine bessere Jahreszeit und einen glücklicheren Himmel fanden; die Kunst- werke werden eingepackt. Nur wir kommen mit unsern Berichten noch hinterdrein, wovon wir aber deshalb weniger Nachtheil fürch- ten, weil e Uber diejenigen Kunstwerke, mit deren Erwähnung wir noch schulden, Verschiedenheit und Zweifel des Urtheils weniger oder gar nicht obgewaltet haben. Von der überreichen Ausbeute auf dem Felde der Landschaft blieb uns noch vieles übrig, zunächst aber tritt uns hier eine geschlossene Schule der Düsseldorfer entgegen. An threr Spiße, wie kein Zweifel seyn kann, steht Lessing, gleich mei- sterhaft wie in der Geschichtsmalerei also auch in der Landschaft, ja wie wir hier hinzuseßen können, selbst in der Thiermalerei. Lei- der erhielten wir diesmal seine versprochene Landschaft nicht; ste ist im Bestß des Frankfurter Kunstvereins und nux von dieser Scite mÚs- sen sich Schwierigkeiten gefunden haben. Dennoch wenigstens kön- nen wir über den Gegenstand berichten, weil es uns vergönnt war, die Sepiaskizze zu sehen : es is ein verfallener Thurm in einer wil iTónIEA, Gebirgsschlucht, die Struktur des Gebirges scheint schie- erähnlich.

Nâchsi Lessing steht in dieser zahlreichen Landschafterschule F0- hann Wilhelm Schirmer aus Jülich obenan; schon in früheren Jahren hatte er sich äls cinen bedeutenden Künstler bewährt, diesmal brachte er viele Stücke auf die Ausstellung, von denen jedes seine Mei- sterschaft beweisen kann. Das größte davon stellt ein von hohen Ber- gen eingeschlossenes Wasser im tiefen Walde dar. Die Tageszeit scheint Abend- es is nah einem Gewitter, aber noch hat, so möchte man fagen, sich die hwüle Luft nicht abgekühlt, ein neues ‘Bewit- ter steht noch zu erwarten. Besonders {chwül und dumpf liegt die Luft auf dée Wasser, umschlossen von düsteren, dichtverwach- senen Eichen und Buchen. An den Gestaden wächst hohes Rohr; es steht in der Blüthe; aber man glaubt die brütende dumpfe Hiße in diesem Rohr zu empfinden und die Gedanken von dem Aufent- halt , den hier wucherndes Gewürm finden muß, lassen sich kaum entfernen. Hinten qualmen Nebel von dem Wasser gegen den Berg

auf. Und în diefer Wildniß elner kraftvollen, Ühermächtigen Natus finden wir, um durch den Kontrast den Eindruck noch mehr zu hes ben, ein feines, kaum erwachsenes Mädchen, welches mit ihrem äls teren Bruder auf dem Wasser anes chifft ist, um ju angeln ; aber thnen sehbst scheint diese Luft und Beleuchtung zu beklommen and hawærlich zu seyn, denn sie eilen, um zu landen, ünd sind eben in em Moment der Landung felhft dargestellt, wo das hÚbsche Kind zwar noch in dem Nathen sißt, der „Bursch aber- schon nach den Zkeigen der Yuche, greift. Das Poelisthe dieses Gemäldes beruht, wiewohl das Ganzé Conwosition ifi, nur atif der kräftigsten-Natur- aeaana, die sich hier bis auf jedes Hâälmchew des Rohrs erftreckt. Sptegelglätt und eben liegt .die Fläche des Wassers“ mit. den darauf shwimmenden: Lotusblättern da; hinten unker den. Eichen zieht sich gleith eineni Damm dichk und hoch das blühende Rohr fort; eine andere Art des Rohrs mit schwarzen Blüthenkolben tritt so nahe in den“ Vorgrund und, istoselbst hier so täuschend, daß man es er: greifen zu“ können meint, fälls man nicht fürchtete, die blaue Lie

belle, darauf zu yerscheuchen. Roch ziehen hier im Vorgrunde die Stämme zweier Weißbuchen uit ihren ‘knorria verwachsenen, bloß, gelegten Wurzeln ganz besonders an» nicht nr wegen “threr Cchims mernden Rinde, sondern noch mehr wegen des darauf wüchernden sftigen, gelbgrünen Mdoses, dessen reuchte, elfstische Weichheit: ntan mit den Augen gleichsam zy testen glaubb Daneben wächst Lattich, mit matten Lichrern auf den lausen Blätt@n, in der gedrängtesten Flle ; aber ein frischeres, Leb ndiger-s (Zrün, welches aanz die Farbe vergessen läßt, kann man nicht sehe, als das dieser Weißbuchen odex

das dunklere der wilden , kräftig gedrungenen Efchen.

Ein anderes fleineces Bild fellt ein herbsilihen. Sttirm im Walde dar. _In der Mitte zeigt sich ein Bächlein , durch dessen flacheres Wasser ein Rudel Hirsche gegangen ist, während drüben noch die andern stehen, wie es cheint, unschlüsstg , ob sie sich iu das kalte Element wagen sollen.

_ Vortrefflich ist das unebene Terrain des Waldes gedacht, das sich hinterwärts vertieft und in bläulichem Dunkel verliert, im Vors grunde eine Eiche, durch deren noch grúnes Laub der nase Sturm braust, die untere, blasse Seite der Blätter nach oben kehrend; fals ber sind schon andere Bäume, die Buchen aber bereits roth. Vorn im Wasser steht man die Wirkungen eines früheren Orkans;, ein Baumstgmm i} hier aus dem Ufer mit seinen Wurzeln herausge- dreht, der dicke Stamm liegt im Wasser und kehrt die Wurzeln mit thren verwitterten Fasern gen Himmel. Das welke Laub des Bau- mes treibt in dem dunkeln Fluß, die Erde is ausgebröckelt u ausgespült. Unfreundlich und fast unheimlich is Alles; nur ein stils les Pläßchen unter dicht stehendem jungen Buchen-Anwuchs entdeckt, sich, wo man vor Wind und Wetter noch geborgen seyn könnte. Die blaugrünen langen hreiten Schilfblätter, im Sturm flatternd, bilden den Vorgrund.

Noch auf eine andere Weise stellt uns Schirmer das Regenwet- ter dar. Wir haben eine baufällige unterschlächtige Mühle vor uns, eine Brücke führt an ciner alten Eiche vorbei auf den Hof, wo mehrere Mühlsteine angelehnt stehen. Ein junger Tannenwald zieht sich an einen Hügel hinauf und {ließt uns die Aussicht, läfit aber doch durch die anfangs mehr einzelnen Stämme die R schen, in der wir uns eigentlich befinden: es dfnet sich hinten die Ausficht auf einen breiten Sec mit flachen Ufern, welche nach dem Regen #o eben die Sonne matt zu erleuchten anfängt. Es muß tüdifia ts regnet haben, denn alles trieft noch und’ die Oertlichkrit ist ohnebin sehr naß. Nur ein shmaler Pfad führt zwischen zweien Teichen auf die Brücke, aber auch dieser Pfad is ‘jeßt fast überschwemmt, und selbst auf der unebenen Brücke steht das Regenwasser in grofen Pfüßen. Man schüttelt sich, wenn man sich lebhaft in das Bild? hittein verseßt, denn wer hier vor dem ungúnskigen Wetter Obdach suchen will, der is unreht angekommen. Ein ferneres Werk dessel- ben Künstlers verseßt uns in einen Eichenwald; vorn sehen verein- zelte und eben darum nur noch kräftiger belaubte Eichen; * ein uns ebenes sumpfiges Terrain mit Erlen und Weiden ersireckt sich in malerischen Wallungen hinterwärts. Ein Fäger mit dem Gewehr eilt cinem Rdhricht zu; der schnuppernde Hund is eben im Begriff, den Fuß ins Wasser zu seßen. Auch die Witterung dicfes Bildes ovinne-t uné an das, was der Jäger zu ertragen gewohnt seyn muf. Aber wiewohl sich allerdings in der ganzen Rheinischen Sandschaf« terschule die Vorliebe für das Trübe und Regnerische zeigt, so kann Schirmer's Kunst doch auch freundlicheren Momenten dex Natur die Seele abgewinnen. Da haben wir gleich auf einem wunderschönen Vilde den glänzendsten Abendhimmel; hinter fernen Bergen, die einc geräumige Hochebene einschließen, ist die Sonne untergegangen und weit strahlt der Himmel, ret eigentlich strahlt er in ihrem gelben Licht. Vern auf einem der Felsenrife steht ein altes Schloß, mit vielen spißen kegelförmigen Thurmdächern dunkel in den Abendglanz em- porragend; der Strom des Überdringenden Lichts aber umspielt und umfaßt gleichsam die runden Thürme. Welch eine reizende, poetisch Ie Lokalität; drüben ein fkahler Bergrücken , tief unten im

unkel der blaue, junge Bergstrom, der, troß aller Hast und Un= geduld , sich doch nur langsam und s{chäumend durch die Felsrisse windet ; dort ein Wald, der dünn beginnt und immer dichter wird, und Überall wie trauliche Pläßchen für ein Gemüth, welches ein- same Wege in der Dämmerung liebt! Aber auf einem reizenden Gemäldchen hat uns Schirmer die Malerschaar selbst abgebildet, wie sle auf dem mit niedrigem Buschwerk bewachsenen Rücken eines Berges vom Charafter derer aus der Múíúfselgegend mit leichtem Sinn und spähendem Auge umher wandelt; es ist ein {d=

ner heiterer Tag, und ganz unverkennbar spriht sih in al- len Tbnen und der gesammten Beleuchtung eine frische Berg= luft aus. Dies is einer von den fröhlichen Ausflügen, de-

nen wir so viele schône Gebirgs - Landschaften von ähnlichem Cha- rakter verdanken. Und weil uns denn der Maler dies selbs dar= S hat, so mag es auch erlaubt seyn, mit cinem Wörtchen die ntstehungsart aller dieser Gemälde zu verrathen. Keines derselben ist, so wie es dasteht, als Vedute der Natur entnommen, sondern ganz wie wir es hier mit Augen sehen, durchstreift die Schaar jene Gegenden und vrägt sich das Charafteristische, das Anziehende, das Zusammengehdrige der Formen ein; werden aber Studien ge- macht, so sind dies nur ganz einzelne Dinge, ein Felsstück, ein Stückchen Ferne oder Luft, ein Baumstamm , ein Gebüsch , dessen man sich alsdann aber auch aufs außerste in Zeichnung und Farbe zu versichern sucht. So wird denn, wie Göthe einmal sagt, dies Zeichnen und Malen nur ein neues, schärferes „Organ der Scele‘s, welche dabet aber ganz ihre Freiheit behâlt, das Verständniß des Ganzen immer nur in sich trägt und das so erworbene und bienen- gleich eingesogene daheim in so súßen Werken ausgießen , formen und verarbeiten kann. In dem Charakter der Mosel-Gegenden haben wir auf oche Weise eine große Landschaft von Pose erhalten. Links im B'iide steigt ein hoher Berg an, mit einzèlnen Bäumen bewachsetn rechts dffnet sich ein weiteres, von Waldbergen amgebenes T unten eine Mühle und ein lustiges Völfchen, das in den flaren Berg- wasser mehr zur Lust watet als fisht. Große Feinheiten der For- men, der Farbe und der Beleuchtung sid in diesem Bilde “und nicht minder eine sehr geschickte ansprechende De tit, Dep Weg welcher den Bergrücken hinanführe, wv ein Hirt unter den verein- zelten Bäumen seine Heerde treibt, zieht sich wirklich aufwärts und in die Ferne, und während im Thal entschiedeneres Licht herrscht breitet hier cin leichter Wolkenschatten eine interesante Stimmung aus. Und doch mdechten wir ein kleiteres Bildchen von demselben fast noch vorziehen; es giebt der Phantasie noch mehr, weil es sie auf der Landstraße an einem Hügel vorbei in cine weite verheißungs- volle Ferne fortzieht. 6 Sehr verwandt is ein große reiches Bild von Heutnert, den wir mit dem vorigen im eifrigsten Wettkampf begrifen sehn Éein Phantafïe scheint ihm fast noch Reicheres einzugeben und das Ln teresse des bergigen Terrains hat er so in der Gewalt, daß erx Mie sere Seele sehr-sinnreich auf die Waldpfade zu locken weiß, die sich in der Wendung des Berges oder hinter den dichteren Stémmen verlieren. Links im Bilde senkt si{ch eine shräge Bergwand ticf

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