M Sit wil Bbicua: R A
Der Gazette de France zufolge, würde das Minifterium vor den Kammern die Verhaftung der Herzogin von Berry und deren Gefangenhaltung in der Citadelle Blaye zu rechtfertigen suchen, ohne ein Geseß darüber vorzulegen.
In dem Schreiben des Advokaten Cremieux an den Ver- räther der Herzogin von Berry heißt es: „Jede Verbindung Ten uns muß aufhören; ih fann nichts für Sie thun.
enn Sie sih in den Augen Frankreichs rechtfertigen wollen, so wird Frankreich gegen die Rechtfertigung einer Schändlichkeit taub seyn; wer Verrath geübt, muß auch die Schande dafür tragen. Ohnehin sehe ich nihts, was ein Verbrechen entschul- digen könnte, das ih verabsheue und das Ste vor kein an- deres Gericht führt, als vor das der öffentlichen Mei- nung. Wenn Sie auf mich als Jhren Glaubensgenos\- sen gerechnet haben, so kommen Sie von Jhrem Jrc:hume Ad Sie gehören jeßt keiner Religion mehr an; Sie aben den Glauben Jhrer Väter abgeshworen und sind auch kein Katholik mehr; keine Religion will etwas von Jhnen wis- sen und Sie können keine um Hülfe anrufen; denn Moses hat denjenigen, der ein Verbrechen wie das Jhrige begeht, der Ver- wünschung geweiht, und in den Augen der christlichen Religion ist die Auslieferung Jesu Christi durch den Verrath, eines seiner Jünger eine Thatsache, die für sich spricht./
Großbritanien und JFrland.
London, 24. Nov. Die Kaufleute von Rotterdam haben eine Adresse an diejenigen Engländer erlassen, welche in Bitt- shkiften bei Sr. Majestät um Erhaltung des Friedens mit Hol- land eingekommen sind. Sie danken denselben für ihre freund- schaftlichen Bemühungen. Dies giebt der Times unter Ande- rem zu folgenden Bemerkungen Anlaß: „„Es war eine Zeit, wo cine solche Korrespondenz zwischen Engländern und Ausländern, mit denen der Souverain der Ersteren Krieg führt, für nichts Geringeres als Hochverrath gegolten hätte. Wir erinnern uns eines von Tory-Ministern eingeleiteten gerichtlichen Verfahrens, wo eine ähnliche politische Korrespondenz, wie die unserer jeßigen Tory- Versammlungen, die Parteien der Gefahr ausseste, Freiheit und Le- ben zu verlieren. Keinesweges wollen wir jeßt zu einer ähnlichen Un- tersuchung auffordern, weil wir nicht so besorgt sind, wie die Tories es damals waren oder zu seyn vorgaben; aber wir möchten doch rathen, von einer solchen Meisen Koketterie mit dem Feinde abzustehen. Die Holländischen Kaufleute sagen in jener Adresse ihren Englischen Freunden , den- Tories, daß die Verei- nigung Belgiens mit Holland im Zahre 1815 von. den großen Mächten Europens und namentlich auf Antrieb: der besagten Tories, die Hollands Interessen entgegen gewesen wären, be- werkstelligt worden sey, daß die Holländer durch diese Vereini- gung unendlich verloren hätten, daß man 15 lange Jahre hin- durch die Uebelstände dieser unseligen Vereinigung stillschweigend ertragen habe, und wie nun? Woher kommt es, daß. man je6t eben diese Tories, welhe auf die Fortdauer jener Ver- einigung drangen, als Freunde, und das Englische Whigistische Ministerium, welches billige Trennungs-Bedingungen zu Stande gebracht hat und Holland in seine frühere unabhängige Lage zurück verseßt, als seinen größten Feind betrachtet 2 Und was haben unsere Konservativ- Männer für einen Grund, sich der Strafe des Hochverraths auszuseßen, indem sle mit dem Feinde korrespondiren, indem” sie den Dank fremder Kaufleute anneh- men und für die Vernichtung der Englischen Seemacht beten ? Etwa die Schließung der Schelde, diese mit dem Wiener Traf- tat im Widerspruche stehende Handlung, welche 4 Millionen Menschen ihres einzigen Verkehrs berauben und einen bedeuten- den Zweig des Britischen Handels zerstören würde? Mögen sie sich nur offen darüber erklären und sagen, daß sie die Schelde geschlossen zu sehen wünschen, und daß es ihr Plan ist, die Bri- tische Schissfahrt von einem der größten Häfen des Festlandes aus- zuschließen, dessen Bewohner nah dem Verkehr mit uns streben. Mögen sie sih ofen den Holländern anschließen, und wir wol- len sehen, wie die nächsten Wahlen ausfallen werden.““
Der Times zufolge, wären die Bewohner von Rochdale, wie ihr ein Korrespondent von dort meldet, höchlichst erstaunt gewesen, in den Londoner Zeitungen die Nachricht zu finden, daß dieser Burgflecken eine Bittschrift in Bezug auf den Krieg ge-
en Holland an den König eingesandt habe; nicht ein einziges
Individuum in Rochdale, die kleine Faction ausgenommen, welche die Bittschrift abgefaßt, hätte auch nur eine Sylbe davon e wußt, bis sie in einem Londoner Blatt erschienen sey. Die An- führer jener Faction wären die Magistratspersonen, Herr Hey an ihrer Spiße, und die Mitglieder ein alter Gärtner von der Pfarre und seine fünf Söhne.
Ueber die Lage der Dinge in Portugal äußert eben dieses Blatt: „Unsere Seemacht im Duero ist, allem An- schein na), durchaus unzulänglich zur Beschüßung des Bri- tischen Eigenthums, que Sicherheit der Personen und zur Be- hauptung der Britishen Ehre. Unnüß wäre es, zu untersuchen, in wessen Händen die Leitung unserer Seemacht ruht, auf wessen Befehl die verhältnißmäßige Vertheilung der Schiffe für die ver- schiedenen Stationen, wo deren Dienst erforderlich seyn könnte, vor sih geht, und weshalb ihrer so wenig vor Porto liegen. Der hieraus hervorgehende Uebelstand im Duero ist be- trübend, die Gefahr ist drohend, wenn Dom - Pedro Un- glück hat, und es sollen unverzüglih Maßregeln getroffen werden, um eine Verstärkung dorthin zu senden. Wenn Dom Miguels Soldaten, bei der Abwesenheit einer hinreichenden Streitmacht in dem Flusse oder vor der Barre von Porto, ge- gen das Leben und Eigenthum der Engländer einen Angriff un- ternehm-:n, so wird“ die Nachlässigkeit dadurch, daß: man sagt, Admiral Parker habe ein zureihendes Geschwader vor Lissabon, nicht gerechtfertigt werden. Unsere Kaufleute in Lissabon dürfen freilich nicht vergessen werden ; aber es wäre sehr ungereimt, zu glauben, daß bei einem angedrohten Angriff auf die Portugiesi- schen Kapitalien die Weinkeller oder die Britische Faktorei in Porto geschont werden würden. Unser Korrespondent spricht von einem Schreiben Lord Palmerstons, worin dieser die Kaufleute von Porto auf eine so ârmliche Weise tröstet. Se. Herrlichkeit muß als Minister der auswärtigen Angelegen- heiten mit dem Konsul in Korrespondenz stehen und also die un- seren Landsleuten drohenden Gefahren kennen. Er múßte daher dafür sorgen, daß die Admiralität Befehle zur Verstärtung der Streitkräfte von Porto ertheilte, selbst auf die Gefahr, daß das Blokade - Geschwader an der Holländischen Kúste öder die zum Schub aufgestellte Flotte in der Mändung des Tájo dadurch vermindert würde.‘/
Ueber die Angelegenheiten der Kirche und der Geistlichkeit von Großbritanien liest man in der Times Nachstehendes:
A ZAQ ge did X Ly
¡Fein rechtlich Geslnnter leugnet die Nothwendigkeit einer durch- greifenden Kirchen - Reform, und Niemand, der- einen Zoll breit vor sh zu sehen im Stande is, zweifelt, daß eine solche Re- em baldigst vorgenommen werden muß; aber wenn es cinen
heil des Reichs giebt „. wo eine eben so schnelle als bedeutende Reform unerläßlich is, so ist gewiß Jrland dieser Theil. Lord Grey selbst scheint dieser Meinung gewesen zu seyn, indem er bei der Ernennung seines Schwagers zum Bischof von Derry mit diesem abmachte, daß er (Dr. Ponsonby) bereit seyn müsse, sich jeglicher Modifizirung oder Herabsezung seiner ungeheuren Einkünfte, die das Parlament in der Folge beschließen möchte, zu unterwerfen. Auch scheinen alle Angesehenen und Vernünfiti- gen daruber einig zu seyn, daß die Abschaffung der überflússigen Erz-Bisthümer und Bisthúmer ein Haupt-Augenmerk der Jrlän- dischen Reform seyn muß. Hätte man die geistlichen Bedürf- nisse der Jrländischen Nation befragt und die Kirchen-Institutio- nen im Ganzen auf rein religidse Zwecke beschränkt, \o könnte unmöglich eine Bank von Bischöfen dort gegründet worden seyn, die an Zahl fast derjenigen von England und Wales gleichkommt.
Leßteres Land zählt über 13 Millionen Protestanten und hat
26 Parlaments-Mitglieder auf der Bank der Bischôfe. Jn Jr- land giebt es 22 Bischdfe, während die protestantische Bevöike- rung nicht mehr als 1,800,009 Seelen beträgk. Demnach kommen auf einen Englischen Bischofssis6 im Durchschnitt 500,000 Protestan- ten und darunter, wenn wir nicht irren, fast 350,000 Mitglieder der bischöflichen Kirche selbsk, während auf jeden Jrländischen Bischofs- siß durchschnittlih weniger als 82,000 Protestanten, die Dissen- ters mit eingerechnet, und vielleicht nur zwei Drittheile dieser Zahl von der bischöflichen Kirche kommen. Das Verhältniß der Jrländischen zu den Englischen Bischöfen müßte, wenn es nach dem der protestantischen Laien berehnet wäre, ungefähr wie 1 zu 7 oder 8 zu stehen fommen, und unter solchen Bedingungen würde Jrland nicht mehr als 4 bischöflihe Häupter zählen dür- fen. Dies in Betracht gezogen und der Regierung vor Augen gestellt, daß eine neue Einrichtung der zeitlihen Kirche, nament- lih der von Jrland, unvermeidlich und daß die Anzahl der erforderlichen Kirchendiener ein wenig verhältnißmäßiger zu be- stimmen is, wissen wir nicht, ob es zu viel wäre, wenn man verlangte, daß Lord Grey und seine Kollegen etwas einhalten und dem Parlament die Entscheidung überlassen möchten, wie viel Jrländische Bischofssiße beibehalten und wieviel abgeschafft werden sollen, bevor sie sich daran machen, auf ihre eigene Au- torität hin die durch das unterdessen erfolgte Ableben irgend eines Prälaten erledigte Stelle wieder, zu besezen. Erledigte Bischofssiße sollten von den Ministern als ein Fonds zur Er- leichterung der Staats-Haushaltung und als erwünschtes Mate- rial zu einer Kirchen-Reform betrachtet werden. Wenn der Zehnten ein Staats-Eigenthum is, welhes nah dem Belieben des Parlaments verändert werden kann, so ist noch vielmehr die Ernennung zu einem erledigten Bischofssib oder das Einstellen einer solchen Ernennung eine Art von anerkanntem Staats-Eigen- thum, welches, sowohl der Form als der That nach, im Bereich der Königl. Prärogative liegt. Der Bischofssiß von Waterford ist so eben erledigt; ist es nun wohl Recht, daß, der dffentlichen Meinung über diesen Gegenstand und der von der Regierung selbst genährten Hoffnung auf eine umfassende und allgemeine Reform in der Kirche von Jrland zum Troß, bereits ein Nachfolger des verstorbenen Bischofs ernannt worden, ohne im geringsten darauf Rücksicht zu nehmen, daß der Siß von Waterford viel- leicht einer von denen seyn könnte, deren Abschaffung dem Par- lament belieben möchte? Wenn dies, wie es heißt, wirklich ge- schehen ist, so thut es uns herzlich leid. Wir sind überzeugt, daß man si dieser Handlung als Mittel bedienen wird, um \o- wohl die reformistishe Regierung als die Kirche von England anzugreifen, und wir müssen gestehen, daß man darin gar nicht Unrecht thun würde. Die erste Pflicht eines Generals is, sein Terrain und die Stärke des ihm gegenüberstchenden Feindes ge- nau zu kennen. Es is zu bedauern, insofern den Berichten der dffentlichen Blätter zu glauben ist, daß die Minister Sr. Maje- De von diesen beiden wesentlihen Punkten gar keine Kenntniß aben. ‘‘
Der Albion entgegnet auf diese Bemerkungen der Times : „Wir glauben nicht, daß die Regierung, selbst die jeßige, es wa- gen werde, einen solchen Schritt zu thun, wie es die Abschaffung mehrerer Bischofssize wäre. Jedermann, der ein Eigenthum be- sißt, muß einsehen, wenn er nicht einfältiger ist, als das dúmmste Geschöpf, das jemals Disteln kaute, daß die Macht, welche Bi- schofssiße abschafft, bei der Einziehung der Kirchengüter, deren Erwerbung der ganzen Nation offen steht, und die sih in der That im Besiß von Männern befinden, die mit wenigem oder mit nichts begonnen haben, nicht stehen bleiben, sondern weiter gehen und das erbliche Grund-Eigenthum der Laien, welches nicht mit so augenscheinlichen Gründen vertheidigt werden kann, eden- falls fonfisziren wird. Wenn die Einziehung der Kirchengüter beginnt, ist es hohe Zeit für Alle, welche Häuser oder Lände- reien oder irgend ein Eigenthum zu verlieren haben, sich wohl- weislih vorzusehen, denn sie können versichert seyn, daß auch an sie bald die Reihe kommen wird. “/
Ein Korrespondent der Times meldet Folgendes in Bezug auf Walter Scott’'s Nachlassenschaft: „„Obgleihh Sir Walter's Schulden durch die außerordentlich angestrengten Arbeiten, die seinen frúhzeitigen Tod herbeiführten, gedeckt werden und Ab- botsford demnach für jest im Besiße seiner Familie bleibt, so out sich doh der frühere Eigenthümer dieses Besißes durch das
estreben, seinen Zweck zu erreichen , so viel Lasten aufgehäuft, daß seine Nachkommen wahrscheinlih nie einen Vortheil aus diesem Cigenthume ziehen werden. Selbst ein großer Theil von Sir Walter Scott's Wirthschafts - Beamten, meistens alte und treue Diener, ist in Folge dieses Zustandes der Dinge entlassen worden. Die lächerlihen Gerüchte, welche hier und da im Umlauf sind, daß nämlich Sir Walter's Verle- genheiten aus seinen Speculationen in Ländereien hervorgegan- gen seyen, widersprechen Allem, was man von seinem Charakter weiß. Es war in der That sein Ehrgeiz und beinahe seine Lei- denschaft, für die Verschönerung von Abbotsford zu sorgen, aber wenn er sich durch sein Vertrauen auf Andere keine Verluste zugezogen hätte, würden die desfallsigen Ausgaben niemals seine Mittel ershöpfc haben. Die eröffnete Subscription, um den Besilz von Abbotsford seiner Familie zu erhalten, als das schönste Denkmal, welches die Bewunderer seines Genius ihm errichten können, wird gewiß den besten Erfolg haben, wenn in den ein- zelnen Bezirken des Landes Comité's niedergeseßt werden, um die Unterzeichnungen entgegenzunehmen und die Beiträge zu sammeln. ‘/
Die Brandstiftungen in der Umgegend von London dauern noch immer fort; zu Réverhill wurden am vorigen Donnerstage
mehrere Pachtgebäude und Scheunen in Asche gelegt, hat bereits ein verdächtiges Jndividuum verhaftet. Nachrichten aus Jamaika bis“ zum 13. Oft. folge daselbst ein Comité damit begonnen, die Zeugen-Aussagen d Ursachen der leßten Rebellion zu vernehmen; doch s nichts besonders Neues daraus ergeben zu haben. Alles dahin überein, daß die Sklaven geglaubt hatten, die Ey Behörden hätten ihnen die Freiheit verliehen, und ihre # wollten ihnen dieselbe nur vorenthalten. Die Empörung tw drei Jahre oder länger vor ihrem Ausbruch angezettelt y aber ste sollte eigentlich erst zu Weihnachten oder im Otti ginnen. Die darein verwiÆelten Neger hatten einen ( die Bibel geleistet, daß sie die Weißen vertreiben twvollti das Eigenthum sollte unter sie vertheilt werden. Es wird seltsam erwähnt, daß sie sämmtlich bei ihren Aussagen ey ihr Loos würde sich, wären sie Herren geworden, nicht v sondern eher verschlimmert haben, und man will die Schy Anstiftung des Aufruhrs auf die Baptisten-Missionair| indeß hat man keinen anderen Grund dafür, als daß di sih an einem besonderen Ort zum Gottesdienst zu vers pflegten. Sonst enthalten die Jamaika-Zeitungen nichts von tung. Der Gouverneur, Lord Mulgrave, war mit Bällen, f nen und Musterungen beschäftigt und schien seit seinem kutj
enthalt auf der Jusel sich schon sehr beliebt gemacht zu
Niederlande.
Aus dem Haag, 26. Nov: Der Senat der Unj Utrecht hat dem Staate ein Geschenk von 2000 Guldey wiesen, welche Summe die auf dieser Hochschule neu ay menen Studirenden zu diesem Zwecke, statt des Übliche feierlichen Antritts-Mahlzeit- u. \. w., bestimmt haben.
Die direkten Berichte aus der Antwerpener Cit, reichen heute bis zum 23sten d. Morgens 8 Uhr und ey nichts Bemerkenswerthes, da weder in noch ringsum auße selben etwas Neues vorgefallen ist.
Aus dem Fort Lillo wird unterm 22sten d. gemel, man in der Umgegend desselben und namentlich bei de þ Schanze Französische Patrouillen wahrgenommen habe, y zwei Französishe Kavalleristen sh sogar bis dicht 1 Fort Lillo gewagt, von wo sie sich jedoch auf das Siy wieder entfernt hätten.
Die wichtige Position des Forts Baß wird noh verstärkt, unter Anderem mit 10 Kanonen-Booten, welche leßten Tagen aus Holland dort hinkamen. Auch tvird | nienshiff} „, Zeeuw ‘/ vorerst seine Station dort behalte nicht, wie früherhin verfügt war, vor Terneuzen Posto f
In einem Schreiben aus dem Fort Tête de Flandu es: „Gern wünschte ih, Jhnen etwas Neues mittheilen nen; alles, was ih weiß, beschränkt sih jedo auf das, Sie bereits unterrichtet seyn werden, daß nämlich die Fry sowohl vor als links und hinter uns sich befinden; voni Angriff auf die Citadelle is indessen noch. nichts wahrzuni doch werden freilih die vorbereitenden Arbeiten zu eine! gerung jederzeit außer dem Gesichtskreise eines Feindes nommen. Bis heute ist noch keine Aufforderung an Chassé ergangen, wiewohl die Belgischen Tagesblätter teh daß ihm bereits gestern eine legte Sommation zugesandt sey. Das Fort Liefkenshoek hat gestern einige § schüsse gegen Französische Kavallerie abgefeuert, wel während man beschäftigt war, die Deiche zur t Ausbreitung der Ueberschwemmung zu durchstechen, der F zu sehr näherten. Auf der Citadelle haben der General, Offiziere und übrigen Mannschaften schon seit dem iß d, die Kasematten bezogen. Es wird dort Tag und Nacht mi Mann dergestalt gearbeitet, daß derjenige, der des Morg die Citadelle gesehen, sle des Abends kaum wiedererkennt. l wird daselbst in solchen Vertheidigungszustand geseßt, ih dringenden Umstände ihn nur irgend erheischen.“
Ueber den im obigen Schreiben erwähnten Vors Liefkenshoek giebt ein Brief aus diesem Fort vom 8 (welchen die Amsterdamsche Courant mittheilt) nachst nähere Auskunft: „„Jn diesem Augenblicke ist der Ring in der Nähe dieses Forts durchstochen worden, nachdti zwei Stunden daran gearbeitet hat. Die Franzosen es erst entdeckt, nachdem Alles schon gethan war; n gen sie Allarm, aber morbleu etwas zu spät! Jch zwé daß sle jet kommen und nachsehen werden, um zu ob sie das Loch zustopfen können — doch sie werden wil bloß das Nachsehen haben. — Da dieser Brief liegen ist, so hole ih noch das nah, was heute am Tage s ist: Etwa um 8 Uhr Vormittags famen zuerst 5° zu Pferde, worunter ein Offizier, begleitet von einem Zuf Detaschement, das ungefähr 100 Mann stark war, und marschirten sie direkt auf den Ring-Deich los. Die. fünf leristen ritten bis an die durchstochene Stelle, um zu sehe die Unsrigen da eigentlich verrichtet hätten. Darauf ft unsere Kanoniere einen an der Süd-Schleuse stehenden pfünder ab und demontirten von den fünf Reitern zwtl, Pferde verwundet die Flucht nahmen. Einen der beide, sahen wir wieder aufstehen; der Andere blieb jedoch liegel. den Pferden rannte eins gerade auf das anmarschirendt# shement los, welches, da es die Kavalleristen fallen sah, | die Retraite nahm. Die armen Bauern sind jet damit ® tigt, ihr Hausgeräthe fortzuschaffen, da die Polder immt überschwemmt werden.‘ — Nachschrift vom 24ssten, gens 7 Uhr: „Nichts Neues; weder ein Belgier 1 Franzose hat sih dem durchstochenen Deich wieder nähern?
Aus Breda vom 25sten schreibt man: Berichten Gränze zufolge, haben die Franzosen dort alle Belgi posten abgelôst; verschiedene Male hat man Patroui{ 50, 60, ja selbst von 200 Mann, an unserer Gränze kommen sehen. 0
Unter den an der Gränze befindlichen Franzósisde, tairs sollen sich sehr viele Kranke befinden, von denen ft lich Transporte nach den Hospitälern geschickt werden Sergeant der Französischen Jnfanterie, der zu unseten 4 sten úberging, ist am 25sten d. nah Breda gebracht wo!
Der 2. Dezember, welchen Se. Majestät zum Bell
geordnet haben, ist der Tag, an welchem Jhnen vor 19 P
als souverainem Fürsten der Niederlande in Amsterdam N
digt wurde,
Nach Nymwegen sind dieser Tage die nöthigen 9
lien zu einer Floßbrücke über die Wahl gebracht O In Amsterdam sind heute die Fonds-Course w!
nischung Englands und Frankreichs bezieht.
gestlegen ; am Ende der Börfe verbreitete fch das Gerücht, sp ein viermonatlicher Waffenstillstand abgeschlossen worden.
Belgien.
Hrússel, 25. Nov. , sch die Repräsentanten-Kammer (wie bereits er- t) mit dem Paragraph der Adresse, welcher sich auf die Da dies der
jigste Punkt der Adresse ist, so wurden eine Menge Amen- (nts vorgeschlagen, von denen nachfolgende die erheblichsten err H. von Brouckère schlug folgenden Zusaß vor:
y Majestäe werden Sorge getragen haben, sich zu verge-
lj atn, daß der Anfang der Ausfúhrung nicht verderblich für
(en werde. Sie werden Ihren festen Entschluß ausgespro- haben, die Theile von Limburg und Luxemburg, welche 4 den Traktat vom 15. Nov. Holland zugesprochen sind, nur aufzugeben, wenn Holland jeneia Traktat seine Zustirumung Mis hat. — Herr Ullen® schlug vor: „Die Kammer über- s der Hoffnung, daß Ew. Majestät alle in Jorer Ge- stehenden Vorsichts - Maßregeln ergrissen haben, damit Stadt Antwerpen, welche schon in fo vieler Hinsicht Orangsale des Krieges erfahren hat, nichts mehr von ur Räumung des Gebietes für nöthig erachteten Maß- (n zu dulden har, — HMery Dumortier: „Das Mini- jum, indem es in die Räumung der Theile von Limburg und emburg, welche Belgien entrissen worden sind, gewilligt, e vorher die Zustimmung Hollands zu den 24 Artikeln evr- (n zu haben hat die Ehre und die Interessen des Landes psert, Und das Geselz übertreten, welches allein zur Unter-
1Winung des Traktates vom 15. November ermächtigen konnte,
es nur mit den Ausdrücken des Traktates selbst gethan
— Die Kammer hat nicht ohne lebhaften Schmerz wahr-
ummen, daß der verderblichste Theil allein seine Ausführung
n soll, während alle Hauptfragen unentschieden blei-
l — Herr Deleeuw: „Die Regierung Ew. Maij. ) Sorge getragen haben, sich zu vergewissern, daß ex Anfang der Ausführung für Belgien nicht verderblich d. Sie wird sich gleicherweise vergewissert haben, daß die jietstheile, welhe von Belgien abgelöst werden sollen, Hol- ) nicht übergeben werden, bevör dieses nicht die Bedingun- des Traktates vom 15. Nov. förmlich angenommen hat.// —
u {lug Herr Mary noch folgenden Zusaß vor: „Ew.
jestät werden zu verhindern wissen, daß die Schifffahrt auf
Schelde und Maas durch keine andere Zölle, als welche am
Juni 1815 bestanden, belastet werde.‘/ — Nachdem diese indements von ihren Urhebern entwickelt worden waren, wi- kte ih Herr Lebeau denselben in einem sehr ausführlichen trage. Er führte die Convention zwischen Frankreich und gland an, um zu beweisen, daß die Einmischung den Zweck e, den Traktat seinem anke Umfange nach in Ausführung ringen. Wenn die NOE ische Armee sih unmittelbar na der nahme der Citadelle Juri zöge, so geschähe dies, weil zur Ausfüh- g des übrigen Theils des Traktates die See-Streitkräfte hin- hten. Man dürfe die Abneigung nicht aus den Augen ver- en, welche das Englische Ministerium in seinem Lande zu be- en habe; auch könnte die verlängerte Anwesenheit der Fran- hen Truppen leicht eine Kollision mien Frankreich und benachbarten fremden Mächten herbeiführen. Herr Lebeau tte, daß man sih der Einmischung nicht ohne Wortbrüchig- \nd nicht ohne Gefahr hätte widersezen können: ohne Wort- Jjhfeit, denn man sey in dieser Beziehung Verpflichtungen Ijzangen; ohne Gefahr, denn auf wen könne Belgien in itopa rechnen, wenn es sich England und Frankreich entfremde. in spräche immer, bemerkte der Redner, von der vorläufigen timmung Hollands; woher wisse man denn aber, daß,
n Holland in seiner Weigerung beharre, man nicht
allen Punkten, wie bei der Räumung des Gebietes
walt anivenden werde. — Es ließen sich noch mehrere Red- über die Amendements vernehmen ; die ganze Debatte drehte in den Punkt, ob der Traktat ganz oder nur zum Theil
/ England und Frankreih in Ausführung gebracht werden,
) welches im erstern Fall die ferneren Maßregeln seyn wür- , Die Minister erklärten zu wiederholten malen, daß wich-
Rlcksichten sie verhinderten, sih deutlih über diese Punkte
sprechen, daß aber der Traktat jedenfalls ganz ausgeführt
en würde. Die Berathung wurde nicht zum Schluß ge- ht, sondern auf Montag verschoben.
Das Memorial Belge sagt: „Wir glauben mit Be-
theit melden zu können, daß die Aufforderung an den Ge-
i Chassé am Montag, den 26sten d. M,, ergehen wird, daß unmittelbar darauf die Operationen gegen die Citadelle den kräftig betrieben werden.“
„Vir erfahren so eben‘/, äußert ein hiesiges Blatt, „daß Wader am Freitag Abend bei Calloo gelandet sind und ti durchstochen haben, um die Einnahme des Forts St.
te zu verhindern. Das 11te Französische. Linien-Regiment,
Jes bei St. Nicolas steht, hat sogleich Befehl erhalten , sich
sorcirten Märschen nah dem bedrohten Punkt zu begeben.“
Briefe aus Doel melden, daß gestern Morgen um 10 Uhr
ein durch einen Kanonenschuß gegebenes Zeichen plö6blich
ländische Soldaten auf die Deiche des Polders St. Anne nisse zugeeilt sind und dieselben durchstochen haben. Der der befindet sich in Folge dieses Durchstiches unter Wasser.
Der Erzbischof von Mecheln hat dem Minister des Innern
pl daß er die nôthigen Befehle erlassen habe, daß am
ezember, als am Geburtstage des Königs, in allen Kir- !
seines Sprengels ein feierliches Te Deum gesungen werde.
BVorgerhout, 24. Nov. Hauptquartier der Fran- hen Armee. Heute Morgen is hier die Nachricht an- men, daß die Fahrzeuge mit der Ergänzung des Belage- 6: Materials endlich Boom erreicht haben. Jm Laufe des igen Tages sind nur 10 Stück Positions - Geschüße in Wil- angekommen. Der Marschall, welcher schon gestern einen jier an Ort und Stelle gesandt hatte, um die Ausladung zu n, hat sich nun entschlossen, selb nach Boom zu geben ; glaubt , daß derselbe daselbst cine Zusammenkunft mit dem tral Evain haben wird. — Zwei in Mecheln stehende Regi-
Fler haben den Befehl erhalten, sich Antwerpen zu nähern;
Eten noch heute aufbrechen. — Alle Belagerungs - Maßre- fa angeordnet, und zwar für den Fall eines ernstlichen h andes; denn hier vor der Citadelle hôrt man eine i Sprache, als früher in Paris; man sagt nicht a fünf Tage in den Tranchéen hinreichen wer- k tan sieht alle Schwierigkeiten ein, welche die Einnahme
laßes mit sich bringt, der gut befestigt und von einem | reger vertheidigt wird, dem es ziemli gleichgültig zu
"eint, ob er einige Jahre mehr oder weniger lebt. — És
Jn ihrer- gestrigen Sihung beschäf- |
1849
geschieht hier Alles, was in Abwesenheit des Materlais geschehen fann, Die Jngemehis Offiziere haben gestern die Stellung der Batterieen bezeichnet. Man glaubt, daß wir uns stark genug fählen werden, die Arbeiten dicht bei der Citadelle selbst zu be- a wodurch Feit gewonnen würde, die mit jedem Tage kost- arer wird.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 20. Nov. Se. Majestät haben den bisheri- gen zweiten Secretair in Jhrem Kabinet für den ausländischen Briefwechsel, J. N. Tersmeden, zum ersten Secretair, und M zweiten Sekretarien die Herren C. Bremer, Gesandtschafts - At- taché in Berlin, und Frhrn. K. E. Skjöldebrand ernannt. Professor Geyer hatte die Ehre, dem Kronprinzen in Upsala das Zuecignungs- Exemplar seiner eben in der Lindhschen Buch- druckerei in ODerebro erschienenen „Geschichte des Schwedischen Volkes, eciter Theil,// zu überreichen.
Man schreibt aus Christianstadt in Schonen vom 3. Nov. : ¡Der Eigenthümer eines Gartens in Näsby hat von vier Ara- cacha-Wurzeln, die er dort im Frühjahr eingesetzt, 246 geerndtet, welche 12 Scheffel (sfäppa) ausmachten und 4 Lpfd. wogen. Ge- kocht haben sie einen angenehmen Geschmack und sind feiner und loser an Fleisch, als unsere gewdhnlichen Kartoffeln. Dieser Erfolg beweist, wie nüglih es wäre, wenn der Anbau dieser evgiebigen Frucht allgemein in Schweden eingeführt würde.
Dan ema f
Kopenhagen, 24. November. Mit Anfang des näch- sten Jahres wird die Dänische Staats-Zeitung aufhdren, unter diesem Titel zu erscheinen. Der Name siand mit einem Zeitungs- Privilegium in Verbindung, welches der verstorbene Konferenz- rath Manthey erworben hatte. Die Zeitung wird von nun an nach den Eigenthümern: „,Berlingsche politishe und Advertisse- ments -Zeitung“/ heißen, Übrigens aber ganz unter den nämlichen Verhältnissen fortbestehen , wie die bisherige Staats-Zeitung.
Aus einem Privatschreiben aus Rom erfährt man, daß Thorwaldsen , der allein im Laufe des vorigen Winters über 20 Basreliefs modellirt hat, im vergangenen Sommer, abgesehen von dem für Kdnig Maximilian bestimmten Monumente, sich mit der Verfertigung zweier größeren Basreliefs beschästigte, das eine den Parnaß, das andere Alexander darstellend, im Begriff die Persepolis anzuzünden. Von einem andern Landsmanne, Na- mens Bissen, der als Bildhauer das Ausgezeichnetste zu leisten verspricht, war in diesen Tagen ein erfreuliches Zeichen künstle- rischer Thätigkeit im hiesigen Kunstverein aufgestellt, eine Büste von Thorwaldsen nämlich, die durch sprechende Aehnlichkeit und eine meisterhafte Bearbeitung des Marmors, Künstler wie Lieb- haber in hohem Grade angezogen hat. Von demselben jungen Manne ist eine Arbeit, die der hiesige Kunstverein bei ihm be- stellt hat, „der Schlangen tôdtende Herkules//, verfertigt worden, so wie auf Bestellung eines Kaufmanns aus Frankfurt ein Paris, welche Statue nach dem Urtheile von Kennern den besten Leistun- gen neuerer Zeit auf dem Gebiete dieser Kunst unbedenklich darf an die Seite gestellt werden.
Fär die so interessante Sammlung Nordischer Alterthümer, die bei dem Zuwachs, den sie jährlich erhält, an der bisherigen Aufbewahrungsstätte auf dem runden Thurm, den gehörigen Plat nicht mehr findet, haben Se. Majestät der Kdnig sechs Zimmer im Christiansburger Schlosse eingeräumt, wodurch es möglich wird, daß jene wichtigen Ueberbleibsel der Vorzeit in be- quemer Ordnung gereiht und aufgestellt werden können.
Vor einiger Zeit enthielten die hiesigen Zeitungen die An-
zösischen Romans : Les liaisons dangereuses. Das Buch ist gleich nach seiner Erscheinung unterdrückt worden. Ein anderes Buch, welches hier durch seine unvershämten Schilderungen und Angriffe viel Aufsehen erregt, ohne verboten worden zu seyn, führt den Titel: „Denkwärdigkeiten eines Vielgereisten, der aus- ruht.// Man schreibt es ziemlich allgemein einem Landsmanne zu, der durch sein abenteuerliches Leben, wie durch seine Schriften, sich einen bekannten Namen verschafft hat.
Aus dem in diesen Tagen herausgekommenen Bericht über die in hiesiger Stadt eingerichtete Speise - Anstalt für Dürftige während des Winters von 1831 auf 32 ersieht man, daß diefe núßliche Anstalt, welche auch im En Winter wiederum in Wirksamkeit treten wird, vom 20. Nov. 1831 bis zum 23. April 1832, im Ganzen die bedeutende Anzahl von 170,144 Por- tionen ausgetheilt hat. Zu der Anstalt war an Geld die Summe von 128 Rbthlr. Silber und 5779 Rbthlr. Zettel beigetragen worden; hiervon hatten Se. Maj. der Kdnig 525 Rbthlr. und A Mitglieder des hohen Königshauses 452 Rbthlr. bei- gesteuert.
Deuts Gland
Leipzig, 29. Nov. Die hiesige Zeitung berichtet aus Eilenburg: „Am 27sten Vormittags um 112 Uhr trafen Zhre Königl. Hoheit die Prinzessin Maria von Württemberg und Höôchstderen Brüder, die Prinzen Alexander und Ernst, von Torgau kommend, hier ein, und seßten um 2 Uhr Nachmittags Ihre Reise. näh dem Fürstlih Reussishen Schlosse zu Thall- wiß, woselbst der Herzog von Sachsen - Koburg - Gotha bereits gestern angekommen ist, um Jhre Königl. Hoheit die Prinzessin María zum erstenmale als seine Verlobte zu begrüßen, weiter fort. Dem Vernehmen nach, werden die Höchsten Herrschaften einige 8 in Thallwiß verweilen und sih sodann nach Koburg be- geben.“
Der hiesige Buchhändler C. H. F. Hartmann hat den Ertrag des bei ihm erschienenen Gedichts auf die Schlacht bei Lüken, von Dr. Emil Reiniger, fúr das in Lüben zu errichtende Denkmal Gustav Adolfs bestimmt. Se. Majestät der König von Preu- fen, Allerhöchstwelchem vom Buchhändler Hartmann einige Exemplare dieses Gedickts eingesendet worden waren, haben hierauf folgendes Allerhöchste Handschreiben an denselben erlassen :
(¡Ich habe die mit Jhrer Eingabe vom L2ren d. M. ein-
gegangenen Exemplare des von Emil Reiniger auf die Schlacht bei Lüben am 6. Nov. 1632 versaßten Gedichts empfangen und lasse Ihnen zu dem Zweck, dem der Ertrag dieses poeti- schen Produktes gewidinet ist, beikommende 100 Rthlr. als Beitrag Úbersenden.
Berlin, den 17. November 1832.
kündigung einer Uebersezung des bekannten leichtfertigen Fran- .
besonders empfohlenen Gegenstände zur Berathung kommen foli len, Die Ausschüsse zur Bearbeitung der Gese6-: Entwürfe bes sprechen sih mit Großherzoglichen Kommissarien, und schon hat das Geselz über die Erbfolge ohne Vertrag und Testament zum Vortrage im Plenum kommen können — eine Beschleunigung, zu welcher der frühere Druck jener Entwürfe und die Verthei ung derselben an die einzelnen Abgeordneten gewiß viel beige- tragen hat. Auf eine Geschäfts-Ordnung für den Landtag — ein geschriebenes Geseh über diese Ordnung — if in der fünften Sißung der Antrag geschehen, und in der sehsten eine ganz interessante Frage Über die fortdauernde Wahlföhigkeit eines Abgeordneten aus dem Stande der Bürger zur Erörterung gekommen. Der 2. Paragraph des Grundge- seßes erklärt nämlih nur denjenigen füc wahlfäßig in diesem Stande, welcher als Einwohner in dem Wahl-Bezirke betrachtet werden kann, in diesem Bezirke ein Wohnhaus besist und ein jährliches Einkommen von 300 his 500 Thalern zu- beziehen hat. Es verordnet der 32, Paraaraph weiter: „Sollte ein Abgeord- neter während der 6 Jahre, auf welche er aewählt ist, abgehen, welches durch den Tod, durch freiwilliges Austreten und durch Verlust einer dex oben §. 22 bis §. 27 angegebenen Eigenschaf- ten geschehen fann, so tritt der Stellvertreter für ihn ein.‘ Nun ist für den neunten skädtischen Wahl- Bezirk der Advokat Hering Abgeordneter, und er ist gewählt zu einer Zeit, wo er sein Wohnhaus in Neustadt wirklih bewohnte. Jet is derselbe, ohne jedoch sein Wohnhaus dort zu veräußern, weggezogen und hat neben dem advokatorischen Geschäft die Pachtung des ganz nahe bei Neustadt, aber außer dem städtischen Wahlbezirke lie- genden Rittergutes Neunhofen übernommen, Die Frage war: Ist durch diesen Zeitpacht das früher erworbene Domizilium aufgegeben worden oder verloren gegangen? Der Landtag hat fár das Gegentheil entschieden, und der Advokat Hering ist einberufen, da es aus rechtlihen Gründen geschehen konnte, ohne von dem Buchstaben des Grundgeseßes abzuweichen, zur Freude derer, welche ihn genauer kennen und in ihm einen et- fahrenen, tüchtigen Geschäftsmann schäßen.
Karlsruhe, 25. Nov. Seit einigen Tagen befinden si{ch Ihre Hoheit die Frau Herzogin Henriette von Württemberg, Mutter Ihrer Hoheit der Frau Markgräfin Wilhelm, und Se. Durchlaucht der Erbprinz von Sachsen-Altenburg mit Hdchstdes- sen Frau Gemahlin, Schwester Jhrer Hoheit der Frau Mark- gräfin, in unserer Stadt. Die hohen Herrschaften sind in dem Palais Sr. Hoheit des Markgrafen Wilhelm abgestiegen.
Freiburg, 22. Nov. Das Hofgericht am Ober-Rhein hat so eben den Hofrath Welcker wegen angeschuldigter Beleidigung der Regierung zu zwei Monat bärgerlichem Arrest und in die Kosten verurtheilt.
( Der Ksnigl. Großbritanische Ge- neral- Konsul hierselb, Herr Henry Canning, zeigt zur Nach- riht für den Handelsstand an, daß, da Sr. Großbritanischen Majestät Regierung beschlossen hat, das Monopol von Zimmet, dem Stapel-Erzeugiß Ceylons, aufzugeben, und den Handel mit dieser Waare freizulassen, eine Abschrift der Bekanntmachung der Anordnungen, welche deshalb getroffen worden, auf dem Briti- \chzen Konsulate einzusehen ist.
Es kommen jeßt Englische Schiffe hier an, die mit Erlaub- niß - Scheinen (licences) versehen sind, sich zur allenfallsigen Selbstvertheidigung zu armiren.
Hamburg, 29. Nov.
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Berlin, 1. Dez. Jn Lüten ist am 25. v. M. folgender Aufruf erschienen: „Die zweite Säkularfeier des Todes Gustav Adolphs von Schweden, am 6. Nov. d. F., erneuerte den schon längst gefühlten und dffentlih besprochenen Wunsch aller Verehrer des Helden, demselben an der Stelle seines Todes ein seiner Ver- diensie um des Deutschen Vaterlandes politische und religidse Freiheit würdiges Denkmal errichtet zu sehen und zur Verwirk- lichung dieses Wunsches is durch den Ertrag der Philippischen Schrift „Gustav Adolphs Tod 2c.// und die dem Verfasser be- reits zugegangenen Beiträge einiger Gönner des Unternehmens ein Fonds von ungefähr 400 Rthir. vorhanden. Nach dem vor- läufigen Plane soll das Monument aus einem kolossalen polirten Granitwürfel bestehen, der Kosten- Aufwand wird sih ungefähr auf 3000 Rthlr belaufen und die warme Theilnahme, welche sich an der Feier des 6ten v. M. von nah und fern und besonders beiden für alles Erhabene empfänglihen Einwohnern Leipzigs offen- barte, ermuthigte das unterzeichnete, zur Errichtung des Denkmals ge- bildete Comité zu dem Beschlusse, die zur Erreichung dieses Zie- les erforderlichen Gelder durch eine Sammlung im ganzen pro- testantischen Deutschland herbeizuschaffen. Wir beeilen uns, die- sen Plan zur dffentlichen Kenntniß zu bringen, und wenden uns zunächst an die patriotischen Einwohner Leipzigs und der Um- gegend mit der Ueberzeugung, daß bei ihnen unser Unternehmen
nklang und Unterstüßung finden werde. Die Herren Frege et Comp. und Superintendent Dr. Großmann haben sich zur An- nahme von Beiträgen für Leipzig und die Umgegend erboten, und wir können nicht unterlassen, es rühmlihst anzuerkennen, daß die Stadt Weimar in der Theilnahme an unserem Plane mit einem s{dnen Beispiele vorangina, indem dieselbe schon vor diesem Aufruf durch einen Beschluß ihres Magistrats 100 Thlr. zu unserem Zwecke bewilligte. Möge dieses Beispiel Nacheife- rung erweckeu! — Das zur Errichtung eines Denkmals fir Guftav Adolph von Schweden gebildete Comité : von Holleufer, Dom - Propst; Knorr, Gerichts - Amtmann; Seufert, Senior; Starke, Bürgermeister; Koch, Magistrats - Assessor; Philippi, Steuerrath.‘‘
Ueber die Dampf-Feuersprize „der Komet“
Zu den vielfachen Anwendungen der Dampfkraft, die sich be- sonders in neuerer Zeit als vortheilhaft gezeigt haben, gehdrt auch dicienige zum Betrieb von Feuersprißen. Den Mechanikern Fohn et William Braithwaite in London (New - road. Filzeroi sqUare)
ebührt das Ve"dienst, eine solche durch Dampfkraft betricdene Feucr- prize zuerst angefertigt zu haben. Diese Spribe besteht aus einer Dampfmaschine von 6 Pferden und den hierdurch betriebenen Pum- pen, ruht auf einem Wagenzgestelle, kann durch 2 Pferde leicht fort«
Friedrich Wilhelm.“
Weimar, 23. Nov. Jn der hiesigen Zeitung liest man: Unser Landtag is forthin in größter Ruhe thätig, nach- dem in der vierten Sizung auch die Reihefolge besprochen wor- den ist, in welcher die wichtigeren, dur die Propositions-Schrift
geschaft, und in Folge der eigenthümlichen Bauart der Dampf-Ents=- wickelungs-Apparate nach Verlauf von 13 Minuten in Betrieb ge- seßt werden. Jhre Wirkungen sind außerordentlich, und ihr Nußen hat sich bereits hei mehreren bedeutenden Bränden in London so hbe- währt, daß schon bei ihrem Erscheinen bei der Brandstelle, die Menge gewöhnlich in den Ausruf ausbriht: „Nun wird