1832 / 331 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Seneral Pajol lenkte sogleich sein Pferd nah der Stelle, von wo der Schuß gekommen war; hier. war aber große Vertwir- rung, die Menge drängte sh, Einer stürzte auf den An- dern; der Meuchelmörder entkam in dieser Unordnung und obgleih die Bräcke ° sofort - geschlossen und einige Personen verhaftet wurden, so läßt doch noch nichts vermuthen, daß der Thäter in den Händen der Gerechtigkeit sey. Der König zeigte die Geistesgegenwart und den Muth, wovon er {an bei so

vielen Gefahren Beweise abgelegt hat; als er. den Schuß hörte,-

wandte er sih Um und sagte, die erschrockene Menge grüßend: er hat„nicht getroffen; hierauf xitt Se. M. weiter, ohne daß man die geringste Veränderung in den Gesichtszügen wahrnehmen konnte. Jn ‘der Deputirten - Kammer angekommen, verbot der König,

die Königin vonodem “Vorfall_zu unterrihten, er selbst wollte | | sieht, daß er gefehlt, rasch weg und ergreift die Flucht.

ihn, ihr zuerst und in den Tutlerieen “mittheilen. Gteich nach- dem der König den Sißungssaal verlassen Hatte, erzähl- ten die Mitglieder der großen Deputation, df das Attentat aus dem„Munde Sr. Maj. erfahren ‘hatten, dasselbe ihren “Kollegên und sogleich begab fich die Mehrzahl der Mitglieder beider Kam- mern zu -Fuß nach den Tuilerieen, um den König zu beglückwúün- schen, der sie im Thron - Saale, vom seiner Familie umgeben, empfing.“ i

Herr Odilon - Barrot sll in den Tuilerieën erklärt haben : „Jn solchen Fällen giebt. es keine Opposition.‘/ -

Andere Blätter melden: Schon gestern früh äußerte sih hier un- ter den Börsen-Spekulanten die lebhafteste Neugier in Bezug auf die von-dem Könige zu haltende Thron-Rede. Um 11-Uhr war das ge- wöhnliche Rendez - Vous der Börsenmänner, das Caffé Tortoni, überfüllt. Zahlreiche Wetten wurden- darüber eingegangen, ob jene Rede cin Steigen dder ein Sinken der CoUrse hervorbringen würde. Die Mehrzahl sprach sih indeß für die erstere Ansicht aus, und in der That wurden schon vor der Erdffnung der

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Bbrse viele Ankäufe für Rechnung angesehener Kapitalisten zu hdheren Coursen gemacht. Diese steigende Bewegung dauerte bis gegen drei Uhr, wo man erfuhr, daß auf dem Pont-royal auf den König ein Pistol abgefeuert worden sey, ein. Ereig- niß, das die Rente wieder auf den Cours vom 17ten hinab- drückte, und úber welches sich bald darauf noch folgende nähere Details verbreiteten: Der König ritt eiñen Schimmel und legte die ganze Tour von den Tuilerieen bis nach dem Palast der Deputirten-Kacimer mik unbedecktem Haupte E, rechts und links .die freudig bewegte Menge grüßend. Auf dem Pont- ropal angekommen, zieht ein Jndividuum, das sich unmit- telbar hinter denk von den National - Gardisten gebildeten Spalier aufgestellt hatte, eiz untêr seinem Rocke velstecktes Pi- stol’ hervor, druckt dasselbe auf den König ab, wirft es, E er war stürzen die in seiner Nähe befindlichen Municipal-Gardisten ihm #\o- gleich nach, indessen gelingt es ihm doch, zu entkommen. Während aber“ der König in der Deputirten-Kammer seine Rede hielt, soll man des Bösewichts habhaft geworden seyn. Gleich nach Beendigung der Königl. “Sitzung wurden die Minister zu einem Conseil in den Tuilerieen zusammenberufen. « Dée Oppositions-Blâtter stellen, wie sich erwarten ließ, das Attentat gegen den König als einen Kunstgriff der Polizei dar und sind mit der Thron-Rede nichts weniger als zufrieden. Das Wahl- Kollegium von Epernay hat den ministeriellen Kandidaten, Herrn Joseph Périer, mit 106 unter 168 Stim- meh zum Deputirten ernannt; der zweite ministerielle Kandidat, Herr von Salvandy, erhielt 61 Stimmen. Herr Humann, der *in Schlestadt wiedergewählt worden ist, erhielt 189 unter 195 Stimmen L Der Deputirten- Verein, der während ‘der vorigen Session in der Straße Rivoli seine Zusammenkünfte hielt, war gestern

Abend, im Hotel Choiseul, 200 Mitglieder stark, ves, und ernannte die Herren Ganneron, .Baillot, Fulchiron, 3 minot und Franz Délessert zu Kommissarien ; es ward “j mig beschlossen, Herrn Duptn zum Präsidenten und die Benjamin Délessert und Berenger zu Vice-Präsidenten zu len; die beiden andern Kandidaten, die durch Ballottiren (e wurden, waren die Herren Etienne und Baron von S, Der Herzog von Argyle“und der Baron von Vitrol,

hier angekommen. :

Es ist jeßt hier in den diplomatischen Salons viel „2 331 „Sendung des Herrn Glasson nach dem-Haag die- Rede, ff Fe Lo demselben Augenblicke» erfolg@, wo die Nord - Armee “die g E

üb&rschritt, Man glaubt, daß, Herr Glasson den Auftra

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den König .von Holland durch anderweite Vergünstigung S i Nachgiebigkeit kn Bezug auf die E Antwerpen v j mahnon, besorgt aber, daß seine Bemühungen an dey / ‘H A s - 5 Ta y 4 ; | Sinne- des -Königs scheitern werden. , o Z eitun go N a ri d) f c n. j Jn Loriënt sind zwischen dem dort garnisonnirenden | B- U l a.n sb, Linien - Regimente und den Marine - Artilleristen j | (g S T erien - S Frankrei. . Maris, 20. Nov. Unter den Personen, die gestern nach

ausgebrochen, in deren Folge bereits mehrere Duelle s den haben. _ Heute-schloß 5proc. Rente pr. compt. 95. §5. sin coickchr des Königs aus der Deputirten-Kammer Se. Ma- 90. Jproc. pr. compt. 67. 25. fin cour 67. 30. S5proc, M hegliéwünschten, befand sich auch der Belgische Gesandte, pr. compt. S1. 25. fin cour. 81. 30. 5proc. Span. pet Lehon. Zproc. dito 291. Fie France nouvelle giebt folgende Version úber das Frankfurt a. M., 23. Nov. Oesterr. 5proc. Metal, tzt gegen den König: „„Die nachstehenden Details, deren Sl. 4proc 70 7. 707. 22proc. 414. 1pvoc. 184. B. BanfFuigfeit wir verbürgen zu können glauben, machen es wahr- 1272. 1269. Part. Obl. 1227, 1214. Loose zu 190 Fi, daß das Verbrechen kein isolirges wgr. Es scheint Holl, 5proc. Obl. v. 1832 754. Br. Poln. Loose 523, 5c, daß der Thäter for:während von einigen dreißig Jndi- S ote ° Min umgeben war, die absichtlih: „„,„„Es lebe der König!“

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Redacteur Cotte l.

Gedruckt beit A. W. heir zu \tehen, ein „unlängst in Paris. angekommenes junzes mzinner, dieden Kênig-zu sehen wúnschte, zurückgedrängt, Wind zwischen einem «Korporal und einem Füsilier von den Truppen; das Frauenzimmer war, um den König vorúber

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h, Der Bôösewicht hatte, um in der ersten Reihe der Zu- ;

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Edictal-Citation.

Von dem unterzeichneten Gerichte werden 1) der fingefähr 54 Jahre alte aus Lustingshof ge- bürtige Johann Christian Trabant, Sohn des Eigenthümers Iohann Trahant und der E

Bekanntmachungen. |

geb. Wollschlaeger, welcher vor ungefähr 24 Jah- ren beim Krüger Gast zu Briesen bei Schlochau gedient hat und demnachft verschollen if, so wie desse unbekannte Erben und Erbnehmer; 2) der seit ungefähr 26 Jahren verschollene Christian Friedrich Behnkendorf, geboren zu Neuhoff, Amts Draheim, am 30. März 1786, Sohn des Frei- manns Adam Friedrih Behnkendorfff und der Hanna Louisa geb. Bayer, so wie dessen unbe- kannte Erben und Erbnehmer hierdurch vorgeladen, sich innerhalb 9 Monate, spä- testens aber in dem am 27. Februar 1833, Vormittags 10 Uhr, hierselbst anstehenden Termin sriftlich oder persön- lih zu melden und gehörig zu legitimiren , widrigen- falls sie für todt erklärt werden sollen, über ihren Nachlaß die “intestarerbfolge eröffnet und derselbe den sh legitimirenden Intestaterben zugesprochen werden wird. Hammerstein, den 8 Mai 1832. Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht, und Patrimonialgericht der Herr- shaft Hammerftein.

Zum Verkauf des hier in der Roßstraße Nr. 5 bele- genen Gasihofes zum Palmbaum und des dazu gehöri gen Inventarii aus freier Hand, habe ih auf Antrag des Eigenthümers einen Termin auf den 17. De- zember, Nachmittags 3 Uhr, in meiner Woh- nung, Breite Straße Nr. 13, angeseßt, wozu ih Kauf- lustige einlade. Berlin, am 2 Novbr. 1832.

Justiz- Kommissarius Behrendt.

Edictal-Citation.

Von dem unterzeichneten Gerichts- Amte werden hiermit auf den Antrag der Erben der verschollene Kurschmidt Joseph Bösche von Seitsch, dessen im hie- figen Depositorio befindlies Vermögen in 244 Thlr. 22 sgr. 6 pf. besteht, oder dessen unbekannte Erben hier- mit vorgeladen, sich spätestens in dem auf dem herr: schaftlichen Schlosse zu Seitsch, auf

den 1. März 1833, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Termine s\rifrlih oder persönlich zu melden, und daselb| weitere Anweisung zu gewärtigen, widrigenfalls ders.!be für todt erflärt und das Vermöd- gen den sich meldenden und gehörig legitimirenden Erben, eventuel aber dem Fiscus wird ausgeantwortet werden.

Guhrau, den 8. Mai 1832. t S ; Das Gerichts -Amt der Königl. Niederlän-

dischen Herrschaft Seit sch.

Die, Verloosung

der Kunstwerke finde: nach §8.7 u. 8 des Planes den, 14. December d. J. bestimmt statt Die noch unbezahlten Loose bitte ergebenst bis Ende dieses Mo- nats gefälligst berichtigen zu wollen. Loose, Pläne und gedruckte Verzeichnisse der Gegenstände sind bis zum 13 December für 2 Frd’or. zu haben, beim Kunsthändler Jacoby, Linden No. 35, in der Ausstellung.

“Allgemeine

r Anzeiger für die Preußis

Dieses Wörterbuch ist besonders für jüngereslich aber von allen Denen gelesen werden, die dem Be- Schüler bestimmt, da das früher von demselben —snehmen der| Preußischen Behörden gegen die Polen durch seine trefflichen lexifographischen und etymolo-feinen Tadel anheften wollen.

gischen Arbeiten berühmten Herrn“ Verfasser her- ausgegebene etymologische- Schulwörterbuch für Anfänger etwas zu autführlich seyn dürfte. Was den

So eben is im Verlage des Unterzeichneten erschie-

hier behandelten Stoff betrifft, so wurden die in un-snet und in Berlin bei E. S. Mittler, (Ste bahn cer Klassen gewöhnlichen Schulbücher, als: Phaädrus,|Nr. 3) so wie in dessen Handlungen zu Posen, Brom- Eutrop, Nepos, Cáâsar, Bröders lectiones latinae undF-:erg und Gnesen, zu haben :

die „„Chrestonatie aus römischen Klassikern, besonders berücksichtigt. Damit das Wörterbuch zugleich zu der Uebung des Memorirens der lateinischen Wörter nah etvmolog. Ordnung benußt werden kann, siud manche, in den genamten Schristcftellern vorkommende, Wör- ter und Phrasen, die nicht gerade zu den gewöhnlichen, oder nicdt zu den sogenannten klassischen, also nicht in den allgemeinen Kreis des hier Behandelren ge- hören, mit geraden Klammern eingeschlossen- um an- ¡uzeigen, daß ste beim Auswendiglernen übergangen werdea sollen. Zur Erleichterung des Nachsuchens iff die, so viel wir wissen, noch nirgends beobachtete Einrichtung getroffen, den Index in den Text zu ver- flechten. Auch von den beiden früheren Wörter- büchern desselben Herrn Verfassers, die ihrer vorzug- lichen Bearbeitung und ihren sehr billigen Preisen die Einfuhrung in sehr vielen Lehr - Anstalten durch

ganz Deutschland verdanken, unter den Titeln: Schulwörterbuch in lateinisher Sprache, in etymologischer Ordnung, von E. Kärcher. t M verbesserte Aufl. Median-Format. 41826.

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Kleines deutsh-lateinishes Schulwörter-[schienen :

buch für Anfänger, von E. Kärcher. Me- dian-Format. 1824 71 sgr., sind fortwährend Exemplare zu erhalten.

Vorrdthig in allen guten Buchhandlungen Preußens, in Berlin bei Ludw. Oehmigke, Burgstraße Nr. s an dex langen Brücke, Ferd. Dümmler, E. S. Mittler und der Stuhr schen Buchhandlung; in Königsberg bei Gräfe & Unzer, Gebrüd. Born- träger; in Breélau bei Max & Comp., W. G. Korn, Gosohorsky.

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lage. 123 sgr. Diese neue Auflage ist mit vielen practischen Zu- sätzen des Herausgebers vermehrt, und mit der Be- rechnung der Arzneien nach der neuen APpotheker- Taxe verschen,

_Bei Gerhard in Danzig if so eben erschienen und in allen Buchhandlungen, in Berlin in der Stuhr- schen, Schloßplatz Nr. 2, gehefter für 124 sgr., zu haben: Preußen und Polen, eine Beleuchtung der Verhältnisse beider in Bezug auf die neueste polnische Nevolution, mir vorzüglicher Rücksicht auf die von einigen Journalisten gegen Preu- ßen gerichteten Angriffe, und die übergetretenen pol- nischen Truppen bei Elbing, Dirschau und Ma- rienburg. Nach den zuverldßigten Quellen und ei- gener Wahrnehmung. Von einem Bewohner : | Westpreußens.

Die vorliegende Schrift i sehr interessant und der

Wahrheit getreu. Sie sollte von recht vielen, nament-

AIESC O CCINEETOE. G G O A EPSIIRPOE P I I: (A U

Klopstock’s Oden und Elegieen, mit erklärenden Anmerkungen und einer Einleitung von dem Le- ben und Schriften des Dichters. Von C. F. R. Vetterlein. 3 Bde. Unveränderte wohlfeilere Auégabe. gr. 8vo. 1833. 2 Thlr. (sonst 4 Thlr)

Raspe, G. C. H., de Eupolidis Aug ac tou, Commentatio de sententia decanorum Academiae Rostochiensis maxime spectabilium praemio ornata gr. 8vo. 1832. 183 sgr.

VVolf’s, F. A., Darstellung der Alterthumswissen- schast, nebst einer Auswahl seiner kleinen Schrif- ten; und literarischen Zugaben zu dessen Vor- lesuv ¿en über die Alterthumswissenschaft, heraus- gegeben von Dr. S. F. W. Hoffmann Mit VVolt’s Bildniss. gr. 8vo. 1833 12 Thlr.

F. A. VVolf’s Bildniss. dto. Auf schönem Schwei- zerpapier. 10 sgr

Leipzig, den 1. November 1832.

August Lehnhold,

Bei F. A. Brockhaus in Leipzig ist so eben er-

Conversations-Lexikon der neuesten Zeit und Literatur.

Ein Supplement ¿u allen Auflagen des Conversa-

tions -Lexikons. Erster Band. (876 Seiten : gr. 8vo.) A E. broch.; in 7 Heften. Preis: 1 Thlr. 223 sr. Zu haben bei I. A. List in Berlin, Burgstraße Nr. 9.

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Wallstraße Nr. 6, sind folgende Bücher billig-zu haben:

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Gebühren-Taxen, in 8o, Nr. I. für die Lan des - Just. - Coll. 15 sgr. Nr. 11. für die Stadt ger. in gr. Städt. 15 sgr. Nr. IV. für die Juft.- Konmiss. 10 szr.

Neue

Musikalien,

So eben ist erschienen bei G, Reimer, VWWilhelm-fim Verlage der Buch- und Musikhandlung von T. : 2 Trautwein in Berlin, Breite Strass& No. 8, 80 eben Zugleich eine Auswahl? «rechienen :

Arnold, Carl, Fantasie für das Pianosorte. Op, 29. Pr. 20 égr.

Dorn, Henri, Bacchanales, Rhapsodie pour le Pianoforte. Op. 15. 20 sgr.

Klcin, Bernhard, Hymnus nach dem neunten Psalm für Alt oder Mezzo-Sopran mit Pianoforte oder Orgel. Op. 39. 20 sgr.

Vier Gedichte von Goethe, sür cine Sing- stimme mit Begleitung des Pianoforte. Op, 41. 25 sgr.

Nicolai, Otto, Drei Duetten «sür Sopran und Bass, mit Begleitung des Pianoforte. Op. 15 15 sgr.

Ries, Ferdinand, Die“Lebenssahrt, Gedicht von Reiff, sür eine Singstimme mit Begleitung des Pianosorte. 5 sgr.

Ries, Hubert, 3 Duos Concertants pour deux Violons. Op. 10. 1 Thl. 15 sgr.

Or E e rEEECERETR Ir. R

Die allgemeine ; ore Un ae C N, herausgegeben vom Forftmeisier Behlen,

erscheint vom 1. October d. F. an, als Neue Folge,

chen Sta

zu sehen, genöthigt, sich auf die Zehenspizen zu stellen iher“die Schultev- des Thätérs hir. wegzuschen; plöblich sieht ht den Arm ausstrecken und mit einem Pistol nach dem archen zielen; sle fällt ihm in den Arm, aber der Schuß

in dem Verlage des Unterzeichneten, \6w| ner gefälligeren typographischen Ausstattuy, auch in einer zweckmäßiger angeordneten

then, daß das Pifkol zu stark geladen war, und vielleicht n diesem Umstande die Rettung des Königs zu verdanken. dem er abgeschossen , stieß er die beiden vor ihm stehenden iten gewaltsam vorwärts und warf sich in die M:nge f, wo ev unter den dreißig bis vierzig Gefährten verschwand, Begeisterung für den König sich zu verdoppeln schien und Publikums wieder zu-erwerben. Das Octo es durch diese List gelang, den Verdacht zu entfernen und ist in jeder soliden Buchhandlung, zu Berl Wluht des Schuldigen zu begünstigen. Der Soldat, der Stuhrschen, Schloßvlaß Nr. 2, zu erhalten Foral, ein in der Nähe stehender Stadt - Sergeant und ein für die Monate October bis December 1532, Fr Ecfe der Brücke befindlicher Municipal G: rdist suchten ò sgr. J. D. Sauexländer in Fran, Gruppe einzudringen, die den Thäter verbarg, aber er S hereits verschwunden, als ihnen dieses gelang. Während je beiden Soldaten wegstieß7 hatte er zugleich das gbgeschossene l, so wie ein zweites, stark geladenes zur Erde geworfen. e Pistolen sind in den Händen der Behörde. Der Poli- Präfekt hat auf der Stelle befohlen , viele, der Theilnahme hem Komplott verdächtige Personen zu verhaften; mehrere ben’ sind bereits verhört worden und wir glauben versichern inen, daz dies nicht ohne Erfolg geschehen ist; die Behörde neigen, durch die sie dem Thäter auf die Spur zu fom- / : : ginkt.// Ein kurzer Artikel des Moniteur über das thig dem Schuljen fast überall, insonderheit att stimmt im Wesentlichen ganz tit dem obigen überein, angehenden, bestimmte und ausführliche Vorch1FDie Pairs, die sih nach beendigter Sikung bei der Erdff- iede e amtlichen Handlungen ues 87/W der Kammern nach den Tuilerieen begaben, um den Kdnig landräthlichen M am A Gesdtiug n seiner Rettung aus der Gefahr zu beglückwünschen, wur- ina nei Toi Hn E Bi hon ihrem Präsidenten, dem Baron Pasquier, die Deputir- abhelfen wird. Die rege Theilnahme, welche (Won ihrem Asters-Präsidenten, dem Grafen Duchatel, geführt. cernehmen bei der eingeleiteten Sammlung m France nouvelle bemerkt, daß nur 15 bis 18 Deputir- scriptionen in allen Theilen der Preußischen ler. Opposition sich der Majorität angeschlossen, wie es auch chie gefunden hat, giebt den deutlichsten Benisgefallen sey, daß bei der Ankunft des Königs im Sißungs- eine solche Anleitung Bedürfniß ist. ein großer Theil der Deputirten der linken Seite in den Wir enthalten uns daher aller weitern An „Es lebe der König !// nicht eingestimmt habe. Auch die gen, indem cin fluchtiger Blick V O \Wiere der National-Garde, welche das Spalier auf dem Pont- are A E E ps Mus bes l bildeten, brachten gleih nah der Rückkehr des Königs esten x "e Voalersde Buchdardin den Tuilerieen Sr. Maj. ihre Glückwünsche dar. Gestern in Potsdam und Neustadt - Eb d wai der Hof der Tuitericeen mit Wagen der angesehen- 6 Personen der Hauptstadt angefällt, die sih beeilten, dem e j ihre Theilnahme zu bezeugen. Das Offizier - Corps der ml-Garde ist auf heute Vormittag, 10 Uhr, eingeladen, sich fe der Tuilerieen zu versammeln, um ebenfalls Sr. Maj. N Glückwunsch darzubringen. in Oppositions- Deputirter hätte, der France nouvelle

entsprechen wird. Der Umschlag enthält jj teren Uebersicht den Fnhalt cines jeden Heftes; dem Decemberheft wird außerdem t ßig ein sorg{ältig bearbeitetes Register Über zen Jahrgang beigefügt. Ueberhaupt wird

terzeichnete bemüht scin, dieser nun-wieder r tg erscheinenden Zeitschrift, die frühere Gi

Wichtige Schrift In allen Buchhandlungen is zu haben, (in bei C. F. Kechr, Bruderstraße Nr. 24, u) Buchhandlung in Wrießen a. d. O. :) Friedr. Schilling, i Praktische Geschäft8anweisung für die Schulzen der Dorfzemeinden lm Pu Staate. 8vyo. broch. 1 Thlr. Der Herr Verfasser sogt in der Vorrede:

Von den

Ansichten des Schlosses Marienb deren Dedication Se. Königl. Hoh Kronprinz anzunehmen geruht hab nunmehr die erste Abtheilung erschientd kann von den resp. Herren Subscribenten 0 Empfang genommen werden, Der äussert Subscriptions Preis von 10 sgr. pro Blatt beit noch bis zur Vollendung der 2ten Abtheilung gleich nach Neujahr 1533 ausgegeben wird.

gegen und zwar einer der berühmtesten, dem die Kammer ht bald einen Bewoeis ihres Vertrauens geben werde, Alle Buch- und Kupsthandlungen nehma Sgt: „Die Elenden glaubten auf den König zu schießen; Bestellungen an Mben aber nur auf ihre Partei geschossen.‘ Elbing, im November 1832, rer Constitutionnel erzählt, daß, als der Schuß auf S : A. Rahnl:Wont-Royal gefallen , ciner der Adjutanten zum Könige ge- Vollständige Exemplare der 1sten Lieferu/Mhabe : „Sire, man hat cine Flinte auf Sie abgefeuert.‘ vorräthig und zu haben in der _ N“, habe der Kdnig erwiedert, „es war ein Pistolenschuß; Nicolaischen Buchhandlung 1 Wobe es gesehen. / Dasselb B/ E G (Brüderstrasse No. 13) und Sts D e ; asse E. latt nennt unter den Op- 18&-Deputirten, die dem Könige noch an demselben Abeud Kheilnahme bezeugten , außer Herrn Odilon-Barrot auch

—— M

Subscripttons-Einladung. , taffitte, Jm Verlage der Buch -, Kunst- und Mos Journal des Débats, der Constitutionnel,

lung, die den Wünschen der verehrten L„Mhereits gefallen; der starke Knall, den er hervorbrachtz, läßt |

je, gestern Abend in den Tuilerieen mit großem Phlegma | Pert, das Attentat sey entweder eine große Thorheit, oder | große Schlechtigkeit der Verwaltung; ein anderer Deputir- |

s von Ca f Heymann in Grof- Ds und die France nouvelle sprechen von dem At- ersche nt gegen Ende dieses Jahres: » Std gegen den König als von einem wirklichen Mordversuche; Der Preußische Bürger und St!WMitional, das Four l Co x et Cour ordnete, cin Handbuch besonders Mr anca; 2 h Journal du Commerce, der Cour- Männer, welche fn den Bürgerstand trl eie und der Courrier de l'Europe hingegen

F. Facilides, Apotbeker und Vors le einen Kunstgrisf der Polizei, um den König populair n, und gründen diesen Verdacht vornehmlich daraus,

Stadtverodneten zu Neusalz : Jthalt: Von der geistigen Ausbildung F den Thäter habe entwischen lassen.

gers. Von dem Berufe des Bürgers und Y 4 Bürgerstande. Von der Wahl der Ste E verschiedenen Parteien über die Thron - Rede. Dos neten. Von den nöthigen Eigenschaften Ti nal des Débats zeigt sich mit der Rede außerordentlich verorditeten Von den Rechten und Pfli den, Die Thron - Rede e di Stadtverordneten. Von dem Geschäftsbet!Wmer einen ttef L S sagt dasselbe, „hat auf die städtischen Behdrden. Deputationen und F, dey von geen Eindruck hervorgebracht, einen Cin- oten. Kontrolle der Verwaltun Red edle 4 dem ganzen Lande nachempfunden werden wird. Revifion. Rechnungs-Abnahme, Kuratet 2, idr wahre Sprache ziemte dem hochherzigen Fürsten, mereifasse und Kassen - Revision. Besch fa freich ickjal unwiderruflih an das der Juli-Revolution und öffentlichen Geldbedürfnisses. Beschlüsse ) 2s gefnüpft is, der unsere Gefahren muthig theilte und uur mit Berücksichtigung des, Geschcs. 70 “ruf darin besteht, die Ordnung und die Freiheit zu auf fd er Saal widerhallte von Beifall, als der König sich

u wünschte, durch seine Gegenwart, also mit Gefahr

Die Lüderiß sche Buch - und KunfthiB

Der Subseriptionspreis if 15 sgr ) Lebens, die Beendi h W D igung des strafbare ) (E, H. Schrdder) in Berlin, Knie g strafbaren Aufstandes vom

wird das siebente frei gegeben. wi beschleunigt zu haben; die Verszunmlung wußte nicht, |

nimmt bis zum Erscheinen dieser S / tionen an. "Nachber tritt ein hdherer Ladenp® j

daß einige Minuten vorher ein neues Attentat mehr als jemals be- wiesen hatte, daß der König die Parteiungen zux Verzweiflung bringt, wie er andererseits die Hossnung Frankreichs ist. Die Factionen

haben langeZeit gehofft, scinen Entschluß durch-pcriödisch wiederkeh-

rende Bol!ks-Bewegungen den Thron zu erschütterüUnd ihre gehässige Tyrannei dem Lande aufzudxringen. Ais* cs für fie klar war,

| daß der König, der nationalen Partei und“ seinem Eide treu,

sich nie zu ihrem Milschuldigen hergeben würde, griffen sie den

| Thron mit- offener Gewalt an, in dem Glauben, es werde ihnen

eben so leicht seyn,’ eine Revolution wie einen Straßen-Aufruhr zu bewirken. Während so viele Bürger und-Familienväter hoch-

; herzig ihr Leben für die Vertheidigung der Charte und der ver-ch ! fassungsmäßigen Ordnung preisgaben , ollte der König, der es

sich zum Ruhme anrechnet, ‘nux der erste Bürger Frankreichs zu seyn, sein Leben nicht schonen; er begab sich in die Mitte der Netional-Garde und der ‘Pariser Einwohnerschaft, um unter dên Kugeln det, Empörer die“ Kronv- zu ‘befestigen, die ev von dem für die Vertheidigung seiner Rechte bewaffneten Bolke empfängen hatte. Gestern griff der Fanatismus eines Elenden die Person des Königs Felber an, weil diese alles Das-

: jenige repräsentirt, was die Parteien am meisten hassen, nämlich

die Freiheit, Ordnursg, Gerechtigkeit und die verfassungsmäßige Monarchie! Wir sagen es ohne Scheu: wenn das Vertrauen bei uns wieder erwacht, wenw Gewerbfleiß und Handel wieder aufgzelebt sind, so liegt der Grund darin, daß der König und scine Regierung zuerst Vertrauen und Entschloßei heit gezeigt haben. Beim Anblicke so vieler Unordnungen verziveifeiie das Land beinahe an seinem Heile und fragte-mit Aecngstlicheit, wo am Tage der Gefahr die ndôthige Kraft seyn würde, \o vielen entfesselten und strafbaren Leidenschaften die Spigze zu bieten. Die Kraft, welche das Land suchte, lag, wie der König so schön gesagt hat, in der Gerechtigkeit unscrer Sache, in der Liberalität unserer Etinrich- tungen und in der Treue des Königs gegen seinon Eid. Der Tag der Gefahr ist gekommen ; die “Juni - Tage haben bewiesen, daß die constitutionnelle Monarchie eben so wenig durch Staats- streiche von unten, wie durch Staatsstreiche von oben umgesto- pen werden kann. Dieses Vertrauen, das viele unter uns nicht hatten, wohnte dem Könige inne, und die Regierung hat sich dur ihre eigene Kraft gehalten. -Der König und die Charte, der König und die National-Garde, der König und die Armee, der König und Frankreich sind nur ein Ganzes. Der große Mi- nister, welchem der Monarch ein so rührendes Wort der Erinne- rung gewidmet, hatte sich nicht getäuscht, er hatte Recht, auf den gesunden Sinn der Nation und auf die Macht der Geseke zu bauen. Tro so vieler Hindernisse, Verschwörungen, Empörungen und Gefahren, bei denen die Restauration und selbst das Kai- serthum sich verloren geglaubt haben würden, hat sih der Staats- Kredit, wie durch ein Wunder, wieder gehoben, Handel und Gewerbfleiß sind schneller ais man gehofft hatte, wieder aufge- blüht, Frankreich behauptet in Europa sein ihm zukommendes Uebergewicht, und in diesem Augenblicke beweist eine Armee, die unter ihren Offizieren zwei Söhne des Königs zählt, vor Antiverpen unsern Einfluß und befestigt den allgemeinen Frie- den, Die Weisheit der Kammern hat nunmehr das Werk zu vollenden ; alle Geseke, welche die Freunde der Freiheit noch wünschen können, werden in dieser Session vorgelegt werden, wie der König es ausdrücklich angekündigt hat. Was verlangt man mehr? Zwei Wege stehen offen: der eine führt zur Bese- stigung des Systems, das uns gerettet hat, auf dem andern fallen wir in das Versuchen und blinde Umhertappen zurück und ge- rathen wieder in die Gefahren, denen wir faum entronnen sind. Diese Betrachtung allein ist hinreichend ; fônnen die Kammern uncntschlossen seyn ?// Daß die beiden andecn ministeriellen Blätter, die France nouvelle und der Nouvelliste, nicht weniger mit der Thron-Rede einverstanden sind, versteht sich von selbsî, —* Der Constitutionnel, der sich bisher als heftiger Feind des jeßigen Ministeriums zeigte, hat zwar manches an der- selben auszuseßen, ist aber doch in seinem Tadel auffallend ge- linde. „Die Thron-Rede‘/, äußert er, „denn so nennt man nun ein Mal das jährliche Glaubensbekenntniß des Ministeriums, indem man dasseibe durch den Mund des Königs gehen läßt, hat vielleicht nicht allen Erwartungen entsprochen. Die wichtigsten Zragei, wie die Sache der Herzogin v. Berry und die Gesinnungen der drei Mächte, vornämlich Preußens, sind kaum berührt wor- den; andere nicht minder wichtige Fragen, die Widerherstellung der innern Ordnung und die für den Schus der Gesellschaft noch fehlenden Gesege sind ausführlicher behandelt. Wenn der durch den doppelten Sieg des Juni und des November, in Pa- ris und in Nantes, auf seinem populairen Throne befestigte Juli - König von den Prúfungen, die er durchzumachen hatte, und von seinem Siege über die Factionen spricht, so wird die große Mehrzahl der Franzosen diese patriotische Freude theilen. Leit entfernt, die bedeutungsvolle Schweigsamkecit des Königs über die Verhaftung der Herzogin von Berry zu theilen, freuen wir uns vielmehr darüber, denn entweder hat das Ministerium die Krone fär die Verordnung vom 8. Nov. nicht verantwortlich machen,

| oder, was noch wahrscheinlicher ist, der König hat diese Verantwort- | lichfeit nicht übernehmen wollen. Jedenfalls bleibt die Zukunft frei | aat n Stillschweigen des Throns Über diese offene Verlegung des Harte  N | heiligsten unter den Gesezen fann fast für ein Desavouiren

olgendes ist eine Zusammenstellung der Urtheile der Jour- | jeg fast für ein Desavouiren gel-

ten.‘ Weiterhin macht der Constitutionnel darauf aufmerksam, daß in keiner Stelle der Thron - Rede das jetzige Ministerium weder als eine Nothwendigkeit der Zeit-Umstände, noch als ein Wall gegen die Factionen, noch als der leßte Nusdrucf des mo- narchischen Prinzips dargestellt sey und daß also dem Könige auch in Bezug auf die ministerielle Frage die Zand frei bleibe. Das einzige, worúber das genannte Blatt bestimmtere und aus- führlichere Aeußerungen gewünscht hätte, sind die Geseße zur Verbesserung der materiellen Lage des Landes. Der Temps findet die Thron - Rede äußerst nichtssagend; es sey kein Programm über das System der Regierung darin ent- halten; die wichtigsten politischen Fragen seyen gar nicht erwähnt; dagegen kündige das Ministerium Ausnahme - Geseze an. Der König, so hofft der Temps, werde aber

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nicht in dieselben willigen, sondern sch mit den Kammern in gleiher Anhänglichkeit an unsere Justitutionen vereinigen. Am hâärtesten sprechen sich" der National, der Courrier français, das Journal du Commerce und die Tribune aus; fie alle finden die Thron-Rede durchaus ungenügend. Das leßtere diejer Blätter bemerkt, daß úber die Lage dec Französi- schen Armee in- Morea, über den Zustand von Algier, über die Rolle , ‘die Frankreich in Ankona spielt, úber die wichtigen Cr- eignisse in Spanien, über Deutschland, über die. Türkei und die Englische Reform nichts gesagt sey, und fügt hinzu, daß, wenn die Thron-Rede gut gewesen, sle eine Reform in der politische, finanziellen und industriellen Geseßgebung hätte ankündigen müssen. Der National“ macht zu den thm mißfälligen Stellen Randnoten; unter - jenen Stellen befindet sich. eine, wo der König sagt, die Republik sey besiegt worden. „Wo ist denn die Republik//, sxagt der Na- tional, ¡die in den “Barrikaden der Straße St. Méry prokla- mirt und besiegt worden seyn soll? Die neueren Prozesse ha- ben hinlänglich erwiesen, daß nur eine unglückselige Kollision zwischen Bürgern, die mit Grund oder Ungrund glaubten, dis bewassnete Macht habe ohne vorgängige Aufforderung zum Aus- einandergehen angegrisfen, und anderen Bürgern, welche an ein Komplott, nicht nur gegen die bestehende Orönung, sondern auch gegen das Eigenthum glaubten, stattgefunden hat. Es war also ein Kampf, aber kein Komplott, ein Konflikt, aber kein Aufstand, es sind Barrikaden errichtet, aber es ist keine Republik prokla- mirt worden. Man hat also die Republik auch nicht besiegt, denn man hatte sie niht zu bekämpfen und der Betvoeis da- fúr, daß man die Republik nicht besiegt hat, liegt dar- in, daß der folgende Paragraph deutlih sagt, aus jeder Politik, welche die republikanische Tendenz der öffentlichen Mei- nung begünstigen wollte, würde unfehlbar die Republik hervor- gehen. Einer der Vorgänger, aber feiner der Ahnen des Kd- nigs Ludwig Philipp sagte: „Nach dem Siege giebt es keine Feinde mehr.‘ Das Umgekehrte dieses Sates ist: „Der Sieg ist nicht erfochten, so lange die feindlichen Gesinnungen fort- dauern,‘/ und aus der Art, wie die Krone sich über die repu- blikanische Partei ausspricht, geht klar hervor, daß sie von der versöhnlichen Stimmung Heinrichs IV. noch weit entfernt ist.“ Ueber die, die Herzogin von Berry betreffende Stelle sagt der National: „Zwischen- der Rücksicht, welche die Krone gegen die Partei der Herzogin von Berry beobachtet, und dem Tone der Drohung und Vertilgung, in welhem der König von der Republik spricht, ist ein himmelweiter Unter- schied. Machiavel hat gesagt, daß die ersten Feinde, die ein emporgekommenes Königthum zu vernichten suchen muß, diejenigen sind, die behaupten können, dasselbe auf den Thron gehoben zu haben und daß es klug is, die leßteren dem Hasse

„der Anhänger der vorigen Regierung preiszugeben, die dadurch

treue und zuverlässige Freunde werden. Zu sagen, daß man die Karlistische und die republikanische Partei in gleichem Grade haßt, während man den republikanischen Gesinnungen der unversöhn- lichen Feinde der Restauration Alles verdankt, heißt undankbar gegen die republikanische Partei und parteiisch für die Karlistische seyn.//Zuder Stelle über den Belagerungszustcknd macht das genannte Blatt die Bemerkung, daß dadurch die Siilevuna der Charte im We- sten und in Paris von der Krone als System aufgestellt werde. ¡Die Krone‘/, fährt dasselbe dann fort, „wagt nicht mehr zu sagen, daß sie von allen Seiten Friedens-Versicherungen erhalte. Diese Worte sind zwar in der Eröffnungs-Sißung gesprochen worden, aber das offizielle Abend -Blatt enthält dieselben niht und man hat gut gethan, auf diese E Unwahrheit zu verzichten. Die Re- gierung spricht von der Allianz mit England als von einer hin- reichenden Bürgschaft gegen die feindselige Gesinnung der Mächte. Allerdings ist man im Vertrauen auf diese Allianz in Belgien eingerückt, aber wie und wann wird man von dort zurükeh- ren? Schon bricht zwischen unseren Generalen und den Agen- ten der Englischen Regierung ein sichtbares Mißverständniß aus ; Preußen nimmt mit unserer Einwilligung in unserem Rücken eine Stellung ein; man wagt nicht mehr, diesen Zustand einen Frieden zu nennen, sondern nur einen Weg zum Frieden. Aber ein Zustand, der seit zwei Jahren dauert und weder Krieg noch Frieden ist, der alle Nationen von Europa zu Rústungen genöthigt hat, führt zum Kriege und nicht zum Frieden. ‘/ Der Courrier français kommentirt ebenfalls die Haupt- Stellen der Thron - Rede und meint, sle sey so ausgefallen, wie mas es von einem doctrinairen Ministerium habe erwarten müssen.

Man will bemerkt haben, daß der Marschall Soult, wäh- rend der König die Thron-Rede ablas, in seinem Hute ein Pa- pier hielt, und den Worten des Monarchen folgte. Bekanntlich that Herr Casimir Périer im vorigen Jahre dasselbe.

Es hat einiges Aufsehen erregt, daß das ministerielle Abendblatt, der Nouvelliste, aus der Thron - Rede den nachste- henden Sab weggelassen hat: „Jch habe alle Ursache, auf die friedfertigen Gesinnungen der fremden Mächte und auf die Zu- sicherungen, die ih täglih von ihnen erhalte, zu bauen.“ Die sämmtlichen übrigen hiesigen Blätter enthalten diese Worte; auch versichert die Quotidienne, daß der König sie wirklich ge- sprochen habe. :

Der Marquis von Lansdowne wird morgen von hier nach London zurükreisen.

Schon vor einigen Tagen hieß es, daß die Herzogin von Berry, für den Fall, daß sie wirklich vor Gericht gestellt werden sollte, sich den Advokaten Hennequin zum Rechtsbeistande ge- wählt habe. Das nachstehende Schreiben, das Leßterer kürzlich an die Prinzessin gerichtet hat, und das die in Rouen erschei nende „Gazette de Normandie‘/ mittheilt, scheint diese Angabe zu bestätigen: „„Madame! Jch habe mir die Freiheit genom- men, an Ew. K. H. ein Schreiben zu erlassen, das sich in die- sem Augenblick in Jhren Händen befinden muß. Seitdem is mir ein Brief des Fräuleins von Kersabiec zugekommen, aus welchem ih mit dem tiessten Dankgefühl ersehen habe, daß, während ih in Paris Ewr. K. H. meine Jhnen geweihten