1832 / 334 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

üs SUDO

. als der König der Niederlande in seinen Maßregeln ihnen -wi-

C ¿Nis le L R f E Fot e s H D u E O A E GOE D R Ri Ae ia y _ E 4 t, L E Es S, j

der Herzogin von Kent und der Prinzessin Victoria zu Ken- sington einén Besuch ab.

Der Neapolitanische und der Oesterreichische Gesandte hat- ten gestern eine Zusammenkunft mit Lord Palmerston im aus- s Amte. Zus v ;

eber: das Zusammenstoßen des Englischen mit dem Fran- zösishen Schiffe. giebt der Standard nachfolgende Rin ¿Am Sonntag Morgen gegen 2 Uhr stteßen . die „„Talavera// und. die Franzöfische Fregatte „, Calypso ‘/ gegeneinander. „Die ¿,Talavera‘‘, auf ihrer Stätion ungefähr 52 Knoten die Stunde segelnd, sah ein fremdes Schif} vor dem- Winde auf sich zu- kowumen. Die ,, Talgvera-/ zeigte Lichter; das fremde Schiff hielt erst auf -dié eine, daun auf die andere Seite, bis- es mit vollen Kräfcen „gegen die „„Talavera‘/ aflief. Die Verwirrung und Bestürzung, welche nun entstand, ift nicht zu schildern, der Stoß war so fürchterlich, daß man glaubte, beide Schiffe würden untergehen.

Ungefähr 60 Franzosen sprangen,an Bord der „„Talavera“‘“, und |

der Englische Lootse, welcher sich am Bord der „„Calipso‘/ be-

fand, rief aus, daß, wenn er zu Grunde gehen müsse, es doch |

mit einem Englischen Kriegsschiffe seyn solle. Die „„Talavera““ ist bedeutend beschädigt, und die „„Calypso‘/ ist fast bis an die Wasser - Kante geborsten; die Ausbesserung beider Schisse wird viel Zeit erfordern. Der Capitain der „„Talavera‘/, Herringham, befand sich nicht- auf. dem Schiffe; er liegt schwer krank im Hospital am° Ufer.‘ 5 °

In Bezug auf die Verfügung des Königs“ der Niederlande insichtlich K&r Englischen und Französischen Schiffs, macht der

(bion folgende-eBemerkung: „Mögen die Britischen Kauf- leute, welche diese Befehle lesen, bedenken, mit wie viel weniger NRücksicht„sie von ihrer eigenen Regieruäg behandelt worden sind,

derfahren läßt.//

Die (gestern nach dem Albion gemeldeten) kriegerischen Er- eignisse bei Porto werden von denjenigen Englischen Blät- tern, welche der Sache Dom Pedro’s zugethan sind, folgender- maßen berichtet: „Am 16. November zwischen 4 und 5 Uhr Morgens eröffnete der Feind ein furchtbares Bombardement mit Granaten und Congreveschen Raketen -gegen die Stadt. Dies rührte daher, daß 1500 Mann Chasseurs von der Garnison un- ter dem Obersten Schwalbach über den Fluß gegangen waren, um die feindlichen Batterieen zu zerstôren. Die Landung wurde glücklich bewerkstelligt, und die Truppen zogen sich links am Kloster Serra" entlang. Sie warfen den Feind zurück und bemächtigten sich “einer Batterie. Der Kampf, in welchem die bei weitem überlegenen Miguelisten -den Kürzeren zogen, dauerte anderthalb Stunden. Aus der Serra machten 300 Mann einen Ausfall, welcher wesentlih zu dem Erfolge beitrug. Die Mi- guelisten, 6 bis 7000 Mann stark, mußten sich zurückziehen und liegèn 280 Gefangene ín den Händen der Unstigen. Der Verlust an Todten und Verwundeten muß sehr bedeutend seyn. Nachdem einer der Hauptzwecke der Landung, nämlich die Verproviantirung Porto’s von Villa-Nova her, erreicht war, zog sich Oberst Schwäl- bach in der besten Ordnung nach der Stadt zurück. Wäre die Expedi- tion etwa 1000 Mann stärker gewesen, so hätte man sich Villa-Nova's mit leichter Mühe bemächtigen könnén. Dies wird vermuthlich in den nächsten Tagen stattfinden... Gleichzeitig mit dem Angriffe auf Villa-Nova machte eine Abtheilung Matrosen und Marine- Soldaten von Dom Pedro's Schiffen einen Versuch gegen Massarellos, wo die Miguelisten zwei Batterieen errichtet hatten. Die Seeleute fohten mit großer Tapferkeit; leider aber blieb der Capitain Margell gleih beim ersten Angriffe auf die Batterie, worauf Lieutenant Ruxton den Befehl übernahm. Nachdem es ihm gelungen war, drei Mörser zu vernageln, rúcte der Feind in großer Anzahl herbei, worauf sih die Seeleute in aller Eile in ihre Bôte warfen. Die Kriegsschiffe eröffneten ein starkes Feuer, um deren Rüzug zu deken. Das neue Regiment des Obersten Bacon, Königin Lanciers, war vorgestern zum erstenmale im Treffen. Die Uebernahme des Oberbefehls dur den Kaiser selbst, hat im Allgemeinen Zufriedenheit erregt. Unter den Miguelisten herrscht dagegen wegen der Abwesenheit Dom Miguels, der nah Coim- bra zurügekehrt seyn soll, viel Verstimmung. Der Graf von Villa-Flor ist zum Herzoge von Terceira ernannt, und erhält (d. h. nach der Restauration der jungen Ksnigin) Güter zum jährlichen Belaufe von 100 Contos de Reis. Der Marine-Mi- nister hat seine Entlassung eingereiht, weil er sh mit dem Ad- miral Sartorius nicht vertragen kann, der sih jeßt immer auf

1942

Tag darauf, nachdem wir hier angelangt waren, sahen -wir ihn in seinem langen “Boot mit“ dem alten Londoner Dampfboot „„Engineer‘/ um die Wette fahren und die neuen Maschitten desselben versuchen. Jenes ‘Boot wurde in Deal gebaut, denn er. hat eine besondere Vorliebe fr Alles, was aus England kömmt. Das lebtere Schiff aber ist keinesweges fest und dauet- haft. Er hat es von einem Engländer gekauft.“ o

Sir Francis -Burdett hat auf die Einladung der Wähler von Westminster, sich als Kandidat bei der nächsten ‘Parlarments- Wahl zu stellen, eine Antwort ertheilt, worin er sich, nachdem er die Einladung- angenommen» folgendermaßen äußert :

¡Fch will hier auf keinen der weitumfasscnden Gegenstände tin-

“}° gehen, welche jeßt die öffentliche Aufmerisgmkeit beschäftigen, son-

dern mich auf eiten einzigen beschränkey, der von- unmittebbarer „Wichtigkeit ist und hinstchtlich dessen mir eine sehr irrige Anficht, und zwar zieinlih allgemein, vorzuherrschen scheint. Es ist dieses

| ansteckende Krankheit um fich greift und in hohem Grade verderb- | lich für das gemeine Wohl is; ein System der Selbsttäuschung,/

wodurch Betrüger Bethdrte zu fangen wissen; ein krankhajtes Ge- | lüste im Volk, „sich mit Versprechung# füttern zu lassen, in dem | unglücklichen .Wahne, es könne sich auf Versprechuttgew verlassen, wo es der Ehrlichkeit nicht traut. Sie, weine Herreny haben mit Fhrec gewohnten Einsicht und “Fhrem richtigen Gefühl diefe . Thorheit * vermieden; denn was ist es Anderes, als Thorheit, seine Zuversicht auf Schein-Versprechungen zu seßen? Was is es anders, als ein Spiel, bei dem nur die Unredlichen gewinnen? Denn wer sind. wohl diejenigen, die am ersien mit ihren Verspkechungen sich bereit finden kassen? “Sind es die Klugen, die Gewissenhasten, bie Aufrichtigen , die Unterrichteten mît Eitrem Worte, diejenigen, welche Vertrauen verdienen? Oder- sind es die Unbesonnenen, die Unwissenden, die Hfnterlistigen, die Leithtsinnigen - die Gewissen- losen? Js es- möglich, daß bei diesem Spiele mit Geben und Neh- men von Versprechungen die ehrlichen Leute nicht zu kurz kommen? Kann es irgend etwas Anderes beweisen, als Unbesonnenheit guf der einen Seite und- Argwohn auf der andern? Aber, obgleich es feine Sicherheit gewähren kann; so ist es keinesweges gleichgültig; o0h-

leich es nicht zu núßên vermag, so kann und muß es doch sehr haden. Es if eine falsc,Münze, von der man nicht zugeben darf, daß sie gangbar. werde; ihr Zweck geht nicht dahin - Betrügerei zu entlarven oder zu fesseln, sondern Ehrlichkeit unwirksam zu machen. Wer will es bezweifeln, daß derienige, der sich durch Versprechungen gebunden hat, eben dadurch an Gewicht und Autörität verliert ? Wer will es bezweifeln, daß derjenige, welcher so in einer bexathenden Ver= sammlung erscheint, mit Mißtrauen angehört und mit Argwohn betrach= tet werden wird? So wird dann Euer Kämpe entsandt, mit einem Flecken guf seinem Schilde _— ein Ritter ohne seine Sporen ein \{mählich Bestegter, noch che er in den Schranken erschienen ist. Man erzählt von dem Lord Mgnsfield, als ær noch Obevrichter der Kingsbench gewesen, habe ihm ein Advokat einF in einem sehr heftigen und bitteren Tone gesagt, daß er durchaus von seiner An- sicht der Sache wie von seiner Anwendung des Geseßes abweichen müsse, er aber habe erwiedert: „Freilich thun Sie das ich weiß das sehr wohl; auch sind Sie dafür bezahlt.-/ Und Das oder etwas der Art werden vermuthlich die durch Versprechungen gebundenen Deputirten oft zu ihrer Kränkung hören, zu ihrem Nachtheile em- pfinden müssen, während es" ihnen zugleich s{chwer fallen muß, eine befriedigende Antwvrt darauf zu geben. Jndessen, wie entschieden ih mich auch gegen dieses System erkläre, so möchte ich doch nicht mißverstanden werden. Jch bin weit entfernt, zu glauben, daß Kandidaten und ihre Freunde - Repräsentanten und ihre Kommittenten nicht zu einem klaren Verständniß mit einander kommen müssen. Es darf kein Geheimniß ihre Ver- handlungen umhüllen; ein Jeder muß bereit seyn, die Gründe für seine Meinung anzugeben, und jede Frage ju beantworten, welche für die Berubigung seiner Kommittenten für nothwendig erachtet werden möchte. Ohne solche freie Mittheilung und offene Darle- gung von Grundsäßen und Ansichten kann viel Mißverständniß und Uneinigkeit eintreten , anstatt des Zutrauens und der Einigkeit, die/ um den gegenseitigen Anstrengungen für das gemeine Wohl Wirk=- samkeit zu geben, so nothwendig sind. Unsere Verbindung, meine Herren, hat stets auf diesen Grundsäßen beruht; daß sie es ferner, daß sie so innig bleiben mdge, is mein herzlichster Wunsch : und das ist es, was mich einen so hohen Werth auf Jhre gute Meining seßen läßt, und was diesem leßten Beweise Fhrer liberalen Gesin- O Fhres ungeschwächten Vertrauens einen so hohen Werth giebt. Gestern Abend fand in der Kron- und Anker-Tavern eine Versammlung der Einwohner von Westminster statt, um die An- sprüche zu vernehmen, welche der Oberst Evans, der anstatt des Herrn Bovhousé als Wahl - Kandidat für Westminster auftritt, auf die Erwählung zum Parlaments-Mitgliede zu haben glaubt. Die Versammlung war sehr zahlreich, und der Oberst ward mit großem Beifall empfangen.

dem festen Lande befindet. Die Britische Fregatte ¡„¡Briton“‘/ hat eine Mittheilung von dem Miguelistischen General Santa Martha erhalten, wonah der Duero und dessen Barre in stren- gen Blokadestand erklärt werden; es sollen keine Schiffe irgend einer Nation kfünfrig eingelassen werden, und alle auf dem Flusse befindlichen Schisse sind gewarnt worden, für thre Sicher- heit zu sorgen, indem die Regierung für feinen Scha- den verantwortlih seyn würde, welcher durch eine ge- gen das constitutionnelle Geschwader zu erôffnende Kanonade veranlaßt werden könnte. Dies gab zu vielem Parlamentiren Anlaß und man sandte dem General einen Auszug eines Schrei- bens von Lord Palmerston zu, worin erklärt wurde, jede Ver- lesung Britischer Personen und ihres Eigenthums solle durch

die Flotte unter Admiral Parker an Lissabon geahndet werden.

Dies scheint die Miguelisten einigermaßen eingeschüchtert zu ha-

ben. Unter dem Britischen Regimente is Zwietracht ausgebro-

chen, und der Oberst Hodges, der sich beschwert, daß die Aus-

länder im Kampfe vorgeschoben und nah dem Kampfe zurückge-

sekt werden, hat seine Entlassung genommen. Sir John Doyle,

der zum Major-General der Truppen ernannt worden ist, úber-

nahm einstweilen den Befehl, den er seitdem an einen Portu-

giesen, Namens Pinto, abgegeben hat. Jndessen wollen meh-

rere Offiziere nah England zurückkehren. Man erwartet hier

einen ausgezeichneten canitbfen angeblich den General Excel-

mans, um die Offensive zu ergreifen.‘

Hiesige Blätter theilen folgenden Auszug aus dem Schreiben eines Offiziers an Bord des Englischen Schiffes „„Al- fred’ aus Alexandrien vom 20. September mit: „Es ist hier eine A Schiffswerfte, und Alles darin scheint sehr wohl eingerichtet zu seyn. Sie ist von einem Franzosen erbaut, der einen seiner Landsleute zum Gehülfen hat. Vor drei Wo- chen wurde hier ein Linienschiff von 140 Kanonen vom Stapel gelassen ; es war erst zum dritten Theil fertig und bis zum un- teren Verde bekleider. Sie können die Schiffe nicht auf dem Gerüst fertig bauen, weil das Wasser daneben zu seicht ist. Ju- deß sobald sie das Schiff nur flott gemacht haben, werden sie bald damit fertig seyn, denn noch vor Ablauf von 6 Wochen will der Pascha es aufder See haben. Jch habe nie einen so áußerst thâtigen und rührigen Mann gekannt, wie diesen Mehemed Ali. Man sieht ihn den ganzen Tag über an jedem Fleck des Werftplaßes, und wenn ein Schiff ausläuft , ist er sogleih bei der Hand und ordnet Alles selbst an. Er begiebt sich selbst an Bord, wenn er findet, daß es nicht schnell genug geht, und übernimmt ohne viele Um- stände die Befehle des Capitains und des Steuermanns:, Den

Da die Zahl der Cholera-Fälle im ganzen Lande sehr abge- nommen hat, so wird das Central-Sanitäts-Comité nur noch wôd- chentlih eine Liste der vorgekommenen Erkrankungen publiziren.

Niederlande.

Aus dem Haag, 25. Nov. Jn ihrer gestrigen Sißung wurde der zweiten Kammer ein Geseß- Entwurf in Bezug auf das Aufgebot des Landsturms vorgelegt und von folgender Königl. Bolschaft begleitet : h

¡¿Edelmdögende Herren! Schon bei der Eröffnung Jhrer Séeso sion im Fahre 1830 hatten Wir Ew. Edelmdgenden davon benach- richtigt, daß der Dienst des Landsturms von Uns vorbereitet sey. Die Begeisterung, womit Unser freiwilliger Aufruf zu den Waffen aufgenommen worden, und die patriotischen Gesinnungen, von de- nen sowohl das erste PAee dec Schutterei, als die Land- und Seemacht des Staates belebt sind, haben Uns jedoch gestattet, die Annahme dieser vorbereitenden Maßregeln zu etner Entfaltung der größten Streikräfte bis zu dem Augenblick aufzuschieben, wo größere Gefahren den Boden des Vaterlandes bedrohen würden. Es hat der Vorsehung gefallen, diesen Augenblick herbeizuführen. Unsere Kauffahrteischisfe werden in den Häfen von Frankreich und England mit Beschlag belegt und guf dem Meere von den an unseren Küsten kreuzenden Flotten dieser Staaten weggenommen, eite hewasnete Franzdsische Armee is in Belgien eingerückt , in der eingestandenen Absicht, die Citadelle von Autwerpen anzugreifen; diese Armee wird sich demnach dicht an unserem Gebiet aufstellen, welches son seit langer Zeit von der bewaffneten Belgischen Armce bedroht wird. Die Folgen dieser Ereignisse sind ungewiß, Edelmdgende Herren, abec die Sbhne des alten Niederlands, welche sich in den leßten Zeiten von neuem ihrer Väter so höchst würdig gezeigt, mußten auf alle mögliche Folgen vorbereitet seyn und waren zu der Forderung berechtigt, daß Alles, was die National-Justitutionen in Bezug, auf die Vertheidigung des Niederländischen Grundgebiets vorschreiben, ins Werk geseßt werde. Unsere Verordnungen vom leßtverflossenen 17. November und vom heutigen Tage haben hierfür gesorgt. Sie bezwecen die Mobilmachung des 2ten und Z3ten Aufgebots der Schutterei und der bewaffneten National-Macht. Sie enthalten den Aufruf des Landsturms. Durch Mittheilung dieser Verord=- nungen an Fhre Versammlung und durch Vorlegung des heigefügs ten Gesch-Entwurfes leisten Wir den Bestimmungen des 79sten Ar- tikels des Gesches vom 11. April 1827 Genüge. Auch hierin vev- trauen Wir auf JFhre patriotische Mitwirkung und empfehlen Sie, Edelmdgende Herren, der heiligen Obhut des Hdchsten. Jm Haag, 23. Novemher 1832. (ges) Wilhel m./

Der den Eeneralstaaten mit dieser Königl. Botschaft vorge- legte Geset-Entwurf enthält die nachstehenden Artikel :

Art: 1, Dex Landsturm besteht aus allen wehrbaren Män-

das System der verlangt werdenden Versprechungen, das wte eine j

nern, welche, nicht bereits in Person bei der Land- oder Macht, bei der National-Miliz der Schuttereien ‘oder bei jy

è anderen mit Unserer Zustimmung errichteten freiwilligen Cg

dienend, das 19te Lebensjahr errêicht und das 50[te noch y überschrittèn haben. Art. 2. Der Dienst beim Landsy überhebt niht der vom Geseß auferlegten Verpflichtungen", Dienste bei der National-Miliz oder bei den Schuttereien; hindert nicht die Dienstnehmung auf bestimmte oder unbestin, Zeit, sowohl für die eigene Person, wie als Stellvertreter bej See- oder Landmacht oder bei einem anderen tnit Unserer Gy migung errichteten oder noch zu errichtenden freiwilligen Corps Art. 3. Vom Dienste beim Landsturm werden dispensirt : ‘a) \ jenigen, welche durch Krankheit oder Saobrechen Untauglich-)y sind; b) die Geisilichen aller Glaubensbekenntuisse; c) die q stellten Lootsen an den Mündungen der Flüsse und Seehäfen,

pensirung sollen in jeder Gemeinde durch drei -Mitglieder Ortóbehôrde, die vom Chef dieser Behôrde zu ernennen s beurtheilt werden; man wird gegen ihren Ausspruch bi vier Tagen, nachdem derselbe erfolgt ff, an den Gemeinderath pelliren kdnnen, der die Sache schließlich erledigen soll. 5. Die vorerwähnte Kommission und der Gemeinderath s fich) zur Beurtheilung physischer Uebel von einem durch deny germeister zu bezeichnenden Arzt-oder Wundarzt assistiven lassen Art. 6. Alle Landes-, Provinzial- und Orts-Beamte, welche das ey derliche Alter u. s. w. haben, gehören auch zum Landsiurm, und soll denjenigen, die in ihren Anstellungen nicht vermißt werden | nen, ‘ohne daß der gehörige Gang der Verwaltung in Ge kommt, die temporaire Erlaubniß bewilligt werden, keinen Y an den Exercitien oder Dienst - Verrichtungen zu nehmen, Avt. 7. Ausgeschlossen vom Dienste beim Landsturm sind jenigen, die durch ein Urtheil, welches von keinem neueren | kenntniß oder Beschluß kraftlos gemacht worden, zu einer dem Gesetze entehrenden Strafe verdammt wurden. Att Insofern der Landsturm zur Besekung von Festungen oder f sten, oder zur Verstärkung der daselbst befindlichen Garnisy und somit zu einer langwierigen Abwesenheit für nöthig 1 tet werden möchte, so sollen zu diesem Ende vorzugstveis | Freiwilligen erwählt werden, welche sich dazu anbieten; h nächst die Unverheiratheten und Wittwer ohne Kinder, aliy besi Verheiratheten und Wittwer, welche die wenigsten s esißen.

Nach Berichten aus der Antwerpener Citadelley 92sten d. Morgens 9 Uhr weiß man dort bereits, daß eine y Abiheilung des Französischen Heeres ihre Richtung nah Seite Westwezel und Putten genommen hat. Am vorigen hatte man in der Umgegend der Lunetten „St. Laurent“ ¡¡Kiel‘/ eine Anzahl unbewaffneter Französischer Militairs y hen, doch übrigens keine Arbeiten oder Bewegungen im Umf der Citadelle wahrgenommen.

Aus Bergen op Zoom wird berictet, daß am Nad tage des 22sten 400 Mann Französische Jnfanterie zu Zand und 200 M. zu Berendrecht angekommen waren. Jn Wi hatte man die Nachricht, daß am 22sten Nachmittags eine | lonne Französischer Truppen, etwa 4000 M. stark, an t Spi6e sich die Herzoge von Orleans und Nemours befu haben sollen, bis zum Gränzpfahl hinter Zundert vorg war. Es schien aber, daß diese Truppen nur eine militairi Promenade machten, und man wollte wissen, daß sie auf Y wieder zurückgezogen seyen.

Zu Egmond am Meere sind am 20sten Nachm drei Englische Kriegsschiffe geschen worden. Am 21sten mittags halb 11 Uhr hat man, wie vom Helder gemelder d dort ebenfalls drei Kriegsschiffe wahrgenommen, die si/dwi segelten. Am 22sten kamen zwei Englische Kriegsschiffe so n

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ammer ausscließlich mit dem 5ten Paragraph der dex von der Einmischung Frankreihs und Englands ohne zu einem Entschluß zu gelangey. Die Berathung uf Montag verschoben. Die Herren Goblet und Le- (árten_ im Laufe der Debatte, daß ‘die Zwangs - Maß- en-Holland von Seiten Englands und Frankreichs sich auf beschränken würden, die Räumung der Citadelle von hen zu bewerkstelligen.

y König ist heute Morgen um 8 Uhr von hier über F nah Boom abgereist, und wird noch heute wieder in urúckerwartet. / ° ¿hiesigen Blätter melden, daß der Oberst Caradoc istructionen von London verlangt habe, ehe ek sich dar- ¿sprechan fônne, ob die Englische Regierung in die even-

Weit

lige, o Í : | 4 berichtet aus.-O sten de vom 22sten d. Me „Heute ; unserer Fischer-Fahrzeuge mit einem Englischen Offizier d hier eingélaufen; der Engländer zog Erkundigungen , Einmarsch ‘und úber das Vorrücken der Französischen „in Belgien ein, und kehrte bald darauf zu dem verei- Geschwader zurücê, welches auf der Höhe der Jnsel Wal-

t, Namur wird gemeldet, daß Herr Pescatóre» unter ung zweier Offiziere von dort nach Arlon abgereist ist. (uremburg.) dah schreibt aus Vent vom 23sten d. M. : „Heute Mor- d hier drei Kabinets-Côuriere von London kommend nach j durhgegaugen. Der zuleßt eingetroffene reiste so eilig, London nach Dover 6 Pferde hatte vorlegen lassen ; jr fand er kein Paketboot und bezahlte 400 Fr., um mit besonderen Schiffe úbergesahren zu werden. Dex Courier (e mehreren Leuten, daß ihm niemals eine so dringende (npfohlen worden wäre.‘ werpen, 24. Nov. Das Hauptquartier der“ Franzô- \\mee ist von Merxem nah Borgerhout verlegt worden, : der Marschall Gérard heute frúh angekommen ist. Die sischen Prinzen hielten sich heute einige Stunden in der auf und naßmen mehrere öffentliche Gebäude und Merk- feiten in Augenschein. Der Herzog von Nemours inspi- Begleitung mehrerer Französischen Generale die längs ai errichteten Batterieen. Die eigentlichen Belage- \)perationen können vor dem 27sten nicht beginnen. Die ndlungen wegen Neutralität der Stadt dauern fort; der (( Chassé soll sich indessen weigern, eine bestimmte Erklä- dieser Hinsicht abzugeben. wt Emancipation zufolge, besteht der Herzog von Or- arauf, daß, im Fall eines Sturmes, ihm sein Plab als ¿x Avant-Garde eingeräumt werde, und es scheint be- n; daß er an der Spi6e seiner Brigade die erste Bresche wird. ngefähr 2000 Minirer beschäftigen sich seit drei Tagen fertigung von Schanzkörben; - diese Anzahl scheint indes- ch nit hinzureichen , denn gestern wurde auch ein Theil ien- Truppen zu dieser Arbeit benußt. Bis jeßt werden beiten durch das schönste Wetter begünstigt. Am Ha- der Tête de Flandre gegenüber, werden zwei neue Batte- rrichtet. die Französischen Jngenieur-Offiziere erklären laut, daß die rung niht von langer Dauer seyn werde. Der Angriff i der Tête de Flandre beginnen, und man wird versuchen, ser, wodurch dies Fort vertheidigt wird, mittelst eines fijes des Deiches bei Burcht, ablaufen zu lassen. Es jwährend Französische Offiziere mit Rekognoszirung der ingen und mit Aufnahme der Gegend beschäftigt.

bei Huisbuinen vorüber, daß man die Geshütstücke des einFestern waren die Holländer damit beschäftigt, bei Lieskens-

hat zählen können. : In Amsterdam sind heute die Fonds-Course etwas gf gen, doch fand nur ein geringer Umsaß statt.

Belgien. |

Brüssel, 24. Nov. In der gestrigen Sißung der präsentanten-Kammer nahm der Minister der aut tigen Angelegenheiten das Wort, und suchte die dem nisterium gemachten Vorwürfe hinsichtlih der Art und V wie die Räumung des Gebiets bewerkstelligt werden sollt, entkräftigen. Er fand es billig, daß die Kammer dis Folget ser Räumung kennen zu lernen wünschte. Er sagte, daß di binette von Frankreich und England von ihrem Rechte Gt machten, indem sie ohne Mitwirkung Belgiens die zur 4 rung der von ihnen eingegangenen Verpflichtungen gel Maßregeln ergriffen hätten. Den Vorwurf zurückweisen die Einmischung nur die Räumung des Gebietes und nid! vollständige Ausführung des Traktates vom 15. Nov. zum} habe, berief sih der Minister auf die Note der Höfe von don und Paris vom 22. Oft., worin gesagt wird, die Räumung des Gebietes nur als erster Schrit! Ausführung des Traktates zu betrachten sey. Er be) tete ferner, daß die Regierung, indem sie den Mt zur Räumung ihre Zustimmung gegeben, ihre Befugnisst Úberschritten habe, da niht vom Abschluß eines neuen T!

wischen Doel und Calloo einen Deich-Durchstich zu bewerk- in, Die durch diese Demonstration in Schrecken geseßten rn snd nah Antwerpen gekommen, um schnelle Hülfe zu gen. Sie sagen aus, daß von dem Fort Perle mit Kar- en auf den Belgischen Major Kailwaert geschossen worden der gleich nah erhaltener Anzeige eine Rekognoscirung un- m. Man weiß noch nicht, welche Vorsichts- Maßregeln nserer Seite getroffen werden sollen. Der Oberst Buzen ine Adjutanten waren den ganzen Tag úber in Bewegung 0ch spát am Abend hatte der Oberst eine Konferenz mit Natschall Gérard.

Deutscckchland.

hnen, 23. Nov. Jhre Majestät die regierende Köni- heute Vormitags um halb 10 Uhr mit Sr. Majestät dem dtto und Jhrer Königl. Hoheit der Prinzessin Mathilde

Anning abgefahren, um Se. Durchl. den Prinzen Eduard,

t Jhrer Majestät, welcher mit der nach Griechenland mar- din Escadron des Chevauxlegers-Regiments „„König‘/ heute infen wird, zu sehen.

Die Glickwunsch - Adressen mehren sih noch immer, welche tung&:Behdrden wie Gemeinden aus Veranlassung der Er- g des Königs Otto auf den Thron von Griechenland ein- . Auf die Adresse des Regierungs - Kollegiums von Bai- eriviederten Se. Majestät der König von Bayern unter

sondern nur von Ausführung eines von den Kammern D „Wohl sagt diese Adresse wahr, daß die Verpflanzung

migten Traktats die Rede gewesen sey. In Bezug a von einigen Mitgliedern geäußerte Besorgniß, daß mal Holländern die ihnen nah dem Traktat vom 15. Nov. zW den Gebietstheile ausliefern würde, bevor man vollstándi} cherheit hinsihtlih der Ausführung des ganzen Traktats?

prossen Meines Königl. Hauses auf den freien glücklichen Griechenlands ein weltgeschichtlihes Ereigniß ist; aber oße Theilnahme Meines Volkes an demselben prägt ihm

ds einen erhabenen Charakter auf.‘ Die durch mehrere Blätter verbreitete, ungegründete Nach-

bemerkte der Redner, daß er in dieser Hinsicht gewiss" on dem Ableben Sr. Excellenz des Staatsminister Grafen materielle Beruhigungen geben kônne, wenn ihm nicht ns (der vor furzem sein 74stes Lebensjahr antrat), hatte

Umikände die strengste Verschwiegenheit zum Gese Aber auch selbst auf die Gefahr, sich der Mißbilligung dg mer auszusczen, dürfe er fúr jeßt diesen Punkt nicht de erörtern, da dies die ihm úbertragenen Interessen g hieße. Herr von Meulenaere erklärte, daß Bel! feine Weise das Recht habe, sich dem Traktat vom 15. 3eme widersezen, da ihm die Ausführung desselben garantirt L sey und it diesem Augenblick bewerkstelligt werde; er‘ aber darauf, daß man dem König von Holland nicht U Gebietstheil ausliefern dürfe, bevor man nicht hinläng cherheit für die vollständige Ausführung des Trat Si i abe.

a niht, so ersuche er denselben , sich darüber p A Mehrere Stimmen: „Erklären Sie si; erkláren G |

Herr Goblet: „Jch habe dies bereits gethan, die IM der

mir möglich ist. Viele Stimmen: „Werden ; A ar tair Gouvernement erklärte dem General Tabor am 16ten

/ M M wenn Herr Pescatore nicht binnen acht Ta-

ßen in Limburg und Luxemburg einrücken?“ Si heftig: „Das weiß ih niht!// Im Verlauf de V wurden (wie bereits erwähnt) die ersten Paragraphen

angenommen, n n der heutigen Sigung beschäftigte sich die Ri

Er glaube auch, daß dies die Ansicht des Min! ‘li

nlaß in einem leichten schlagähnlichen Anfalle, der diesen chneten Staatsmann bald nah der Rückkehr von seinen vensburg gelegenen Gütern betroffen hatte.

im 15. November an sind alle Sanitäts - Kommissionen Französischen Gränze in Rheinbayern aufgehoben, und tisenden können Ade titidert durchpassiren.

iremburg, 24. Nov. Nachdem gestern Morgen Herr ore in Freiheit gesezt worden und hier angekommen war, Herr Thorn, da die úbrigen von Seiten der Großherzog- Behörden gestellten Bedingungen ebenfalls erfüllt waren,

7 Uhr aus dem Gefängnisse entlassen. Das hiesige

hal bemerkt bei dieser Veranlassung: „Wir haben gesagt, ? Vermittelung der Hohen Bundes-Versammlung zu Gun-

és Herrn Pescatore früher oder später ein glänzendes Re-

liefern würde; unsere Voraussicht, gegründet auf das Ge- National - Würde, ist in Erfüllung gegangen. Das

M Freiheit wieder erlangt hätte, man zu außerordent- g(agregeln S M würde, Gestecn, wo die geseßzte lief, i| Herx Peseators in Fretheit gesegt worden.

/ i l y 6 j a se6ung der Stadt Antwerpen durch Französische Trup- Art. 4. Die Motive zu der in vorigen Artikel erwähnten F hesch 9 Y O Ban ae EO /

“K C)

Seine Freunde sind ihm bis Mamer entgegen gegangen; um- 11 Uhr befand er sih in unsern Mauern und im Schooße seiner Familie. Sdò sind also die Befehle des Bundes geachtèt, und ohne irgend eine Bedingung oder einen Vorbehalt ausge- führt worden. Was Herrn Thorn betrifft, s0 war er der Ge- genstand- einer besondern Unterhandlung, und ist derselbe nur unter Bedingungen, die der Sache des Herrn Pescatore fremd sind, freigelassen worden, wie auch aus der nachstehenden Ver- ordnuug zur Genüge hervorgeht :

- 77 1¡Derx General-Major, Präsident der Kommissiou. des General- Gouvernements des Großherzogthums; Nach Einsicht der De- pesche des Herrn Geheimen Referendarius Sv.-Majestät für die An- gelegenheiten des Großhèrzogthums vom 13. Ag. d. F-- welche die Bedirtgungen cithält, unter denen Se? Majestät der König - Groß- herzog in die“ Freilassung des Advokateß Thorn, der als ciner: der Haupt-Anstifter der Empöxung verhaftet worden ist- gewilligt hat; nach Einsicht « der späteren Depeschen desselben ber denselben Gegenstand- und - den Venachrichtigurgen, "elche wir demzufolge dem Militair-GouvernémMent der Bundes -Festung Luxemburg gege- hen haben; in Beträcht, Faß, feit der Freisprechung der Ette hrudcker “Gefangenen durch die Assisen in Namur, dic in Rede stehenden Be- dingungen sich. darauf beschränkten 7 daß 1) alle gegen andere in dieselbe Angeiegenheit- verwickelte Personén ialite Verhafts- Befehle Men, und daß 2 alle gegen- Luxembur- ger “wegen politischer Gründe eingeleitete gerichtliche Unter- suchungen niedergeschlagen würden; in Betracht, daf „das Militair - Gouvernement uns durch sein Schreiben vom heu- tigen Tage die Versicherung giebt, daß diese Bedingungen erfüllt worden find; in Betracht, daß, wenn im Monat Oktober d. J. das in dieser Beziehung zu treffende Arrangement der vorläufigen Loslassung des am 19. Okt. in Semmingen verhafteten Herrn Pes- catore untergeordnet worden, die Rückkehr desselben nach der Stadt Luxemburg, ohne Bedingung des Austausches gegen Herrn Thorn, der Ausführung dessen, was gegen die ursprünglichen Bedingungen zur Freilassung des Leßteren versprocheu wurde, kein Hinderniß mehr in den Weg stellk; verordnet: Artikel 1. Der Herr Thorn wird den Händen des Militair - Gouvernements dieses Plaßes übergeben, um von demselben denen ausgeliefert zu werden, welche thm die Er- füllung der oben erwähnten Be igubges zugesagt haben. Art. 2. Die gegenwärtige Verordnung wird dem General -Proeureur beim obern Gerichtshofe und dem Capitain, Commandeur der Mare- chaussee des Großherzogthums, zugefertigt.

Lutemburg, den 23. November 1832. _ : Der General-Maz¿or, Präsident der Kommission des General-Gouvernements des Großherzogthums, (gez.) von Goedecke.‘///

Jtalien.

Genua, 17. Nov. Nachdem JJ. MM. der Kdnig und die Königin sich schon seit mehreren Tagen hier befunden, ist nun- mehr auch die verwittwete Königin, Marie Christine, von Turin hier angekommen.

Der König hat dem Kardinal Morozzo, Bischof von No- vara, den Annunciaten-Orden und dem Staats - Minister Mar- quis von Brignole- Sale, so wie dem General - Gouverneur von Genua, Ritter von Castelborgo, das Großkreuz des St. Mauri- tius- und Lazarus - Ordens verliehen.

Se. Maj. der König beider Sicilien sind gestern Abend hier eingetroffen und heute früh von unserm Könige bewillflommnet worden. Vorgestern lief eine aus einer Fregatte und zwei kleinern Schiffen bestehende Neapolitanische Flottille, unter dem Befehle des Generals Caracciolo, in unsern Hafen ein.

Florenz, 20. Nov. Jhre Königl. Hoheit die Großherzo- gin von Baden ist am 16ten von hier nah Rom abgereist.

Rom, 17. Man Tov BolgisHe C osaunttv Leim hoilinen Stuhle, Vicomte Vilain Xll1]., ist von Florenz hier angekommen.

Portugal.

Porto, 16. Nov. Die Chronica Conftitucional giebt folgenden offiziellen Bericht úber einen am 13ten unternom- menen Ausfall, während sie über den (gestern bemeldeten) vom 1á4ten noch schweigt : : :

„Heute frlh um 54 Uhr bewerkstelligten wir cinen Ausfall mit ungefähr 1600 Mann, nämlich drei lcichten Bataillonen, einein Pio- nier-Detaschement, 3 Compagnieen des bten Fnfanterie - Regiments und einer Compagnie der National-Freiwilligen von Porto, sämmt- lich unter dem Kommando des Oberst Schwalbach. Diese Strett- kräfte schten bei Quebrantos Über den Duero, und nachdem sie 2 feindliche Piquets, denen sie nur zu cinem einmaligen Feuern Zeit ließen, Überrascht und gefangen genommen, erstiegen sie die von th- nen beseßt gewesenen Stellungen-während sie dieselben in der Flanke mit gleiche: Heftigkeit angriffen. Unsere Mandver wurden so schnell aus- gejsührt, daß unsere ganze Macht schon im Bestß des linfen Strom-Ufers war, während der Feind erst scin Feuer erdffnete. Jndeß diese Operation vor sich ging und unsere Truppen die Ans auf der rechten Flanke des Feindes einnahmen, befchligte der General Tor- res einen Ausfall aus dem Fort der Serra, in der Absicht, die Re- bellen von vorn anzugreifen. Sie konnten der Gewalt dieses doy- pelten Angriffs nicht widerstehen und a sih zurück, indem sie ihre Batterieen , aus denen sie noch gestern so s{chweres Metall ab- feuerten, in unseren Händen ließen. Während der Feind auf der Seite von Qebrantos und der Serra in die Flucht geschlagen wurde, passirte ein Trupp Matrosen von unserer Schwadron, mit Sáäbeln und Pistolen bewaffnet, den Fluß gegenüber dem Trem do Ouro, und von dem Feuer der Batterie von Conego gedeckt , nahmen sie die feindlichen Batterieen zur Linken in Besiß und vernagelten die Geschüße. Rachdem der Zweck dieses Offensiv-Streiszuges so rÜhm- lich erreicht war, zogen sich die Truppen in der besten Ordnung zu- rüdck, und das Gewehrfeuer versummte gänzlich. Unter dem Ge- fechte kamen sehr viel Ueberläufer von der Rebellen - Armee zu uns. Mehrere Bauerfrauen mit Lebensmitteln benußten die Gelegenheit, um über den Fluß herüberzukommen. Wir hatten einige Gefangene, und die Zahl dieser und der Ueberläufer beläuft sich zusammen auf mehr als 150 Mann. Der Verlust des Feindes muß beträchtlich seyn, denn mehrere Plähe auf dem Schlachtfelde waren mit Tod- ten desselben bedeckt. Auch sind 2 Offiziere der Rebellen in unsere Hände gefallen , und der Oberst-Lieutenant, welcher das Bataillon des 4ten Jäger - Regiments befehligte, blieb auf dem Kampfplaße. Auf unserer Seite beträgt der Verlust an Getödtetén und Verwun- deten niht mehr als 30; doch sind die offiziellen Berichte noch nicht fertig, und wir sind daher nicht im Stande, unseren wirklichen Ver- lust genau anzugeben. Bis um 1 Uhr Mittags kamen noch fort- während Gefangene und Uehberläufer hier an.

Griechenland.

Als Fortsezung der (in Nr. 325 der St. Zeit. enthaltenen) Nachrichten über die Lage von Griechenland theilt die Allge- meine Zeitung unter Anderem das nachstehende Aktenstück mit: „Der Bericht, den die Griechische National - Zeitung (un- term 29. August) über die gewaltsame Wegführung der Depu- tirten gab, lautete folgendermaßen: „Nach den vielfachen Schwierigkeiten, welche der National - Versammlung entgegen- traten, erst bei ihrer Vollzähligmachung und Konstituirung, dann im Fortschritte ihrer Arbeiten, geshah endlich eine ver- wegene Unternehmung gegen sie, welche einen ganz kriminellen Charakter an sih trägt. Am 10ten (22sten) l. M. um 5 Uhr Nachmittags, während die Versammlung in voller Ruhe zu Ra- the saß, kamen einige Flüchtlinge aus den um Nauplia gelegenen

Kasernen und von denjenigen Truppen, welche ihve Löhnung ver-

__ mächtigter aus Hydra.

langten, bewaffnet zum Versammlungs-Hause, und da Niemand Wache hielt, stúrmten sie plöôblih hinein und begannen an die Bevollmächtigten Hand anzulegen. Nachdem sie, so viel sie konn- ten, von denselben ergriffen, entfernten sie sih, ihre Gefangenen mit sich führend, unter denen sich neun von den Vornehmsten befanden, für deren Ausldsung sie beträchtlihe Summen for- derten. Die Ergriffenen waren folgende Herren: Panußzos No- taras, Abgeordneter ‘aus Korinth und Präsident der Versamm- lung; Anagn. Delijanis, Bevollmächtigter aus Karytene; A: Photilas,, Bevollmächtigter aus Kalabryta;. J. Ch. Petru, Be- vollmächtigter aus Aspropotamos; G. Dariotis,. Bevollmächtig- ter von Kalamatas; S.- Spiltotopulos, Bevollmächtigter aus Nauplia; N. Mpotasis, Bevollmächtigkr aus Cyntsä; D: Me- litopulos, Bevollmächtigter aus Vostiza; D, Kriezis, Bevoll- Viele bætrachteten dies Wagniß als" das Weïk einer höheren Nachstellung und politischer Äntriguen,- aber wir, die wir keine -solche Verderbniß unter“ den Hellenen anneh- men wollen, verschieben unser Urtheil hierüber, bis wir bestimm- tere Gewähr erfahren. “ndem wir aber schaudern über den Verrath und uns betrüben über dessen Folgen , geben wtr den Befehlshabern, denen agcgenwärtig die Wahrung der dentlichen und Privat-Sicherheit obliegt, den Rath, mit der That und nicht bloß durch Worte zu zeigen, daß fie die Eintracht wünschen und ihr Leben für das allgemeine Wohl opfern. Die jeßigen Tage sind die lebten des provisorischen Zustandes, und ihr gegenwär- tiges Verhalten wird ihre oieljährigen Kämpfe bestegeln. Wie bitter, wenn eine einzige That. den im \hönsten und Heiligsten Kampfe errungenen Ruhm zu Gräbe trägt!“

E N

Berlin, 30. Nov. Jhro Kdnigl. Hoheit die Frau Prín- zessin Albrecht haben dem hiesigen Hof-Mechanikus Herrn Amuel für angefertigte neue Reverbere- Spiegel zum Beweise Höchster Zufriedenheit zwei große sehr kostbare Porzellan - Vasen zustellen zu lassen geruht.

So wie in andern Städten des Herzogthums Sachsen, so ist auch in Weißenfels das Füselier-Bataillon des 31sten Infanterie - Regiments, welches nah dem Allerhdhsten Befehle künfcig die Garnison dieser Stadt bilden wird, bei seiner Rück- fehr von Achen feierlih empfangen worden. Eine Anzahl Bür- ger holte das Bataillon bereits vor der Stadt ein und gab da- durch seine Freude an der Wiederkehr der vaterländischen Krie- ger zu erkennen. Dasselbe Gefühl sprach sih auch auf einem Fest -Balle aus, der einige Tage darauf dem Offizier - Corps von Seiten der Stadt gegeben wurde.

Kumi Nachr.i G c.e.n. Ueber ein antikes Onyx-Gefäß.

Während man über die Wegführung des berühmten Man- tuanischen Gefäßes aus Braunschweig laut klagen hört, ist kürz- lich hier in Berlin ein ähnliches antikes Denkmal zum Vorschein gekommen, welches zwar an Größe jenem nachstehen muß, allein an Schönheit und Jnteresse der darauf befindlihen Darstellung dasselbe weit übertrifst. Es ist ein Balsam-Fläschchen (balsama- rium, onyx)/ 37 Zoll hoh, 44 Zoll im Umfang, aus einem orientalischen Onyx von vier Lagen gearbeitet, deren Farben, vom bläulichen Weiß bis ins dunkelste Onyxbraun rein abseßend

und vom schönsten Feuer, besonders. bei Licht, zu den, Tig((zen

diese Folgende" CönpMtnon :

Drei Frauen sieht man mit einem neugebornen Knaben beschäftigt. Daneben zur Rechten, jedoch von jener Gruppe ge- trennt, auf hohem Felsen einen Tempel, und jenseits des Felsens Venus in {dner sibender Stellung einen Schild haltend, worauf die Aegis mit dem Medusenhaupte gebildet ist, während zu ihren Füßen ein Helm liegt. Jhr Blick is indeß nach der anderen Seite auf ein errichtetes Siegeszeihen gewendet, auf dessen Stamm sie ihre rechte Hand cufstûst, und an dessen Fuß ein Besiegter in phrygischer Tracht mit auf den Rücken gebundenen Händen am Boden sizt. Jrrihümlich hat man diesen für ei- nen Germanen oder Dacier, ja selbst für den Aeneas ansehen wollen , so wie die Venus fúr eine Victoria. Allein die Tracht jenes Gebundenen ist nicht germanisch, so wenig als der ganze Habitus der Figur fúr einen Nordländer paßt. Indeß bezeich- net auch der phrygische Anzug nicht ausschließlich Trojaner und Phrygier, sondern alle Orientalen , selbst Baktrier und Inder werden dadurch angedeutet. Die Venus mit Schild und Helm, welche mit der Rechten das Tropäum faßt, bedeutet zwar da- dur allerdings einen neuerrungenen Sieg, bleibt aber darum nicht weniger die auf unzähligen Münzen und Denkmälern mit denselben Attributen vorkommende Ahnherrin und Beschüßerin des Julischen Kaiserhauses (Venus Genetrix), so wie überhaupt des Römischen Jmperiums. Ferner können die drei mit dem Knaben Beschäftigten niht Nymphen seyn, sondern ihr voll- ständiger Anzug, Tunika und Obergewand, verräth angesehene Frauen. Endlich ist ganz zu unterst noch ein Lorbeerkranz um das Gefäß geschlungen.

Nach diesem Allen kann die unzweifelhafte Bedeutung der ganzen Darstellung, wodurch der Werth des köstlichen Denkmals gar sehr erhöht wird, nur folgende seyn :

Im Jahre 20 vor Christi Geburt (A. 734 der Stadt Rom), um dieselbe Zeit, als dem Augustus sein ältester Enkel und muthmaßlicher Erbe, Cajus Cäsar, der später in der Blüthe der Jugend starb, von seiner Tochter Julia geboren wurde, gab Phraates, der König der Parther, durch die gegen seine Grän- zen anrückenden Legionen in Schrecken geseßt, freiwillig die in den Niederlagen des Crassus und Antonius gewonnenen Römischen Feldzeichen und Gefangenen zurück, Tigranes wurde durch ein Rômisches Heer zum König von Armenien eingeselzt, und selbst aus Jndien kamen Gesandte, um die Freundschaft der Römer zu suchen. Augustus, der damals mit dem Heer in Syrien stand, betrachtete diese Erfolge als die ehrenvollsten seiner Regierung. Ein Triumphbogen, ein dem rächenden Mars errihteter Tempel, so wie zahlreiche Münzen mit den Jnschriften: Signa a Parthis recepta, s. a. P. reddita, Armenia Tecepta etc., und der ecín- stimmige Jubelruf aller Dichter - des Zeitalters bezeugen den Werth, welchen man dieser Demüthigung der Parther beilegte, und welche Hoffnungen der Besiegung des Orients daran ge- knüpft wurden. Der unter solchen Auspizien geborene Thron- erbe, den Augustus bald nachher an Sohnes Statt annahm, schien zum Triumphator des Morgenlandes designirt zu seyn. Der Vater desselben, Agrippa , die Stükbe der Dérrsca des Augustus, war damals während dessen Abwesenheit mit ganz neuer Vellmacht unter dem Titel praelectus urbi Reichsverweser, und kurze Zeit darauf sogar Theilhaber der Tribunicischen Ge- walt oder der über den Geseßken stehenden Machtvollklommenheit. Da nun Rom damals nur drei Kaiserliche Frauen besaf, so kann

die Deutung des Denkmals in keinem Punkte zweifelhaft seyy