1832 / 327 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Stveit daben,“/ =— Aus Deagl schreibt man vom ster d, 1 „Da heute den ganzen Tag Über wenig und veränderlihèr Wind war, so sind der „„Donegal‘/ mit dem Vice-Admiral Malcolm und die „Talavera‘/ von 74 Kanonen nicht, wie man erwartete, nach der “Holländischen Küste abgegangen. Es sind aber alle Vorbereitun- gen getroffen, um den ersten günstigen Wind zum Absegeln benußen zu tônnen. Der Französische Admiral hatte seine Flagge heute auf der „„Syrene‘/ von, 60 Kayonen aufgesteckt, um den Engkischen Ad- miral zu hegleiten, falls. es der Wind erlaubt hätte. Die“ Eng- lische Korvette „„Satellite//- hat ein Holländisches Kauffahrtei- uf ‘im Kanal angehalten und aufgebracht. Jn den Dünen befinden sich gegenwärtig noth von Englischen Schiffen: der „¿Donegal‘/ von 78 Kanonen, die „„Talavera‘/ von 74 Kanonen, die Fregatte 77Staz‘/, die Korvetten „„Larne‘/ und „Scout‘/, und die Dampfschiffe ¡„Rhadamanthus‘/ und „Dee‘/; von Frckhzôsi- schen Schiffen: die „Sprene‘/ von 60 Kanonen, der „Suffren““ von 90 Kanonen, die Fregatten „Melpomene‘/ uud „Uriane“‘, und die Korvette „„Creole./‘

In der Times liest_man auch: „Es scheint große Verwir? rung- in der Art und Weise der Ausführung des auf die Be- fchlägnahme der nach Holland bestimmten Schisfe bezüglichen Geheime-Raths-Befehls zu herrschen, man weiß nicht recht, ob aus Mangel an gehdrigen Jnstructionen, oder durch die Schuld der Beamten. Zweifelsohne ist die Ausdehnung» desselben auf Hol- ländische Schiffe, welche ungesalzene Fische an Bord haben, ein Jrrthum. Es stände dies geradezu im Widerspruch mit dem früheren Gebraucly in diesem Lande, selbst wenn der Krieg unter ganz anderen Umständen, als die gegenwärtigen, geführt würde. Zu Penzance scheint der Befehl so falsch verstanden oder erklärt worden zu seyn, daß er zur Beschlagnahme eines von Smyrna nach Rotterdam bestimmten Oesterreichischen Schiffs in diesem Hafen fuhrte. Auf die desfallsige Reclamation des Kaiserl. Oesterreichischen Getteral-Konsuls Hrn. Rothschild wurden jedoch gestern Befehle ab- gesandt, jenes Schiff augenblicklich wieder frei zu lassen. Noch wissen wir nicht, ob dasselbe Verfahren in Bezug auf die Hol- ländischen Fischer - Fahrzeuge beobachtet worden is, doch ist es sehr zu- wünschen und kann in der That gerechter Weise nicht länger aufgeschoben werden. - Die Minister können kein zu wach- sames Auge auf die geringeren Details der Ausführung. dieser Befchlè haben, son würden sie die unvermeidlichen Beeinträch- tigungen und Leiden unberechetbar -vergrößern. Jn Folge der Schwierigkeit, Kapitalien in der City sicher unterzubringen, sind die Schaßkammer «Scheine heute noch mehr gestiegen. Die Fends blieben stehen, zeigten jedoch gestern eher eine Neigung zum Steigen.“

Die Niederländishe Brigg „„Diana‘/, Capitain Wente, ist auf dem Wege von Berbice na Amsterdam von dem Briti- schen Schiff „„Satellite// - festgenommen und nach Ramsgate ge- bracht worden. Capitain Wente und neun Personen von seiner See befinden sih an Bord des „Satellite‘/, der vor Dungeneß kreuzt. Am l13ten d. hat das Britische Schiff „„Casor‘/ das von West- Jndien nach Bremen bestimmte Däni- sche (2) Schiff „„Kronprinzessin“/ aus der Höhe des Texel ge- nommen.

Lloyd’s Agent meldet aus Rotterdam vom 13ten d. M.: „Es ist die Meinung aller wohl Unterrichteten, so wie die mei- nige, daß die Holländische Regierung nicht damit umgeht, die Britischen Schiffe festzuhalten. (Vergl. den Artikel aus dem Haag.) Heuxe Morgen langte der „Magnificent‘/ von London am hiesigen Zollhause an „und erhielt die Erlaubniß, so wie ge- wdhnlich auszuladen. Man bewilligt auch das Landen, und ih bedaure, daß die Englischen Schiffe aus Furcht, in Beschlag ge- nommen zu werden, unsere Häfen mit Ballast verlassen haben.“

In Bezug auf die Angabe des Journal de la Haye, daß man in Ramsgate den armen Fischern, deren Fahrzeuge man aufgebracht, auch ihr Geld abgenommen habe, bemerkt die Times, daß, wenn die Thatsache wirklich richtig sey , dies nothwendig auf einem Mißverständniß der Zoll-Beamten beruhen müsse, die alsdann ihre ihnen hinsichtlich des Embargo ertheilten Jnstruc- tionen überschritten hätten.

In einem Schreiben aus Hull heißt es: „Unsere Maga- zine sind mit Waaren angefüllt, die auf Gelegenheit nah Am- ‘terdam und Rotterdam warten; aber Schisse, die die Fahrt wa- gen wollten, findet man nicht. So haben uns denn die Mint- ster die leßte Spur des Handels genommen, der uns noch übrig blieb. Wie lange soll dieser Zustand dauern ? ‘/

Die Adresse der Banquiers, Kaufleute und Rheder der City von London an den König soll bereits 2000 Unterschriften zählen. Jn der Grafschaft Hertford ist eine Adresse ähnlichen Inhalts aufgeseßt, und bereits von vielen der angesehensten Ein- wohner unterzeichnet worden.

Heute sind Briefe aus Lissabon bis zum 7ten d. M. hier eingegangen. Sie melden die Ankunft des Englischen Linien- his „„Vritannia// von 120 Kanonen, auf dem sich die Gattin des Lords William Russell befand; schon seit längerer Zeit lagen die Englischen Schiffe „„Asia‘/ und „„Caledonia// im Tajo vor Anker, so daß die dort stationirte Britische Streitmacht jekt ziemlich bedeutend ist. Zwischen dem Englischen Konsul Herrn Hoppner und dem Visconde von Santarem hatte eine amtliche Korrespondenz stattgefunden, worin der Minister der auswärti- gen Angelegenheiten dem Konsul unter Anderera andeutet, daß HBritisches Eigenthum von den Zufällen, denen Portugiesisches Zigenthum bei den jeßigen Verhältnissen des Landes unterwor- g sey, niht ausgenommen werden könne, und daß jede unabhängige Nation, wenn sie sih in einer Lage, wie Portugal jezt, befände, das Recht habe, jegliches Eigenthum, wem dasselbe auch gehören mge, das in dem Lande vorgefun- den würde, in Beschlag zu nehmen und sih anzueignen. Ueber eine Entschädigung für eine solche Beschlagnahme wird nichts gesagt. Diese Korrespondenz war die Folge einer Forderung des Herrn Hoppner, daß in Beschlag genommenes Eigenthum, welches von einem Britischen Unterthan aufbewahrt worden war, jedo, wie es sich spáter erwies, cinem Portugiesen ges hórt, wieder erstattet werden solle. Die Times meint, solche Schliche seyen in der That nicht zu rechtfertigen, namentlich in einer Zeit, wie die jehige. Jd ee i

Ám l14ten d. M. langten zu Falmouth zwei Englische Schiffe, „Pike‘‘- und „,Pantaloon‘/, von Lissabon und Porto an; ihre Reise hin und zurück hatte 11 Tage gedauert, und sie brach- ten Nachrichren aus ersterer Stadt bis zum 10ten und aus leb- rerer bis zum 11. November mit, die jedoch nihts Wichtiges enthalten. Fast alle Truppen hatten Lissabon verlassen und. wa- ren nah dem Kriegsschauplaß aufgebrochen, so daß man näch- stens einem Haupt- Angriff entgegensah. Zwei Regimenter hat- ten sih geweigert, von Lissabon nach Porto zu marschiren, und ivaren deshalb entwafsnet und gefangen genommen worden. Zu Porto verlautete nichts von Bedeutung; doch waren die Trup- pen Dom Pedro’s auf einen Angriff vollfkomgnen vorbereitet, während andererseits von Dom Miguel Alles aufgeboten æœurde, um durch diesen Schlag der Sache ein Ende zu machen,

Die WMiguellsten hatten auf. alle Anhbdhen Gefchägze aufgefähert, und unterhielten ein beständiges Feuern, zu großer Beschwerde der Einwohner von Porto, .Das Wetter war so schlecht, daß weder der „„Pike‘/ noch der „„Pantatoon‘/ mit der Küste kommu- niziren lonnte. Die beiderseitige Seemacht schien sehr geschwächt und für einige Zeit zum Dienst untauglih zu seyn; dagegen sollte die Schifssmannschafer unterdessey zur Verstärkung- der ‘Landmacht an der Küske gebraucht werden. 5;

Die Times meldet nun auch, daß die Französische Regie- rung -seit einiger Zeit dem Englischen Kabinet ehr dringénde Vorstellungen zu Gunsten der constitutionnellen Sache ih Por- tugal gemacht und es zu entscheidenden Maßregeln aufgefordert habe, um dem friegerishen Zustand in jênem Lande tin Ende zu machen und Donya Maria auf den Thron zu erheben. „„Un- serer Meinung nah ‘4, fügt ‘die Times- hinzu-, „it kein Grund vorhanden, warum man die Vorschläge des Fürsten von Talley- rand zurückweisen sollte.//

Gestern segelte die „Lüusitania// von Broomielaw, mit 172 Mann än Bord, nah Porto ab; im Laufe der „Woche wivd der „¿Rival‘/ mit 472 Mann eben dahin abgéhen.

Die Times hat Nachrichten aus Madrid bis zum 5tèn d. M. empfangen. Danach soll der Gesundheits - Zustand- des Königs sich fortwährend bessern und im Lande Ruhe herrschen. Die neuen General;Capitaine hatten von ihren betrefsenden“Pro- vênzen friedlichen Besi genommen, und General Cafanos, der sich in der ersten Hälfte des Krieges auf der Halbinsel so sehr hervorthat, war zum General-Capitain von Madrid Und Neu- Kastilien ernannt; Graf Canterac hatte das zweite Kommando erhalten, und der constitutiennelle General Freire. war Befehls- haber der Königlichen Garde zu Pferde. General-Capitain von Katalgnien war der Graf d’Espagna geblieben, und ma glaubte auch, daß er diesen Posten fernerhin beibehalten wêrde.

Die Lords Stanley und Uxbridge,-der Marquis von Tavi- stocf und Lord Grey von Groby, Sohn des Grafen von Stam- ford, werden, wie hiesige Blätter berichten, zu Pai ernannt werden. © 9

Der Morning Yerald sagt: „Wir haben Grund, zu glauben, daß der bisherige Sprecher des Unterhauses zu Weih- nachten unter dem Títel eines Lord Sittingbourne ins Oberhaus berufen werden wird. Man glaubte fräher allgemein, daß der- selbe den Titel eines Lord ‘Lexington“ annehmen würde, der- vor ungefähr einem Jahrhundert von einem Mitgliede der Sutton- schen Familie geführt wurde. Herr Manners Sutton - soll in- dessen als jüngerer Zweig der Familie den Sdhnen seines älteren Bruders in Annahme des Titels nicht haben vorgreifen wollen.

Lord Ramsay, der älteste Sohn des Grafen von Dalhouste, ist vor einigen Tagen im 27sten Jahre seines Alters mit Tode abgegangen.

Gestern Abend hielt der Künstler - Klub -der City von Lon- don seine erste diesjährige Versammlung in dem Londoner Kassee- hause. Der Zweek dieser Versammlung ist vorzüglich, sich über Kunst - Gegenstände zu unterhalten, und Werke aufzustellen und zu besprechen, che sie vor das Publikum kommen.

Es sind eine Reihe Chinesischer Zeitungen aus Canton bis um 6. Mai eingegangen. Jm Jnnern von. China wüthet eine

ebellion, deren eingestandener Zweck es ist, den Kaiser abzu- se6en, und sie hat bereits solches Schrecken verbreitet, daß man nur mit größter Múhe Truppen gegen die Rebellen in’'s Feld stellen kann. Von einer aus 3000 Mann bestehenden Abthei- lung, welche die Rebellen angriffen, sollen; wie es heißt, nur 7 mit dem Leben davon gekommen seyn.

London, 16. November. Alle Aufmerksamkeit ist, wie man sich leiht denken kann, auf das Unternehmen gegen Antwerpen gerichtet, an dessen Ausgange so große Folgen ge- knüpft sind. Unsere Schisse so wie die Französischen haben be- reits mehrere Holländische Fahrzeuge aufgebracht; dennoch hat Holland bis zum 13ten keine Repressalien gebraucht, was freilich von König Wilhelm fehr politisch ist, weil er dadurch mchr in der Freundschaft des Britischen Volkes gewinnt, als er durch die Besl6-Ergreifung Britischer Schiffe und anderes Britischen Eigenthumes erlangen könnte, und das Eigenthum seiner Unter- thanen, welches jezt mit Beschlag belegt ist, doch bald zurückge- geben. werden muß. Sie haben wahrscheinlich schon aus den Zeitungen gesehen, daß mehrere Einwohner der Stadt Rochdale gegen den Krieg mit Holland protestirt hatten. Darauf sagten die Whigs, dies sey nicht die Stimme Londons. Seitdem hat aber auch in London eine Versammlung stattgefunden, von welcher das Unternehmen gleichfalls verdammt wurde, und deren Erklärung gegen dasselbe bereits an 1300 Unterschriften gefun- den hat. Nach der Erklärung, die ih in meinem vorigen Briefe über den Zustand der öffentlichen Meinung über diesen Gegenstand gegeben, ist dieses Verfahren ganz natürlich, das Volk im Ganzen bekümmert sich nicht darum; und unter den reichen Kaufleuten, welche bei der Handelshemmung leiden, 1300 ja 5000 Unterschriften gegen eine solche Henznung zu finden, fann nicht {wer seyn. Es heißt nun, man gehe damit um, eine Versamnlung der Grafschaft Middlesex zu berufen, um eine Adresse eines entgegengeseßten Junhalts zu erlassen, an welcher ohne Zweifel alle diejenigen, welche eine Rúckkehr der Tories ans Staatsruder fürchten, Theil nehmen werden. Auch bedúr- fen bei obwaltenden Umständen die Minister alles Beistandes ; denn sollte sich die Sache in die Länge ziehen, und dabei kost- spielig werden, so würden ihre geschickten Gegner, bei den bevor- stehenden Wahlen, gewiß den größten Vortheil daraus zu ziehen wissen, wenn sie auch, im Fall sie dadurch selbst ans Ruder kä- men, genöthigt wären, um den von ihnen selbst, wie von ihren Vorgängern eingegangenen Verpflichtungen treu zu bleiben, eine andere Politik zu beobachten, als sie jeßt proklamiren, so wie sie gewiß auch die Russisch- Holländische Schuld abgetrag?n hätten, úber deren Bezahlung sie das Greysche Ministerium so streng getadelt hatten. ,— Jn Jrland fährt die Regierung mit ihren strengen Maßregeln fort, und stellt dadur, so weit es nur im- mer thunlich, die äußere Ruhe daselb| her. Ob es ihr aber da- durch gelingt, die Herzen zu gewinnen, ist sehr zu bezweifeln ; und wahrscheinlich werden die Wahlen dies auch Ÿald thatsächlich beweisen. Von Portugal sind die Nachrichten immer noch nicht entscheidend, und, wie sich's -denken läßt, je nach der Seite, von welcher sie kommen, widersprehend. So herrscht, nach der Lissaboner Zeitung, der beste Geist bei den Miguelistischen Trup- pen, so wie im ganzen Lande eine entschiedene Gesinnung zu Gunsten Dom Miguels, während die Zeitung von Porto sagt, daß ganze Regimenter entwaffnet zurückgeschickt worden wären, weil sie sich bereit gezeigt, zu Dom Pedro berzugehen u. s. w. Um das Wahre herauszufinden, wird man woh zwischen beiden Angaben die Mitte halten müssen. So viel ist jedoch gewiß, daß Dom Pedro noch immer nich im Stande ist, die Offensive zu ergreifen,

die geliebte Königin emporgesandt, die, durch mütterliche Zj

L L i en Sihung ber Repräsentanten-Kammer abge Nlevevrl anb é, i e erichtes die Gründe U eE hatte , Sd Aus dem Haag, 18. Nov. n wird das doppe, (e das Ministerium sich veranlaßt gefundeù habe, von dem resfest_ des Geburtstages unserer hochverehrten Kdnigin inf, angenommenen System abzuweichen und die-Unterhand- serer Befreiung von Französischer Zwingherrschaft wieder, k, noch für eine kurze Zeit wieder anzuknüpfen, beleuchtete Herzlichkeit und religidsem Ernst «in hiesiger Nesidenz qs, dom zweiten Theile ° die «Frage wegen der Einmischung Da es heute gerade auf einèn Tag des Herrn fällt, so sin) (mids und Frankreichs. Der Minister, verlas zuvörderst eine Kirchen geöffnet, und von Tausenden der hiesigen Einwohne l, welche Herr van de Weyer, in Folge der an die Kabinette den in ihnen die feurigsten Gebete um Verleihung der (F{ondon Und Paris erlassenen Aufforderung, die Klausel in auf die Garantie in Ausführung zu bringen, an“ die

renz gerichtet hatte. Sie lautet folgendermaßen : feit in diesem Augenblicke in ein fremdes Land gerufen, fe des Betkgischen Bevollmächtigten an die Loudoner

ihre t, ibr Konferenz, vom 11. Oktober 1832. auch dort, an dem Hofe ihrer Väter ,- für ihren hoch Der unterzeichnete Bevollmächtigte Sr. Majestät des Königs

L E. E ; ; A v) S enachrichtige er am 8. Okk. In der gestrigen Sikung der weiten Kammer der Geney ¿ed Palmerston, ersen Staatb-Secretair Sr. Großbritanischen ten ward von Morgens 11 Uhr bis achmittags 4Uhr über daz, fát im Departement der auswärtigen Angelegenheiten, eine ordenttiche Ausgabe- und Einnahme-Budget für 1833 berathzzem General Goblet , interimistischen Minister der auswärtigen Sibung datin auf einige Stunden suspendirt und Abends un Fsegenheiten in Brüssel, unterzeichnete und vom 5, Okt. datirte fortgeseßt. Jn. der Morgen-Séhung führten 17 Mitglieder daz überreicht hat, worin dieser Minister erklärt, daß er, fraft von denen sich die Herren Schimmel penninck, Dyckm,Mirmlichen Befehle Sr. Majestät des Königs der Belgier, von Fokkeia, Cats, Rengers, vaû der Gronden, ytritanien hs A Der durch den 25flen Artifel des und Luyben gegen die beiden Geset-Entwürfe erklärte S e roßett ‘Mâchten A O a Os Ga: Redner waren vornehmlich der Ansicht, daß keine Nothy / verlangt; der Unterzeichnete hat die Ehre, anliegend eine keit vorhanden fey, die außerordentlichen Staats-Bedürfniss Frit jener Note beizufügen. Der außerordentliche Gesandte fúr das ganze Jahr zu bewilligen. Jn der Abendsißung füh hevolmächtigte Minister Sr. Majesiät des Kbnigs der Belgier Herren von Luzac, de Jouge,Sypkens,vanS wind|sr. Majestät dem Könige der Franzosen hatte, gleichzeitig mit Beelaerts und van Reenen hintereinander das Wort,t unterzeichneten, den Befehl erhalten, eine ähnliche, ebenfalls der Finanz-Minister zur Vertheidigung der beiden Fini,s dem General Goblet unterzeichnete Note zu überreichen. see auftrat. Jm Beginn seiner Rede äußerte er, wie sn dic Regierung Sr. Majestät des Königs der Belgier sich an rührt er über den Beifall sey, den so viele Mitglieder dey hércid, uns Op Uriammen E L (9 Dat Dies teten Bruid nehmen der Regierung gezollt hätten, und daß der Könige j P efndetz und, in T L O A seine Minister, in diesem Beifalle eine Stüße finden tj der Umstände, hielt sie es für nothwendig, zuvörderst deren sie bedúrften, um auf der von ihnen eingeschlagenen F Garantie der Kabinette aufzurufen, deren Antwort am vollen Bahn zu beharren. Jn Bezug auf die Wéderlegushlsen eintreffen konnte. Die vorgerükte Jahreszeit, gegen die Geseß-Entwürfe vorgebrachten finanziellen Einw Rothwendigkeit einer unverzüglichen“ Lösung und ein de- gen bemerkte der Minister, daß, obschon er nicht beruf, is Resultat zu erlangen, haben allein den Kdnig der Belgier die im Laufe des ganzen Tages angestellten politischen y,@Filten- zu gleicher Zeit die Hbfe von Oesterreich, Preufen und tungen zu beantworten, er si doch fúr seine Person vei (sand zur Ausführung eines Traktates aufzufordern, den ste alle niwor : E s vi ihrer Genehmigung vexsechett haben. Judessen beeilt sich der halte, sih kurz darüber auszusprechen, weil sein Stiksgy mjcichnete ,- der Londoner Konferenz die Abschrift der Noten zu leiht mißverstanden werden könnte. Er antworte Feeichen, in welchen die Belgische Regierung den Hdfen von auf die zwei. gethgnen Fragen: Ob die Ciyifreich und England die Nothwendigkeit auseinanderseßzt, alle in von Anwerpen geräumt und ob das zweite Ai Gewalt stehenden Mittel anzuwenden, un die Verwirklichun \ n 2a ; l g der Schutterei aufgerufen werden solle, daß ¡WTraktates herbeizuführen, in welchem iede der fünf Mächte jeßt nicht O einen oder den “andern Men Verpflichtungen gegen Belgien und gegen Se. Maj. den einos Traktats handle, sondern daß man die. drigung Niederlands bezwecke; daß man daj

jz der Belgker übernommen hat.

diesem Augenblicke der Kraft Kraft gegenüber und zu behalten suhen müsse, was man in Hi habe, daß die Räumung der Citadelle nur ein Zwangsmittel sey, dem ein zweites, drittes un) tes folgen würden. Daßer in Bezug auf das Aufgebot der Schutterei nicht wisse, ob der A in zwei, drei oder vier Tagen geschehen werdt, er aber sagen kdane, daß noch heute ein finanji Beschluß in Bezug auf größere Kraft-Entwi genommen worden und daß der König sich den durch eine hôchsteigene Ansprache vorbehalten] falls die Umstände es erheischen sollten, daß di gierung und mit ihr die Nation vereinigt fes den und den Ruhm der Nachwelt davontragen den. Hierauf wurden die Berathungen geschlossen außerordentliche Ausgabe - Budget mit 34 gegen 12, das ordentliche Einnahme-Budget mit 31 gegen 15 Stimmen | nommen. Es war 11 Uhr, als die Sibung geschlossen 1

Die diesseitige Gesandtschaft in St. Petersburg ha dort befindlichen Holländischen Kauffahrer gegen dit wi Feindseligkeiten von Seiten Englands und Frankreichs gt Die Niederländischen Konsuln in den Ostsee-Häfen sind in unsere Schiffer an den Konsul in Helsingdr zu verweisn} bei diesem über den Stand der Dinge Erkundigungen ei hen und danach ihre Maßregeln nelsmen zu können.

Gestern ist hier folgender Königlicher Beschluß bekannt (t worden: „Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden 2c. Jn Y daß die Regierungen von Frankreich und Großbritanien Schiffe und Ladungen, welche Niederländern gehören U in den Häfen dieser Königreiche befinden oder vielleicht dieselben einlaufen möchten, Beschlag gelegt haben ents unablässig den Prinzipien der Billigkeit und Gerechtig Wir als die Grundlage Unserer Regierung angenomm zu huldigen, so wie die Jnteressen Unserer getreuen Unit wirksam zu beshüken, und auf den Bericht Unserel} Ministers und Unseres interimistisch mit der Leitung partements der National-Jndustrie und der Kolonieen bed ten Staats - Raths, haben beschlossen und beschließen, l Art. 1. Alle Französische und Englische Schiffe, die \ wärtig noch auf Unserem Gebiet befinden, haben dasselbe p

und des standhaften Muthes in der Stunde der Prüfun

(áaez) van de Weyer.“ Demnächst verlas der Minister noch folgende, von dem Ba- voy e dem Wiener Kabinette überreichte Note:

„Der Unterzeichnete, außerordentliche Gefandte und bevol- chtigte Minister Sr. Maiestät des Königs der Belgier, hat die

e, auf Befehl seines Souverains, zur Kenntniß Sr. Durchlaucht Fürsten von Metternich zu bringen, daß, da die in London gemach= neuen Erdffnungen die Unmöglichkeit cines freundschaftlichen

) direïten Arrangements mit dem Haager Kabinet dargethan, Velgische Megierung sth durch die in Abschrift beiliegende

te an Fhre Majestäter den König der Franzosen und den König Großbritanien gewandt haben, um die Ausführung des ftates vom 15ten November 1231 durch materielle Zwangs-

jÿregeln zu “erlangen. Der Unterzeichnete is beguftragt, zu her Zeit das Bedauern auszudrücken, welches der König

Belgier heim Fehlschlagen dieses leßten Versdhnungs-Versuches unden hat, und zu erklären, daß, wenn Se. Majestät sich nicht Ge, Majestdt den Kaiser von Oesterreich gewandt hat, dies nur h unterblieben ift, weil die Entfernung jede unverzügliche Mit- ftung unmöglich macht; und weil jede neue Verzögerung bei so etuckter Jahreszeit der Ruhe Europa’s nachtheilig gewesen seyn lde, Judem sih der König der Belgier an diejenigen seiner

jehündeten gewandt, die seit längerer Zeit die nothwendigen Vor= itungen getrÆen hatten, hat er keine der Verpflichtungen, welche Desterreich aus dem Traktat vom 15. Nov. hervorgehen, zu ver=

nen oder zu s{chwächen gemeint. G O E ¡(Eine ganz gleiche Note ‘/, fuhr Herr Goblet fort, „hat der eneral Merckx dem Preußischen Kabinette Überreicht. Als die

toierung diese Schritte that, m. H, war sie weit davon entfernt, glauben, daß sie cines Tages gendthigt seyn wÜrde, sich deshalb

W cchtfertigen. “Sie sind in der That so folgerecht und so zu sa- n s0 geseßlich, sie wurden durch alle von der Regierung einge- ligene und von den Kammern genehmigte Verpflichtungen so

gend geboten, daß wir - dieselben nicht unterlassen zu dürfen uten, ohne gegen die unerläßlichste unserer Pflichten zu fehlen. Die Beschaffenheit der „Einmischung, welche wir, als aus den ins und gegen uns übernommenen Verbindlichkeiten herrüh- d, in Anspruch genommen haben, kann zu keiner Verschie= hit der Ansichten Anlaß geben. Wie geht es daher zu, daß h falsch ausgelègt, und in ihrem Grundsaße so heftig ange- fin worden i? Weil die National - Empfindlichkeit darin Gefühl der Schwäche und des beleidigenden Mißtrauens gegen Ehe Belgiens zu erblicken geglaubt hat, So wentg gegründet Empfindlichkeit nun auch dem Rechte und der That nach ist,/ hat sie doch ihre Quelle în zu edelmüthigen Gesinnungen, als [A sarafültia GREE E A O um dieses Ge- e 5 ebtiqun L u diesem esänftigen. Das Recht der Einmischung, m. H., ist drei Tage nach der Benachrichtigung, welche z Ó N dem Traktat vom 15. Nov. 1831 fesigescht wovden; s bindes ans,

in Folge des gegenwärtigen Beschlusses an die Cap e t die Mächte b T S

} | 2 if ( zte bindet, welche denselben unterzeichnet, und seine Schiffe ergehen wird, zu verlassen. Art. 2. Alle Schiff führung garantirt hab A u e 8 unter der Flagge der beiden im Artikel 1. erwähnten ür C s CIeN E Negterung [Yb Niese Pvattat Flagg fel 1. erw Gebt harte ihrer auswärtigen Politik gemacht. Fndem wir dic Ga- segeln, und die vom Meere auf Niederländischem fle der Mächte annghmen, haben wir keine entehrende Handlung anlangen könnten, sollen zurückgewiesen und nicht eher ingen. Ein ehrenwerther Senator, den man gewiß nicht ci- werden, bis die Schiffe unter Niederländischer Flaggt l besonderen Vorliebe für die Diplomatie beschuldigen kann wie früher, frei in die Häfen von England und Frankr n Lefebvre - Meurcet)/ sagte bei einer fruheren Gelegenheit : laufen dürfen. Art 3. Wie behalten Uns vor, in d" wenn e ee eut (u m ant ae S 4 . VO L . \ / V K0Nf€- sicht diejenigen ferneren Maßregeln zu treffen, A "M j auffordern, ihn auszuführen. ‘/// Diese Politik hat die Ne

den Umständen für angemessen erachten werden. Vie tung befolgt: È mit Shtter N N

der Finanzen und der Marine sind mit der Vollziehunii die R tianal «bie Mus baSdade U E

genwärtigen in das Staats - Bülletin tinugddentee J se flichtungen zu beobachten und beobachten zu lassen. Diese

beauftragt. So geschehen im Haag, 16. November f hat den erwarteten Erfolg gehabt; sie hat gezeigt, daß, um

1832, im 19ten Fahre Unserer Regierung. (Unterz.) i Jhres eigenen Ausdrucks zu bedienen, Versicherungen noch

Auf Befehl des Kdnigs: der Staats -Secretair J G! p Behalten werden. Nein, meine Herren, es thut der Na-

van Streefferk./ Ei - Ehre keinen Abbruch, daß wir uns an England und Frank-

In der Staats-Courant wird gemeldet: Di et Qn! es is im Gegentheil der überzeugendste Be- A den, Mf «° “Redlichkeit und Aufrichtigkeit Belgiens. Nicht, scher aus Katwyk, welche man, wie berichtet wor fri l wir uns {wach und außer Stande fühlen, uns selbs Ge-

d. M. zu Ramöógate festgehalten hatte, sind E : P Leit zu verschaffen, haben wir die Mächte aufgefordert, son-

worden und langten gestern Nacht in Katwyk an. j iffe m Gegentheil, weil das Gefühl unserer Stärke uns das

Gelegenheit melden wir mit großem Vergnügen, da | f gab, die Anwendung von Mitteln zu verlangen, auf die wir sellschaft, die gerade an dem Tage, wo die Nachricht Ï l etresse des allgemeinen Friedens Verzicht geleistet hatten. auf die Niederländischen Schiffe in England und Fr Wide Bier bedaure ich die Nothwendigkeit, welche aus den dem legten Embargo Feinging, im Haag versammelt wak/ die gen iei ale gegenwärtige Lage Europa's auferlegten Verpflich- von 190 Fl. 40 Cts. zu Gunsten derjenigen Fischer zl geht. Wir hätten gern allein die Sorge übernommen, gebracht hat, welche dur jene Maßregel leiden

Is ediet zu ar aber das allgemeine Juteresse stellte sich diesem Summe ist Sr. Excellenz dem Minister des “innern gegen. Durch den Traktat vom 15. Nov. hatten wir worden.

fideler Nothwendigkeit gefügt; wenn wir uns jept unseren Ver- dir uns, gen in dieser Hinsicht hätten entziehen wollen, so würden Ramen i Existenz als Nation auf’s Spiel geseßt haben. Fm nen Traeio dessen/ was uns das Kostbarste isi, war es uns untersagt, bie ind Fa selb auszuführen, den Europa uns garantirt hat. Folgern

Belgien.

Brüssel, 17. Nov, Nachdem der

Minister d! wärtigen Angelegenheiten in dem ersten T

helle s

auf Beigien, dle Sovgs dey Bertheidigunig fremden Händen ühéet« E 2 Uitden: Rein dieser e aus R des R unsere Verpflichtungen gezogenen Kreises, und sollte er sich ereignen, #0 werden wir von unserer Freiheit zu handeln Gebrauch zu machen wissen; sey es nun, daß die Holländischen Truppen- den Bodenoun- seres Vaterlandes betreten, sey es, daß sie zerstdrende. Mittel gegen friedliche Einwohner und deren Eigentham richten, so werden wir . uns in dem Fall einer rechtmäßigen Vertheidigung befinden, und wir erkennen keiner Macht. der Welt das Recht zu, uns in ihrem Privat-Jnteresse die Verpflichtung arkfzuerlegen, uns ohne-Verthei- digung den Angriffen unserer Gegner auszuseßzen.‘/ - 9

Der Druck und -die Vertheilung dieses Berichtes wurden angeordnet, worauf sich die Versammlung, da nichts mehr an der Tages - Ordnung war, trennte. s

Der Herzog von Orleans, “an der Spike des 2sten Jn- fanterie - Regimentes, und der Herzog, von Nemours, aa der Spiße seines Lanciers - Regimèntes, sind heute in Brüssel einge- rúckt. Der Bürgermeister von B#üssel, der Mititair- Gouver- neur der P und der Pla6 - Kommatidant empfingen die, Prinzen an dem Thore, und begleiteten sie bis zum Palaste.

| Die Französische Armee -rúckêt rasch auf allen Punkten vor. Die vier Orte, wo der Einmarsch begonnen hat: Mons, Tour: nay, Courtrai und Binche, liegen bereits im Rücken der Armêe.

Der General St. Cyr Nugues, Chef des Generalstabes der Französischen Armce, und der General Haxa, sind in Brüs- sel eingetroffen. Der General Clump is gestern Abend mit 3 Bataillonen mobilisirter Bürgékgarden und mit dem 12ten Li- nien- Regimente hier angekommen. Der General Desprez geht heute nach dem Hauptquartier ab.

Antwerpen, 17. Nov. Die Schifffahrt im Jnnern und nah dem Meere erleidet noch immer nicht das geringste Hinder- niß. In der Stellung des Geschwaders vor dér Stadt hat eine kleine Veränderung stattgefunden. Bei der Tête de Flandre war nur ein Kanonierboot, heute sieht män deren zwei. Das kleine Dampfschiff liegt noch immer vor der Citadelle.

Der Bürgermeister unserer Stadt, Herr Legrelle, hat seine Anwesenheit in Antwerpen in diesem Augenbli für nöôthiger als in der Repräsentanten - Kammer gehalten, und i| deshalb hierher zurückgekehrt. E

Alle Posten sind verdoppelt; die Schelde-Ufer werden mit brenneuden Lunten bewacht, um die Durchstiche der Deiche zu verhindern.

__ Eine Englische Goelette, der „Dispatch‘‘/, geht heute mit einer Ladung Baumrinde nach Loridon ab. Der Capitain scheint keine Hindernisse zu besorgen.

Schweden und Norwegen.

_ Upsala, 7. Nov. Zur Theilnahme an den Festlichkeiten, mit welcher die Universität den 200jährigen Todestag des gro- ßen Gustav Adolphs zu begehen gedachte, waren Se. Königl. Hoheit der Kronprinz, in Begleitung der Herzoge von Schonen und Upland, am 5ten Nachmittags hier eingetroffen, empfangen von den zu Odenss{und versammelten Studenten, unter deren Geleit sich die Fürstlichen Personen zu Fuße nach dem Hause des Erzbischofs begaben.

Nach einem vom Rektor der Akademie ausgefertigten Pro- gramm, begann am 6ten die Feierlichkeit folgendermaßen: Um 6 Uhr Morgens wurden 128 Kanonen-Schüsse vom Schloßberge geldst, während Musik von den Thürmen der Dom- Kirche er- töônte. Um 8 Uhr nach dem Läuten mit der großen Glocke ward vom Altan des neuen Bibliothek-Hauses mit großer Begleitung der Gesang: „Wie \{chôn leuchtet der Morgenstern‘ gesungen. Um halb 11 versammelten sich die verschiedenen Behörden und Corps, und zogen in Procession, angeführt von Sr. Königl. Hoheit dem Kronprinzen, nah Odenslund, von wo selbige sich, unter dem Geläute der Glocken und mit Musik, nah der Dom- Kirche begaben. Nachdem der Gesang: „„Eine feste Burg ist

unser Gott,// unter Begleitung des Musik-Chors und dem Don- .

ner der Kanonen, gesungen worden, begaben sich Se. Königl. Hoheit und die ganze Procession nah dem Markte, . woselbst, nah Absingung mehrer:-x Volkslieder, der Zug sich auflöste. Um fünf Uhr Nachmittags, nachdem alle Straßen festlich er- leuchtet waren, versammelte sich die Procession aufs neue und begab sih Se. K. Hoh., von 200 Fackelträgern begleitet, nach dem Schlosse, woselbst die Büste Gustav Adolph's reich erleuch- tet war. Von da ging der Zug nah Odenslund, wo der zur Crrichtung des dem Andenken Gustav Adolph’'s bestimmten Mo- numentes ausersehene Plaß mit einem Tempel von Lampen um- geben war. Unter einem Gesange zu Ehren ‘des großen Königs und dem Donner des Geschüßes begann Se. K. Hoh. den Grundstein feierlihst zu legen. Nachdem Volkslieder abgesungen worden, begab sich der Zug auf's neue in die Domkirche, wo- selbst die Büste Gustav Adolph's reih bekränzt erleuchtet war. Nachdem der Erzbischof eine feierliche Rede gehalten und auf's neue Gesänge zu Ehren des Festes gesungen worden, begleitete der Zug Se. K. Hoh. nah Hause, womit die Festlichkeit {loß.

Deuts Gland.

__ Mänchen, 18. Nov. Gestern Abends brachten die Stu- direnden der hiesigen Universität dem Könige Otto, nach einge- hoiter Erlaubniß, einen Fackel-Zug. Jn drei zweispännigen Wagen fuhren der Rektor, die Senats - Mitglieder und die Redner der Studirenden. Zwei Musik - Corps und nahe an britthalbhundert Fackel-Träger, nebst ungefähr dreihundert Stu- denten ohne Fackeln, machten den Zug aus. Sämmtliche Stu- dirende wurden in den Residenz- Hof eingelassen, und brachten dort ein dreimaliges Lebehoch. Keine Störung wurde bemerkt. Der Polizei - Direktor, Herr von Menz, wohnte in Person der Feierlichkeit bei, und eine Menge Gendarmen folgten ganz nahe dem Zuge. Das Namens-Fest des Königs Otto wird heute auf Könialiche Weise begangen. u - Dem Vernehmen nach, is die gegen den Dr. Kurz, ehema- ligen Redacteur der „„Zeit‘/, ausgesprochene einjährige Festungs- strafe von dem Ober - Appellations - Gericht auf zweijährige enge Haft geschärft worden. Das Ober-Appellations:- Gericht soll sich dahin ausgesprochen haben, daß der §. 12 des Preß-Edikts, das zunächst den Verfasser zur Verantwortung und Strafe zieht, nicht entscheide, sondern hat das Strafgeseß der Mitwissenschafc allein nur als geltend anzenommen.

: Stuttgart, 18. Nov. Nachstehende Verordnung ist heute hier erschienen: | __ _/¿Vilhelm, von Gottes Gnaden Kdnig von Württemberg. Da die Deutsche Bundes - Versammlung in ihrer Sißung vom 5. Juli d. F. „in Erwägung der gegenwärtigen Zeit - Verhältnisse und auf die Dauer derselben, in Gemäßheit der ihr obliegenden Verpflich- tung , die gemeinsamen Maßregeln zur Aufrechthaltung der bffent- lichen Ruhe und geseßlichen Ordnung zu berathen //, den Beschluß gefaßt hat: „daß keine, in cinem nicht zum Deutschen Bunde gehd- rigen Staate in Deutscher Sprache im Druck erscheinende Zeit- oder nicht über zwanzig Bogen betragende sonstige Druckschrift politi- schen Fnhalts in einem Bundes-Staate ohne vorgängtge Getehm- haltung der Regierung desselben zugelassen und ausgegeben werden

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durfe; ‘/ f@ vetórbren und verfügen Wir. zur Vollziehung diele Beschlusses, nah Anhbrun Unseres Sin bie N, A : S. 1. Zux Ausgabe und, Verbreitung von Zeitschriften politischen Inhalts, welche in einem niht zum Deutschen Bunde gehb- rigen. Staate in” Deutscher Sprache erscheinen, wird vorgän- gige polizeiliche Genehmhaltung erfordert, welche, a), wenn die Zeitschrifs durch die Pos ynter - Vermittelung des Haupt- Post-Amts Stuttgart oder darch eine Stuttgarter Buchhandlung be- zogen wird, bei Unsere? Üensur-Komimissol, b) außerdem aber bei der dem ausgebenden ost-Amt oder Buchhändler oder dem.sonstigen Verbrezter vorgeseßten Bezirks-Polizeistelle, unter Vyrlegung sämut- licher auszugebender Blätter odex Hefte kinzuholen ist. Die erfolgte Genehmhaltung wird guf allen“ auszugebenden. Exempläreri durch Aufdräckung des amtlichen Stempels angezeigt. §. 2. Die Ausgabe oder Verbreitung eines nicht mit dem nah §8. 1 erforderlichen Er- laubniß-Stempel versehenen Zeitschrift-Heftes oder Blattes wirdamit ekner Strafe von fünf Keichsthalern gerügt. Die ckusgegebenen Etem= plare werden zum nachträglichen Erkenntnisse Über- ihre Genehm- haltung nfit .Beschlag beleat §. 3. Von ieder nicht mehr als zwoan= zig Bogen im Druck betuggenden, nicht yeriodischen Schrift, welche aafigrhalbd des Deutsche zundes - Gehiets in Deutscher Sprache erschienen i, utf (che Verhältnisse. dei Bundes oder cei= nes Bundes - Staates zu (egenslande hæt/- is nach Anakvgie De 20, Des, G om 30, antar L547 voY Den is ländischet! Fe v dex Bezirks - Polizcistelle zur Durchsicht vorzulegen, welci ber die geschehene Vorlegung Be- scheiiigung ertheilk. Die Debitirung solchera Schriften vor gesche= henex Vorlegung wird nah Maßgabe des §. 2 hestraft. Dev Po- lizeistelle liegt ob, “im Fall cittes“frafßaren Fnhalts der vorgelegten Schrifk schleunig die vorläufige Hemmung ihres Umlaufes nach Maßgabe des §. 27 des Geseßes vom 30. Fanug? 1817 zu verfügen. F. 4. Die voranflehenden Bestimmungen (§8. 1-3) finden keine Anwendung auf Schriften, welche in einent, zwar nicht zum Deut- schen Bunde gehörigen, aber mit einem Bundesstaat unter derselben Regierung und denselben geseßlichen Anordnungen hinsichtlich der Presse vereinigten Gebiet- herauskommen. Unsere Ministerien der auswärtigen Angelegenheiten und des Jnnern sind jedes in seinem Theile mit der Bollziehung dieser Verordnung beauftragt. Gegeben Stuttgart, den 6. Oktober 1832. i L Wel m. Der Minister der auswärtigen Angelegenhëiten : g Ca Der provisorische Chef des Departements des Fnnern : 5 ; Staatsrath von Schlayer. Auf Befehl des Königs: Der Stagats-Secretair Vellfag el.‘

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Die Allgemeine Zeitwüng meldet aus Wien vom 12ten Nov. : Der Herzog von Blacas, welcher Karl X. nah Prag begleitet hat, ist hier angekommen, und wird, dem Vernehmen nach, längere Zeit hier bleiben. Auch sind. mehrere Personen, die zum Gefolge der Königl. Französischen Familie gehören, in den lezten Tagen -durch Wien gereist. Der von Seiten unfers Hofes in dem Haag akkreditirte* Freiherr v. Binder wird hier erwartet, da er, bei der geheimen Hof- und Staats- Kanzlei eine Anstellung erhalten soll. Aus Paris wird ge- schrieben, daß an die Stelle des Marschalls Mortier der Her- zog Decazes auf den Botschafterposten zu Petersburg bestimmt sey. Dieselben (vor der Verhaftung der Herzogin von Berry geschriebenen) Briefe melden, daß die Frau Herzogin jeßt Frank- reih zu verlassen gedenke, da bei der vorgerückten Jahreszeit ihre durch so viele ausgestandene Mühseligkeiten geshwächte Gesundheit es ihr unmöglich mache, länger in einem Lande zu

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verweilen, wo sie selten ein erträgliches Unterkommen findet, häufig aber die Nächte Unter freiem Himmel zubringen muß. So geringen Erfolg auch das kühne Unternehmen dieser unglücklichen Prin- zessin hatte, so müssen doch selbst ihre Gegner- den Muth und die Ausdauer bewundern, womit sie es, ungeachtet aller Hinder- nisse und Gefahren, die sie umgaben, durchzuführen suchte. Bes weise von Muth und Charakterstärle gewinnen am leichtesten die Herzen der Franzosen, und die Herzogin hat von beiden so unwiderlegliche Beweise gegeben, daß sie, bei einer glücklichen Chance für das jeßt verbannte Königshaus, ihr“ fast an das Romanhafte gränzendes Unternehmen nicht zu bereuen haben würde. Italien.

Rom, 10. Nov. Se. Majestät der König beider Sicilien sind gestern im strengsten Jnkognito hier eingetroffen. ] Rom, 3. Nov. (Allgemeine Zeitung.) Jn Ankona ist Alles ruhig. Der General Cubières begab sich nebst seinem Adjutanten, Herrn von Caraman, am 26. Okt. von hier dahin Vor seiner Abreise hatte er eine Audienz beim heiligen Vater, welcher ihn auf das huldreichste empfing. Die emsigfte Beschau- ung der Meréwürdigkeiten dieser uners{ödpflichen Stadt, von der man sagen kann, sie sey ein Maßstab für den Gehalt des Be- schauenden, nach der Art, wie sie ihn mehr oder weniger erfüllt war die ausschließliche Beschäftigung des Generals während sei: nes hiesigen Aufenthaltes. Dieses Faktum widerlegt alle Ge- rüchte von politischen Zwecken seiner Reise. Auch in Neapel hatte der General Audienz bei dem Könige, wo denn Se. Majestät viel über Militairwesen sprach, und bei welcher Gelegenheit der General freimüthig seine Meinung gegen das System der Schweizer-Truppen entwickelte. Viele Journale hatten beric)- tet, daß der General Cubières vom Papste eine goldene Dose und einen Orden empfangen; dies ist eine reine, oder wah! schein- licher eine unreine Erfindung, wie so manche andere diesen Ge- neral betressend. Daß der Prinz Montfort, Jerome Bona: parte, einen Palast in Stuttgart angekauft, um dort künftig zu residiren, ist gleichfalls eine Erdichtung. Der Prinz, welcher seine beabsichtigte Reise nah London zu seinem Bruder aufgab, und nach Florenz zurückkehrte, hatte seinen äl testen Sohn nach Württemberg gebracht, wo derselbe unter dem Schute seines Königliczen Oheims einige Jahre studiren wird. - Ueber Ankommende und Abgehende bemerke ich: Herr von Leb- zeltern kam wieder hier durch auf seiner Reise nach seinem Po- sten in Neapel; ebendahin begab sich die Herzogin von S James und der bekannte Lustspiel - Dichter Advokat Nota T Turin. Aus Neapel kam Herr von Caraffa, lange Neapolitani-

| scher Geschäftsträger am hiesigen Hofe, jest in gleicher Etigen- scaft nah Wien ernannt, wohin er sih bereits begeben hat Herr von Langsdorss, Secretair bei der Französischen Gesandt-

schaft, ward nach Turin versckt und ging zuvörderst nach Paris Herr von Choiseul Praslin, früher bei der Botschaft in M deth kam hierher an Herrn von Langsdorffs Stelle. Der Ude Sue von St. Auñaire ward zum Secretair bei der Botschaft in Wal ernannt, und wird vor der Reise nach dem Orte seiner Bestim- mung erst seine Mutter nach Paris begleiten. Denn leide 1s läßt diese geistreiche und liebenswürdige Dame mit had N talentvollen Töchtern Rom binnen acht Tagen. „Die Tes

heit dieser gastfreien und wohlthättgen Famili ird \ ;

: L J TY Samtntilie wird scch voraus von der s{hônen Welt und den Moibleidetten Gde um so mehr, da der Zeitpunkt ihrer Wiederkehr ganz unbestimmt Ie ha “Bevbinene Mut daß unser berühmter musikalischer *

‘erdina i R “e 14: men is, , vor einigen Tagen hier angekom: