1832 / 325 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

S O Aal I: ke ES n E IE L E aDIEE T 5E R E R S E 0 S L E A: E L De bia e E A N E S . .

Brofse, ber sich mit felner Familie in Welßenburg aufhielt, die Weisung ertheilt, den Elsaß zu verlassen ynd sih in einer Ent- fernung von 40 Stunden von Paris zu halten. i:

Die Gazette enthält als Beilage. zu. ihrenr heutigen Blatte den Prospectus zu einer periodischen royalistischen Zeitschrift, die der ehemalige Kammer -Secretair und Vorleser Ludwigs AVIH. und Karls X., Herr Mennechet, unter dem Jitel: la Chroni- que de France” herausgeben wird. ,

. Es ist davon die Rede, zwischen Marseille und Konstauti- -

° nopel etne regelmäßige Verbindung durch Dampfboote zu errichß- ten; die Unternehmer wollen die Regierung bitten, ihnen Marine- Offiziete als Befehlshaber der Dampfboote. zu. geben: -

- Oroßbritanien und Jrlafid.

London, 13. Nov. Die Morning Chronicle sagt: Nach so eben erhaltenen Nachrichten, haben wir Grund, zu. glauben, daß Färst Talleyrand wiederholentlich und dringend dem Lord Palmerston» die Zweckmäßigkeit, ja die Nothwendigkeit dargeskellt hat, irgend eine eatscheidende Maßregel zu ergreifen, um Donna Maria auf den Portugiesischen Thron zu seßen. Dabei soll, der Fürst die Mitwirkung Frankreichs zu jedem -Schr?tt, den knan zu thun für nöthig halten “möchte , angebo- ten haben.‘/ :

Eine hier ekngegangene Singapore-Chronicle vom 31. Mai meldet, daß die Siamesen mit bedeutenden Streitkräften nach Patani marschirt sind und diéses Land wieder in Besi6 ge- | nvnemen haben , ohne bei den Einwohnern auf irgend einen be- deutendeh Widerstand zu treffen. Viele Tausende der Lekßteren * waren s{hqn vorher in die benachbarten Staaten Kalantan und Trüiekganu geflohen, da die Bevölkerung nicht im Stande war,

sich den barbarishéw Horden zu widerseben , die der König von Siam in die Halbinsel shickt, um sich an den Haupt-Theilneh- mérn des leßten Aufstandes an der Ostküste zu rächen. Die | ganze Bevülferung von Patani soll aus nicht mehr als 50,0090 Seelen bestehen, während die jest in dieser Lande befindlichen . Siamesischen Streitkräfte sich auf 300,000 Mann belaufen sollen. Sobald die Siankesen mit Patani fertig sind, wollen sie, wie es heißt, nah Kalantan vordringen, welches nur wenige Tage- reisen südlich von Patani. liegt, um dieses wöhl angebaute Land ebenfalls zu unterjóhen. Dann, sagt man, werden sie ihre Blicke auf Tringanu richten, welches eben \o leicht zugänglich “is, urxd. nur die {wer . zu «passirenden Gebirge und Flüsse, glaubt man, werden ihr Eindringen in Pahang, verhindern. Der leßte Aufstand, “der sck& hauptsächlich auf Patani beschränkt zu haßen scheint, soll durch dié schweren Lasten veranlaßt worden seyn, welche die Siamesische Regierung den Einwohnern auf- legte, Und worunter sich namentlich eine jährliche Kopf(teuer von 10 Dollars pro Mann ‘befand.

Ein anderes Oftindisches Blatt vom 7. Juni berichtet von, einem Aufstande, der im Monat Mai zu Karawang statt- “gefunden hat. Die Regierung von Java hatte nämlich einige hundert Chinesen aus Canton dorthin. gebracht, um den Sciden-, Thee- UKò Jndigobau von ihnen betreiben zu lassen. Diese Chi- nesen waren.-von der Regierung auf eine bestimmte Zeit gedun- gen; aber, sey es aus Unzufriedenheit, dder weil sie sich getäuscht sahen, genug es machten ihrer 409 mit den Strafarbeitern in jeuem Distrikt gemeinschastliche Sache, empörten sich gegen die , Civil-Behörden, steckten - deren Wohnsiß und alle Fabriken in Brand, plünderten Alles, was ihnen in den Weg kam, und trob- ten sel den dort stationirten und aus Eingeborenen bestehen-

den Truppen. Sie bemächtigten fich zwei Geschüge, einer Menge von Gewehren und Munition, befestigten sih zu Tand- \schong Poera und waren fünf Tage lang im unbestrittenen Besikz dieses Distrikts. Als die Regierung hiervon benachrichtigt wurde, sandte sie von Batavia und Buitenzorg ein “Truppen-Corps ab. Anfangs hielten die Chinesen ziemlith Stand, als man sie aber mit dem Bajonett angriff, fielen 100 Männ, die übrigen wur- den zerstreut und von den einheimischen Truppen unter dem Kommando des Fürsten Ali Bassa verfolgt; zugleich trafen sie auf die Husaren von Buitenzorg und diese machten ihnen den Garaus. Einige, die sich in die Wälder geflüchtet hatten, wur- den bald gefangen ‘genommen und auf der Stelle hingerichtet. Von- der Holländishen Jnfanterie wurden acht bis zehn und von der Kavallerie zwei Mann, von den -eingeborenen Truppen des Fürsten aber sünf oder sehs getödtet. Die Strafarbeiter scheinen an dieser Affaire keinen Theil genommen zu haben. _

Mehrere Handelshäuser der City, welche mit der Insel Mauritius-in Verbindung stehen, haben eine Denkschrift an die Regierung in Bezug auf die leßten Vorfálle daselbst und in Bezug auf die Vertreibung des Herrn Jeremie angefertigt. Es wird darin das gewaltsame Verfahren der Pflanzer weder ge- rechtfertigt, noch gegen die Hinsendung des Herrn Jeremie eine Einwendung gemacht, sondern nur zu beweifen gesucht, daß das Beharren der Regierung bei der Absicht, jenen Herrn wieder nach Mauritius zurükzuschicken, eine gefährliche Aufregung un- rer den Pflanzern hervorbringen werde, wodurch sie, die Kauf- leute, entweder ruinirt werden oder sehr großen Verlust erlei- den würden. Die Einschiffung des Herrn Jeremie, um nach der Kolonie zurückzukehren, hatte bereits in wenigen Tagen ftattfinden sollen, und man ist nun in Erwartung, was die Re- gierung thun wird. i

Den leßten Nachrichten aus New - York zufolge, soll in New - Orleans das gelbe Fieber ausgebrochen seyn.

Niederlande.

Aus dem Haag, 16. Nov. Die Gesandten von Frank- reich und England haben dem Minister der auswärtigen Angele- genheiten cine abermalige Aufforderung im Namen ihrer Höfe überreicht, ‘auf welche von unserer Regierung ebenfalls eine wei- geride Antwort ertheile worden ist. i

Aus Vliessingen wird vom lten d. geschrieben: „Jn Gegenwart des Ober-Befehlshabers sind hier Versuche mit Ra- keten gemacht “wordey, die man aufsteigen ließ, um die Umgegend bei Nachtzeit zu erleuchten. Seit den am leßten Sonnabend auf d?r See gesehenen sieben großen Schiffen“ ist hier nichts mehr bemerkt worden,

A der Stäats - Courant liest man Folgendes: „Ain 12ten d. erblickte man aüf der Höhe von Texel, sehr nahe an der Küste, bei dem genanftén Haaks, zwei Kriegs - Fregatten, deren Flagge man jedoch nicht unterscheiden- konnte. Außerdem sah man 9 andere Kriegsschiffe in der Ferne. Der Lootse A. Ploeg, Befehlshaber eines der Fischer-Fahrzeuge von -Nordtwyk, die sämmtlich am 12ten eingelaufen sind, erichtet, daß er am Morgen dieses Tages auf der Hdhe von Scheveningen, unge- fähr 5 Meilen von Fr Küste, 2 Kriegs-Fregatten begegnet sey, wovon die eine, in deren Nähe er sih befunden, und welche die

! sischen Diensten erhielt.

Franzdsische Flagge getragen , als sie die Holländische Flagge be- Bert, a durch eine Schaluppe hätte an Bord holen lassen. |

i 1800 Hachbern man ihn Uber das Ziel seiner Reise und über seine Bestimmung befragt, sey er nah Verlauf ciner halben Stunde wieder nach seinem Fahr,euge gebracht worden, und sodann un- gehindert nah Nordwyk zurückgekehrt.“ :

Was âbev- die Verluste, wyelche die Beschlagnahme der

L Schiffe herbeiführt, einigermaßen beruhigt," ist der Umstand, daß

diæ meisten derselben in London versichert sind, weshalb man das Sprichwort darauf angewendet hört: mel zvnue -eizene drie guldens- de glazen inslaan (mit feinen sigenen Dreiguldenstücken., die Fenster einwerfen). , L i

Vom Generál Chassé soll ein amtlicher Bericht eingegan- gen seyn, in welhem er“ meldet? er habe*den Truppen seiner unabänderlichen Beschluß angezeigt, lieber umzukommen, als die_ Citadelle zu übergeben, einem Jeden aber freigestellt, fortzugehen; indessen nicht Einer aus der 6000 Mann starken Besaßung habe von dieser Erlaubniß Gebrauch gemacht; „Liebek mir Jhnen sterben“, sey die einmaüthige Antwort gewesen. :

Die Offiziere der Garnison-der hiesigen Residenz haben be- deutende Summen angeboten, um die Ehre zu erlangen, sich nach der Citadelle von Antwerpen begeben zu dürfen. j

Das Journal de‘la Haye enthält folgende biographische

Notiz úber den General Chassé;

Fn dem Augenblick, wg Europa's Aufmerksamkeit gänzlich auf die Citadelle von Antwerpen gerichtet ist, wird es nicht uninteressant seyt, Einiges von dem Leben des HoAändischen Generals zu erfah- ren, dem die Vertheid-gung diesex Position anvertraut ist. David Heinrich von Chassé, Baron und Abkömmling. einer aus Frankreich gevürtigen Familie, die fich-in Folge der Zurücknahme des Ediktes, von Nantes in Holland nicderlicß, ward am 18. März 1765 zu Thiel in Geldern geboren. Sein Vater war Major im Regimeitt Münster. igt Provinzen, wurde im F. 1731 zum Lieutenant, 1787 zum Capitain, 1793 zum Oberst-Lieutenant, 1813 zum Oberst, 1806 zum General- Major und 1514 zum General-Lieutenant befördert. Rach der Holländischen Revolution von 1757, während welcher er sch zur Partei der Patrioten hielt, wanderte er aus und nah Dienste in den Französischen Armeen, wo er im J. 1793 den Oberß-Lieutenants-Rang erhieit. Er zeichnete sich in den Schlachten bei Monpuecon, Slade und Hooglede aus, kehrte im Fahre 1795 mit Pichegru’s A-mee in sein Vaterland zurück und verließ es bald wieder, um -deu Feldzug von 1796 in Deutschland unter den Befehlen des Holländischekt Ge- nerals Dacndels mitzumachen. Als die Engländer im Fahre 1799 an ‘den Holländischen Küsken eine Landung bewertstelligten, béfehligte der Oberst Chass: ein Holländisches Fäger-Corps, welches fich meh- reve Stunden mit großer Erbitterung gegen die. weit zahlreicheren Englischen Truppen lug. Rach Beendigung dieses Feldzuges be- gab er sich nach Deutschland, um an dem dortigen Feldzuge Theil zu nehmen. Er war bei der Belagerung von Würzburg zu- gegen, nahm den Oesterceichern eine Batterie ab und machte in dem Gefecht vom 27sten Dezember 1800 einen Trupp von 400 Mann zu Gefangenen. Fn den Fahren 1205 und 1506 dicnfe er unter den Befehlen des Generals Dumonceau. Na- mentlih aber that sich General Chassc im Spanischen Kriege hervor und gab Beweise von der größten Unerschrockenheit, wodurch er fich unter dew Soldaten den Namen ¿Bajonett - General ‘/ er- warb, indem er sich sehr häufig und mit Glück dieser Waffe be- diente. Um die von ihm geleisteten Dienste zu belohnen, ernannte ihn der König Ludwig Napoleon zum Baron, verlieh ihm citte Do- tation von 3990 Guldeyg auf die Oomainen und ernaunte ihn zum Commandeur des Königlichen Ordens der Union. Während der sechs Fahre jenes mörderischen Krieges blieb der General Chassé fortwährend in Spanien und nahm an den Schlachten bci Ou-

‘rango, Missa, Jbor, Talaveira de la Reyna, Almonacid (wo er

vorzüglich zum Glück dieses Tages beitrug), Ocana und Col de Maia in den Pyrenäen Theil; in der lehteren nettete er, an der Spiße des 8ten, 28sten und 54sten. Linien- und des 16ten leichten Infanterie= Regimentes, das Armee- Corps des Grafen von Erlon. ZUr Belohnung für diese Waffenthat wurde er zum Offizier des Ordens der Ehren-Legion ernannt, und der Herzog von Dal- matien (Marschall Soult) verwandte sich für ihn um den General-Lieutenants-Rang , den er bei seinem Austritt aus Franzdô- Napoleon ernanute ihn durch ein Dekret vom 30. Juni 1811 zum Reichsbaron. Jm Monat Januar 1813 empfïng er“ den Befehl, mit seinen 4 Regimentern sich der großen Armee in der Umgegend von Paris anzuschließen. Am 27. Februar ri} er mit den Trümmern dieser Regimenter eine Kolonne von 6000 reußen an, die durch eine Batterie von 6 Kanonen unterstüßt wurde und auf einer Hochebne hei Bar sur Aube ihre Stellung hatte; nachdem sich die Fnfanterie prt gezogen hatte, hielt er zu drei wiederholten Malen den hartnäckigsten Kavallerie- Angriff aus. Er wurde inm diesem Gefeht veëwundet, und in den beiden Feldzügen von 1813 und 1814 wurden ihm drei Pferde un- fer dem Leibe getödtet und zwei verwundet. Nach der er- sten Capitulation von Paris kehrte er in sein Vaterland zurück, und der souveraine Fürst von Holland nahm ihn am 21. April 1814 mit General - Lieutenants - Rang in seine Armee auf. Als der General Chassé im Jahre 1815 in der Schlacht bei Waterloo die alte Kaiserliche Garde auf eine Englische Batterie eindringen sah, die aus Mangel an Munition ihr Feuer eingestellt hatte, ließ er die reitende Artillerie unter dem Kommando des Majors Vandersmissen im GHallopp vorrücken und diese nôthigte die Angreifenden, sich in Unordnung zurlickzuziehen, wobei sie die Hochebene von Mont- Saint-Jean mit Todten und Verwundeten bedeckt zurückließen. Er wußte diesen Vortheil zu benußen, um von einigen Belgischen und Holländischen Bataillonen einen Angriff mit dem Bajonett ausfth- ren zu lassen, der gerade mit dem in diesem Augenblick unternom- menen Haupt-Mandver der Englischen Armee sehr geschickt zusam- M und so den glänzendsten- Erfolg hatte. Durch ein im dar- auf folgenden Fuli-Monat A Schreiben ließ der Herzog von Wellington dem bei dieser Gelegenheit von dem General Chassé leisteten Dienst seine Anerkennung zu Theil werden. Seitdem and. der General Chassé an der Spihe des 4ten großen Militair=- Kommando's, dessen Hauptquartier sich zu Antwerpen befand. Er ist jeßt Geneval der Infanterie, Großkreuz des Wilhelms - Ordens und Offizier des Ordens der Ehrenlegion. S

Der Königl. Beschluß, wodurch das zweite Aufgebot der Schütterei aufgerufen wird, soll schon bereit liegen.

Die hiesige Ankunft einiger Kavalleristen für die in unserer Hauptstadt zu errichtende Reitschule hat zu dem Gerüchte Anlaß gegeben, die hiesige Garnison solle durch einige Kavallerie ver- stárkt werden, um die Korrespondenz mit den umliegenden Städ- ten zu erleichtern.

Belgien.

Brüssel, 16. Nov. Jn der gestrigen Sißung der Re- präsentanten- Kammer zeigte Herr Gendebien der Ver- sammlung den Tod des Herrn Barthelemy an. Das Bedauern der Kammer über diesen Verlust wurde in dem Sizungs-Pro- tokolle verzeichnet. Der Senat meldete hierauf den Reprä- sentanten durch; eine Botschaft seine definitive Konstituirung. Demnächst erstattete die Kommission zur Verifizirung der Voll machten verschiedene Berichte, wobei- die Lütticher Wahlen zu ei- ner langen. und lebhaften Debatte Anlaß gaben, deren Resultat war, daß nur einer der drei Deputirten jener Stadt, Hr. De- leeuw, sogleich zugelassen, über die Wahl der beiden anderen aber, der Herren Kaufman und Marcellis, ein neuev Bericht der Kommission verlangt wurde. Der übrige Theil der Siz- ung wurde auf die Ernennung des Bukeaus verwandt. Herr

aikem ist mit 38 Stimmen zum Präsidenten der Kanmaner,

ble Herren Fallon und Dußhus find zu Vice-Präsident, die Herren Jacques, Delafaille, Liedts und voy nesse zu Secretairen ernannt worden. :

hiesigen Blätter gestern irrthümlich meldeten zur Ankuyft dex Französischen Armee hier bleiben. Aus Mons meldet man vom lten d.: „Gestern-

rúckt. an erwártete- von cinem Augenblick zum 0ndey

6te Lanciers-Regiment. Der Etnmarsch- der mee in Belgien beginnt ‘heute ganz bestimmt ; der Truppen - duxch unsere

geseßt: am 15ten 7120 Mann - 16ten 6154 : « 17ren 1000 - - - s 18ten 520" „- - - 19ten 520 N ¿ s 460 / - Ven 520 - ¿ co ¿M Am künstigen Montag oder Dienstag *wird, wie man

Franzdsisc der Dur

Stadt ist auf folgende Weis

Infanterie und 2160 Pferd, k ; 1220

“de Ani

1400 f 460 (

Er trat 1775 als Kadett in den Dienst. der Vereinigten |

der größere Theil derselben vor Antwerpen stehen.“

Der Politique sagt: „Alle Ungewißheit hat ein| Die Französische Armee hat die Gränze überschritten, sagt, daß der Marschall Gérard vor dem Beginn irgen)

feindlichen Operation gegen die Citadelle dem General Chi

Namen Englands und Frankrgzichs lassen wird.‘ : Das Hauptquartier der Belgischen Armee rúkt von ( nach Lier, wöhin sich der“ König in einigen Tagen begeben Die ganze Brüsseler Garni:on is gestcën ausgerû sich der Gränze zu nähern; die ansässige Bürgergarde y den Dienst in der Stadt.

Bräüssel, 16. Nov. Die gestern Abend hie getroffene Nachricht von dem Einrücken eimger Hundert y Franzosen in Mons verse6te die ganze Stadt in die lebhaf Bewegung. Obgleich seit einiger Zeit der Einmarsch d, g zösischen Armee von allen Seiten als höchst wahrscheint gegeben -wurde, obgleich der König vom Thron kerah derl zum 15ten d. M. -feierlih verkündigt hatte, so herrs noch fortwährend ein unbestimmtes Gefül{ des Zweifel Im entscheidenden Augenblicke, so hoffte man, würde y gend einer Seite her ein Hinderniß eintreten oder ein scheidung erfolgen, die den wichtigen Schritt über unsere G1 verzögern oder ganz unnöthig machen dürfte. Judessen qu v8, obgleich man die Franzosen auf Belgischem Grund'undy weiß, hält man den Rubikon noch nicht für überschritten, Lunten brennen noch nicht, der so gefürchtete erse Kani schuß is noch nicht ertönt. Vor Antwerpen will der M; Gérard, wie man sagt, noch eine Versuch machen, den f durch Unterhandlungen zu ldôsen, auf die einzugehen der 6 Chassé aber s{hwerlich mit Jnstructionen verschen seyn til Unsere Kammern haben sich nun gestern definitiv fonfti Die M d hat bereits unter Leituñg des Herrn Du einen Versuch gemacht, das Ministerium zu stürzen, ind darauf antrug, daß \chon vorgestern eine Adresse q König votirt werden möge, um ihn zu ersuchen, by marsh der Franzosen zu verhindern. Die Opposition bei dieser -Gelegenheit besonders durch patriotische “| nungen zu imponiren, indem sie es für etitehrend e daß die Franzosen allein für die Belgische Sa Blut versprißen sollten, während die Belgische Armee rubi schauen múßte. Wo man es wmít einer wirklichen Natio mit einer wirklichen National-Gesinnung zu thun hat, dirt solcher Feldzugs - Plan allerdings eine allgemeine _Îndign erregen; die Brüsseler Repräsetitanten haben indessen de schlag des Herrn Dumortier zurückgewiesen und sich" gal gestern den ganzen Tag mit Verifizirung der Vollma mit Ernennung der Mitglieder ihres Butreau's beschäftigt, | würde eine solche Adresse moatarde après diner seyn. A Ernennung der Präsidenten ist die Opposition im Nachthi blieben; ihr Kandidat, Herr Gendebien, erhielt nur 27 Stin während Herr Raikem gerade die erforderliche Majoritlt 38 Stimmen hatte. Am Schluß der gestrigen Siun Sie wohl aus den Journalen noch nicht kennen werden, wur ein Theil der Mitglieder der Adresse- Kommission ernan Wahl fiel nach -zweimaligem Abstimmen auf die Herren | Dubus und Devaux. Der Justiz - Minister zeigte dard Kammer an, daß sein Kollege, der Minister der aut Angelegenheiten, heute einen Bericht über den Zust auswärtigen Verhältnisse des Landes absatten werde. Y wartet viel Worte und wenig Aufschlüsse, da die Zeit man unser Ministerium zur Europäischen Posaune gu vorüber zu seyn scheinen. Früher ließ man auf unsertW reden, um Andere in Verlegenheit zu seten, jeßt schwe um sich Verlegenheiten zu ersparen. Von Antwerpen man hier nur mit traurigem Achselzucken, oder sucht s

eine Aufforderung j

will, über das Schicksal der Stadt zu täuschen. Daß sh nur mit der linken Hand soll wehren dürfen, ist ein Sab, der sl

den Entschluß des Holländischen Generals knüpft. Weldl structionen der General Chassé in Bezug auf die Stad! ten hat, können wir naturlih nicht wissen, daß aber dit ihn in seinen Vertheidigungs-Mitteln auf keine Weise bl ken fann, bedarf wohl keifier ernstlihen Erörterung. die Bewegung der Armeen erfahre ich noch Folgendes: Avant-Garde der Franzdsishen Armee, von dem Hetzl Orleans kommandirt, wird am 17ten, 18ten und 19e Brüssel marschiren. Das erste aus 4 bis 5000 Mann bck Corps wird am 16ten in Ath und am 17tew in übernachten; das zweite von 6000 Mann übernachtet ® am 18ten, und das dritte von 4009 Mann am 19ten. v erste Division der Belgischen Armee, welche der Hurel kommandirt, wird übermorgen in Lier stes Regimenter der deitten Division, welche der General Ö! kommandirt, haben sich gegen Heerenthals in Bewegung sle folgen dem großen Hauptquartier. Das Zte Regiment Division, welches hier in Garnison stand, is gestern n marschirt. An Leben und Bewegung fehlt es uns natll diesem Augenblick nicht, und die Besorgnisse sind eben al , übertrieben, da man sich auf die Versicherungen uns chen Beschüter verläßt, daß dies ein Krieg sey, durd l Frieden nicht gestört werden würde. Unserer wunderl}) ist die Lösung solcher Paradoxen vorbehalten.

Antwerpen, 15. November. Der Misitair-Comw Oberst Buzen, hat eine Bekanntmachung erlassen, M nicht ansásstae Personen, wenn sie si{ch nicht binnen A mit einer Aufenthalts - Karte verschen haben, die Sta

Der Maxschall Gérard hat Brússel nicht verlassen, y z Cb ti

seltsame Säge, die man einer neuen Taktik entnommen |}

‘Uhr Abends ist hier eine Compagnie der Frael schen Armee von 150 Mann als Avant-Garde f

in derselben werden ferner verfchiedene Vervorbnungen Betreff der Sicherheit des Plakbes ertheilt, und den Ucbeb- ¿en derselben wird erklärt, daß sie unverzüglich vor ein Kriegs- t gestellt werden sollen. Ein héute hier angekommener- Dänischer Capitäin erzählt, die Englisch - Französische Flotte im Angesicht von Vliessingen Ein Englischer Marine - Offizier war an Bord des»-Dá-, en Fahrzaugs gekommen, um die Schissspapiere einzusehen. Flotte bestand aus ungefähr 20 Schiffen verschiedener«Gröôße. ¡Holländische Kanonier -Bôte dabey ihre Stelkung- verändert, ¡h breit vor die Citadelle gelegt; es “fcheint, daß das ganze ländische» Gesthwader dièser Bewegung folgen wird. f Unter den Englischerseits mit Beschlag belegten Schiffen be- (& sich „auch ein von Smyrna nach Amsterdam bestimmtes glishes Schiff, welches Holländisches Eigenthum am Bord (, Die frühere große Streitfrage zwischen „England und ifreih: „Det dié Flagge die Waáre, oder nicht?‘ jut demnach bei dieser Expedition zu Gunsten Großbritaniens hieden worden zu seyn.

u v | Gestern wurde auf die Kirche des Hiesigen Bürger-Hospitals

shwarze Fahne aufgesteckt, um anzudeuten, daß, im Fall ¿ Bombardemeñts, dem Kriegsgebrauch gemäß, dieser Ort lichst verschont werden muß.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 9. -Nôvember. - Be der ® (wie bereits er- nt) am 5ten d. geschehenen Oeffnung des alten eichenen.(von m zinnernen umgebenen) Sarges Gustav Adolphs. hat man förperlichen Reste des „Helden mit Ausnahme der Haupt- 7e, des Knebelbartes und der Augenbrauen , ganz vermodert nden. Den marmornen Sarkophag, in welchem jener Sarg bten d. feierli eingesenkt wurde, hat hon Gustav 111. ver- izen lassen, seit welcher Zeit solcher leer stand.

| Der Königl. Gesandte am St. Petersburgischen Hofe, Ge-

denjenigen ein Lächeln erregt, deren Wohl oder Wehe g

d 9 abgeholfen, bis zu dessen Erlassung

L

(/ Freiherr von Palmstjerna, ist Anfangs dieser Woche hier (angt.

F vurde am 6ten d. M. auch die Gyps - Gruppe aufgedeckt, [ Oxenstjerna vorstellend; wie er der Göttin der Geschichte sav Adolphs Thaten vorerzählt. Sie ist von dem verstorbenen gell modellirt, war bestimmt, vor dêm Standbilde des Königs dem Markte zu stehen, ist.aber je6t im Schloßgewölbe in der t vor dem Aufgange zw den Königl. Zimmern “zu sehen. Jn Schweden is man seit einiger Zeit zu einer Entdeckung ngt, die den Häusern sowohl in der Sradt, als auf dem de bei Feuersgefahr zu großem Nusen gereiht. Es werden e nämlich mit aufgelöstem Alaun bestrichen und das Holz- f daran, namentlich, Treppen und Thüren, wird dfter damit heutrt. Da der Alaun eine nicht brennbaren Stoff: ent- , so soll die Anwendüng desselben auf die bezeichnete Weise bereits gls sehr zwecêmäßig. bewährt haben.

Deutschkand.

Hannover, 17. Nov. Jn der gesrigen Sißung der et- 1 Kammer ward die erste Berathung deé Adldsungs- Ord- g beendigt. Die zweite Kammer gelangte mit der drit- und leßten Berathung desselben Gesegzes in der heutigen

2/Es ist auffallend, das Französische ministerielle Blatt, Glöbe und. das Journal des Débats, von der MNach- b,-daß der König der Niederlande den Angriff auf die Cita- ¿von Antwerpen durch die Bombardirung der Stadt zu er. dem befohlen habe, sehr betroffen sind. Die Anwendung ses lehten furchtbaren Mittels wird von ganz Europa betrauert, r die Schuld davon niemand anders, als den beiden Ministe- h zugerechnet werden, welche, mit der Theorie der Nicht-Ein- hung im Munde, die ungerechteste Einmischung in die Rechte Schwächern auszuführen beabsichtigten, und, wie es nun of- har is, bei ihren Plänen sowohl jenen wichtigen Umstand, di Energie der Preußischen Monarchie außer Berechnung assen hatten. Untex solchen Verhältnissen beginnt die ôdfent- e Meinung in England sich gegen eine Französische Allianz ) gegen einen Krieg auszusprechen, ‘der für das Englische tional: Und Handels - Interesse nur nachtheilig wirken fann, d es läßt sich nicht vorhersehen, wohin die Entwickelung der ignisse das Ministerium Grey bereits vor der nächsten Er- ung des Parlaments gefährt haben wird; so wie auch das sische Ministerium selbsi, von einer in seinem Sinne ev- ftihen Beendigung des Antwerpener Feldzugs vielleicht nur sehr zweifelhaften Nutzen fúr das, worahß ihm Alles liegen j, sür seine Dauer, zu erwarten hat.‘

Hanau, 16. Nov. Jn den heutigen Nachmittags - Stun- ist folgende Bekanntmachung vertheilt worden :

Es haben sich vorgestern und gestern Abend Volfsbewegungen gejeigt, wodurch die dfentliche Ruhe gefährdet worden. Die Vegenheit einzelner Fndividuen is sogar so weit gegangen, daß 1h Angriffe auf die zur Sicherung der geseßlichen Ordnung auf- ellte Bürgergarde erlaubt haben. So beklagenswerth dergleichen ignise sind, #0 haben sie mir doch Gelegenheit gegeben, mich zu jeligen, dafi die hiesige Bürgergarde mit männlidem Ernst den ern der dentlichen Ordnung zu begegnen wisse und die Be- e in ihren geseßlichen Bestrebungen zu untersiÜßen sehr bereit Um dergleichen Ruhestbrungen möglichst vorzubeugen, wird 7 der Verordnung vom 22. Oft. 1830 verordnet: daß bei dung der dort angedrohten nachtheiligen -Folgen, bis auf weitere fun von heute an, mit dem Eintritt der Nacht, die Wirths- ser geschlossen werden, und daß alle Zusammenrottungen von l als 4 Menschen bei Meidung alsbaldiger Arrestation unter- en, Es wird miv sehr angenehm seyn, mich recht bald veran- ju sehen, diese Maßregel zurüc{unehmen.

Kurfürstliche Polizei- Direction. -/

Frankfurt a. M, 16, Nov. (Ober-Post-Amts-Zei- 4) „Auswärtige Blätter sind durch die vor einigen Tagen „trfolgte- Publication des Gesekßes gegen Ruhestörungen zu

éinung veranlaßt worden, als seyen gegenwärtig hier Std- gen der öffentlichen Ruhe erfolgt, So sagt unter Anderem 1DVorfzeitung// in ihrer neuesten Numnier: „„„IJn Frankfurt Via für nôthig gefunden, ein Tumult - Mandat und ein eses für die Ruhestörer bekannt zu machen. // Zu Be- Ung dieser irrigen Ansichten möge Folgendes dienen: Als erbst des Jahres 1831 hier -betrübende Unruhen stattfan- / war von dem Senat ein Gesetzes - Entwurf gegen Ruhestd- E dem gescbgebenden Körper vorgelegt und von dieser Be- se, edenommen, und von dem Senat mit der Aufschrift: ‘b für außerordentliche Maßregeln bei entstehendem Aufruhr, de ftober 1831 publizirt worden. Die Dringendheit der hig atte damals eine schnelle Erledigung dieses Gegenstandes Us adt, und die geseßgebende Versammlung daher den hmalg ee8esprochen, daß bei ruhigeren Zeiten dieses Geses erlas, der Prüfung unterworfen und dann durch ein definitiv

endes Geseß dem gefühlten Mangel in unserer Geseb-

aber jenes provisori-

zung zum Schluß.

In der hiesigen Zeitung liest man: sowohl das Englische, als

i 13091 -

sche Geses vorn 28. Oktober 1831 fär bleiben solle. . Der Senat -hatte denn auch diesem Wunsche

mittelst Vertrags. vom 15. November 183{ entsprochen und

einen weitern Gesetzes - Entwurf mitgetheilt, welcher in der vier-, ten Si6ung des geseßgebenden Körpers vom Jahre 1831 (am 19ten Nov. ), an eine aus 7 Mitgliedern bestehende Kommission vow dieser Versammlung zur Begutachtung - verwiesen wurde. Diese Kotnmission erstattete am 28sten Dez. 1831 ihren Bericht ; es wurde- indessen am 7ten Jan. d. J. bei der Wichtigkeit. des Gegenstandes noch eine weitere ebenfalls aus* 7 Mitgliedern be- stehende Kommisston ernannt, um eineh-andern Entwurf votzu- legem Diese letztgédachte Kommission erstattete nun in der Siz- zung der geseßgebenden Versammlung vom 20sten Okt. 1832 den vou ihr erforderten weitern Bericht, und nachdem dek Gegen- stand in den Sißungen vom 20sen, 24sten, 27sten und ..Z{sten Okt. d.- J. diskutirt worden war, wurde dem definitiv zu erlas- senden Geseße in der Sißzung vom 31sten Okt. d. J. von- der geselgebenden Versammlung die verfassüngsmäßige Sanction er- theilt, und von dem Senate, nachdem dieser mit dessen Abfassung ebenfalls einverstanden war, auf die geseßliche Weise publizirt. Eine äußere Veranlassung, jeßt ein Tumultgeseß - zu h, hat also auf keine Weise vorgelegen.“

S panien.

Madrid, 6. Nov. Der König fährt täglich spazieren und

seine Genesung schreitet ohne Unterbrechung vorwärts. .… Die heutige Hof-Zeitung enthält vier auf Verbesserun- gen in der Finanz- Verwoltung bezügliche Dekrete der Königin. Durch das erstere derselben wird die Errichtung einer aus Mitgliedern der Ministerien bestehenden Kommission angeordnet, welche die Ersparnisse und Reductionen vorschlagen soll, die in den verschiedenen BVerwaltungs- Zweigen vorgenommen werden können, ohue die gute Administration oder die Wúrde und Sicherheit des Staates zu beeinträchtigen. Jn Gemäßheit des zweiten“ Dekretes sollen künftig alle Staats-Einnahmen in die Kasse des Finanz-Ministeriums geschüttet werden. Durch das dritte. Dekret wird eine Art von Ministerium des Yn- nern, unter dem Titek eines Ministeriums der Beförderung des öffentlichen, Reihthums, errichtet, und durch das vierte der Fi- nanFÿ- Minister, Herr Encima y Piedra, zum interimistischen Chef desselben ernannt. 7

Der HGeneral* Castaños is zum General-Capitain von Neu- Kastilien und der General Freyre zum Chef der Garde-Kavalle- rie, statt des ehemaligen Kriegs - Ministers, Marquis von Zam- brano, ernannt worden, der von diesen beiden Aemtern, mit Beibehaltung des vollständigen Minister - Gehaltes, entbunden ordên ist. Jn Betracht des hohen Alters des Generals

astaños, ist demselben der General-Lieutenant Canterac als Substitut beigegeben worden.

Auf den Antrag des General - Capitains von Katalonien is der ehemalige Jnfanterie - Lieutenant Suarez in Barcelona, in dessen Wohnung man aufrührerische Schriften gefunden und der durch Erleuchtung seiner Wohnung am 25sten Abends einen Tumult veranlaßte, nebst den bei diesem Straßen - Auflaufe ver- hafteten Ruhesidrern, bei denen man verbotene Waffen fand, vor ein aus Generalen bestehendes Kriegsgericht gestellt worden.

GrieGenland,

Ueber die gegenwärtige Lage von Grie chenland enthält die Allgemeine Zeitung die nachstehenden Mittheilungen : „Es sind aus Nauplia Griechische Zeitungen, Blätter der Grie- chischen National - Zeitung, des Französish geschriebenen Moni- teur grec, und der Athene, eines Oppositionsblattes in konstitu- tionnellen Grundsäßen, desgleihen Briefe von Nauplia, Syra und Patras angekommen, welche bis zum 12. Oktober n. St. reihen. Wir theilen aus jenen Uebersezungen von mehreren Artikeln und Aktenstücken , aus diesen Auszüge mit, Beides in der Absicht, eine Uebersicht der neuesten Begebenheiten zu liefern. Nachdem der Kongreß den Akt der Anerkennung und Bestätigung der Königéwahl vollzogen, und dadurch staatsrecht- lich feine legislative Gewalt niedergelegt hatte, glaubte man all- gemein, daß die Sachen nun ruhig ablaufen und er s\{ nur noch mit Gegenständen der Administrativ - Kommission und mit Vorbereitung zu Gesetzes - Entwürfen bis zur Ankunft der Ne- gentschaft beschäftigen würde, welcher das Recht zuskand, ihn beizubehalten; oder zu vertagen, oder aufzuldsen und einen an- L berufen. Jndeß der Anerkennung des Königs hatte er die Auflôdsung des Senats vorangehen lassen, und in seiner Proclamation verkündigt, daß er sih mit Herstellung der Ver- fassung und Vertheilung der National-Güter beschäftigen würde. Sogar wurde aus der Proclamation die Formel, nah welcher die Verfassung „unter der gebührenden Mitwirkung des Königs“/ gemacht werden sollte, Nun war dies Alles zwar von feiner rechtlichen Bedeutung, nach- dem einmal die Königliche Regierung anerkannt war und recht- lich bestand: die Regentschaft konnte Alles, was sie von dem Kongresse ohne ihre Mitwirkung und gegen ihre Ansichten be- {lossen fand, mit vollem Rechte und ohue Besorgniß irgend ei- nes Widerstandes, verwerfen; indeß veranlaßte es do die Be- sorgniß und den Argwohn sowohl der Residenten der drei Mächte, welchen die Versammlung von Anfang ein Aergerniß war, als auch der gemäßigten Vertreter der nationalen Meinung, welche sich dem Kongresse, cls einem unvermeidlichen Ereignisse, nicht wider- seßt, aber Anstalt getroffen hatten, daß er der allgemeinen ‘Pacifica- tion förderlih und den Maßregeln der Regentschaft nicht hinder- lich seyn sollte. Sofort gaben die Residenten ihre Mißbilligung und Verwahrung gegen Geist und Gang des Kongresses an den Staats -Secretair des Auswärtigen zu erkennen, und gingen so weit, den Senat, welchen der Kongreß aufzuldsen sich beeilt hatte, nicht nur als noch bestehend anzuerkennen, sondern diesem admi- nistrativ berathenden Corps auch das Recht beizulegen, in der Regierungs - Kommission die nöthigen Veränderungen vorzuneh- men, was der Kongreß als ein ihm alleine zustehendes anzuspre- chen und auszuüben sich befugt hielt. Diefßer ließ mit seiner Ant- wort nicht lange auf sich warten, und da in ihr weder in Bezug auf den Senat, dessen Auflösung für ein Hinderniß der Vereinigung der Parteien gehalten ward, noch über die gebührende Mitwirkung des Königs zur Verfassung und Güter-Vertheilung eine der mäßigen Meinung genügende Erklärung gegeben ward, so enthielten sich viele besonnene und einflußreiche Mitglieder des Kongresses, seinen Si6ungen beizuwohnen, und gaben in einem, mit vieler Ein- sicht abgefaßten Schreiben die Gründe ihres Ausbleibens, zu- gleih aber auch die Wege an, auf welchen der Kongreß noch zur Vereinigung der Parteien und zu einem ehrenvollen Ende jeiner Thätigkeit kommen könne. Die Unterschriften von Máän- nern, wie A. Maurokordatos, Kloneris, Takbi Manginas, A. Miaulis, F. Zenos u. A., gaben diesen Vorstellungen noch mehr Gewicht, und die in ihnen sichtbare Besonnenheit und Sach- funde, so wie die Zweckmäßigkeit der vorgeschlagenen Mittel, lassen in ihrer Abfassung bald den überlegenen Geist eines A. Maurokordatos, des größten Staatémannes von Griechenland, wahrnehmen; indeß hatte dieser Schritt jener so ausgezeich-

etwaige Fälle in Kraft

,

neten Männer nicht die» Lolge, ben Kongreß zur Besinnung, - über seine Lage und seine Gefahren- zu bringe. Der Kongreß hatte nach. der Anerkennung des Königs seine Arbeiten eine Zeit lang ruhig fortgesetzt. - Er hatte unter Anderem den Bericht des Juskiz - Ministers vernommen, den wir als ‘ein sel;r merkwürdi- ges Aktenstück úker diesen Zweig der frühèren Staats-Regierung der „Capodistrias der Aufmerksamkeit hrer Leser empfehlen, auch an den damals in Nauplia angekommenen Herrn Sttat- ford Canning ein Dank{sagurtzs-Schreiben durch eine Deputation geschickt, welche den Auftrag hatte, ihm über Gesinnungen «und Absicht der Versammlung jede befriedigende" Erklärung zu ge- ben; “indeß, bald darauf, nachdem der tugehdhafte D. *Ypsilanti durch den Tod aus der Regierung gè\chieden, und in ihr die Stimmen gleich waren, ging sie daran, in ihr weitere Re- formen anzubringen. €s ward beantragt und beschlossen, daß auch” A. Metaxa aus ihr icheiden, statt der Beiden ‘aber ein Psarier Maktis, und À. Mauron ichalis, der Sohnedes Pe- tros, beides Männer von unhescholrenétn N ufe, eintreten silten. Noch ehe „diese Entscheidung in ein Dekret verwandelt und un- terzeichnet war, wurde die Versammlung von bewaffneten Ban- den überfallen, gemißhandett und gewaltsam zersprengt. Die nach jener Greuelthat in Nauplia zurúckgebliebenen Abgeoëdne- ten- haben hierauf an dic Griechische Nation eine ausführliche Erklärung über den Gang ihrex Arbciten und eine Protestation gegen jene Gewaltthätigkeit erlassen, die als geschichtliches Doku; ment von großer Bedeutung zu seyn scheint. Jndeß war durch die Katastrophe des Kongresses die Spannung und die Erbitte- rung der ‘Parteien auf das Aeùßerste gestiegen, und während die bewaffneten Banden den Präsidenten des Kongresses- mit neun Mitgliedern cine Stunde „von Nauplia gefangen - hielten, kam im Jnnern der Stadt das Volk in steigende Gährung. Trob der Gegentvart der Französischen Besaßung waren die Woh- nungen von Zaimi und Metaxa, die man der Mitschuld an je- nen Vorgängen zich, in Gefahr, gestürmt und in Brand ge- steckt zu werden, als durch die seit Monaten vergeblich erwax- tete und nun endlich erfolgte Ankunft des Couriers aus Bayern die Gemüther in andrer Weise beschäftigt, berußigt* uîd wenig- stens zu einer Ausseßzung ‘der Verfolgungen hestimmt wurden. Bald darauf fegelte die Grtechische Deputation mit den Schiffen der drei Mäthte ab, welche sth, entschlossen, na Triest zu ge- hen, von da ihre Ankuuft nach Mänchen Zu melden, und dort die Ankunft der Regentschaft “zu erwarten; welche sie nach Griechenland zu führen beauftragt waren ; „indeß hatte man um- sonst gehofft, daß damit die Sachen bis zu lhrêr Rückkehr in dem Stande, wie sie waren, bleiben würden. In det Deputation waren zwei Mitglieder der Regierung, Koliopulos und Bokaris, so daß in ihr wieder die gleiche Zahl von vier, Koöndauriptis und Kolettis von der einen, Zaimis und Metaxa von der an- dern Seite, zurückblieben; fünf aber waren na der ÎInstruc- tion, die sle vom Senát erhalten hatten, föthig, einen Beschiuß zu fassen. Dazu war A. Metaxa durch den Beschuß des Kon- gresses eben so wie der Senat getroffen, und weder war man einig, ob er bleiben, ob die betden voth Kongresse erwählten eiù- treten, und wenn nicht, wer die Stellen der Abwesenden beseßen sollte? Die Schwriben der Regierungs - Mitglieder über diese Angelegenheit aus deni Moniteur grec zeigen ,* daß mckn sich nicht vereinigen konnte, und die Regierung war in eine so voll-

bei der definitiven Redaction ausgelassen. j

fommene Unmöglichkeit, etwas zu verfügen, gerathen, daß man nicht einmal zu ciner Antwort auf das leßte Schreiben der Re- sidenten kommen konnte, und der Präsident sih genöthigt sah, fr seine Person allein zu antworten. Während auf diese Weise die Regierung im Innern von Nauplia durch Einmischung der Fremden und Einheimischen sich auflöste, bekam die gegen sie in die Waffen getretene Partei unter Führung von Kolokotroni, Zavellas und Mamuris neue Kraft und Energie. Kolokotroni be- s{loß, die Genetrgle der Regierung, Th. Grivas und Hadschi Christos, in Tripolzza anzugreifen und nôthigte sie zum Rückzuge nach Argos. Eine Proclamation an die Vorsteher des Peloponneses kündigte ihnen dieses Ereigniß an, und eín aufgefangenêr Brief an den General Tschokris von seiner Partci zeigt, auf welchen Beistand er in- Nauplia rechnete. Während dies geschah, rúfte Zavellas mit 300 Mann. nah Argos und begehrte von Grivas, daß er ihm die halbe Stadt räumen sollte ; dieser schlu" ab ; indeß auch Kolokotroni kam herbei, zog andere Chefs in sein Jn- teresse, und Grivas, allein gelassen und auf einige 100 Mann beschränkt, zog endlich aus Argos in den Pelaponnes unter be- ständigem FKonpf ab, verbrannte Korinth, wo er mit Mamuris zusammentraf, und wandte sich- von dort nah Missoelunghi, welche. Stadt sein "“Bruder® frühßfr mit Gewalt beseut und geplündert hatte, Kolokotroni aber {lug sein Haupt- quartier in Argos auf, se6te, eine militairische Regierung aus jeinen Anÿängern und Verbündeten ein, und schob seine Vorposten unrer Kalergi bis ‘in die Vorstadt von Nauplia, aus der sie jedo von der Französischen Besaßung herausgewor- fen wurden. Die Russische See-Station war von Nauplia un- ter Admiral Ricord abgesegelt, nachdem Kolokotroni mit seinem Sohne sich noch mehrere Tage an Bord des Admiral- Schiffes aufgehalten und sich dort mit seinen Freunden, die ihn aus Naus- plia in jenem Aïpyl besuchten, des Weitern berathen hatte. (Fortseßung folgt.)

Ua Berlin, 21. Nov. Se. Königl. Hoheit der Brin Auauft ist am 12ten d. M. Abends auf, seiner Reise nach Jtalien über Neuchatel in Bern angekommen. S - Aus Köln meldet man unterm {6ten d. M: ¿Das 37ste Linien-Jnfanterie-Regiment ist heute von hier abmarschirt,

um sich zu dem zwischèn der Maas und dem Rhein außfzusel- lenden Observations-Corps zu begeben. Das 7te Uhlanen Negi- ment, das seither in Bonn lag, hat bereits in derselben Rich: tung unsere Stadt passirt.‘

Sinadeianid e

) . Am 18. November starb in Berlin Herr

Ernst Aprer,

7 Königlicher Stallmeister und Vorsteher beider Königlicher Ober-

Marstall - Reitbahnen. Lange noch wird er baren Andenken seiner zahlreichen Schüler; seinem Namen einer der ersten büchern der Kunst, die er, mit lehrte.

leben in dem dank; für immer aber i

; C a t Pläbe vorbehalten in den Jahr- den seltensten Gaben ausgerú|et,

na Ne otar ene Ausstellung auf der Königlichen Akladermi i Künste, ademie der

(Fortseßung des gestern abgebrochenen Artikels. u : : ) Urtikels.) Wir find nun zwar mit den Landschafter E Siy ov )aftern qus Schadow’ Schule fertig geworden, aber noch lange nicht mit Mo o as gezeichneten Künstlern dieses Faches, welche s ur

E A 2A „1 ; )e zur Bereicherun genwarliger Ausstellung beitrugen. Noch einmal müssen wir n

o Î e 6 Ftalien zurück, denn unmdglich dürfen wtr einer \ Stú «V7 26 i; i Ei 0 alten Stÿ der Landschaft, als Catel isl seinen Lorbeer vorenthalten. E a