1832 / 333 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Aus Portsmouth wird unterm 21. d. gemeldet: „Süd- Ost», Wind und trúbes Wetter. Der „Conway// von 28 Kano- Hen jegelte heute Nachmittag von Spithead ab, um auf seine Station * zwischen Ostende und Goodwinsand zurúckzukehren. Die beiden von ihm aufgebrachten Holländischen Schiffe bleiben hier im Hafen. Das Gerücht von der Wegnahme, des“ „Ver- non‘ durch uns Holländische Kriegsschiffe hat sih als vollkom- men ungegründet erwiesen. Es ist wohl bekannt, daß die Hol- länder in diesem Augenbli 5 Linien - Schiffe, 3 Fregatten von 60° Kanonen und ungefähr 35 Kanonierböte bemaunt haben ; aber man glaubt nicht, Ein solcher Schritt würde in der That unverzüglich zu Feind- seligkeiten führen , und diese wünschen die Holländer doch, troß des Anscheins voin Gegentheil, zu vermeiden.“

Aus “Deal schreibt man, ‘daß gestern das Dampfboot ¿,Carron“/ von Sheerneß dort ankam und nah Portsmouth weiter segelte; der „Emerald‘/ segelte mit Depescher für den Vice - Admiral Malcolm -von da ab, und das Französische- Dampf- boot, der „„Castor‘/, ging nah Cherbourg ab. És blieben noch in Deal zurúck: der „Spartiate/‘/ von 76, der „Rover‘/ von 18, der „Susffren// (Französisches Linienschiff) von 90 Kanonen, die Französische Fregatte - „Meipomene“/ und die Französische Korvette „„Bayonnaise‘.

Von den Englischen und Französischen Blokade - Schiffen werden fortwährend viele Holländische Fahrzeuge aufgebracht.

Auch zu Leeds wurde vorgestern eine Versammlung in Bezug auf die Einmischung in -die Holländisch - Belgische Ange- legenheit gehalten. Der Mayor der Stadt hatte dieselbe in Folge einer mit zahlreichen Unterschriften versehenen Aufforde- rung zusammenberufen, erklärte sich jedoch nicht damit einver-

standen, indem er meinte, daß er stets bemerkt habe, wie sich -in-

solchen öffentlichen Versammlungen nur Partei- Gesinnungen aussprächen; er hoffe zwar, fuhr er fort, daß dies bei der ge- genwärtigen. Versammlung nicht der Fall seyn werde, müsse jedoch seine Besorgniß dieserhalb kundgeben, weil man an den Stadtmnauern Piakate angeschlagey gefunden, denen eine solche Tendenz zum Grunde - liege; doch wolle er glauben, der Zweck der Versammlung sey ein bloß kommerzieller, und in dieser Beziehung müsse. er gestehen, daß auch er jeder Politik entgegen sey, die England in einen allgemeinen Krieg verwickeln könne. Hier rief Jemand: „Das hätten sie {on seit- vierzig Jahren seyn müssen‘/; wie denn überhaupt der Redner fortwährend durch Gelächter, Geschrei und den Ruf zur Vertagung unterbrochen wurde, so daß- er nicht weiter sprechen konnte. Dieser Tumult dauerte etwa zwanzig Minuten; dann trug Herr Joschua Bower darauf an, daß die Versammlung sich nach Cloth - Hall - Yard vertage, und der Mayor mußte zulest dieselbe für aufgelöst erklären. Er verließ mit 30 oder 40 Per- sonen die Versammlung; die Uebrigen, an 7 800, blieben zu- rôck und nahmen den oben erwähnten Antrag an. Es ver- sammelten sich nun gegen 10 12,000 Personen, darun- ter die angesehensten Kaufleute und Fabrikanten, in Cloth- Hall-Yard unter dem Vorsiß von Thomas Benyon. * Hier nahm zunächst Herr Tottie das Wort und sagte unter Anderem, daß es thdôricht seyn würde, Se. Majestät jest um Abwendung einer feindlichen Dazwischenkunft zu bitten, weil diese hon begonnen haben würde, ehe die Adresse an Se. Majestät gelangen könne; daß es daher fast scheine, als sey der Zweck derjenigen , die auf diese Versammlung angetragen, und unter denen mau die ent- schiedensten Gegner von Lord Grey's Politik bemerke, von den Einwohnern der. Stadt Leeds eine Adresse zu erlangen, die Se. Majestät auf den Gedanken bringen könnte, daß die Bevölke- rung von Leeds nicht mehr auf die Minister vertraue, und Se. Maj. bewegen wolle, sie zu entlassen. Eine solche Adresse, meinte der Redner, würde daher unter dem Deckmantel des Friedens in der That nur auf Krieg ausgehen. Er stellte nun die Lage der Holläándisch-Belgischen Angelegenheit dar und sprach sich dahin aus, daß, wenn durch dergleichen Adressen gegen die gewaltsame Vertreibung der Holländischen Truppen - aus der Citadelle von Antwerpen der König von England gendthigt würde, seine jebzi- gen Minister zu entlassen, die Frage in Bezug auf die Trakta- ten von 1814 und 1815 noch einmal erneuert und ein allgemei- ner Europäischer S davon die Folge seyn müßte. Der Red- ner {lug daher eine Adresse vor, welche folgendermaßen schließt :

¿Wirk geben unseren Beifall darüber zu erkennen, daß die neucr- liche Convention zwischen der Regierung Ewr. Ma). und der von Frankreich durch die Nothwendigkeit eingegeben worden, einem Streite ein Ende zu machen, der wahrscheinlich einen bedeutenden Konflift zur Folge g hâtte; und da ihr Zweck sich streng dar- auf beschränkt, die Entfernung der Holländischen Truppen aus Ant- werpen zu bewirken, so sind wir Überzeugt, daß dieses Ziel von den Ministern Ewr. Maj. nicht wird Überschritten werden. Wir bittet ferner um die Erlaubniß, Ewr. Majestät zu versichern, daß wir das Vertrauen haben, jene Minister werden eifrig! besorgt scyn, den Reichen Ewr. Maj. die Argntungen des Friedens zu erhalten, und fest entschlossen, es wo möglich zu vermeiden, daß wir bei der Ver-

folgung eines gerechten Zweckes in einen Krieg mit anderen Mäch- | en. Wir hegen daher unterthänigst die Zuver- sicht, daß Ew. Maj. sich nicht hcwogen fühlen werden, ihnen Fhr |

ten verwoickelt werden.

Vertrauen zu entziehen.“/

Nach einigen Gegen - Bemerkungen der Herren Hirst und Howard wurde dieser Antrag fast einstimmig angenommen, und auf den Vorschlag des Herrn Baines wurde der Beschluß ge- faßt, daß ein Comité zur definitiven Abfassung der Adresse er- nannt und daß die leßtere von der gesammten Einwohnerschaft unterzeichnet werden sollte.

L Hudders field war an demselben Tage und in dersel- ben Angelegenheit ebenfalls eine Versammlung veranstaltet, in der Dr. Walker auf die Resolution antrug, daß diese Versamm- lung der Meinung sey, Großbritanien habe durch Anwendüng einer freundschaftlichen Vermittlung zwischen Holland und Bel- gien, in Uebereinstimmung mit seinen Verbündeten, seine Pflicht hinlänglih erfüllt, und daß sle zwar das Fehlschlagen dieser Vermittlung höchlichst bedaure, aber es nicht für vereinbar mit Englands Ehre und Jnteresse halte, Zwangsmaßregeln gegen Holland zu ergreifen. Dieser Antrag hatte jedoch nur 30 oder 40 Stimmen für sih, und die große Majorität beschloß auf den Antrag des Herrn Batley, sih auf zwölf Monate zu vertagen, d. h, mit anderen Worten, aus einander zu gehen und die Sache auf sih beruhen zu lassen.

Gestern fand zu Bristol eine Versammlung von Kaufleu- ten, Banquiers und anderen Personen statt, in der Absicht, eine Adres: gegen den Krieg mit Holland an den König zu richten. Man faßte sehr energishe Beschlússe und flehte den König an, scine Einwilligung in feindselige Maßregeln gegen den König der Niederlande so lange zurückzuhalten, bis die Gesinnungen der Englischen “Nation sich durch deren Repräsentanten im Par- lament kund gegeben hätten.

Der Oberst Hodges is vorgestern mit dem Liverpooler Dampf- boot in Falmouth angekormen. „Man weiß noch nicht,‘“/ sagt der Ulbion, „warum derselbe das Kommando der Britischen Ba- taillone (n Portugal aufgegeben hat, doch scheint (hn der Un-

daß dieselben in See stechen werden.

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wille über die Parteilichkeit, womit man dort Offiziere ohne Ver- „dient befördert, zu diesem Schritt bewogen zu habên. Dom | Pedro scheint sich zet in gänzlicher Verwirrung und Un :ufrie- denheit zu befinden, und viele, die“ so bereitwilliz unter ihm Dienste nahmen, wollen je6r zurüktreten, weil sie überzeugt sind, daß er seinev Unbeliebtheit wegen, trv6-aller Verstärkungen, doch nichts ausrihten werde. “/

Nachrichten- aus Porto bis zum 17ten d. mit. stellt dieselben folgendermaßen zusammen : „Nachdem die Migüe- listen sih eine Zeit lang.„aufs thätigste damit beschäftigt hatten, sich auf dem südlichen Ufer des Duero zu befestigen, wurde am

den Miguelisten errichie'en. Bartevieen zu zerstören. Abe diese von zwei Seiten unterstüßte Operation mißglückte. Der Angriff aw die ungefähr 500 Mann starke Miguelistische “Streitmacht,

unterstüßt von 300 Mann aus dem Kloster Serra, be- gonnen und hatte «anfangs einigen Erfolg; endüch wurden ‘sle doh zurükgeworsen Den Marine - Truppen und Matrosen, welche vor einer anderen Seite diese Unterneh- mung untersiüßten, ging es: eben so. Beim ersten Anstürwen nahmen sie eine Batterie, würden aber {wiedeuv. aus derselben ver- trieben und genöthigt, auf ißre Schiffe zu fliehen. Da ihr Rück- zug durch keine Streitmacht gedeckt wurde, so haben sie wahr: scheinlich großen Verlu erlitten; worüber jedoch nichts Genaue- res bekannt is. Nur weiß man, daß sich der Capi- taiín Morgell, ein tapferer Offizier, und Herr Hayward, ein Englischer Freiwilliger, unter den Gebliebenen befanden. Das“ Schweigen der Chronica constitucional von Por- to ist ein hinreichender Beweis, daß der Erfolg für die Angreifenden nachtheilig war. Obgleich dieser Ausfäll díe einzige Offensiv - Unternehmung von- Seiten der Garnison war, so wurde ‘doch die úbrige Zeit nicht müßig hingebracht, denn die Batterieen von dem entgegengeseßten Ufer des Flusses unterhielten ein- beständiges Feuern auf die Stadt. Aber der Schlag am lten ist nicht das Einzige, was in der Sache Dom Pedro's Entmuthigung hervorbringt. Die Britische Brigade, welche sich bei dem Haupt-Angriff auf die Stadt so sehr aus- zeichnete, befindet sih in einem fast unbrauchharen Zustande. Der Oberst Hodges is mit Unmuth nach Hause zurückgekehrt und mehrere seiner Offiziere sind verhaftet worden. Sir John Mil- ley Doyle, der ihm in dem Kommando der Brigade folgte, hat eben- falls seine Entlassung genommen, und der Portugiesische Oberst Pin- to ist an seine Stelle getreten. Mißvergnügen und Jnsubordination herrscht in den Reihen dieser Brigade, indem ein großer Theil der Mannschaften sich in einem beklagenswerthen und verlasse- nen Zustande befindet. Anstatt eine Stüße zu seyn, sind sie eine Last geworden, und die Meisten darunter sind Leute von der Art, daß ihre Entfernung nothwendig wird, wenn der Plab wirkfsam vertheidigt werden soll. Jn Folge dieses demoralisir- ten und aufgelösten Zustandes der Truppen in Porto und ihres täglich zunehmenden Elendes scheint es Dom Miguel’'s Absicht zu seyn, keinen Angriff gegen die Stadt zu unternehmen, son; dern die Garnison sich selbst aufzehren und an Erschöpfung um- kommen zu lassen. Seine Armee, die er am nördlichen Ufer des Duero versammelt hat, besißt alles Nôthige, um ihre Stellungen während des Winters zu behaupten, und am südlichen Ufer un- terstüßen die errichteten Batterieen die von Dom Miguel ver- anstaltete Blokade und schneiden jeden Zugang zur See ab. Wenn man also die moralische und physische Lage der Jnvasions- Armee in Betracht zieht und bedentt, welher Anstoß fremdem Beistande durch die Kunde hiervon gegeben wird, so muß man wohl Dom Pedro’'s Sache für sehr precair halten, und diejeni- gen, welche ihr Geld in dieser Unternehmung wagten, dúrf- ten die Leichtgläubigkeit zu bedauern haben, womit sie auf die so zuversichtlihen Versprechungen der ministeriel- len Presse von einer baldigen Vernichtung Dom Miguels und Eroberung des Königreichs Portugal bauten. Die in Dom Pedro’'s Dienst befindlichen Schiffe suchen vor dem Feuer der Batterieen unter den Britischen Schus; und man erwartete, daß die leßteren hierdurch Ursache zu Beschwerden erhalten würden ; aber es ist schr natürlich, daß, wenn die Bri- tischen Schisse eine Beeinträchtigung erleiden, sie selbst daran Schuld sind, und fein Recht haben, sih darüber zu beklagen. Sie sollten den Schiffen Dom Pedro's nicht gestatten, sich unter sie zu mischen, weil sie sich dadurch indirekt mit den Miguelisti- schen Streitkräften in Feindseligécit versesen. Da unsere Offi- ziere jedoch sehen, daß ihre Regierung eine so große Vorliebe für DomPedro zeigt, so kann man nicht gewärtigen, daß sie in diesem Falle mit der nöthigen Umsicht handeln werden; denn obgleich man allge- ! mein giaubte, daß, da dieSpanischen Truppen von der Portugiesischen ; Gränze zurückgezogen worden, auch unter den Britischen Kriegs- Schiffen an der Portugiesischen Küste eine entsprechende Bewe- Ln stattfinden würde, haben die lesteren doch ihre Stationen zu Lissabon und Porto beibehalten. Jndeß, so schr sich auch unsere Minister sür den glücklichen Erfolg Dom Pedro's besorgt gezeigt, so ist doch jeßt nicht zu erwarten, daß sie sich zu ciner öffentlichen Erklärung zu seinen Gunsten sollten überreden lassen. Das Gehässige, was mit ihrer heimlichen und mittelbaren Un- terstúßkung verknüpft ist, fällt allein auf sie, und das Land darf keinen Theil daran haben. Folgende Ankündigung der Blokade des Duero durch Dom Miguel ist uns von Lloyds mitgetheilt worden : '

Porto, den 13. Oktober.

Sir! Fch ersuche Sie, davon Notiz zu nehmen, daß ich von dem die Armee Dom Miguels vor Porto kommandirenden General die Anzeige erhalten habe, daß er diese Stadt in strengen Blokade- Zustand zu versezet beabsichtigt, daß er auf Schiffe von jeder Gattung, die es versuchen sollten, in den Duero einzulaufen, feuern lassen und sich jedes Mittels bedienen wird, diejenigen Schiffe, denen cs gelin- gen möchte, in den Fluß zu kommen und den Truppen Dom Pedro?s Unterstüßung zu überbringen, zu zerstören. Fch bin u. st. w. Th o- mas S. Sorill, Konsul für Großbritanien.

Ueber die Spaltungen, welche sich, den lezten Nachrichten aus Porto zufolge, in der Armee Dom Pedro's zu zeigen schei- nen, bemerkt der Courier Folgendes: „Es ist nicht zu ver- wundern, daß bei den heterogenen Bestandtheilen, aus denen die Befreiungs - Armee zusammengeseßt ist, Uneinigkeiten entstehen. Es war kaum zu erwarten, daß die Soldaten dreier Nationen sih gänzlih frei von Eifersucht erhalten sollten; wir ha- ben vielmehr mit Erstaunen: die Eintracht und die gute

Kameradschaft, welche bisher bei dem gefährlihen Unter- nehmen herrschte, wahrgenommen. Was in Porto haupt- sächlih zu fehlen scheint, ist ein Anführer, in dessen mili- tairische Befehle alle Parteien ein unbegrenztes Vertrauen segen können. Der Herzog von Braganza vereinigt durch seine Ge- burt, durch seine Stellung als Vater der Königin von Portugal und durch seine entschlossene Hingebung für die constitutionnelle

Das in Falmouth angekommene Liverpooler Dam»fboot bringt Der Albion |

1áten von Seiten der Constitutionnellen ein Versuch gemacht, sleh- Villa\Mova's zu bemächtigen und die längs dem Flusse von !

welche Villa-Nova vertheidigte, wurde von 1506 Mann der Gar- nison von Porxto, geführt von dem Oberst Schwaibach und | ! meldete, daß Opando solche Vortheile Über Flores im @j aber ! D, 127pfünd. vothbunten dito 292.300 Fl., für 126pfünd. | wurde erwartet. :

Sache in seiner Person viele von den Eigenschaften, wel dem Haupt einer solchen Expedition verlangt werden. Abg glücklicherweise hat er nicht die militairische Erfahrung , yj bei seinem jeßigen Unternehmen allein den Erfolg sichern fe

Es sind Nachrichten aus Jamaîkg bis zum 3. Oft.

gangen, , Lord Mulgrave hat Herrn Fawcett, Zoll-Einnehm,shnen : Savannah la Mär, dbgeseßt, weil derselbe an denu- lten Wet

ständen daselbst Theil genommên hat: Die geselzgebcnde j sammlung sollte am 30. “Okt. zusammentreten. f

MNeu-Yorke? Zeitungen bis zum lsten d. melden aus y Cruz (über Neu-Örleans) bis zum 4. Oft., daß der Ifffuz ten-General Montezuma durci) General Buskamente am. 18. @ ternber völlig geschlagen worden, „indem Leßterer ihm an Rij wett überlegen war. Der Veraist der Geschlagenen an Tj Verwundeten und Gefangenen wird zu 150 Mann angegá doch sey “auch der entgegengeselte groß gewesen. 1 mit 3500 Mann gegen Puébla aufgebrochen, wo er sich mit | unter General Valencia vereinigen wolle. -

Eine außerordentliche Zettung ‘von -Bogôta vöm ?, ,

habe, daß dessen meiskè Truppen. zu ihm übergingen. Santz

Niederlande

» Aus dem Haag, 24. Nov. Jn der heute erschie Verordnung wegen Aufgebots des Landsturins heißt es: M Wilhelw :c. Jn Erwägung, daß Englische und FranzösischesKy; schiffe an unseren Kisten erschienen sind, Und“ daß ein Fray sches Heer in Belgien “einrükt, um die gewaltsame Ausfüh eines Traktates zu beginnen, welchem beizutreten die Eh das Interesse -der Nation uns verboten haben; so wie, | diese Umstände es uns zur Pflicht machen, alle Mittel-in reitschaft M halten, welche unsere Verfassung zut? Vertheidig des vaterländischen. Badens vorschreibt; auf den gemeinsy Bericht unseres Ministers des Jnnern und des General: Fj Direktors, auch nach Anhdrung unséres Staats- Rathes; hi beschlossen und beschließen hiermit: Art. 1. Die Goupvet der Provinzen sollen einen Aufruf an alle wehrbare Miy welche nicht bereits bei einem Truppen-Corps persönliche D, thun, erlassen, damit sie si bereit halten, alle die Dien verrichten, welche dem Landsturm obliegen. Doch soll sid 9 ser Aufruf vorláusig auf diejenigen beschränken, die dai von 19 Jahren attgetreten und das 50fte Jahr nicht übe ten haben. Art. 2. Männer über 50 Und Jünglinge y 19 Jahren, die sich dem Landsturme freiwillig anschließen tw werden indessen zugelassen. Art. 3 nennt die Dienstpsli des Landsturms; es muß sich derselbe bei dem ersten Läuteh Sturmglocke nah dem vorgeschriebenen -Lärmplaße begeben, sodann weitere Befehle zu empfangen, muß Transporte geleity Art. 8 gestattet den Beüßzern von Flinten und Jagd ( wehren, mit denselben sich zu wassnen, auch steht es na ) 9 einem Jeden frei, sih* mit Sábeln und Pistolen zu vers An diejenigen, welche keine eigenen Waffen besien, sollen | ken vertheilt werden.“

Im Amsterdamer Journal liest man Folgendes: | gereicht uns zu großem Vergnügen, unseren Lesern einen n Beweis von dem großen Antheil vorlegen zu können , den 4 Kaiserl. Hoheit die Frau Prinzessin von Dranien an den t ren Vertheidigern" des Vaterlandes nimmt. Wir haben n aus guter Quelle erfahren, daß es Jhrer Kaiserl. Hoheir len hat, eine von Hochderselben und Jhren drei Söhnen vi tigte Quantität Scharpie, bestimmt für diejenigen, welche zuer den Schiffen Sr. Maj. verwundet werden möchten, an den di nigl. Seemacht auf der Schelde kommandirenden Contre-Admiral übersenden und diesen Commandeur aufzufordern, die verwunde Marine - Soldaten , welche sich durch Thaten der Tapferkeit u Unerschrokenheit bei der Vertheidigung des Vaterlandes qm sten hervorthäten, wenn es nämlich ihre Wunden erlaubten, schnell als möglich in das unter Ihren Auspizien im Haa richtete Wilhelms-Hospital bringen ¡u lassen; tndem Jhre Hil es als eine dem Vaterlande sc{huldige heilige Pflicht betta so viel als in Jhren Kräften stehe, die tapferen Vertheidiger) Vaterlandes zu unterstüßen und ihnen alle die Hülfe zu leis welche ihr muthvolles Benehmen verdiene.“

Die Staats - Courant publizirt das Gese vom A d. M., welches die Ausgaben feststellt, die im Jahre. 1833 d den Kriegs-Zustand nothwendig werden möchten. Dieselbe stehen aus nachstehenden Posten :

1) Marine-Ministerium . . . 3,433,646 Fl. 860 2) Finanz-Ministerium . . . 10,064,516 - 13 3) Kriegs-Ministerium. . . . 31,744,100

Zusammen . . 45,242,262 Fl. 96

Die Hälfte der für das Marine- und das Kriegs-Nil rium erforderlichen Summen is provisorisch verfügbar 9 worden; der übrigen Summen wird man sich nur nah det ständen und erst nach neuerdings erfolgten legislativen Vei mungen bedienen. |

Unsere direkten Berichte aus der Antwerpener Ci delle reichen heute bis zum 21sten d. M. Morgens 7 Uhr wohin noch immer nichts Erhebliches in der dortigen Umg! vorgefallen war. J

Der zum ersten Kommandanten der Forts Lillo und" kenshoek ernannte Oberst-Lieutenant, W. A. Bake, ist am? d. daselbst angekommen. /

Privat - Nachrichten aus Mastricht zufolge, beabsitt die Belgier ein Observations-Corps zwischen der genannt! stung, Tongern und Lüttich zusammenzuziehen.

Unsere Truppen in der Provinz Nord-Brabant erfreut) des besten Gesundheits-Zustandes ; von der Cholera ist keines mehr wahrzunehmen. An den Fortificationen von Ten wird mit dem größten Eifer gearbeitet.

Die Provinzial-Stände von Nord-Holland haben d ser Provinz gehdrige Dampfboot, „Nord- Holland“, für j so lange die Umstände es erheischen, zur Versúgung des M Departements gestellÇe Die Stände haben nicht allet Schadloshaltung dafür abgelehnt, sondern auch erklärt, G Besoldung der Schiffémannschaft nah wie vor súr ihre nung erfolgen würde. ft

Von Dordrecht ist noch am 22sten d. M. ein e Zwieback, Sleis/ u. \. w. nah dem Fort Frederik Hendl! Cadzand abgegangen. i

dDas Schif /- Johanna Margaretha ‘/, welches bei 4 gras gescheitert und von den Belgiern widerrechtlich in

genommen worden war, ist von diesen wieder freigegeben 7 Amsterdam, 24, Nov. Die abgelaufette Wo j

dem politischen Zustande dieses Landes keine andere Bet weiter mit sich gebracht, als daß die begonnenen Zwangsmitlt eseßt sind, neuerdings wieder Kauffahrteischiffe weggenon elt ! den und eine Franzdfische Kriegsschagr näher vor dic C Aritwerven gerückt isi, Dieses hat auf die Deutschen H

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gemacht und das darauf erfolgte Weichen der Effekten-

auf die hiesigen Preise der ausländischen Staats-Papiere gewi t; in Holländischen fand wenig Preiswechsel statt, wenn |

¿ zprocentige wirkliche Schuld ausnimmt, die in Folge dez dié Gehezalstaaten angenommenen Finanz- Geseßes mit 93 nen vermezrt werden kann und dadurch etwas herunt rging;

wurden die zur Einzahlung in diese Anleihe bezeichneten wieder mehr begeh-t. und beser bezahlt. Fn den nicht schr 1 Staats-Papieren, \) wie Griechischen und Englisch-Sya- sind wenig Geschäfte gemacht, obgleich für leßtere Au;träge henowak n, w»raus man, schließen will, daß sich für- dieje jegend cine günstigere Aussicht cedffnet habe; “dieselben wer- [402 à 115 pCt. ndtirf Der gestern abgehaltene Getreide-

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eichnete sich. eben nicht durch lebhaften Veckehx aus; Weizen | n Verbraucher zu den leßten Conrien ab; auch fr Roggen |

man bet kleinen. Quantitäten beinahe die iúngsten Preise. verwichenen Montag #o bedeutend gestiegenen Haferpreise estern mehrere Verkäufer zu Markte; es fandén sich aber (hneßmer/ so daß einige Fnhaëer slch entschlossen, merklich zes loszulassen, und demnach beschränkte sich der Umsay nur seinigteiten. Es ift angelegt: für 126pfünd. weißbunten Pol- Wêizen 322 Fl., für 126pfünd. bunten dito 306.310 Fl,

nten Königsberger 290 Fl., für 123pfünd. alten Rheinischen (, für 115pfünd. Preuß.schen Roggen 206 Fl., für 111pfünd. en dito f80 Fl., für 116. t17pfünd. getrockneten Roggen 198. H, für 80pfünd. fetnen Friesischen Hafer 125 Fl., für 79. d, Futter - Hafer 114.121 Fl., für 74pfünd. Ostfriesischen __Jn dffentlicher Auction ‘wurde 72. 83pfünd. blanker alter (cher Hafer, zu 129. 139 Fl. eingchalten.

Del gien.

rássel, 23. Nov. Heute hat die Repräsentanten- mer die, allgemeine Diekussion über die Adresse beendigt die heiden ersten Paragraphen derselben angenommen, nach- olgender Saß eingeschaltet worden war: „Jn den Natio- grisen schließen sich die großen Staatskdrper besonders eng j Thron an. Ew. Majestät wird diese Beeiferung bei der jentanten-Kammer antreffen. Sie bringt Jhnen die Hul- j ihrer Achtung, ihrer Dankbarkeit und ihrer Hinge- ar.‘ us Memorial meldet, daß die Aufforderung des Mar- Gérard an den General Chassé erst am 26fiten d. erfol- verde, wenn nicht irgend ein unvorhergeschenes Ereigniß ite, lus Berchem wird unterm 23. d. M. berichtet: „Die reitungen zum Angriff auf die Citadelle werden mit Thä- fortgeselkt. Die Miniver arbeiten fortwährend an Fäschi- und Schanzkörben. Da eine sehr große Anzahl dieser Ge- inde erforderlich isffck ehe man den Angriff beginnen kaun, so die Verzögerung desselben nicht überraschen. Bis je6t sind atonen und 24 Haubißen und Mörser mit allem Zubehör Boom ausgeschisst und unverzüglich nach Antwerpen befdr- worden. Man glaubt aber nicht, daß vor dem 25sten alles erial vor der Ciiadelle angekommen seyn wird.‘ Man schreibt aus Arlon vom 21sten d.: „, Vorgestern ist Oberst Prisse, Adjutant des Königs, hier angekommen. Er eberbringer eines cigenhändigen Schreibens des Königs an Landgrafen von Hessen-Hoinburg, mit dem er über die Los- g der Herren Thorn und Pescatore zu unterhandeln beauf- ist, Man fügt sogar hinzu, daß sein Auftrag noch weiter Nachfolgende beide Depeschen hat der Landgraf von Hes- domburg an den General Tabor gerichtet :

Herr General! Das Militai-=Gouvernement der Festung |

(6) becilt, der Deutschen Bundes-Versammlung unterm 22sten

p Fachricht_ von der Verhaftung des Hercn Pescatore, cines ; thins des Deutschen Bundes, durch Belgische Gendarmen zu |

Die Bundes-Versammlung hat vor allen Dingen bei dem betnement der Festung genaue Ecfundigungen über die That- n, welche dieses &reigniß bealeitet haben, eingezogen, um mit mmener Kenntniß der Sache entscheiden zu tönnen. Das itair-Gouvernement hat sich seinerseits beeilt, über dieses bckla- deithe Ereigniß die wahrhaftesten Aufschlüsse, wie sie Fh- Herr General, selbi bekannt geworden sind, zu geben. Die Durch- tigeBundes-Versammluttg hat hierauf entschieden, daß dic Verhaf- ¡welche die Belgier an der Person des Herrn Pescatore zu vollziehen 1gt haben, und seine Transportirung nach Namur nicht anders, ne gegen das Völkerrecht verübte Gewaltthätigkcit angesehen ci lann, und daß demnach die Genugthuung für diese Ver- q des Völkerrechts und des Gebietes des Bundes und der "g nur in der unverzüglichen Freilassung des Herrn Pescatore, (uh von dem Militair -Gouvernement {hon verlangt wor- ind in der Besirafung der Belgischen Unterthanen, welche sich Vewaltthätigkeit haben zu Schulden kommen lassen, bestehen Das Militair - Gouvernement is beauftragt, der Hohen #-Versammlung nach Verlauf von acht Tagen, nachdem Sie, General , diese Depeschen erhalten haben wrden, zu benach- hen, 0b Herr Pescatore scine Freiheit wieder erlangt hat. Es t Sie daher, Herr General, ihm durch die rúckehrende Estaf- den Empfang des Gegenwärtigen anzuzeigen, und giebt Jh- ugleich seine besondere Hochachtung zu erten (gez.) Ludwig, Landgraf von Hessen. // tembutg, den 16. November 1832. l „Herr General! Das Militair -Gouvertrement ist, indem ch auf das anliegende Schreiben vom heutigen Tage bezieht, die von der Hohen Bundes-Versammlung binnen acht Ta- verlangte Loslassung des von Seiten der Beate, mit Verach- des Völkerrechtes, auf dem Gebiete des Bundes und der Festung steten Herrn Pescatore betrifft, außerdem beauftragt, Sie zu richtigen, daß , wenn Herr Pescatore in der bestimmten Frist Freiheit erlangt hat, wenn man alle in der Tornaco’schen An- ehheit erlassenen Verhafts- Befehle zurüknimmt, und wenn endlich die Versicherung giebt , alle Verfolgungen oder andere tgeln gegen die in jene? Sache verwickelten Personen ein- ju wollen, das Militair-Gouvernement, sobald es cie Be- n Händen hat , den Herrn Thorn aus den Gefängnissn der herzoglichen Civil-Behörden ausgelicfert erhalten, und den- 1 ohne Verzug frei geben wird. imburg, den 16. November 1532. __ (gez) Ludwig, Landgraf von Hessen. // Mach Empfang dieser beiden Depeschen hat der General V „einen Courier an den Kriegs-Minister nah Brüs- Ner obere Militair-Ger?chtshof hat das von dem Kriegsge- { Ost-Flandern gegen einen gewissen Barnabe wegen gro- „ciplinar-Vergehen ausgesprochene Todes-Urtheil bestätigt, pen die über andere National-Gardisten verhängte Strafen deri, theils ganz niedergeschlagen. Wan nôverscheZeitung enthält nachstehendes Schrei- Din rüssel vom 17. Nov. Diesen Morgen bin ich an- vi und unsere Reise war glücklih und angenehm. Daß nter großem Lärmen sind, werden Sie si leicht den- id q n. Die einzigen Truppen, die wir auf dem Wege von sen ntrafen, war ein Regiment zu St. Trond, und große Fußvolk und Reiterei zu Lôwen; man sprach von 9000 Ale d Terveeren lag daë l1te Regiment im Quartiece, N Jae dort ein friedliches Ansehen. Dasselbe is auch all) doch habe ich sciidem erfahren, daß in diesen (e

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ten 3 Tagen nicht weniger als 51,000 Mann Fußvolk, 6000 , sind folgende: der ‘Revisions-Secxetair Freiherr Boye, und ne e

Reiter und 3000 Artille-isten und Sapeurs, \o wie 120 Stücke . Geschús von der Französischen Gränze nah Antwerpen ge-

gangen sind. Nur die Noant-Gätde und 3 Regiménter unter=z dem Herzoge von Orleans sind durch unsere Stadt gekom-

men; “afle übrigen Truppen haben entweder die Stadt. um-

gangen, oder andere gleichlaufende Straßen eingeschlagen. Die

Truppen waren dufchzängig vom besten Geiste bescelt, und

vorzüglich ausgerüstet, mit Xus:fahme der Kavallerie, die {lecht

beritten i. Bei der Juafanterte -sind“-die Leute klein, aber

gewandt, wie® auch ih-e lezten Märsche bewiesen haben.

Das ganze Heer steht, wie Sie wissen; unter dem Befehle des

Marschalls“ Gérard, uud ist also eingetheilt; 1ste Division, Se-

bastiani, von 15 Bataillons; 2e Divifion, Achart, von 17 Ba-

taillons; Zte Division, Jamin, von 15 Bataillons; 4te Division;

Fabre, von 16 Bataillons. Jede Division besteht aus 2 Briga- den und 4 Regimentern. Die Avant-Garde, unter dem Herzoge von Orleans, besteht aus Z Baraillons, §8 Schwadronen und “6 Neunpfändern. Die Kavallerie unter Dejean zähls 3 Divisionen. Jede Division hat 2 Brigaden oder 16 Schwadronen; im Gan- en 14 Regimenter und 56 Schwadronên. Jedes Bataillon ænt- hle 7 Compagnieeñ zu 115 Mann; die 8Vte ist als ein-Dépot in Frankreich geblieben; jede Schwadron hat 120 Pferde. Drei Divisionen. werden diz Belagerung unternehmen, und einander jede Nacht ablôsen. Wen? die „Citadelle bei ‘der ersten Auffor- derung sih nicht ergiebt, so werden. die Laufgräben äm dritten Tage erdf\net. Auper 10 Battericen Feldgeschüß haben die Fran- zosen 68 Stuck Sechsunddreißig - Pfünder; als Belagerungs- Geschú6, welches schon zu Boom, zwei Stunden von Antrwer- pen, und- nahe an einer- Chaussée, gelandet is. Jch ‘habe einen Plan der Citadelle und der Stadt, so wie der beabsichtigten * Approchen gesehen. Man wird drei Brechen-Batterieen errichten. | General Chassé soll aufgefordert werden, nicht auf die Stadt ‘zu

feuern. Wenn erx es dennoch thâte, so würden bei dem ersten Schusse 68 zehn- und zwölfzóllige Mörser, die auf den Wällen und Bastionen von Antwerpen stehen, ihr Feuer auf die Cita- delle richten. Die Stadt wird nach der Seite der Citadelle nicht vertheidigt; nur längs der Schelde if eine ununterbrochene Linie von Battericen, und die alten Docken, das Bassin, so wie das Hanseatische Magazin sind in eine Gegen - Citadelle verwandelt. Die Franzésischen Ingenieurs haben erklärt, daß die Belagerung 30 Tage dauern köôune; aber man glaubt, General Chass: werde sich ergeben, nachdem er in den ersten Tagen noch so viele Feinde als möglich getödtet haben wird. Die Garnifon hat alle Bat- terieen durch Bäume, die mit Erde überschüttet sind, bedeckt. Diese Casematten sind nah innen ofen und gewähren gegen Ricochetschússe und Bomben keine Sicherheit. Es ist ein ängst- licher Augenblick. Jch werde den Anfang nicht mehr hören, da j tch morgen. nach Gent reise, wo ih die Französischen Kürassiere

junge Fräulein Boye, seine Töchter; der Capitain Graf v: und seine Gemahlin; eine Demoiselle de Vyllderz ein Lieutenant Hebbe mit zwei Söhmen; der Protokoll -Secretair Graf. von

Schwerin: alle diese. wohnen theils in Ostgothland, theils in Smäland; ferner: ein Fräulein Cronhjelm, ein Lieutenant Frei- herr Posse, die in Südermanläánd wohnen, und endlicÿ eine Gräfin Ankarkrona und ein Fräulein Sanderskdid, ansäïsig-. in Stockholm. Alle obengenannte nicht in Stockholm wohnende Personen werden durch Circulaire der Lands-Höfdinge benachrirh- tigt, daß sie--sih Ende d. M. vor dem Hofgertchte einstellen sollen. Die Ursachen ihrer gerichtlihen Citérung sollen einige Gespräche sein, die sie mit den angeklagten Freiherren in Bezug auf den Prinzen Gustav af Wasa gehabt haben:

« Zwei unsrer Zeitungen, „Dagligt Allehanda‘/ und-„„Afton- bladet‘“/, haben auch ciner andern Person erwähnt, die von ei- nem Fraaenziminer Hochverraths wegen angegeben, und am 20. Aug. diesen Sommer verhaftet worden ist. És ist dies ein Jn- strumentenmacher, Namens Löwenadler, der sich eine Zeitlang in St. Petersdurg- aufgehalten und hierselbst an öfentiichen Orten allerlei uber Aeußerungen und Gerüchte, mit denen man sich in St. Pereröburg hinsichtlich der Succession in Schweden trage, gesprochen haben soil, Er is fünfmal von der Polizei und drei- mal im Arreste von dem Ober-Statthalter, dem Unter-Statthalter, dem Justiz-Kanzler und dem Justiz-Ombudsmann verhört worden, wurde aber am 25. Oct. freigelassen. Er hat bei dem hiesigen Stadtgerichte über Mißhandlungen im Gefängnisse Klage gesúhrt.

D Polen.

Warschau, 25. Nov. Da in Folge der Verordnung des Adinitkistrations- Raths vom Zten August d. J. in jedem Bezirk des Königéreichs Polen ein Ingenieur von der Regierung “an- gestellt werden soll, \o fordert die Regierungs - Komniission des Jfinern, der geistüchen und Unterrichts - Ängelegenhciten die hierzu qualifizirren Personen auf, sich mit Einreichung der er- forderliczen Atteste bci ihr zu meiden.

Der zum Präsidenten der Wojewodschafts - Kommission von Augustowo ernannte Staats - Referendar Kozuchowski is verge- e von hier nach Suwalki abgereist, um Mine Amts-Geschäfte zu beginnen.

Uuf den leiten Warschauer Msérkten zahlte man für den Korzez Rogen 1-1—14 “Fl. , Weizen 17! 28 Fl. , Gerste 7— 115 Fl. und Hafer 6—71“F\.

Deutschland.

Múnchen, 23. Nov. Die sämmtlichen nah Griechenland

besimmten Baherischen Truppen sind jest auf dem Marsche nach

Triest. Nachdem mit Grund zu vermuthen ist, daß der am 16ten

zu sehen hosse. Aber auf meiner Rückreife werde ih ohne Zwei- fel einen Abstecher nach Antwerpen machen, um dort die Trúm- mer zu sehen.

Merxem, 22. Nov. Hauptquartier der Französi-

schen Armee. Der gestrige Abend und der heutige Tag sind núblich angewandt worden. Die Ordnung stellt sich überall her, und die Vertheilung der Lebensmittel geht regelmäßig vor- sich. Den ganzen Tag úber bot die Umgebung von Antwerpen einen hôchst belebten Anblick dar; die vielen Mühlen, von denen herab | man das ganze Land überschauen fann, waren immerwährend mit Soldaten bedeckt, die die höchsten Punkte erkietterten und

ihre Blicke auf die Citadelle richteten. Sie begreifen nicht, | warum noch keine Proclamation erschienen is , die sie zum An-

d. M. Nachts aus der Frohnveste entsprungene Redacteur Va- lentin Oesterreicher, welcher wegen Verbrechens der Majestäts- Beleidigung bereics durch Kriminal - Gerichts - Erkenntniß erster Justanz zu dreijährioer geschärfter Arbeitshaus - Strafe verur- theilt ward, sich noch in“ Augsburg aufhält, mithin durch Be- günstigung seiner Flucht der obrigkeitlichen Verfolgung entzogen wird, so findet sich das K. Kreis- und Stadtgericht veranlaßt, solche Begünstiger durch wsrtliche Mittheilung der Art. 85 und 418. Theil k. des Strafgeseß- Buches auf die nachtheiligen Fol- gen dieser Gescß-Uebertretung (Gefängniß-Strafe und körperliche Züchtizung) gusmerksam zu machen.

Wiesbaden, 24. Nov. Das heutige Herzogl. Nassau i- sche Intelligenz-Blatt enthält folgende Verfügung: „Nach

griff auffordert. Einen Theil des heutigen Tages hat der Mar- | | schall Gérard dazu angewandt, alle Kantonnirungen zu besuchen; : er erfundigte sich úberall, ob den Soldaten nichts mangele, und wnrde von diesen allenthalben mit herzlichen Aeußerungen der Freude und Anhänglichkeit begrüßt. Der Chef des Generalsta- ; bes hat folgenden Tages-Befehl erlassen :

Hauptquartier vor Antwerpen, 20. Nov. Der Herr Marschall Ober-Befehlshaber ist mit dem Marsch der Truppen und mit der Ocdnung, welche er in den Kolonnen bemerkt hat, zufrie- den gewesen. Die Heiterkeit und der Eifer, mit denen der Soldat die Strapaßen ertragen hat, sind Bürgen für das, was man von ihm bei den Arbeiten in den Tranchcen und bei den Gefahren der Belagerung zu erwarten hat. Die gute Stimmung, mit der die Einwohner uns empfangen haben, rechtfertigt die Aufmerksamkeit, | welche die Franzosen in allen ihren Beziehungen zu ihnen A

ten werden. Die Trappen werden Stellungen einnehmen, wo fie noch Theile der ‘Belgischen Armee antrefen; bis man die Posten anweist, wo die Fcanzosen die Belgier ablösen sollen, werden wir uns bestreben, mit ihnen in dem besten Einverständniß zu le- ben, und uns so viel als möglich behelfen und cinshränken, wenn guch eine agugenblickliche ÜUnbequemlichkeit dargus entstehen sollte. Die gegenseitige Achtung muß alle unsere Beziehungen zu unseren Verbündeten leicht und ehrenwerth machen. Die bei- den Regierungen haben übereinstimmend Maßregeln getroffen, um den Unterhalt dee Französtschen Armee zu sichern, theils durch An- schaffungen aus den Magazinen, so oft es die Umstände erlauben, theils durch Lieferungen von Seiten der Einwohner, welche mit der größten Sorgfalt bescheinigt werden müssen. Die Art der Regulirung und die Verabreichung der Bons oder Recipisse find durch besondere Fnistructionen des Armee-Jntendanten festgeseßt worden; die Unter- ch«entendanten sind besonders beauftragt, darüber zu wachen, daß die | Fnfstructionen pünktlich befolgt werden; sie müssen sie den Einwoh- nern und den Soldaten erflären, und mit ihren Agenten überall

dem höchsten Edifte vom 20. und 21. Jan. 1814, 6. 3 und 4, joll die gesammte junge Mannschaft des Herzogthums, vom 18. bis 25. Lebencjahre eischließlich, die Reserve - Compagnien bilden, und sie ist durch die Verordnung vom 15. September 18!6 in drei Klassen dergestallt eingetheilt, daß die Mannschaft vom 21. bis 25. Jahr zur dritten Klasse der Reserve gehört. Nach Maßgabe der in der zweiten Beilage zum Verordnungé-Blatt Nr. 1. vom 4. Februar 181 enthaïtenen Bekanntmachung wurden die erste und dritte Klasse der Reserve, mit Vorbehalt ihrer Pslichtigkeit für den Fall, daß sie wieder unter die Waffen gerufen werden follten , außer Aktivität geseßt, und es ist deshalb die dazu ge- hôrende Mannschaft nicht mehr zum Dienste aufgefordert wor- den. Da indessen nun, hdchster Versägung gemäß, die Reserve dritter Klasse wieder in Aktivität geseßt werden soll, so wird die Aufforderung und Ueberweisung der dazu gehörenden Mannschaft wieder in eben der Art erfolgen, wie es bis zum Jahre 1821 geschehen i. Die Reserve erster Klasse bleibt noch in ihrer bisherigen Jnaktivität. Wir bringen diese Anordnung zur allge- meinen Kenniniß.

Wiesbaden, den 21. November 1832.

Herzogliche Landes-Regierung.“/

Franffurt am Main, 25. Novemter. Man {reibt aus der Pfalz vom 22sten dieses Monates: „Jeßt, nachdem die Lese allerwirts vorüber, und der junge Wein bercits in scinem ersten Gähßrungspreozeß begriffen, i es schon eher, ob- gleich immer noch nicht mit Bestimmtheit, möglich, ihm einen Rang unter seinen ältern Brúdern anzuweisen. Es haben so- fort dicjenigen, die als aúltige Taufpathen Beruf und Anerken- nung haben, izn im Durchschnitt zu den bessern Qualitäten, des Jahres 188 rangirt. Jedoch is hierbei nicht zu vergessen,

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einschreiten, um Unordnungen und Klagen vorzubeugen. Der Herr Marschall empfichlt diese Sorgfalt vor allen Anderem, nicht allein der Militair - Verwaltung, deren Eifer er kennt und \häbt, sonden auch den Generalen und Corps-Chefs, und allen Offizieren des Regimentes, die im Namcn der Soldaten, welche sie fomman- ! diren, am meisten bei dem Wohlergehen und der Ehre der Armee | interessirt sind. Das Hauptquartier des Marschalls Gérard bleibt bis auf weiteren Befehl in Merxem. Der Armee wird angezeigt, daß der Oberst Caradoc hier in der Eigenschaft eines Englischen Kommissarius angekommen is nd der Armee folgen wird. Der Chef des Generalstabes der Armee. (‘gez.) St. Cyr-Nugues.‘/ Antwerpen, 23. Nov. Die Schifffahrt ist noch immer frei. Jn der Stadt herrscht die vollflommenste Ordnung und eine düstere Ruhe. Man glaubt, daß das Hauptquartier des Marschalls Gérard morgen nach U (Vorstadt von Ant- werpen) verlegt werden wird. Der General Chassé hat seit einigen Tagen 20 Kanonen nah der Tête de Flandre bringen lassen; sehr viel Häuser werden daselbst demolirt. Jm Gan- zen hat sich seit gestern in unserer Lage nichts verändert. Ueber die Aufforderung des Marschall Gérard, und über die Absichten des Generals lp herrscht noch immer dieselbe Ungewißheit ; man spricht mehr als je von der Wahrscheinlichkeit, daß die Stadt verschont bleiben werde.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 16. Nov. Die Personen, welhe vor dem Hofgerichte Ende Novembers in dem H ochverraths-Prozeß gegen die Freißerren v, Vegesack und v, Ddben verhört wetden ollen;

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daß eine große Ungleichheit unter des Crescenz existirt, d. h., es giebt bessere Und \chlechtere als der genannte. Es wird indessen wenig gekauft, daher läßt sich vorerst auch über die Durchschnitts- ptieise. noch nichts bestimmtes sagen.“

Frankfuet a. M., 25. Nov. Die Schwankungen in den Coursen der Staats-Effekten waren im Laufe dec leyten Woche, im Vergleich mit den:n der früheren, nur unbedeutend. Die Re- sultate waren im Ganzen eher ermuthigend für die Spekulanten aufs Steigen, indem troß der kriegerischen Nachrichten aus den Niederlanden die Oesterreichischen und Holländischen Hauptpapiere Käufer fanden und in thren Notirungen etwas bessec gingen. Den- noch blieb unsere Bdrfe gegen die Wiener bedeutend zurück, und der fesie Stand der Französischen Rente und der Englischen Consols äufierte fast gar feine Wirtung. Die 5proc. Metalliques hielten sich mit Múhe auf 812, die 4proc. auf 702 à 2; Bank-Actien gingen von 1256 auf 1267, Integralen von 38 auf 38. Da der Stand der Mctalliques-Course zu Amsterdam und Wien der Arbitrage gute * Rechnung gab, #0 sind ansehnlkche Quantitäten Oesterreichijcher Papiere von hier abgeschickt worden, und als Folge davon ergah sich ein ziemliches Gesuch nah effektiven Stücken pr. comptant. Nach Wien hat man namentlich viele Actien versendet, da der Preis derselben dort bedeutend höher ist, als hier. Unter diesen Umsän- den erwartet man aber auch von dorther weichende Course, die wohl, wenn sie mt der Nachricht von dem Auliunse der Feindseligkeiten bei Antwerpen zusammentreffen sollten, einen starken Rückfall auf den Ultimo befürchten lassen dürften. Jn der That treiben die Contremineurs jeßt ein starkes Spiel auf fixe Lieferungs - Teruine, indem sie glauben, bis zu deren Ablauf werden sich ungúnstige po- litische Ereignisse zutragen und sie in den Stand segen, zu gesun- kenen Preisen einzuthun, waz sie iet in den Wind hinein verspres- hem Man fynnte selyst guf den s9 nahen 1ltimo Metalliques urty